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Verbessertes Verfahren zur Vorbehandlung von bedruckten synthetischen
Geweben Die vorliegende Erfindung beziebt sich auf ein Verfahren zur Vorbehandlung
von bedruckten synthetischen Geweben aus Polyester und/oder Äcrylfasern. Das Gewebe
kann, falls gelmnscht, Metallfäden einschliessen, die mit geeigneter mineralsäurebeständiger
Kunststoff-Folie beschichtet sind, in verbessertes Verfahren zur Vorbehandlung von
bedruckten synthetischen Geweben aus Polyester und/oder Acrylfasern, das zunächst
die Vorbehandlung des Gewebes aus zwei Fasergruppen umfasst, Gruppe (a) bestehend
aus Polyester und/oder Acrylfasern und Gruppe (b) bestehend aus Fasern, die in Mineral
sauren lösbar sind, wie Baumwolle und/oder Viskose, und dann das
Bedrucken
der besagten Gewebe mit solchen Farbstoffen' die nur geeignet sind für synthetische
Fasern, und schliesslich die Entfernung des Baumwoll- und/oder Viskose-Anteils durch
Lösen aus besagtem bedruckten Gewebe, wodurch ein bedrucktes Gebebe nur aus Polyester-
und/oder Acrylfasern bestehend erlçalt;en wird, das einen hohen Farbwert hat, bessere
Farbbril lanz und verbesserte Schärfe des gedruckten Musters al 5 dies der Fall
ist, wen ein Gewebe bedruckt wird, das nur aus Polyester- und/oder Acrilfasern besteht.
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Bei der bekannten Methode zum Drucken von synthetischen Geweben, die
aus Polyester- und/oder AcrySfasern bestehen, wird das Gewebe erst mit Farbstoffen
bedruckt, die für Acryl und/oder Polyesterfasern geeignet sind, und der Druck wird
fixiert durch Dämpfen ohne oder mit Anpressdruck (je nachdem, ob ein geeigneter
Farbstoffträger verwendet wird oder nicht) oder durch das Thermofixierverfahren
mit hoher Temperatur, je nach Fasern im Gewebe und je nach den verwendeten Farbstoffen.
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Das bisher bekannte Verfahren hat sich nicht als zufriedenstellend
erwiesen auf Grund des hydrophoben und elektrostatischen Charakters von synthetischen
Fasern, da-; das bedruckte Gewebe eine sehr geringe Farbtiefe besitzt, ein glanzoses
Aussehen hat und von geringwertiger Druckqualität ist.
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Ausser der vorgenannten Defekte im bedruckten Gewebe hat -sich herausgestellt,
dass die Anwendung von Walzendruckmaschinen erhebliche Schwierigkeiten mit sich
bringt beim'Drucken, da die Adhäsion des Farbstoffs auf dem besagten Gewebe nicht
zufriedenstellend ist und eine Verschmutzung von Farben sowie Streuung von Farben
auf Grund des Drucks durch die anschliessenden Walzen entsteht. Verschmutzung bedeutet
hier, dass beim Drucken mit mehreren Farben sehr wohl die Möglichkeit besteht, dass
eine Farbe sich mit einer anderen vermischt. Dieses ist hauptsächlich auf die hydrophoben
Eigenschaften von synthetischen Fasern zurückzuführen. Werden solche Gewebe auf
automatischen
Filmdruckmaschinen bedruclct, so ist die Haftung auf.
dem in der Masbhine verwendeten Drucktuch schwierig, was ebenfalls auf die hydrophoben
Eigenschaften der verwendeten Fasern zurückzuführen ist, Aus diesem Grunde kann
der Druck nur erfolgen unter Vertendung spezieller kostspieliger Klebemittel. Weiter
entstehen Schwierigkeiten wie Abdriicke und Markierungen, wodurch die Qualität des
Drucks verdorben wird.
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Überraschenderweise ist festge.steJlt worden, dass ein Gewebe, das
durch Mischen oder Kombinieren von Fasern - der Gruppe (a) und (b) hergestellt ist,
beim I)rucken mit Farbstoffen, die nur zum Drucken n Geweben aus Fasern der Gruppe
(a) geeignet sind, nach dem Drucken und nach Entfernung der Fasern der Gruppe (b)
durch Schwefelsäure, einen höheren Farbwert hat und bessere Farbbrillanz sowie bessere
Schärfe des gedruckten Musters aufweist als dies der Fall ist beim direkten Druck
auf eineni Gewebe, das nur aus einer synthetischen Faser oder synthetischen Fasern
der Gruppe (a) besteht. Dieses ausgezeichnete Ergebnis wird erzielt durch die Kombination
verschiedener hier beschriebener Verfahrensstufen.
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Gemäss der vorliegenden Erfindung ist das Verfähren gekennzeichnet
durch Anwendung eines aus zwei Fasergruppen bestehenden Gewebes, von denen Gruppe
(a) Polyester- und/oder Acryl fasern umfasst, wobei das Gewebe mit oder ohne Metallfäden,
die mit geeigneter mineralsäurebeständiger Kunststoff-Folie beschichtet sind, iiergestellt
sein kann, und von denen Gruppe (b) Fasern umfasst, die in Mineralsäuren lösbar
sind, wie Baumwolle und/oder Viskosefasern; durch Drucken besagter Gewebe mit Farbstoffen,
die nur geeignet sind für eine synthetische Faser oder synthetische Fasern gemäss
Beschreibung der Gruppe (a), mit anschliessendem Dämpfen des besagten bedruckten
Gewebes ohne oder mit Anpressdruck (achdem, ob ein geeigneter Farbstoffträger verwendet
wird oder nicht) oder mit anschliessender Thermofixierung bei erhöhter Temperatur
je nach Art der Fasern im Gewebe und der für das Drucken gewählten Farbstoffe, mit
nachfolgender Lösung des Baumwoll
und/oder Viskose-Anteils aus dem
Dedruckten Gewebe und anschliessendem Waschen, Neutralisieren, Endwaschen und Trocknen.
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Der Viskose-Anteil des bedruckten Gewebes wird gelöst mittels Schwefelsäure
60 - 70 % (Gewichtsprozente) bei einer Temperatur von 20 - 35 0C in 1 - 2 Stunden.
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Experimente haben gezeigt, dass die Helligkeit der Farbe und die Farbtiefe
durch die Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens erheblich verbessert wird.
Dieses überraschende Ergebnis ist nach Ansicht der Antragsteller möglicherweise
darauf zurückzuführen, dass beim Drucken von Geweben aus synthetischen/ Baumwoll-
und/oder Viskose-Fasern die Aufnahmefähigkeit des Farbstoffs durch das gemischte
Gewebe wesentlich verbessert wird durch das Vorhandensein von baumwoll-Viskose-Fasern
und während des Fixierverfahrens (Dämpfen mit oder ohne Anpressdruck) oder Thermofixierverfahrens
die Farbstoffe, die nur für synthetische Fasern geeignet sind, von den Baumwoll-
und/oder Viskose-Fasern auf die synthetischen Fasern transferriert werden und so
die Druckeigenschaften verbessern.
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Die Antragsteller haben festgestellt, dass der Baumwoll- und/oder
Viskose-Anteil aus dem bedruckten Gewebe ebenfalls durch andere Mineralsäuren entfernt
werden kann durch Behandlung des bedruckten Gewebes mit einer Lösung eines @xydationsmitiels
wie Kalium oder Natrium-Dichromat (2 - 3 %) in Schwefelsäure 2. 5 - - 5 % (Gewichtsprozente)
Konzentratj on bei Temperaturen zwischen 80 und 90°C für 1 - 2 Stunden mit anschliessender
Behandlung des Gewebes mit Natronätzlaugen-Iösung ca.10 % bei 65°C bis 750C für
20 bi s 30 Minutell und nachfolgendem Fndwaschen, Seifen und Trocknen, wobei sich
jedoch herausgestellt hat, dass die erzielten Ergebnisse nichl po zufriedenstellend
sind wie bei der all@inigen Anwendung von Schwefelsäure.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, sie gelten jedoch
nicht als deren begrenzung.
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Beispiel 1 Polyester-Baumwoll-Bekleidungsmaterial, Gewicht 172 g/qu.m.,
Baumwollgarnnummer 2/32 (Kett- und Schussgarne gesponnen aus einer Mischung von
65 ',4 Polyester und 33 % Baumwolle), Struktur 48 x 48 (Fäden pro inch vertikal
und horizontal) wurde entschlichtet, gebeucht, mercerisiert, heissfixiert, gesengt,
gebleicht, getrocknet und bedruckt entweder auf einer Walzendruck- oder automatischen
Filmdruckmaschine mit Dispersionsfarbstoffen (wie nachstehend aufgeführt) entweder
allein oder in Beimischungen unter Verwendung folgender Druckrezepturen in geeigneten
fünf- oder mehrfarbigen Mustern: Druckrezeptur 1. Dispersionsfarbstoff 3-4 % (je
nach Erfordernis) 2. Nichtionisches oberflächenaktives Mittel 1 % 3. verdicklungsmittel
(Klebstoff Meypro-TN; 8 Paste) Differenz, um loo % zu ergeben 4. und Wasser (falls
erforderlich).
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Nach dem-Drucken wurde das Gewebe getrocknet und dann 1 bis 2 Minuten
einer Hitzebehandlung bei 180 - 2000C ausgesetzt.
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Anschliessend wurde das Gewebe mit Wasser gespült, gründlich getrocknet
und dann mit Schwefelsäure (68 - 70 %, Gewichtsprozente) bei 25 - 30°C eiz1e-Stunde
behandelt bei einem Waren/ Flüssigkeitsverhältnis von 1 : 25. Das Gewebe wurde dann
gespült mit Wasser, mit etwas Natriumkarbonat zur Neutralisierung einer Restsäure
auf dem Gewebe, und wurde dann 20 Minuter kochendgeseift mit einem Reinigungsmittel
(5 g pro Liter) und Natriumkarbonat (2 g pro Liter) Das Gewebe wurde dann mit Wasser
gespült, getrocknet und veredelt. Der Druck war scharf und hell, und die Farbe war
tief.
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Folgende Dispersionsfarbstoffe wurden verwendet entweder einzeln
oder in geeigneter Kombination zur Erzeugung eines fünf- oder mehrfarbigen Musters:
1. PALANIL Blue R (BASF) 2. PALANIL Yellow 3G (BASF) 3. DISPERSOL Fast Scarlet TR
Grains (ICI) 4. DURANOL Direct Black T Grains (ICI) 5. FOiON Yellow Brown 2 RDL
(Sandoz) 6. PALANIL Rubin BN (BASF) Bei obigem Versuch wurden folgende Polyester/Baumwoll-
und/oder Viskosegewebe verwendet: (i) Nr.2/65 / 2/65 (Polyester-Baumwoole Spinugarn
aus einer Mischung von 67 % Polyester Struktur: und 33 % baumwolle) 104 x 60 (ii)
Gewebe mit folgenden Einzelheiten: Kettgarn: Nr.2/65 (aus einer Mischung von 67:33
Polyester-Baumwolle) Schussgarn: Nr.2/60 (aus einer Mischung von 67:33 Polyester-Viskose)
Struktur: lo4 x 60 Beispiel 2 Ein Polyester-Baumwollgewebe, Gewicht 65 g/qu.m.,
Garnnummer 58/58 (die Kett- und Schussgarne gesponnen aus der Mischung 67 % Polyester
und 33 % Baumwolle), Struktur 68 x 72, mit Metallfäden (beschichtet mit Polyesterfolie,
mit oder ohne geeignete Farbe, Spezifikation: Breite o.2 mm und Länge 70.000 m/kg),
eingefiihrt in Kette und/oder Schuss im Wiederholungsverhältnis 72 Polyester-Baumwollgarn
zu 2 Metallfäden, wurde bedruckt auf eLner Filmdruckmaschine mit Dispersionsfarbstoffen
wie in Beispiel :1 , nachdem das Gewebe in geeigneter Weise behandelt worden war.
Das bedruckte Gewebe erhielt nach der ITltzebehandlung, nach dem Waschen und Trocknen
eine Schwefelsäurebehandlung wie in Beispiel 1 beschriben. Die Uruckergebnisse waren
sehr zufriedenstellend.
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Beispiel 3 Ein Acryl-Viskose-Gewebe, Gewicht 144 g/qu.m., Garnnummer
2/40 / 2/40 (Garm gesponnen aus einer Mischung von 70 % Acrylfasern und 30 ffi Viskose)
, Struktur 56 x 56, wurde entschlichtet, gebeucht, getrocknet und bedruckt mit geeigneten
kationischen Farbstoffen (einzeln oder in BeimischunGen) auf einer Walzen- oder
Filmdruckmaschine unter Verwendung der folgenden Druckrezeptur in fünf- oder mehrfarbigen
Mustern: 1. kationische Farbstoffe 2-4 % (je nach Erfordernis) 2. Lösungsmittel
des Typs Thio Diäthylen Glykol 3 % 3. Azetylsäure (30%) 3 % 4. Weinsteinsäure (50%
Lösung) 3 % 5. geeigneter Träger 4 % 6. Natrium-Chlorat (1:2) Lösung 2 % 7. Verdickungsmittel
Tragantgummi(10% Paste) Differenz, um 100 % zu ergeben oder Wasser (falls erforderlich)
Folgende kationische Farbstoffe wurden verwendet: 1. ASTRAZON Blue (FGL) (Bayer)
2. ASTRAZON Red (F3BL) (Bayer) 3. ASTRAZON Golden Yellow (GLD (Bayer) 4. SEVERON
BRILL. Red 4G (du Pont) 5. SANDOCRYL Black BBL (Sandoz) Das Gewebe wurde nach dem
Drucken getrocknet und 30 Minuten gedämpft. Dann wurde das Gewebe gründlich mit
Wasser gewaschen, getrocknet und eine Stunde mit Schwefelsäure behandelt (66, Gewichtsprozente)
bei 25°C (Material-Flüssigkeits-Verhältnis 1 : 25) und anschliessend mit Wasser
gespült, das etwas Natriumkarbonat enthielt. Es wurde dann 30 Minuten mit einem
anionischen Reinigungsmittel (5 g pro Liter) bei 50 - 60 C geseift, getrocknet und
in üblicher Weise veredelt;
Beispiel 4 Acryl-Viskose-Gewebe der
in Beispiel 3 beschriebenen Spezifikation, mit Metallfäden (der bereits beschriebenen
Spezifikation), entweder in Kette oder Schuss oder beides im Wiederholungsverhältnis
von 50 Acryl-Viskose-Garn zu 2 Metallfäden, wurde bedruckt mit kationischen Farbstoffen,
getrocknet, gedämpft und einer Schwefelsäurebehandlung ausgesetzt wie in Beispiel
3 beschrieben. Die Ergebnisse sowohl bei Beispiel 3 als auch 4 waren zufriedenstellend.
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Beispiel 5 Ein Polyester-Acryl-Baumwoll-Gewebe, Gewicht 84 g/qu.m.,
Struktur 68 x 68 und folgender Garnzahl: Kettgarn: 55 (gesponnen aus einer Mischung
von 67% Polyester und 33 % Baumwolle) Schussgarn: 65 (gesponnen aus einer Mischung
von 67% Polyester und 33 % Baumwolle) und Acryl-Polyester-Gimpe, Garnnummer 40,
100 % Acrylgarn (1 Faden) und 2 Fäden Nr.65 Polyester-Baumwoll- (67 : 33) Garn im
Verhältnis 4 : 2 wurde entschlichtet, gebeucht, mercerisiert, heissfixiert und gesengt,
gebleicht, getrocknet und bedruckt auf einer automatische@ Filmdruckmaschine unter
Verwendung der Druckrezeptur und Dispersionsfarbstoffen gemäss Beispiel 1; der Druck
wurde wie vorher fixiert und das Gewebe erhielt dann die Säurebehandlung gemäss
Beschreibung in Beispiel 1. Die Druckergebnisse waren zufriedenstellend in Bezug
auf Farbtiefe, Brillanz und Schärfe Bei obigen Beispiel wurden - da der Acrylanteil
des Gewebe gering war - Farbstoffe für Acrylfaser1l nicht verwendet und di e Acrylfasern
wurde weiss belassen.
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Bei Polyester-Acryl-Baumwoll- und/oder Viskose-Geweben ist es auch
möglich, mit ausgesuchten Dispersionsfarbstoffen neben kationischen Grundfarbstoffen
zu drucken bei Fixierung des Drucks
durch 30-Minuten Druckdämpfen
und einer Schwefelsäurebehandlung wie vorher, um bessere Druckergebwi:sse wie vorher
beschrieben zu erhalten.