DE20025C

DE20025C - Polirapparat für Spiegelgläser

Info

Publication number: DE20025C
Application number: DENDAT20025D
Authority: DE
Original assignee: J. E. EARNSHAW & CO. in Nürnberg

Description

Patenτ-Anspruch:

Der dargestellte Polir-Apparat mit rotirendem Untertisch F, welcher mit Glas belegt wird, und mit ein oder zwei rotirenden Rahmen, welche die Polirpflöcke KK tragen.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 67: Schleifen und Poliren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Mai 188a ab.

Dieser Apparat unterscheidet sich von den bisher zu gleichem Zweck angewendeten Apparaten durch seine den letzteren gegenüber vollständig veränderte, neue und eigenthümliche Construction, durch welche nachverzeichnete Vortheile erzielt werden sollen:

ι. gröfsere Leistungsfähigkeit bei vollkommen gleichmäfsiger Politur der ganzen Glasfläche;
2. geringere Abnutzung des Apparates, weil

a)' die so aufserordentlich nachtheiligen Kurbelbewegungen der bisherigen Apparate bei der hier vorliegenden neuen Construction umgangen sind, und

b) die Anzahl der bewegten Theile auf ein Minimum beschränkt ist, so dafs die Bedienung von nur acht Lagern am ganzen Apparate erforderlich wird, während die bisher gebräuchlichen Apparate doppelt so viele und noch mehr Lager aufweisen.

Der vorliegende Apparat kann durch Wasser oder Dampf und vermittelst Riemen betrieben werden.

Die Transmission zum Betriebe des Untertisches liegt unter dem Boden in einem Gewölbe und wird von der Haupttransmission aus vermittelst eines halbgeschränkten Riemens durch die Rolle A, welche auf Welle B sitzt, in Bewegung gesetzt; durch die konischen Räder C und C₁ wird die Rotation auf die stehende Welle D, auf der die Tragscheibe E aufgekeilt ist, übertragen.

Die Oberfläche dieser Tragscheibe, welche mit der Bodenlinie in gleicher Höhe liegt, hat ein Schienengeleise, auf dem der mit Laufrädern versehene Untertisch F steht und vermittelst zweier Spindeln G festgestellt wird.

Die Oberfläche des Untertisches, auf dem das zu polirende Glas aufgegypst wird, ist genau planirt.

Die Transportfähigkeit des Untertisches ist zu dem Zweck angeordnet, um mit den zu einem Polirapparat gehörigen zwei Untertischen wechseln zu können, da sonst der Apparat während der Zeit des Abräumens und Aufgypsens von Glas aufser Betrieb kommen müfste. Auf starkem Fundament stehen zwei mit zwei Traversen verbundene Säulen, welche die Lager der oberen stehenden Wellen J und J₁, deren Mittel in ungleicher Entfernung vom Mittel des Untertisches liegen, tragen. Dieselben werden ebenfalls durch Riemen betrieben von einer von der Haupttransmission vermittelst konischer Räder abgezweigten stehenden Welle, und zwar mit offenen Riemen auf die Rollen H und H₁, welch letztere auf den stehenden Wellen J und J₁ sitzen; die Umdrehungsrichtung dieser Wellen ist entgegengesetzt derjenigen des Untertisches. Am unteren Ende dieser Wellen ist je ein Polirpflockhalterrahmen aufgekeilt. Wie aus beiliegender Zeichnung ersichtlich, trägt jeder solcher Rahmen vier Polirpflöcke; doch ist dies nicht Norm, sondern es richtet sich die Anzahl der Polirpflöcke nach der jeweiligen Gröfse des Apparates.

Die Pflockhalter sind in einem Rahmen verschiebbar; die Polirpflöcke K sind rund und in gebräuchlicher Art und Weise durch die Pflockmitnehmer geführt.