DE201775C

DE201775C -

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Publication number: DE201775C
Application number: DENDAT201775D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JVI 201775-KLASSE 30 0. GRUPPE

Dr. KARL LOENING in HALLE a. S.

Schlund- und Magensonde. Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. August 1907 ab.

Für Behandlung von Schlund und Magen zur künstlichen Ernährung, Entleerung, Besichtigung und Erweiterung werden bisher Sonden mit kreisrunden oder nahezu kreisrunden Querschnitten ausgeführt und angewendet.

Der Gegenstand der Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß sich der Schlund, der in der Richtung nach Brust und Rücken

ίο (Schlundhöhe) so gut wie keine Nachgiebigkeit besitzt, nach seitlicher Richtung, also nach den Schultern hin (Schlundbreite), willig, und zwar mindestens um so viel dehnen läßt, daß mindestens zwei kreisrunde Sonden von dem vollen Durchmesser der jeweiligen Schlundhöhe, also in bisher stärkst zulässigen Nummern der kreisrunden Sonden, bequem nebeneinander in einem (nicht aber nacheinander) eingeführt werden können'.

Er besteht in einer Sonde für Schlund und Magen, die auf das doppelte bis dreifache Höhenmaß verbreitert ist, zur künstlichen Ernährung, Entleerung, Besichtigung und Erweiterung mit für die verschiedenen Schlundhöhen in 'Millimeter, ¹J₂ mm oder ¹Z₃ mm abgestuften verschiedenen Höhenmaßen, so daß also auch der gesamte Rauminhalt des Querschnittes doppelt oder mehr als doppelt so groß wie der Inhalt des ursprünglichen, jeweiligen kreisrunden ovalen Querschnittes ist, zum Zweck:

i. die seitliche Nachgiebigkeit der Schlundwände für den verdoppelten Querschnitt der Sonden in Anspruch zu nehmen und dabei den Kehlkopf zu entlasten,

2. ein willkürliches, die Behandlung beeinträchtigendes Verdrehen der Sonde zu vermeiden,

3. größere, und zwar für jede Behandlung ausreichend große sowie geeignete Sonden und Sondenkanäle zu schaffen und dabei:

a) 3- bis 4 fach größere Fenster am Ende der Sonden, z. B. für die künstliche Ernährung, zu erhalten,

b) mittels der bei weitem größeren Durchgänge bei Notfällen schnellere Entleerungen und Durchführung kompakter Substanzen zu ermöglichen,

c) für die optische Besichtigung ein größeres und zugleich ein tatsächlich genügend großes Feld zu erhalten,

d) den Erweiterungsdruck bei Schlundverengungen im Schlund hauptsächlich in der Richtung der Schultern, also nach nachgebenden Seiten hm, auszuüben und schließlich noch

e) Besichtigung und Sondierung, also zwei oder mehr Funktionen nebeneinander in doppelt bis dreifach großem Raum ausführen zu können.

Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung veranschaulicht, und zwar stellt dar:

Fig. ι den Abschnitt einer über doppeltbreiten Sonde,

Fig. 2 den Abschnitt einer durch Zwischenwand abgeteilten, über doppeltbreiten Sonde und

Fig. 3 den Abschnitt einer genau doppeltbreiten Sonde, durch die zwei gesonderte Rohrleitungen hindurchgelegt sind, α sind die Sondenabschnitte, b ist eine Zwischenwand,

c und d sind die durch die doppeltbreite Sonde gelegten Rohrleitungen.

Die doppeltbreite Sonde weicht der hindernden Schlundmitte (Ringknorpel, Kehlkopf) ähnlich wie zwei nebeneinander eingeführte runde oder ovale Sonden dadurch aus, daß sich die Sonde in der Mitte der Breitseite vorübergehend furcht, und gestattet, daß sich vorstehende Teile, wie der Ringknorpel, in die

ίο Breitseite der Sonde eindrücken. Bei Sonden aus starrem, unnachgiebigen Material muß die Sondenhöhe nach der genauen Schlundhöhe bemessen werden, so daß, wenn nicht etwa Vertiefungen auf der Breitseite angewendet werden können, bei entsprechend verringerter Sondenhöhe eine Verbreiterung der Sonde über das Doppelte der Sondenhöhe vorgenommen werden kann. Im allgemeinen kann aber die Abstufung der Sondenhöhen bei den doppeltbreiten Sonden in den gleichen Maßen erfolgen wie bei den bisherigen runden oder rundlichen Sonden, nur für tierärztliche Sonden kommen andere Maße in Betracht.

Claims

Patent-Anspruch:

Schlund- und Magensonde, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt die Form eines Rechteckes mit auf den beiden kürzeren Seiten aufgesetzten Halbkreisen hat und, innen oder außen gemessen, mindestens zweimal so lang als breit ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.