-
Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Drähten an einer Zwischen-
oder Trägerfolie Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtlulg
zum Aufbringen von feinsten elektrisch leitenden Drähten an einer Zwischen- oder
Trägerfolie für heizbäre Glas- oder Kunststoffscheiben, wobei die Drähte zumindest
annähernd parallel verlaufend auf die Folie aufgelegt und die Folie und/oder die
Drähte erwärmt werden.
-
eizbare Glas- oder Kunststoffscheiben sind bekannt. Sie sind in der
Regel als Schichtkörper ausgebildet und bestehen aus zwei oder mehreren Scheiben,
zwischen denen die die elektrisch leitenden Drähte tragende Zwischenfolie eingelegt
ist. Diese kann eine Stärke von 0.1 - 5 mm betragen. Die Drähte sind sehr dünn (ca.
6 - 20 ), so daß durch sie der Durchblick durch die Scheiben nicht gestört wird.
Es ist nun ferner bekannt, diese Drähte parallel zueinander in einer Ebene verlaufend
in diesen heizbaren Glas- oder Kunststoffscheiben anzuordnen. Diese Anordnung ist
zwar einfach durchzuführen, da die parallel laufenden Drähte nur in einem Montagerslimen
gespannt und mit diesem auf die Zwischenfolie aufgelegt werden müssen, worauf der
Montagerahmen entfernt, die Anschlußleisten angebracht und die mit den parallel
laufenden Drähten belegte Zwischenfolie zwischen zwei Scheiben eingelegt und dem
Autoklaven zugeführt werden kann. Der Nachteil dieser Parallelanordnung der Heizdrähte
liegt jedoch darin, daß durch sie sehr starke, die Durchsicht durch aie Scheibe
behindernde Beugungsbilder auftreten, weswegen Scheiben dieser Art für Windschutzscheiben
bei Kraftfahrzeugen überhaupt nicht zugelassen sind.
-
Man ging daher dazu über, die Drähte auf der Zwischenfolie
wellenförmig
zu verlegen. In geringen Abständen voneinander wurden die Drähte in-einer Ebene-auf
der Zwischenfolie verlegt, und zwar sowohl in regelmäßigen gleichverlaufenden als
auch in sehr unregelmäßigen Wellenzügen. Dadruch konnten zwar die Beugungserscheinungen
in unerwartet hohem AusmaB gegenüber jenen bei der Parallelanordnung der Drähte
reduziert werden, doch war für die Zerlegung der Drähte in der letzterwähnten Wellenform
ein komplizierter Mechanismus erforderlich, der trotz steter Weiterentwicklung nur
eine sehr geringe Arbeitsgeschwindigkeit aufweist. Es muß nämlich bedacht werden.
daß zur Erzielung einer rationellen Fertigung stets eine. Fülle von Heizdrähten
gleichzeitig auf der Folie fixiert werden müssen. -Gemäß dem bekannten Yerfahren
können die- Drähte aber nur gerade oder aber gewellt. in einer- Ebene verlaufend
verlegt werden, wobei die einzelnen, parallel zueinander liegenden Wellenzüge alle
gleichphasig liegen, da die die einzelnen Drähte führenden Gleitschuhe sich nur
synchron bewegen können, da ja alle diese Gleitschuhe an einem gemeinsamen Träger
befestigt sind.
-
Die Erfindung hat sich daher die- Aufgabe gestellt, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu entwickeln, mittels welchen die Vorteile der einfachen.
Drahtauflage mit denen der
ringen Beugungsbilder bei der fertigen
Scheibe verbunden werden könneii. Gemäß der Erfindung ist das vorschlagsgemäße Verfahren
nun dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte durch mindestens einen relativ zur Folie
abrollenden Abwälzkörper (Walze, gebogene Platte od. dgl.) in die Folie eingewalzt
werden und ein Abwälzkörper mit unregelmäßige Unebenheiten, vorzugsweise Rippen,
Noppen, Riffeln od. dgl.
-
aufweisend er Oberfläche verwendet wird. Dank dieses Vorschlages kann
die Auflage der Drähte mittels eines einfachen Montagerahmens vorgenommen werden
und trotzdem wird durch das Einwa]zen eine unregelmäßige Verteilung der Draht te
in der Folie erzielt. Das Einwalzen kann innerhalb einer kurzen Zeitspanne erfolgen,
so daß sich das neue Verfahren als überaus rationell erweist. Durch das Einwalzen
werden die Drähte in der Folie gleichsam räumlich verteilt, d.h., die Drähte liegen
nicht mehr in einer Ebene,so daß die Wärmeabgabe der gefertigten Scheibe nach beiden
Seiten gleichmäßig erfolgt. Daß darüberhinaus aus diesem Grunde bei der Montage
der Scheibe nicht mehr darauf geachtet werden muß, welche Seite der Scheibe als
Außenseite dient, versteht sich von selbst, was als weiterer Vorteil gewertet werden
darf.
-
Das Einwalzen erfolgt unter Erwärmung der Folie, wobei die die Folie
tragende Unterlage oder aber der Abwälzkörper
selbst beheizt sein
kann. Auch liegt as im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens, das Einwalzen der
Drähte in mehreren zeitlich aufeinanderfolgenden Stufen oder Schritten mit jeweils
unterschiedlich geformten Abwälzkörpern vorzunehmen. Durch das Einwalzen wird der
ursprünglich gerade verlaufende Draht unregelmäßig verlegt, so daß sich seine Länge
gegenüber der Folie scheinbar verkürzt. lmach einem weiteren Merkmal der Erfindung
wird daher die Länge der Drähte größer gewählt als die Längserstreckung der Folie
in der die Drähte zu verlegen sind. Die angestrebte ungleichmäßige Verdrängung und:
Verteilung der ursprünglich zumindest annähernd parallel ausgelegten Drähte wird
durch den Unebenheiten aufweisenden Abwälzkörper erzielt, dessen Oberfläche gerippt,
genoppt, geriffelt od. dl. ausgestaltet sein kann.
-
um die Erfindung zu veranschaulichen, wird sie anhand der Zeichnung
näher erläutert, ohne sie dadurch einzuschränken.
-
Es zeigen: Fig. 1 die Ansicht einer Heizscheibe und Fig. 2 einen Querschnitt
durch diese. Fig. 3 einen Querschnitt durch di.e Träger- oder ,wischenfolie mit
eingewalzten tieizdrähten, die Fig. 4 und 5 leil-, Quer- und Längsschnitt durch
eine zylindrische Walze.
-
In Fig. 1 ist eine heizbare Scheibe in draufsicht dargestellt, wobei
die @eizdrähte 1, die einen unregelmäßigen Verlauf aufweisen, übertrieben stark
gezeichnet sind. Diese @eizdrähte sind in die @wischenfolie oder Trägerfolie 2 eingebettet,
und zwar in dieser räumlich verteilt wie Hig. 3 in ebenfalls iiberhöhtem Maßstab
veranschaulicht.
-
Die Enden der Heizdrähte 1 sind mit Kontaktleisten 4 verbunden, die
eb@nfalls auf der nwischenfolie 2 aufliegen.
-
Hig. 2 zeigt, daß die die heizdrähte 1 tragende Folie 2 zwischen zwei
Scheiben 3 eingebettet ist. Die Fig. 4 und 5 zeigen einen Teil@uerschnitt und einen
Teillängsschnitt durch den als zylindrische Walze ausgebildeten Abwälzkörper. Es
ist zu ersehen, daß die Oberfläche des Abwälzkörpers sowohl in Jmfangsrichtung tFig.
4) wie auch in Achsrichtung (Fig. 5) unregelmäßig gestaltet und unregelmäßige verteilte
Unebenheiten in norm von Noppen aufweist.
-
Die Einbringung der Heizdrähte 1 in die Folie 2 erfolgt nun wie nachstehend
erläutert: Auf die auf einer geeigneten Unterlage liegende folie 2, die eine Stärke
bis zu wenigen Millimetern haben kann und die die Abmessungen der zu fertigenden
scheibe besitzt, werten die Heizdrähte im wesentlichen
parallel
zueinander aufgelegt, wozu beispielsweise ein Montagerahmen dienen kann. Die einen
Enden der Heizdrähte oder @eizfäden werden festgehALten oder sogleich mit einer
ltontaktleiste verbunden. Im übrigen liegen jedoch die heizdrähte frei auf der Folie
auf. Ihre Länge ist dabei größer als die Längserstreckung der Folie. Ein Abwälz-
oder Abrollkörper, der unregelmäßige Unebenheiten beispielsweise in Borm von unregelmäßig
angeordneten Erhebungen ungleicher Größe besitzt, wie in den Fig. 4 und 5 angedeutet
ist, wird nun ein oder mehrmals über die erwärmte Folie geführt. Die Erwärmung der
Folie kann dabei über eine beheizte unterlage erfolgen, oder aber auch mittels Beheizung
des Abrollkörpers selbst. Die auf der folie frei und im wesentlichen parallel aufliegenden
Drähte oder Fäden werden durch die Erhebungen in die durch Wärme erreichte Folie
eingedrückt und durch die Unregelmäßigkeit der Anordnung und rOrm der Erhebungen
seitlich ausgelenkt, so daß die Drähte unregelmäßig in der folie verteilt werden,
wie Fig. 3 veranschaulicht. Ist die Verteilung der Unebenheiten oder erhebungen
und die sorm der Unebenheiten oder Erhebungen sowohl in wie auch quer zur Abrollrichtung
unregelmäßig, so wird dadurch eine möglichst ungleiche Verteilung der Drähte gewonnen,
was sich bezüglich der Beugungsbilder günstig auswirkt. Es fällt selbstverständlich
in den Rahmen
der Erfindung, mehrere Abwälzkörper nacheinander über
die Folie und die darauf liegenden Drähte zu führen, was sich dann auf die Verteilung
der Drähte günstig auswirken kann, wenn eine stärkere Folie vorliegt. In diesem
Falle wenden Abroll- oder Abwälzkörper verwendet, bei denen die durchschnittliche
Höhe oder Tiefe der Erhebungen oder Unebenheiten unterschiedlich ist, wobei anfänglich
ein Abwälzkörper mit relativ geringer "Oberflachenrauhigkeit" und abschließend ein
Abwälzkörper mit hoher "Oberflächenrauhigkeit" verwendet wird. Daß bei der Verwendung
einer Mehrzahl von Abrollkörpern nicht nur deren "Rauhigkeit" unterschiedlich gewählt
wird, sondern auch jeweils die Art der Verteilung der Unebenheiten, Noppen, Erhebungen
od. dgl. unterschiedlich sein kann, versteht sich von selbst.
-
Dae Aueführungsbeispiel des Abwälzkörpers nach den Fig. 4 und 5 zeigt
eine unregelmäßige Oberflächenrauhigkeit. Selbstverständlich iet es möglich, die
Oberflächenrauhigkeit so zu gestalten, daß sie sich in Länge oder Querschnitt als
Sinuslinie oder Zackenlinie darstellt.
-
In der vorstehenden Beschreibung wurde ein Ausführungebeispiel des
erfinduagsgemäßen Verfahrene dargelegt, nach dem alle Drähte vorerst parallel zueinander
auf die Folie aufgelegt
und anschließend eingewalzt werden. Es
liegt jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die parallel zueinander verlaufenden
Drähte einzeln aufzulegen und einzeln einzuwalzen. So könnte beispielsweise ein
einziger Draht so eingelegt werden, daß er am Randbereich der Folie in die Richtung
umgekehrt und daen wieder in entgegengesetzter Richtung aufgelegt und anschließend
eingewalzt wird.
-
Der Abwälzkörper könnte diesen Vorgang dadurch unterstützen, daß dieser
einmal in der einen und einmal in der anderen Richtung über die Folie geführt wird.
Selbstverständlich muß dieser Draht nicht einstückig sein, sondern es können auch
mehrere Drähte einzeln nacheinander aufgelegt und eingewalzt werden.
-
Aus dem Vorstehenden ist offensichtlich, daß mit einem einfachen Werkzeug
in kurzer Zeit das hergestellt werden kann, wozu bislange teuere, mechanisch aufwendige
und langsam arbeitende Einrichtungen gedient haben, und daß darüberhinaus sogar
noch ein Mehr effekt gewonnen wird, nämlich die Verteilung der Drähte über die Tiefe
oder Stärke der Folie (Fig. 3), so daß die Wärmeabgabe nach beiden Seiten der Scheibe
gleichmäßig erfolgt.