DE200201C - - Google Patents

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DE200201C
DE200201C DENDAT200201D DE200201DA DE200201C DE 200201 C DE200201 C DE 200201C DE NDAT200201 D DENDAT200201 D DE NDAT200201D DE 200201D A DE200201D A DE 200201DA DE 200201 C DE200201 C DE 200201C
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acetyl nitrate
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C53/00Saturated compounds having only one carboxyl group bound to an acyclic carbon atom or hydrogen
    • C07C53/08Acetic acid
    • C07C53/10Salts thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

j &i:u:nhiv\- bet
'.Λ1, ax
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 200201 — KLASSE 12 o. GRUPPE.
AME PICTET in GENF,
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Januar 1907 ab.
Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Acetylnitrat
CH3-COO-NO2
bzw. ein Verfahren zur Herstellung von Acetylnitrat enthaltenden Gemischen, die Verwendung finden zur Nitrierung solcher organischer Körper, deren Nitrierung durch die bisherigen Mittel nur zum Teil gelang.
ίο Das Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß Salpetersäureanhydrid mit Essigsäureanhydrid bei niederer Temperatur eventuell unter Zusatz von wasserentziehenden Mitteln zusammengebracht wird oder daß man Essigsäureanhydrid auf Salpetersäure bei Gegenwart von Phosphorpentoxyd oder Schwefeltrioxyd einwirken läßt.
Es entsteht auf diese Weise eine farblose, unter 70 mm Druck bei 220 siedende Flüssig-
Die erhaltenen Produkte können in' reinem . oder gelöstem Zustande zum Nitrieren verwendet werden.
Das Acetylnitrat und die Acetylnitrat ent-
haltenden Gemische verhalten sich gegen organische Verbindungen als energische Nitrierungsmittel, deren Wirkung diejenige der Salpetersäure oder deren Gemische mit gewöhnlicher oder rauchender Schwefelsäure weit übertrifft, was darauf zurückzuführen ist, daß die Nitrierung ohne gleichzeitige Abspaltung von Wasser erfolgt:
CH9 COO NO2
RH
= RNO2+ CH3CO OH.
Das vorliegende Verfahren zur Herstellung des Acetylnitrates unterscheidet sich wesentlich von den bekannten Verfahren zur Herstellung der Diacetylsalpetersäüre. Ferner sind beide Produkte hinsichtlich ihrer Wirkung als nitrierende Körper grundverschieden. Die Diacetylsalpetersäüre wird im wesentlichen durch die Reaktion von Salpetersäure auf Essigsäure gewonnen; ihre chemischen Eigenschaften kennzeichnen sich dadurch, daß ihre Wirkung auf organische Körper eine energisch oxydierende und eine schwach nitrierende ist. Die Anwendung der Diacetylsalpetersäüre erscheint in den Fällen vorteilhaft, in denen konzentrierte Salpetersäure zu energisch wirkt.
Im Gegensatz hierzu übertrifft das Acetylnitrat die Salpetersäure als Nitrierungskörper wesentlich, so daß Salpetersäure zwischen der Diacetylsalpetersäüre und dem Acetylnitrat hinsichtlich der Nitrierwirkung steht.
Mittels des Acetylnitrates ist es möglich, eine Anzahl organischer Körper verschiedener Reihen, wie z. B. Anthracen, Thiophen, Pyridinbasen, Fettsäuren, Chloroform usw. zu nitrieren, welche von den bisher bekannten Nitrierungsmitteln nicht angegriffen werden. Bei vielen aromatischen Körpern kann die Nitrierung bei niedrigerer Temperatur , erfolgen, und zwar mit besserer Ausbeute als mit den gewöhnlichen Mitteln.
Außerdem wird bei den substituierten aromatischen Verbindungen die JVO2-Gruppe durch Acetylnitrat vorzugsweise in die Orthostellung zu dem vorhandenen Substituenten
eingeführt. So liefert z. B. Acetanilid ausschließlich und quantitativ o-Nitroacetanilid; Phenol, Benzylchlorid, Benzoesäure, Phenylessigsäure usw. werden ebenfalls in ganz überwiegender Menge in die entsprechenden Orthonitroderivate übergeführt.
Mit Vorteil wird also Acetylnitrat zur Darstellung zahlreicher, bereits bekannter oder neuer Nitrokörper dienen, die bei der
ίο technischen Darstellung von Färb- und Sprengstoffen, künstlichen Medikamenten, Riechstoffen usw. benutzt werden. Es kann entweder in reinem Zustande oder in geeigneten Lösungsmitteln wie Tetrachlorkohlenstoff und Essigsäureanhydrid oder einfach in Form eines Gemisches der Körper, aus denen es hergestellt wird, zur Anwendung kommen. Im nachstehenden sind zwei Beispiele angeführt, eines zur Herstellung des Acetylnitrates, ^as zweite zur Verwendung des Produktes als Nitrierungsmittel.
I. Herstellung des Acetylnitrates.
I Teil Salpetersäureanhydrid (durch Destillation von konzentrierter Salpetersäure mit Phosphorpentoxyd gewonnen) wird in 1 Teil Essigsäureanhydrid gelöst und die Lösung unter vermindertem Drucke fraktioniert. Die Hauptfraktion (bei 22 ° unter 70 mm Druck übergehend) stellt reines Acetylnitrat dar.
II. Verwendung des Acetylnitrates
als Nitrierungsmittel.
7 Teile Acetanilid werden in 20 Teilen Essigsäureanhydrid suspendiert und unter Kühlung mittels Eis und Kochsalz mit 3 Teilen Acetylnitrat versetzt, wobei Lösung eintritt. Diese Lösung wird darauf mit Wasser gekocht, um das überschüssige Anhydrid zu zerstören. Beim Erkalten oder beim Eindampfen scheidet sich o-Nitroacetanilid in fast theoretischer Ausbeute aus (9 Teile).

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Acetylnitrat oder von Acetylnitrat enthaltenden Gemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man Salpetersäureanhydrid mit Essigsäureanhydrid zweckmäßig bei niederer Temperatur und eventuell unter Zusatz wasserentziehender Mittel, wie Phosphorpentoxyd oder Schwefeltrioxyd, vermengt.
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