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Klebeschuh Die Erfindung betrifft einen Klebeschuh zum Aufbringen
eines Schmelzklebers auf miteinander zu verbindenen Flächen.
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Es ist bereits bekannt, einen Schmelzkleber durch Spritzen, Walzen
oder Gießen auf miteinander zu verklebende Flächen aufzutragen. Diese Aufbringung
oder Auftragung ist aber nur dann möglich, wenn die mit dem Schmelzkleber zu bestreichenden
Flächen frei daliegen und somit leicht bearbeitet werden können. Die Verwendung
des schnell abbindenden Schmelzklebers ist aber bei zahlreichen Klebeverbindungen,
wie z.B. das Verkleben von Paneelen, Verschalungen, Verzierungen und von Gehrungen
nicht möglich, da in diesen Fällen nur ein schmaler Arbeitsraum zum Aufbringen des
Schmelzklebers in enge Zwischenräume
vorhanden ist, so daß eine
sichere Verbindung dieser Teile durch Kleben nicht gewährleistet ist. In solchen
Fällen wird deswegen noch mit verdeckter Nagelung, Spezialhaken, sichtbaren Schrauben
oder, wenn trotzdem eine Verleimung erfolgt, mit sehr langen Preßzeiten gearbeitet.
Diese Arten der Verbindung sind somit sehr zeitraubend und aufwendig.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Mängel zu vermeiden
und einen Klebeschuh vorzuschlagen, mit welchem der Schmelzkleber schnell und sicher
in Öffnungen und Schlitze geringer Weite eingebracht werden kann.
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Die Lösung der genannten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäße dadurch,
daß der Klebeschuh eine Heizeinrichtung zur Aufschmelzung des Schmelzklebers sowie
eine den geschmolzenen Kleber aufnehmende Platte aufweist, und daß der in einer
Aufnahmeeinrichtung gehaltene Schmelzkleber bei Bedarf an die Heizeinrichtung anpreßbar
ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Aufnahmeeinrichtung einen an einer Halterung verschwenkbar gelagerten Hebel
umfaßt, dessen freies, der Lagerstelle abgewandtes Ende,eine Halteklammer für den
Schmelzkleber trägt.
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Um eine Wärmeübertragung von der Heizeinrichtung auf die anderen Teile
des Klebeschuhs zu vermeiden, ist es von Vorteil, wenn zwischen Halterung und Heizeinrichtung
ein Isolator angeordnet ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist weiterhin
vorgesehen, daß die beweglich gelagerte Aufnahmeeinrichtung durch eine Feder vorgespannt
ist.
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Schließlich -ist es noch von Vorteil, wenn die Platte zur Aufnahme
des geschmolzenen Klebers an der dem Isolator abgewandten Seite der Heizeinrichtung
angeordnet ist.
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Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung, auf der schematisch
ein erfindungsgemäßer Klebeschuh dargestellt ist, der weiteren Erläuterung.
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In der Zeichnung ist der erfindungsgemäße Klebeschuh mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnet. An dem (in der Zeichnung) rechten Ende des Klebeschuhs 10 ist auf
einer Grundplatte 14 ein Haltegriff 12 befestigt. Die Grundplatte 14 nimmt ferner
eine Halterung 16 auf, an deren oberem, freiem Ende ein Hebel 18 einer Aufnahmeeinrichtung
20 verschwenkbar gelagert ist. Das untere Ende 22 des Hebels 18 dient zur Verschwenkung
der AuSnahmeeinrichtung 20. An dem anderen Ende des Hebels 18 ist eine, vorzugsweise
senkrecht zur Längsachse des Hebels 18 gerichtete Halteklammer 24 befestigt.
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Diese Halteklammer besitzt eine (gestrichelt dargestellte) Längsöffnung
26 und dient zur Aufnahme und Halterung eines Schmelzklebers 28 in Stangenform.
Die Längsöffnung 26 besitzt einen dem Stangenprofil entsprechenden, z.B. runden
Querschnitt, dessen Abmessung jedoch so gewalt ist, daß der stangenlörmige Schmelzkleber
28 bei einer geringen Kraft aufwendung in der Längsöf#-nung 26 der Halteklammer
24 verschiebbar ist.
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Es ist selbstverständlich möglich, anstelle eines Schmelzklebers mit
rundem Querschnitt einen Schmelzkleber, z.B. mit polygonaler Querschnittsfläche
zu verwenden. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung die Zuführung des Schmelzklebers
automatisch vorzunehmen, wobei es in diesem Falle von Vorteil ist, wenn ein ausreichender
Schmelzklebervorrat auf eine Spule od.dgl. aufgerollt;#st.
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Es ist auch möglich, anstelle einer genauen, dem Querschnitt
des
Schmelzklebers 28 entsprechenden Längsöffnung 26 in der Halteklammer 24, z.B. eine
Schraube vorzusehen, welche nach Einführen des Schmelzklebers 28 in die Längsöffnung
26 so weit in die Halteklammer 24 eingedreht wird, daß ein Festklemmen des Schmelzklebers
28 erfolgt.
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Wie weiterhin aus der Zeichnung ersichtlich, ist unterhalb der Aufnahmeeinrichtung
20 eine Heizeinrichtung 30 angeordnet. Die Heizeinrichtung 30 ist unter Zwischenschaltung
eines Isolators 32 mit der Halterung 16 und damit auch mit der Grundplatte 14 verbunden.
Der Isolator 32 dient dazu, die von der Heizeinrichtung 30 während ihres Betriebes
entwickelte Wärme gegenüber den übrigen Teilen des Klebeschuhes 10 abzuschirmen.
Die Heizeinrichtung 30 ist von üblicher Bauart und besitzt im Innern (nicht dargestellte)
Heizspiralen, welche durch eine die Grundplatte 14 auf den Isolator 32 durchquerendes
Kabel 34 mit dem Stromnetz verbunden werden.
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Die Heizeinrichtung 30 besitzt eine schräg verlaufende Heizfläche
36, die bei der nach Unten-Verschwenkung der Aufnah#eeinrichtung 20 mit dem Schmelzkleber
28 in Berührung gelangt. Am unteren Ende der Heizfläche 36 ist eine abstehende Platte
38 angeordnet, wichte zur Aufnahme des mittels der Heizfläche 36 geschmolzenen Schmelzklebers
28 dient. Die Platte 38 besitzt im beschriebenen Ausführungsbeispiel eine Stärke
von etwa 1 mm und eine Breite von etwa 30 mm.
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Auf der Verbindungsstelle zwischen Heizeinrichtung 30 und Isolator
32 ist ein nach oben abstehendes Führungsglied 40 angeordnet, welches zur Aufnahme
einer Druckfeder 42 dient. Das andere Ende der Druckfeder 42 wird ebenfalls von
einem Führungsglied 44 aufgenommen, welches an der Unterseite des Hebels 18 befestigt
ist.
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Durch die Druckfeder 42, deren Enden mit den Pühl ungsgliedel n 40,
44 verbunden sind, wird die Aufnahmeeinrichtung 20 in der i 11 der Zeichnung dargestellten
Ausgangsposition gehalten.
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Wie bereits eingangs erwähnt, ist der erfindungsgemäße Klebeschuh
10.insbesondere zum Einbringen des Schmelzklebers 28 in Öffnungen oder Schlitze
geringer Weite geeignet. Zu Beginn des Klebevorganges wird die Heizeinrichtung 30
eingeschaltet, die sich dann bis auf etwa 2000 G erwärmt. Wenn die Heizeinrichtung
30 die erforderliche Temperatur aufweist, wird der Hebel 1-8 am unteren Ende 22
entgegen der Wirkung der Feder 42 soweit nach unten verschwenkt, bis der von~der
Halteklammer 24 aufgenommene, stangenförmige Schmelzkleber 28 mit der Heizfläche-36
in Berührung gelangt. Dabei hält man den Klebeschuh am Griff 12-- und bè4-t-ät'igt
das Ende 22 des Hebels 18 mit einem Finger. Die auf diese Weise entstandene Schmelze
des Gebers 28 sammelt sich auf der Platte 38 an. Je nach' Dauer der Berührung des
Schmelzklebers-28 mit der Heizfläche 36 wird die zum Verkleben erforderliche Menge
aufgeschmolzen. Ist die erforderliche Klebermenge vorhanden, so wird der Hebel 18
losgelassen und verschwenkt sich aufgrund der Federkraft in seine in der Zeichnung
dargestellte Ausgangsposition zurück. Da die Platte 38 unmittelbar-mit der Heizeinrichtung
30 verbunden ist-und somit ebenfalls erwärmt wird, bleibt die ve#rflüssigte Menge
des Schmelzklebers 28 über längere Zeit hinweg verwendungsfähig.
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Die Platte 38 wird nun mit der aufgeschmolzenen Menge des Klebers
28 zwischen die zu verklebenden Teile geschoben. Die beiden miteinander zu verklebenden
Teile werden zusammengepreßt und dann der Klebeschuh 10, d.h. die Platte 38 wieder
aus der Öffnung oder dem Schlitz herausgezogen. Während des Herausziehens bleibt
dabei die auf der Platte 38 aufgeschmolzene Menge des Klebers 28 an den zu verbindenden
Flächen haften. Nach dem vollstAndigen Herausziehen der Platte 38 werden die beiden
zu verbindenden Teile kurzzei~ig, (z.B. 1 bis# 3 Sekunden), aneinandergepreßt. Nach
dièsçer geringen Anpreßzeit hat der mittels des erfindungsgemäßen Klebeschuhes 10
aufgetragene Schmelzkleber
bereits abgebunden und die Verbindung
zwischen den beiden Teilen ist fest und beständig.
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Der erfindungsgemäße Klebeschuh besitzt den Vorteil, daß durch ihn
der Schmelzkleber auch in kleine Schlitze oder Öffnungen in ausreichender Menge
eingebracht werden kann. Durch den Klebeschuh kann somit in vorteilhafter Weise
eine punktartige oder kleinflächige Verklebung von nahe aneinan#rliegenden Flächen
durchgeführt werden, ohne daß dafür besondere Vorbereitungen erforderlich sind.
Durch den Klebeschuh ist weiterhin eine wirtschaftliche Verarbeitung des Schmelzklebers
gewährleistet, da immer nur die erforderliche Klebermenge aufgeschmolzen wird.
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Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß der Klebeschuh gemäß der Erfindung
innerhalb kürzester Zeit (ca. 10 sec) einsatzbereit ist. Ferner ist es nicht notwendig
den Klebeschuh, welcher keiner besonderen Wartung bedarf, nach seiner Verwendung
zu reinigen.
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Auch liegt es im Rahmen der Erfindung den zuvor beschriebenen Klebeschuh,
welcher aufgrund seines geringen Gewichtes tragbar ist und somit ohne Sehwierigkeiten
dorthin gebrannt werden kann, wo er benötigt wird, auch stationär auszubilden. Diese
ortsfeste Andrdnurlg des Klebeschuhes bringt den Vorteil, daß das lange Halten/Klebeschuhes,insbesondere
bei zahlreichen Klebestellen, durch die Bedienungsperson unterbleiben kann. In diesem
Fall werden die miteinander zu verbindenden Teile an den stationären Klebeschuh
herangefilhrt.
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Weiterhin Is es möglich, nicht nur einen, sondern mehrere nebeneinander
stationär vorgesehene Klebeschuhe in Form einer maschinellen Klevorrichtung zu verwenden.
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Durch diese Anordnung mehrerer Klebeschuhe können in vorteilhafter
Weise gleichzeitig mehrere Klebungen vorgenommen werden, was insbesondere bei langen,
miteinander zu verbindenden Teilen, wie z.B. Leisten, zweckmäßig ist.