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" Glatteis-Melder für Kraftfahrzeuge '.
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Die Anmeldung betrifft eine vom Kraftfahrer im BedarSsfall ein- und
ausschaltbare Anlage zur Anzeige der Fahrbahn-Griffigkeit Jeder Kraftfahrer hat
bei eisbildender Wetterlage das Bedürfnis, von Zeit zu Zeit die Griffigkeit zwischen
Reifen und Fahrbahn zu prüfen. Die heutige und ständig wachsende Verkehrsdichte
läßt es jedoch nicht mehr zu> der von früher bekannten Empfehlung, auszusteigen
und mit dem Fuß zu tasten, nachzukommen. Man behilft sich daher oftmals mit gelegentlichen
BremsprobenO Dieses Verfahren birgt aber schon bei mittleren Geschwindigkeiten eine
Gefahr für sich und die anderen Verkehrsteilnehmer.
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Die dringende Forderung, hier Abhilfe zu schaffen, hat angesichts
der hohen Zahl der durch nicht erkanntes Glatteis hervorgerufenen Unfälle bereits
einige Verfahren zum Erkennen von Glatteis hervorgebracht: 10 Anlagen mit Temperatur-
und Luftfeuchtigkeitsmessern.
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Diese bedeuten nur eine geringe Teillösung, da hiermit naturgemäß
nur vermutungsweise die Möglichkeit einer Eisbildung festgestellt werden kann.
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2. Verfahren, bei denen ständig ein fünftes Rad mitläuft, welches
durch mechanische, hydraulische oder elektrische Belastung gebremst wlrd und bei
Glatteis zu gleiten beginnt. Es ist leicht einzusehen, daß ein ständig mitlaufendes
Rad bezüglich Größe, Anbringung am Fahrzeug
und dauerhaft gleichmässiger
Bremebelastung erhebliche Schwierigkeiten bereitet.
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3. Gummi-Schleifbänder mit einer Vorrichtung zum Messen der Schleif-Zugkraft.
Sie sind zwar billig und schnell montierbar, aber auch ungenau und von der Geschindigkeit
abhängig.
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Die Forderungen, die an eine derartige Inlage zu stellen sind; lassen
eich in folgenden Punkten zusammenfassen : Die Inlage muss leicht montierbar, robust
und abaolut zuverlässig sein. Der mit der Fahrbahn in Kontckt befindliche Meßnehmer
soll abrieblos oder wenigstens abriebari und leicht und achnell auswechselbar sein.
Eine vom Fahrer im B*darfaiall für eine beliebige Dauer einachaltbare und nur in
dieser Zeit mit der Fahrbahn kontaktierende Anlage hat gegenüber einer dauernd eingeechaltetea
und auf der Fahrbahn mitlaufenden den Vorteil, daß der Xeßnehmer nur unbedeutenden
Abrieb erleidet und dem Fahrer keine Anzeige entgehen kann, da er beim Einschalten
die Reaktion aufmerksam erwartet.
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Diesen Forderungen entsprechend schlägt das Verfahren der vorliegenden
Anmeldung eine Glatteis-Meldeanlage vor, in welcher vermittels eines Einschalters
fUr eine beliebige Dauer eine elektromagnetische Kraftvorrichtung einzuschalten
ist, die einen Fühler mit einem an dessen äußeren Ende angeordneten, mit auswechselbarem
Gummi oder gummiartigem Stoff besetzten Schleifstück gegen die Fahrbahn in Bewegung
setzt, wobei zwischen Fühler und Schleifstück oder im Schleifstück selbat eine aus
einer Peder, Spielbegrenzern und elektrischen Kontakten bestehende Schaltvorrichtung
vorgesehen ist, welche die durch die Reibung zwischen Schleitstuck und Fahrbahn
bei den verschiedenen Griffigkeitsgraden gegen die Kraft der Feder
auftretenden
Drehmomentunterschiede iiber ein Kabel der optischen und/oder akustischen Anzeige#vorichtung
mitteilt.
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Eine der möglichen Anordnungen nach dem beschriebenen Verfahren ist
in der Zeichnung, Fig. 1 und 2 dargestellt.
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Hier ist ein vermittels mindestens einer Schraubklemme (2) unter dem
Fahrzeug, vorzugsweise an der vorderen Stoßstange (4) montierbares, aus einem Tauchmagnet
(3) mit Rückholfeder und einem um die Schwenkachse (5) drehbaren Schwenkarm (6)
bestehendes Schwenkgehäuse (1) vorgesehen, welches den von frilher bekannten Winkern
zweckentsprechend nachgebildet ist.
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Am äußeren Ende des Schwenkarmes (6) ist ein um den Drehpunkt (8)
zwischen den Begrenzern (10, 11) gegen den Druck einer Feder (12) drehbares Schleif
stUck (9) angeordnet, welches in einen von einem auswechselbaren Gummistück (31)
umkleideten Schleifbügel (36) ausläuft und von einer Haltemutter (32), gegebenenfalls
einer Flügelmutter, abgeschlossen ist.
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An einer geeigneten Stelle des Schleifstückes (9), zum Beispiel an
seinem Schenkel ist ein elektrischer Schaltkontakt (14) vorgesehen, der ueber die
Feder (12) und die Federhalterung (13) mit der Fahrzeugmasse verbunden ist und entweder
den Ruhekontakt (15) oder den Arbeitskontakt (16) beschaltet, wobei die Festkontakte
(15, t6), die Feder (12), die Federhalterung (13), die Begrenzer (10, 11) und der
Drehpunkt (8), alsSchaltvorrichtung (7) in einem Gehäuse zusammengefaßt, auf dem
Schwenkarm (6) fest angeordnet sind.
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Die Änzeigevorrichtung (23) kann beispielsweise nach der Zeichnung,
Fig. 2 aus der grün leuchtenden Anzeigelampe (18), der roten Anzeigelampe (19),
dem Einschalter (22), der Sicherung (21) und dem Batterieanschluß (20) bestehend
Das
Kabel (17) birgt die Leitungen zwischen der grünen Anzeigelampe (18) und dem Brbeitskontakt
(16), zwischen der roten inzeigelampe (19) und dem Ruhekontakt (15) und zwischen
dem Einschalter (22) und dem Tauchmagnet (3), welcher anderseitig mit der Fahrzeugmasse
verbunden ist0 Es ist an geeigneter Stelle zwischen Führerstand und Schwenkgehäuse
(1) zu verlegen.
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Wirkungsweise: Bei auftretendem Zweifel über die Griffigkeit der Fahrbahn
drückt oder dreht der Fahrer den möglicherweise als Taste und/oder Zeitschalter
ausgebildeten Einschalter (22) und legt dadurch die Batteriespannung an die Anzeigelampen
(18, 19) und an den Tauchmagneten (3), welcher den Schwenkarm (6) nach unten ausschwenkt
bis zur 3rührung des auf dem Schleifbügel (30) aufgesetzten auswechselbaren Gummistücks
(31) mit der Fahrbahn. Ist diese von ausreichender Griffigkeit, 8o überwiegt das
durch die Reibung hervorgerufene Drehmoment die Kraft der Feder (12), dreht das
Schleifstück beziehungsweise dessen Schenkel bis zum vorderen Begrenzer (11) und
verbindet den mit dem Minuspol der Batterie verbundenen Schaltkontakt (14) mit dem
Arbeitskontakt (16), wodurch die grüne Anzeigelampe (18) aufleuchtet und anzeigt,
daß keine Rutschgefahr besteht. W Ist aber die Fahrbahn vereist, so gleitet das
Gummistück (31), die Kraft der Feder (12) überwiegt das Reibungsdrehmoment, und
die Kontakte (14, 15) schließen und schalten die rote Anzeigelampe ale Warnung ein.
Nach Ausschalten der Anlage zieht die im oder am Tauchmagnet (3) befindliche Rückholfeder
den Schwenkarm (6) in das Schwenkgehäuee (1) zurück. Das kurzzeitige Aufleuchten
der roten Lampe bei normaler Straßenbeschaffenheit, nämlich für die Dauer des Äusschwenkvorganges
irritiert nicht, weil das
grüne Signal unmittelbar dauerhaft nachfolgt.
Es beruhigt eher den Fahrer, weil er damit erkennt, daß die Anlage in der Gesamtheit
funktioniert.
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Für Schwenkarm (6) und Schleifatück (9) sind windschlupfrige Profile
vorgesehen, welche einen etwaigen Einfluß des Fahrtwindes verhindern. die Meßwerte
des Reibungsdrehmoments bleiben, wie Versuchsmessungen ergaben, bei den verschiedenen
Fahrzeuggeschwindigkeiten in gleicher Größenordnung, da bei wachsender Geschwindigkeit
der Auflagedruck sich infolge Vektor-Verschiebung entsprechend verringert. Fahrbahnungebenheiten
werden durch die Elastizität des Kraftlinienfeldes innerhalb des Tauchmagneten aufgefangen
und in Frequenz und Amplitude gedämpft.
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Ee können zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Anmeldung natürlich
auch andere geeignete Signale verwendet werden. Ebenso können auch andere Formen
des Schleifstücks (9) und der Schaltvorrichtung (7) gewählt werden, wenn sie im
Sinne dea Verfahrens zweckdienlich sind.
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So kann als weiteres Ausführungsbeispiel auch die in der Zeichnung,
Fig. 3 wiedergegebene Anordnung eingemetzt serden, in welcher an Stelle der Schwenkvorrichtung
ein teleckopartige Ausfahrvorichtung mit dem elektromagnetischen Antrisb (24), der
Gehäuschülse (25) und den Teleskopgliedern (26) vorgeschen ist, die bei Schließung
des Einschalters (22) senkrecht oder vorzugsweise schräg nach hinten gegen die Fahrbahn
auszufahren ist, wobei der elektromagnetische Antrieb (24) mit einer automatischen
R2ckholvorrichtung ausgestattet ist, welche die Funktion der Rückholfeder an dem
vorher beschriebenen Tauchmagneten (3), Fig. e und 2, übernimmt.
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Als ein anderes Ausführungsbeispiel für das Schleifstück (9) mit der
Schaltvorrichtung (7) kann auch ein Kufen- oder
Schuh-förmiges Schleifstück
vorgesehen sein, in welchem oder an welchem an Stelle einer drehbaren eine zwischen
Begrenzern waagerecht gleitende Schaltanordnung vorgesehen ist. Sie ist als Kufe
(27) in Fig. 3 dargestellt.
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Die Yorteile des Verfahrens und der beschriebenen Ausführungsbeispiele
gemäß der vorliegenden Anmeldung liegen darin, daß die Anlage am Fahrzeug leicht
montierbar und billig herzustellen ist, da die Ausfahrvorrichtungen bereits bekannten,
serienmäßig hergestellten Geräten, wie Fahrtrichtungs-Winkern und elektrisch angetriebenen
Autoantennen nachgebildet sind. Der Hauptvorteil ist Jedoch darain zu sehen, daß
die vom Fahrer nur im Bedsrfsfall erfolgende Einschaltung von verhältnismäßig kurzer
Dauer den Verschleiß des Schleifstückes sehr gering hält. Durch die schnelle Answechselbarkeit
des als billiges Massenstück vorgesehenen Gummistücks ist ein weiterer Schritt zur
Herabsetzung des abriebs getan. Auch beim Fahren durch Schnee und Matsch, sowie
bei Rückwärtsfahrt ist die Anlage nicht gefährdet, da sie dann nicht eingeschaltet
ist und somit keinen Kontakt mit der Fahrbahn hat.