Die Erfindung betrifft einen Schneidanschlußverbinder für wenigstens einen Leiter,
mit einem wenigstens eine Kammer aufweisenden Gehäuse, mit einem in der Kammer
zwischen einer Montagestellung und einer Anschlußstellung bewegbaren Schieber
und mit wenigstens einem in der Kammer vorgesehenen, im wesentlichen ebenen
Kontaktmesser, wobei die Kammer von einander gegenüberliegenden Seitenwandungen
begrenzt wird.
Ein Schneidanschlußverbinder der eingangs genannten Art ist aus der DE 196 28 116
bekannt. Der bekannte Schneidanschlußverbinder ist blockartig ausgeführt und
weist eine Vielzahl von sogenannten Anschlußscheiben auf, wobei über jede Anschlußscheibe
ein Leiter angeschlossen werden kann. In jeder Kammer befinden sich
ein Schieber und zwei Kontaktmesser, wobei die Kontaktmesser jeweils im rechten
Winkel zu den vertikal verlaufenden Seitenwandungen der Kammer angeordnet sind.
Die Verbindung erfolgt bei dem bekannten Schneidanschlußverbinder derart, daß der
Leiter in eine Öffnung des Schiebers eingesetzt wird und die Kontaktscheibe beim
Bewegen des Schiebers von einer Montagestellung in eine Anschlußstellung in die
Isolierung des Leiters einschneidet und mit diesem kontaktiert.
Da häufig nur ein sehr geringer Montageraum für die Verbinder beim Anschluß zur
Verfügung steht, besteht eine grundsätzliche Anforderung an derartige Verbinder
darin, die Abmaße möglichst gering zu halten, um bei einem vorgegebenen Platzangebot
die größtmögliche Menge an Verbindern unterbringen zu können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Schneidanschlußverbinder
der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, der eine geringe Baugröße hat.
Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das Kontaktmesser in der Kammer unter einem Winkel ungleich 90° zu wenigstens
einer Seitenwandung angeordnet ist. Durch die schräge Anordnung des Kontaktmessers
in der Kammer ist es möglich, die Breite jeder einzelnen Kammer zu verringern
und damit schmalere Anschlußscheiben zu ermöglichen, die dann ohne weiteres
aneinandergereiht einen Block bilden oder zu einem Block zusammengesetzt
werden können.
Um einerseits eine sichere Kontaktierung und andererseits eine geringe Breite zu erzielen,
ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das
Kontaktmesser um etwa 45° geneigt angeordnet ist. Außerdem ist es günstig, wenn
mindestens eine Schneide des Kontaktmessers in Einsteckrichtung des Leiters ausgerichtet
ist. Durch diese Anordnung und Ausrichtung der Schneide wird ein unbeabsichtigtes
Herausziehen des Leiters aus dem Schneidanschlußverbinder verhindert.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung und der Zeichnung selbst. Es zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines als Block ausgebildeten Schneidanschlußverbinders
in Montagestellung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Schneidanschlußverbinders aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Schneidanschlußverbinders aus Fig. 1
in Anschlußstellung und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Schneidanschlußverbinders aus Fig. 3.
In den einzelnen Figuren ist ein als Block ausgebildeter Schneidanschlußverbinder 1
mit einer Vielzahl von Anschlußscheiben 2 zur Verbindung mit einer entsprechenden
Anzahl von Leitern 3, wovon nur ein einziger dargestellt ist, gezeigt. Grundsätzlich
ist es auch möglich, daß der Schneidanschlußverbinder 1 nur eine einzige Anschlußscheibe
2 aufweist. Jede Anschlußscheibe 2 dient vorliegend zum Anschluß eines
Leiters 3. Der Schneidanschlußverbinder 1 weist für alle Anschlußscheiben 2 ein gemeinsames
Gehäuse 4 aus einem isolierenden Material auf, in dem sich entsprechend
der Anzahl der Anschlußscheiben 2 eine entsprechende Anzahl von Kammern 5 befindet.
Grundsätzlich wäre es auch möglich, daß jede Anschlußscheibe ein eigenes
Gehäuse aufweist, wobei die einzelnen Anschlußscheiben aneinander reihbar und
dann zu einem Block zusammensetzbar sind.
In jeder der Kammern 5 befindet sich ein Schieber 6 aus isolierendem Material, der
zwischen einer Montagestellung, die in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, und einer Anschlußstellung,
die in Fig. 3 und 4 dargestellt ist, bewegbar ist. Des weiteren befindet
sich in jeder Kammer 5 wenigstens ein flächiges, d.h. im wesentlichen ebenes Kontaktmesser
7. Im übrigen wird jede der Kammern 5 von einander gegenüberliegenden
Seitenwandungen 8 begrenzt, wobei darauf hinzuweisen ist, daß die Seitenwandungen
8 nicht geschlossen sein müssen, also ohne weiteres auch Öffnungen zur benachbarten
Kammer 5 aufweisen können. Benachbarte Kammern 5 haben vorliegend eine
gemeinsame Seitenwandung 8.
Wesentlich ist nun, daß das Kontaktmesser 7 in der Kammer 5 unter einem Winkel
ungleich 90° zu wenigstens einer Seitenwandung 8 angeordnet ist, was zur Folge
hat, daß die einzelnen Anschlußscheiben 2 entsprechend schmal ausgeführt werden
können. Im dargestellten Ausführungsbeispiel, in dem die Seitenwandungen 8 vertikal
verlaufen, ist das Kontaktmesser 7 um etwa 45 ° zu den Seitenwandungen 8 angeordnet.
Das Kontaktmesser 7 weist vorliegend zwei Schneidschenkel 9, 10 mit einem dazwischenliegenden
Schlitz 11 zum Einführen des Leiters 3 auf, und die Schneidschenkel
9, 10 sind mit jeweils einer Schneide 12 versehen. Die freien Enden der Schneidschenkel
9, 10 sind dabei derart ausgebildet, daß sich der Schlitz 11 zu seinem offenen
Ende hin erweitert, und die Schneiden 12 der Schneidschenkel 9, 10 sind einander
zugewandt.
Grundsätzlich ist es auch möglich, statt eines zweischenkligen Kontaktmessers 2 ein
solches zu verwenden, das lediglich eine Schneide aufweist. In diesem Falle sollte das
Kontaktmesser dann derart in der Kammer 5 angeordnet sein, daß die Schneide dieses
Kontaktmessers in Einsteckrichtung R des Leiters 3 ausgerichtet ist, so daß der angeschlossene
Leiter nicht ohne weiteres aus dem Schneidanschlußverbinder gezogen
werden kann. Dieser Vorteil ergibt sich bei dem zuvor beschriebenen zweischenkeligen
Kontaktmesser 7 in jedem Fall.
Der Schneidanschlußverbinder 1 weist im übrigen an seiner Steckseite 13 für jede Anschlußscheibe
2 einen tulpenartigen Buchsenkontakt 14 auf, der zum Steckeranschluß
dient. Das Kontaktmesser 7 und der Buchsenkontakt 14 sind vorliegend einteilig
ausgebildet und sind vorzugsweise aus einem einstückigen Stanzteil, das entsprechend
gebogen worden ist, hergestellt worden.
In der oberen Wandung 15 des Gehäuses 4 ist für jede Anschlußscheibe 2 eine Einsetzöffnung
16 zum Einsetzen eines Werkzeugs 17 vorgesehen, bei dem es sich vorzugsweise
um einen Schraubendreher handelt. Des weiteren befindet sich im Schieber
6 eine über die Einsetzöffnung 16 zugängliche U- oder V-förmige Tasche 18, die
zur Anlage der Spitze des Werkzeugs 17 dient. Die Einsetzöffnung 16 und die Tasche
18 sind so ausgebildet und zueinander angeordnet, daß der Schieber 6 über eine
Schwenkbewegung des an einer Kante 19 der Einsetzöffnung 16 und in der Tasche
18 mit seiner Spitze anliegenden Werkzeugs 17 zwischen der Montagestellung und
der Anschlußstellung bewegbar ist.
Durch die vorgenannte Art und Weise der Bewegung des Schiebers 6 über die
Schwenk- bzw. Kippbewegung des Werkzeugs 17 wird aufgrund der Hebelwirkung
erheblich weniger Kraft zum Bewegen des Schiebers 6 benötigt. Damit verringert
sich die Belastung beim Bewegen des Schiebers 6 auf das Kontaktmesser 7 und den
damit verbundenen Buchsenkontakt 14.
Da die Spitze des Werkzeugs 17 auf dem Boden der Tasche 18 aufliegt und sich dort
abstützt, kann sich außerdem kein unbeabsichtigter Kontakt zwischen dem Werkzeug
17 und dem Kontaktmesser 7 ergeben, auch wenn sich die Tasche 18 oberhalb
des Kontaktmessers 7 befindet, und zwar sowohl in der Montage- als auch in der Anschlußstellung.
Der Verhinderung eines unbeabsichtigten Kontakts beim Einführen
des Werkzeugs 17 in die Einsetzöffnung 16 dient auch, daß die seitlichen Schenkel
der Tasche 18 bis unmittelbar unter die Unterseite der oberen Wandung 15 des Gehäuses
4 geführt sind.
Am Schieber 6 ist ein zur Steckseite 13 hin ausgerichteter Arm 20 vorgesehen, der in
der Anschlußstellung durch eine steckseitig in der hinteren Stirnwand 21 vorgesehene
Öffnung 22 hindurchragt. Durch das durch die Öffnung 22 hindurchragende
Ende des Arms 20 wird der Anschluß des Leiters 3 signalisiert. Außerdem ist in der
Offen- bzw. Montagestellung, wenn der Arm 20 aus der Öffnung 22 herausgezogen
ist, eine Prüfmöglichkeit der elektrischen Verbindung gegeben. In der Schließ- bzw.
Anschlußstellung ist eine solche Prüfmöglichkeit nicht gegeben, da die Öffnung 22,
wie zuvor ausgeführt, durch den Arm 20 geschlossen ist.
Im Schieber 6 ist eine von der Oberseite 23 des Gehäuses 4 her zugängliche Einstecköffnung
24 zum Einstecken des Leiters 3 vorgesehen. Die Einstecköffnung 24
verläuft quer zur Bewegungsrichtung L des Schiebers 6. Die obere Wandung 15 des
Gehäuses 4 ist im Bereich der einzelnen Einstecköffnungen 24 jeweils mit einem
Schlitz 25 versehen, wobei die obere Wandung 15 derart ausgebildet ist bzw. eine
solche Länge hat, daß der eingesteckte Leiter 3 beim Bewegen des Schiebers 6 von
der Montagestellung in die Anschlußstellung etwa quer zur Einsteckrichtung R abgebogen
wird. Zu diesem Zweck ist dann im Schieber 6 eine Aufnahme 25 für den
abgewinkelten Leiter 3 vorgesehen.
Weiterhin ist vorgesehen, daß der Schieber 6 in der Montagestellung und vorliegend
auch in der Anschlußstellung arretierbar ist. Zu diesem Zweck ist zwischen dem
Schieber 6 und dem Gehäuse 4 eine Rastverbindung realisiert. Die Rastverbindung
weist vorliegend zwei in der unteren Wandung 26 des Gehäuses 4 befindliche Rastöffnungen
27, 28 auf, während am Schieber 6 ein federnder Rastarm 29 mit einem
Rastvorsprung 30 vorgesehen ist. In der Montagestellung, die in den Fig. 1 und 2
dargestellt ist, greift der Rastvorsprung 30 in die Rastöffnung 27 ein, während er in
der Anschlußstellung, die in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist, in die Rastöffnung 28
eingreift.
Durch die Möglichkeit der Arretierung des Schiebers 6 in seinen Endstellungen ist
gewährleistet, daß problemlos ein geöffneter Schneidanschlußverbinder 1 vom Hersteller
geliefert werden kann, der dann an der Einsatzstelle unverzüglich angeschlossen
werden kann, ohne daß noch ein Öffnen des Schneidanschlußverbinders 1 durch
Verschieben des Schiebers 6 erforderlich wäre.
Der Anschluß eines Leiters 3 erfolgt nun derart, daß dieser zunächst in Einsteckrichtung
R in die Einstecköffnung 24 des sich in der Anschlußstellung befindenden
Schiebers 6 eingesteckt wird, so daß dann der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Zustand,
bei dem der Leiter 3 an der unteren Wandung 26 anschlägt, erreicht ist. (Es
darf darauf hingewiesen ist, daß es natürlich grundsätzlich auch möglich ist, in der unteren
Wandung 26 eine Durchgangsöffnung für den Leiter 3 vorzusehen.) Anschließend
wird das Werkzeug 17 in die Einsetzöffnung 26 eingesetzt, bis die Spitze
des Werkzeugs 17 auf dem Boden der Tasche 18 aufliegt. Sodann wird das Werkzeug
17 um die Kante 19 der Einsetzöffnung 16 geschwenkt, wobei der Leiter 3 dann
über den Schieber 6 in den Schlitz 11 des Kontaktmesser 7 bewegt wird. Dabei
schneiden die Schneiden 12 der Schneidschenkel 9, 10 in die Isolierung des Leiters 3
ein und kontaktieren anschließend.
Das Lösen der Verbindung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.