DE2018728A1

DE2018728A1 - Vollbelag-Scheibenbremsen, insbesondere für Traktoren

Info

Publication number: DE2018728A1
Application number: DE19702018728
Authority: DE
Inventors: Der Anmelder Ist
Original assignee: Klaue, Dr.-Ing. Hermann, 8000 München
Priority date: 1970-04-18
Filing date: 1970-04-18
Publication date: 1971-10-28
Also published as: DE2018728C3; DE2018728B2

Description

Es sind im Achstrichter vo Traktoren untergebrachte Vollbelag-Scheibenbremsen bekannt, bei denen mit der zumeist übersetzt zum Rad drehenden Achsantriebswelle beidseitig mit Reibbelag ausgerüstete, axial bewegliche Lamellen umlaufen, die sich zum Bremsen auf der einen Seite am Achsgehäuse bzw. am Achstrichter abstützen und zwischen denen zwei die Gegenbremsflächen bildende, gegeneinander verschwenkbare, durch in Schrägausnehmungen liegende Rollglleder verbundene Bremsringe angeordnet sind, welche derart an ihrem Aussenumfang am Achstrichter aufgehängt sind, dass jeder Bremsring in einer Drehrichtung in Umfangsrichtung frei beweglich bleibt. Die Betätigung erfolgt vom Bremsgestänge aus oder über eine Hydraulik auf geeignete mechanische Uebersetzungsglieder, meistens zwei Lenker, wovon jeder an einem Bremsring drehbar aufgehängt ist.
Vorteilhaft bei dieser Bremsenausfährung ist die grosse Bremsfläche, damit die geringe spezifische Reibflächenleistung bei kleinen Abmessungen. Nachteilig ist einmal die durch den auf den Schrägbahnen auflaufenden, in der-betreffenden Umfangsrichtung freien Bremsring erzielte Reibungsselbstverstärkung mit ihrer potenzierten Abhängigkeit von Reibwertschwankungen. Ferner ist der relativ schlechte Betätigungswirkungsgrad der Bremse nachteilig, da die Bremse wegen der Reibungsselbstverstärkung einen grossen Schrägbahnwinkel (>350) zum Betätigen erforderlich macht, wodurch wiederum eine grosse, in die Bremsringe einzuleitende Verdrehkraft zum Betätigen benötigt wird. Diese Verdrehkraft stützt sich in der einen Drehrichtung in Umfangsrichtung an der Drehmomentabstützung ab und vergrdssert dadurch die axial wirkende Reibung in der Drehmomentmitnahme. Schliesslich ist bei dieser Bremsenbauart noch nachteilig, dass beim Wechsel der Drehrichtung bei einem Bremsvorgang infolge des unerllisslichen, bei Bremsbelagabnutzung noch zunehmenden Spieles der Bremsringe an ihren Abstützvorsprüngen im Ächstrichter dieses Spiel überwunden werden muss, was erfahrungsgemäss mit einem Schlaggeräusch vor sich geht. Die Erfindung h-at sich zur Aufgabe gesetzt, unter Beibehalt der thermischen Vorteile der Vollbelag-Scheibenbremsbauart die erwähnten Nachteile zu beseitigen, ohne den Aufwand für die Bremse zu vergrössern.
Erfindungsgemäss werden die beiden Bremsringe axial verschwenkbar, in beiden Umfangsrichtungen dagegen fest, im Achsgelläuse aufgehängt und zum Bremsen mittels zweier durch in Ausnehmungen mit Schrägbahnen liegende Betätigungs-Rollglieder verbundene Betätigungsringe, welche sich auf den den Betätigungs Rollgliedern entgegengesetzten Seiten durch Stütz-Rollglieder auf in Umfangerichtung glatten Bahnen der Bremsringe abstützen, gespreizt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung werden sowohl die Betätigungs- als auch die Stütz-Rollglieder als Kugeln ausgebildet, wobei die Stützkugeln auf einem kleineren Kreis als die Betätigungskugeln angeordnet sind. In nocli weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Bremsringe im (uerschnitt L-förmig ausgebildet.
In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch die Bremse mit einem Teil des Achsgehäuses und des Achstrichters. In Fig. 2 ist oin LÄngsschnitt wiedergegeben, bei dem auch die Betätigung zu erkennen ist. Schliesslich ist in Fig, 3 in einem zylinflrischen Teilschnitt die Anordnung der Betätigungs-Rollglieder veranschaulicht.
In den Abbildungen ist mit 1 das Achsgehäuse, mit 2 der Achatrichter, in dem die Bremse untergebracht ist, bezeichnet.
Die Achswelle 3 weist im Bercich der Bremsenanordnung ein Keilwellenprofil 31 auf, auf das die zwei Bremslamellan 4 und 5 axial beweglich aufgeschoben sind. Die ini Querschnitt L-förmigen Bremsringe 6 und 7 übertragen ihr Drehmoment auf VorsprUnge 21 im Achstrichter 2 mit Hilfe ihrer Vorsprünge 61 bzw. 71. Auf den Bremsringen 6 und 7 ist mittels Stuetzkugoln 8 und 9 die Betätigungseinheit gelagert, die aus den beiden gleich ausgebildeten Betätigungsringen 10 und 11 und den dazwischonliegenden Betätigungskugeln 12 besteht. Die Betätigungskugeln liegen, wie der Teilzylinderschnitt Fig. 3 erkennen lässt, in Schrägbahnen 101 bzw. 111, auf denen sie beim Verschwenken der beiden Betätigungsringe 10 und 11 gegeneinander auflaufen und die dabei entstehende Spreizkraft über die Kugeln 8 und 9 auf die L-förmigen Bremsringe 6 und 7 übertragen. Am Betätigungsring 10 ist der Lenker 13 und am Betätigungsring 11 der Lenker schwenkbar aufgehängt. Beide Lenker sowie die Gabel 151 der Zugstange 15 werden durch einen Bolzen 16 zusammengehalten.
Die Betätigungszugstange 15 ragt, abgedichtet durch eine Stulpenmanschette 17 aus dem Deckel 22 des Achstrichters heraus und steht über den hebel 18 mit dem Bremsgestänge, das zum Bremspedal des Traktors führt, in Verbindung. Gleichmassiv am Umfang verteilt angeordnete Rückzugfedern 19 führen die Bremsringe nach dem Bremsvorgang in ihre Ausgangsstellung wieder zurück. Bei der Betätigung der Bremse wird über den Hebel 18 die Zugstange 15 nach aussen geführt und über die Lenker 13 und 14 eine Verdrehkraft in die Betätigungsringe 10 und 11 eingeleitet. Dadurch rollen die Betätigungskugeln 12 auf deii Schrägbahnen 101 und 111 der,Betätigungsringe auf und erzeugen einen Spreizdruck, der über die Stuetzkugeln 8 und 9 auf die L-förmiten Bremsringe 6 und 7 übertragen wird. Dadurch werden die Lamellen 4 und 5 angepresst und der Bremsvorgang ist eingeleitet.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e

Ii) Vollbelag-Scheibenbremse, insbesondere für Traktoren mit zwei beidseitig mit Reibbelag ausgerüsteten, axial bewestlichen und mit der Achswelle umlaufenden Lamellen, deren Gegenreibflächen auf der einen Seite vom Achsgetriebsgehäuse oder Achsrohr und auf der entgegengesetzten Seite von zwei sich gegenüberliegenden Bremsringen gebildet werden, gekennzeichnet durch zwei axial im Achsrohr frei bewegliche, dagegen in beiden Umfangsrichtungen feste Bremsringe (6, 7) sowie zwei zwischen den Bremsringen (6, 7) durch in Ausnehmungen mit Schrägbahnen (101 111) liegende Betätigungs-Rollglieder (12) verbundene Betätigungsringe (10, 11), welche sich auf den den BetEtigungs-Rollgliedern gegenüberliegenden Seiten durch Stütz-Rollglieder (8, 9) auf in Umfangsrichtung glatten Bahnen der Bremsringe (6, 7) abstützen.
2) Vollbelag-Scheibenbremso nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungs-Rollglieder (12) und die St(itz-Rollglieder (8, 9) als Kugeln ausgebildet sind, wobei die StUtzkugeln (8, 9) auf einem kleineren Kreis als die Betätigungskugeln (12) angeordnet sind.
3) Vol4belg-Scheibenbremse nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Bremeringe (6, 7) im Querschnitt L-fbrmig ausgebildet sind.