DE199615C - - Google Patents

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DE199615C
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DE
Germany
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nitrates
incandescent
mantles
threads
ammonia
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F21LIGHTING
    • F21HINCANDESCENT MANTLES; OTHER INCANDESCENT BODIES HEATED BY COMBUSTION
    • F21H1/00Incandescent mantles; Selection of imbibition liquids therefor

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Socks And Pantyhose (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 4/. GRUPPE
EMILE SEPULCHRE in AWANS,
JULIUS MOELLER in WESTMINSTER
und EDMOND de VALERIOLA in BRÜSSEL.
Verfahren zur Herstellung von Glühstrümpfen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. August 1904 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, aus Edelerden oder anderen Erden Glühstrümpfe von besonderer Festigkeit, Elastizität, Formbeständigkeit und Ausdauer der Leuchtkraft in regelmäßigem, leichtem und wirtschaftlichem Betrieb herzustellen.
Das Verfahren ist gleich gut verwendbar, ob es sich nun um die Behandlung von Geweben oder Garnen handelt, die zur Bildung
ίο des Glühkörpers dienen sollen, oder um die Herstellung von künstlichen Fäden, wobei die Masse vor dem Spinnen mit den Leuchtsalzen vermischt wird, nur daß sich dann zwei verschiedene Ausführungsformen der Erfindung nötig machen, wie hiernach beschrieben ist.
Die zur Bildung der Strümpfe bestimmten Garne (Fäden) werden mit Lösungen der Leuchtsalze oder anderen, insbesondere Nitraten getränkt, wobei der Konzentrationsgrad der Lösungen, die Art und Weise sowie die Dauer des Tränkens sich nach der Stärke und sonstigen Beschaffenheit des Garnes richten.
Die so mit Nitraten getränkten Garne werden ausgeschleudert oder ausgepreßt und darauf getrocknet. Die Trocknung muß mit möglichster Raschheit und in möglichster Vollkommenheit ausgeführt werden.
Nach dem Trocknen werden die Garne eine verhältnismäßig kurze Zeitlang der Einwirkung von Ammoniakdämpfen ausgesetzt.
Dadurch wird bezweckt, einen Teil der Nitrate in Oxydhydrate umzuwandeln, und zwar sehr zweckmäßig derart, daß etwa die Hälfte der im Garn vorhandenen Nitrate unzersetzt verbleibt, indes ist dieses Verhältnis nicht absolut.
Nachdem die Fäden einige Minuten der Luft ausgesetzt worden sind, werden sie mit destilliertem Wasser gewaschen, um durch diese Waschung das Ammoniumnitrat zu entfernen, das infolge der Urnwandlung eines Teiles der Leuchtsalze in Oxydhydrate gebildet worden ist.
Es gelingt so, einen Faden zu erzeugen, dessen innerer Teil mit Nitraten der Leuchterden imprägniert ist und dessen äußere Hülle aus einer für Wasser unlöslichen Schicht aus Oxydhydraten gebildet ist.
Nach dem Trocknen werden die Fäden verstrickt, und die Fadengebilde sind zur Umwandlung in die Leuchtkörper fertig.
Oben wurde gesagt, daß die Einwirkung des Ammoniaks auf die Umwandlung des an der Garnoberfläche befindlichen Anteiles der Nitrate beschränkt werden müsse. Diese Besonderheit der Ammoniakbehandiung ist das Kennzeichen der Erfindung.
Die unvollständige Umwandlung hat den Erfolg, daß:
ι. in den Garnen vor dem Abbrennen nur Oxydhydrate und Nitrate der Leuchtoxyde vorhanden sind;
2. die Menge der durch das Brennen in Oxyde zu verwandelnden Nitrate vermindert ist;
3. das Brennen vereinfacht wird, indem mit derselben Bunsenflamme gleichzeitig die Zerstörung der Faser, das eigentliche Brennen und die Reduktion zu Oxyden bewirkt wird;
4. die durch die direkte Berührung der Nitrate mit der Flamme erfolgenden Explosionen fast gänzlich ausgeschlossen bleiben, und
5. beim Brennen das gegenseitige Verschweißen der Maschenstäbchen an den Bindestellen vermieden und dadurch die Elastizität des Strumpfes erhöht wird.
Wenn das Strumpfgewebe beim Abbrennen ausschließlich Nitrate enthält, so sind in den Fasern desselben höchstens nur etwa 48 Prozent der angewendeten Salze als Oxyd vorhanden, und es sind durch das Brennen die zur Herstellung der Salze benutzten Säuren in Menge von etwa 52 Prozent auszutreiben. Die Austreibung muß gründlich sein und kann nicht bewirkt werden, ohne zahlreiche Explosionen der erzeugten Gase zu veranlassen , welche Explosionen nun aber den vollkommenen Zusammenhang der Moleküle verhindern.
Bei einer derartigen Fabrikation der Glühstrümpfe führt die von Explosionen begleitete heftige Schmelzung zur Entstehung einer brüchigen, hohlen, aufgeblähten Struktur, zusammengesetzt aus Stäbchen, deren Oxydmoleküle nur lose zusammenhängen. Unter der Einwirkung der Flamme des Bunsenbrenners verlieren sie teilweise den Zusammenhang.
Man kann so nur Glühstrümpfe erzeugen,
welche sich beim Gebrauch zusammenziehen.
Andererseits enthält das abzubrennende
Strumpfgewebe nur Oxydhydrate; so verschwinden durch das Brennen die Zellen, und die des Trägers beraubten Oxydmoleküle verlieren ihren Zusammenhang.
Dagegen wird durch die Erfindung erreicht, daß, nachdem das Brennen des Strumpfes eine Verminderung des Inhalts und der Oberfläche bis zur Vereinigung der Oxydmoleküle bewirkt hat, infolge der Feinheit der Oxydmoleküle der Glühstrumpf einer formverändernden Einwirkung der Flamme nicht mehr unterliegt. Man gelangt also zu einer vollkommenen Zerstörung der Leuchtstoffträgers, welche sich langsam vollzieht und frei ist von den erwähnten Schädlichkeiten, und die unter Zuhilfenahme der Erfindung hergestellten Glühstrümpfe sind aus vollen, biegsamen und festen Öxydstäbchen bzw. Fäden zusammengesetzt, welche die Formen der Fasern, die zur Herstellung der Glühstrümpfe oder Glühkörper gedient haben, in völliger Treue wiedergeben.
Man kann ein gleiches Ergebnis erzielen, wenn man das Verstricken der Fäden zum Strumpf gewebe vor der Tränkung bewirkt; jedoch ist diese Ausführungsform weniger empfehlenswert, weil sie die Elastizität des Strumpfes schädigt; indem nämlich an den Bindestellen sich Salzlösung zwischen die Fäden lagert, stellt sich beim Brennen eine gegenseitige Verschweißung der Oxydstäbchen, d. h. eine starre Maschenverbindung, her, welche den Glühstrumpf entsprechend weniger elastisch gestaltet.
Die gleichen Wirkungen, wie für die erste Ausführungsform beschrieben, werden bei Anwendung der Erfindung mit künstlichen Fäden erhalten, deren Masse vor dem Spinnen mit den Leuchtsalzen versehen worden ist. In diesem Falle verfährt man wie folgt:
Man löst die Leuchtnitrate nur in der eben erforderlichen Menge Ätheralkohol und mischt diese konzentrierte Lösung mit den zur Fabrikation von Kunstseide üblichen spinnbaren Massen. Die Fäden werden beim Austritt aus den Spritzdüsen getrocknet und unmittelbar darnach der Einwirkung von ammoniakalischen Dämpfen ausgesetzt derart, daß nur ein Teil der vorhandenen Leuchtnitrate in Oxydhydrate umgewandelt wird. Dann werden die Fäden zur Entfernung des salpetersauren Ammoniaks mit destilliertem Wasser gewaschen und verstrickt oder in anderer zur Herstellung von Glühstrümpfen oder Glühkörpern geeigneter Weise verarbeitet und schließlich der Strumpf zur vollständigen Reduktion der Salze in Oxyde mit der Bunsenflamme bearbeitet.
Im voraufgegangenen wurde insbesondere das technische Kennzeichen des neuen Verfahrens hervorgehoben. Als gewerbliche Vorteile werden hervorgehoben:
1. Es ist wirtschaftlicher als alle übrigen bekannten Verfahrensarten:
A) dadurch daß es ermöglicht, die zur Erzeugung der Strümpfe erforderliche Menge an Salzen erheblich zu vermindern, ohne die Ausdauer, Festigkeit und Leuchtkraft derselben zu vermindern;
B) dadurch, daß man durch Umwandlung nur eines Teiles der Leuchtverbindungen die Anwendung von Ammoniakbädern vermeidet, welche beständig in dem Maße erneuert werden müssen, als sie sich mit den Nitraten anreichern.
2. Da die Fäden und Gewebe nicht mehr hygroskopisch sind, gestatten sie unbegrenzte Lagerungsdauer, ferner Transport und Ab-
brand lange nach Vornahme der Tränkung, ohne daß der wechselnde Zustand der Atmosphäre Einfluß auf ihre Güte gewinnt.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:-
    i. Verfahren zur Herstellung von Glühstrümpfen, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Herstellung der Glühstrümpfe oder Glühkörper bestimmten, imprägnierten und getrockneten Fäden kurze Zeit der Einwirkung von Ammoniakdämpfen zwecks Umwandlung eines Teiles der verwendeten Nitrate der Edelerden in Oxydhydrate ausgesetzt und zur Entfernung des entstandenen salpetersauren Ammoniaks gewaschen und getrocknet werden.
  2. 2. Eine Ausführungsform des unter 1 geschützten Verfahrens, darin bestehend^ daß man in gleicher Weise das Glühstrumpfnetz behandelt.
  3. 3. Eine Ausführungsform des unter 1 und 2 geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß nach bekannten Verfahren hergestellte und mit den Nitraten der Edelerden versehene künstliche Fäden oder daraus hergestellte Glühstrümpfe der Behandlung mit Ammoniakdämpfen unter zogen werden.
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