DE2007238C3 - Einspritzeinheit einer Kunst stoff Spritzgießmaschine mit einer Ventilvorrichtung - Google Patents
Einspritzeinheit einer Kunst stoff Spritzgießmaschine mit einer VentilvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einspritzeinheit einer Kunststoff-Spritzgießmaschine mit einer
zwischen zwei getrennten Materialzuführungskanälen und einem Angußkanal angeordneten Ventilvorrichtung
bestehend aus einem zwischen den beiden Materialzuführungskanälen angeordneten Verschiebevcnti!
mit Verschiebekörper, der unter Freigabe des Materialflusses durch den Materialzuführungskanal
mit einem jeweils höheren Materialförderdrtick und unter Sperrung des Materialflusses durch den Materialzuführungskanal
mit dem jeweils niedrigeren Materialförderdruck verschiebbar ist, und einer Absperrvorrichtung.
Es ist eine solche Einspritzeinheit bei einer Spritzgießmaschine
bekannt, mit der mischfarbige Gegenstände hergestellt werden sollen. Bei dieser bekannten
Einspritzeinheit wird ein etwa in Form eines Dilferentialkolbens ausgebildeter Verschiebekörper
verwendet, der einerseits durch einen eigenen Axialkanal einen unmittelbaren Materialdurchgang zum
Angußkanal oder andererseits Materialdurchgang am'Schieberkörper vorbei zum Angußkanal gestattet.
wr.hu der Verschiebekörper sich in Stromungsrichtung des geschmolzenen Materials in der Ventilbohrun»
bewegt. Jeder einzelne Materialzuführungskanal ist noch durch ein gesondertes Ventil für sich sperrbai.
Der beschriebene Aufbau des Verschiebekörpers und seine Anordnung bedingen eine Reihe von Hohlräumen,
bei denen die Gefahr des ZuwLchsens oder
ίο die Gefahr einer Materialvermischung besteht.
Bei der Erfindung geht es um die Verwendung einer eingangs genannten Finspriizeinheil bei der
Herstellung von SchichtstofFgegenständen. bei der man über einen Angußkanal zunächst eine erste Mais
terialchargc aus einem bestimmten KunststolT-material
Γη einen Formhohlraum einspritzt und dann in den noch weichen Kern dieser Materialeharge eine
zweiie Maierialcharge aus einem anderen KunststofT-material
einspritzt, das das erste Kunststoffmaterial
ballonförmig ohne es zu durchbrechen allseitig gegen die Formwandungen preßt, so daß es vollständig von
der ersten Materialeharge als Haut umschlossen wird. Bei einer derartigen Herstellungsweise ist jegliche
Vermischung der beiden Materialchargen vor dem
Eintritt in die Form zu vermeiden und insbesondere zu vermeiden, daß in den aufeinanderfolgenden
Spritzzyklen beim Einspritzen der ersten Materialeharge ein aus dem vorhergehenden Zyklus verbliebener
Rest der zweiten Materialeharge am Anfang eingespritzt wird, die lediglich den Kern des Spritzlings
bilden soll.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einspritzeinheit
der eingangs beschriebenen Gattung zu schaffen die, eine Vermischung der Materialchargen und
das Mitreißen von Material aus Toträumen verhindert.
Diese Aufgabe wird bei einer Einspritzeinheit der eingangs beschriebenen Gattung gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß die zwei Materialzufüh-
rungskanäle durch einen Verbindungskanal verbunden sind, in dem der Verschiebekörper abdichtend
geführt ist, und daß die beiden hinter dem Verbindungskanal liegenden Abschnitte der Materialzuführungskanäle
durch einen Absperrhahn mit dem Angußkanal verbindbar sind.
Bei dieser Ausbildung brauche der Verschiebekörper lediglich den einen oder den anderen Materialzuführungskanal
freizugeben, so daß jegliche Toträume vermieden werden können, da die Materialien
nicht durch den Verschiebekörper zu strömen brauchen. Darüberhinaus ist durch den Absperrhahn der
Angußkanal von den Zuführungskanälen sperrbar, so daß mit dem Spritzling auch der Angußkegel entnommen
wird und bei freiem Anguß jeweils mit einer reinen neuen Materialeharge ein erneuter Spritzgußvorgang
begonnen werden kann.
Zu einer besonders günstigen Ausgestaltung kommt man, wenn die beiden Materialzuführungskanäle
in einem einzigen Materialblock durch zwei im wesentlichen parallele Bohrungen gebildet sind,
die durch den quer zu ihren Achsen verlaufenden Verbindungskanal verbunden sind, und wenn die
Länge des Verschiebekörpers größer als die Weite der Bohrungen ist. Durch das bloße Querverschieben
des Verschiebekörpers gegenüber den nahe beieinander angeordneten Bohrungen erhält man einen
geradlinigen Materialdurchgang, da lediglich die durch den Verschiebekörper bedingte Querschnitts-
Unterbrechung aufzuheben is: Zweckmäßig sind dabei
die den jeweiligen Materialzuführungskanälen zugeordneten Stirnflächen des Verschiebekörpers abgeschrägt.
Hat der Absperrhahn entsprechend den beiden MMcrialzuführungskanälen zwei getrennte Bohrungen,
die erst am Austritt /u einer gemeinsamen AustrittsotliHing
/usamnicnlaiifen. läßt sich erreichen,
daß der ganze Angußkegel beim Entfernen des Spritzhngs ebenfalls entfernt wird und beim nächsllcilgenden
Spritzvorgang eine Vermischung der beiuen einzuspritzenden Materialien durch Rückstände
\ermieden wird. Der Absperrhahn verhindert nach dem Hinspritzen der einzelnen Materialien, daß aus
den Materialzuführungska .ilen weiteres Material
durch den Druck in der Form durch den Absperrhahn zurückgedrückt wird, was insbesondere dann zu
beachten ist, wenn bei der Herstellung von Schichtstoffen die zweite Materialcharge eine schäumbare
Masse ist, die nach dem Einspritzen im Formhohlraum unter Druckerzeugung aussclv'imt.
Bei der Herstellung von SchaumstofTlaminaten mit
einer Einspritzeinheit nach der Erfindung ist am Anfang eines Spitzgangs der Druck des nicht schaumfähigen
Materials größer als der Druck des schaumfähigen Materials, so daß der Verschiebekörper den
Weg für das nicht schaumfähige Material freihält und den Weg für das schaumfähige Material absperrt.
Während die notwendige Menge des nicht schaumfähigen Materials in den Angußkanal und somit in
den Innenraum der Form gespritzt wird, wird der auf das schaumfähige Material ausgeübte Druck so weit
erhöht, daß er dann größer ist als der auf das nicht schaumfähige Material ausgeübte Druck, wenn die
notwendige Menge des nicht schaumfähigen Materials gerade eingeführt worden ist. Alsdann schiebt
sich der Verschiebekörper in die Stellung, in der der Weg .'ür das nicht schaumfähige Material abgesperrt
und den für das schaumfähige Material frei ist. Dann läßt man das schaumfähige Material in der Form
ausschäumen. Das Ausschäumen kann dadurch ermöglicht werden, daß nur so viel Material in die
Form eingeführt wird, daß der Innenraum der Form nach dem Schäumen ausgefüllt ist, oder daß der
fnnenraum der Form nach dem Spritzvorgang vergrößert wird, um Platz für das sich ausdehnende
schaumfähige Material zu schaffen, wozu die Form je nach den Verhältnissen mechanisch oder allein
durch den Druck des zerfallenden Treibmittels vergrößert wird. Nachdem die vorgeschriebenen Mengen
der Materialien in den Angußkanal und somit in die Form eingespritzt wurden, soll die Form vorzugsweise
für alle Materialquellen abgesperrt werden, damit kein weiteres Material von den Materialzuführungskanälen
her in den Ankußkanal tröpfeln und auch damit kein Material durch den Druck des
in Form geschäumten Materials durch den Absperrhahn hindurch gedrückt werden kann.
Die Materialzuführungskanäle sollen möglichst kurz hinter dem Verschiebekörper zusammenlaufen,
denn die Gefahr einer Mischung der Materialien in den beiden Materialzuführungskanälen erhöht sich,
je langer diese hinter dem Ventilkörper sind. Die Einspritzeinheit kann zweckmäßig in der Zylinderendkappe
einer Spritzgießmaschine mit zwei Spritzzylindern, die vorzugsweise achsparallel angeordnet
sind, oder in der feststehenden Formaufspannplatte der Spritzgießmaschine oder in einem auf der feststehenden
Formaufspannplatle aufgesetzten Block uder in der Form selbst eingebaut werden.
Die F.inspritzeinheit nach der Erfindung ist besonders
für das Spritzgießen von jedem thermopla-
Mischen Material anwendbar. Die Materialien \on den »erschiedenen Spritzz\lindern können ic nachdem
einander deich oder voneinander verschieden
sein. Obwohl die Anwendung der Einsprii/.eirheit
nach der Erfindung insbesondere für die Herstellung
ίο von Gegenständen mit einem Inneren aus SchaumsiolT
und n-il glatte ι Oberflächenschichten beschrieben
worden ist. ist die Verwendung der Einspritzeinheit keineswegs auf die Herstellung solcher Gegenstände
beschränkt. So kann sie z. B. zur Herstellung von
SchichtstolTen aus zwei verschiedenen Thermoplasten oder aus zwei gleichen oder verschiedenen Thermoplasten
mit verschiedenen Farbtönen angewandt werden.
Ein besonderer Vorteil der Einspritzeinheit nach der Erfindung begeht d;i,.n. daß bei der Einspritzung
der einen Materialcharge d^r Druck auf das Material,
das die nächste Materialcharge bilden soll, derart erhöht werden kann, daß bei erfolgter Einspritzung
des notwendigen Anteils des ersten Materials
der^Verschiebekörper sofort durch den Druck des
zweiten Materials umgeschaltet wird, so daß das zweite Material in die Form einfließen kann. Somit
kann ein fast konstanter Materialfluß zur Form aufrechterhalten werden. Besteht kein konstanter Ma-
terialfluß zur Form, so kann eine Linie auf der Oberfläche
des Spritzlings entsprechend dem Rand der ersten Materialcharge vor der Einführung der zweiten
Materialcharee entstehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im fol-
genden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Teil einer fcinsprilzeinheit
einer Kunststoff-Spritzgießmaschine, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie Ά - Λ m
'Is sei zunächst auf F i g. 1 Bezug genommen. Polymeres Material fließt aus den Zylindern zweier
Spritzzylinder, deren Enden bei 1 und 2 gezeigt sind
Die Materialien fließen aus den Spritzzylindern durch
die Materialzuführungskanäle 3 und 4, die im Absperrhahn
5 der Einspritzeinheit zusammenlauten, und dann durch einen Angußkanal 6 zur nicht dargestellten
Form. Ein die Materialzuführungskanale und 4 verbindender Verbindungsl.anal 7, der im
Metallblock 3 vorgesehen ist, nimmt einen hin- und
hergehenden Verschiebekörper 9 auf, der eng toleriert im Verbindungskanal 7 gleiten kann. Die dem
Material im Matenalzuführungskanal 4 ausgesetzte
Stirnfläche 10 des Verschiebekörpers 9 ist abge-
schrägt, so daß der auf diese Stirnfläche 10 vom MaleriaUr.
Matenalzuführungskanal 4 ausgeübte Druck den Verschiebekörper 9 in den Materialzufuhrungskaral
3 zu schieben sucht. Entsprechend ist die dem Material im Materialzuführungskanal 3 ausgesetzte
Stirnflächen des Verschiebekörpers 9 abgeschrägt,
so daß die darauf einwirkenden Kräfte den Verschiebekörper 9 in den Materialzuführungskanal 4 zu
schieben suchen. Der Absperrhahn 5 ist drehbar im als Ventilgehäuse ausgebildeten Metallblock 8 ange-
ordnet, wie durch den Pfeil 13 angedeutet, und kann so gedreht werden, daß der Angußkanal 6 nicht mehr
mit" den Materialzuführungskanälen 3 und 4 verbunden ist, die sich in Abschnitten hinter dem Verbin-
dungskanal 7 und im Absperrhahn 5 fortsetzen, und
die im Absperrhahn 5 V-förmig in einer ÖITnung am Umfang des Absperrhahncs 5 zusammenlaufen, die
dem Angußkanal 6 zugeordnet ist.
In Fig. 2. der einen Schnitt längs der Linie 'A'-'A'
in F i g. 1 zeigt, ist die Form des V< veranschaulicht, woraus man crken
in den einen Matertalzufülmings drückte Veischicbckürpcr 9 den M
kanal 4 dicht abschließt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. F.inspritzeinheii einer KunststoiT-Spritzgießmaschine
mit einer zwischen zwei getrennten Material/ulührungskanälen
und einem Anuußkanal angeordreten Venlilvorrichtung beziehend aus
einem /wischen den beiden Matcrialzufiihrungskanälen angeordneten Verschiebeventil mit Verschiebekiirper.
der unter Freigabe des Materialflusses durch den Materialzuführungskanal mit einem jeweils höheren Materialförderdruck und
unter Sperrung des Matcrialflusses durch den Materialführungskanal
mit dem jeweils niedrigeren Materialförderdruck verschiebbar ist. und einer
Absperrvorrichtung. dadurch gekenn ζ e i c h net. daß die zwei Material/.iiführungskaniile
(3, Λ) durch einen Verbindungskanal (7) verbunder >ind, in dem der Verschiebekörper (9)
abdichtend geführt ist, und daß die beiden hinter dem Verbindungskanal (7) liegenden Abschnitte
der Material/ufülmingskanäle (3. 4) durch einen Absperrhahn (5) mit dem Angußkanal (6) verbindbar
sind.
2. Fmspritzeinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Materialzuführungskanäle (3. 4) in einem einzelnen Metallblock
(8) durch zwei im wesentlichen parallele Bohrungen gebildet sind, die durch den quer zu
ihren Achsen verlaufenden Verbindungskanal (7) verbunden sind, und daß die Lange des Verschiebekörpers
(9) größer als die Weite der Bohrungen ist.
3. Einspritzeinheit nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß die jeweiligen Materialzuführungskanälen
(3. 4) zugeordneten Stirnflächen (10, 11) des Verschiebekörpers (9) abgeschrägt
sind.
4. Einspritzeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Materialzuführungskanäle (3, 4) in den Absperrhahn (5) V-förmig in einer Öffnung am Umfang
des Absperrhahnes (5) zusammenlaufen.
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