DE19963491A1 - Verfahren zur Herstellung einer hochwertigen Isolierung von elektrischen Leitern oder Leiterbündeln rotierender elektrischer Maschinen mittels Sprühsintern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer hochwertigen Isolierung von elektrischen Leitern oder Leiterbündeln rotierender elektrischer Maschinen mittels SprühsinternInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer hochwertigen Isolierung von Leitern oder Leiterbündeln elektrischer Maschinen mittels Sprühsintern. Im Gegensatz zum Stand der Technik ist es möglich, Innenglimmschutz, Isolierung und Außenglimmschutz auf Leitern oder Leiterbündeln aufzubringen, bei denen aufgrund eines sehr geringen Fehlstellengehaltes der Isolierung und ihrer härenten Resistenz gegen Teilentladungen auf die Verwendung von Wickelverfahren mit Glas/Glimmerbändern verzichtet werden kann. Dadurch entfällt die Verwendung aufwendiger Spezialgeräte und es werden wesentliche Verkürzungen bei den Durchlaufzeiten möglich.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Isolierung von rotierenden elek
trischen Maschinen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Her
stellung einer hochwertigen Isolierung von Leitern oder Leiterbündeln, wie sie
bei rotierenden Maschinen z. B. in Form von Statorspulen, Roebelstäben und
Erregerleitern Verwendung finden.
Herkömmlich werden auf dem Gebiet der Isolierung von Leitern oder Leiter
bündeln von rotierenden elektrischen Maschinen verschiedene Verfahren ver
wendet.
Bei einem Verfahren werden Bänder bestehend aus einem Glasfaserträger
und Glimmerpapier auf einen Statorleiter lagenförmig spiralig aufgewickelt, bis
eine gewünschte Isolierdicke erreicht ist. Durch eine anschliessende Imprä
gnierung in Epoxyharz wird verbleibende Luft aus dem so entstandenen Iso
lierwickel verdrängt und die Bandlagen werden verklebt. Durch Aushärtung in
einer geeigneten Form erhält die Isolierung ihre Endform. Herstellungsbedingt
sind die Glimmerplättchen bei diesem Verfahren in Bandrichtung ausgerichtet,
so dass daraus in der fertigen Isolierung eine Ausrichtung der Glimmerplätt
chen parallel zur Leiteroberfläche resultiert. Bei der sogenannten "Resin rich"-
Technik ist dem Band Epoxyharz im B-Zustand beigemischt, welches durch
Heisspressen des Stabes verfestigt wird.
Gemäss eines weiteren aus der EP 0 660 336 A2 bekannten Verfahrens wer
den Statorleiter mit Bändern bestehend aus thermoplastischem Kunststoff,
gefüllt mit Glimmer, bewickelt. Eine Verfestigung und Formung erfolgt hier
durch Heisspressen des bewickelten Statorleiters, wobei es zu Luftverdrän
gung, Aufschmelzen des Thermoplastes und Verklebung der Wickellagen
kommt. Auch bei diesem Verfahren sind die Glimmerplättchen parallel zur
Leiteroberfläche ausgerichtet. Bei keinem der Verfahren erfolgt jedoch ein
vollständiges Auspressen der Luft. Es bleiben luftgefüllte Spalten und Löcher
übrig, in denen es bei Spannungsbelastung zu Teilentladungen im Bereich
von nC und darüber kommt.
Schliesslich kann eine Isolierung des Statorleiters auch durch eine Extrusion
mit Thermoplasten ohne Füllstoffe, d. h. auch ohne Glimmer, wie im US-Patent
Nr. 5 650 031 beschrieben, erfolgen.
Nunmehr sind die zu isolierenden Leiter von rotierenden elektrischen Maschi
nen jedoch meist recht komplex geformte Gebilde in der Form von Stäben
oder Spulen. Ein gerader Teil der Leiter befindet sich in den Nuten des Sta
tors der Maschine. Dabei bildet ein gebogener Teil der Leiter nach entspre
chender Verbindung mit benachbarten Stäben und Spulen einen Wickelkopf,
der an beiden Enden aus dem Stator herausragt. Die Länge des geraden
Teils kann hierbei bei grossen rotierenden Maschinen 6 m überschreiten. Pro
blematisch ist bisher, dass Isolierung und Leiter üblicherweise unterschiedli
che thermische Ausdehnungskoeffizienten α aufweisen, die im Laufe der Zeit
aufgrund von thermischen Spannungen zu Fehlstellen in der Isolierung durch
Ablösungen der Isolierung entstehende Hohlräume führen können, und dass
bei der Herstellung der Isolierung Fehlstellen, beispielsweise Lufteinschlüsse,
entstehen. An derartigen Fehlstellen kann es zu Teilentladungen kommen, die
zu einer Schädigung der Isolierung führen. Auch hierbei sind Teilentladungs
aktivitäten im 100 nC-Bereich durchaus üblich.
Ein sicherer Betrieb der Maschinenisolierung ist angesichts dieser Teilentla
dungsaktivitäten bisher nur durch die Barrierewirkung von senkrecht zur Feld
richtung orientieren Glimmerplättchen möglich. Dadurch wird eine Ausbildung
von Durchschlagskanälen aus den Hohlräumen heraus verhindert. Als Ober
grenze der dauerhaft zulässigen Betriebsfeldstärke wird dabei allgemein 2,5
bis 2,75 kV/mm angesehen. Ein derartiger Maximalwert wird jedoch von ande
ren Isoliersystemen der Mittel- bzw. Hochspannungsisolierung zum Teil deut
lich übertroffen.
So beträgt beispielsweise das Maximalfeld für einen Dauerbetrieb in Stütz
isolatoren, bei denen ein Aluminiumoxid-gefülltes Epoxydharz für gasisolierte
Schaltungen verwendet wird, 4 kV/mm und dasjenige für Hochspannungska
bel, bei denen Polyäthylen verwendet wird, ca. 12 kV/mm. Diesen herkömmli
chen Isoliersystemen ist gemeinsam, dass sie unter Betriebsbelastung keine
Teilentladung entwickeln.
Da die derzeit verwendeten herkömmlichen Verfahren und Materialien unter
Verwendung von Glimmer zu den im wesentlichen jedoch bereits mehr als 30
Jahre alt ist, sind durch eine Weiterentwicklung dieses Standes der Technik
höchstens inkrementelle Verbesserungen zu erwarten. Daher erscheint es
kaum möglich, durch Weiterentwicklungen dieses Standes der Technik eine
höherwertige Isolierung zu entwickeln, die mit niedrigeren Durchlaufzeiten und
geringeren Fertigungskosten im Vergleich zum Stand der Technik, sowie um
weltschonend, d. h. ohne Lösungsmittel, ohne Emissionen und ohne eine Er
zeugung von Sondermüll hergestellt werden kann und keine Fehlstellen ent
hält bzw. bei Fehlstellen zu keinen Teilentladungen führen.
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstel
lung einer hochwertigen Isolierung von Leitern oder Leiterbündeln zu schaf
fen, bei dem die Isolierung eine hohe Qualität aufweist und mit geringen
Durchlaufzeiten und geringen Fertigungskosten sowie umweltschonend her
stellbar ist.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch das Verfahren zur Herstellung
einer hochwertigen Isolierung von Leitern oder Leiterbündeln mit den Merk
malen des Patentanspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteil
hafte Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Durch dieses erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung einer hochwerti
gen Isolierung von Leitern oder Leiterbündeln ohne Hohlräume, die unter
Prüf- und Betriebsbelastungen zur Teilentladungen führen können, werden
die ausgerichteten Glimmerplättchen nicht mehr benötigt. Dadurch wird so
wohl die Wahl der Herstellungsverfahren als auch die Wahl der Materialien für
die Isolierung sehr erleichtert, da das Einarbeiten von Glimmer in Konzentra
tionen von mehr als 40 Gewichtsprozent bei vielen Polymeren problematisch
ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Aufbau der erfindungsgemässen Sprühsintereinrichtung und
Fig. 2 (Fig. 2-1 und Fig. 2-2) ein Ablaufdiagramm, das die Durchführung des
erfindungsgemässen Verfahrens veranschaulicht.
Im folgenden wird nun ein Verfahren zur Herstellung einer hochwertigen Iso
lierung für Leiter oder Leiterbündel beispielsweise von rotierenden elektri
schen Maschinen ausführlich beschrieben. Zuerst wird dabei auf den grund
sätzlichen Aufbau der Isolierung eingegangen und anschliessend das erfin
dungsgemässe Verfahren genau erläutert.
Die mit dem erfindungsgemässen Verfahren aufgebrachte Isolierung besteht
aus drei Schichten. Die erste Schicht bildet einen Innenglimmschutz, beste
hend aus leitfähig oder halbleitfähig gefülltem Polymer. Hierbei wird ein Poly
mer verwendet, das sich gut mit dem Polymerwerkstoff der darüber folgenden
Isolierschicht verbindet. Vorzugsweise wird dasselbe Polymer verwendet, wie
in der Isolierschicht.
Der Innenglimmschutz hat - wie bei Hochspannungskabeln - die Aufgabe,
elektrische und mechanische Grenzschichten zu entkoppeln. Elektrisch weist
der Innenglimmschutz dasselbe Potential wie der darunterliegende metalli
sche Leiter auf, ist also Teil des elektrischen Leiters; mechanisch ist er hinge
gen Teil der Isolierung. Dadurch ist gewährleistet, dass etwaige Ablösungen
zwischen Isolierhülse und Leiter teilentladungsfrei sind, da über die Ablösung
keine Spannung abfällt.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung dieser hochwertigen Isolie
rung für Leiter oder Leiterbündel soll die folgenden Anforderungen erfüllen:
- 1. Das Herstellungsverfahren soll weitgehend unabhängig von der jeweiligen Geometrie des Grünstabes bzw. der Grünspule, d. h. des verroebelten, nichtisolierten, verfestigten Stabes oder der Spule, sein.
- 2. Dabei soll die Isolierung hochwertig sein, d. h. gegenüber dem Stand der Technik eine bessere thermische Festigkeit bis ca. Tmax = 180°C aufwei sen und einen Dauerbetrieb von ca. 5 kV/mm auf den Flachseiten der Leiter schadlos überstehen.
- 3. Darüber hinaus soll das Verfahren die Herstellung einer Isolierung kon stanter Dicke mit einer Toleranz Δd/d < 10% - auch wenn die Toleranzen des Grünstabes bzw. der Grünspule deutlich grösser sind - ermöglichen, wobei Schichtdicken von 0,3 bis 7 mm herstellbar sein sollen.
- 4. Zur Verkürzung der Herstellungszeit soll die Durchlaufzeit pro Stab bzw. Spule maximal 1 bis 2 Stunden betragen.
Aufgrund dieser durch das erfindungsgemässe Verfahren zu erfüllenden An
forderungen könnte man erwägen, herkömmliche Sprühsinter-Verfahren als
Ausgangspunkt zu verwenden.
Ein derartiges herkömmliches Sprühsinter-Verfahren ist beispielsweise im
deutschen Patent DE 39 36 431 mit dem Titel "Verfahren zum Aufbringen ei
ner Kunststoffschicht auf einen metallischen Leiter" beschrieben. Bei diesem
herkömmlichen Verfahren wird zum Aufbringen einer Kunststoffschicht auf ei
nen metallischen Leiter Kunststoffpulver elektrostatisch aufgeladen, auf den
vorgewärmten metallischen Leiter abgeschieden und dort zum Schmelzen
gebracht. Das Verfahren wird für die Herstellung von Teilleiterisolierungen,
d. h. Isolierungen mit geringer Spannungsbeanspruchung angewendet. Dieses
herkömmliche Sprühsinter-Verfahren würde einen wesentlich geringeren Auf
wand an Fertigungstechnologie als das herkömmliche Isolierverfahren unter
Verwendung einer Umwicklung mit verschiedensten Bändern erfordern. Damit
könnte auf die Verwendung teuerer Spezialgeräte, wie beispielsweise von
Wickelrobotern, Vakuum-Druck-Behältern, Einrichtungen zur gekühlten Flüs
sigharz-Speicherung, wegfallen. Sie würden durch handelsübliche Beschich
tungsgeräte und handelsübliche Roboter ersetzt.
Auch wären dieses herkömmliche Sprühsinter-Verfahren in weitaus grösse
rem Masse automatisierbar als das herkömmliche Verfahren. Die Durchlauf
zeiten würden anstatt mehrerer Tage nur noch 0,5 bis 3 Stunden betragen.
Die Einsparung an Investitionsgütern würde dazu führen, dass sowohl niedri
ger Durchlaufzeiten als auch niedriger Herstellungskosten erreicht werden
könnten.
Als problematisch erweist sich jedoch, dass herkömmlich die Technik des
Sprühsinterns bzw. des elektrostatischen Sprühens derzeit meist nur zum
Zweck der Trockenlackierung der verschiedensten Bauteile, beispielsweise
von Kühlschränken, Autos, Gartenmöbeln, etc. mit sehr geringen Schichtdic
ken von ca. 80 µm eingesetzt wird. Auf dem Gebiet der Elektrotechnik findet
diese Technik bisher lediglich bei der Isolierung von Sammelschienen im Mit
tel- und Hochspannungsbereich Anwendung. Wie vorstehend bereits erwähnt
dient die oben angeführte Isolierung jedoch lediglich zur Isolierung von Teil
leitern, bei denen nur geringe Potentialunterschiede auftreten.
Bei dieser herkömmlichen Anwendung auf dem Gebiet der Isoliertechnik für
Sammelschienen wird jedoch im Gegensatz zu der durch das erfindungsge
mässe Verfahren herzustellenden hochwertigen Isolierung die Isolierung
elektrisch nur schwach belastet, da die Erdelektrode auf der Isolierung fehlt
und somit die Spannung grösstenteils über die umgebende Luft abgebaut
wird. Wegen der daher wesentlich geringeren elektrischen Belastung beste
hen hinsichtlich Isolierdicke und Fehlerfreiheit im Stand der Technik wesent
lich geringere Anforderungen als bei dem erfindungsgemässen Verfahren und
daher sind dort Fehlstellen akzeptabel, da keine Teilentladungen drohen. Üb
licherweise wird ein Pulver auf Epoxidharzbasis verwendet, das in der derzei
tigen Zusammensetzung jedoch aufgrund hoher dielektrischer Verluste nicht
oberhalb von T = 130° einsetzbar ist. Zudem zeigen Probebeschichtungen mit
diesem Pulver massenhaft Poren.
Daher sind im Vergleich zum bekannten Stand der Technik des Sprühsinterns
beim erfindungsgemässen Verfahren zur Herstellung einer hochwertigen Iso
lierung von Leitern bzw. Leiterbündeln zahlreiche Modifikationen erforderlich,
um bisher unberücksichtigte Probleme zu lösen bzw. für dieses Verfahren bei
der herkömmlichen Anwendung vorteilhafte Eigenschaften, die jedoch bei der
Erreichung der erfindungsgemässen Ziele hinderlich sind, zu beseitigen.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Ver
fahrens schematisch gezeigt; der Einfachheit halber sind einige Elemente in
Fig. 1 nicht gezeigt, sondern nur genau beschrieben.
Das zentrale Gerät zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist
eine Sprühpistole 1. Dieser Sprühpistole 1 wird Beschichtungsmaterial 2 in
pulverisierter Form, beispielsweise thermisch vernetzendes Epoxypulver, aus
einem Vorratsbehälter 6 in fluidisierter Form zugeführt. Das Fluidisierungsme
dium ist hierbei bevorzugt getrocknete Luft oder Stickstoff. Die Sprühpistole 1
kann eine Einrichtung 3 zur elektrostatischen, d. h. negativen, oder triboelektri
schen, d. h. positiven, Aufladung des Beschichtungsmaterials 2, also der Pul
verteilchen aufweisen.
Eine elektrische Aufladung des Beschichtungsmaterials 2 ist jedoch für das
erfindungsgemässe Verfahren nicht zwingend notwendig. Sie besitzt aber den
Vorteil, dass an Spitzen und Kanten eines zu isolierenden Leiters aufgrund
der lokalen Überhöhung des elektrischen Feldes ein erhöhter Materialauftrag
stattfindet. Dieser lässt sich durch Einstellen der Hochspannung an der Ein
richtung 3 beeinflussen. Dies ist häufig erwünscht, da an diesen Stellen auch
im Betrieb die Feldstärke überhöht ist und erfahrungsgemäss Isolierungen be
vorzugt dort durchbrechen.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren wird die Sprühpistole 1 mit konstan
tem Abstand, beispielsweise ca. 100 bis 300 mm, konstanter Geschwindig
keit, beispielsweise ca. 50 bis 800 mm/s, und konstantem Pulverausstoss,
beispielsweise ca. 30 bis 250 g/min. an einem zu beschichtenden erwärmten
Substrat 4, beispielsweise einem zu beschichtenden Leiter vorbeigeführt. Die
Führung der Sprühpistole 1 erfolgt dabei bevorzugterweise mittels einer auto
matischen Verfahreinheit, z. B. eines Roboters. Das Substrat wird während
des gesamten Beschichtungsprozesses geheizt. Dies ist, da es sich im vorlie
genden Beispiel im elektrische Leiter handelt, einfach durch elektrische Hei
zung zu bewerkstelligen. Die Heizung des Substrats 4 kann nämlich entweder
durch Ohmsches Heizen durch Gleichstrom oder Niederfrequenz, z. B. bei
50 Hz, oder durch induktives Heizen durch Mittelfrequenz oder Hochfrequenz
erfolgen. Dazu ist beispielsweise eine Stromquelle 5 ausgebildet. Die Tempe
ratur der zu beschichtenden Substratoberfläche 4a wird dabei so gewählt,
dass das Beschichtungsmaterial 2, beispielsweise das Epoxypulver, beim
Auftreffen darauf aufschmilzt und anschliessend thermisch vernetzt, d. h. här
tet.
Neben der hier beschriebenen Heizung während der Beschichtung sind auch
Methoden denkbar, bei denen das zu beschichtende Objekt vorgewärmt wird
(beispielsweise in einem separaten Ofen) und dann auf die Beschichtungs
anlage gebracht wird. Aufgrund der hohen Wärmekapazität des Kupfers ist es
nun möglich, den Stab bzw. die Spule mit mindestens einem Teil der gesamt
haft notwendigen Isolierdicke zu beschichten. Sinkt die Oberflächentempera
tur so tief ab, dass das Pulver nicht mehr zu einem glänzenden Film auf
schmilzt, sondern als sandartiger Belag kleben bleibt, ist eine erneute Wär
mezufuhr notwendig. Ein qualitativer Unterschied der fertigen Isolierung zwi
schen ständigem Heizen während des Beschichtens und abwechselnden
Heiz- und Beschichtungszyklen besteht nicht. Sinnvoll ist die Anwendung des
Zwischenheizens im Ofen dann, wenn bei Objekten mit sehr grossem Cu-
Querschnitt eine resistive Heizung (wegen Schwierigkeiten bei der Stromein
führung; Kontaktwiderstand) oder induktive Heizung (HF-Quellen im 15 bis 10
kA-Bereich sind teuer und müssen kostenaufwendig abgeschirmt werden)
schwierig zu realisieren ist.
In einer vorteilhaften Ausführung besteht der "Ofen" aus einer Anlage von IR-
Strahlern, welcher über das auf der Beschichtungsanlage montierte Objekt
gezogen bzw. gefahren bzw. gestülpt wird.
Die Beschichtung erfolgt beim erfindungsgemässe Verfahren lagenweise, bis
die Solldicke der Isolierung erreicht ist, im Unterschied zum Stand der Tech
nik, in dem die Beschichtung in einem einzelnen Durchgang erfolgt. Eine Lage
bei diesem Verfahren entspricht der Isolierschicht, die durch einen Sprüh
durchgang erzielt wird. Nach einem Sprühdurchgang muss hierbei dem Be
schichtungsmaterial genügend Zeit gegeben werden, um aufzuschmelzen, zu
verlaufen und soweit zu vernetzen, dass es nicht mehr fliesst. Daher ist die im
folgenden noch zu erläuternde Gelzeit sehr wichtig.
Prinzipiell ist es durchaus möglich, mit einem Sprühdurchgang Lagen von 1 mm
Dicke und mehr aufzubauen. Untersuchungen haben jedoch ergeben,
dass bei Lagendicken grösser als 0,2 mm die Anzahl von Blasen, d. h. Fehl
stellen, in der Isolierung deutlich ansteigt, die jedoch bisher im Anwendungs
bereich der Technik des Sprühsinterns keinerlei Problem darstellten. Der
Grund für die Blasenbildung bei Lagendicken < 0,2 mm besteht darin, dass
adsorbierte Stoffe und Verunreinigungen mit niedrigem Dampfdruck bei höhe
ren Lagendicken nicht mehr die Möglichkeit haben, frei abzudampfen. Diese
Blasenbildung verursachte bei den herkömmlichen Anwendungen wenig Pro
bleme, stellt jedoch für die erfindungsgemässe Isolierung einen Nachteil dar,
der gerade durch das erfindungsgemässe Verfahren vermieden werden soll.
Daher wird bei dem erfindungsgemässen Verfahren die Isolierung in aufein
anderfolgenden Schritten in Lagendicken von bis zu 0,2 mm aufgebracht, so
dass die gewünschte Freiheit von Fehlstellen erzielt werden kann.
Durch die vorstehend bereits erwähnte Konstanz in Sprühabstand, Sprühpi
stolen-Bewegungsgeschwindigkeit und Beschichtungsmaterial- bzw. Pulver
ausstoss wird eine Dickenkonstanz von besser als 0,08 mm bei Gesamtdic
ken von ca. 1 mm erzielt. Da die Geschwindigkeit sehr einfach und kontrolliert
änderbar ist, ist das erfindungsgemässe Verfahren in der Lage, lokal die Dic
ke der Isolierung zu ändern. So ist es beispielsweise möglich, die Isolierdicke
auf den Schmalseiten des Roebelstabes gegenüber den Dicken auf den
Breitseiten zu erhöhen, was zu einer Verringerung der elektrischen Feldstärke
führt, ohne dass die Nutbreite erhöht werden muss oder die Wärmeabfuhr aus
dem Stab, die über die Breitseiten erfolgt, zu behindern.
Weiterhin ist es mit dem erfindungsgemässen Verfahren auch möglich, im
Bügelbereich von Roebelstäben, in dem die elektrische Feldbelastung gene
rell niedriger ist als im geraden Teil, die Isolierdicke zu verringern. Auch be
züglich Feldabsteuerung ergeben sich durch axiale Variation der Dicke oder
Zusammensetzung von leitenden oder halbleitenden Schichten Möglichkeiten,
die mit dem herkömmlichen System nicht oder nur schwer realisierbar sind.
Falls die oben erwähnte Dickentoleranz nicht genügt oder eine komplizierte
Schichtdickenverteilung erwünscht ist, kann zusätzlich durch berührungslose
Messung der aktuellen Schichtdicke an einem gegebenen Ort x, y, z mittels In
frarot und durch eine geeignete Rückmeldung an das Steuersystem des Ro
boters die Fahrgeschwindigkeit der Sprühpistole derart angepasst werden,
dass die endgültige Dicke am Ort x, y, z dem Sollwert entspricht.
Als Materialien für die Isolierung sind prinzipiell alle thermisch vernetzbaren
Kunststoffe, sogenannte Thermosets einsetzbar. Die bei der vorliegenden
Anwendung geforderte thermische Eignung der Isolierung bis 180°C wird am
besten durch Epoxyde erfüllt. Diese Materialien bestehen aus einer Mischung
aus mindestens einem nichtvernetzten Harz und mindestens einem Härter
(plus einige weitere Zusätze wie Beschleuniger, Pigmente usw.) sowie aus
anorganischen Füllstoffen. Die Mischung ist bis mindestens 50°C fest. Je
nach chemischer Zusammensetzung von Harz und Härter variieren Schmelz-
und Härtungstemperaturen sowie die Glasübergangstemperatur Tg. Der Tem
peraturverlauf der mechanischen und dielektrischen Festigkeit ist eng mit der
Glasübergangstemperatur Tg verknüpft. Wird eine Einsetzbarkeit der Isolie
rung bei Wärmeklasse H gewünscht, sollte Tg in diesem Bereich liegen, be
vorzugt zwischen 150°C und 200°C. Glasübergangstemperaturen deutlich
höher als 200°C sind einerseits schwer zu realisieren und führen andererseits
zu einem Material, das im Bereich der Raumtemperatur recht spröde ist.
Die oben erwähnte, erwünschte Blasenfreiheit ist nicht nur abhängig von Pro
zessparametern, wie der Auftragsdicke, sondern auch von Materialeigen
schaften.
Wichtig ist, dass das Epoxy im flüssigen Zustand eine hinreichend niedrige
Viskosität hat, um gut zu verlaufen, und dass die Gelzeit lang genug ist, dass
alle blasenbildenden Verunreinigungen verdampft sind. Diese Forderung nach
langen Gelzeiten ist dem herkömmlichen Trend der Pulverlackierer, die bisher
die Technik des Sprühsinterns anwenden, entgegengesetzt, die zur Erzielung
hoher Durchlaufzeiten beim Dünnschicht-Lackieren die Gelzeiten durch Zuga
be von Beschleunigern gezielt niedrig einstellen, beispielsweise typischerwei
se auf 15 s. Durch Verringerung des Beschleunigeranteils lassen sich jedoch
die Gelzeiten handelsüblicher Pulver ohne Schwierigkeiten auf Zeiten ≧ 40 s
bringen, die für die vorliegende Anwendung ausreichend lang sind.
Die Viskosität wird bei Sprühpulvern meist nicht als separate Grösse gemes
sen und spezifiziert; stattdessen wird der sogenannte Ablauf, der sich aus
Viskosität und Gelzeit ergibt, spezifiziert. Blasenfreie Schichten werden er
zielt, wenn der Ablauf < 30 mm ist.
Eine Füllung mit anorganischen Füllstoffen ist prinzipiell wünschenswert zur
Preisreduktion, Verbesserung der Kriechbeständigkeit, zur Verringerung des
thermischen Ausdehnungskoeffizienten und zur Verbesserung der Wärmelei
tung der Isolierung. Der Füllstoffanteil an der Gesamtmischung sollte 5-50
Gewichtsprozent betragen, bezogen auf eine geschlossene Dichte der Füll
stoffe von bis zu 4 g/cm3. Gebräuchliche Füllmittel sind beispielsweise Quarz
mehl, Wollastonit, Talk und Kreidemehl mit Korngrössen um 10 µm (mittlere
Korngrösse d50). Zur Herstellung eines Sprühpulvers wird der Füller zusam
men mit Harz, Härter und weiteren Zusatzstoffen gemischt und kompoundiert.
Das kompoundierte Produkt wird anschliessend zu Pulver zermahlen.
Diese Mahlprozesse werden üblicherweise in Geräten aus Stahl oder Hart
metall (Mohs'scher Härtegrad 5 bis 6) durchgeführt. Die Verwendung harter
Füllstoffe, z. B. Quarzmehl (Härtegrad 7), führt zu metallischem Abrieb, bevor
zugt in Form von Spänen im sub-mm Bereich. Diese werden in die Isolierung
eingebaut und führen aufgrund ihrer nadelähnlichen Geometrie zu Stellen mit
einer lokal sehr stark überhöhten elektrischen Feldstärke, von denen erfah
rungsgemäss ein elektrischer Durchschlag erfolgen kann. Vermieden wird der
Abrieb durch Verwendung von "weichen" Füllern (Mohs'scher Härtegrad ≦ 4),
z. B. Kreidemehl und/oder Verwendung von feineren Füllstoffen mit d50 « 1 µm,
z. B. Ton, SiO2, ZnO oder TiO2.
Derartige Feinfüller haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie selbst bei Vor
liegen von Fehlstellen wie Hohlräumen oder metallischen Einschlüssen den
elektrischen Durchbruch verhindern oder zumindest sehr stark verzögern, wie
beispielsweise im US-Patent Nr. 4 760 296 von Johnston et al. oder in der
deutschen Patentanmeldung DE 40 37 972 A1 offenbart. In diesen beiden
Veröffentlichungen wird die Lebensdauer-erhöhende Wirkung durch gänzli
ches oder teilweises Ersetzen des Grobfüllers durch Füller mit Korngrössen
im Nanometer-Bereich (0,005 bis 0,1 µm maximale Korngrösse) erzielt. Nano
füller haben jedoch die unangenehme Begleiteigenschaft, die Schmelzezähig
keit der Pulvermischung stark zu erhöhen, der sogenannte Tixotropie-Effekt.
Dies stört sowohl bei der Herstellung des Pulvers als auch bei seiner Verar
beitung. Dennoch stellen Nano-Füller aber eine brauchbare Alternative zur
Lebensdauer-Erhöhung dar. Für die erfindungsgemässe Anwendung hat sich
jedoch auch gezeigt, dass eine alternative Verwendung von TiO2-Pulver mit
mittleren Korngrössen von ca. 0,2 µm als vollständiger oder teilweiser Ersatz
für Grobfüller nicht zu einer nachteiligen Erhöhung der Schmelzeviskosität
führt und trotzdem ebenfalls die Lebenszeit-erhöhenden Wirkungen in der Art
von Nano-Füllern besitzt. Der Anteil von TiO2-Pulver an der Gesamtmischung
sollte dabei mindestens 3%, vorzugsweise mindestens 5% betragen.
Leitfähige Schichten, die für Innenglimmschutz und Aussenglimmschutz ein
gesetzt werden, lassen sich durch Verwendung von leitenden Füllstoffen, wie
beispielsweise Graphit, Russ und/oder Metallpulver, herstellen.
Im folgenden wird nun basierend auf den vorstehenden grundlegenden Er
läuterungen der Materialien sowie der Vorrichtung der Verfahrensablauf bei
der erfindungsgemässen neuartigen Isolierung von elektrischen Leitern be
schrieben.
Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
In einem ersten Schritt S1 wird ein zu beschichtender Stab bzw. eine zu be
schichtende Spule auf einer Drehvorrichtung montiert. Hierbei sind die Stab
enden bzw. Spulenaugen die Halterungspunkte. Vorteilhafterweise ist der
Stab bzw. die Spule durch innere Verklebungen der Leiter oder Umwicklung
mit einem Band vorverfestigt, da dies die Handhabung erleichtert, jedoch ist
dies keine zwingende Voraussetzung. Bei grösseren Objekten sind Zwi
schenabstützungen sinnvoll, um eine sichere Befestigung auf der Drehvor
richtung sowie eine genaue Positionierung zu gewährleisten. Die Drehvor
richtung mit dem darauf montierten Stab oder der Spule wird mittels einer
Steuereinrichtung angesteuert, die vorteilhafterweise in der Steuerung einer
Sprüheinrichtung enthalten ist.
Im zweiten Schritt S2 wird der Stab bzw. die Spule an eine elektrische Hei
zung angeschlossen. Diese elektrische Heizung kann beispielsweise eine
ohmsche Heizung durch Gleichstrom oder Niederfrequenz, z. B. 50 Hz, sein,
oder eine induktive Heizung durch Mittelfrequenz oder Hochfrequenz. Mittels
dieser Heizung wird der Stab bzw. die Spule auf eine gewünschte Substrat
temperatur erwärmt.
Im folgenden dritten Schritt S3 erfolgt ein Ausrichten der Stab- bzw. Spulen-
Position für einen Beginn des Sprühens. Dabei wird eine der Flachseiten des
Stabes bzw. der Spule senkrecht zur Sprühpistole ausgerichtet.
Anschliessend erfolgt als vierter Schritt S4 und somit erster eigentlicher Be
schichtungsschritt ein Sprühen eines Innenglimmschutzes in horizontalen
Bahnen. Die Bewegung der Sprühpistole erfolgt derart, dass ein homogenes
Schichtdickenprofil erzeugt wird. Hierzu kann es notwendig sein, bei sehr brei
ten Stäben mehrere überlappende Bahnen parallel zu spritzen. Dabei wird als
aufgesprühtes Beschichtungspulver ein leitfähiges oder halbleitfähiges Ther
moset verwendet. Um das Besprühen zu beschleunigen, können bei grossen
Objekten mehrere Sprühpistolen gleichzeitig eingesetzt werden. Die bei grö
sseren Objekten zur Positionsstabilisierung verwendeten Zwischenabstützun
gen fahren beim Herannahen der Sprühpistole automatisch weg, um eine voll
ständige Beschichtung des Stabs bzw. der Spule zu ermöglichen. Über die
Fördermenge des Beschichtungspulvers sowie die Fahrgeschwindigkeit der
Sprühpistole kann in einfacher Weise die auf den Stab bzw. die Spule aufge
brachte Schichtdicke variiert werden. In der Regel beträgt die Schichtdicke ≦
0,2 mm pro Durchgang, um die Blasenfreiheit der jeweiligen Schicht sicherzu
stellen.
Als darauf folgender fünfter Schritt S5 erfolgt nach Beendigung der Beschich
tung einer Flachseite eine Drehung des Stabes bzw. der Spule, so dass eine
weitere, noch nicht beschichtete Stab- bzw. Spulenseite der Sprühpistole zu
gewandt ist. Danach werden der dritte und der vierte Schritt S3 und S4 zur
Beschichtung der nächsten Stab- bzw. Spulenseite wiederholt. Ebenso wer
den der fünfte, dritte und vierte Schritt S3, S4 und S5 auch noch für alle weite
ren Seiten des Stabes bzw. der Spule wiederholt, bis der Stab bzw. die Spule
vollständig beschichtet ist. Bei Spulen erfolgt zudem noch eine Wiederholung
für den anderen Spulenschenkel.
In der Regel wird die für den Innenglimmschutz erforderliche Dicke in einem
einmaligen Durchgang aufgetragen; in der Ausnahme können aber auch meh
rere Beschichtungsdurchgänge durchgeführt werden, falls eine höhere
Schichtdicke als 0,2 mm gewünscht ist.
Anschliessend wird als Schritt S6 diese Innenglimmschutzschicht teilweise
oder vollständig, d. h. über einen Zeitraum zwischen 2 bis 10 min. bzw. 20 bis
60 min. bei 200°C ausgehärtet.
Anschliessend wird in einem siebenten Schritt S7 die eigentliche Isolierschicht
aufgebracht. Dabei wird ein anderes Beschichtungspulver verwendet als bei
dem Innenglimmschutz, nämlich ein isolierend gefülltes oder ungefülltes Ther
moset.
Wiederum werden die vorstehend beschriebenen dritten, vierten und fünften
Schritte im Unterschied zu den vorstehend beschriebenen Schritten nur mit
dem isolierenden Beschichtungspulver durchgeführt, wobei Lagen von < 0,2 mm
wiederholt aufgebracht werden, bis eine gewünschte Isolierdicke erreicht
ist. Hierbei erfolgt nach dem Sprühen jeder Lage eine Zwischenhärtung, die 2
bis 10mal die Gelzeit des Pulvers dauert. Zusätzlich muss, um ein zuverlässi
ges Aufschmelzen des Beschichtungspulvers sicherzustellen, beachtet wer
den, dass eventuell mit steigender Schichtdicke die Substrattemperatur nach
geregelt werden muss. Dies wird bevorzugt berührungslos, z. B. mittels eines
IR-Pyrometers geschehen. Um eine Überhitzung der Leiterelemente und de
ren Isolierung zu vermeiden, kann die Überwachung des temperaturabhängi
gen Widerstandes des Leiters verwendet werden.
Als anschliessender Schritt, der auf das Aufbringen der Isolierschicht (Schritt
S7) folgt, wird ein Aussenglimmschutz aus leitfähigem Epoxy auf die Isolier
schicht aufgebracht. Das verwendete Material sowie die Verfahrensschritte
entsprechen den im dritten, vierten und fünften Schritt beschriebenen.
Als abschliessender Schritt nach Beendigung der Beschichtungen (Schritte
S1 bis S8) erfolgt entweder ein Nachhärten der aufgebrachten Isolierung mit
einer Stromheizung auf der Haltevorrichtung oder nach dem Ausbau aus der
Drehvorrichtung im Ofen.
Da bei diesem erfindungsgemässen Verfahren zur Isolierung die Stäbe an ih
ren Enden gehaltert sind, werden diese nicht beschichtet. Dies hat jedoch
keinerlei Nachteile zur Folge, da die Stabenden zum Auflöten von Rundver
bindungen sowieso frei bleiben.
Bei der Spulen wird hingegen der Bereich im Spulenauge absichtlich nicht be
schichtet. Auf diese Weise wird nämlich die für den Einbau nötige Verform
barkeit der Spulen bewahrt. Eine Isolierung der Spulenaugen erfolgt dann erst
im eingebauten Zustand nach der Montage.
Für diesen Isoliervorgang der Spulenaugen bieten sich dabei die folgenden
Verfahren an:
- 1. Entweder wird der Motorstator senkrecht gestellt und die Spulen werden elektrisch geheizt. Dann werden die Spulenaugen des unteren Spulenendes durch Eintauchen der Spulenenden in ein Wirbelsinterbecken mit Thermoset- Pulver beschichtet. Dann wird der Stator um 180° gedreht und die Spulenau gen des anderen Statorendes werden auf dieselbe Weise, wie vorstehend be schrieben, beschichtet. Vor allen eignet sich dieses Verfahren zum Be schichten kleinerer Statoren.
- 2. Alternativ wird die Motorwicklung resistiv geheizt und die Endpartien der Spulen werden durch Sprühsintern isoliert. Dieses Verfahren wird mit Vorteil bei grösseren Motoren eingesetzt, bei denen das Gesamtgewicht des Stators hoch ist und das Senkrecht-Hängen ein Problem werden kann. Auch sind bei grossen Maschinen die Abstände zwischen den Spulen meist grösser, so dass die Beschichtung mit einer Sprühpistole somit einfacher wird.
In einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens
kann das Aufsprühen eines Innenglimmschutzes, wie es in den vorhergehen
den Schritten 3) bis 5) beschrieben ist, entfallen, falls für die Vorverfestigung
des Stabs bzw. der Spule ein Band verwendet wurde, das mit einer leitfähigen
oder halbleitfähigen Schicht versehen ist und somit gleichzeitig mit der Vor
verfestigung einen Innenglimmschutz bildet.
Zusammenfassend offenbart die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung ei
ner hochwertigen Isolierung von Leitern oder Leiterbündeln elektrischer Ma
schinen mittels Sprühsintern. Im Gegensatz zum Stand der Technik ist es
möglich, Innenglimmschutz, Isolierung und Aussenglimmschutz auf Leitern
oder Leiterbündeln aufzubringen, bei denen aufgrund fehlender Fehlstellen
keine Teilentladungen auftreten, ohne dazu aufwendige Spezialgeräte erfor
derlich sind, wie bei der bisher verwendeten Isolierung mit Glimmer.
Somit bietet die Erfindung ein einfaches, kostengünstiges Verfahren zur Iso
lierung von Leiterstäben bzw. Spulen mit einer qualitativ hochwertigen Isolie
rung, die Fehlstellen-frei und somit teilentladungsfrei ist.
Zusammenfassend offenbart die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Her
stellung einer hochwertigen Isolierung von Leitern oder Leiterbündeln elektri
scher Maschinen mittels Sprühsintern. Im Gegensatz zum Stand der Technik
ist es möglich, Innenglimmschutz, Isolierung und Aussenglimmschutz auf Lei
tern oder Leiterbündeln aufzubringen, bei denen aufgrund eines sehr gerin
gen Fehlstellengehaltes der Isolierung und ihrer härenten Resistenz gegen
Teilentladungen auf die Verwendung von Wickelverfahren mit Glas/Glimmer
bändern verzichtet werden kann. Dadurch entfällt die Verwendung aufwendi
ger Spezialgeräte und es werden wesentliche Verkürzungen bei den Durch
laufzeiten möglich.
Claims (22)
1. Verfahren zur Herstellung einer hochwertigen Isolierung für Leiter oder
Leiterbündel, mit den Schritten:
(S1) Montage eines zu beschichtenden Leiters oder Leiterbündels auf ei ner Dreh- und Haltevorrichtung,
(S2 bis S8) Aufbringen einer Isolierung mit einem gewünschten Schicht dickenprofil auf den vorgeheizten Leiter oder Leiterbündel mittels einer auf einer einstellbaren Verfahreinheit angeordneten Sprühpistole, wobei bei dem Aufbringen entweder eine kombinierte Bewegung von Sprühpistole und Leiter oder Leiterbündel mittels der Verfahreinheit sowie der Dreh- und Haltevorrichtung oder eine alleinige Bewegung der Sprühpistole mit tels der Verfahreinheit erfolgt, und
(S9) Nachhärten der aufgebrachten Schichten.
(S1) Montage eines zu beschichtenden Leiters oder Leiterbündels auf ei ner Dreh- und Haltevorrichtung,
(S2 bis S8) Aufbringen einer Isolierung mit einem gewünschten Schicht dickenprofil auf den vorgeheizten Leiter oder Leiterbündel mittels einer auf einer einstellbaren Verfahreinheit angeordneten Sprühpistole, wobei bei dem Aufbringen entweder eine kombinierte Bewegung von Sprühpistole und Leiter oder Leiterbündel mittels der Verfahreinheit sowie der Dreh- und Haltevorrichtung oder eine alleinige Bewegung der Sprühpistole mit tels der Verfahreinheit erfolgt, und
(S9) Nachhärten der aufgebrachten Schichten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, mit den weiteren Schritten:
(S2) Heizen des Leiters oder Leiterbündels auf eine vorbestimmte Sub strattemperatur,
(S3) Ausrichten der Leiter oder Leiterbündel-Position zur Sprühpistole der art, dass eine der Flachseiten der Sprühpistole zugewandt ist,
(S4) Sprühen eines Innenglimmschutzes auf den zu beschichtenden Leiter bzw. das Leiterbündel,
(S5) Drehen des Leiters oder Leiterbündels derart, dass eine weitere Flachseite der Sprühpistole zugewandt ist und Wiederholen der Schritte S3 und S4, bis alle Flachseiten des Leiter oder Leiterbündels beschichtet sind,
(S6) teilweises oder vollständiges Aushärten der aufgebrachten Innen glimmschutzschicht,
(S7) Aufbringen einer Isolierschicht entsprechend den Schritten S3 bis S6 auf alle Seiten des Leiters oder Leiterbündels mit Schichtdicken kleiner gleich 0,2 mm und Zwischenhärten nach jeder Schicht, wobei die Substrat temperatur soweit erforderlich nachgeregelt wird, und
(S8) Aufbringen eines Aussenglimmschutzes entsprechend den Schritten S3 bis S6.
(S2) Heizen des Leiters oder Leiterbündels auf eine vorbestimmte Sub strattemperatur,
(S3) Ausrichten der Leiter oder Leiterbündel-Position zur Sprühpistole der art, dass eine der Flachseiten der Sprühpistole zugewandt ist,
(S4) Sprühen eines Innenglimmschutzes auf den zu beschichtenden Leiter bzw. das Leiterbündel,
(S5) Drehen des Leiters oder Leiterbündels derart, dass eine weitere Flachseite der Sprühpistole zugewandt ist und Wiederholen der Schritte S3 und S4, bis alle Flachseiten des Leiter oder Leiterbündels beschichtet sind,
(S6) teilweises oder vollständiges Aushärten der aufgebrachten Innen glimmschutzschicht,
(S7) Aufbringen einer Isolierschicht entsprechend den Schritten S3 bis S6 auf alle Seiten des Leiters oder Leiterbündels mit Schichtdicken kleiner gleich 0,2 mm und Zwischenhärten nach jeder Schicht, wobei die Substrat temperatur soweit erforderlich nachgeregelt wird, und
(S8) Aufbringen eines Aussenglimmschutzes entsprechend den Schritten S3 bis S6.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei
die Leiter oder Leiterbündel ein Roebelstab oder eine Spule sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, mit dem weiteren Schritt
(S0) Vorverfestigen des Leiters bzw. der Leiterbündel durch innere Verkle
bungen oder Umwicklung mit einem Band.
5. Verfahren nach Anspruch 3, wobei
Schritt S1 ein Haltern des Stabs an den Stabenden oder der Spule an den
Spulenaugen umfasst.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5, wobei
in Schritt S1 grössere Objekte durch zusätzliche Zwischenabstützungen
gehalten werden, um eine genaue Positionierung zu gewährleisten.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 6, wobei
der Leiter bzw. das Leiterbündel elektrisch geheizt wird durch eine
Ohmsche Heizung unter Verwendung von Gleichstrom oder Nieder
frequenz oder durch eine induktive Heizung unter Verwendung von Mittel
frequenz oder Hochfrequenz.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
anstelle dem Heizen gemäss (S2) ein Heizen des Leiters oder Leiterbün
dels vor oder nach der Montage auf der Dreh- und Halteeinrichtung mittels
Bestrahlung erfolgt und ein Nachheizers immer dann erfolgt, wenn die Sub
strattemperatur unter eine vorbestimmte Substrattemperatur abfällt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 8, wobei
die Schritte S4, S7 und S8 bei breiten Leitern oder Leiterbündeln durch
Sprühen in mehrfachen parallelen Bahnen durch mehrere Sprühpistolen
ausgeführt werden.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 9, wobei
in Schritt S4 als Beschichtungspulver leitfähig oder halbleitfähig gefüllter,
thermisch vernetzender Kunststoff verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 6, wobei
in Schritt S4 die Zwischenabstützungen beim Herannahen der Sprüh
pistole automatisch wegfahren.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit dem weiteren
Schritt
Variieren der Schichtdicke, indem die Fördermenge des Beschichtungs
pulvers sowie die Fahrgeschwindigkeit der Sprühpistole gesteuert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 3, wobei
bei Vorliegen einer Spule Schritt S5 auf für den anderen Spulenschenkel
wiederholt wird.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 13, wobei
in Schritt S7 als Beschichtungspulver ein isolierend gefüllter thermisch
vernetzender Kunststoff verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 14, wobei
in Schritt S8 als Beschichtungspulver ein leitfähiger thermisch vernetzen
der Kunststoff verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 15, wobei
in Schritt S9 das Nachhärten mittels einer Stromheizung erfolgt, der Leiter
anschliessend auskühlen gelassen und dann aus der Drehvorrichtung aus
gebaut wird oder der Leiter direkt aus der Drehvorrichtung ausgebaut und
in einem Ofen nachgehärtet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 4, wobei
die Schritte S3 bis S6 zum Aufbringen des Innenglimmschutzes ersatzlos
wegfallen, wenn in Schritt S0 ein Band verwendet wird, das mit einer leit
fähigen oder halbleitfähigen Schicht versehen ist und gleichzeitig mit der
Verfestigung einen Innenglimmschutz bildet.
18. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 18, wobei
Schritt S4 ein Aufladen des Beschichtungsmaterials vor dem Aufbringen
auf die Leiteroberfläche umfasst, wobei dieses Aufladen elektrostatisch
oder triboelektrisch sein kann, so dass an Kanten eine dickere Beschich
tung erfolgt.
19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 18, wobei
in den Schritten S3 bis S8 auf die verschiedenen Leiter- bzw. Leiterbündel-
Seiten verschiedene Schichtdicken aufbringbar sind.
20. Verfahren nach Anspruch 3, mit dem weiteren Schritt
(S10) im Falle einer Spule nach dem Einbau der Spule Senkrechtstellen des Motorstators, elektrisch Heizen der Spule und Eintauchen der Spulen augen in ein Wirbelsinterbecken zum Beschichten mit Epoxy jeweils für beide Spulenseiten oder
im Falle eines Stabs resistives Heizen der Motorwicklung und Isolieren der Endpartien durch Sprühsintern für beide Stabenden.
(S10) im Falle einer Spule nach dem Einbau der Spule Senkrechtstellen des Motorstators, elektrisch Heizen der Spule und Eintauchen der Spulen augen in ein Wirbelsinterbecken zum Beschichten mit Epoxy jeweils für beide Spulenseiten oder
im Falle eines Stabs resistives Heizen der Motorwicklung und Isolieren der Endpartien durch Sprühsintern für beide Stabenden.
21. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 20, wobei
in Schritt S7 die Oberflächentemperatur berührungslos überwacht wird und
entsprechend einer Abweichung der erfassten Oberflächentemperatur von
einer gewünschten Oberflächentemperatur die Substrattemperatur nach
geregelt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 10, 14 oder 15, wobei
der thermisch vernetzende Kunststoff ein Epoxidharz im B-Zustand ist.
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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