DE2008541C3 - Verfahren zum Bestimmen der Masse von in einem Strömungsmedium enthaltenem Material und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen der Masse von in einem Strömungsmedium enthaltenem Material und Vorrichtung zum Durchführen des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Masse von in einem Strömungsmedium enthaltenem
Material mittels eines U-förmigen Hohlkörpers, wobei das Medium den Hohlkörper durchströmt, der Hohlkörper
mitsamt seinem Inhalt in Schwingungen versetzt und über die Schwingungen des Hohlkörpers die Masse
des Materials im Medium gemessen wird, und eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens mit
einem an seinen Schenkeln an einem Halterungsteil an einem Knotenpunkt getragenen u-förmigen Hohlkörper,
der von einer elektromagnetischen Antriebseinrichtung in Schwingungen versetzbar ist und der mit einem
ersten Glied der Antriebseinrichtung sowie mit einem ersten Glied einer elektromagnetischen Schwingungsmeßeinrichtung verbunden ist, wobei die beiden
elektromagnetischen Einrichtungen jeweils ein weites Glied aufweisen, das von dem Halterungsteil getragen
ist
Zum Messen der Dichte eines unbekannten Materials oder zum Bestimmen der Menge eines aus Partikeln
unterschiedlicher Größe bestehenden Materials in einer Flüssigkeit wurden bisher Pyknometer oder andere
komplizierte, aufwendige, kostspielige und zeitraubende Vorrichtungen und Verfahren verwendet Andere
Meßvorrichtungen, wie sie in ähnlicher Form auch zum Durchführen des Verfahrens gemäß der Erfindung
geeignet sind, sind in den US-Patentschriften 33 20 791, 33 39 400 und 33 85 104 beschrieben. Insbesondere ist in
der US-PS 33 39 400 eine Vorrichtung zum Messen von Massen beschrieben, die für ein Verfahren vorgesehen
ist, bei dem ein Strömungsmedium, gegebenenfalls unter Mitführung von Feststoffteilchen, durch einen U-förmigen
Hohlkörper hindurchgeführt wird. Während dieses Durchströmens wird der Hohlkörper mit seinem Inhalt
in Schwingungen versetzt, und über die Schwingungen des Hohlkörpers wird die Masse des durchfließenden
Stoffes bestimmt, da durch diese die Schwingungsfrequenz des Hohlkörpers verändert wird. Auftretende
Frequenzänderungen lassen so bei homogenem Trägermedium auf durch das mitgeführte Material bedingte
Dichteänderungen schließen. Nachteilig ist hierbei allerdings, daß wegen der Feststoffverteilung über das
gesamte Hohlrohr die integrale Massenverteilung vom Einspannpunkt bis zum Ende des U-förmigen Hohlrohres
berücksichtigt werden muß. wobei der Massenschwerpunkt in etwa in der Mitte des Hohlkörpers liegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes und empfindlicheres Verfahren und eine
entsprechende Vorrichtung zum Bestimmen der Masse oder Dichte eines Materials in einem Strömungsmedium
und gewünschtenfalls auch der Partikelgrößenvcrtcilung des Materials anzugeben.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem Verfahren der gattungsgemäßen Art dadurch
gelöst, daß in dem vertikal angeordneten U-formigen Hohlkörper der SlrömungsdurchfluB des Mediums
abgeschaltet wird, und daß die Schwingungen des Hohlkörpers gemessen werden, nachdem sich das
'io Material abgesetzt hat.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ergibt sich insbesondere der Vorteil, daß es durch das Absetzen der
Feststoffteilchen am Ende des U-förmigen Hohlkörpers möglich ist, die gesamte Masse der festen Teilchen auf
einen kleinen Teil des Hohlkörpers zu konzentrieren. Damit ist eine höhere Empfindlichkeit und gleichzeitig
eine Verbesserung der Meßgenauigkeit zu erreichen; denn im Gegensatz zum Stand der Technik liegt beim
beanspruchten Verfahren der Schwerpunkt am Ende des U-förmigen Hohlkörpers.
Eine bevorzugte Ausgestaltung des crfindungsgemäßen
Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß die Schwingungen des Hohlkörpers auch zwischen dem
Abschalten des Slrömungsdurchflusscs und der Becndi-
fi.i gung des Absetzens des Materials gemessen werden,
wobei die Änderungsratc dieser Schwingungen ein Maß
für die Partikelgrößcnvcrteiliing des Materials ist.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung, die
insbesondere bei gasförmigem Strömungsmedium und gasförmigem zu messendem Material einsetzbar ist, ist
vorgesehen, daß das zu messende Material einer chemischen Reaktion ausgesetzt und dann aus dem
Medium ausgeschieden wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlkörper vertikal angeordnet und zusätzlich zum Halterungstei! im Abstand zu diesem durch ein Gehäuse
gehaltert ist, und daß die Masse des Gehäuses größer ist als diejenige des Hohlkörpers und der beiden
elektromagnetischen Einrichtungen.
Bevorzugte Ausgestaltungen dieser Vorrichtung zeichnen sich dadurch aus, daß sich das U-förmige Ende
des Hohlkörpers unterhalb von dessen Schenkel befindet und/oder daß an jedem Schenkel des
Hohlkörpers je ein Behälter größeren Durchmessers befestigt und mit dem entsprechenden Schenkel durch
ein konisches AnschluBstück verbunden ist.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung nun näher erläutert werden. Dabei zeigt
Fi g. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer
Vorrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
Fig.2 ein Kurvenblatt mit einer typischen graphisehen
Darstellung als Meßergebnis der in F i g. I dargestellten Vorrichtung.
Die Masse eines Materials in einem Strömungsmedium wird bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10
dadurch gemessen, daß das Medium mit dem Material in einen vertikal angeordneten vibrierenden U-förmigen
Hohlkörper 11 eingeführt wird, wobei das Material sich
vom Medium absondert und im U-förmigen Ende 19 des Hohlkörpers sammelt, so daß die Gesamtmasse des
Materials und/oder die Partikelgrößenverteilung des js
Materials bestimmt werden können. Lediglich als Beispiel sei bei der folgenden Beschreibung eines
Verfahrens und einer Vorrichtung gemäß der Erfindung angenommen, daß das in einer Flußwasserprobe
enthaltene Sediment gemessen wird, um den Gesamtfestkörperanteil und die Partikelgrößenverteilung, d. h.
die Größen und Mengen der Teilchen in der Flüssigkeit,
zu bestimmen.
Die in Fig. 1 allgemein mit 10 bezeichnete Vorrichtung
enthält, wie es auch in den oben erwähnten Druckschriften beschrieben ist, einen U-förmigen
Hohlkörper 11, durch welchen man die zu messende Flüssigkeit hindurchströmen läßt. Zu diesem Zweck sind
eine Einlaßleitung 14 an den einen Schenkel 16 des Hohlkörpers oder Meßtiihlrohrcs 11 und eine Auslaßiei- V)
lung 16 an dessen anderen Schenkel 20 angeschlossen. Mit einer Pumpe 22 kann die Flüssigkeit durch den
Hohlkörper hindurchgepumpt werden, wenn dies gewünscht wird.
Die Vorrichtung ist mit Einrichtungen versehen, mit μ
denen der Hohlkörper 11 in Schwingungen versetzbar ist bzw. diese Schwingungen, die ein Maß für die Dichte
oder Masse der im Rohr befindlichen Flüssigkeit sind, gemessen werden. Die elektromagnetische Antriebseinrichtung
zur Erzeugung der Schwingungen befindet sich in einem Gehäuse 12 und enthält allgemein eine
Magnetspule 36, einen Magnetkern 40 und einen Vibrationsanker 56. Elektrische Anschlußleiter 41 und
44 versorgen die Magnetspule 36 mit Strom, der von einer äußeren Quelle geliefert wird. Die Magnetspule 36 μ
versetzt den Anker 56 in Schwingungen, der an einem Arm 55 einer Stange Ά befestigt ist, die ihrerseits mit
dem Hohlkörper 11 verbunden ist und dieses mit der
Frequenz der äußeren Stromquelle in Schwingungen versetzt, vorzugsweise mit der natürlichen Resonapzfrequenz,
d.h. der Eigenfrequenz des Fühlrohres 11, wodurch eine größere Empfindlichkeit erreicht wird.
Die elektromagnetische Meßeinrichtung, die sich ebenfalls im Gehäuse 12 befindet, enthält allgemein
einen Magneten 42 und eine elektromagnetische Meßspule 38, die mit elektrischen Leitern 46 und 48
gekoppelt ist, welche die von der Meßspule erzeugten Signale einem geeigneten Anzeigegerät, wie einem
Voltmeter oder einer Registriereinrichtung, die beispielsweise ein Kurvenblatt 70 gemäß Fig.2 liefert,
zuführen. Ein Magnetanker 58, der am Ende eines weiteren Armes 53 der Stange 54 montiert ist, induziert
durch seine Schwingungen in der Meßspule 38 eine Spannung, die ein Maß für den Betrag der Schwingung
des Hohlkörpers ti ist Die Stange 34 kann so mit dem
Hohlkörper 11 verbunden sein, daß sie das Rohr in jeder Richtung in Schwingungen versetzen kann. Vorzugsweise
wird der Hohlkörper 11 senkrec'-. zu einer Ebene in Schwingungen versetzt, welche die beiden Schenkel J6
und 20 des Hohlkörpers 11 enthält; lediglich zur Vereinfachung der Darstellung in Fig. 1 schwingt der
Hohlkörper beim dargestellten Ausführungsbeispiel in dieser Ebene selbst.
Das Gehäuse 12 ist mit Halterungsteilen 60 und 62, die sich vorzugsweise bei den Knotenpunkten der
Eigenfrequenz des Hohlkörpers 11 um die Angriffspunkte der Halterungsteile 60, 62 befinden, am
Hohlkörper 11 befestigt und von diesem gehalten. Wenn also der Vibrationsanker 56 auf Grund eines
elektrischen Signales in Schwingungen versetzt wird, schwingen der Hohlkörper 11 und das hindurchströmende
Material entsprechend diesem Signal. Der Magnetanker 58 wird auf Grund der Vibrationen des
Hohlkörpers 11 ebenfalls schwingen und in den elektrischen Leitern 46 und 48 ein Signal induzieren, das
proportional zum Betrag der Schwingungen des Hohlkörpers 11 ist. Auf diese Weise wird die Dichte des
durch den U-förmigen Hohlkörper 11 fließenden Materials kontinuierlich gemessen und werden die
Größe oder Größenänderungen der Masse oder Dichte des Materials im Rohr 11 angezeigt.
Die oben beschriebene Anordnung ist allgemein schon in den oben erwähnten Patentschriften offenbart
Demgemäß wird der in Schwingungen versetzte U-förmige Hohlkörper bzw. das Rohr 11 die Masse oder
Dichte des darin enthaltenen Strömungsmediums messen. Wenn die zu messende Veränderliche der
Festkörperanteil oder das Sediment in Flußwasser (oder irgendeine andere unbekannte Materialmasse in einem
Strömungsmedium) ist, so ist jede Änderung der Dichtemessung der durch den Hohlkörper U strömenden
Gesamtflüssigkeit der Änderung der Masse oder des Gesamtfestkörperanteils des Sediments im Wasser
zuzuschreiben, weil die Dichte des Wassers selbst konstant ist. Es läßt sich jedoch eine größere
Meßempfindlichkeit erreichen, wenn der Gesamtfestkörperanteil eine bestimmten Flüssigkeitsvolumens am
U-förmigen Ende 19 des Hohlkörpers 11 gesammelt wird, da er an dieser Stelle die Schwingung des
Hohlkörpers 11 stärker beeinflußt. Wenn nun der Hohlkörper 11 in einer vertikalen Stellung betrieben
wird und sich das U-förmige Ende 19 unterhalb der Schenkel 16 und 20 befindet, und wenn die Pumpe 22
angehalten wird, so wird der Festkörperanteil in der Flüssigkeit sich durch die Schwerkraft vom Wasser
absondern, nach unten sinken und sich im U-förmieen
Ende 19 sammeln. Dies gewährleistet eine außerordentlich empfindliche und genaue Messung des Gesamtfestkörperanteils
der Flüssigkeit.
Eine zusätzliche, häufig wünschenswerte Anwendungsmöglichkeit des in Schwingungen versetzbaren,
vertikal angeordneten U-förmigen Hohlkörpers 11 ist
die Messung der TeilchengröBe und der Verteilung der Teilchen in der Flüssigkeit oder dem Strömungsmedium.
Entsprechend dem Stockes'schen Gesetz werden sich die größeren oder schwerern Teilchen zuerst aus der
Flüssigkeit absetzen. Wird die Messung also durchgeführt, während die Materialteilchen aus der Flüssigkeit
abgeschieden werden, so liefert die Messung eine Aussage über die TeilchengröBe und über die Verteilung
der verschieden großen Teilchen der Flüssigkeit. Mit anderen Worten: Die Messung der Schwingung des
Hohlkörpers 11 wird fortgesetzt, nachdem die Pumpe
Ύ} anophüllpn u/r*rrtpn Ul iinrt u/ährpnH Hip Maipriallpil-
__. _..c _.......... ........... ._. —.._ .......... —._ .........-..._..
chen sich aus der Flüssigkeit absetzen.
Das in F i g. 2 dargestellte Kurvenblatt 70 enthält eine graphische Aufzeichnung mit verschiedenen Abschnitten
1 und 2. Die mit I bezeichneten Abschnitte entsprechen der Messung bei einer typischen Betriebsbedingung, wenn die Pumpe 22 gemäß F i g. 1 arbeitet.
die Kurvenblattgeschwindigkeit 2,54 cm pro Stunde beträgt und die Skala von 0 bis 25 000 Gewichtstcilen
pro 1 Million reicht. Diese besondere Betriebsweise wird dann gewählt, wenn der Anteil des Materials im
Strömungsmedium, wie z. B. des Sediments im Flußwasser,
besonders hoch und ein Maß für den Gcsamtfcstkörperanteil
im Medium ist. Die dargestellten Abschnitte 2 werden dann aufgezeichnet, wenn die Pumpe 22
angehalten worden ist und das Material im Begriff ist. sich vom Strömungsmedium zu trennen, wobei die
Kurvenblattgeschwindigkeit ebenfalls 2.5 cm pro Stunde beträgt und die Skala von 0 bis 500 Gewichtsteilen
pro 1 Million reicht. Die Änderungsrate der Abschnitte 2 des Kurvenblattes ist also ein Maß für die Größe und
Verteilung der Teilchen, wie auch aus F i g. 2 erkennbar ist, da die Anfangsteile der Kurvenabschnitte 2
wesentlich flacher sind als die Endteile.
Dies liegt daran, daß die schwerern Teilchen sich
zuerst aus dem Medium absondern und im U-förmigen Ende 19 des Hohlkörpers It sammeln, während die
Ratenänderungen das langsamere Ausscheiden der kleineren Teilchen zeigen. Nachdem alle Teilchen sich
aus der Flüssigkeit oder dem Strömungsmedium abgesetzt haben (die Kurve 2 also konstant geworden
ist), ist selbstverständlich das Schwingungsausmaß des Hohlkörpers 11 eine sehr empfindliche Anzeige des
gewichtsmäßigen Gesamtfestkörperanteils im Flüssigkeitsvolumen, aus dem die Festkörperteilchen abgesondert
wurden. Anders ausgedrückt: Wenn die Änderungsrate eines gekrümmten Abschnittes 2 konstant
bleibt (was bedeutet, daß die Festkörperteilchen sich aus der Flüssigkeit abgesondert haben), so ist der Betrag der
Schwingung des Hohlkörpers 11 eine Anzeige für den Gesamtfestkörperanteil, wie es auf dem Kurvenblatt 70
mit den Punkten 3 dargestellt ist, und bedeutet selbstverständlich eine wesentlich empfindlichere Messung,
da die Festkörperteilchen nun am Ende 19 des Hohlkörpers 11 gemessen werden und an der Stelle des
größten Schwingungsausschlages konzentriert sind.
Um das Gesamtvolumen der vertikal in Richtung der
Schenke! 18 und 20 ausgerichieten Flüssigkeit zu vergrößern, können an die Einlaß- und Auslaßleitungen
14 bzw. 18 jeweils Behälter 72 bzw. 74 angeschlossen sein. Diese Behälter 72, 74 sind jeweils mittels eines
konischen Teiles 76 bzw. 78 mit dem entsprechenden Schenkel 16 bzw. 20 verbunden. Die Behälter 72 und 74
enthalten ein größeres Flüssigkeitsvolumen als nur den U-förmigen Hohlkörper 11 selbst, so daß sich am
Rohrende 19 eine größere Menge zu messenden Materials absetzen wird und eine noch empfindlichere
Anzeige erfolgt, weil die gemessene Probe größer ist.
Bei dem in F i g. I dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich das U-förmigc Ende 19 unterhalb der
ίο Schenkel 16 und 20 des Hohlkörpers 11. Wenn aber da«
zu messende Material leichter ist als das Strömungsmedium, was insbesondere dann der Fall ist. wenn eine in
Wasser enthaltene Benzin- oder Luftmenge gemessen werden soll, so wird das Ende 19 des Hohlkörpers 11
π stattdessen über den Schenkeln 16 und 17 angeordnet.
In diesem Fall wird sich das Benzin oder die I.lift aus
dem Wasser lösen und zum oberen Rand des Endes 19 dps Hnhllcnrnprs JI wanrlprn ςη riaft riin f'iptamimpnnp
des in der Flüssigkeit enthaltenen Benzins oder der Luft
pro Flüssigkeitscinheil gemessen werden kann.
In manchen Fällen, in denen die Masse des zu messenden Materials in einem Strömungsmedium nicht
unmittelbar festgestellt werden kann, muß zunächst eine chemische Reaktion durchgeführt werden, um die
gewünschten, zu messenden Bestandteile aus dem
Medium abzusondern. Nimmt man z. B. an, das Strömungsmedium sei ein Gas und es sei die Menge des
im Gas enthaltenen Schwefeldioxids zu bestimmen, so wird das Schwefeldioxid sprudelnd durch eine Bariin
umchloridlösung geleitet, die mit Hern Schwefeldioxid
reagiert, so daß sich Bariumsulfat hildet. das ein fester
Stoff ist, der sich absetzt und gemessen werden kann.
Es wurde schon erwähnt, daß die in den oben angegebenen Patentschriften beschriebenen Vorrich-
)■■> tungen allgemein auch zur Durchführung eines Verfahrens
gemäß der Erfindung geeignet sind. Die Konstruktion der in Fig. I dargestellten Vorrichtung 10 weist
aber besondere Vorteile bei der Messung der Dichte oder Masse eines Strömungsmediums auf. da sie nach
dem Anschluß an herkömmliche Leitungen selbst dann. wenn sie äußeren Störeinflüssen wie Stoßen und
ungewollten Schwingungen ausgesetzt wird, gewährleistet,
daß die Empfindlichkeit des Gerätes nicht beeinträchtigt wird. Dies wird dadurch erreicht, daß das
Ji U-förmige Fühlrohr 11 und die durch Halterungsteile 60
und 62 vom Hohlkörper 11 gehaltenen elektromagnetischen Antriebs- und Meßeinrichtungen zusammen von
einem Gehäuse 80 getragen werden, das mit den Rohrschenkeln 16 und 20 an Punkten 82 und 84
verbunden ist, die einen Abstand von den an >n Knotenpunkten des Hohlkörpers angreifenden Halterungsteilen
60 und 62 haben. Infolgedessen sind die elektrischen Eingangs- und Ausgangssignale vom
Gehäuse 80 isoliert. Hierbei handelt es sich um ein Gehäuse, dessen Masse größer ist als diejenige der
Gesamtanordnung aus dem Hohlkörper 11 und dem Gehäuse 12. Unter der Voraussetzung herkömmlicher
Betriebsbedingungen, nämlich einer Eigenfrequenz des Hohlkörpers 11 um seine Knotenpunkte bei den
Halterungsteilen 60 und 62 von 120 Hz und einer Eigenfrequenz des Gehäuses 12 um die Knotenpunkte
von 5 Hz, wobei die Eigenfrequenz der Gesamtanordnung
aus dem Hohlkörper 11 und dem Gehäuse 12 um die Punkte 82 und 84 ebenfalls 5 Hz beträgt, ist die
Ubcrtragbarkeit oder Durchlässigkeit der SchwingungssignaJe
vom Gehäuse 80 durch den Rohrabschnitt zwischen den Halterungspunkten 82, 84 und den
Halterungsteilen 60, 62 klein. In der Praxis bedeutet
dies, daß die elektromagnetischen Antriebs- und Meßeinrichtungen selbst dann nicht von äußeren
Schwingungen am Gehäuse 80 beeinträchtigt werden, wenn diese äuße: en Schwingungen die Betriebsfrequenz von 120 Hz aufweisen.
Zusätzlich kann die Vorrichtung 10 noch mit Heizleitungen, wie z. B. Dampfleitungen 86, versehen
sein, w'/che eine konstante Temperatur innerhalb des
Gehäuses 80 aufrechterhallen und gewährleisten, daß die Empfindlichkeit des Gerätes nicht durch die
Temperatur beeinfluß! wird.
Heim Betrieb der Vorrichtung 10 läßt man im
.lllgcmeincn das Strömungsmedium mit dem /u
inessenden Medium durch den Hohlkörper 11 hindurchflicHen.
wobei dieses durch die elektromagnetische Antriebseinrichtung in Schwingungen versetzt wird und
die Schwingungen mittels der elektromagnetischen Meßeinrichtung gemessen werden. Bei dieser Betriebsschnitt I ein Maß für die Masse oder Dichte des im
Strömungsmedium enthaltenen Materials. Die Pumpe 22 wird periodisch außer Betrieb gesetzt, wodurch der
Fluß des Strömungsmediums durch den Hohlkörper ti
unterbrochen wird und das zu messende Material sich aus dem Medium löst und am U-förmigen Ende 19 des
Hohlkörpers sammelt. Da die elektromagnetischen Antriebs- und Meßeinrichtungen weiterhin arbeiten,
liefert die Messung, die vorgenommen wird, während sich das Material vom Strömungsmedium absondert, als
Ergebnis die Partikclgrößenverteilting der; Materials,
wie auf dem Kurvenblatt 70 durch den Kurvenabschnitt 2 dargestellt ist. Nachdem sich das Material abgesetzt
hat. liefert die Messung der Schwingungen des
ti Hohlkörpers Il selbstverständlich als Ergebnis den
Gcsamtdntcil des Materials im Strömungsmedium, wie an den Punkten 3 angezeigt ist. und zwar mit einer
wesentlich größeren Meßempfindlichkeit als beim Κ'ιΐΓVCMübiCnnüt ί UCT UcgiSii'tOi üi'lg.
Claims (6)
- Patentansprüche:U Verfahren zum Bestimmen der Masse von in einem Strömungsmedium enthaltenem Material mittels eines U-förmigen Hohlkörpers, wobei das Medium den Hohlkörper durchströmt, der Hohlkörper mitsamt seinem Inhalt in Schwingungen versetzt und über die Schwingungen des Hohlkörpers die Masse des Materials im Medium gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß in dem vertikal angeordneten U-förmigen Hohlkörper der Strömungsdurchfluß des Mediums abgeschaltet wird, und daß die Schwingungen des Hohlkörpers gemessen werden, nachdem sich das Material abgesetzt hat
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen des Hohlkörpers auch zwischen dem Abschalten des Strömungsdurchflusses und der Beendigung des Absetzens des Materials -gemessen werden, wobei die Änderungsrate dieser Schwingungen ein Maß für die Partikelgrößenverteilung des Materials ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zu messende Material einer chemischen Reaktion ausgesetzt und dann aus dem Medium ausgeschieden wird.
- 4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einem an seinen Schenkeln an einem Halterungsteil an einem Knotenpunkt getragenen U-förmigen Hohlkörper der von einer elektromagnetischen Antriebseinrichtung in Schwingungen versetzbar ist und der mit einem ersten Glied der Antriebseinrichtung sowie mit einem ersun Glied einer elektromagnetischen Schwingungsmeßei.«richtung verbunden ist, wobei die beiden elektromagnetischen Einrichtungen jeweils ein zweites Glied aufweisen, das von dem Halterungsteil getragen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (11) vertikal angeordnet und zusätzlich zum Halterungsteil (60, 62) im Abstand zu diesem durch ein Gehäuse (80) gehaltert ist, und daß die Masse des Gehäuses (80) größer ist als diejenige des Hohlkörpers (11) und der beiden elektromagnetischen Einrichtungen (56, 58; 36, 40, 38,42).
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich das U-förmige Ende (19) des Hohlkörpers (11) unterhalb von dessen Schenkel (16, 20) befindet.
- 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Schenkel (16, 20) des Hohlkörpers (11) je ein Behälter (72, 74) größeren Durchmessers befestigt und mit dem entsprechenden Schenkel (16, 20) durch ein konisches Anschlußstück (76,78) verbunden ist.
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