DE19959563A1 - Luftdurchlässiges Transportband zum Transportieren eines zu verdichtenden Faserverbandes - Google Patents

Luftdurchlässiges Transportband zum Transportieren eines zu verdichtenden Faserverbandes

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Abstract

Zum Transportieren eines pneumatisch zu verdichtenden Faserverbandes über einen Saugschlitz einer Verdichtungszone einer Spinnmaschine ist ein Transportband vorgesehen, welches zumindest im Wirkungsbereich des Saugschlitzes einen porösen Bereich aufweist. Der poröse Bereich kann beispielsweise durch Herauslösen von Granulatbestandteilen aus einem feinkörnigen Granulatgemisch erzeugt sein.

Description

Die Erfindung betrifft ein luftdurchlässiges Transportband zum Transportieren eines pneumatisch zu verdichtenden Faserverbandes über einen Saugschlitz einer Verdichtungszone einer Spinnmaschine.
Für das pneumatische Verdichten eines, ein Streckwerk einer Spinnmaschine verlassenden Faserverbandes ist es wesentlich, dass der Faserverband in noch ungedrehtem Zustand mit im Wesentlichen parallel zueinander liegenden Fasern in der Verdichtungszone auf einem luftdurchlässigen Transportelement aufliegend transportiert wird und dass in der Verdichtungszone eine durch das Transportelement hindurchgehende Luftströmung erzeugt wird, die auf Grund ihrer Breite und/oder Richtung das Maß der Verdichtung bestimmt und die Fasern quer zur Transportrichtung positioniert und damit den Faserverband bündelt oder verdichtet. Bei einem derart verdichteten Faserverband tritt dann bei der Drallerteilung kein Spinndreieck mehr auf, so dass der entstehende Faden gleichmäßiger, reißfester und weniger haarig wird.
Ein Transportband der eingangs genannten Art ist in der DE 198 46 268 A1 im Zusammenhang mit einer Vorrichtung zum Verdichten beschrieben. Das Transportband ist dort perforiert und als Gitterband oder Siebfolie oder vorteilhaft als engmaschines Gewebeband ausgebildet, welches über ein den Saugschlitz enthaltendes Hohlprofil gleitend angetrieben ist.
Bei der Ausbildung als Gewebeband ist es vorteilhaft möglich, auf engstem Raum eine Vielzahl von Öffnungen vorzusehen, so dass eine sehr homogene Luftströmung entsteht. An den Kreuzungspunkten zwischen den Kettfäden und den Schussfäden bilden sich jedoch kleinste Keilzwickel, in die sich Fasern einklemmen können. Die eingeklemmten Fasern können im Laufe der Zeit die Perforation zusetzen und damit die Verdichtungswirkung beeinträchtigen. Bei der als Gitterband oder Siebfolie ausgebildeten Variante wird zwar der vorgenannte Nachteil vermieden; jedoch ist der Lochabstand jedenfalls deutlich größer, als bei einem Gewebeband, so dass die Luftströmung weniger homogen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Transportband der eingangs genannten Art herzustellen, bei welchem die Gefahr der Verminderung der Luftdurchlässigkeit mit zunehmender Betriebsdauer weitgehend vermieden wird und bei welchem dennoch eine weitgehend homogene Luftdurchströmung möglich ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das an sich glatte Transportband zumindest im Wirkungsbereich des Saugschlitzes einen porösen Bereich aufweist.
Mit dem Begriff "poröser Bereich" ist also keine noch immer relativ grobe Perforation gemeint, wie sie etwa beim Stanzen entsteht oder bei Gewebebändern vorhanden ist, sondern eine Porosität, wie sie beispielsweise bei einem luftdurchlässigen Plastikbeutel vorhanden ist.
Zum Herstellen des erfindungsgemäßen Transportbandes sind verschiedene Herstellungsverfahren möglich:
Es kann ein feinkörniges, praktisch staubförmiges Kunststoff-Granulat gesintert werden, wobei das Granulat knapp unterhalb der Schmelztemperatur unter Druck in einer Form gepresst wird. Zwischen den verbackenen Granulatkörnern ist dann ein Luftdurchgang möglich.
Es können auch unterschiedliche Granulate miteinander gesintert werden, beispielsweise Granulate aus Polyamid und Polystyrol, wobei eine Körnung von ca. 50 µm zweckmäßig ist. Der Polystyrolanteil wird anschließend mit einem Lösungsmittel herausgelöst, so dass auch in diesem Falle ein freier Luftdurchgang im Transportband entsteht.
Es können auch Granulatgemische mit unterschiedlichen Schmelzpunkten miteinander verschmolzen werden, wobei ein Kunststoff mit hoher und ein Kunststoff mit niedriger Schmelztemperatur als feinkörniges Granulat gemischt wird, beispielsweise ein Polyamid mit einem Polycarbonat. Das Abspritzen geschieht dann bei einer Temperatur, die zwischen den zwei Schmelzpunkten liegt. Anschließend wird das Granulat mit dem höheren Schmelzpunkt durch chemische Einwirkung herausgelöst.
Möglich ist es auch, einen Kunststoff mit einem Treibmittel abzuspritzen, ähnlich wie bei der Schwammherstellung. Durch das Treibmittel entstehen Hohlräume, wobei durch eine kurze Lösephase oder eine andere Methode offene Poren erreicht werden können. Auch hier entsteht ein Luftdurchgang.
Da bei einer Porosität trotz äußerst feiner Einzel-Luftdurchtrittsquerschnitte ein insgesamt sehr großer Strömungsquerschnitt möglich ist, entsteht ein sehr homogener Luftstrom. Da die bei einem Gewebeband entstehenden Keilzwickel vermieden sind, ist auch die Gefahr einer Verminderung der Porosität im Laufe der Betriebszeit deutlich vermindert.
Es hat sich gezeigt, dass es sehr günstig ist, wenn das Transportband nur wenige Zehntelmillimeter dick ist, vorzugsweise also weniger als 0,5 mm dick ist. Dadurch liegt der zu verdichtende Faserverband praktisch abstandslos auf dem Saugschlitz auf, was zu einer guten Verdichtungswirkung führt.
Es genügt, wenn sich der poröse Bereich nur dort befindet, wo der Saugschlitz abgedeckt werden muss. Es kann also beidseits des porösen Bereichs eine Randzone vorgesehen sein, die nicht porös ist und die den Antrieb durch eine Friktionswalze oder dergleichen möglich macht.
Da in einer Spinnmaschine in geringem Abstand eine Vielzahl von Spinnstellen nebeneinander angeordnet ist, ist es unter Umständen zweckmäßig, wenn sich das Transportband über mehrere Spinnstellen erstreckt. Dabei kann dann vorgesehen sein, dass jeweils einer Spinnstelle ein relativ schmaler poröser Bereich zugeordnet ist.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht durch eine erste Ausführung einer Verdichtungsvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Transportband,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1 auf die Verdichtungszone,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht durch eine zweite Ausführung einer Vorrichtung zum Verdichten mit einem erfindungsgemäßen Transportband,
Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IV der Fig. 3 auf die Verdichtungszonen zweier benachbarter Spinnstellen.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 und 2 ist von einem Streckwerk 1 einer Spinnmaschine nur der Bereich eines Ausgangswalzenpaares 2 und eines vorangehenden Riemchenwalzenpaares 3 dargestellt. Das Ausgangswalzenpaar 2 enthält in bekannter Weise eine in Maschinenlängsrichtung durchlaufende angetriebene Ausgangsunterwalze 4, der pro Spinnstelle jeweils eine Ausgangsdruckwalze 5 zugeordnet ist. Dadurch wird eine Ausgangsklemmlinie 6 gebildet, an welcher die Verzugszone des Streckwerks 1 beendet ist.
Durch das Streckwerk 1 wird in Transportrichtung A ein Faserband oder Vorgarn 7 hindurchgeführt und bis zur gewünschten Feinheit verzogen. Im Anschluss an die Ausgangsklemmlinie 6 liegt dann ein verstreckter, aber noch drehungsfreier Faserverband 8 vor.
Dem Streckwerk 1 folgt eine Verdichtungszone 9 zum pneumatischen Verdichten des noch in ungedrehtem Zustand befindlichen Faserverbandes 8. Der Verdichtungszone 9 ist ein unter Unterdruck stehendes und sich über mehrere Spinnstellen, vorzugsweise eine Maschinensektion, erstreckendes Hohlprofil 10 zugeordnet, welches über einen Unterdruckanschluss 11 an eine nicht dargestellte Unterdruckquelle angeschlosen ist. Jeder Verdichtungszone 9 ist ein Saugschlitz 12 zugeordnet, der sich im Wesentlichen in Transportrichtung A erstreckt, jedoch vorzugsweise etwas geneigt dazu, wie aus Fig. 2 ersichtlich.
Die Außenkontur des Hohlprofils 10 ist zumindest im Bereich des Saugschlitzes 12 als Gleitfläche für ein luftdurchlässiges Transportband 13 ausgebildet, welches umlaufend angetrieben ist und den Faserverband 8 über den Saugschlitz 12 und durch die Verdichtungszone 9 transportiert. Die Luftdurchlässigkeit des Transportbandes 13 wird durch einen noch zu beschreibenden porösen Bereich 14 erreicht, der sich speziell im Bereich des Saugschlitzes 12 befindet, dessen Arbeitsbreite a aber so bemessen ist, dass der Saugschlitz 12 vollkommen überdeckt ist. Neben dem porösen Bereich 14 gibt es beidseits jeweils eine Randzone 15 und 16, die einem Friktionsantrieb des Transportbandes 13 dient.
Das Transportband 13 ist durch eine Klemmwalze 17 angetrieben, die ihrerseits ihren Antrieb von der Ausgangsdruckwalze 5 über eine Übertragungswalze 18 enthält. Die Klemmwalze 17 bildet mit dem Transportband 13 und dem Hohlprofil 10 eine Klemmlinie 19, welche die Verdichtungszone 9 auslaufseitig begrenzt und bezüglich des zu erspinnenden Fadens 20 einen Drallstopp bewirkt, welcher das Zurücklaufen des erteilten Spinndralles in die Verdichtungszone 9 verhindert.
Der Faden 20 wird im Anschluss an die Verdichtungszone 9 in Lieferrichtung B einem nicht dargestellten Drallorgan, beispielsweise einer Ringspindel, zugeführt.
Das Verdichten des Faserverbandes 8 dient dem Zweck, an der Klemmlinie 19, bis zu welcher der Drall zurückläuft, kein Spinndreieck entstehen zu lassen. Der ersponnene Faden 20 wird dann gleichmäßiger, reißfester und weniger haarig.
Das Transportband 13 ist ein relativ dünnes, flexibles Band von weniger als 0,5 mm Dicke, wobei der poröse Bereich 14 nicht durch eine relativ grobe Perforation gebildet ist, sondern durch eine sehr feine Porosität. Wie bereits erläutert, kann der poröse Bereich 14 aus feinkörnigem, vorzugsweise aus Kunststoff bestehendem Granulat hergestellt sein, welches beispielsweise gesintert ist. Bevorzugt kann die Porosität durch Herauslösen von Granulatbestandteilen aus einem Granulatgemisch erzeugt werden.
Bei einem derartigen Transportband 13 ist die Luftdurchströmung sehr homogen, wobei auch die Oberfläche ausreichend glatt und eben ist, so dass kaum die Gefahr besteht, dass sich Faserflug ansetzt und dadurch die Porosität im Laufe der Zeit verloren geht.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4 ist für ein ähnlich ausgestaltetes luftdurchlässiges Transportband 22 eine etwas anders ausgeführte Vorrichtung zum Verdichten dargestellt. Soweit die Bauteile gegenüber der bisher beschriebenen Ausführung die gleichen sind, wurden die Bezugszeichen beibehalten, so dass auf eine nochmalige Beschreibung verzichtet werden kann.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4 schließt sich an die Ausgangsklemmlinie 6 des Streckwerks 1 eine etwas anders gestaltete Verdichtungszone 21 an. Diesmal ist ein luftdurchlässiges Transportband 22 vorgesehen, welches sich über mehrere, vorzugsweise zwei Spinnstellen 23 und 24 erstreckt. Selbstverständlich ist es auch möglich, sich das Transportband 22 lediglich über eine einzige Spinnstelle erstrecken zu lassen.
Das Transportband 22 läuft nicht über ein stationär angeordnetes Hohlprofil wie bei Fig. 1 und 2, sondern umschlingt eine angetriebene Lieferwalze 25, die vorzugsweise in Maschinenlängsrichtung durchläuft. Pro Spinnstelle 23, 24 ist der Lieferwalze 25 eine Klemmwalze 26 zugeordnet, die mit der Lieferwalze 25 wieder eine den Drallstopp definierende Klemmlinie 27 bildet.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Transportband 22 nicht die Lieferwalze 25, sondern die von der Lieferwalze 25 angetriebene Klemmwalze 26 umschlingt.
Das Transportband 22 läuft über einen Saugkasten 28, der über einen Unterdruckanschluss 29 mit einer nicht dargestellten Unterdruckquelle verbunden ist. Pro Spinnstelle 23, 24 ist wieder ein Saugschlitz 30 vorgesehen, über welchen das Transportband 22 den zu verdichtenden Faserverband 8 transportiert.
Auch das Transportband 22 enthält pro Saugschlitz 30 einen porösen Bereich 31, 32, der im vorliegenden Fall durch nicht poröse Randzonen 33, 34 und 35 begrenzt ist und die dem Friktionsantrieb dienen. Die porösen Bereiche 31, 32 mit der Arbeitsbreite a überdecken den jeweiligen Saugschlitz 30 komplett und sind in ähnlicher Weise hergestellt, wie dies bereits zuvor beschrieben worden ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Transportband 22 wird ein sehr homogener Luftstrom zum Verdichten des Faserverbandes 8 erzeugt, wobei die Oberfläche des Transportbandes 22 praktisch nicht verflugt.

Claims (8)

1. Luftdurchlässiges Transportband zum Transportieren eines pneumatisch zu verdichtenden Faserverbandes über einen Saugschlitz einer Verdichtungszone einer Spinnmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass das an sich glatte Transportband (13; 22) zumindest im Wirkungsbereich des Saugschlitzes (12; 30) einen porösen Bereich (14; 31, 32) aufweist.
2. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der poröse Bereich (14; 31, 32) aus feinkörnigem, vorzugsweise aus Kunststoff bestehendem Granulat hergestellt ist.
3. Transportband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Granulat gesintert ist.
4. Transportband nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Porosität durch Herauslösen von Granulatbestandteilen aus einem Granulatgemisch hergestellt ist.
5. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Porosität durch ein Treibmittel erzeugt ist.
6. Transportband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass seine Dicke weniger als 0,5 mm beträgt.
7. Transportband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass beidseits des porösen Bereiches (14; 31, 32) jeweils eine einen Friktionsantrieb ermöglichende Randzone (15, 16; 33, 34, 35) vorgesehen ist.
8. Transportband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrere, jeweils einer Spinnstelle (23, 24) zugeordnete poröse Bereiche (31, 32) aufweist.
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