DE2012969B2 - Kunststoff-Filtermasse zum Schutz des menschlichen Auges gegen schädliche Strahlung - Google Patents
Kunststoff-Filtermasse zum Schutz des menschlichen Auges gegen schädliche StrahlungInfo
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Description
in einer solchen Menge im Bereich von etwa 0,01 bis etwa 10 Gew.-% enthält, daß die Masse eine
Gesamtextinktion von wenigstens 3 bei der Wellenlänge der Laserstrahlung besitzt
Gegenstand der Erfindung ist eine Kunststoff-Filtermasse zum Schutz des menschlichen Auges gegen
schädliche Strahlung, die eine die Strahlung mit schädlicher Wirkung absorbierende Verbindung enthält
und die sich für die Verwendung in Schutzbrillenlinsen, Schaugläsern und Gesichtsschinnen zum Schutz des
menschlichen Auges gegen die schädliche Wirkung von Laserstrahlen eignet
Die Laserforschung hat in den letzten Jahren zu zahlreichen praktischen Anwendungen geführt Aufgrund
dieser Entwicklung hat der Schutz der Augen der Personen, die mit Lasern arbeiten, außerordentliche
Bedeutung erlangt Für diese Zwecke sind für Schutzbrillenlinsen zum Schutz der Augen geeignete
Filterwerkstoffe erforderlich, die Licht in dem schmalen Wellenlängenband des Lasers in geeignetem Ausmaß
filtern und absorbieren, aber gleichzeitig Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich in erheblichem Ausmaß
durchlassen. Solche Filtermassen müssen daher eine ausreichende Absorption in einem bestimmten
schmalen Wellenlängenband, gleichzeitig aber maximale Durchlässigkeit im sichtbaren Bereich aufweisen.
Diese letztere Eigenschaft sichtbares Licht durchzulassen, wird richtiger als hoher Transmissionsgrad
bezeichnet Die am besten geeigneten Massen müssen also einen ausreichenden Schutz bei der Wellenlänge
des Lasers bieten und gleichzeitig einen maximalen oder einen geforderten minimalen Transmissionsgrad für den
sichtbaren Anteil des Spektrums aufweisen. Der Transmissionsgrad ist dafür ein Maß und berücksichtigt
Faktoren, wie die Augenempfindlichkeit, die tatsächliche Durchlässigkeit der Filtermasse und die spektrale
Verteilung der Lichtquellen, die außer dem Laser vorhanden sind.
Bisher haben sich Linsen aus Glas mit Zusätzen, die so ausgewählt wurden, daß die erforderliche Absorption in
dem richtigen Bereich erzielt wurde, als brauchbar erwiesen. Sie sind jedoch in vieler Hinsicht verbesserungsbedürftig.
So sind Schutzbrillen mit Glaslinsen häufig schwer und verursachen Beschwerden, wenn sie
lange getragen werden. Ferner treten bei der Herstellung geeigneter Schutzbrillen dadurch Schwierigkeiten
auf, daß Schutzbrillen mit Glaslinsen gewöhnlich mit Rahmen und Haltern aus undurchsichtigem Kunststoff
hergestellt werden, damit sie einen maximalen Seitenschutz bilden. Dies führt zu dem sogenannten
»Tunnelsehen«, da nur der Linsenteil die erforderliche
ίο Transparenz besitzt Aufgrund von Herstelkmgsschwierigkeiten
und wegen des Gewichts können nur kleine Linsen verwendet werden.
In der US-PS 33 82183 ist eine Kunststoff-Fdtenaasse
beschrieben, die zwar einen angemessenen Transmissionsgrad
für den sichtbaren Bereich des Lichts aufweist, jedoch schädliche Strahlung, wie Strahlung aus
dem nahen Infrarot und Ultraviolett, absorbiert Als Strahlenquellen sind dabei künstliches Licht und
normales Sonnenlicht angesprochen. Der Schutz gegen das von diesen Lichtquellen ausgestrahlte licht wird
dadurch erreicht daß mindestens zwei Verbindungen in das organische Kunststoffsubstrat eingebracht werden,
nämlich eine organische Verbindung, die im infraroten Wellenlängenbereich absorbiert und eine Verbindung,
die im ultravioletten Wellenlängenbereich absorbiert Dabei soll es durch die Zugabe des Ultraviolettabsorbers
gelingen, die zu schnelle Zersetzung des Infrarotabsorbers zu verhindern, so daß dieser geschützt und in
seiner Lebensdauer verlängert wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Kunststoff-Filtermasse für den Schutz des
menschlichen Auges anzugeben, die dazu geeignet ist das menschliche Auge gegen die besonders intensive
und schädliche Wirkung von Laserstrahlen zu schützen, und die eine ausreichende Absorption in dem schmalen
Wellenlängenbnnd der Laserstrahlung besitzt und dennoch einen maximalen Transmissionsgrad im sichtbaren
Bereich zeigt Dabei muß die Filtermasse eine ausreichende Stabilität gegen die Einwirkung von
normalem Licht, von Wärme und von Laserstrahlung besitzen, so daß eine für solche Filtermassen geeignete
nützliche Lebensdauer unter den angestrebten Anwendungsbedingungen erreicht wird.
Es wurden nun eine Kunststoff-Filtermasse zum Schutz des menschlichen Auges gegen schädliche Strahlung, enthaltend eine die Strahlung mit schädlicher Wirkung absorbierende Verbindung gefunden, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie einen Transmissionsgrad im sichtbaren Bereich von wenigstens 15%
Es wurden nun eine Kunststoff-Filtermasse zum Schutz des menschlichen Auges gegen schädliche Strahlung, enthaltend eine die Strahlung mit schädlicher Wirkung absorbierende Verbindung gefunden, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie einen Transmissionsgrad im sichtbaren Bereich von wenigstens 15%
so aufweist und zum Schutz gegen Laserstrahlung wenigstens eine der folgenden Verbindungen
1. N1N,N',N'-Tetrakis(p-dibutylaminophenyl)-benzochinon-bis(imoniumhexafluorantimonat),
2. Tris(p-diäthylaminophenyl)aminiumhexafluorantimonat,
3. N,N,N',N'-Tetratis(p-diäthylaminophenyl)-benzochinon-bis(imoniumhexafluorantimonat),
4. Tris(p-dibutylaminophenyl)aminiumhexafluorantimonat
und
5. Bis(p-diäthylaminophenyl)[N,N-bis(p-diäthylaminophenyl)-p-aminophenyl]aminiumhexafluorantimonat
in einer solchen Menge im Bereich von etwa 0,01 bis br>
etwa 10 Gew.-% enthält, daß die Masse eine Gesamtextinktion von wenigstens 3 bei der Wellenlänge
der Laserstrahlung besitzt.
Diese Kunststoff-Filtermasse verhindert den Durch-
Diese Kunststoff-Filtermasse verhindert den Durch-
gang von licht in dem schmalen Wellenlängenband des
Lasers, besitzt jedoch einen maximalen Transmissionsgrad fdr den sichtbaren Bereich. Hinsichtlich der Gestalt
und der Größe der Schutzvorrichtung besteben dabei
geringere Beschränkungen als bei herkömmlichen Filtermassen. Die erfindungsgemaße Filtermasse enthalt
Additive, die das licht in dem schmalen Wellenlängenband ausfiltern, das bei Laserstrahlung
auftritt, die aus verschiedenen Quellen stammen kann.
Dabei wird der jeweilige Lichtabsorber entsprechend der Wellenlänge des Lasers ausgewählt, gegen die ein
Schutz erreicht werden solL Der Absorberzusatz besitzt ferner die ausreichende Verträglichkeit mit dem
Kunststoffsubstrat, so daß er in einer Menge zugesetzt werden kann, die bei der gewünschten Wellenlänge eine
Gesamtextinktion von wenigstens 3 ergibt Für viele Zwecke soll der Zusatz die Masse ferner nicht im
wesentlichen Ausmaß undurchsichtig machen oder sichtbar anfärben. Von Bedeutung ist ferner, daß der
Zusatz beim Gebrauch oder bei der Einwirkung von normalem Licht und von Wärme und der Laserstrahlung
genügende Stabilität hat, so daß er nicht abgebaut oder zerstört wird.
Das Kunststoffsubstrat muß gegen die Einwirkung des Lasers beständig sein und soll ferner von solcher Art
sein, daß es leicht zu Schutzbrillenlinsen und Schutzbrillenrahmen
verarbeitet werden kann. Beispiele für Kunststoffmassen, die für diesen Anwendungszweck
geeignet sind, sind
Polymethylmethacrylat, Polyvinylchlorid,
Polyäthylenterephthalat, Polycarbonat,
Celluloseacetat, Cellulosepropionat,
Celluloseacetat-butyrat, Epoxidharze,
Polystyrol, Polyvinylidenchlorid,
Styrol/Acrylnitril-Polymere,
Diallylphthalatpolymere,
Allyldiglykolcarbonatpolymere, Silicone,
Polyester und dergleichen.
Polyäthylenterephthalat, Polycarbonat,
Celluloseacetat, Cellulosepropionat,
Celluloseacetat-butyrat, Epoxidharze,
Polystyrol, Polyvinylidenchlorid,
Styrol/Acrylnitril-Polymere,
Diallylphthalatpolymere,
Allyldiglykolcarbonatpolymere, Silicone,
Polyester und dergleichen.
Für Filtermassen, die gegen die verschiedenen Laserarten schützen sollen, sind Absorberadditive mit
einer hohen Absorption in bestimmten schmalen Wellenlängenbereichen erforderlich. So ist die Wellenlänge
in μΐη für verschiedene Laser sehr verschieden.
Um gegen einen bestimmten Laser zu schützen, muß der Absorber eine starke Absorption in dem Wellenlängenbereich
des jeweiligen Lasers und gleichzeitig eine erheblich geringere Absorption bei anderen Wellenlängen
des sichtbaren Bereichs aufweisen, so daß ein maximaler Transmissionsgrad erreicht wird.
In der folgenden Tabelle sind die Wellenlängenbereiche für verschiedene Laser zusammen mit wirksamen
erfindungsgemäß eingesetzten Absorbern angegeben.
Neodymglas
Thulium
Helium-Neon
Thulium
Helium-Neon
694
1060
1110
1060
1110
633
1, 2, 3, 4
1,3
3,5
Absorber:
1) N,N,N',N'-Tetrakis-(p-dibutylaminophenyl)-p-benzochinon-bis(imonium-hexafluorantimonat)
2) Tris(p-diäthylaminophenyl)aminiumhexafluorantimonat
3) N^^J'J>J'-Tetrakis(p-diäthylaminophenyl)-p-benzochinon-bis(imoniumhexafluorantinK)nat)
4) Tris(p-dibutylaminophenyl)aminhimhexafluorantimonat
5) Bis(p-diäthy!aminophenyl)(N^-bJs(p-d'ithyl-
aminophenyl)-p-aniinophenyrjaminiumhexafluorantimonat
25
30
35
40
Laserstrahlungsquelle Wellenlänge, nm Absorber
60 Es ist sehr überraschend, daß die obengenannten organischen Lichtabsorber die Wirkung der konzentrierten
Energie des monochromatischen kohärenten lichtstrahls des Lasers (kontinuierlicher Laser oder
Impulslaser) aushalten^ ohne sich augenblicklich zu zersetzen oder eine Änderung ihrer elektronischen
Konfiguration unter Übergang in einen Zustand zu erleiden, in dem keine Sperre mehr für den Durchgang
des Laserlichts besteht
Hinsichtlich des Transmissionsgrades der erfindungsgemäßen Filtermasse ist ein idealer Wert von 85% oder
darüber als Höchstwert geeignet Wegen der Farbe der Additive ist es jedoch nicht immer möglich, diesen Wert
zu erreichen. Brauchbar sind jedoch Massen mit einem Transmissionsgrad von 15% und darüber, wobei der
niedrigere Zahlenwert die Wirkung einer Sonnenbrille ergibt, während Werte des Transmissionsgrads von 40
bis 80% einen besseren Bereich für brauchbare Schutzbrillen darstellen.
Die erfindungsgemaße Kunststoff-Filtermasse besitzt bei der Wellenlänge der Laserstrahlung eine Gesamtextinktion,
das heißt einen negativen dekadischen Logarithmus des Intensitätsverhältnisses von durchfallendem
licht zu einfallendem licht, von wenigstens 3. Es können jedoch höhere Werte nötig sein. Um diese
Anforderungen zu erfüllen, können Absorberzusätze von 0,01 bis 10 Gew.-% erforderlich sein.
Die Filtermassen können weiterhin übliche Additive, beispielsweise Weichmacher oder für die Polymerisation
wichtige Additive (Initiatoren, Katalysatoren und dergleichen), Wärmestabilisatoren, Säureakzeptoren,
antistatische Mittel, Gleitmittel, Farbstoffe und Pigmente
enthalten.
rung
45
Masse für Schutzbrillengestelle
zum Schutz gegen Neodymlaser
zum Schutz gegen Neodymlaser
Man bereitet aus den folgenden Bestandteilen eine Masse für das Schutzbrillengestell:
100 g Folyvinylchloriilharz (mit üblichem
Weichmacher und Stabilisatoren)
0,14 g Tris(p-diäthylaminophenyl)arniniumhexafluorantimonat
0,14 g Tris(p-diäthylaminophenyl)arniniumhexafluorantimonat
Nach dem Vermischen in einer Kugelmühle wird die Mischung heiß gewalzt und formgepreßt Eine Probe
mit einer Dicke von 1,5 mm besitzt bei 1060 nm eine Gesamtextinktion von 3,1 bei einem Transmissionsgrad
von 77%.
Gießfolien zum Schutz
gegen Neon-Stickstoff-Laser
gegen Neon-Stickstoff-Laser
Unter intensivem Rühren wird eine Mischung aus folgenden Bestandteilen bereitet:
1200 g Methylmethacrylatsirup
(Viskosität 20OcP)
(Viskosität 20OcP)
6 g N,N,N^'-Tetrakis{p-dfoutylaiiüno-
phenyl)-p-benzochinon-bis(imoniumhexafiuorantimonat)
0,6 Azobisisobutyronitrilinitiattr
Die Mischung wird durch ein Filter mit einer Porenweite von 5 Jim nitriert, im Vakuum entgast und in
zwei Gießzellen aus Glas mit den Abmessungen 45,7 χ 45,7x0,32 cm gegossen. Die GieBzellen werden
in einem Ofen 16 Stunden bei 55° C und dann 1 Stunde bei 77°C und schließlich 1 Stande bei 1000C gehärtet
Der Acrylharzsinip polymerisiert zu einer klaren harten
Folie mit einer Barcolhärte von 50 bis 42 Die Probe besitzt im Bereich von 200 bis 400 nm eine Gesamtextinktion
von mehr als 5,5 und bietet einen ausgezeichneten Schutz gegen das Licht von Neon-Stickstoff-Lasern.
Sie kann ohne weiteres zu eiuem Sehschirm für Pübtenhelme geformt werden.
Claims (5)
1. N^^'J4'-Tetrakis(p-dibutylaniinophenyl)-benzochinon-bis(imoniumhexafluorantimonat),
2 Tris(p-diäthylaminophenyl)aminiumhexafluorantimonat,
3. Ν,Ν,Ν'J4'-Tetralds(p-diäthylaminophenyl)-benzochinon-bis(imoniumhexafluorantimonat),
4. Tris(p-dibutylaminophenyl)aminiumhexafluorantimonat
und
5. Bis(p-diäthy]aminopheny]XN,N-bis-(p-diäthylaminophenyl)-p-aminophenyljaminiumhexafluorantimonat
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