DE20104700U1 - Kolbenpresse - Google Patents

Kolbenpresse

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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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    • A01F15/00Baling presses for straw, hay or the like
    • A01F15/08Details
    • A01F15/10Feeding devices for the crop material e.g. precompression devices
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Description

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Kolbenpresse
Die Erfindung betrifft eine Kolbenpresse der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Bei der aus DE 197 15 280 bekannten Kolbenpresse ist das an einem in einem stationären Schwenklager abgestützten Steuerhebel angeordnete Steuergelenk mit einem Antrieb der Umschaltvorrichtung zwangsgekoppelt. Der Antrieb hält in einer Grundstellung das Steuergelenk in einer vorbestimmten Position, bei der sich die Rafferspitzen-Bewegungsbahn für einen Ladehub ergibt. Der Antrieb lässt sich wahlweise betätigen, um das Steuergelenk in die Position zu verstellen, bei der die Rafferspitzen die Zuführhub-Bewegungsbahn ausführen, und in dieser Position festzuhalten. Die Verstellung der Umschaltvorrichtung erfolgt entweder nur in zeitlicher Abstimmung auf die Bewegung des Presskolbens und abgeleitet vom Presskolbenantrieb oder zusätzlich unter Berücksichtigung eines Signals eines Sensors, der anzeigt, dass im Zuführkanal genügend Erntegut für einen Zuführhub vorhanden oder dieses Erntegut ausreichend vorverdichtet ist. Die Zwangskopplung des Steuergelenks mit dem Antrieb, die Antriebssteuerung und eine federbeaufschlagte Löseverbindung zwischen dem das Steuergelenk tragenden Steuerhebel und dem Sensor sind baulich aufwendig, bedingen viele verschleißanfällige Gelenke und beanspruchen viel Bauraum. Jeder Umschaltvorgang ist mit einem unerwünschten Ruck verbunden.
Bei der aus DE 36 38 792 A bekannten Kolbenpresse wird ein das Steuergelenk tragender, um die Achse des Kurbeltriebs schwenkbarer Steuerhebel permanent mittels eines Antriebs zwischen zwei Stellungen hin- und herbewegt, abhängig von der Presskolben-Hubbewegung. Durch die Wahl des Übersetzungsverhältnisses zwischen dem Antriebs des Presskolbens und dem Kurbeltrieb des Raffers mit 1:3 führt der Raffer zwangsweise jeweils zwei Ladehübe aus, auf die als dritter Hub ein Zuführhub folgt. Der Steuertrieb für die permanente Verstellung des Steuergelenks zwischen seinen beiden möglichen Positionen, die die Bewegungsbahnen für die Ladehübe bzw. die Zuführhübe definieren, ist aufwendig. Außerdem ist es nicht möglich, im Falle eines nicht ausreichend gefüllten Zuführkanals einen Zuführhub zu unterlassen, wenn dieser als dritter Hub fällig wird.
Bei der aus EP O 120 780 A bekannten Kolbenpresse ist der das Steuergelenk tragende Steuerhebel drehbar auf einem stationär schwenkgelagerten Träger gelagert, der vom Kurbeltrieb des Presskolbens zyklisch hin- und hergeschwenkt wird. Zwischen der Schwenkachse des Steuerhebels auf dem Träger und der stationären Schwenkachse des Trägers ist ein Zahnradgetriebe angeordnet, mit dem über einen Riementrieb der Steuerhebel um seine Schwenkachse am Träger fortlaufend drehangetrieben wird. Es ergibt sich eine zwangsweise Abfolge mehrerer allmählich zunehmender Ladehübe und eines abschließenden Zuführhubs. Jedoch ist der apparative Aufwand im Steuertrieb außerordentlich hoch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kolbenpresse der eingangs genannten Art anzugeben, die sich durch einen baulich einfachen, platzsparenden, verschleißunanfälligen und betriebssicheren Steuertrieb für die unterschiedlichen Bewegungsbahnen der Rafferspitzen auszeichnet.
Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Für das Steuergelenk ist kein eigenständiger Antrieb mehr erforderlich, weil sich das Steuergelenk an sich frei mit dem Raffer bewegt, der dabei mit seinen Rafferspitzen die Bewegungsbahn für einen Ladehub ausführt. Zumindest einmal während einer solchen Bewegungsbahn wird das Steuergelenk vom Raffer zu einer extremen Position gebracht, die für die Bewegungsbahn des Zuführhubs gebracht wird. Die Umschaltvorrichtung braucht dann nur das Steuergelenk in dieser Position festzulegen, um einen Zuführhub einzusteuern. Außer der Bewegungsführung des Steuergelenks und der einfachen Umschaltvorrichtung sind im Steuertrieb keine zusätzlichen Komponenten enthalten. Das Steuergelenk kann sich beim Ladehub frei bewegen. Nur für einen Zuführhub wird es festgehalten. Dadurch ist der Steuertrieb baulich einfach und werden verschleißbedingte Gelenkstellen in ihrer Anzahl auf ein Minimum beschränkt. Die Betriebssicherheit ist hoch. Der Einbauraum ist gering.
Die Umschaltvorrichtung wird nur in der Extremposition des Steuergelenks und bei für einen Moment stillstehendem Steuergelenk geschaltet. Dies vermeidet Schläge.
Die Bewegungsführung des Steuergelenks wird baulich einfach durch einen stationär schwenkgelagerten Steuerhebel bewirkt. Wenn sich dessen Achse an der dem Zuführkanal abgewandten Seite des Kurbeltriebs für den Raffer befindet und sich der Steuerhebel von seiner Schwenkachse grob in Richtung zum Zuführkanal erstreckt, d.h. hängend angeordnet ist, ergibt sich eine günstige Bogenbahn für das Steuergelenk, die der Kurbeltrieb-Drehbewegung überlagert zu günstigen Formen der Bewegungsbahnen für die Ladehübe und die Zuführhübe führt. Das Steuergelenk könnte alternativ in einer frei gestaltbaren Führungsbahn verfahren.
Besonders zweckmäßig ist eine Anschlagkupplung zwischen dem Steuerarm des Rafferhebels und der Steuerstange, die über die Bewegungsbahn eines Ladehubes zumindest im Wesentlichen eingerückt ist und etwaige Reaktionsmomente aus dem Gegendruck des Ernteguts im Zuführkanal an den Rafferspitzen in Bezug auf den Kurbelzapfen auf das Steuergelenk und das Schwenklager dessen Steuerhebels oder auf die erwähnte Führungsbahn des Steuergelenks überträgt.
Da die Anschlagkupplung zumindest über die Bewegungsbahn beim Ladehub im Wesentlichen in Eingriff bleibt, ist sie auch dafür verantwortlich, das Steuergelenk zumindest einmal während dieser Bewegungsbahn an die Position zu bringen, an der die Umschaltvorrichtung einfache eingreifen kann, um auf eine Bewegungsbahn für einen Zuführhub umzuschalten und das Steuergelenk in dieser Position festzulegen. Da die Anschlagkupplung nur in einer Bewegungsrichtung wirkt, wird sie selbsttätig gelöst, wenn die Rafferspitzen die Bewegungsbahn für einen Zuführhub beschreiben.
Günstig ist es ferner, zum Einrücken der Anschlagkupplung, und um diese in ihrem eingerückten Zustand zu halten, wenigstens ein Federelement vorzusehen, das in vorgespanntem Zustand zwischen dem Steuerarm des Rafferhebels und der Steuerstange, zweckmäßigerweise an der dem Zuführkanal zugewandten Seite des Gelenks, angeordnet ist. Über eine Bewegungsbahn eines Ladehubs hält das Federelement die Anschlagkupplung zumindest im Wesentlichen im Eingriff. Über die Bewegungsbahn eines Zuführhubs wird das Federelement gedehnt, weil das Steuergelenk festgelegt ist, und kommt die Anschlagkupplung, falls überhaupt, nur einmal kurz in Eingriff.
Im einfachsten Fall wird eine Betätigungsverbindung nur zwischen dem Presskolbenantrieb und der Umschaltvorrichtung vorgesehen, um die Umschaltvorrichtung zwangsweise in Abstimmung auf die Bewegung des Presskolbens zu verstellen. Um bei nicht ausreichend gefülltem Zuführkanal oder aus anderen Gründen einen Zuführhub zu unterlassen, ist es jedoch sehr zweckmäßig, eine weitere Betätigungsverbindung zu einem Sensor herzustellen, der den Füllungsgrad oder die Vorverdichtung im Zuführkanal abtastet und die Steuerung der Umschaltvorrichtung in Abhängigkeit vom Presskolbenhub übersteuert, um fallweise einen Zuführhub durch einen Ladehub zu ersetzen.
Baulich einfach ist die Umschaltvorrichtung mit einer Klinke ausgestattet, die ein Fangmaul für das Steuergelenk besitzt, um das Steuergelenk zu fassen und festzulegen, sobald es vom Rafferhebel bei einem Ladehub an die richtige Position gebracht worden ist. Die Klinke lässt sich stationär lagern und nimmt deshalb, auch hohe Reaktionskräfte des Raffers auf.
Alternativ kann es zweckmäßig sein, das Steuergelenk in seiner durch die Umschaltvorrichtung vorübergehend festgelegten Position gegen Federbelastung verstellen zu lassen, z.B. unter der Reaktionskraft des Raffers. Damit lässt sich ein wichtiger Sicherheitsaspekt in den Antrieb einbringen, weil das Steuergelenk trotz der Festlegung durch die Umschaltvorrichtung nicht absolut starr abgestützt wird, und können ggfs. die Bewegungsbahnen individuell modifiziert werden.
Im Bereich der Umschaltvorrichtung kann eine Überlastkupplung vorgesehen sein, die z.B. bei einer Blockierung, das Steuergelenk freigibt.
Um beispielsweise eine günstige Bewegungsbahn mit Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen für die Rafferspitzen an den richtigen Stellen innerhalb des Zuführkanals zu erzielen, ist es zweckmäßig, den Antriebskurbelarm des Raffers kürzer als den Steuerarm des Rafferhebels und die Steuerstange in etwa so lange auszubilden wie den Rafferhebel, den das Steuergelenk tragenden Steuerhebel in etwa so lang auszu-
bilden wie den Steuerarm am Rafferhebel, und die Umschaltvorrichtung an der dem Steuerhebel abgewandten Seite des Kurbeltriebs anzuordnen.
Trotz relativ kleinbauender Komponenten lässt sich eine lange Bewegungsbahn beim Zuführhub erzielen, wenn die Anschlagkupplung bei einem Winkel < 90° im Gelenk eingerückt ist, so dass sich der Steuerarm des Rasthebels relativ zur Steuerstange bei festgelegter Position des Steuergelenks fast bis in eine Strecklage bringen lässt.
Schließlich könnte eine das Steuergelenk permanent in Richtung zur Extremposition beaufschlagende Vorspannfeder vorgesehen sein.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Längsschnitt eines Teils einer Kolbenpresse, deren
Steuertrieb auf eine Rafferspitzen-Bewegungsbahn für einen Ladehub eingestellt ist,
Fig. 2 schematisch im Längsschnitt den Teil der Kolbenpresse, wobei der Steuertrieb auf eine Rafferspitzen-Bewegungsbahn für einen Zuführhub eingestellt ist,
Fig. 3 eine Detailvariante, und
Fig. 4 eine weitere Detailvariante.
Eine in den Fig. 1 und 2 in unterschiedlichen Arbeitsphasen gezeigte Kolbenpresse P zum Herstellen von Erntegutballen (z.B. eine Groß-Packenpresse) weist in einem Gehäuse 1 einen Presskolben K auf, der in einem Presskanal 2 mittels eines Kurbeltriebs 3 zu einer hin- und hergehenden Bewegung antreibbar ist. Der Kurbeltrieb 3 umfasst beispielsweise eine Antriebskurbel 4, die mit einer vorbestimmten Drehgeschwindigkeit um eine stationäre Achse angetrieben ist und den Presskolben K über eine Pleuelstange 5 über einen Einlass 6 eines Zuführkanals Z hinweg verschiebt. Der Zuführkanal Z
führt von der Einlassseite des Gehäuses 1 und einer Pick-up-Vorrichtung U und gegebenenfalls über ein Schneidwerk S zu Unterseite des Presskanals 2. Unmittelbar vor dem Einlass 6 ist ein Füllungssensor T angeordnet, der den Füllungsgrad im Zuführkanal Z bzw. die Vorverdichtung des darin enthaltenen, nicht gezeigten Ernteguts abtasten kann und über eine Verbindung 20 (mechanisch, hydraulisch, elektrisch) entsprechende Signale überträgt. Der Füllungssensor T könnte auch an anderer Position als gezeigt postiert werden (am Raffer R, an den Rafferspitzen 9, im Rafferkurbeltrieb, oder in einem Gelenk des Steuertriebs, etc).
Im Zuführkanal Z arbeitet ein Raffer F, der von einem weiteren Kurbeltrieb über eine um eine stationäre Achse 7 drehangetriebene Kurbel mit einem Kurbelzapfen 8 (Drehrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn) in eine schaufelnde Bewegung versetzt wird.
Der Raffer R besitzt Rafferspitzen 9 am freien Ende eines Rafferhebels 10, der am Kurbelzapfen 8 angelenkt ist. Der Rafferhebel 10 ist über den Kurbelzapfen 8 hinaus nach oben abgekröpft zu einem Steuerarm 11 verlängert, der in einem Gelenk 12 mit einer Steuerstange 13 verbunden ist, die zu einem Steuergelenk G führt. Das Steuergelenk G ist beweglich, beispielsweise bei der gezeigten Ausführungsform entlang einer Bogenbahn, die durch einen das Steuergelenk G tragenden, um eine stationäre Achse 15 schwenkbaren Steuerarm 14 definiert ist. Das Steuergelenk G und/oder der Steuerhebel 14 kann permanent durch eine Vorspannfeder F (Fig. 1) in Richtung zur Extremposition beaufschlagt sein. Die Komponenten 11, 12, 13, G, 14, 15 (F) bilden einen Steuertrieb für die jeweilige Bewegungsbahn der Rafferspitzen 9.
Bei der gezeigten Ausführungsform werden die Rafferspitzen 9 in zwei verschiedenen Bewegungsbahnen f und I1 zumindest teilweise im Zuführkanal Z, geführt. Die Bewegungsbahn f repräsentiert einen Ladehub des Raffers R1 bei dem eine Erntegutcharge bis in die Nähe des Einlasses 6 gefördert und vorverdichtet wird. Die Bewegungsbahn I repräsentiert einen Zuführhub, bei dem der Raffer R Erntegut in den Presskanal 2 und vor den Presskolben K fördert.
Die Drehgeschwindigkeit des Kurbeltriebs 3 ist auf die Drehgeschwindigkeit des Kurbelzapfens 8 so abgestimmt, dass der Kurbelzapfen 8 beispielsweise zwei volle Um-
drehungen ausführt, während die Kurbel 4 eine Umdrehung ausführt. Ein Verhältnis von 1:3 oder kleiner oder sogar 1:1 wäre denkbar. Ferner ist die Abstimmung so getroffen, dass der Raffer R Erntegut nur dann in den Presskanal 2 fördert, wenn zuvor der Presskolben K hinter den Einlass 6 zurückbewegt ist.
Für den Steuertrieb ist eine Umschaltvorrichtung V vorgesehen, mit der die Bewegungsbahn I eingestellt wird. In der gezeigten Ausführungsform umfasst die Umschaltvorrichtung V eine Klinke 16, die um eine stationäre Achse 19 im Gehäuse 1 schwenkt und über eine Betätigungsverbindung 18 beispielsweise mit der Kurbel 4 verbunden ist. Über die Verbindung 20 kann auch das Signal des Füllungssensors T auf die Klinke 16 übertragen werden, und zwar direkt oder über einen Aktuator. Sofern der Sensor T vorgesehen und wirkungsmäßig mit der Umschaltvorrichtung V verknüpft ist, übersteuert das Signal des Sensors T die Betätigungsverbindung 18 derart, dass die Klinke 16 nur dann in die in Fig. 2 gezeigte, abgesenkte Position verstellt wird, wenn der Sensor T einen ausreichenden Füllungsgrad des Zuführkanals bzw. eine ausreichende Vorverdichtung des Ernteguts festgestellt hat. Ist dies nicht der Fall, dann wird die Klinke 16 über den Sensor T in der in Fig. 1 gezeigten, angehobenen Position gehalten, obwohl die Betätigungsverbindung 18 die Klinke 16 in die abgesenkte Position verstellen möchte. Eine Betätigung der Umschaltvorrichtung V erfolgt stets nur in der Extremposition des dann auch stillstehenden Steuergelenks G. Die Klinke 16 kann durch eine nicht gezeigte Feder und einen Anschlag aus der angehobenen Position in Fig.1 in die abgesenkte Position gemäß Fig. 2 gesteuert sein. Anstelle der Klinke 16 kann eine andere Umschaltvorrichtung V verwendet werden, die in der Lage ist, wahlweise das Steuergelenk G zu positionieren oder frei beweglich zu belassen.
Zwischen dem Steuerarm 11 des Rafferhebels 10 und der Steuerstange 13 ist eine Anschlagkupplung A vorgesehen, die bei der gezeigten Ausführungsform Anschlagflächen 21, 22 am Steuerarm 11 und an der Steuerstange 13 aufweist. Zweckmäßig sind die Anschlagflächen 21, 22 jeweils zueinander passend abgewinkelt. In der in Fig. 1 gezeigten Einstellkondition des Steuertriebs (die Klinke 16 ist angehoben, das Fangmaul 17 kann das Steuergelenk G nicht festlegen) kann die Anschlagkupplung A über die gesamte Bewegungsbahn f eingerückt sein, wobei der Steuerarm 11 mit der Steuerstange 13 einen Winkel < 90° bezüglich des Gelenks 12 einschließt. Zusätzlich ist we-
nigstens ein vorgespanntes Federelement 23, das an der den Rafferspitzen 9 zugewandten Seite des Gelenks 12 am Steuerarm 11 einerseits und an der Steuerstange 13 andererseits verankert, das die Anschlagflächen 21, 22 zueinander beaufschlagt.
Bei der Steuerkondition in Fig. 1 bleibt die Anschlagkupplung A im Wesentlichen über die gesamte Bewegungsbahn f eingerückt. Der Förderwiderstand von Erntegut im Zuführkanal Z erzeugt ein Reaktionsdrehmoment im Rafferhebel 10 um den Kurbelzapfen 8 (im Uhrzeigersinn), das die Anschlagkupplung A im Eingriff hält und über die Steuerstange 13 auf die Schwenkachse 15 des Steuerhebels 14 übertragen wird. Das Steuergelenk wird entlang der Bogenbahn um die Schwenkachse 15 frei hin- und herbewegt. Solange der Sensor T keinen ausreichenden Füllungsgrad bzw. keine ausreichende Vorverdichtung des Ernteguts ermittelt, bleibt die Klinke 16 angehoben. Bei jeder vollen Umdrehung des Kurbelzapfens 8 gelangt das Steuergelenk G einmal in die Extremposition (strichpunktiert angedeutet), in der das Fangmaul 17 der Klinke 16 in der Lage wäre, das Steuergelenk G zu fassen und festzulegen.
Die Steuerstange 13 erstreckt sich vom Gelenk 12 in Richtung zur Umschaltvorrichtung V. Der Steuerhebel 14 ist hängend montiert, d.h. seine Schwenkachse 15 liegt oben, während das am freien Ende des Steuerhebels 14 angebrachte Steuergelenk darunter liegt. Die Länge der Steuerstange 13 entspricht im Wesentlichen der Länge des Rafferhebels 10 mit seinem Steuerarm 11. Der Kurbelarm des Kurbelzapfens 8 ist etwas kürzer als der Steuerarm 11 des Rafferhebels 10. Der Steuerarm 11 ist in etwa so lange wie der Steuerhebel 14. Dies trifft nur beispielsweise für die gezeigte Ausführung zu. In der Praxis können sich Abweichungen ergeben.
In der Steuerkondition in Fig. 2 hat der Sensor T einen ausreichenden Füllungsgrad bzw. eine ausreichende Vorverdichtung des Ernteguts im Zuführkanal Z festgestellt und ein Signal erzeugt, das das Absenken der Klinke 16 über die Betätigungsverbindung 18 von der Kurbel 4 zulässt. Sobald das Steuergelenk G bei der Bewegung der Rafferspitzen 9 entlang der Bewegungsbahn f in Fig. 1 in den Fangbereich des Fangmauls 17 gebracht wird, wird das Steuergelenk G (Fig. 2) in dieser Position festgelegt. Bei der weiteren Drehbewegung des Kurbelzapfens 8 werden die Anschlagkupplung A gelöst und das Federelement 23 gedehnt. Der Steuerarm 11 nimmt relativ zur Steuerstange
13 nahezu eine Streckstellung ein, so dass die Rafferspitzen 9 dann die Bewegungsbahn I durchfahren und einen Ladehub ausführen, bei dem das Erntegut (wenigstens eine vorverdichtete Charge) vor den zurückgezogenen Presskolben gefördert und nachfolgend in einen Ballen gepresst wird. Bei der weiteren Bewegung der Kurbel 4 wird über die Betätigungsverbindung 18 die Klinke 16 wieder angehoben, so dass das Fangmaul 17 das dann stillstehende Steuergelenk G freigibt und nachfolgend wieder die Bewegungsbahn f von Fig. 1 durchfahren wird, bei der sich das Steuergelenk G mit dem Steuerhebel 14 frei zu bewegen vermag.
In Fig. 3 ist eine Detailvariante für die Umschaltvorrichtung V gezeigt, bei der die Klinke 16' ein gegen eine Feder 26 in einer Schiebeführung 25 verschiebbares Widerlager 24 enthält. Damit ist dem an sich festgelegten Steuergelenk G ein Sicherheitshub gegen Federkraft möglich. Dadurch könnte eine Bewegungsbahn durchfahren werden, die in ihrem Aussehen und ihrer Größe in etwa zwischen den Bewegungsbahnen f und I liegt. Dieser gefederte Hub kann auch aus Sicherheitsgründen zweckmäßig sein. Die Verstellung der Klinke 16' erfolgt durch die Betätigungsverbindung 18 bzw. über die Verbindung 20, wobei die Verbindung 20 die Betätigungsverbindung 18 übersteuern kann.
In der Detailvariante in Fig. 4 ist die Klinke 16" an einer Kolbenstange 27 eines in einem Zylinder 29 verschiebbaren Kolbens 28 angebracht. Der Kolben 28 lässt sich gegen eine Feder 26 verstellen. Die Klinke 16" wird durch die Betätigungsverbindung 18 und/oder 20 um ihre Schwenkachse 19 verstellt.
Der Steuertrieb der Fig. 1 bis 4 ist baulich einfach und kompakt. Er benötigt keine von der Bewegung des Presskolbens K oder des Kurbelzapfens 8 abgeleitete, permanente Zwangssteuerung, weil das Steuergelenk G bei eingerückter Anschlagkupplung A zumindest einmal pro Hub vom Raffer R in die Position gebracht wird, in der die Umschaltvorrichtung V am dann stillstehenden Steuergelenk G angreifen kann, um dieses für die Bewegungsbahn I festzulegen. Es braucht nur die Umschaltvorrichtung V verstellt zu werden. In Fig. 2 ist im Bereich der Umschaltvorrichtung V eine Überlastkupplung U angedeutet, die, z.B. bei einer Blockierung, das Steuergelenk G trotz betätigter Umschaltvorrichtung lastabhängig freikommen lässt.
Wird keine Umschaltung mit Übersteuerung durch den Sensor T gewünscht, so kann durch das Übersetzungsverhältnis zwischen der Kurbel 4 und dem Kurbelzapfen 8 vorbestimmt werden, wie viele Ladehübe der Raffer R ausführt, ehe ein Zuführhub folgt. Wird hingegen der Sensor T wirkungsmäßig einbezogen, dann hängt es vom Füllungsgrad bzw. der Vorverdichtung im Zuführkanal ab, wie viele Ladehübe vor einem Zuführhub durchgeführt werden. Das Übersetzungsverhältnis zwischen der Kurbel 4 und dem Kurbelzapfen 8 ist dann von sekundärer Bedeutung. Es wäre sogar möglich, die Betätigungsverbindung 18 wegzulassen, und mit anderen Mitteln sicherzustellen, dass die Umschaltvorrichtung V das Steuergelenk G nur festlegt, wenn der Presskolben K in der richtigen Position ist.

Claims (15)

1. Kolbenpresse für Erntegutballen, mit einem in einem Presskanal (2) hin- und herbewegbaren Presskolben (K); einem in den Presskanal mündenden Zuführkanal (Z), in welchem ein von einem Kurbeltrieb getriebener Raffer (R) bewegbar ist, der mit Rafferspitzen (9) fördernde Rafferhebel (10) aufweist, deren jeder an einem Kurbelzapfen (8) des Kurbeltriebs angelenkt ist, mit einem Steuertrieb, und mit einer Umschaltvorrichtung (V) zum Ändern der vom Steuertrieb eingestellten Bewegungsbahn (l, f) der Rafferspitzen zwischen Lade- und Zuführhüben (l, f), wobei im Steuertrieb ein den Rafferhebel (10) über den Kurbelzapfen (8) verlängernder Steuerarm (11) in einem Gelenk (12) mit einer Steuerstange (13) gekoppelt ist, die in einem verlagerbaren Steuergelenk (G) abgestützt ist, das mittels der Umschaltvorrichtung (V) in wenigstens einer, eine Zuführhub-Bewegungsbahn (l) entsprechenden Position festlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergelenk (G) nur in der Position für einen Zuführhub (l) festgelegt und bei jedem Ladehub (f) frei beweglich bleibt.
2. Kolbenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergelenk (G) im Steuertrieb mit dem Raffer (R) frei beweglich und durch den Raffer (R) innerhalb eines Ladehubs zu der Position für einen Zuführhub (l) bewegbar ist, an der es wahlweise mittels der Umschaltvorrichtung (V) festlegbar ist.
3. Kolbenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschaltvorrichtung (V) jeweils in der Position des Steuergelenks (G) für einen Zuführhub (l) und bei zumindest im wesentlichen bewegungslosen Steuergelenk (G) betätigbar ist.
4. Kolbenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergelenk (G) an einem stationär schwenkgelagerten Steuerhebel (14) hängend angeordnet ist, dessen Schwenkachse (15) sich an der dem Zuführkanal (Z) abgewandten Seite des Kurbeltriebs befindet.
5. Kolbenpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Raffer (R) und der Steuerstange (13) eine Anschlagkupplung (A) vorgesehen ist, über die bei von der Umschaltvorrichtung (V) freigegebenem Steuergelenk (G) ein erntegutbedingtes Reaktionsmoment des Raffers um seinen Kurbelzapfen (8) am Steuerhebel (14) oder einer Bewegungsführung des Steuergelenks (G) abstützbar ist.
6. Kolbenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagkupplung (A) zumindest im Wesentlichen über eine volle Ladehub-Bewegungsbahn (f) eingerückt ist.
7. Kolbenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagkupplung (A) am Raffersteuerarm (11) und an der Steuerstange (13) angeordnete Anschläge (21, 22) aufweist.
8. Kolbenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Steuerarm (11) des Rafferhebels (10) und der Steuerstange (13) wenigstens ein in Einrückrichtung der Anschlagkupplung (A) wirkendes Federelement (23) vorgesehen ist, vorzugsweise an der zum Zuführkanal (Z) weisenden Seite des Gelenks (12).
9. Kolbenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Umschaltvorrichtung (V) und dem Presskolbenantrieb und/oder einem Füllungssensor (T), z. B. einen Zuführkanalsensor, je eine Betätigungsverbindung (18, 20) vorgesehen ist.
10. Kolbenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschaltvorrichtung (V) eine um eine stationäre Achse (19) verschwenkbare Klinke (16) mit einem Fangmaul (17) für das Steuergelenk (G) aufweist.
11. Kolbenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Position für den Zuführhub (f) durch die Umschaltvorrichtung (V) festgelegte Steuergelenk (G) gegen Federbelastung (26) in Zugrichtung der Steuerstange (13) verstellbar ist.
12. Kolbenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Umschaltvorrichtung (V) oder zwischen der Umschaltvorrichtung (V) und dem Steuergelenk (G) eine Überlastkupplung (U) vorgesehen ist.
13. Kolbenpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebskurbelarm des Kurbelzapfens (8) kürzer ist als der Steuerarm (11) des Rafferhebels (10), dass die Steuerstange (13) zwischen dem Gelenk (12) und dem Steuergelenk (G) in etwa solange ist wie der Steuerarm (11) des Rafferhebels (10) und dass die Umschaltvorrichtung (V) an der dem Kurbeltrieb abgewandten Seite des Steuergelenks (G) angeordnet ist.
14. Kolbenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagkupplung (K) bei einem Winkel < 90° im Gelenk (12) zwischen dem Steuerarm (11) und der Steuerstange (13) eingerückt ist.
15. Kolbenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergelenk (G) oder der Steuerhebel (14) durch eine Vorspannfeder (F) in Richtung zur Position für einen Zuführhub beaufschlagt ist.
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