DE10012177A1 - Anschlussvorrichtung - Google Patents
AnschlussvorrichtungInfo
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Abstract
Um bei einer Anschlussvorrichtung (2) zum Anschließen mehrerer Einzelleiter (10) einer ersten Leitung (6) an korrespondierende Einzelleiter (12) einer zweiten Leitung (8) eine sichere Kontaktierung zu ermöglichen, sind nach dem Prinzip der Isolationsdurchdringungstechnik wirkende Kontaktstifte (22) zur Kontaktierung der einander korrespondierenden Einzelleiter (z. B. 10A, 12A) vorgesehen, wobei die Kontaktstifte (22) einen Schneidbereich (36) mit einer Schneidkante (38) aufweisen. Der Schneidbereich (36) ist insbesondere diskusförmig ausgebildet. Die Kontaktstifte (22) weisen darüber hinaus insbesondere eine flache, ellipsoidartige Ausgestaltung auf. Mit derartigen Kontaktstiften (22) werden die Einzelleiter (10, 12) in Längsrichtung geschnitten und seitlich nur geringfügig verdrängt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung zum Anschließen mehrerer Ein
zelleiter einer ersten Leitung an korrespondierende Einzelleiter einer zweiten Lei
tung mit einem Gehäuse und mit einem Kontaktteil, welches nach dem Prinzip der
Isolationsdurchdringungstechnik wirkende Kontaktstifte zur Kontaktierung der ein
ander korrespondierenden Einzelleiter aufweist.
Eine derartige Anschlussvorrichtung ist aus der US 5,934,930 bekannt. Sie dient
beispielsweise zum Anschluss einer Abzweig- oder Anschlussleitung an eine Ver
sorgungsleitung. Eine derartige Anschlussvorrichtung ermöglicht, einen Verbrau
cher oder ein Gerät über eine Abzweigleitung an eine Versorgungsleitung anzu
schließen. Bei der aus der US 5,934,930 bekannten Vorrichtung ist eine erste
Leitung oder Versorgungsleitung zwischen einem Kontaktteil und einem Gehäu
seoberteil und eine zweite Leitung oder Abzweigleitung zwischen einem Gehäu
seunterteil und dem Kontaktteil eingelegt. Die beiden Leitungen weisen jeweils
mehrere Einzelleiter auf, welche über konische Kontaktstifte nach dem Prinzip der
Isolationsdurchdringungstechnik kontaktiert werden. Die Kontaktstifte ragen dabei
beidseitig aus dem Kontaktteil hervor. Zur Fixierung der Einzelleiter der Ab
zweigleitung weist das Gehäuseunterteil Nuten auf, in die die Einzelleiter eingelegt
werden. Das Kontaktteil weist entsprechend ausgeformte Stege auf, die in die
Nuten des Gehäuseunterteils eingreifen und somit die Einzelleiter in ihrer Lage
fixieren. Damit soll gewährleistet werden, dass die Einzelleiter in ihrer Position
beim Kontaktieren festgehalten sind, so dass sie der konischförmig ausgebildeten
Kontaktspitze beim Kontaktieren nicht ausweichen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anschlussvorrichtung anzugeben,
die eine sichere Kontaktierung ermöglicht.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Anschlussvorrichtung
zum Anschließen mehrerer Einzelleiter einer ersten Leitung an korrespondierende
Einzelleiter einer zweiten Leitung mit einem Gehäuse und mit einem Kontaktteil,
welches nach dem Prinzip der Isolationsdurchdringungstechnik wirkende Kontakt
stifte zur Kontaktierung der einander korrespondierenden Einzelleiter aufweist,
wobei die Kontaktstifte einen Schneidbereich mit einer Schneidkante aufweisen.
Gegenüber den konischen oder kegelförmigen Kontaktstiften mit ihrer punktförmi
gen Spitze, wie sie auf dem Gebiet der Isolationsdurchdringungstechnik bekannt
sind, weisen die hier vorgeschlagenen Kontaktstifte eine langgestreckte Schneid
kante auf. Bei der Isolationsdurchdringungstechnik dringt der Kontaktstift in den
Leiterkern des Einzelleiters ein, wobei der Leiterkern insbesondere ein Bündel von
einzelnen Litzendrähten aufweist. Die Kontaktstifte unterscheiden sich daher von
sogenannten Schneidkontakten, bei denen lediglich die Isolierung des Einzellei
ters durchtrennt wird.
Die langgestreckte Schneidkante hat den wesentlichen Vorteil, dass der zu kon
taktierende Einzelleiter in seiner Längsrichtung aufgeschnitten und seine einzel
nen Litzendrähte dabei lediglich geringfügig seitlich verdrängt werden. Diese seit
liche Verdrängung ist im Vergleich zu der Verdrängung, die von einer Kegelspitze
hervorgerufen wird, gering. Die Litzendrähte sind bei der Kontaktierung daher
deutlich weniger beansprucht. Weiterhin wird wegen der langgestreckten
Schneidkante der zu kontaktierende Einzelleiter beim Kontaktieren besser geführt,
so dass die Gefahr eines Ausweichens des Leiters verringert und somit eine si
chere Kontaktierung gewährleistet ist.
In einer bevorzugten Ausführung weist die Schneidkante einen sich rückwärtig
erstreckenden Bereich auf und ist insbesondere gerundet. Die Schneidkante ist
also zum Einzelleiter hin nach außen gebogen, so dass immer nur ein Teilbereich
der Schneidkante den Einzelleiter schneidet. Die Schneidkante dringt allmählich in
den Einzelleiter ein, wobei die Isolierung nach und nach aufgeschnitten wird. We
sentlich ist, dass hierdurch ein tatsächliches Schneiden stattfindet, wohingegen
bei den herkömmlichen konischen Kontaktspitzen die Spitze lediglich eingedrückt
und das Material allseitig verdrängt wird. Wegen des sukzessiven Einscheidens in
den Einzelleiter sind die für die Kontaktierung notwendigen Kräfte gering. Dies ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn vieladrige Leitungen kontaktiert werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist der Schneidbereich diskusför
mig ausgebildet, und zwar im Sinne einer insbesondere beidseitig gewölbten
Scheibe. Der Rand des Diskus braucht hierbei nicht zwingend als Kreislinie aus
gebildet sein, sondern kann auch ellipsen- oder eiförmig verlaufen. Die diskusarti
ge Ausbildung des Schneidbereichs erlaubt eine schonende Kontaktierung mit
relativ geringem Kraftaufwand. Die schonende Kontaktierung wird dabei wesent
lich von der symmetrischen und insbesondere gerundeten Ausbildung beeinflusst.
Vorzugsweise weisen die Kontaktstifte zumindest in einem Kontaktbereich, wel
cher im kontaktierten Zustand mit dem Einzelleiter in Berührung ist, senkrecht zu
ihrer Längsachse eine langgestreckte und insbesondere ellipsenartige Quer
schnittsfläche auf. Der Kontaktstift ist also insbesondere ellipsoidartig oder als
langgestreckter Diskus ausgebildet. Im Vergleich zu der bekannten kreisrunden
Querschnittsfläche bei den kegelartig ausgebildeten Kontaktstiften wird hierbei
eine deutlich bessere Kontaktierung erzielt. Einerseits ist nämlich die seitliche
Verdrängung der einzelne Litzendrähte geringer, die sich daher besser an den
Kontaktstift anschmiegen. Andererseits ist dadurch zugleich eine deutlich größere
Kontaktfläche ermöglicht.
In einer bevorzugten Ausführung schließt sich an den Schneidbereich ein Schaft
mit einer stumpfen, insbesondere leicht gerundeten Seitenkante an. Der flach
ausgebildete Kontaktstift ist also an seinen im Wesentlichen parallel verlaufenden
Seitenkanten nicht scharfkantig ausgebildet. Dadurch ist die Gefahr der uner
wünschten Verletzung oder des Durchtrennens von einzelnen Litzendrähten des
Einzelleiters beim Ein- und Durchdringen des Kontaktstifts gering.
Vorteilhafterweise sind die Kontaktstifte mit zwei einander gegenüberliegenden
Schneidbereichen ausgebildet und ragen beidseitig aus dem Kontaktteil heraus,
welches zwischen einem Gehäuseoberteil und einem Gehäuseunterteil angeord
net ist, so dass die beiden miteinander zu kontaktierenden Leitungen übereinan
der angeordnet werden. Und zwar wird beispielsweise die erste Leitung zwischen
dem Gehäuseoberteil und dem Kontaktteil und die zweiten Leitung zwischen dem
Kontaktteil und dem Gehäuseunterteil eingeklemmt.
Eine alternative Ausgestaltung mit nebeneinander angeordneten Leitungen ist
ohne Einschränkung der Funktion der Kontaktstifte ebenfalls zu verwirklichen und
führt zu einer flachen Bauweise.
In einer bevorzugten Ausführung weist das Gehäuse zur gehäuseseitigen Führung
der Kontaktstifte Ausnehmungen auf, die eine zu den Kontaktstiften korrespondie
rende Geometrie haben. Die Kontaktstifte durchdringen also die Einzelleiter voll
ständig und reichen im kontaktierten Zustand vom Kontaktteil bis in das Gehäuse,
wo ihre Spitzen, also ihre Schneidbereiche, geführt oder gehalten sind.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Kontaktstifte unter
schiedlich ausgebildet, um die Kontaktierung von unterschiedlichen Arten von
Einzelleitern zu ermöglichen. Eine Anschlussvorrichtung mit derartigen Kontakt
stiften eignet sich beispielsweise insbesondere für kombinierte Daten- und
Stromleitungen, die zum Anschließen von elektrischen Verbrauchern herangezo
gen werden, wobei die Verbraucher beispielsweise über ein Datenbussystem an
gesteuert und über die kombinierte Leitung gleichzeitig mit Strom versorgt werden.
Die unterschiedliche Ausbildung der Kontaktstifte lässt sich auch unabhängig von
der speziellen Form des Schneidbereichs verwirklichen, ist also auch für die be
kannten kegelartig ausgebildeten Kontaktstifte geeignet.
Bevorzugt ist zumindest ein Kontaktstift in mehrere Funktionszonen unterteilt.
Dies ermöglicht eine gezielte und sichere Kontaktierung von speziellen Einzellei
tern, die mehrschichtig oder mehrschalig aufgebaut sind.
Insbesondere weist hierbei der Kontaktstift eine Kontaktzone auf, die von einer
Isolationszone umgeben ist. Damit wird in vorteilhafter Weise eine ungewünschte
leitende Verbindung über den Kontaktstift zwischen unterschiedlichen Bereichen
eines solchen speziellen Einzelleiters verhindert.
Bevorzugt ist der Kontaktstift dabei zur Kontaktierung eines eine Abschirmung
aufweisenden Einzelleiters vorgesehen, wobei die Isolationszone und die Kontakt
zone derart angeordnet sind, dass im Kontaktierungszustand die Kontaktzone mit
dem Leiterkern des Einzelleiters in Berührung ist und diesen insbesondere voll
ständig überdeckt, und dass die Isolationszone die Abschirmung vollständig über
deckt. Damit ist ein Kurzschluss zwischen der Abschirmung und dem Leiterkern
sicher unterbunden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung weist das Kontaktteil Stege auf,
die eine Auflagefläche für Distanzstücke zwischen einander benachbarten Ein
zelleitern der Leitungen bilden. Diese Distanzstücke sind beispielsweise bei
Flachbandleitungen durch die Isolierung zwischen den Einzelleitern gebildet. Ins
besondere sind diese Distanzstücke als Distanzstege bei sogenannten Steglei
tungen ausgebildet, bei denen die Leiter über die Distanzstege voneinander be
abstandet gehalten werden.
Für eine gute Führung der Leitungen ist in einer zweckdienlichen Ausgestaltung
zwischen zwei benachbarten Stegen jeweils eine Aufnahmewanne für einen der
Einzelleiter gebildet. Vorzugsweise ist hierbei das Querschnittsprofil der Aufnah
mewanne dem Querschnittsprofil der ersten bzw. zweiten Leitung im Bereich des
jeweiligen Einzelleiters angepasst. Und bevorzugt ist zugleich das Querschnitts
profil der Stege dem Querschnittsprofil der ersten bzw. zweiten Leitung im Bereich
der Distanzstücke angepasst.
Für eine allseitig sichere Führung der Leitungen weist das Gehäuse vorzugsweise
zu den Stegen des Kontaktteils korrespondierende gleichwirkende Stege auf.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen jeweils in schematischen Darstellungen
Fig. 1 eine Anschlussvorrichtung mit verschlossenem Gehäuse mit einer
Versorgungsleitung und einer Abzweigungsleitung,
Fig. 2 die Anschlussvorrichtung nach Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung,
Fig. 3 die Anschlussvorrichtung in einer Schnittansicht,
Fig. 4 einen ellipsoidartig ausgebildeten Kontaktstift,
Fig. 5 einen ellipsoidartig ausgebildeten Kontaktstift mit mehreren Funkti
onszonen,
Fig. 6A eine Schnittansicht des Schnitts 6A-6A durch den Kontaktstift parallel
zu dessen Längsachse gemäß Fig. 4,
Fig. 6B, C alternative Schnittgeometrien zu der in Fig. 6A Dargestellten,
Fig. 7A eine Schnittansicht des Schnitts 7A-7A durch den Kontaktstift senk
recht zu dessen Längsachse gemäß Fig. 4,
Fig. 7B, C alternative Schnittgeometrien zu den in Fig. 7A Dargestellten.
In den Figuren sind gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen darge
stellt.
Gemäß der in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Anschlussvorrichtung 2 weist diese
ein dreiteiliges Gehäuse 4 auf, durch das eine erste Leitung, beispielsweise eine
Versorgungsleitung 6 geführt ist. Eine zweite Leitung, beispielsweise eine Ab
zweigleitung 8 mündet in die Anschlussvorrichtung 2. Die beiden Leitungen 6, 8
sind im Ausführungsbeispiels jeweils als vieladriges Flachbandkabel ausgeführt.
Die Versorgungsleitung 6 weist mehrere Einzelleiter 10A bis 10d und die Ab
zweigleitung 8 weist hierzu korrespondierende Einzelleiter 12A bis 12D auf. Über
die Anschlussvorrichtung 2 werden die zueinander korrespondierenden Einzellei
ter, beispielsweise der Einzelleiter 10A mit dem Einzelleiter 12A leitend verbun
den.
Wie insbesondere der Fig. 2 zu entnehmen ist, wird zum Kontaktieren die Versor
gungsleitung 6 zwischen einem Gehäuseunterteil 14 und einem Gehäusemittelteil
16, und die Abzweigleitung 8 zwischen dem Gehäusemittelteil 16 und einem Ge
häuseoberteil 18 eingelegt. Das Gehäusemittelteil 16 weist ein Kontaktteil 20 auf,
aus dem mehrere Kontaktstifte 22 beidseitig hervorstehen (vgl. auch Fig. 3).
Die Gehäuseteile 14, 16 und 18 weisen an ihren Stirnseiten jeweils Öffnungen 24
für die Versorgungsleitung 6 bzw. die Abzweigleitung 8 auf. Da die Abzweiglei
tung 8 sich nicht durch das Gehäuse 4 hindurch erstreckt, hat der obere Teil des
Gehäusemittelteils 16 und das Gehäuseoberteil 18 lediglich eine stirnseitige Öff
nung 24. Das Gehäusemittelteil 16 weist Positionierzapfen 26 auf, die sich sowohl
in Richtung zum Gehäuseoberteil 18 als auch zum Gehäuseunterteil 14 erstrec
ken und dort bei geschlossenem Gehäuse 4 in entsprechende Positionieraus
nehmungen 28 greifen. Am Gehäuseunterteil 14 sowie am Gehäuseoberteil 16
sind jeweils Rastausnehmungen 30 vorgesehen, in die entsprechende Rastzapfen
32 des Gehäusemittelteils 16 greifen. Diese Verrastbarkeit der Gehäuseteile
14, 16, 18 in Verbindung mit einem um das Gehäusemittelteil 16 umlaufenden
Dichtsteg 34 ermöglicht eine einfache und schnelle Montage und gewährt gleich
zeitig, dass der Kontaktbereich zur Umgebung hin abgedichtet ist.
Das Kontaktteil 20 weist für jedes korrespondierendes Leiterpaar z. B. 10A, 12A
einen Kontaktstift 22 auf. Es können pro Leiterpaar 10A, 12A auch mehrere Kon
taktstifte 22 vorgesehen sein. Die Kontaktstifte 22 sind in Längsrichtung 23, ent
lang der die Leitungen 6, 8 durch das Gehäuse 4 geführt werden, versetzt ange
ordnet, wobei beispielsweise einzelne Paare auf gleicher Höhe vorgesehen sind.
Die versetzte Anordnung führt dazu, dass die Einzelleiter 12A bis 12D an unter
schiedlichen Orten in Bezug auf die Längsrichtung 23 kontaktiert und seitlich ver
drängt werden. Im Ausführungsbeispiel sind einander benachbarte Kontaktstifte
22 versetzt angeordnet, wobei der erste und der dritte sowie der zweite und der
vierte Kontaktstift jeweils ein Paar bilden, das auf gleicher Höhe angeordnet ist.
Gemäß der Schnittansicht nach Fig. 3 ist eines dieser Kontaktstift-Paare mit den
Kontaktstiften 22B und 22D zu erkennen. Sie sind am Kontaktteil 20 angeordnet,
welches einen Teilbereich des Gehäusemittelteils 16 bildet. Die Kontaktstifte 22
verlaufen senkrecht zum Kontaktteil 20 und weisen an ihren gegenüberliegenden
Enden jeweils einen Schneidbereich 36 mit einer Schneidkante 38 auf. Der zwi
schen den Schneidbereichen 36 liegende Teil des Kontaktstifts 22 wird als Schaft
40 bezeichnet.
In dem dargestellten kontaktierten Zustand gemäß Fig. 3 durchdringen die Kon
taktstifte 22B, D die Einzelleiter 10B, D und 12B, D jeweils vollständig, wobei sich
der Schneidbereich 36 jeweils in eine Ausnehmung 39 des Gehäuseoberteils 18
bzw. des Gehäuseunterteils 14 erstreckt. Diese Ausnehmungen 39 sind vorzugs
weise der Geometrie des Schneidbereichs 36 angepasst und insbesondere
schlitzförmig ausgebildet, so dass die Kontaktstifte 22 in den beiden Gehäusetei
len 14, 18 geführt sind.
Die Einzelleiter 10, 12 der beiden als Flachbandkabel ausgebildeten Leitungen 6, 8
weisen einen von einer Isolierung 42 umgebenen Leiterkern 44 auf, welcher bei
spielsweise aus einem Bündel von einzelnen Litzendrähten gebildet ist. Die Ein
zelleiter 10A, B; 12A, B sind als Datenleiter ausgebildet und weisen zusätzlich eine
Abschirmung 46 auf. Die beiden anderen Einzelleitertypen C, D dienen insbeson
dere der Stromversorgung. Zur Ausbildung des Flachbandkabels sind die Einzel
leiter 10, 12 von einem gemeinsamen Isolationsmantel 48 umgeben, wobei zwi
schen benachbarten Einzelleitern 10, 12 jeweils Distanzstege 50 vorgesehen sind,
die zur Beabstandung der Einzelleiter 10, 12 voneinander dienen.
Der Kontaktstift 22B, der zur Kontaktierung der abgeschirmten Einzelleiter
10B, 12B dient, ist in mehrere Funktionszonen aufgeteilt. Er weist bezüglich jedes
Einzelleiters 10B, 12B jeweils eine einen Kontaktbereich bildende Kontaktzone 47
auf, die von zwei Isolationszonen 49 umgeben ist. Die Kontaktzone 47 überdeckt
dabei den Leiterkern 44, und die Isolationszonen 49 überdecken den Bereich der
Abschirmung 46, so dass ein Kurzschluss zwischen der Abschirmung 46 und dem
Leiterkern 44 vermieden ist. Die Isolationszone 49 ist beispielsweise durch das
Aufbringen, insbesondere Aufkleben, von Isolationsstreifen auf den Grundkörper
des Kontaktstifts 22 gebildet, wobei der Grundkörper aus einem leitfähigen Mate
rial besteht.
Die Querschnittskonturen des Kontaktteils 20 sowie des Gehäuseunterteils 14 und
des Gehäuseoberteils 18 sind der Querschnittskontur der beiden Leitungen 6, 8
angepasst. Hierzu sind Stege 52 vorgesehen, zwischen denen die Distanzstege
50 im montierten Zustand eingeklemmt sind. Die Stege 52 weisen vorzugsweise
an ihrer Stirnseite jeweils eine wannenartige Vertiefung auf und bilden einen Auf
nahmewanne 54 für die Distanzstege. Die Seitenflächen der Stege 52 verlaufen
bogenförmig, wobei einander benachbarte Seitenflächen eine weitere Aufnahme
wanne 56 bilden. Zwischen zwei gegenüberliegenden weiteren Aufnahmewannen
56 sind die Einzelleiter 10, 12 eingeklemmt. Die konturierte Ausgestaltung des
Kontaktteils 20 sowie der Gehäuseteile 14, 18 sorgt dafür, dass die beiden Leitun
gen 6, 8 sicher und fest - beispielsweise bei einer Zugbeanspruchung - im Gehäu
se 4 gehalten werden. Die konturierte oder profilierte Ausgestaltung wirkt insbe
sondere als Widerlager für magnetische oder elektromagnetische Kräfte, die bei
hohen Strömen auftreten und welche die Tendenz haben, die Kontaktstifte 22 von
den Einzelleitern 10, 12 abzustoßen.
Alternativ zu der gerundeten Ausführung der Aufnahmewannen 56 weisen diese
ein Rechteckprofil auf. Ebenso können die Stege 52 ein Rechteckprofil aufweisen,
so dass von den Stegen 52 und den Aufnahmewannen 56 eine zinnenartige
Kontur gebildet ist. Diese zinnenartige Kontur ist einfach herzustellen, und führt
ebenfalls zu einem guten Halt der Leitungen 6, 8, wenngleich der Halt bei der ge
rundeten, an die Querschnittskontur der Leitungen 6, 8 angepassten Ausführung
besser ist.
Die besondere Ausgestaltung der Kontaktstifte 22 ist am besten beispielhaft in
den Fig. 4 und 5 dargestellt. Hieraus ist zu entnehmen, dass die Kontaktstifte
22 im Wesentlichen flache Gebilde sind, wobei an den gegenüberliegenden Enden
des Schafts 40 sich jeweils ein diskusförmig ausgestalteter Schneidbereich
36 befindet. Der Rand des diskusartigen Schneidbereichs 36 bildet die Schneid
kante 38. Der Kontaktstift 22 weist insgesamt eine langgestreckte diskusartige
Form oder auch eine flache ellipsoidartige Form mit parallelen und vorzugsweise
stumpf ausgebildeten Seitenkanten 58 auf.
Der Kontaktstift 22 weist zwei wesentliche Gestaltungsmerkmale auf, nämlich die
langgestreckte Ausbildung der Schneidkante 38 sowie die flache Ausgestaltung
des Kontaktstifts 22 zumindest im Kontaktbereich oder in der Kontaktzone 47, in
dem bzw. in der der Leiterkern 44 mit dem Kontaktstift 22 im kontaktierten Zu
stand in Verbindung steht.
Im Hinblick auf die Schneidkante 38 ist zu erwähnen, dass sie insbesondere auf
grund der in Richtung zum Schaft 40 rückwärtig gebogenen Ausbildung als
Schneide nach Art eines Messers wirkt und somit für ein vergleichsweise einfa
ches Eindringen des Kontaktstiftes 22 in die Einzelleiter 10, 12 sorgt. Dies bedeu
tet gleichzeitig, dass der Kraftaufwand zum Kontaktieren gering ist. Ein weiterer
Gesichtspunkt der langgestreckten Schneidkante 38 ist in der im Vergleich zu ei
ner punktförmigen Spitze besseren Führung in Relation zum jeweiligen Einzelleiter
10, 12 zu sehen. Die Einzelleiter 10, 12 weichen nicht aus und werden sicher kon
taktiert.
Aus den schematischen Schnittdarstellung gemäß den Fig. 6A bis 6C sind
unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten für die Ausbildung der Schneidkante
38 zu entnehmen.
Gemäß Fig. 6A ist die Schneidkante 38 halbkreisförmig ausgebildet. Anstatt der
halbkreisförmigen Ausbildung kann die Schneidkante auch auf einer nicht kreis
rund gebogenen Linie liegen. Die gebogene Ausführung der Schneidkante 38 ist
die bevorzugte Ausgestaltung, da mit dieser Ausführung ein allmähliches und
gleichmäßiges Einschneiden des Kontaktstifts 22 in die Einzelleiter 10, 12 ohne
besonders hohen Kraftaufwand ermöglicht ist.
Die Schneidkante 38 ist alternativ als Polygonzug, wie er beispielhaft in Fig. 6B
dargestellt ist, ausgebildet. Dies ist herstellungstechnisch relativ einfach zu ver
wirklichen. Im einfachsten Fall ist die Schneidkante 38 als eine gerade Linie mes
serartig ausgebildet. Eine gegenüber dieser einfachsten Ausführung verbesserte
Gestaltung ist der Fig. 6C zu entnehmen, bei der eine flache messerartige Kante
62 über Schrägen 64 in den Schaft 40 übergeht.
Zum zweiten wesentlichen Aspekt der Kontaktstifte 22, nämlich ihre flache Ge
stalt, also eine senkrecht zur Längsachse 60 langgestreckte Querschnittsfläche
sind alternative Ausführungsformen beispielhaft in den Fig. 7A bis 7C darge
stellt.
Der entscheidende Vorteil der flachen Ausgestaltung liegt darin, dass die Einzel
leiter 10, 12 in Längsrichtung angeschnitten werden, und dass ihre einzelnen Lit
zendrähte nur geringfügig seitlich verdrängt werden. Deren Beanspruchung ist
daher gering. Mit der langgestreckten Ausbildung der Querschnittsfläche, die be
vorzugt in etwa ellipsenartig oder linsenförmig ausgestaltet ist, wie der Fig. 7A zu
entnehmen ist, wird eine sehr hohe Kontaktfläche mit dem zu kontaktierenden
Einzelleiter 10, 12 bei einer nur sehr geringen seitlichen Verdrängung erzielt. Die
Kontaktsicherheit ist damit sehr hoch oder anders ausgedrückt, der Kontaktwider
stand zwischen Kontaktstift 22 und dem jeweiligen Einzelleiter 10, 12 ist sehr ge
ring.
Diese beiden Vorteile werden am besten mit der symmetrischen und gerundeten
Querschnittsform gemäß der Fig. 7A erreicht. Alternativ hierzu ist diese Quer
schnittsform gemäß Fig. 7B durch einen Halbkreis gebildet oder auch durch ein
Rechteck, dessen Längsseiten unter Bildung eines Dreiecks zur Ausbildung der
Seitenkanten 58 aufeinander zulaufen, wie es in Fig. 7C dargestellt ist.
Die beschriebene Anschlussvorrichtung 2 zeichnet sich durch mehrere Gestal
tungsmerkmale aus, die in ihrer Kombination zu einer besonders sicheren Kontaktierung
der beiden Leitungen 6, 8 miteinander führen. Diese sind im Wesentli
chen die spezielle Ausgestaltung der Kontaktstifte 22 im Hinblick auf ihre geome
trische Form sowie ihre Unterteilung in mehrere Funktionszonen. Als weiteres we
sentliches Merkmal ist die konturierte Ausbildung des Kontaktteils 20 sowie des
Gehäuseunterteils 14 und des Gehäuseoberteils 18 zu sehen. Die bevorzugt ellip
soidartige Ausgestaltung der Kontaktstifte 22, deren Unterteilung in Funktionszo
nen 47, 49 sowie die Konturierung sind Aspekte, die auch einzeln und insbesonde
re unabhängig voneinander vorteilhafte Ausgestaltungen einer Anschlussvorrich
tung darstellen.
2
Anschlussvorrichtung
4
Gehäuse
6
Versorgungsleitung
8
Abzweigleitung
10A-D Einzelleiter
12A-D Einzelleiter
10A-D Einzelleiter
12A-D Einzelleiter
14
Gehäuseunterteil
16
Gehäusemittelteil
18
Gehäuseoberteil
20
Kontaktteil
22
Kontaktstifte
23
Längsrichtung
24
Öffnung
26
Positionierzapfen
28
Positionierausnehmung
30
Rastausnehmung
32
Rastzapfen
34
Dichtsteg
36
Schneidbereich
38
Schneidkante
39
Ausnehmung
40
Schaft
42
Isolierung
44
Leiterkern
46
Abschirmung
47
Kontaktzone
48
Isolationsmantel
49
Isolationszone
50
Distanzsteg
52
Steg
54
Aufnahmewanne
56
weitere Aufnahmewanne
58
Seitenkante
60
Längsachse
62
Kante
64
Schräge
Claims (16)
1. Anschlussvorrichtung (2) zum Anschließen mehrerer Einzelleiter (10) einer
ersten Leitung (6) an korrespondierende Einzelleiter (12) einer zweiten
Leitung (8) mit einem Gehäuse (4) und mit einem Kontaktteil (20), welches
nach dem Prinzip der Isolationsdurchdringungstechnik wirkende Kontakt
stifte (22) zur Kontaktierung der einander korrespondierenden Einzellei
ter (10A, 12A) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktstifte (22) einen Schneidbereich (36) mit einer Schneid
kante (38) aufweisen.
2. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schneidkante (38) einen sich rückwärtig erstreckenden Bereich
aufweist und insbesondere gerundet ist.
3. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schneidbereich (38) diskusförmig ausgebildet ist.
4. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest in einem Kontaktbereich (47) die Kontaktstifte (22) senk
recht zu ihrer Längsachse (60) eine langgestreckte und insbesondere ellip
senartige Querschnittsfläche aufweisen.
5. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich an den Schneidbereich (36) ein Schaft (40) mit einer stumpfen
Seitenkante (58) anschließt.
6. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktstifte (22) mit zwei einander gegenüberliegenden Schneid
bereichen (36) ausgebildet sind und beidseitig aus dem Kontaktteil (20)
herausragen, welches zwischen einem Gehäuseoberteil (18) und einem
Gehäuseunterteil (14) angeordnet ist.
7. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (4) zur gehäuseseitigen Führung der Kontaktstifte (22)
Ausnehmungen (39) aufweist, die eine zu den Kontaktstiften (22) korre
spondierende Geometrie haben.
8. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass unterschiedlich ausgebildete Kontaktstifte (22B, 22D) zur Kontaktie
rung unterschiedlicher Arten von Einzelleitern (10B, 12B; 10D, 12D) vorgese
hen sind.
9. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Kontaktstift (22B) in mehrere Funktionszonen (47, 49)
unterteilt ist.
10. Vorrichtung (2) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontaktstift (22B) eine Kontaktzone (47) aufweist, die von einer
Isolationszone (49) umgeben ist.
11. Vorrichtung (2) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontaktstift (22B) zur Kontaktierung eines eine Abschirmung (46)
aufweisenden Einzelleiters (10B, 12B) vorgesehen ist, wobei die Isolations
zone (49) und die Kontaktzone (47) derart angeordnet sind, dass im Kon
taktierungszustand die Kontaktzone (47) mit dem Leiterkern (44) des Ein
zelleiters (10B, 12B) in Berührung ist, und dass die Isolationszone (49) die
Abschirmung (46) vollständig überdeckt.
12. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kontaktteil (20) Stege (52) aufweist, die eine Auflagefläche für
zwischen benachbarten Einzelleitern (10, 12) angeordnete Distanzstüc
ke (50) der Leitungen (6, 8) bilden.
13. Vorrichtung (2) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen zwei benachbarten Stegen (52) jeweils eine Aufnahmewan
ne (56) für einen der Einzelleiter (10, 12) gebildet ist.
14. Vorrichtung (2) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Querschnittsprofil der Aufnahmewanne (56) dem Querschnitts
profil der ersten Leitung (6) bzw. der zweiten Leitung (8) im Bereich der je
weiligen Einzelleiter (10, 12) angepasst ist.
15. Vorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Querschnittsprofil der Stege (52) dem Querschnittsprofil der er
sten Leitung (6) bzw. der zweiten Leitung (8) im Bereich der jeweiligen Di
stanzstücke (50) angepasst ist.
16. Vorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (4) zu den Stegen (52) des Kontaktteils (20) korrespon
dierende gleichwirkende Stege (52) aufweist.
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