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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Anschlussvorrichtungen,
und spezieller auf eine Vorrichtung zur abisolierfreien Herstellung
eines Anschlusses an ein Flachkabel, das wenigstens eine abgeschirmte
Datenleitung mit einer oder mehreren Adern aufweist.
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Anschlussvorrichtungen,
mit denen ein durchlaufendes Flachkabel ohne Auftrennung der Adern
und ohne Entfernung von Ader- und Kabelisolierungen angezapft werden
kann, sind seit über
30 Jahren bekannt. Eine frühe
diesbezügliche
Veröffentlichung
aus dem Hause der Anmelderin ist beispielsweise die deutsche Auslegeschrift
DE-AS 2 206 187 . Bei dieser
Veröffentlichung
ging es nur um die Anzapfung von Starkstromleitungen, also Leitungen
mit nicht-abgeschirmten Adern. Als Anzapfkontakte dienten angespitzte
Schrauben. Die Herstellung eines Anschlusses erfolgte, indem die
Anschlussvorrichtung mit ihrem Gehäuse – zunächst ohne die Kontaktschrauben – auf das
Kabel gesetzt und sodann das Kabel auch rückseitig von einer Gehäuseplatte
umschlossen wurde. Schließlich
erfolgte die Anzapfung, indem die im Gehäuse mit Innengewinden geführten Kontaktschrauben
in das Flachkabel hineingedreht wurden. Sie durchdrangen dabei mit ihrer
Spitze zunächst
die äußere Isolierung
des Flachkabels, sodann die jeweilige Aderisolierung, und drangen
schließlich
mit der Spitze in den Leiter der jeweiligen Ader ein. Damit war
die betreffende Ader kontaktiert.
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Eine
Weiterentwicklung dieser Grundform ist aus der
EP 0 665 608 B1 bekannt.
Durch die inzwischen begonnene Verwendung digitaler Prozessorsteuerungen
in der Gebäudeinstallationstechnik
war die Idee entstanden, neben Starkstromleitungen auch Datenleitungen
auf entsprechende Weise abisolierfrei anzuzapfen. Damit man die
Adern der Datenleitung (bei der es sich z. B. um eine symmetrische
Paarleitung handelt) überhaupt
an jeder beliebigen Längsposition
des Kabels mit einem Anzapfkontakt treffen kann, sind diese nicht – wie sonst
bei solchen Datenleitungen üblich – miteinander
verdrillt, sondern verlaufen parallel zueinander in der Mittelebene
des Flachkabels. Um angesichts der fehlenden Verdrillung magnetische Überkopplungen,
z. B. von den im selben Flachkabel verlaufenden Energieübertragungsadern
in akzeptablen Grenzen zu halten, ist die Datenleitung nach außen, d.
h. auch gegenüber den
im Flachkabel verlaufenden Energieübertragungsadern, abgeschirmt.
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Der
Anzapfvorgang erfolgt wie bei der oben erwähnten
DE-AS 2 206 187 durch Hineindrehen
von Kontaktschrauben. Damit die Kontaktschrauben keine Kurzschlüsse zwischen
den kontaktierten Aderleitern und der Abschirmung herstellen, sind
sie am Schaft mit einer Schicht aus Isoliermaterial ausgerüstet.
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Im
Laufe der weiteren Entwicklung reifte dann die Erkenntnis, dass
das Hineindrehen von einzelnen Kontaktschrauben einen relativ hohen
Installationsaufwand verursacht. Beispielsweise entwickelten die
DE 201 11 496 U1 und
die entsprechende
EP 1
276 173 A2 – nach
denen der Oberbegriff des Anspruchs 1 formuliert wurde – die aus
der oben genannten
EP
0 665 608 B1 bekannte Anzapfvorrichtung dahingehend weiter,
dass die vormaligen Kontaktschrauben nun durch in einer Gehäuseplatte
feststehende "Anzapfdorne" ersetzt sind.
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Der
eigentliche Kontaktierungsvorgang geschieht hier nicht mehr durch
Eindrehen einzelner Kontaktschrauben, sondern – in einem Arbeitsgang gemeinsam
für alle
Anzapfkontakte durch Aufdrücken
der die Kontaktdorne tragenden Gehäuseplatte auf das Flachkabel.
Soweit die Anzapfdorne zum Anzapfen der Datenleitung dienen, sind
sie – analog
zur oben genannten
EP
0 665 608 B1 – an
ihrem Schaft mit einer Isolierung versehen. Erwähnt ist in der
DE 201 11 496 U1 das Problem,
dass die Abschirmung beim Durchstechen von der Kontaktspitze nach
innen gezogen werden und so einen Kurzschluss herstellen könnte; als
Gegenmaßnahme
wird eine besonders spitzwinklige Gestaltung der betreffenden Kontaktdorne
vorgeschlagen (Seite 20, Zeilen 28–32).
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Dem
letztgenannten Problem ist auch die
WO 2004/042872 A1 gewidmet,
allerdings wiederum auf dem Prinzip der Kontaktierung mit Schrauben
beruhend. Um das Hineinziehen der Abschirmung zum Leiter hin zu
vermeiden, schlägt
diese Druckschrift eine Kontaktschraube vor, die an der Außenseite
des isolierten Bereichs mit einem Außengewinde versehen ist. Die
Steigung des Außengewindes
ist größer als
diejenige des Schraubgewindes, welches beim Hineindrehen der Kontaktschraube
für den
Vorschub sorgt. Beim Eindrehen der Kontaktschraube kommt es so zu
einer Art Bohrereffekt, der das Material im Durchdringungsbereich – und damit
auch potentiell kurzschluss-erzeugende Teile der Abschirmung – nach außen fördert.
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Bei
den bisher genannten Vorschlägen
haben die Kontaktelemente die Grundform von Rotationskörpern. Daneben
ist es auch bekannt, Kontaktelemente aus Blech herzustellen (z.
B. durch Ausstanzen), siehe beispielsweise die
EP 0 726 623 A2 . Die so
entstehenden Kontaktspitzen sind flächig und haben eine konstante
Dicke, nämlich
die Blechdicke. Derartige flächige
Kontaktelemente dienen – soweit ersichtlich – nur dem
Anzapfen nicht abgeschirmter Leitungen.
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Eine
Weiterentwicklung hinsichtlich des Eindrückens fest in einer Gehäuseplatte
angeordneter Kontaktelemente findet sich in der
WO 2005/057729 A1 , und
zwar ist hier zur Erleichterung des Eindrückvorgangs eine Hebelbetätigungsvorrichtung
in das Gehäuse
integriert. Die Gehäuseplatte
ist an einer Seite am Gehäuse
angelenkt; mit Hilfe eines an der anderen Gehäuseseite angelenkten Gabelhebels, der
in das Gehäuse
eingreift, lässt
sich die Gehäuseplatte
mit den feststehenden Kontaktelementen mit relativ geringem Kraftaufwand
in einer Schwenkbewegung auf das Kabel drücken. Es geht hier um die Kontaktierung
von Flachkabeln, die nur Starkstromadern aufweisen.
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Weiterhin
ist aus der
DE 100
12 177 A1 eine Anschlussvorrichtung zum Anzapfen abgeschirmter Datenleiter
bekannt, die feststehende Anzapfkontakte in Form von Kontaktstiften
mit Kontakt- und Isolationszonen aufweist. Die Kontaktstifte sind
in einer in Kabellängsrichtung
flachen, ellipsoid- und diskusartigen Form ausgestaltet und weisen
Schneidkanten auf, wodurch die anzuzapfenden Leiter in Längsrichtung
geschnitten und seitlich nur geringfügig verdrängt werden sollen.
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Die
DE 101 63 809 A1 beschreibt
des Weiteren eine Anschlussklemme mit einem quer zur Kabellängsrichtung
beweglich angeordneten Kontaktschlitten und darin gehaltenem Anzapfkontakt.
Der Kontaktschlitten ist derart federbeaufschlagt, dass in der Kontaktposition
eine Drehung des Kontaktschlittens und des Anzapfkontakts relativ
zum Außengehäuse der
Anschlussvorrichtung bewirkt wird und somit der Kontaktdruck des
Anzapfkontakts – auch
bei einer Erwärmung
des kontaktierten elektrischen Leiters – erhalten bleibt.
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Schließlich zeigt
die
JP 6-196 210 A die
quer zur Kabellängsrichtung
bewegliche Anordnung eines Anzapfkontakts in einem Gehäuseblock.
Durch Aufschieben einer Gehäusehülse auf
den auf das Kabel aufgesetzten Gehäuseblock wird der Anzapfkontakt in
das Kabel gedrückt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt als Aufgabe (technisches Problem) die
Bereitstellung einer einfach und sicher zu installierenden Anschlussvorrichtung
der eingangs genannten Art, mit welcher u. a. das Risiko der Entstehung
von Kurzschlüssen
bei der Kontaktierung abgeschirmter Leitungen vermindet wird, zugrunde.
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur abisolierfreien Herstellung
eines Anschlusses an ein Flachkabel, das wenigstens eine abgeschirmte
Datenleitung mit einer oder mehreren Adern aufweist. Die Vorrichtung
weist hierfür
zur abisolierfreien Durchdringung von Abschirmung und Isolierung
und zur Kontaktierung einer Ader wenigstens einen Anzapfkontakt
auf. Der Anzapfkontakt ist an seinem freien Ende elektrisch leitend
ausgebildet, und ist an seinem Flankenbereich mit einer Isolation
ausgerüstet ist,
um einen Kurzschluss zwischen der zu kontaktierenden Ader und der
Abschirmung zu vermeiden. Der Anzapfkontakt ist so an einer Andruckplatte
angeordnet, dass die Herstellung des Anschlusses durch Kraftbeaufschlagung
der Andruckplatte zum Flachkabel hin und ein damit einhergehendes
Eindringen des Anzapfkontakts in das Flachkabel erfolgt. Die Andruckplatte
ist einseitig gelenkig gelagert, so dass das Eindrücken des
wenigstens einen Anzapfkontakts durch eine Schwenkbewegung der Andruckplatte
zum Flachkabel hin erfolgt. Der Anzapfkontakt ist derart verschiebbar
an der Andruckplatte angeordnet ist, dass eine Relativbewegung zwischen
Anzapfkontakt und eingelegtem Flachkabel in Kabellängsrichtung
beim Eindringen in das Flachkabelvermieden wird.
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Weitere
Merkmale gehen für
den fachmännischen
Leser aus der folgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsformen
und der angefügten Zeichnung
hervor.
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Ausführungsformen
der Erfindung werden nun beispielhaft und unter Bezugnahme auf die
angefügte
Zeichnung beschrieben, in der:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Anschlussvorrichtung
im geöffneten
Zustand ist;
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2 eine
entsprechende Ansicht eines Querschnitts entlang der Linie II-II
in 5 einer Ausführungsform
mit leicht abgewandelter (nämlich
gekrümmter)
Kontaktform ist;
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3 und 4 Ansichten
entsprechend den 1 bzw. 2, jedoch
des geschlossenen Zustands der Anschlussvorrichtung sind;
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5 eine
Vorderansicht der Anschlussvorrichtung von 1 im geöffneten
Zustand ist;
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6 eine
perspektivische Draufsicht einer Andruckplatte im geöffneten
Zustand der Anschlussvorrichtung zeigt; und;
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7 eine
perspektivische Draufsicht der Andruckplatte entsprechend 6,
nun jedoch im geschlossenen Zustand zeigt;
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8 eine
vergrößerte Ansicht
von Anzapfkontakten mit gerader Schneide im geöffneten Zustand von 1 ist;
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9 eine
vergrößerte Ansicht
eines ins Flachkabel eingedrungenen Anzapfkontakts mit gerader Schneide
zeigt;
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10 ein
vergrößerter Ausschnitt
von 5 im Bereich der Anzapfkontakte ist;
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11 Querschnitte
des Anzapfkontakts der 6–8 senkrecht
zur Schaftrichtung in verschiedenen Höhen zeigt;
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12 einen
Anzapfkontakt mit leicht geneigter Schneide veranschaulicht;
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13 einen
Anzapfkontakt mit einer aus zwei geneigten Schneidenabschnitten
zusammengesetzten Schneide veranschaulicht, der eine konvexe Form
hat;
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14 einen
Anzapfkontakt mit einer aus zwei geneigten Schneidenabschnitten
zusammengesetzten Schneide veranschaulicht, der eine konkave Form
hat;
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15 einen
Anzapfkontakt mit gekrümmter Schneide
veranschaulicht; und
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16 Ausführungsformen
von Anzapfkontakten veranschaulicht, bei den sich die Parallelität bzw. Neigung
der Schneide auf einen ganz oder teilweise geöffneten Zustand der Anzapfvorrichtung
bezieht.
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1 veranschaulicht
eine Anschlussvorrichtung im geöffneten
Zustand in perspektivischer Ansicht. Vor einer detaillierten Beschreibung
der 1 und der übrigen
Figuren folgen zunächst
verschiedene Erläuterungen
zu den Ausführungsformen.
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In
der Praxis hat sich gezeigt, dass bei Durchstechkontakten nach Art
der oben genannten
DE
201 11 491 U1 das Problem der Vermeidung von Kurzschlüssen zwischen
Abschirmung und den Leitern der Datenadern nicht optimal gelöst ist.
Daher werden in der Praxis bis heute für die Kontaktierung von abgeschirmten
Datenadern in der Regel nach wie vor Kontaktschrauben, z. B. nach
Art der genannten
WO
2004/042872 A1 verwendet, bei denen ein Hineinziehen der
Abschirmung mit Hilfe des genannten Bohrereffekts zuverlässig vermieden
wird. Die Erfinder haben nun andere Möglichkeiten erkannt, wie das
Hineinziehen der Abschirmung beim Kontaktieren von Datenleitungen
vermieden werden kann, ohne dass hierbei ein Hineindrehen der Kontaktelemente
erforderlich wäre.
Diese gehen von der Erkenntnis aus, dass bei Anschlussvorrichtungen
mit gelenkig gelagerter Andruckplatte eine Relativbewegung zwischen
Anzapfkontakt und Flachkabel in Kabellängsrichtung für ein Hineinziehen
der Abschirmung verantwortlich sein kann. Bei gelenkig gelagerter
Andruckplatte kann nämlich
bei der Schwenkbewegung zum Eindrücken der Anzapfkontakte an
einer proximal zum Gelenk liegenden isolierenden Flanke eine zusätzliche
Bewegungskomponente relativ zum Kabel in Richtung zum Gelenk auftreten
(z. B. wenn das Gelenk oberhalb des Kontaktendes des Anzapfkontakts
liegt). "Proximal" bedeutet hier "dem Gelenk zugewandt" (Gegensatz: "distal", d. h. dem Gelenk
abgewandt). Ausgehend hiervon vermindert die Erfindung das Problem
des Hineinziehens der Abschirmung dadurch, dass diese zusätzliche
Bewegungskomponente durch eine verschiebbare Anordnung des Anzapfkontakts
erst gar nicht auftreten kann. Diese Maßnahme hat sich als überraschend wirksam
erwiesen.
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Die
Schwenkbewegung des Anzapfkontakts würde also bei unbeweglicher
Lagerung an der Andruckplatte zu einer Bewegungskomponente des Anzapfkontakts
in Kabellängsrichtung
führen.
Bei manchen Ausführungsformen
ist die Richtung dieser Bewegungskomponente so, dass der Anzapfkontakt beim
Eindringen in das Flachkabel zum Gelenk hin versetzt würde. Zur
Vermeidung einer solchen Bewegungskomponente beim Eindringen in
das Flachkabel ist der Anzapfkontakt bei manchen Ausführungsformen
verschiebbar an der Andruckplatte angeordnet. Zum Beispiel zur Vermeidung
der genannten Versetzung zum Gelenk hin ist bei manchen Ausführungsformen
die Richtung der Verschiebung so, dass der Anzapfkontakt beim Eindringen
in das Flachkabel relativ zur Andruckplatte vom Gelenk weg bewegt wird.
Um eine solche Verschiebung zu erzielen, ist der Anzapfkontakt in
der Längsrichtung
der Andruckplatte verschiebbar.
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Die
Verschiebung des Anzapfkontakts erfolgt beispielsweise durch Mitnahme
im Verlauf des Eindringens: sobald das freie Ende der Schneide in
den Mantel des Flachkabels eingreift, ist eine Relativverschiebung
des Anzapfkontakts zum Flachkabel praktisch ausgeschlossen (da wegen
des Einriffs hierfür eine
relativ große
Kraft erforderlich wäre).
Durch die Schwenkbewegung kommt es zu einer Relativbewegung zwischen
Flachkabel und Andruckplatte in Längsrichtung. Die frühzeitige
Festlegung des Anzapfkontakts am Flachkabel bewirkt, dass der Anzapfkontakt
vom Kabel mitgenommen wird, also im Verlauf der weiteren Schwenkung
der relativ zur Andruckplatte vom Gelenk weg bewegt wird.
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Da
der Verschiebungsweg des Anzapfkontakts i. a. begrenzt ist, ist
dafür Sorge
zu tragen, dass der Anzapfkontakt am Anfang der Schwenkbewegung
nicht etwa schon am distalen Ende seines Verschiebungswegs steht,
denn diese würde
keine (weitere) Verschiebung weg vom Gelenk erlauben. Hierzu wäre es z.
B. denkbar, dass die mit der Installation befasste Bedienungsperson
vor dem "Anzapfen" den Anzapfkontakt
von Hand an seinen proximalen Anschlag schiebt, damit er dann beim
Anzapfen die Freiheit hat, sich mit dem Kabel vom Gelenk weg zu bewegen.
Bei manchen Ausführungsformen
ist dies gewissermaßen
automatisiert, indem der verschiebbare Anzapfkontakt in der Andruckplatte
kraftbeaufschlagt (z. B. federbeaufschlagt) ist, derart, dass er sich
vor dem Eindringen in das Flachkabel durch die Kraftbeaufschlagung
(z. B. Federbeaufschlagung) in derjenigen Endposition seines Verschiebungsbereichs
befindet, die dann im Verlauf des Eindringens eine Verschiebung
des Anzapfkontakts zur Vermeidung einer Bewegung relativ zum Flachkabel
in Kabellängsrichtung
erlaubt. Beispielsweise wird der Anzapfkontakt von einer Feder zum
proximalen Anschlag ihres Verschiebungsbereichs beaufschlagt. Die
Beaufschlagungskraft ist einerseits ausreichend groß, um den
noch frei verschiebbaren (d. h. noch nicht in das Kabel eingreifenden)
Anzapfkontakt an der Andruckplatte zum proximalen Anschlag zu verschieben,
ist aber andererseits ausreichend klein, um nach Eingriff ins Flachkabel
die Mitnahme des Anzapfkontakts durch die Relativbewegung des Kabels zur
Andruckplatte zu erlauben (andernfalls würde der Anzapfkontakt das Kabel
in Längsrichtung
aufschneiden).
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Bei
manchen Ausführungsformen
ist der Anzapfkontakt Teil des in der Andruckplatte verschiebbaren
Schlittens. Bei einigen Ausführungsformen
ist der Anzapfkontakt aus einem Metall-Formteil hergestellt, das
wenigstens im Flankenbereich von isolierendem Material umgeben ist.
Das Metall-Formteil ist beispielsweise durch Gießen und Stanzen/Pressen mit
ggf. spanender Nachbearbeitung, z. B. zum Schärfen der genannten Schneide,
hergestellt.
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Bei
manchen Ausführungsformen
ist der isolierende Flankenbereich des Anzapfkontakts mit dem Schlitten
einstückig
hergestellt. Der Schlitten hat dann an seiner zum Flachkabel orientierten
Seite beispielsweise eine Oberfläche,
die im wesentlichen komplementär
zur Außenkontur
des Flachkabels ist, jedoch an den späteren Anzapfstellen warzenartige oder
schneidenartige Vorsprünge
aufweist. Durch mittige Bohrungen in diesen Vorsprüngen werden
bei der Herstellung z. B. die genannten Metall-Formteile gesteckt
und rückseitig
gegen Herausfallen gesichert und kontaktiert. Hierdurch sind die
Anzapfkontakte einfach herstellbar. Durch geeignete, zusammenpassende
Formgebung der Metall-Formteile und der Vorsprünge in der Andruckplatte bzw.
im Schlitten lässt sich
der oben genannte stufenlose Übergang
zwischen dem durch das Metall-Formteil gebildeten Kontaktende und
der durch den Vorsprung gebildeten Isolation erzielen. Bei der genannten
einstückigen
Herstellung der isolierenden Flankenbereiche der Anzapfkontakte
mit dem Schlitten kann es sich beispielsweise um eine Abformung
in einem gemeinsamen Gießvorgang
(z. B. Kunststoff-Spritzguss) handeln.
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Es
hat sich gezeigt, dass sich zusätzlich
zu der verschiebbaren Gestaltung des Anzapfkontakts auch eine besondere
Formgebung des Anzapfkontakts günstig
hinsichtlich einer Vermeidung des Hineinziehens der Abschirmung
ist. Und zwar weist der Anzapfkontakt bei manchen Ausführungsformen
an seinem freien Ende eine Schneide auf, die parallel zum Flachkabel
oder leicht geneigt zu diesem verläuft. Soweit die zugrunde liegenden
physikalischen Mechanismen bereits verstanden sind, kommt es hierdurch
beim Anzapfen des Kabels zu einem Schereffekt, so dass die Abschirmung – welche
in der Regel zumindest teilweise aus einem elastischen Material,
z. B. einer metallisierten Kunststofffolie besteht – beim Eindringen
des Anzapfkontakts weniger auf Dehnung (d. h. in Normalspannungsrichtung)
beansprucht wird. Da das Abschirmmaterial – wie die meisten biegsamen
und elastischen Materialien – in der
Regel gegenüber
Schubspannungen eine geringere Festigkeit als gegenüber Normalspannungen aufweist,
kommt es bei Beaufschlagung durch die parallele oder leicht geneigte
Schneide bei manchen Materialien eher zum Bruch des Abschirmmaterials (d.
h. zu dessen Auftrennung) als zu dessen elastischer Verformung.
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Bei
manchen Ausführungsformen
liegt die Schneide in einer gedachten Ebene, die durch die zu kontaktierende
Ader und die Eindringrichtung aufgespannt wird. Dies bedeutet, dass
bei diesen Ausführungsformen
mit leicht geneigter Schneide die Schneide und die zu kontaktierende
Ader nicht etwa windschief zueinander verlaufen, sondern gemeinsam
in einer Ebene liegen.
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Der
genannte Schereffekt liegt bei denjenigen Ausführungsformen am deutlichsten
zutage, bei denen die Schneide in der Längsrichtung des Flachkabels,
also nicht geneigt zu dieser verläuft. Jedoch verschwindet der
Schereffekt nicht etwa schlagartig, wenn man die Schneide geneigt
zur Flachkabel-Längsrichtung
anordnet. Unter dem "leicht
geneigten" Verlauf
der Schneide werden daher hier Neigungswinkel der Schneide gegenüber der
Kabellängsrichtung
verstanden, die kleiner oder gleich 30°, vorzugsweise kleiner oder
gleich 20°,
und besonders vorzugsweise kleiner oder gleich 10° sind.
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Bei
manchen Ausführungsformen
hat die Schneide die Form eines einzelnen Geradenstücks. Bei
anderen Ausführungsformen
kann die Schneide aus mehreren unterschiedlich geneigten Geradenabschnitten
zusammengesetzt sein. Möglich
ist zum Beispiel eine Schneidenform nach Art eines „V", wobei dieses entweder
auf der Spitze stehen oder um 180° gedreht
sein kann. Es ist auch möglich,
mehrere „V" aneinander zu reihen,
so dass eine insgesamt gezähnte
Form entsteht. Die obigen Winkelangaben beziehen sich jeweils auf
die einzelnen geraden Abschnitte der Schneide; es handelt sich in
den angegebenen Beispielen also genaugenommen um sehr flache "V".
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Bei
anderen Ausführungsformen
verläuft
die Schneide nicht gerade bzw. stückweise gerade, sondern hat
eine gekrümmte
Form, zum Beispiel die Form eines Kreisabschnitts oder Ellipsenabschnitts oder
eines Abschnitts einer sonstigen Korbbogenform (also einer Form,
deren Krümmungsradius
von den Rändern
zur Mitte hin zunimmt). Bei manchen dieser Ausführungsformen setzt sich die
Schneide kontinuierlich in eine stärker gekrümmte Schneidflanke fort; beide
zusammen haben dann z. B. die Form eines Halbkreises, einer Halbellipse
oder eine sonstige Korbbogenform. Bei manchen Ausführungsformen
schließt – wie unten
noch näher
erläutert
wird – an
die Schneide an einer oder beiden Seiten eine stärker geneigte isolierende Schneidflanke
an. Strenggenommen lässt
sich bei manchen Ausführungsformen
mit gekrümmter
Schneide mangels eines "Knicks" (als einer sprunghaften Änderung
der Steigung) keine genaue Grenze zwischen dem als "Schneide" und dem als "Schneidflanke" bezeichneten Bereichen
angeben. Zumindest lässt
sich aber feststellen, dass ein Anzapfkontakt mit gekrümmter Schneide – wenn er
in der Mitte (also dort wo er zuerst in das Flachkabel eindringt)
einen relativ großen Krümmungsradius
aufweist – einen
relativ langen Mittelbereich hat, in dem die Schneide nicht oder
nur leicht geneigt zur Kabellängsrichtung
verläuft.
Wo man auch die Grenze zur stärker
geneigten Schneidflanke ziehen mag, ist somit eine nicht oder schwach geneigte
Schneide vorhanden, die in ihrer Funktion der oben im Zusammenhang
mit gerade verlaufenden, nicht oder wenig geneigten Schneiden entspricht.
Aufgrund der Parallelität
bzw. nur geringen Neigung dieses gekrümmten Mittelbereichs kommt nämlich es
auch bei solchen gekrümmten
Anzapfkontakten zu dem oben beschriebenen Schereffekt. Ein in diesem
Sinne "relativ großer Krümmungsradius" liegt beispielsweise
vor, wenn der Krümmungsradius
eines Anzapfkontakts in der Mitte größer oder gleich der Hälfte der
Erstreckung des Anzapfkontakts in Längsrichtung ist (Anmerkung:
bei einem Halbkreisbogen ist der Krümmungsradius einheitlich gleich
der Hälfte
der Länge
des Anzapfkontakts; bei einem elliptischen Halbbogen mit der großen Ellipsen-Hauptachse
in der Längsrichtung
ist der Krümmungsradius
z. B. in der Mitte größer als
die Hälfte der
Erstreckung des Anzapfkontakts in Längsrichtung).
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Eine
Spitze (z. B. die Spitze des Kontaktelements
32 von
14 der
DE 201 11 496 U1 )
ist im Bereich ihres Extremums punktförmig, hat also – im Fall
einer gedachten idealen Spitze – keine
Erstreckung in Längsrichtung.
In der Praxis wird eine Spitze mehr oder weniger verrundet sein,
aber damit sie noch als Spitze wirkt, wird ihr Krümmungsradius
i. a. weit unter den oben genannten Werten liegen. Eine Spitze nach
Art des Kontaktelements
32 von
14 der
DE 201 11 496 U1 stellt
also keine Schneide mit nicht oder nur leicht geneigtem Verlauf
zur Kabellängsrichtung
dar.
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Sofern
sich die Länge
der Schneide in Längsrichtung
eindeutig angeben lässt
(wie z. B. bei einer geraden Schneide), so ist diese Länge vorzugsweise
größer oder
gleich dem halben Durchmesser des Leiters der zu kontaktierenden
Ader, und besonders vorzugsweise größer oder gleich diesem Durchmesser.
Aus praktischen Gründen
wird die Länge
der Schneide in der Regel das 5- bis 20-fache des Leiterdurchmessers
nicht überschreiten.
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Bei
manchen Ausführungsformen
verbreitert sich der isolierte Flankenbereich in der Querebene (d.
h. im Querschnitt senkrecht zur Schneide). Hierdurch wird die zunächst aufgetrennte
Abschirmung samt dem sie umgebenden Isoliermaterial quer zur Eindringrichtung
auseinander gespreizt, was dem Hineinziehen der Abschirmung zusätzlich entgegenwirken
kann. Bei manchen Ausführungsformen,
bei denen die Verbreiterung bereits am elektrisch leitenden Kontaktbereich,
also an der Schneide beginnt, setzt sich diese Verbreiterung somit
in den isolierten Flankenbereich hinein fort, und zwar beispielsweise
wenigstens bis zur Höhe
der Abschirmung (letzteres bezogen auf den kontaktierten Zustand
der Anschlussvorrichtung). Mit anderen Worten ausgedrückt beschränkt sich
also die sich erweiternde Ausbildung des Anzapfkontakts nicht etwa
nur auf den elektrisch leitenden Kontaktbereich, sondern erstreckt
sich auch in den isolierten Schaftbereich hinein. Bei anderen Ausführungsformen
ist der elektrisch leitende Kontaktbereich nicht sich in der Querebene
verbreiternd ausgebildet (evtl. abgesehen von einer Anschärfung der
Schneide); hier sorgt der isolierte Flankenbereich alleine für diese
Verbreiterung.
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Bei
manchen Ausführungsformen
mit sich verbreiterndem Kontaktelement besteht zwischen dem elektrisch
leitend ausgebildeten freien Ende (auch "Kontaktende" genannt) und der Isolation ein stufenloser Übergang,
so dass das Kontaktende und die Isolation hinsichtlich der Formgebung
einen einheitlichen Körper
bilden. Bei denjenigen dieser Ausführungsformen, bei denen die
Verbreiterung bereits im elektrisch leitenden Kontaktbereich beginnt,
folgt somit auf das Aufschneiden der Kabel- und Aderisolation sowie
der Abschirmung sogleich das Aufspreizen des Kabels in einem kontinuierlichen
Vorgang, der – auf
die Tiefe des anzuzapfenden Kabels, in der die Abschirmung liegt,
bezogen – von
dem metallisch leitenden Kontaktende begonnen und von der isolierten
Flanke fortgesetzt wird.
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Wie
bereits oben angesprochen wurde, schließt bei manchen Ausführungsformen
an die nicht oder nur gering geneigte Schneide eine stärker geneigte
isolierende Schneidflanke (bei beidseitigem Anschluss: zwei isolierende
Schneidflanken) an. Der Anzapfkontakt hat somit (auch) in der Längsebene,
d. h. der gedachten Ebene, die durch die Schneide und die Eindringrichtung
aufgespannt wird, eine sich verbreiternde Form. Bei einigen dieser
Ausführungsformen
erfolgt die Neigungsänderung
zwischen der Schneide und der Schneidflanke schlagartig, also nach
Art eines Knicks (wobei dieser Knick an der Übergangstelle von leitendem
zu isolierendem Material liegen kann, aber nicht muss). Alternativ
erfolgt bei anderen Ausführungsformen
(z. B. bei solchen mit gekrümmter
Schneide) die Neigungsänderung zwischen
der Schneide und der Schneidflanke kontinuierlich, d. h. ohne Knick.
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Bei
manchen Ausführungsformen
ist die gesamte Schneide (oder der gesamte Teil der Schneide, der
in den Leiter der zu kontaktierenden Ader eindringt) elektrisch
leitend ausgebildet; nur die Flanke ist isolierend.. Dies ist aber
nicht etwa zwingend erforderlich; bei anderen Ausführungsformen
ist somit nur ein Teil der Schneide (bzw. nur ein Teil des in den Leiter
der zu kontaktierenden Ader eindringenden Teils der Schneide) elektrisch
leitend ausgebildet ist, der andere Teil hiervon ist jedoch isolierend
ausgebildet. Die Schneide ist z. B. teilweise aus isolierendem Material,
und z. B. nur ein zentraler Teilbereich der Schneide ist aus leitendem
Material. Beispielsweise kann eine gekrümmte Schneide aus einem Stück aus isolierendem
Kunststoffmaterial gefertigt sein, in das ein elektrisch leitender
Metallstift eingesetzt ist, der an der an der am tiefsten in das
Flachkabel eindringenden Stelle einen Teil der Schneidenoberfläche bildet.
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Mit
einer Schwenkbewegung der Andruckplatte geht eine gewisse Veränderung
der Winkelstellung des Anzapfkontakts einher. Die Schneide steht also
in der Stellung, in der sie die Abschirmung durchtrennt, in einem
etwas anderen Winkel als in der Endstellung, in der sie im Leiter
zu liegen kommt. Die Größe dieser
Winkeländerung
hängt von
der Wegdifferenz zwischen den beiden Stellungen relativ zur Länge des
Hebelarms ab, über
den der Anzapfkontakt angelenkt ist. In der Regel wird aufgrund
typischer Abmessungen diese Winkeländerung relativ klein sein;
bei den bildlich dargestellten Ausführungsformen beträgt sie beispielsweise
weniger als 10°.
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Bei
manchen Ausführungsformen
beziehen sich nun die getroffenen Definitionen zum Winkelverlauf
der Schneide (parallel/leicht geneigt bzw. 30°/20°/10°) auf die Winkelstellung der
Schneide im fertig kontaktierten Zustand des Anzapfkontakts.
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Alternativ
beziehen sich die getroffenen Definitionen zum Winkelverlauf der
Schneide (parallel/leicht geneigt bzw. 30°/20°/10°) auf diejenige Winkelstellung,
die die Schneide hat, wenn sie die Abschirmung durchdringt.
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1–5:
Gesamtansichten von Anschlussvorrichtungen
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Nun
zurückkehrend
zu 1 bis 5, zeigen diese perspektivische
Gesamtansichten (1 und 3) und Seitenansichten
(2 und 4) von Ausführungsformen von Anschlussvorrichtungen 1,
die sich hinsichtlich der Kontaktform unterscheiden. Und zwar zeigen
die 1, 3 und 5 eine Anschlussvorrichtung
mit Anzapfkontakten mit gerade verlaufenden Schneiden, während die 2 und 4 eine
andere mit gekrümmt
verlaufenden Schneiden darstellen. Die Figuren zeigen die Anschlussvorrichtung 1 im
geöffneten
Zustand (1 und 2) und im
geschlossenen Zustand (3 und 4), sowie
eine Vorderansicht des geöffneten Zustands
(5). Die Anschlussvorrichtung 1 setzt sich
aus einem Unterteil 2 und einem Oberteil 3 zusammen,
die zwischen sich ein anzuzapfendes Flachkabel 4 aufnehmen
können.
Ober- und Unterteil 2, 3 sind zunächst gesonderte
Bauteile, die über komplementäre Einrastnocken 19 (3)
so zusammengesetzt werden können,
dass sie um eine gemeinsame Schwenkachse 18 (2)
vom offenen Zustand (1, 2 und 5)
in einen geschlossenen Zustand (3 und 4)
geschwenkt werden können.
Die Innenseiten des Unterteils 2 und des Oberteils 3 bilden
jeweils eine Andruckplatte 5 bzw. 6.
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Das
Flachkabel 4 (1, 3 und 5) hat
eine Außenkontur,
die gegenüber
einer Verdrehung des Flachkabels 4 um 180° keine Symmetrie aufweist.
Es hat z. B. fünf
in der Mittelebene des Kabels 4 nebeneinander verlaufende
Starkstromadern 7 (z. B. die drei Leiter eines Drehstromsystems,
den Rückleiter
sowie einen Schutzleiter); in derselben Ebene befindet sich außerdem an
einer Seite des Flachkabels 4 eine abgeschirmte Datenleitung 8.
Es handelt sich bei ihr z. B. um eine symmetrische Paarleitung,
die bei dem gezeigten Beispiel zwei parallel verlaufende nicht-verdrillte
Datenadern 9 aufweist. Die Datenadern 9 sind gemeinsam
von einer Abschirmung 22 umgeben, bei der es sich beispielsweise
um eine leitende (z. B. metallisierte) Kunststofffolie handelt.
Zwischen den einzelnen Starkstromadern 7 befindet sich
außen
am Flachkabel 4 jeweils eine längs verlaufende Vertiefung.
Keine solche Vertiefung findet sich hingegen zwischen den Datenadern 9,
da dort die Abschirmung 22 eben verläuft; dies beseitigt bereits
eine mögliche
Symmetrie gegenüber
einer Verdrehung des Kabels 4 um 180°. Dazu kommt, dass bei dem gezeigten
Beispiel zwischen der äußersten
Energieversorgungsader 7 und der anschließenden Datenleitung
eine besonders tiefe Einschnürung
vorhanden ist; dies wirkt zusätzlich
symmetriebeseitigend. Die Andruckplatten 5, 6 weisen
eine zu dieser Kabelaußenkontur
komplementäre
Formgebung auf, so dass das Flachkabel 4 nur in einer bestimmten
Orientierung in das Unterteil 2 eingelegt werden kann,
somit also eine "Kodierung" von Anschlussvorrichtung 1 und
Kabel 4 erzielt ist. 5 bietet
eine Ansicht von vorne auf die schräg nach oben stehende Andruckplatte 6,
wobei deren zur Kabelaußenkontur
komplementäre
Innenkontur sichtbar ist.
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Über den
Datenadern 9 ist in der Andruckplatte 6 des Oberteils 3 jeweils
ein Anzapfkontakt 10 für
die Datenadern 9 vorgesehen, der aus der Andruckplatte 5 zum
Flachkabel 4 hin gerichtet vorsteht. Die beiden Anzapfkontakte 10 sind
feststehend (also unverdrehbar und nicht verschiebbar) in der oberen Andruckplatte 6 angeordnet.
In Kabellängsrichtung sind
die beiden Anzapfkontakte 10 versetzt angeordnet, um die
mit dem Eindrücken
der Anzapfkontakte 10 einhergehende Aufspreizung der Datenadern 9 auf
verschiedene Stellen, in Kabellängsrichtung
gesehen, zu verteilen. (Anmerkung: In 5 sind zwei Anzapfkontakte 10 gezeigt,
in 4 ist jedoch nur einer gezeigt – der Grund
liegt darin, dass in 2 die Schnittebene durch den
linken Anzapfkontakt 10 in 5 geht,
in 4 jedoch durch den rechten Anzapfkontakt 10 in 5).
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Nur
stilisiert sind in
1 und
5 Anzapfkontakte
20 für die Starkstromadern
7 dargestellt. Diese
sind als nicht-isolierte Starkstromkontakte ausgebildet, beispielsweise
nach Art der aus der
WO 2005/057729
A1 bekannten Kontakte, so dass hierzu keine weitere Erläuterungen
folgen. Wenn im folgenden kurz von "Anzapfkontakten" die Rede ist, bezieht sich das stets
auf die Anzapfkontakte
10 für die Datenleitung
8.
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Das
Oberteil 3 ist mit einem zweiseitigen Hebel 11 ausgerüstet, der
an einer Hebelachse 12 am Oberteil 3 angelenkt
ist und dieses gabelförmig
umgreift. An der zum Flachkabel 4 weisenden Seite des Hebels
weist dieser an beiden Seiten des Oberteils 3 jeweils eine
Gabel 13 auf, die in eine komplementäre Gabelausnehmung 14 im
Unterteil 2 eingreifen und ein dort vorgesehenes Gabel-Widerlager 15 untergreifen
kann. An der vom Flachkabel 4 abgewandten Seite des Hebels 11 ist
dieser mit einem Handgriff 16 ausgestattet.
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Die
Anzapfkontakte 10 sind nicht feststehend in der Andruckplatte 6 angeordnet,
sondern in einem in der Andruckplatte 6 längs verschieblichen Schlitten 35.
Der Schlitten 35 ist in einer in der Andruckplatte 6 vorgesehenen
Gleitführung
in der Längsrichtung
der Andruckplatte 6 verschiebbar gelagert. Der Schlitten 35 ist
beispielsweise aus Kunststoff geformt, und zwar z. B. einstückig mit
der unten näher
gezeigten Isolierung des Anzapfkontakts 10. In das den
Schlitten 35 samt Isolation bildende Kunststoffteil ist
ein Kontaktstück 29 aus
Metall eingesetzt; es tritt am freien Ende einer Schneide an die
Oberfläche
des Anzapfkontakts 10.
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Im
geschlossenen Zustand (4) fällt die Längsrichtung der Andruckplatte 6 (d.
h. die Richtung, in der der Anzapfkontakt 10 verschiebbar
ist) mit der Längsrichtung
des Flachkabels 4 zusammen. Im geöffneten Zustand der Anschlussvorrichtung 1 (2)
fallen die beiden Richtungen nicht genau zusammen, sondern unterscheiden
sich um den Schwenkwinkel β der
Anschlussvorrichtung; in der Projektion der Andruckplatte 6 auf
das Flachkabel 4 fallen sie jedoch auch im geöffnetem
Zustand zusammen.
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Der
Schlitten 35 ist in seiner Längsbewegung durch Anschläge begrenzt,
und zwar durch einen proximalen Anschlag 36 und einen distalen
Anschlag 37. Der maximal mögliche Bewegungshub zwischen diesen
beiden Anschlägen
ist in 2 dargestellt und mit x1 bezeichnet.
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Wie
unten noch näher
erläutert
wird, ist der Schlitten 35 federbeaufschlagt, so dass er
sich im geöffneten
Zustand der Anschlussvorrichtung 1 in der in 2 dargestellten
Anfangsposition 38 befindet. Und zwar liegt er in dieser
Anfangsposition 38 am proximalen Anschlag 36 an.
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Die
Installation eines Kabelanschlusses mit Hilfe der Anschlussvorrichtung 1 erfolgt
hiermit auf folgende Weise: Zunächst
wird das Flachkabel 4 in das (noch gesonderte) Unterteil
eingelegt. Sodann werden Unterteil 2 und Oberteil 3 an
ihren Einrastnocken 19 zur Bildung der ihrer Schwenkachse 18 zusammengefügt. Unter-
und Oberteil befinden sich dann zunächst noch in einer offenen
Stellung, z. B. unter einem Winkel von 15° zueinander, wie in den 1 und 2 gezeigt
ist. Die Bedienungsperson führt
nun die Gabel 13 in die Gabelausnehmung 14 ein,
und drückt
den Hebel 11 herunter. Dadurch wird – mit Kraftuntersetzung aufgrund
der Hebelwirkung – das
Oberteil 3 auf das Flachkabel 4 gedrückt, so
dass die Anzapfkontakte 10 in die Datenleitung 8 eindringen
und die Datenadern 9 kontaktieren, und die Anschlussvorrichtung 1 schließlich in
den in den 3 und 4 gezeigten
geschlossenen Zustand kommt.
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Im
Verlauf der Schließbewegung
dringt der Anzapfkontakt 10 mit seinem freien Ende in das Flachkabel 4 ein,
und wird dabei im weiteren Verlauf der Schließbewegung etwas in distaler
Richtung relativ zur Andruckplatte 6 verschoben, denn andernfalls würde er das
Kabel 4 in Längsrichtung
aufschlitzen. Zu diesem Zweck ist die den Anzapfkontakt 10 in
proximaler Richtung beaufschlagende Federkraft kleiner als die auf
den Kontakt wirkende Schlitzkraft in distaler Richtung. Nach vollständiger Schließung erreicht der
Anzapfkontakt 10 die in 4 dargestellte
Endposition 39. Diese Endposition 39 liegt nicht
ganz am distalen Anschlag 37; vielmehr ist hier noch ein
Sicherheitsabstand x2 zu diesem Anschlag
vorgesehen, um eine gewisse Toleranz für den Verschiebungsweg zu bieten
und somit eine Kabelschlitzung in Längsrichtung auf jeden Fall
zu vermeiden. Der Verschiebungsweg Δx beträgt also x1 x2.
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Die
Anschlussvorrichtung 1 ist damit bereits in ihrem Endzustand;
eine über
den Handgriff 16 zu schiebende Verriegelung 17 verhindert,
dass die Anschlussvorrichtung 1 wieder in ihre geöffnete Stellung zurückkehren
könnte.
Die eigentliche Installation eines Anschlusses ist somit – nach dem
Einlegen des Kabels und Zusammenfügen der Vorrichtung – werkzeuglos
mit nur einer Handbewegung durchführbar.
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Die
Anschlussvorrichtung 1 weist am Oberteil 3 eine
Abgangs-Steckbuchse 21 auf, die beispielsweise gemäß einem
der verbreiteten Industrie-Stecksysteme (z. B. von Wieland®,
Wago® oder Ensto®)
codiert ist. Bei der Datenleitung 8 handelt es sich beispielsweise
um einen EIB-, LON- oder CAN-Bus. Bei der Anschlussvorrichtung 1 kann
es sich beispielsweise um einen sogenannten Aktor handeln, also
ein Gerät,
das mit einem oder mehreren durch Steuersignal betätigbaren
Schaltern für
die zur Abgangs-Steckbuchse 21 abzweigenden Starkstromadern
ausgerüstet
ist. Die Steuersignale zu Ein- und Ausschalten kommen als Signale
z. B. gemäß dem EIB-,
LON- bzw. CAN-Standard auf der Datenleitung 8. Mit einem
derartigen Aktor können
z. B. elektrische Beleuchtungen und Geräte durch Steuersignale z. B.
von einer Gebäudeleitzentrale
ferngesteuert ein- und ausgeschaltet werden. Bei einer anderen möglichen
Anwendung ist die Anschlussvorrichtung 1 als Sensoreinrichtung
ausgebildet, und ist hierzu z. B. im Oberteil 3 mit einem
geeigneten Sensor (z. B. Temperatursensor) bestückt. Die Signale dieses Sensors
können über die
Datenleitung 8 z. B. an eine Gebäudeleitzentrale übermittelt
werden. Alternativ oder ergänzend
ist es auch möglich,
externe Sensoren oder Geräte,
die Mess- oder Zustandssignale liefern, über die Abgangs-Steckbuchse 21 an der
Anschlussvorrichtung 1 anzuschließen sind. Diese Signale werden
dann von der Anschlussvorrichtung 1 in den durch die Datenleitung 8 gebildeten
Bus gespeist.
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6 und 7:
Federbeaufschlagung des Schlittens
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Die 6 und 7 veranschaulichen
mit einer Draufsicht auf die Andruckplatte 6 eine beispielhafte
Realisierung der Federbeaufschlagung des Schlittens 35.
Um die Bewegung des Schlittens 35 relativ zur Andruckplatte 6 zu
erlauben, ist letztere mit einem Ausschnitt 40 ausgerüstet, in
die der Schlitten 35 eingesetzt ist. Die Längsränder des
Ausschnitts 40 werden vom Schlitten 35 umgriffen
und bilden damit zugleich eine Längsführung für diesen.
An seinem distalen Ende ist an den Schlitten 35 einstückig eine
federnde Lasche 41 angeformt. Diese besteht z. B., wie
der Schlitten 35, aus isolierendem Kunststoffmaterial.
Die federnde Lasche 41 hat im entlasteten Zustand z. B.
die Form eines „V"; sie lässt sich
elastisch in die Form eines „U" verformen, wie in
den 6 und 7 gezeigt ist. Sie stützt sich
mit ihrem freien Ende an ein Widerlager 42 ab, das beim
distalen Rand des Ausschnitts 40 angeordnet ist. Solange keine äußeren Kräfte auf
den Schlitten 35 wirken, also in dem in 6 dargestellten
geöffneten
Zustand der Anschlussvorrichtung 1, drückt die federnde Lasche 41 den
Schlitten 35 somit in proximaler Richtung an den proximalen
Anschlag 36, so dass der Schlitten 35 somit die
in den 2 und 6 dargestellte Anfangsposition 38 einnimmt.
Wirkt hingegen beim Schließen
der Anschlussvorrichtung 1 die vom Eingriff des Kontakts 10 in
das Kabel 4 herrührende äußere Kraft
in Distalrichtung, so verschiebt sich der Schlitten 35 unter
elastischer Verformung der Lasche 41 in distaler Richtung,
bis in die in den 4 und 7 gezeigte
Endposition 39.
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Bei
den in den 1 bis 7 gezeigten Ausführungsformen
sind mehrere Anzapfkontakte 10 gemeinsam an einem Schlitten 35 angeordnet.
Bei anderen Ausführungsformen
sind hingegen mehrere unabhängig
voneinander verschiebbare Schlitten vorgesehen (z. B. jeweils ein
Schlitten für
jeden Anzapfkontakt 10), um unterschiedlich großen Verschiebungswegen Δx Rechnung
zu tragen, die bei relativ weit auseinanderliegenden Anzapfkontakten auftreten
werden (bei den Ausführungsbeispielen
der 2, 4, 6 und 7 mit
gemeinsamen Schlitten wurde der Unterschied im Verschiebungsweg
noch als vernachlässigbar
angesehen).
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8–11:
Detailansichten von Anzapfkontakten und Kabel
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Die 8–10 zeigen
Detailansichten von Anzapfkontakten gegenüber dem Flachkabel 4. Beispielhaft
sind hier Anzapfkontakte mit gerader Schneide dargestellt – entsprechendes
gilt jedoch auch für
andere Ausführungsformen
mit gekrümmter Schneide,
z. B. gemäß der in
den 2 und 4 gezeigten Art.
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In
einem Schnitt entlang der Linie II-II von 5, also
längs zur
Kabelrichtung, zeigt 8 den die Datenleitung 8 enthaltenden
Teil des Flachkabels 4 im noch nicht kontaktierten Zustand;
d. h. die Anzapfkontakte 10 befinden sich noch außerhalb
des Flachkabels 4. 9 zeigt
eine ähnliche
Schnittansicht, jedoch in kontaktiertem Zustand, d. h. der gezeigte
Anzapfkontakt 10 ist in Datenleitung 8 eingedrungen
und kontaktiert den Leiter 23 der Datenader 9. 10 zeigt
eine Detailansicht der Anzapfkontakte 10 und des geschnittenen
Flachkabels 4 von vorne. Die 8 und 9 zeigen
also einen Schnitt in Längsrichtung,
während
die 10 einen Schnitt in Querrichtung zeigt.
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Der
Aufbau des Flachkabels 4 im Bereich der Datenleitung 8 ist
in 9 genauer gezeigt. Von innen nach außen gesehen
folgt auf den zentralen Leiter 23 eine Aderisolierung 24.
Diese ist so ausgebildet, dass sie einstückig beide Leiter 23 der
Datenleitung 8 umgibt, und dabei die Querschnittsform eines Rechtecks
mit abgerundeten Ecken hat (10). Bei anderen
Ausführungsformen
ist jeder Leiter 23 jeweils mit einer eigenen im Querschnitt
kreisringförmigen
Aderisolierung umgeben, wobei die beiden derart gebildeten Adern
dann in einem Zwischenmantel eingebettet sind, dessen Außenkontur
der Leiterisolierung 24 von 10 entspricht.
Um die rechteckförmige
Isolierung 24 (oder ggf. den entsprechend geformten Zwischenmantel)
ist die Abschirmung 22 angeordnet. Diese besteht beispielsweise
aus einer metallisierten Kunststofffolie und ist ggf. zusätzlich mit
einem Beidraht und/oder einem Flechtschirm ausgerüstet. Schließlich ist
die Abschirmung 22 von einem Kabelmantel 25 umhüllt, der
einstückig
den Mantel des gesamten Flachkabels 4 (also auch der Starkstromadern 7)
bildet.
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Die
Anzapfkontakte 10 sind im wesentlichen aus jeweils zwei
Teilen aufgebaut, nämlich
einem Metall-Formteil 26 und einer Isolation 27.
Das Metall-Formteil 26 weist einen länglichen, im wesentlichen aus
zwei Zylinderabschnitten zusammengesetzten Schaft 28 sowie
ein Kontaktstück 29 auf,
das am freien Ende des Schafts 28 angeformt ist. Das Kontaktstück 29 läuft – in Querrichtung
(10) gesehen – zum
freien Ende hin spitz zu, und bildet so eine Schneide 30.
Im übrigen
weist die Schneide 30 zu beiden Seiten jeweils eine stark
geneigte Schneidflanke 31 auf, die durch Isoliermaterial
gebildet wird. Im fertig kontaktierten Zustand (9)
verläuft
die Schneide 30 bei der Ausführungsform der 8 bis 10 parallel
zur Richtung des Leiters 23, d. h. parallel zur Kabellängsrichtung.
Die Schneide 30 liegt dabei in einer gedachten Ebene, die
durch den zu kontaktierenden Leiter 23 und die Eindringrichtung aufgespannt
wird. Dies bedeutet, dass – wie
man in 10 sehen kann – die Schneide 30 im
geöffneten Zustand
der Anschlussvorrichtung mittig über
den zu kontaktierenden Leiter 23 steht, und beim Eindringen in
das Flachkabel 4 den Leiter 23 mittig durchdringt.
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Die
Länge l
(9) der Schneide 30 in Kabellängsrichtung
beträgt
bei dem in den 8 bis 10 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ungefähr das
1,7-fache als der Durchmesser d des Leiters 23; absolut
betrachtet bedeutet dies beispielsweise bei d = 1,5 mm, dass l =
2,6 mm.
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Die
Isolationen 27 sämtlicher
Anzapfkontakte 10 sind einstückig mit (hier nur stilisiert
dargestellten) Schlitten 35 hergestellt, z. B. durch Spritzgießen eines
geeigneten isolierenden Kunststoffs. Nach dem Spritzgießen und
ggf. Ausbohren der Isolation 27 ist zur Fertigstellung
eines Anzapfkontakts 10 nur noch das Metallformteil 26 von
der Kabelseite her in den Schlitten 35 einzuschieben und
rückseitig
gegen Herausfallen zu sichern.
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Die
Isolation 27 umgibt den Schaft 28 des Formteils 26 und
bildet somit eine isolierende Flanke des Anzapfkontakts 10,
die nur die Schneide 30 und das zu ihr hinführende Kontaktstück 29 unbedeckt lässt, wobei
die Erstreckung des letzteren in Schaftrichtung ungefähr dem Durchmesser
d entspricht. Im Schnitt in Querrichtung (10) verbreitert
sich das Kontaktstück 29 von
der Schneide 30 zum Schaft 28 hin. Diese Verbreiterung
setzt sich stufenlos in die Isolation 27 fort, so dass
der Anzapfkontakt 10 im Schnitt in Querrichtung insgesamt
eine sich gleichmäßig verbreiternde
Form aufweist. Dies dient, wie oben bereits ausgefährt wurde,
der zusätzlichen
Aufspreizung von Kabelmantel 25, Abschirmung 22 und
Aderisolierung 24 im Verlauf des Anzapfvorgangs.
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Im
Schnitt in Längsrichtung
(8 und 9) ist das Kontaktstück 29 bei
dem Ausführungsbeispiel
der 8 bis 10 im wesentlichen rechteckförmig, weist
also keine Verbreiterung auf. Die Isolation 27 verbreitert
sich jedoch zur Andruckplatte 6 hin. Auch bezüglich der
Kontur in Längsrichtung
besteht ein stufenloser Übergang
vom Kontaktstück 29 zu
der sich verbreiternden Isolation 27. Die seitlichen, stark
geneigten Ränder
der Isolation 27, im Längsschnitt
(8 und 9) gesehen, sind als Schneidflanken 31 ausgebildet.
In einem Querschnitt des Anzapfkontakts 10 senkrecht zur
Schaftrichtung (11) läuft die Isolation 27 zu
beiden Seiten des Formteil-Schafts 28 spitz zu, und bildet
so die besagten Schneidflanken 31. Die Funktion der Schneidflanken 31 liegt
darin, den von der Schneide 30 zunächst erzeugten Schnitt in Längsrichtung
zu verlängern, während der
Anzapfkontakt 10 tiefer in das Flachkabel 4 eindringt.
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11 zeigt
Querschnitte des Anzapfkontakts 10 senkrecht zur Schaftrichtung,
wobei die Außenkonturen
des Metall-Formteils 26 (durchgezogene Linien) und der
Isolation 27 (gestrichelte Linien) nach Art von Höhenlinien
dargestellt sind. Die Höhenlinie
bei S1 zeigt einen Schnitt auf der Höhe der Schneide 30,
die Höhenlinie
S2 zeigt einen Schnitt durch das Kontaktstück 29, und die Höhenlinien
S3 und S4 zeigen zwei Schnitte durch den isolierten Bereich des
Anzapfkontakts 10.
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Der
Schließvorgang
beginnt mit der in 8 gezeigten Stellung. Beim Eindringen
des Anzapfkontakts durchschneidet die Schneide 30 nacheinander die
im Kabelmantel 25, die Abschirmung 22 und die Aderisolierung 24 und
dringt schließlich
in den Leiter 23 ein. Der Schlitten 35 verschiebt
sich dabei in distaler Richtung. Die geneigten Schneidflanken 31a,
b verlängern
den Schnitt, wobei die Schnittlänge
zum Kabeläußeren hin
zunimmt. Aufgrund der sich bezüglich
der Querrichtung erweiternden Form des Anzapfkontakts 10 wird
das aufgeschnittene Material im Bereich des Schnitts auseinandergespreizt,
wobei das Ausmaß der
Spreizung ebenfalls zum Kabeläußeren zunimmt.
Mit dem Eindringen des Anzapfkontakts 10 kommt es aufgrund
der genannten Aufspreizung zu einer Kraftbeaufschlagung des Flachkabels 4 zur
Andruckplatte 5. Diese Beaufschlagung führt zu einer dauerhaften elastischen
Verformung des Flachkabels 4 derart, dass der Leiter 23 im
Bereich der Anzapfstelle zur unteren Andruckplatte 5 verschoben wird
(9). Die Verschiebungsstrecke beträgt z. B. ungefähr die Hälfte des
Leiterdurchmessers d. Die darunter liegenden Schichten des Kabels 4 (Aderisolierung 24 und
Mantel 25) werden entsprechend komprimiert. Die Erstreckung
des Anzapfkontakts 10 aus der Andruckplatte 6 (genannt "Höhe") berücksichtigt diese Verschiebung
des Leiters 23. Bei den gezeigten Ausführungsformen ist die Höhe des Anzapfkontakts 10 so
groß,
dass die Schneide 30 ungefähr am unteren Rand des Leiters 23 liegt
und die Isolation 27 ungefähr am oberen Rand des Leiters 23 beginnt.
Bei Nichtberücksichtigung
der Kabelverformung betrüge der
Abstand der Schneide 30 von der oberen Andruckplatte 6 also
ungefähr
den halben Kabeldurchmesser plus den halben Leiterdurchmesser, und
die Isolation 27 begänne
ungefähr
beim halben Kabeldurchmesser minus dem halben Leiterdurchmesser. Unter
der in 9 gezeigten Berücksichtigung der Kabelverformung
ist die Höhe
des Anzapfkontakts 10 jedoch größer, und zwar liegt – bei einer
angenommenen Verschiebung des Leiters 23 um d/2 – die Schneide 30 nun
beim halben Kabeldurchmesser plus dem Leiterdurchmesser, während der
Beginn der Isolation 27 beim halben Kabeldurchmesser liegt.
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12 bis 16:
Verschiedene Ausführungen
der Schneide
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Während bei
den Ausführungsformen
der 8 bis 11 die Schneide parallel zur
Kabellängsrichtung
verläuft,
veranschaulichen die 12 bis 16 alternative
Ausführungsformen
(die bei diesen Beispielen ebenfalls vorhandene Isolation 27 mit
ggf. vorhandenen Schneidflanken ist in den 11–14 und 16 nicht
gezeichnet). Beim Beispiel der 12 verläuft die
Schneide 30 relativ zur Kabellängsrichtung 32 um
einen Winkel α geneigt.
Bei den dargestellten Beispielen beträgt der Winkel α ungefähr 15°.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
gemäß 13 ist
die Schneide 30 aus zwei Schneidenabschnitten 33 zusammengesetzt,
von denen der eine um den Winkel α,
und die andere um den Winkel –α relativ
zur Kabellängsrichtung 32 geneigt
ist. Die Schneidenabschnitte 33 sind V-förmig zusammengesetzt;
das Kontaktstück 29 hat
also eine konvexe Form.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
des Anzapfkontakts 10 gemäß 14 sind
die beiden Schneidenabschnitte 33 nach Art eines umgekehrten "V" angeordnet. Der Anzapfkontakt 10 hat
somit eine konkave Form.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
gemäß 15 ist
die Schneide 30 gekrümmt
ausgeführt,
entsprechend dem Ausführungsbeispiel
der 2 und 4. Die Schneide 30 und
die Schneidflanken 31 haben beispielsweise eine Halbkreisform. Der
Krümmungsradius
r der Schneide 30 ist in dem gezeigten Beispiel gleich
der Erstreckung e des Anzapfkontakts 10 in Längsrichtung. 15 zeigt
auch beispielhaft, dass sich das Kontaktstück 29 des Metall-Formteils 26 nicht
etwa über
die gesamte Länge zu
erstrecken braucht, mit der der Anzapfkontakt 10 in den
Leiter 23 eindringt. Vielmehr erstreckt sich bei dem Ausführungsbeispiel
von 15 (und entsprechendes kann auch für anders
geformte Anzapfkontakte gelten) das Kontaktstück nur über einen Teil dieser Länge, und
bildet somit auch nur einen Teil der Schneide 30. Der übrige Teil
der Schneide 30 sowie die sich anschließenden Schneidflanken 31 werden durch
die Isolation 27 gebildet. Diese kann, wie 15 zeigt,
einstückig
mit dem Schlitten 35 geformt sein.
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Die
bisher besprochenen Beispiele betrafen verschiedene parallele oder
geneigte Anordnungen der Schneide 30 relativ zur Kabellängsrichtung 32, wobei
sich die Parallelität
bzw. Neigung stets auf diejenige Position des Anzapfkontakts 10 bezog,
in der dieser im kontaktierten Endzustand, also bei geschlossener
Anschlussvorrichtung 1, angeordnet ist. Da das Oberteil 3 im
Verlauf der Eindrückbewegung um
eine Drehachse (z. B. die Drehachse 18) geschwenkt wird,
verändert
sich die Winkelstellung des Anzapfkontakts 10 im Verlaufe
dieser Schwenkbewegung. Bei alternativen Ausführungsformen kann sich nun
die Parallelität
bzw. Neigung der Schneide 30 auf eine weiter geöffnete Stellung
der Anschlussvorrichtung 1 beziehen. Beispielsweise veranschaulicht 16 den
Fall eines Anzapfkontakts 10, bei dem die Schneide 30 in
derjenigen Stellung parallel zur Kabellängsrichtung 32 verläuft, in
der sie an der Abschirmung 22 oder – bei noch etwas weiter geöffneter Stellung – am Kabelmantel 25 anliegt.
Wie in 16 gestrichelt dargestellt ist,
bedeutet dies, dass die Schneide im kontaktierten Zustand der Anschlussvorrichtung
folglich eine Neigung relativ zur Kabellängsachse 32 aufweist,
die dem Schwenkwinkel β entspricht.
Die obigen Ausführungen
zu verschiedenen Neigungen und Formgebungen der Schneide im Zusammenhang
mit den 12 bis 15 beziehen sich
daher alternativ auch auf Fälle
entsprechend 16, wobei zu dem genannten Neigungswinkel α bzw. –α jeweils
der Schwenkwinkel β hinzuzuzählen ist.
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Die
beschriebenen Ausführungsformen
zeigen somit Anschlussvorrichtungen, mit denen das abisolierfreie
Anzapfen von abgeschirmten Datenleitungen auf einfache und (Kurzschluss-)
sichere Weise erfolgen kann.