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Die
Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung zum Anschließen mehrerer
Einzelleiter einer ersten Leitung an korrespondierende Einzelleiter
einer zweiten Leitung mit einem Gehäuse und mit einem Kontaktteil,
welches nach dem Prinzip der Isolationsdurchdringungstechnik wirkende
Kontaktstifte mit einem eine Schneidkante aufweisenderen Schneidbereich
zur Kontaktierung der einander korrespondierenden Einzelleiter aufweist.
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Eine
Anschlussvorrichtung ist aus der
US 5,934,930 bekannt.
Sie dient beispielsweise zum Anschluss einer Abzweig- oder Anschlussleitung
an eine Versorgungsleitung. Eine derartige Anschlussvorrichtung
ermöglicht,
einen Verbraucher oder ein Gerät über eine
Abzweigleitung an eine Versorgungsleitung anzuschließen. Bei
der aus der
US 5,934,930 bekannten
Vorrichtung ist eine erste Leitung oder Versorgungsleitung zwischen
einem Kontaktteil und einem Gehäuseoberteil
und eine zweite Leitung oder Abzweigleitung zwischen einem Gehäuseunterteil
und dem Kontaktteil eingelegt. Die beiden Leitungen weisen jeweils
mehrere Einzelleiter auf, welche über konische Kontaktstifte
nach dem Prinzip der Isolationsdurchdringungstechnik kontaktiert
werden. Die Kontaktstifte ragen dabei beidseitig aus dem Kontaktteil
hervor. Zur Fixierung der Einzelleiter der Abzweigleitung weist
das Gehäuseunterteil
Nuten auf, in die die Einzelleiter eingelegt werden. Das Kontaktteil
weist entsprechend ausgeformte Stege auf, die in die Nuten des Gehäuseunterteils
eingreifen und somit die Einzelleiter in ihrer Lage fixieren. Damit soll
gewährleistet
werden, dass die Einzelleiter in ihrer Position beim Kontaktieren
festgehalten sind, so dass sie der konischförmig ausgebildeten Kontaktspitze
beim Kontaktieren nicht ausweichen können.
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Aus
DE 198 14 182 A2 sowie
aus
DE 195 21 176
C1 sind jeweils nach dem Prinzip der Isolationsdurchdringungstechnik
wirkende Kontaktstifte mit einer Schneidkante zu entnehmen.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
gelöst
durch eine Anschlussvorrichtung zum Anschließen mehrerer Einzelleiter einer
ersten Leitung an korrespondierende Einzelleiter einer zweiten Leitung
mit einem Gehäuse
und mit einem Kontaktteil, welches nach dem Prinzip der Isolationsdurchdringungstechnik
wirkende Kontaktstifte zur Kontaktierung der einander korrespondierenden
Einzelleiter aufweist, wobei die Kontaktstifte einen Schneidbereich
mit einer Schneidkante aufweisen.
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Die
Kontaktstifte haben weiterhin zumindest in einem Kontaktbereich,
welcher im kontaktierten Zustand mit dem Einzelleiter in Berührung ist,
senkrecht zu Ihrer Längsachse
eine langgestreckte Querschnittsfläche und die Schneidkante weist
von einem mittigen vorderen Bereich zwei sich beidseitig zum Schaft
hin rückwärtig erstreckende
Breiche auf.
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Gegenüber den
konischen oder kegelförmigen
Kontaktstiften mit ihrer punktförmigen
Spitze, wie sie auf dem Gebiet der Isolationsdurchdringungstechnik
bekannt sind, weisen die hier vorgeschlagenen Kontaktstifte eine
langgestreckte Schneidkante auf. Bei der Isolationsdurchdringungstechnik
dringt der Kontaktstift in den Leiterkern des Einzelleiters ein,
wobei der Leiterkern insbesondere ein Bündel von einzelnen Litzendrähten aufweist.
Die Kontaktstifte unterscheiden sich daher von sogenannten Schneidkontakten,
bei denen lediglich die Isolierung des Einzelleiters durchtrennt
wird.
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Die
langgestreckte Schneidkante hat den wesentlichen Vorteil, dass der
zu kontaktierende Einzelleiter in seiner Längsrichtung aufgeschnitten
und seine einzelnen Litzendrähte
dabei lediglich geringfügig
seitlich verdrängt
werden. Diese seitliche Verdrängung
ist im Vergleich zu der Verdrängung,
die von einer Kegelspitze hervorgerufen wird, gering. Die Litzendrähte sind
bei der Kontaktierung daher deutlich weniger beansprucht. Weiterhin
wird wegen der langgestreckten Schneidkante der zu kontaktierende Einzelleiter
beim Kontaktieren besser geführt,
so dass die Gefahr eines Ausweichens des Leiters verringert und
somit eine sichere Kontaktierung gewährleistet ist.
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Im
Vergleich zu der bekannten kreisrunden Querschnittsfläche bei
den kegelartig ausgebildeten Kontaktstiften wird durch die langgestreckte
Querschnittsfläche
eine deutlich bessere Kontaktierung erzielt. Einerseits ist nämlich die
seitliche Verdrängung
der einzelne Litzendrähte
geringer, die sich daher besser an den Kontaktstift anschmiegen.
Andererseits ist dadurch zugleich eine deutlich größere Kontaktfläche ermöglicht.
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In
einer bevorzugten Ausführung
sind die sich rückwärtig erstreckenden
Bereiche der Schneidkante gerundet. Die Schneidkante ist also zum
Einzelleiter hin nach außen
gebogen, so dass immer nur ein Teilbereich der Schneidkante den
Einzelleiter schneidet. Die Schneidkante dringt allmählich in
den Einzelleiter ein, wobei die Isolierung nach und nach aufgeschnitten
wird. Wesentlich ist, dass hierdurch ein tatsächliches Schneiden stattfindet,
wohingegen bei den herkömmlichen
konischen Kontaktspitzen die Spitze lediglich eingedrückt und
das Material allseitig verdrängt
wird. Wegen des sukzessiven Einscheidens in den Einzelleiter sind
die für
die Kontaktierung notwendigen Kräfte
gering. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn vieladrige
Leitungen kontaktiert werden.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist der Schneidbereich
diskusförmig
ausgebildet, und zwar im Sinne einer insbesondere beidseitig gewölbten Scheibe.
Der Rand des Diskus braucht hierbei nicht zwingend als Kreislinie
ausgebildet sein, sondern kann auch ellipsen- oder eiförmig verlaufen. Die
diskusartige Ausbildung des Schneidbereichs erlaubt eine schonende
Kontaktierung mit relativ geringem Kraftaufwand. Die schonende Kontaktierung wird
dabei wesentlich von der symmetrischen und insbesondere gerundeten
Ausbildung beeinflusst.
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Vorzugsweise
ist der Kontaktstift also ellipsoidartig oder als langgestreckter
Diskus ausgebildet.
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In
einer bevorzugten Ausführung
schließt sich
an den Schneidbereich der Schaft mit einer stumpfen, insbesondere
leicht gerundeten Seitenkante an. Der flach ausgebildete Kontaktstift
ist also an seinen im Wesentlichen parallel verlaufenden Seitenkanten
nicht scharfkantig ausgebildet. Dadurch ist die Gefahr der unerwünschten
Verletzung oder des Durchtrennens von einzelnen Litzendrähten des
Einzelleiters beim Ein- und Durchdringen des Kontaktstifts gering.
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Vorteilhafterweise
sind die Kontaktstifte mit zwei einander gegenüberliegenden Schneidbereichen
ausgebildet und ragen beidseitig aus dem Kontaktteil heraus, welches
zwischen einem Gehäuseoberteil
und einem Gehäuseunterteil
angeordnet ist, so dass die beiden miteinander zu kontaktierenden Leitungen übereinander
angeordnet werden. Und zwar wird beispielsweise die erste Leitung
zwischen dem Gehäuseoberteil
und dem Kontaktteil und die zweiten Leitung zwischen dem Kontaktteil
und dem Gehäuseunterteil
eingeklemmt.
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Eine
alternative Ausgestaltung mit nebeneinander angeordneten Leitungen
ist ohne Einschränkung
der Funktion der Kontaktstifte ebenfalls zu verwirklichen und führt zu einer
flachen Bauweise.
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In
einer bevorzugten Ausführung
weist das Gehäuse
zur gehäuseseitigen
Führung
der Kontaktstifte Ausnehmungen auf, die eine zu den Kontaktstiften
korrespondierende Geometrie haben. Die Kontaktstifte durchdringen
also die Einzelleiter vollständig
und reichen im kontaktierten Zustand vom Kontaktteil bis in das
Gehäuse,
wo ihre Spitzen, also ihre Schneidbereiche, geführt oder gehalten sind.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Kontaktstifte unterschiedlich ausgebildet, um die Kontaktierung
von unterschiedlichen Arten von Einzelleitern zu ermöglichen.
Eine Anschlussvorrichtung mit derartigen Kontaktstiften eignet sich
beispielsweise insbesondere für
kombinierte Daten- und Stromleitungen, die zum Anschließen von
elektrischen Verbrauchern herangezogen werden, wobei die Verbraucher
beispielsweise über
ein Datenbussystem angesteuert und über die kombinierte Leitung
gleichzeitig mit Strom versorgt werden. Die unterschiedliche Ausbildung
der Kontaktstifte lässt
sich auch unabhängig
von der speziellen Form des Schneidbereichs verwirklichen, ist also
auch für die
bekannten kegelartig ausgebildeten Kontaktstifte geeignet.
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Bevorzugt
ist zumindest ein Kontaktstift in mehrere Funktionszonen unterteilt.
Dies ermöglicht eine
gezielte und sichere Kontaktierung von speziellen Einzelleitern,
die mehrschichtig oder mehrschalig aufgebaut sind.
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Insbesondere
weist hierbei der Kontaktstift eine Kontaktzone auf, die von einer
Isolationszone umgeben ist. Damit wird in vorteilhafter Weise eine ungewünschte leitende
Verbindung über
den Kontaktstift zwischen unterschiedlichen Bereichen eines solchen
speziellen Einzelleiters verhindert.
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Bevorzugt
ist der Kontaktstift dabei zur Kontaktierung eines eine Abschirmung
aufweisenden Einzelleiters vorgesehen, wobei die Isolationszone und
die Kontaktzone derart angeordnet sind, dass im Kontaktierungszustand
die Kontaktzone mit dem Leiterkern des Einzelleiters in Berührung ist
und diesen insbesondere vollständig überdeckt,
und dass die Isolationszone die Abschirmung vollständig überdeckt.
Damit ist ein Kurzschluss zwischen der Abschirmung und dem Leiterkern
sicher unterbunden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführung
weist das Kontaktteil Stege auf, die eine Auflagefläche für Distanzstücke zwischen
einander benachbarten Einzelleitern der Leitungen bilden. Diese Distanzstücke sind
beispielsweise bei Flachbandleitungen durch die Isolierung zwischen
den Einzelleitern gebildet. Insbesondere sind diese Distanzstücke als
Distanzstege bei sogenannten Stegleitungen ausgebildet, bei denen
die Leiter über
die Distanzstege voneinander beabstandet gehalten werden.
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Für eine gute
Führung
der Leitungen ist in einer zweckdienlichen Ausgestaltung zwischen
zwei benachbarten Stegen jeweils eine Aufnahmewanne für einen
der Einzelleiter gebildet. Vorzugsweise ist hierbei das Querschnittsprofil
der Aufnahmewanne dem Querschnittsprofil der ersten bzw. zweiten
Leitung im Bereich des jeweiligen Einzelleiters angepasst. Und bevorzugt
ist zugleich das Querschnitts profil der Stege dem Querschnittsprofil
der ersten bzw. zweiten Leitung im Bereich der Distanzstücke angepasst.
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Für eine allseitig
sichere Führung
der Leitungen weist das Gehäuse
vorzugsweise zu den Stegen des Kontaktteils korrespondierende gleichwirkende Stege
auf.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen jeweils in schematischen Darstellungen
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1 eine
Anschlussvorrichtung mit verschlossenem Gehäuse mit einer Versorgungsleitung und
einer Abzweigungsleitung,
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2 die
Anschlussvorrichtung nach 1 in einer
Explosionsdarstellung,
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3 die
Anschlussvorrichtung in einer Schnittansicht,
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4 einen
ellipsoidartig ausgebildeten Kontaktstift,
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5 einen
ellipsoidartig ausgebildeten Kontaktstift mit mehreren Funktionszonen,
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6A eine
Schnittansicht des Schnitts 6A-6A durch den Kontaktstift parallel
zu dessen Längsachse
gemäß 4,
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6B,C
alternative Schnittgeometrien zu der in 6A Dargestellten,
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7A eine
Schnittansicht des Schnitts 7A-7A durch den Kontaktstift senkrecht
zu dessen Längsachse
gemäß 4,
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7B,C
alternative Schnittgeometrien zu den in 7A Dargestellten.
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In
den Figuren sind gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen
dargestellt.
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Gemäß der in 1 und 2 dargestellten Anschlussvorrichtung 2 weist
diese ein dreiteiliges Gehäuse 4 auf,
durch das eine erste Leitung, beispielsweise eine Versorgungsleitung 6 geführt ist. Eine
zweite Leitung, beispielsweise eine Abzweigleitung 8 mündet in
die Anschlussvorrichtung 2. Die beiden Leitungen 6,8 sind
im Ausführungsbeispiels
jeweils als vieladriges Flachbandkabel ausgeführt. Die Versorgungsleitung 6 weist
mehrere Einzelleiter 10A bis 10d und die Ab zweigleitung 8 weist
hierzu korrespondierende Einzelleiter 12A bis 12D auf. Über die Anschlussvorrichtung 2 werden
die zueinander korrespondierenden Einzelleiter, beispielsweise der
Einzelleiter 10A mit dem Einzelleiter 12A leitend
verbunden.
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Wie
insbesondere der 2 zu entnehmen ist, wird zum
Kontaktieren die Versorgungsleitung 6 zwischen einem Gehäuseunterteil 14 und
einem Gehäusemittelteil 16,
und die Abzweigleitung 8 zwischen dem Gehäusemittelteil 16 und
einem Gehäuseoberteil 18 eingelegt.
Das Gehäusemittelteil 16 weist
ein Kontaktteil 20 auf, aus dem mehrere Kontaktstifte 22 beidseitig
hervorstehen (vgl. auch 3).
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Die
Gehäuseteile 14,16 und 18 weisen
an ihren Stirnseiten jeweils Öffnungen 24 für die Versorgungsleitung 6 bzw.
die Abzweigleitung 8 auf. Da die Abzweigleitung 8 sich
nicht durch das Gehäuse 4 hindurch
erstreckt, hat der obere Teil des Gehäusemittelteils 16 und
das Gehäuseoberteil 18 lediglich
eine stirnseitige Öffnung 24.
Das Gehäusemittelteil 16 weist
Positionierzapfen 26 auf, die sich sowohl in Richtung zum
Gehäuseoberteil 18 als
auch zum Gehäuseunterteil 14 erstrecken
und dort bei geschlossenem Gehäuse 4 in
entsprechende Positionierausnehmungen 28 greifen. Am Gehäuseunterteil 14 sowie
am Gehäuseoberteil 16 sind
jeweils Rastausnehmungen 30 vorgesehen, in die entsprechende
Rastzapfen 32 des Gehäusemittelteils 16 greifen.
Diese Verrastbarkeit der Gehäuseteile 14,16,18 in
Verbindung mit einem um das Gehäusemittelteil 16 umlaufenden
Dichtsteg 34 ermöglicht
eine einfache und schnelle Montage und gewährt gleichzeitig, dass der Kontaktbereich
zur Umgebung hin abgedichtet ist.
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Das
Kontaktteil 20 weist für
jedes korrespondierendes Leiterpaar z.B. 10A,12A einen
Kontaktstift 22 auf. Es können pro Leiterpaar 10A,12A auch
mehrere Kontaktstifte 22 vorgesehen sein. Die Kontaktstifte 22 sind
in Längsrichtung 23,
entlang der die Leitungen 6,8 durch das Gehäuse 4 geführt werden,
versetzt angeordnet, wobei beispielsweise einzelne Paare auf gleicher
Höhe vorgesehen
sind. Die versetzte Anordnung führt
dazu, dass die Einzelleiter 12A bis 12D an unterschiedlichen
Orten in Bezug auf die Längsrichtung 23 kontaktiert
und seitlich ver drängt
werden. Im Ausführungsbeispiel
sind einander benachbarte Kontaktstifte 22 versetzt angeordnet,
wobei der erste und der dritte sowie der zweite und der vierte Kontaktstift
jeweils ein Paar bilden, das auf gleicher Höhe angeordnet ist.
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Gemäß der Schnittansicht
nach 3 ist eines dieser Kontaktstift-Paare mit den
Kontaktstiften 22B und 22D zu erkennen. Sie sind
am Kontaktteil 20 angeordnet, welches einen Teilbereich
des Gehäusemittelteils 16 bildet.
Die Kontaktstifte 22 verlaufen senkrecht zum Kontaktteil 20 und
weisen an ihren gegenüberliegenden
Enden jeweils einen Schneidbereich 36 mit einer Schneidkante 38 auf.
Der zwischen den Schneidbereichen 36 liegende Teil des
Kontaktstifts 22 wird als Schaft 40 bezeichnet.
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In
dem dargestellten kontaktierten Zustand gemäß 3 durchdringen
die Kontaktstifte 22B,D die Einzelleiter 10B,D
und 12B,D jeweils vollständig, wobei sich der Schneidbereich 36 jeweils
in eine Ausnehmung 39 des Gehäuseoberteils 18 bzw.
des Gehäuseunterteils 14 erstreckt.
Diese Ausnehmungen 39 sind vorzugsweise der Geometrie des
Schneidbereichs 36 angepasst und insbesondere schlitzförmig ausgebildet,
so dass die Kontaktstifte 22 in den beiden Gehäuseteilen 14,18 geführt sind.
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Die
Einzelleiter 10,12 der beiden als Flachbandkabel
ausgebildeten Leitungen 6,8 weisen einen von einer
Isolierung 42 umgebenen Leiterkern 44 auf, welcher
beispielsweise aus einem Bündel
von einzelnen Litzendrähten
gebildet ist. Die Einzelleiter 10A,B; 12A,B sind
als Datenleiter ausgebildet und weisen zusätzlich eine Abschirmung 46 auf.
Die beiden anderen Einzelleitertypen C,D dienen insbesondere der Stromversorgung.
Zur Ausbildung des Flachbandkabels sind die Einzelleiter 10,12 von
einem gemeinsamen Isolationsmantel 48 umgeben, wobei zwischen benachbarten
Einzelleitern 10,12 jeweils Distanzstege 50 vorgesehen
sind, die zur Beabstandung der Einzelleiter 10,12 voneinander
dienen.
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Der
Kontaktstift 22B, der zur Kontaktierung der abgeschirmten
Einzelleiter 10B,12B dient, ist in mehrere Funktionszonen
aufgeteilt. Erweist bezüglich
jedes Einzelleiters 10B,12B jeweils eine einen Kontaktbereich
bildende Kontaktzone 47 auf, die von zwei Isolationszonen 49 umgeben
ist. Die Kontaktzone 47 überdeckt dabei den Leiterkern 44,
und die Isolationszonen 49 überdecken den Bereich der Abschirmung 46,
so dass ein Kurzschluss zwischen der Abschirmung 46 und
dem Leiterkern 44 vermieden ist. Die Isolationszone 49 ist
beispielsweise durch das Aufbringen, insbesondere Aufkleben, von
Isolationsstreifen auf den Grundkörper des Kontaktstifts 22 gebildet,
wobei der Grundkörper
aus einem leitfähigen
Material besteht.
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Die
Querschnittskonturen des Kontaktteils 20 sowie des Gehäuseunterteils 14 und
des Gehäuseoberteils 18 sind
der Querschnittskontur der beiden Leitungen 6,8 angepasst.
Hierzu sind Stege 52 vorgesehen, zwischen denen die Distanzstege 50 im montierten
Zustand eingeklemmt sind. Die Stege 52 weisen vorzugsweise
an ihrer Stirnseite jeweils eine wannenartige Vertiefung auf und
bilden einen Aufnahmewanne 54 für die Distanzstege. Die Seitenflächen der
Stege 52 verlaufen bogenförmig, wobei einander benachbarte
Seitenflächen
eine weitere Aufnahmewanne 56 bilden. Zwischen zwei gegenüberliegenden
weiteren Aufnahmewannen 56 sind die Einzelleiter 10,12 eingeklemmt.
Die konturierte Ausgestaltung des Kontaktteils 20 sowie
der Gehäuseteile 14,18 sorgt
dafür,
dass die beiden Leitungen 6,8 sicher und fest – beispielsweise
bei einer Zugbeanspruchung – im
Gehäuse 4 gehalten
werden. Die konturierte oder profilierte Ausgestaltung wirkt insbesondere
als Widerlager für
magnetische oder elektromagnetische Kräfte, die bei hohen Strömen auftreten und
welche die Tendenz haben, die Kontaktstifte 22 von den
Einzelleitern 10,12 abzustoßen.
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Alternativ
zu der gerundeten Ausführung
der Aufnahmewannen 56 weisen diese ein Rechteckprofil auf.
Ebenso können
die Stege 52 ein Rechteckprofil aufweisen, so dass von
den Stegen 52 und den Aufnahmewannen 56 eine zinnenartige
Kontur gebildet ist. Diese zinnenartige Kontur ist einfach herzustellen,
und führt
ebenfalls zu einem guten Halt der Leitungen 6,8,
wenngleich der Halt bei der gerundeten, an die Querschnittskontur
der Leitungen 6,8 angepassten Ausführung besser
ist.
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Die
besondere Ausgestaltung der Kontaktstifte 22 ist am besten
beispielhaft in den 4 und 5 dargestellt.
Hieraus ist zu entnehmen, dass die Kontaktstifte 22 im
Wesentlichen flache Gebilde sind, wobei an den gegenüberliegenden
Enden des Schafts 40 sich jeweils ein diskusförmig ausgestalteter
Schneidbereich 36 befindet. Der Rand des diskusartigen
Schneidbereichs 36 bildet die Schneidkante 38.
Der Kontaktstift 22 weist insgesamt eine langgestreckte
diskusartige Form oder auch eine flache ellipsoidartige Form mit
parallelen und vorzugsweise stumpf ausgebildeten Seitenkanten 58 auf.
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Der
Kontaktstift 22 weist zwei wesentliche Gestaltungsmerkmale
auf, nämlich
die langgestreckte Ausbildung der Schneidkante 38 sowie
die flache Ausgestaltung des Kontaktstifts 22 zumindest
im Kontaktbereich oder in der Kontaktzone 47, in dem bzw.
in der der Leiterkern 44 mit dem Kontaktstift 22 im
kontaktierten Zustand in Verbindung steht.
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Im
Hinblick auf die Schneidkante 38 ist zu erwähnen, dass
sie insbesondere aufgrund der in Richtung zum Schaft 40 rückwärtig gebogenen
Ausbildung als Schneide nach Art eines Messers wirkt und somit für ein vergleichsweise
einfaches Eindringen des Kontaktstiftes 22 in die Einzelleiter 10,12 sorgt. Dies
bedeutet gleichzeitig, dass der Kraftaufwand zum Kontaktieren gering
ist. Ein weiterer Gesichtspunkt der langgestreckten Schneidkante 38 ist
in der im Vergleich zu einer punktförmigen Spitze besseren Führung in
Relation zum jeweiligen Einzelleiter 10,12 zu
sehen. Die Einzelleiter 10,12 weichen nicht aus und
werden sicher kontaktiert.
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Aus
den schematischen Schnittdarstellung gemäß den 6A bis 6C sind
unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten
für die
Ausbildung der Schneidkante 38 zu entnehmen.
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Gemäß 6A ist
die Schneidkante 38 halbkreisförmig ausgebildet. Anstatt der
halbkreisförmigen
Ausbildung kann die Schneidkante auch auf einer nicht kreis rund
gebogenen Linie liegen. Die gebogene Ausführung der Schneidkante 38 ist
die bevorzugte Ausgestaltung, da mit dieser Ausführung ein allmähliches
und gleichmäßiges Einschneiden
des Kontaktstifts 22 in die Einzelleiter 10,12 ohne
besonders hohen Kraftaufwand ermöglicht
ist.
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Die
Schneidkante 38 ist alternativ als Polygonzug, wie er beispielhaft
in 6B dargestellt ist, ausgebildet. Dies ist herstellungstechnisch
relativ einfach zu verwirklichen. Im einfachsten Fall ist die Schneidkante 38 als
eine gerade Linie messerartig ausgebildet. Eine gegenüber dieser
einfachsten Ausführung
verbesserte Gestaltung ist der 6C zu entnehmen,
bei der eine flache messerartige Kante 62 über Schrägen 64 in
den Schaft 40 übergeht.
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Zum
zweiten wesentlichen Aspekt der Kontaktstifte 22, nämlich ihre
flache Gestalt, also eine senkrecht zur Längsachse 60 langgestreckte
Querschnittsfläche
sind alternative Ausführungsformen beispielhaft
in den 7A bis 7C dargestellt.
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Der
entscheidende Vorteil der flachen Ausgestaltung liegt darin, dass
die Einzelleiter 10,12 in Längsrichtung angeschnitten werden,
und dass ihre einzelnen Litzendrähte
nur geringfügig
seitlich verdrängt
werden. Deren Beanspruchung ist daher gering. Mit der langgestreckten
Ausbildung der Querschnittsfläche,
die bevorzugt in etwa ellipsenartig oder linsenförmig ausgestaltet ist, wie
der 7A zu entnehmen ist, wird eine sehr hohe Kontaktfläche mit dem
zu kontaktierenden Einzelleiter 10,12 bei einer nur
sehr geringen seitlichen Verdrängung
erzielt. Die Kontaktsicherheit ist damit sehr hoch oder anders ausgedrückt, der
Kontaktwiderstand zwischen Kontaktstift 22 und dem jeweiligen
Einzelleiter 10,12 ist sehr gering.
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Diese
beiden Vorteile werden am besten mit der symmetrischen und gerundeten
Querschnittsform gemäß der 7A erreicht.
Alternativ hierzu ist diese Querschnittsform gemäß 7B durch
einen Halbkreis gebildet oder auch durch ein Rechteck, dessen Längsseiten
unter Bildung eines Dreiecks zur Ausbildung der Seitenkanten 58 aufeinander
zulaufen, wie es in 7C dargestellt ist.
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Die
beschriebene Anschlussvorrichtung 2 zeichnet sich durch
mehrere Gestaltungsmerkmale aus, die in ihrer Kombination zu einer
besonders sicheren Kontaktierung der beiden Leitungen 6,8 miteinander
führen.
Diese sind im Wesentlichen die spezielle Ausgestaltung der Kontaktstifte 22 im
Hinblick auf ihre geometrische Form sowie ihre Unterteilung in mehrere
Funktionszonen. Als weiteres wesentliches Merkmal ist die konturierte
Ausbildung des Kontaktteils 20 sowie des Gehäuseunterteils 14 und
des Gehäuseoberteils 18 zu
sehen. Die bevorzugt ellipsoidartige Ausgestaltung der Kontaktstifte 22,
deren Unterteilung in Funktionszonen 47,49 sowie
die Konturierung sind Aspekte, die auch einzeln und insbesondere
unabhängig
voneinander vorteilhafte Ausgestaltungen einer Anschlussvorrichtung
darstellen.
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- 2
- Anschlussvorrichtung
- 4
- Gehäuse
- 6
- Versorgungsleitung
- 8
- Abzweigleitung
- 10A–D
- Einzelleiter
- 12A–D
- Einzelleiter
- 14
- Gehäuseunterteil
- 16
- Gehäusemittelteil
- 18
- Gehäuseoberteil
- 20
- Kontaktteil
- 22
- Kontaktstifte
- 23
- Längsrichtung
- 24
- Öffnung
- 26
- Positionierzapfen
- 28
- Positionierausnehmung
- 30
- Rastausnehmung
- 32
- Rastzapfen
- 34
- Dichtsteg
- 36
- Schneidbereich
- 38
- Schneidkante
- 39
- Ausnehmung
- 40
- Schaft
- 42
- Isolierung
- 44
- Leiterkern
- 46
- Abschirmung
- 47
- Kontaktzone
- 48
- Isolationsmantel
- 49
- Isolationszone
- 50
- Distanzsteg
- 52
- Steg