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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Tülle zur Durchführung von
elektrischen Leitungen durch Wandungen, insbesondere durch Wandungen
von Kraftfahrzeugen.
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Derartige
Tüllen
werden verwendet, um bei der Montage von elektrischen Leitungen
oder von Kabelbäumen
in Kraftfahrzeugen die Leitungen bzw. Kabelbäume durch eine in einer Wandung
vorgesehene Öffnung
zu führen
und gleichzeitig die Öffnung gegen
das Eintreten von Feuchtigkeit, Schmutz und anderen Einflüssen abzudichten,
so dass der Innenraum geschützt
bleibt. Derartige Wandungen sind beispielsweise Wandungen in der
Karosserie, in Ausstattungsteilen des Kraftfahrzeugs bzw. eines
anderen Fahrzeugs, wie Gehäuseboxen
mit elektrischen oder mit elektronischen Bauteilen, oder ähnliches.
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Stand der
Technik
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Zu
diesem Zweck sind im wesentlichen zwei Arten von Tüllen bekannt,
herkömmliche
Tüllen
aus elastischem Material, die als Gummitüllen bezeichnet werden und
geschäumte/gespritzte
Tüllen.
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Die
sog. Gummitüllen
sind aus einem elastischen Material aufgebaut und weisen eine in
der Größe festgelegte
Durchtrittsöffnung
auf, in die Leitungen (Leiter) bzw. Kabelbäume eingesetzt und durch sie
durchgeführt
werden können.
Dazu wird die Öffnung
der Tülle
temporär
geweitet, die Leiter oder ähnliches
in die geweitete Öffnung
eingeführt
und der zwischen der Durchtrittsöffnung
und den Leitungen verbleibende Raum durch Dicht- bzw. Klebemittel
abgedichtet und die Durchtrittsöffnung
der Tülle
wieder in die entspannte Position gebracht. Bei herkömmlichen
Gummitüllen
mit aufweitbarer Öffnung
müssen die
Leitungen oft einzeln durch die Durchtrittsöffnung geführt werden, was ein erhebliches
Maß an
Handarbeit und Zeitaufwand mit sich bringt.
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Eine
andere Art der bekannten elastischen Tüllen sind sog. geschlitzte
Tüllen.
Dabei besteht eine durchgängige
Schlitzverbindung von der Durchtrittsöffnung einer Tülle zur
Außenseite
der Tülle,
so dass die Tülle
beim Einführen
bzw. Einbringen der Leitungen oder Leiterbündel entlang des Schlitzes gespreizt
werden kann, wodurch die Leitungen bzw. Leiterbündel einfacher in die Durchtrittsöffnung eingeführt werden
können.
Der zwischen der Durchtrittsöffnung
und den Leitungen verbleibende Raum wird wiederum durch Dicht- bzw.
Klebemittel ausgefüllt, wodurch
die Dichtheit in diesem Bereich gewährleistet wird. Zur Fixierung
des Schlitzbereichs ist z. B. ein Kupplungselement vorgesehen. Eine
solche geschlitzte Tülle
ist beispielsweise in der
DE
197 01 511 A1 beschrieben, wobei selbstverständlich neben
herkömmlichem
Gummi auch andere Arten von elastischen Materialien für den Tüllenkörper verwendbar sind.
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Eine
andere Art von Tüllen
sind sog. geschäumte
Tüllen.
Dabei werden die Einzelleiter bzw. Leiterbündel über einen begrenzten Längenabschnitt in
einem Block aus aufgeschäumtem
bzw. gespritztem Kunststoffmaterial aufgenommen. Dieser Block bildet
gleichzeitig eine feuchtigkeitsdichte Verbindung mit einer Wandung,
indem der Block in ein Hüllrohr
oder einen Hüllschlauch,
beispielsweise, eingesetzt ist. Solche geschäumten Tüllen sind beispielsweise in
der
DE 34 31 617 A1 oder
US 4,797,513 beschrieben.
Gegenüber
den herkömmlichen
Gummitüllen
bieten sie den Vorteil, dass das Einbringen der Leiter bzw. Leiterbündel sich
wesentlich einfacher gestaltet. Allerdings bringen sie im Vergleich
zu den herkömmlichen
Gummitüllen
verhältnismäßig hohe Anschaffungskosten
der zum Schäumen
oder Spritzen benötigten
Maschinen mit sich. Die Maschinen haben ferner eine vorgegebene
maximale Kapazität, so
dass Spitzen bezüglich
der Auslastung nicht ohne weiteres ausgeglichen werden können. Ferner
sind einmal eingeschäumte
Leiterbündel
bzw. Einzelleiter nach dem Schäumen/Spritzen
nicht mehr austauschbar oder ergänzbar.
Da jedoch von den feuchtigkeitsdichten Leitungsführungen im allgemeinen eine
sehr kurzfristige Verfügbarkeit
bei einer gleichzeitigen hohen Flexibilität hinsichtlich der Art und
Menge der durchzuführenden
Leiter verlangt wird, da insbesondere die Arten der durchzuführenden
Leiter und deren Anzahl stark von den Kundenvorgaben, bedingt durch
die verschiedenen Ausstattungen eines Fahrzeugs, beispielsweise,
abhängig
ist, ist eine solche im voraus festzulegende Leiterauswahl nicht
wünschenswert.
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Eine
weitere geschäumte
Tülle ist
aus der
EP 0 380 042
A2 bekannt. Dabei ist eine Durchführungstülle aus elastischem Material
auf ein Kabel bzw. ein Kabelbündel
in der Art einer geschäumten Tülle aufgespritzt.
Zusätzlich
ist neben diesem Durchtritt für
die Kabel bzw. die Kabelbündel
eine Öffnung
vorgesehen, die entweder von einer dünnen Membranhaut oder von einem
Stopfen verschlossen ist. Dieser Stopfen ist wiederum ein Kabel
bzw. ein Kabelbündel,
um das Material gespritzt bzw. geschäumt ist. Sind in einem Kabelbaum
mehrere Teilkabelsätze
vorhanden, so ist die Verwendung einer solchen Tülle insbesondere vorteilhaft,
da der Stopfen einschließlich
des im Stopfen eingespritzten Leiters bzw. Leiterbündels je
nach Bedarf in die im Haupttüllenkörper vorgesehene Öffnung eingesetzt werden
kann. Allerdings ist wiederum keine Korrekturmöglichkeit an der Art bzw. der
Anzahl der Leiter möglich,
nachdem die einzelnen Spritzvorgänge
zur Integration der Leiter im Haupttüllenkörper bzw, im Stopfen durchgeführt worden
sind.
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Im
Gegensatz zu den oben beschriebenen Gummitüllen sind die geschäumten Tüllen nicht
mit einer festgelegten Durchtrittsöffnung versehen. Vielmehr wird
die Größe der Durchtrittsöffnung nur
durch den Querschnitt der Leiter bzw. des Leiterbündels bestimmt,
um das das Spritz- bzw. Schaummaterial aufgebracht wird.
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Darstellung
der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tüllenanordnung zur Durchführung von
elektrischen Leitungen durch Wandungen, insbesondere in Kraftfahrzeugen,
vorzusehen, bei der eine kostengünstige
Fertigung bei gleichzeitig hoher Flexibilität hinsichtlich der Art und
Anzahl der durchzuführenden Leitungen
und bezüglich
deren Anpassung an Kundenvorgaben oder Reparatur möglichst
bis zur Auslieferung der fertiggestellten Tülle mit Kabelbaum gewährleistet
bleibt.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Tülle
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Vorteile eines gespritzten
Tüllenkörpers mit
den Vorteilen eines Tüllenkörpers mit
festgelegter Durchgangsöffnung
zu kombinieren. Dazu wird ein gespritzter Tüllenkörper so geformt, dass er eine
Aufnahme aufweist, in die ein herkömmlicher Tüllenkörper mit festgelegter Durchgangsöffnung einsetzbar ist.
In dem gespritzten Tüllenkörper können Leitungen
eines Basisleitungsstrangs, die beispielsweise für jedes Fahrzeug eines Typs
identisch sind, integriert werden. Andererseits kann die Öffnung in
dem Tüllenkörper mit
festgelegter Öffnung
dazu verwendet werden, Leitungen, die durch kundenspezifisch festgelegte
Komponenten benötigt
werden, zu führen.
Diese Leitungen werden auf herkömmlicher
Weise, beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Dichtmaterials, in
den Tüllenkörper mit
festgelegter Öffnung
eingebracht.
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Durch
die Kombination eines Tüllenkörpers mit
festgelegter Durchgangsöffnung
mit einem gespritzten Tüllenkörper ist
es möglich,
bereits in einem recht frühen
Stadium der Fertigung Leitungen eines Basisleitungsstrangs in den
gespritzten Tüllenkörper einzubetten.
Dadurch können
diese Leitungen kostengünstig
und ohne großen
Arbeitsaufwand für
die feuchtigkeitsdichte Leitungsführung vorgesehen werden. Die
noch verbleibenden Leitungen, die auch Leitungen zur Überbrückung eventuell
fehlerhafter Leitungen des Basisleitungsstrangs umfassen können, werden
auf herkömmliche
Weise, also gewöhnlich mit
im Vergleich zum Einspritzen verhältnismäßig hohem Arbeitaufwand, durch
den Tüllenkörper mit
festgelegter Öffnung
geführt,
was montagetechnisch auch an einem vom Spritzort des Tüllenkörpers für den Basisleitungsstrang
unterschiedlichen Ort vorgenommen werden kann. Die Leitungen, die
durch den Tüllenkörper mit
festgelegter Durchgangsöffnung
geführt
werden, werden im Bereich der Durchgangsöffnung mit dem Tüllenkörper auf
gewöhnliche
Weise, also durch Einbringen von Dichtmaterialien oder ähnlichem,
abgedichtet. Somit kann neben einer bis zu einem späten Fertigungsstadium
erhalten bleibenden Flexibilität
hinsichtlich der Art und Anzahl der durch die Tülle geführten Leitungen auch ein verhältnismäßig kostengünstige Fertigung
erzielt werden, da nicht alle Leiter oder Leiterbündel durch
den Tüllenkörper mit
festgelegter Durchgangsöffnung
geführt
werden müssen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind durch die übrigen
Ansprüche
gekennzeichnet.
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So
ist nach einer bevorzugten Ausführungsform
der erste Tüllenkörper, also
derjenige, der in die Aufnahme des gespritzten Tüllenkörpers (zweiter Tüllenkörper) einsetzbar
ist, eine Gummitülle.
Gummitüllen,
also aus elastischem Material gefertigte Tüllen mit einer oder ggf. auch
mehreren Durchgangsöffnungen,
die im voraus festgelegt sind, haben sich als zuverlässig zur
feuchtigkeitsdichten Leitungsführung
erwiesen. Zum Einführen
der Leitungen wird der Bereich des Tüllenkörpers, der die Öffnung aufweist, aufgeweitet,
so dass die Leitungen durchgeführt
werden können,
ggf. einzeln und unter Verwendung von Dicht- und Klebmaterialien.
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Der
Tüllenkörper mit
festgelegter Durchgangsöffnung
ist bevorzugter Weise ein geschlitzter Tüllenkörper, was bedeutet, dass ein
durchgängiger, aufspreizbarer
Schlitz in einem Bereich zwischen dem Außenumfang des Tüllenkörpers und
der Durchgangsöffnung
vorhanden ist, der beim Einbringen der Leiter bzw. des Leiterbündels in
den Tüllenkörper aufgespreizt
werden kann, so dass die Leitungen bzw. Leiterbündel mit geringerem Arbeitsaufwand
in die festgelegte Durchgangsöffnung
des Tüllenkörpers eingeführt werden
können.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform weist
der erste Tüllenkörper in
Randbereichen, die mit dem zweiten Tüllenkörper in Wechselwirkung treten,
ein Nut-Feder-Profil an seinem Umfang auf, das einem Nut-Feder-Profil
des zweiten Tüllenkörpers im Bereich
der Aufnahme entspricht. Durch das Vorsehen eines solchen Nut-Feder-Profils
wird einerseits ein sicherer Sitz des ersten Tüllenkörpers in der Aufnahme des zweiten
Tüllenkörpers gewährleistet.
Dieser Sitz sichert im Allgemeinen gleichzeitig für den ersten
Tüllenkörper eine
gewisse Formstabilität,
so dass etwaige Halteelemente, die einen geschlitzten Tüllenkörper in
Form halten und den Schlitzbereich im geschlossenen Zustand halten,
nicht nötig
sind, wenn der erste Tüllenkörper in
der Aufnahme des zweiten Tüllenkörpers sitzt.
Ein unerwünschtes
Aufspreizen des Stützbereichs
ist dann nicht mehr möglich.
Andererseits bietet ein Nut-Feder-Profil am Umfang des ersten Tüllenkörpers in
den Bereichen, die mit dem zweiten Tüllenkörper in Wechselwirkung treten,
den Vorteil, dass dieser Bereich ebenfalls feuchtigkeitsdicht ausgebildet
ist.
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Vorteilhafter
Weise ist der zweite Tüllenkörper, in
den der erste Tüllenkörper aufnehmbar
ist, an seinem Umfangsrand mit Dicht- und Klemmlippen versehen.
Diese Dicht- und Klemmlippen helfen beim Herstellen einer feuchtigkeitsdichten
Verbindung im Bereich zwischen der Wandung, in die die gesamte Tülle aufgenommen
wird, und dem Tüllenkörper.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist die Aufnahme für
den ersten Tüllenkörper im
zweiten Tüllenkörper so
gestaltet, dass der erste Tüllenkörper vom
Umfangsrand des zweiten Tüllenkörpers aus
in den zweiten Tüllenkörper einschiebbar
ist. Dies stellt sicher, dass ein erstes Bündel von Leitern, die beispielsweise
einer kundenspezifischen Ausstattung entsprechen, und in den ersten
Tüllenkörper eingebracht
sind, ohne übermäßigen Aufwand
und Schwierigkeiten mit den Leitungen eines zweiten Bündels, z.
b. eines Basisstrangs, die in dem zweiten Tüllenkörper umspritzt sind, in Verbindung
gebracht werden können,
d. h. in einer einzigen Tülle
zusammengefasst werden können,
die wiederum als ein einziges Bauelement in eine Wandung eines Fahrzeugs
eingesetzt werden kann. Das seitliche Einschieben des ersten Tüllenkörpers in
den zweiten Tüllenkörper ist
ein einfacher Montageschritt zum Herstellen einer Gesamttülle.
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Im
Fall, dass der erste Tüllenkörper vom
Umfangsrand des zweiten Tüllenkörpers aus
in diesen einschiebbar ist, und somit auch einen Bereich des Außenumfangs
der Gesamttülle
bildet, ist vorzugsweise der erste Tüllenkörper in dem Bereich seines Außenumfangs,
der einen Teil des Umfangs der Gesamttülle bildet, mit Dicht- und
Klemmlippen versehen, die günstigerweise
auf Dicht- und Klemmlippen abgestimmt sind, die am Umfang des zweiten
Tüllenkörpers vorgesehen
sind.
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Vorzugsweise
ist der erste Tüllenkörper mit dem
zweiten Tüllenkörper über eine
Klemmverbindung verbindbar. Dies bedeutet insbesondere, dass keine
zusätzlichen
Klebmittel oder andere Verbindungselemente nötig sind, um die beiden Tüllenkörper zu
einer Gesamttülle
zu verbinden.
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Soll
der Basisleitungsstrang bzw. der im gespritzten Bereich des zweiten
Tüllenkörpers eingebettete
Leitungsstrang im Bereich der Tülle
seine Richtung ändern,
so ist bevorzugter Weise ein Ansatzkörper vorgesehen, so dass der
Basisleitungsstrang innerhalb der Tülle seine Richtung um beispielsweise
90° ändert und
aus dem Ansatzkörper aus
der Tülle
austritt. Die Richtungsänderung
wird dabei z. B. durch eine entsprechende Formgebung des Basisleitungsstrangs
realisiert, z. B. durch ein gekrümmtes
Rohrstück
als Ansatzkörper.
Dadurch kann eine gegen Beschädigungen
durch unerwünschtes
Abklemmen oder Verklemmen weitgehend gesicherte Leitungsführung im
Bereich der Tülle
erzielt werden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der zweite Tüllenkörper mit
Schaummaterial ausgespritzt, nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform
mit geschäumtem
Polyurethan. Dadurch kann eine gute und dauerhafte Abdichtung ohne übermäßigen Materialverbrauch
erzielt werden. Ein verhältnismäßig geringer
Materialverbrauch bringt neben einer kostengünstigen Verbindung auch eine Gewichtsersparnis
mit sich, die sich wiederum vorteilhaft auf das gesamte Fahrzeug,
in das der Kabelbaum eingesetzt werden soll, auswirkt.
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Selbstverständlich ist
es möglich,
in einem Tüllenkörper, der
aus gespritztem Material aufgebaut ist, mehrere Aufnahmen für Tüllenkörper mit
festgelegter Durchgangsöffnung
vorzusehen. In diesem Fall ist nach einer bevorzugten Ausführungsform
die Anzahl der Tüllenkörper mit
festgelegter Durchgangsöffnung,
die verwendet werden, identisch mit der Anzahl der auch im zweiten
Tüllenkörper vorgesehenen
Aufnahmen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Nachfolgend
wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten Figuren
beschrieben, in denen
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1 eine
erfindungsgemäße Tülle zeigt, wobei
der erste Tüllenkörper nicht
mit dem zweiten Tüllenkörper in
Eingriff gebracht ist;
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2 eine
erfindungsgemäße Tülle zeigt, wobei
der erste Tüllenkörper mit
dem zweiten Tüllenkörper in
Eingriff gebracht ist; und
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3 eine
Seitenansicht der Tülle
aus 2 ist.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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1 und 2 zeigen
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Tüllenanordnung 10.
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Dabei
ist in 1 ein erster Tüllenkörper 12, der
eine hinsichtlich der Größe festgelegte Öffnung 14 zur
Aufnahme von Leitungen 16 aufweist, die speziellen Kundenausstattungswünschen entsprechen, noch
nicht in eine für
ihn vorgesehene Aufnahme 18 in einem zweiten Tüllenkörper 20 eingesetzt.
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Der
erste Tüllenkörper 12,
der gewöhnlich aus
Gummi oder einem anderen elastischen Material gefertigt ist, ist
in der dargestellten Ausführungsform als
geschlitzter Tüllenkörper ausgebildet.
Dabei erstreckt sich der Schlitzbereich 22 zwischen dem äußeren Umfang
des Tüllenkörpers 12 und
der Durchgangsöffnung 14 für die Leiter
bzw. das Leiterbündel 16.
Wie es in 1 gezeigt ist, ist der Schlitzbereich vorteilhafter
Weise in einem Bereich des ersten Tüllenkörpers angeordnet, der im in
der Gesamttülle
innen liegenden Bereich der Aufnahme 18 am zweiten Tüllenkörper 20 zu
liegen kommt.
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Dadurch
entfällt
die Notwendigkeit, eine Sicherung am ersten Tüllenkörper 12 vorzusehen,
die bewirkt, dass sich der Schlitzbereich 22 nicht ungewollter
Weise auf spreizt, da der Schlitzbereich sich aufgrund der Formgebung
der Aufnahme nicht auf weiten kann, wenn der erste Tüllenkörper in
den zweiten Tüllenkörper eingesetzt
ist. Selbstverständlich
kann eine Sicherung in Form von Klammern, durch Kleben oder auf
andere Art zusätzlich
trotzdem vorgesehen sein.
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Der
erste Tüllenkörper 12 ist
in der dargestellten Ausführungsform
im wesentlichen U-förmig gestaltet.
Entsprechend ist die Aufnahme 18, die am zweiten Tüllenkörper 20 für den ersten
Tüllenkörper 12 vorgesehen
ist, ebenfalls im wesentlichen U-förmig. Selbstverständlich ist
es möglich,
den ersten Tüllenkörper 12 und
die für
ihn vorgesehene Aufnahme 18 mit einem anderen Umriss zu
versehen, sollte sich dies als günstig
oder erforderlich erweisen.
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Der
zweite Tüllenkörper 20,
der in der in 1 dargestellten Ausführungsform
im wesentlichen eine runde Konfiguration hat, ist mit einer Aufnahme 18 versehen,
die den ersten Tüllenkörper 12 aufnehmen
kann. Diese Aufnahme 18 erstreckt sich von der Seite, also
dem äußeren Umfang,
des zweiten Tüllenkörpers 20 in
Richtung zu dessen mittleren Bereich. Dies stellt sicher, dass der
erste Tüllenkörper 12 von
der Seite her in den zweiten Tüllenkörper 20 einschiebbar
ist. Alternativ dazu ist es denkbar, eine Öffnung im zweiten Tüllenkörper 20 vorzusehen, die
sich nicht bis zu dessen Umfang erstreckt, so dass die erste Tülle, die
eine Öffnung
mit festgelegten Durchmesser aufweist, in eine Richtung senkrecht
zur Zeichenebene nach 1 in den zweiten Tüllenkörper 20 eingedrückt werden
muss.
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Der
zweite Tüllenkörper 20 ist
im wesentlichen aus Spritzmaterial hergestellt, mit dem ein Leitungsstrang 24 ummantelt
wird, so dass er feuchtigkeitsdicht in dem zweiten Tüllenkörper 20 angebracht ist.
Der Leitungsstrang 24 ist in der dargestellten Ausführungsform
in einen Ansatzkörper 26 eingeführt, der
innerhalb des Bereichs des zweiten Tüllenkörpers und damit der Gesamttülle 10 seine
Richtung um 90° ändert. Selbstverständlich sind
andere Richtungsänderungen
neben einer 90° Richtungsänderung
ebenfalls möglich,
in diesem Fall muss der Ansatzkörper 26 entsprechend
geformt werden. Alternativ dazu ist es auch denkbar, die Leitungen 24 bzw. Leiterbündel direkt
mit dem Spritzmaterial, das nach einer bevorzugten Ausführungsform
schäumbares Material
ist, zu umgeben.
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Die
dargestellte Tülle 10 weist
im zusammengebauten Zustand, wie es in 2 gezeigt
ist, einen im wesentlichen kreisrunden Querschnitt auf. Selbstverständlich sind
auch andere Formen möglich.
Dies ist nur abhängig
von dem zweiten Tüllenkörper, der
entsprechend gefertigt werden kann.
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Am
Außenumfang
der Tülle 10 sind
nach einer bevorzugten Ausführungsform
Dicht- und Klemmlippen 28 vorgesehen, die eine feuchtigkeitsdichte
Anbringung der Tülle
in der Wandung des Fahrzeugs, in die sie einzusetzen ist, ermöglichen. Diese
Dicht- und Klemmlippen 28, die am Umfang des zweiten Tüllenkörpers vorgesehen
sind, setzen sich bevorzugter Weise in dem Bereich 30 des
ersten Tüllenkörpers 12 fort,
der den Außenumfang
der Gesamttülle
bildet.
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Aus 2,
die die Tülle
im zusammengebauten Zustand aus erstem und zweitem Tüllenkörper zeigt,
ist deutlich zu erkennen, dass der geschlitzte Bereich 22 des
ersten Tüllenkörpers 12 sich
im Inneren der Aufnahme 18, die im zweiten Tüllenkörper 20 vorgesehen
ist, befindet. In der dargestellten Ausführungsform sind am ersten Tüllenkörper 12 keine zusätzlichen
Sicherungselemente vorgesehen, die neben der Formgebung der Aufnahme
einen Zusammenhalt des geschützten
Bereichs 22 sicherstellen.
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3 zeigt
schließlich
die erfindungsgemäße Tülle in einer
Seitenansicht. Es ist deutlich zu erkennen, dass der Ansatzkörper 26 im
Bereich der Tülle
eine Richtungsänderung
des Basisleitungsstrangs 24 im Bereich der Tülle um 90° ermöglicht. Solche
oftmals durch konstruktive Anforderungen vorgegebenen Richtungsänderungen
eines Leitungsstrangs sind somit ebenfalls problemlos in die erfindungsgemäße Tülle integrierbar
und können,
soweit sie den Basisleitungsstrang 24 betreffen, schon im
voraus , also vor dem Einbringen der spezifischen Kundenwünsche, verhältnismäßig einfach
integriert werden, indem ein entsprechend geformter Ansatzkörper mit
in den zweiten Tüllenkörper eingespritzt wird.
Aus 3 ist ferner deutlich zu entnehmen, dass selbstverständlich eine
Bündelung
des Basisleitungsstrangs und des kundenspezifischen Leitungsstrangs
vor bzw. nach dem Durchtritt durch die Tülle 10 möglich ist.
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Zum
Durchführen
des Gesamtleitungsstrangs, der sich in der dargestellten Ausführungsform
aus einem Basisleitungsstrang und einem kundenspezifischen Leitungsstrang
zusammensetzt, durch die erfindungsgemäße Tülle wird wie folgt vorgegangen:
Zunächst
wird der zweite Tüllenkörper gefertigt,
in den der Basisleitungsstrang 24 integriert wird. Dazu
wird der Basisleitungsstrang 24 mit entsprechendem Material,
beispielsweise geschäumtem Polyurethan
umspritzt. Gleichzeitig wird eine Form des zweiten Tüllenkörpers 20 sichergestellt,
die eine Aufnahme für
einen ersten Tüllenkörper 12 gewährleistet.
Je nach Anwendungsfall ist es auch denkbar, mehrere solche Aufnahmen 18 vorzusehen,
in die entsprechend mehrere Tüllenkörper mit
festgelegter Durchgangsöffnung 14 einsetzbar
sind. Bei dem Fertigen des umspritzten zweiten Tüllenkörpers 20 kann der
Basisleitungsstrang in Form von Einzelleitungen oder in Form von
Leiterbündeln
vorliegen. Ferner ist es möglich,
den Basisleitungsstrang 24 in einen Ansatzkörper 26 aufzunehmen,
der, insbesondere bei einer Richtungsänderung der Leitungen beim
Durchtritt durch die Tülle,
diese vor Beschädigungen schützt. Da
der Basisleitungsstrang 24 im allgemeinen direkt mit Spritzmaterial
umgeben wird, sind zusätzlich
Dichtmaterialien nicht erforderlich.
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Dieser
zweite Tüllenkörper, der
den Basisleitungsstrang 24 einschließt, kann bereits einige Zeit im
voraus gefertigt werden, ggf. auch in einem Werk, das nicht mit
der Endzusammenstellung des Kabelbaums vertraut ist. Änderungen
an den im Basisleitungsstrang und damit im zweiten Tüllenkörper eingebetteten
Leiter sind nachträglich
nicht möglich,
so dass es sich empfiehlt, im Basisleitungsstrang 24 nur diejenigen
Leiter zusammen zu fassen, die unabhängig von speziellen Kundenwünschen sind.
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Soll
der Kabelbaum mit den entsprechenden Leitern zur Auslieferung fertiggestellt
werden, so werden die Leiter, die kundenspezifischen Wünschen entsprechen,
unter Zuhilfenahme von Dichtmaterialien in den ersten Tüllenkörper 12 eingebracht.
Wenn eine geschlitzte Tülle
verwendet wird, wie es in 1 und 2 dargestellt
ist, so können
die Leiter auch als Leiterbündel
eingebracht werden, indem der Schlitzbereich aufgespreizt wird und
die Leiter eingeschoben werden. Bei herkömmlichen Tüllen mit festgelegter Durchgangsöffnung,
die gewöhnlicher
Weise aus Gummi oder einem anderen elastischen Material bestehen,
wird die Durchtrittsöffnung
für die
Leiter ebenfalls aufgeweitet und die Leiter werden, ggf. einzeln,
durch die Durchgangsöffnung
geführt.
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Neben
Leitern, die kundenspezifischen Ausstattungen entsprechen, ist es
auch möglich,
solche Leiter nochmals im kundenspezifischen Leitungsstrang 16 zu
integrieren, die sich im Basisleitungsstrang 24 bei einer Überprüfung als
fehlerhaft erwiesen haben. Dadurch ist es möglich, eine Tülle, die sich
bei einer vollständigen
Ausbildung der Tülle durch
Umschäumung
als fehlerhaft erwiesen hätte und
damit dem Ausschuss zuzuordnen gewesen wäre, dennoch zu verwenden. Dadurch
können
durch Ausschuss hervorgerufene Kosten vermieden werden.
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Schließlich wird
der erste Tüllenkörper 12,
in den die Leitungen des kundenspezifischen Leitungsstrangs 16 eingeführt sind,
in die dafür
vorgesehene Aufnahme 18 am zweiten Tüllenkörper eingesetzt. Die Verbindung
zwischen dem ersten Tüllenkörper und
dem zweiten Tüllenkörper kann
dabei z. B. durch Klemmen realisiert werden. Alternativ dazu sind
auch andere Verbindungen denkbar, beispielsweise Klebeverbindungen
oder solche, die unter Zuhilfenahme von Verbindungselementen ausgebildet
werden.
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Der
wesentliche Aspekt der Erfindung liegt darin, die Vorteile von geschäumten Tüllenkörpern mit
den Vorteilen von herkömmlichen
Tüllen
mit fester Durchtrittsöffnung
zu kombinieren. Dazu wird eine herkömmliche, meist elastische Tülle mit
in der Größe festgelegter
Durchtrittsöffnung
in eine Aufnahme in einem geschäumten
Tüllenkörper eingesetzt.