DE2012602C3 - Aufwickelbare Materialbahn, insbes. thermoplastische Kunststoff-Folienbahn - Google Patents
Aufwickelbare Materialbahn, insbes. thermoplastische Kunststoff-FolienbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine aufwickelbare Materialbahn, insbesondere thermoplastische Kunststoff-Folienbahn,
wobei die einzelnen Wickellagen durch jeweils einen im Bereich der Bahnkanten vorgesehenen
ichmalen Abstandhalterstreifen voneinander getrennt sind.
Bei der Lagerung aufgewickelter Folienrollen, wie sie bis zur Weiterverarbeitung vorgenommen werden muß,
sind immer wieder sowohl Verdehnungen innerhalb der Bahnen als auch die Verblockung oder Teleskopierung
einzelner Lagen festzustellen. Hierdurch erfahren die z.T. mit erheblichem Aufwand an Verfahrensbedingungen,
Maschinen und Kosten, in guter Qualität hergestellten Folien meist in kurzer Zeit Qualitätseinbußen,
beispielsweise in ihrer Planlage, in ihren optischen Eigenschaften usw. Zum Teil werden, insbesondere sehr
dünne Folienbahnen, wie sie beispielsweise als Elektroisolier- oder Tonbandfolie eingesetzt werden, so stark in
ihrer Qualität gemindert, daß sie als Ausschußware betrachtet werden müssen, was einen beträchtlichen
Verlustfaktor darstellt. Die Ursache für die negative Veränderung der Folie liegt in dem durch das Wickeln,
durch Relaxation der Folie und durch die hohen Radialkräfte innerhalb des Wickels hervorgerufenen
Entweichen der zwischen den einzelnen Folienlagen befindlichen Luftschichten. Da sich maschinenbedingt
keine Folien herstellen lassen, die eine völlige Dickcngleichmäßigkeil aufweisen, rufen die Dickstellen
nach dem Entweichen der Luftschichten bleibende Verdehnungen in der Folie hervor. Durch das Fehlen
der Luftschicht kommt es weiterhin zu Verlockungen einzelner Lagen, wodurch bei der Weilerverarbeitung
Abrisse entstehen.
Zusätzlich entstehen durch das Zusammenfallen des Wickels erhebliche Querwellen, die durch die hohen
Radialkräfte bleibend eingeprägt werden. Man spricht dabei von Verprägungen. Um das Zusammenfallen des
Wickels und damit das Entstehen von Querwellen zu vermeiden, hat man schon versucht, mit der sogenannten
Kortaktwicklung zu arbeiten. Dabei wird entsprechend der Wickelgeschwindigkeit und der Zugspannung
eine Kontaktwalze gegen den Wickel gepreßt, wodurch das Einziehen von größeren Luftmengen und damit
dickerer Luftschichten vermieden werden soll. Der Nachteil der Kontaktwicklung liegt darin, daß die
Kontaktrollen die Dickstellen so stark aufeinanderpressen, daß es zu den unerwünschten bleibenden Verdehnungen
kommt. Weiterhin entstehen bei der Kontaktwicklung in vielen Fällen Kratzer auf der Oberfläche der
Folienbahn.
Es ist also einerseits, um Verdehnungen durch die Dickstellen zu verhindern, erwünscht, daß sich geringe
Luftschichten zwischen den Folienlagen, sozusagen als Polster befinden, andererseits ist es aber bisher nicht
möglich, das Entweichen der Luftschichten beim Wickeln und Lagern völlig zu vermeiden, bzw. die
Zeitspanne in der das Entweichen stattfindet, in erheblichem Maße zu verzögern.
Es sind zwar Verfahren bekannt, bei denen durch aufwendige Einstellung bestimmter Zugspannungen die
Luftschichtstärke optimiert werden kann, jedoch hai dies keinen Einfluß auf das spätere Entweichen der Luft
beim Lagern. In richtiger Erkenntnis, daß die bleibenden Verdehnungen auf das Aufeinanderpressen der nicht zu
vermeidenden Dickstellen zurückzuführen sind, hat man durch Kordierung versucht,die Dickstellen voneinander
auf Distanz zu halten. Unter Kordierung versteht man die Schaffung künstlicher Dickstellen, vorzugsweise in
der Nähe der Bahnkanten. Wenn auch durch die Kordierung eine kurzzeitige Verzögerung in dem
Entweichen der Luftschichten erzielt werden kann, so ist diese Zeitspanne in den allermeisten Fällen
keinesweg ausreichend, um die geschilderten Qualitätsminderungen bis zur Weiterverarbeitung auszuschalten.
Ein, weiterer Nachteil der Kordierung besteht dann, daß
zusätzliche Maschinenaggregate die Dickstellen erzeugen müssen.
Des weiteren ist ein Verfahren bekannt (DT-OS 14 35 064), bei dem beim Aufwickeln einer Materialbahn
im Bereich der Bahnkanten schmale Abstandhalterstreifen aus Pappe oder Wellpappe miteingewickelt werden,
wodurch die einzelnen Wickellagen voneinander getrennt sind. Auch hiermit ist ein Entweichen der
Luftschichten zwischen den Wickellagen auf längere Zeit nicht vermeidbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für die Aufwicklung und Lagerung geeignete Materialbahn
zu schaffen, bei der sowohl beim Aufwickeln als auch bei der späteren Lagerung die zwischen den Materiallagen
befindlichen Luftschichten über längere Zeiträume, beispielsweise über einige Wochen, zumindest teilweise
erhalten bleiben.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Abstandhalterstreifen von dünnen Auftragungen auf die
Ober- oder Unterseite der Bahn eines Mittels gebildet sind, das einerseits beim Aufwickeln der Bahn die
einzelnen Wickellagen derart miteinander verklebt, daß die zwischen diesen befindliche Luft beim Lagern des
Wickels nicht oder nur sehr langsam entweicht, andererseits die Wickellagen nur soweit verklebt, daß
sie sich beim Abwickein ohne Beschädigungen trennen
fassen.
Die crfindungsgemäße Materialbahn zeichnet sich
dadurch aus, daß 'sowohlTjeim Aufwickelvorgang selbst
als auch bei der späteren Lagerung die Luftschichten zwischen den Wickellagen nicht in kurzer Zeit
entweichen und somit die optimal eingestellte Bahnqualität bis zur späteren Weilerverarbeitung kcne Ver
"schlechterung erfährt
Als Materialbahncn. die mit Auftragungen versehen werden, sind grundsätzlich alle Materialien geeignet,die
beim "Wickeln und<Odi; Lagern Veränderungen erfahren,
doch werden die Auftragungen vorzugsweise bei solchen Materialbahnen angebracht, deren Qualitätserfordernisse
besonders hoch sind. Vor illem dünne
thermoplastische Folienbahnen, beispielsweise auch in
laminierter, beschichteter oder bedampfter Form, sind besonders geeignet mit den Auftragungen versehen zu
werden BeisDielswv l>e hai sich der Finsat/ bei
Pol>olefin und Polvesterfolien. an die in der Praxis öl:
hoho Quaiitätsanforderungen gestellt werden, hew ahn
Pie \ufiragunscn auf d;r Materialhahn müssen /\η·ι
Bedingungen e> Villen Pinerseiis sollen sie die Ein/clla
gen se duht verkleben, 'laß beim Wickeln und'odc
Lagern das \iisströmcn der Luft weitgehend verhindert
wird, zum anderen dürfen die Ein/ellagen nicht so stark
mitein.: .!er verbunden vi'crden .'.iß Resehaü:t jngen
de Maten.'hahnei 'v;m Abwickeln /u>
Weiterverar bc'-.ng. bcspielsueise u··! \uftrennc-n in Schmal
schnitte .!.i'Teten
Welche -Xufiragungen man verwendet, hängt weitgc
hend von dem Bahnmatcrial, von den W'ickelbedingu·
gen. beispielsweise hinsichtlich der WickelgcschvAindij: JS
keil und Λ-r Zugspannung und von den l.agerbeilingun
gen. beispie'su -;η- hinsichtlich der notwendigen Lager
/eit.de· Kmpe . "ur-und Klimabedingungen ab Us hai
sieh in der Praxis gezeigt cla3 verschiedenartige Mittel
sofern sie natürlich rnt dem Bahnmaterial oder
eventuell auf diesem aufg.-brachter Laminate, Beschich
tungcn. Lackicrungen iisw verträglich sind, für die
Auftragungen Verwendung finden können. Eine wichtige
Voraussetzung für die Auswahl der Mittel ist jedoch daß diese neben einer bestimmten Haftung au! dem 4«,
Material auch eine möglichst hohe Scherfestigkeit aufweise··· da sie durch d; s Bestreben der Luftschichten,
entweichen zu wollen insbesondere auf Scherung beansprucht werden
Verschiedenartige Kleber die die ungegebenen
Voraussetzungen n.itbr ngen, können /um Einsatz gebracht werden Insbesondere sind jedoch Wachse.
auet~ \bmischungen verschiedener W,u hstvpen. erfolg
rcicl eingesetzt worden
Die \uftragungen sir,d in ihrci B cite /wai nicht
bcschi linkt, um jedoch Jen Randverschnitt möglichst gering zu halien liegt die Breite dei Aufiragungen
bevorzugt /wischer, 0.5 und 10 mm. insbesondere zwischen ! und 5 mm.
Die Starke der Aiiftragiingon ist ebenfalls keiner <*i
besonderen Grenze unterworfen, aus Gfinden der
Wirischaftru-hke.it und u;n keine übermäßige Volumen
/!inahme der Wicke* m Kauf nehmen zu müssen, iicpi
die Stärke im allgemeinen unter 5 μ- Die Stärke ist auch
abhängig von der Stärke des aufzuwickelnden Materials.
In einer Variation der erfindungsgemäßen Muteriulbahn
sind in die Auftragungen <Ki.ine schmale Bändcoen
oder Fäden eingelassen. Dieser Typ ist in den Fällen von
Vorteil, in denen wegen der Verträglichkeit zwischen Bahnmateria! und Aufsagung. Mittel mit niedrigeren
Seherfestigkeiten genommen werden müssen. Durch die
Einlage wird die Scherfestigkeit in Querrichtung unterstüUL
Wenn auch, wie eingangs dargelegt, an und für sich
keine Beschränkung auf eine bestimmte Maierialstärke
besteht, so treten die geschilderten unerwünschten Effekte vor allem bei dünnen Folien gravierend zu Tage
Aus diesem Grund liegen die bevorz-Ugten Stärken der erfindungsgemäßcn Materialbahnen unter 200 μ. insbesondere
unter JO μ.
Die -Wtragun&en werden mittels bekannter Vorrichtungen,
1. B. fein einstellbaren Druckwerken oder mit
Hoimeli-Auftragsdüsen mn besonders feinen Diis-f-nquerschnillcn,
etwa mit Ausinttsoffnungen von 0,03 bis 0,1 nun, vorgenommen. Ebenfalls kann man die mit dem
Auftragungsmittel versehenen Ikindelien oder Fäden
aus .lepaiaien Einrichtungen beim Aulwickeli) ucr
Materialb.ihn zwischen i!ie l.m/ellagen cinluulen lassen
In manchen Fallen hai es sieh .1.-Herden: «ils /vwvknuliig
erwieser., /us.u/ln h noch cmc kontaktrolle un/usei
Die I fiiii
nochmals \
nochmals \
.»ng wird ai
■ r erlaiiten
■ r erlaiiten
h.uul tier lolsrenden
H e 1 s ρ 1 e I 1
Aul eine .25 μ Marke Pol>,>
«·>ρ> U twiie wurde mittels
eines Aul'.iagegerates, desst.. ι>.·.ν. einen Quo schnitt
von 0.07 mm aufwies, eine. ParalfinwaehsmiSiJHing an
beiden l'olienbahniändern aufgelegen. Die Breite Jer
Auftragur.L' betrug J mm, die Stärke i μ. Die autgcwikkelle
Folie zeigte auch nach einer Lagerungszeit von
mehreren Wochen kein Zusamnienlallen und damit auch keine Queiwellen. \ erprägungen und Vordehnungen
konnten nichi festgesteilt werden. Die Folienbahn
ließ sich ohne ein/.ureilkn mn c. ,er Geschwnuliglceu
von 300 m, min w u.-dcr abvs ickcln l-olicnw icki I ohne die
Auftiagung wiesen nach kur/.ei Zeil Quenallen unil
Wellen aul. Durch Verdchnungen iij>d Verprägun^en
ei I1M du lolienbahn eine starke Qi.aliiais'ninderung
B e 1 s ρ 1 e I 2
Auf emv 50 μ starke l'oljäihylenieiepliili.ilatfolie
wurde miitels eines Rasierdrtickwcrkes an \ ilen
Folienbahnrändern cui Haliklebei aufgetragen. Die
Si'hn-htstaike betrug Uli, die Breiic der Auftraguii):
IU nun und die Rasterung b0 Rastcr/'cm. Dei I oIhmiw ikkcl
zeigte nach mehreren Wochen l.ager/eit keine
N'eränderiing, wahrend cm normal hcrgcsiellier Wii.-kei
bereits naJi wenigen lagen Queiwellen zeigte. Durch
Verprägiingen und Vcrdehnungen war die 1 "lienbahn
sidik in ihrer Qualität geminden.
Die mn den Aultragungci. versehene Folienbahn ließ
sich ohne Beschädigung be.i cnerCiesc ^ -uii^keit \-·\,
200 m min v>, leilcr abw κ kein
Claims (5)
1. Aufwickelbare Materialbahn, insbesondere thermoplastische Kunststoff-Folienbahn, wobei die
einzelnen Wickellagen durch jeweils einen im Bereich der beiden Bahnkanten vorgesehenen
schmalen Abstandhalterstreifen voneinander getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstandhalterstreifen von dünnen Auftragungen auf die Ober- oder Unterseite der Bahn eines Mittels
gebildet sind, das einerseits beim Aufwickeln der Bahn die einzelnen Wickellagen derart miteinander
verklebt, daß die zwischen diesen befindliche Luft beim Lagern des Wickels nicht oder nur sehr
langsam entweicht, andererseits die Wickellagen nur soweit verklebt, daß sie sich beim Abwickeln ohne
Beschädigungen trennen lassen.
2. Materialbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragungen eine Breite
zwischen 0,5 und 10 mm, bevorzugt zwischen 1 und 5 mm, aufweisen.
3. Materialbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragungen eine Stärke
von 1 bis 50 μ haben.
4. Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragungen aus
einem Kleber bestehen.
5. Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragungen aus
einem Wachs oder aus einer Wachsabmischung bestehen.
b. Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die Auftragungen
schmale Bändchen oder Fäden eingelassen sind.
Priority Applications (12)
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JP1499471A JPS5118983B1 (de) | 1970-03-17 | 1971-03-17 | |
GB2405971A GB1351249A (en) | 1970-03-17 | 1971-04-19 | Webs of material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2012602A1 DE2012602A1 (de) | 1971-10-07 |
DE2012602B2 DE2012602B2 (de) | 1976-10-14 |
DE2012602C3 true DE2012602C3 (de) | 1977-06-08 |
Family
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