DE19959217A1 - Verfahren und Anordnung zum Betonieren von vertikalen Schächten - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Betonieren von vertikalen SchächtenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zum Betonieren von vertikalen Schächten mit einer Tiefe von z. B. 500 m und mehr. Der Beton wird dort über eine in einem Fallrohr (30) befindliche Betonsäule zu einer tieferliegenden Applikationsstelle (20) gefördert. Um ein entmischungs- und zerstörungsfreies Betonieren zu gewährleisten, wird der Beton am ausgangsseitigen Ende des Fallrohrs (30) portionsweise aus der nachrückenden Betonsäule entnommen, von der Betonsäule abgetrennt und dabei drucklos gestellt und sodann der Applikationsstelle zugeführt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung
zum Betonieren von tiefen, vertikalen Schächten, bei
welchem Beton von übertage über eine in einem Fallrohr
befindliche Betonsäule zu einer tieferliegenden Appli
kationsstelle gefördert wird.
Die im Bergbau vorkommenden Schächte, die mit dem er
findungsgemäßen Verfahren betoniert werden sollen, ha
ben eine Tiefe von beispielsweise 500 m und mehr. Wenn
der Beton in dem Fallrohr unkontrolliert abstürzt, be
steht die Gefahr einer Entmischung und einer Stopfer
bildung. Dies gilt vor allem auch dann, wenn innerhalb
des Fallrohrs Umlenkungen vorgesehen sind. Die rein
gravimetrische Ausbringung des Betons ist bei so tiefen
Schächten mit einem hohen Verschleiß verbunden, selbst
wenn entlang der Fallstrecke mehrere Sperrschieber vor
gesehen werden, die periodisch geschaltet werden. Im
übrigen sind die zur Verfügung stehenden Sperrschieber
wegen des hohen Schaltverschleißes durch den abrasiven
Beton und der Vielzahl der notwendigen Schaltvorgänge
für einen zuverlässigen Einsatz nicht verwendbar.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren und eine Anordnung zum Betonieren
von tiefen, vertikalen Schächten zu entwickeln, womit
ein zuverlässiger und entmischungsfreier Transport des
Betons zu den Applikationsstellen bei größtmöglicher
Betriebssicherheit gewährleistet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden die in den Ansprüchen
1, 9 und 18 angegebenen Merkmalskombinationen vorge
schlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbil
dungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
Der erfindungsgemäßen Lösung liegt der verfahrensmäßige
Gedanke zugrunde, daß der Beton am ausgangsseitigen En
de des Fallrohrs portionsweise aus der nachrückenden
Betonsäule entnommen, von der Betonsäule abgetrennt und
dabei drucklos gestellt und sodann der Applikations
stelle zugeführt wird. Um dies zu erreichen, wird gemäß
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorge
schlagen, daß die Betonsäule am ausgangsseitigen Ende
des Fallrohrs in einen Zylinder geleitet und dort von
einem unter Vergrößerung des Zylindervolumens zurück
weichenden Kolben abgestützt wird, daß der Zylinderin
halt nach Erreichen einer Kolbenendlage von der übrigen
Betonsäule abgetrennt und danach vorzugsweise unter
Vorschub des Kolbens aus dem Zylinder unmittelbar oder
mittelbar zur Applikationsstelle ausgetragen wird. Beim
mittelbaren Austrag wird der Beton zweckmäßig in einen
Pufferbehälter geleitet und von dort der Applikations
stelle zugeführt. Der drucklos gestellte Beton wird
vorteilhafterweise über eine weitere Fallstrecke, die
kürzer als die Betonsäule ist und beispielsweise durch
einen Verteilerschlauch gebildet sein kann, der Appli
kationsstelle zugeleitet.
Technisch gesehen handelt es sich bei der beschriebenen
Zylinderanordnung um eine Dekompressionspumpe, die ein
gangsseitig mit der unter Druck stehenden nachrückenden
Betonsäule beaufschlagt ist, in der der Beton portions
weise drucklos gestellt wird und sodann der Applikati
onsstelle zugeführt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
wird die nachrückende Betonsäule am austrittsseitigen
Ende des Fallrohrs in den nach oben weisenden, nach un
ten offenen Zylinder umgeleitet, während die von der
Betonsäule abgetrennten Betonportionen vom Zylinder aus
nach unten ausgetragen werden.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, daß die nachrückende Betonsäule am aus
trittsseitigen Ende des Fallrohrs abwechselnd in zwei
getrennte Zylinder eingeleitet wird und von diesen im
Gegentakt portioniert und drucklos gegebenenfalls über
den Pufferbehälter zur Applikationsstelle ausgetragen
wird.
Anfänglich muß das Fallrohr so mit Beton gefüllt wer
den, daß es zu keiner Entmischung und zu keiner Zerstö
rung entlang der Fallstrecke kommt. Um dies zu errei
chen, wird das Fallrohr zunächst mit Füllwasser ge
füllt, bevor der Beton unter Zwischenlage mindestens
eines Dichtelements in das Fallrohr eingeleitet wird.
Das sodann austrittsseitig anfallende Füllwasser wird
über ein am unteren Ende des Fallrohrs angeschlossenes
und mit diesem kommunizierendes Rücklaufrohr vorzugs
weise kleineren Durchmessers unter der Einwirkung der
nachgeführten Betonsäule nach oben gefördert oder in
den Schacht hinein verworfen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
eine Anordnung zum Betonieren von tiefen, vertikalen
Schächten vorgesehen, die eine übertage angeordnete
Füllpumpe und ein an die Füllpumpe angeschlossenes
Fallrohr aufweist, wobei das austrittsseitige Ende des
Fallrohrs an eine druckdichte Dekompressionspumpe an
schließbar ist, deren Auslaß mit der Applikationsstelle
verbindbar ist. Vorteilhafterweise ist an den Auslaß
ein zur Applikationsstelle führender, von Hand bewegba
rer Verteilerschlauch anschließbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
weist die Dekompressionspumpe eine eintrittsseitig mit
dem Fallrohr verbindbare Rohrweiche auf, die austritts
seitig abwechselnd an einen von zwei Zylindern druck
dicht anschließbar ist, von denen der jeweils andere
Zylinder vorzugsweise über einen gemeinsamen Pufferbe
hälter in eine Auslaßleitung mündet, wobei in den Zy
lindern im Gegentakt hin- und herverschiebbare Kolben
angeordnet sind. Die Rohrweiche ist im Pufferbehälter
unter den nach unten offenen Zylindern angeordnet und
weist austrittsseitig in Richtung Zylinderöffnungen
nach oben. Andererseits weist die beispielsweise als
Verteilerschlauch ausgebildete Anschlußleitung von der
Dekompressionspumpe aus nach unten, so daß der drucklos
gestellte Beton unter der Einwirkung der Schwerkraft
zur Applikationsstelle gefördert werden kann. Um War
tungsarbeiten an der Dekompressionspumpe ausführen zu
können, ohne die Betonsäule aus dem Fallrohr zu entfer
nen, ist in dem Fallrohr vor der Dekompressionspumpe
ein Sperrschieber angeordnet.
Weiter ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung an der tiefsten Stelle des Fallrohrs vor der
Dekompressionspumpe eine mit dem Fallrohr kommunizie
rende absperrbare Rücklaufleitung vorzugsweise mit
kleinerem Querschnitt als das Fallrohr angeschlossen.
Die Rücklaufleitung dient dazu, das vor dem Befüllen
des Fallrohrs mit Beton eingefüllte Wasser unter der
Einwirkung der nachrückenden Betonsäule nach oben aus
dem Schacht herauszuführen. Die Wasserrückführung er
folgt dabei nach dem Prinzip der kommunizierenden Röh
ren.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Dekompressi
onspumpe zur Förderung von druckbelasteten Dickstoffen
insbesondere von Beton zu einer Applikationsstelle,
insbesondere für den Einsatz in einer Betonieranordnung
der vorbeschriebenen Art. Die Dekompressionspumpe weist
erfindungsgemäß eine einseitig mit dem druckbelasteten
Dickstoff beaufschlagte Rohrweiche auf, die austritts
seitig abwechselnd an einen von zwei Zylindern druck
dicht anschließbar ist, von denen der jeweils andere
Zylinder vorzugsweise über einen gemeinsamen Pufferbe
hälter in einen Auslaß mündet, und wobei in den Zylin
dern zwei in Gegentakt hin- und herverschiebbare Kolben
angeordnet sind. Der Pufferbehälter weist zweckmäßig
einen bodenseitigen, vorzugsweise nach unten weisenden
Auslaßstutzen auf, an den ein Verteilerschlauch an
schließbar ist. Weiter ist er zweckmäßig mit einer
druckdicht verschließbaren Wartungsöffnung versehen.
Mit vorstehenden Maßnahmen wird gewährleistet, daß die
über die Betonsäule erzeugten Drücke in jeder Tiefe des
Schachtes beherrscht werden können und der Betoneinbau
problemlos erfolgt. Vorteilhafterweise ist zu diesem
Zweck eine Steuerungseinrichtung zur synchronen An
steuerung der Füllpumpe und der Dekompressionspumpe
vorgesehen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Schacht mit einer
Schachtbetonieranlage;
Fig. 2 einen Ausschnitt X aus Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung;
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2 mit
der Dekompressionspumpe in teilweise geschnit
tener Darstellung.
Die in Zeichnung dargestellte Anordnung ist zum Beto
nieren der Schachtwände 10 eines Schachts 12 mit einer
Tiefe von z. B. 500 m und mehr bestimmt. Der Beton wird
von den verschiedenen Plattformen 14 aus, die über eine
Leiter 16 erreichbar sind, mit einem von Hand geführten
Verteilerschlauch 18 in freiem Fall in die vormontier
ten Schalungen 20, die am Boden 22 geschlossen sind,
eingebracht. Das Ausbringen des Betons über den Vertei
lerschlauch 18 erfolgt durch den Auslaß 24 einer Dekom
pressionspumpe 26, die an ihrem Einlaß 28 an ein Fall
rohr 30 angeschlossen ist. Das Fallrohr 30 führt von
übertage (Oberkante 31 des Schachts 12) im wesentlichen
senkrecht an einer der Schachtwände 10 nach unten und
ist auf der Höhe der Unterkante der Dekompressionspumpe
26 zu dieser hin abgebogen. Das Fallrohr 30 wird ein
laßseitig über eine Füllpumpe 32 mit Beton beschickt,
so daß sich im Fallrohr 30 eine Betonsäule bildet, die
am Ende des Fallrohrs 30 unter hohem Druck am Einlaß 28
der Dekompressionspumpe ansteht.
Die Dekompressionspumpe 26 umfaßt eine als S-Rohr aus
gebildete Rohrweiche 34, die in einem Pufferbehälter 36
um eine zur Einlaßöffnung 28 konzentrische vertikale
Achse 38 mit Hilfe eines Hydraulikantriebs 40 schwenk
bar gelagert ist. An der Oberseite des Pufferbehälters
36 sind zwei Förderzylinder 42 senkrecht angeordnet,
die mit ihren nach unten weisende Öffnungen 44 in den
Pufferbehälter 36 münden und deren nicht dargestellte
Kolben mit Hilfe jeweils eines Hydrozylinders 46, deren
Kolben stangenseitig durch einen Wasserkasten 47 hin
durch, im Gegentakt antreibbar sind. Die Rohrweiche 34
wird über den Hydraulikantrieb 40 synchron mit den Hy
drozylindern 46 angetrieben, so daß die Austrittsöff
nung 48 der Rohrweiche 44 abwechselnd vor eine der Zy
linderöffnungen gelangt, während die jeweils andere Zy
linderöffnung 44 frei nach unten in den Pufferbehälter
weist. Das Hydraulikaggregat 54 zur Speisung des Hy
draulikantriebs 40 und der Hydrozylinder 46 befindet
sich auf einer der Plattformen 14 in der Nähe der De
kompressionspumpe 26. Die Rohrweiche 34 wird jeweils
bei nach unten gefahrenem Kolben in einem der Zylinder
42 vor die betreffende Zylinderöffnung 44 geschaltet,
so daß sich die unter Druck stehende Betonsäule durch
die Rohrweiche 34 hindurch gegen den betreffenden Kol
ben abstützt. Beim Rückzug des Kolbens dringt die nach
rückende Betonsäule in den betreffenden Zylinder 42
ein, bis der Kolben seine obere Endlage erreicht. So
dann wird die Rohrweiche zum anderen Zylinder umge
schaltet, dessen Kolben in seiner unteren Endlage be
findet. Gleichzeitig wird der erste Zylinder zum Puf
ferbehälter 46 hin geöffnet, so daß die darin befindli
che Betonportion über den im Pufferbehälter 46 herr
schenden Atmosphärendruck druckfrei gestellt wird und
bei Vorschub des betreffenden Kolbens in den Pufferbe
hälter 36 gelangt. Vom Pufferbehälter 36 aus fällt der
Beton durch den Auslaß 24 in den Verteilerschlauch 18
und wird von dort aus im freien Fall zur Applikations
stelle in den Schalungen 20 geleitet.
Der Pufferbehälter 36 ist mit einem seitlichen Deckel
50 versehen, der zu Wartungszwecken geöffnet werden
kann. Zuvor wird das Fallrohr 30 zweckmäßig durch einen
Schieber 52 gesperrt, um die Rohrweiche 34 druckfrei zu
stellen.
Um das Fallrohr 30 zerstörungsfrei befüllen zu können,
ist zusätzlich eine Wasserleitung 56 vorgesehen, die im
Bereich des Schiebers 42 und im unteren Bogenbereich
des Fallrohrs 30 mit dem Fallrohr 30 kommuniziert. Zu
nächst wird bei geschlossenem Schieber 52 das Fallrohr
30 über die Wasserleitung 56 bis oben hin gefüllt. So
dann wird bei noch geschlossenem Schieber 52 über die
Füllpumpe 32 unter Zwischenlage mindestens eines Dich
telements Beton in das Fallrohr 30 eingefüllt und das
dort befindliche Wasser über die Leitung 56 nach dem
Prinzip der kommunizierenden Röhren nach oben ver
drängt. Sobald die Betonsäule in der Nähe des Schiebers
52 angelangt ist, wird dieser geöffnet, so daß das im
unteren Bereich befindliche Wasser über die nachrücken
de Betonsäule über den unteren Abschnitt der Wasserlei
tung 56 verdrängt werden kann und die Betonsäule
schließlich über den Pumpeneinlaß 28 in die Rohrweiche
34 eindringt. Hierzu muß dann die Dekompressionspumpe
26 über den Hydraulikantrieb 40 und die Hydrozylinder
46 in Gang gesetzt werden.
Die Reinigung der Anlage erfolgt über eine Wassersäule,
die von übertage aus unter Zwischenlage eines Reini
gungsmolches bei abgeschalteter Füllpumpe 32 in das
Fallrohr eingebracht wird. Es reichen dazu etwa 20 m
Wassersäule, die bei fortgesetztem Betrieb der Dekom
pressionspumpe 26 allmählich bis in den Pufferbehälter
36 hinein nachrückt.
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfin
dung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung
zum Betonieren von vertikalen Schächten mit einer Tiefe
von z. B. 500 m und mehr. Der Beton wird dort über eine
in einem Fallrohr 30 befindliche Betonsäule zu einer
tieferliegenden Applikationsstelle 20 gefördert. Um ein
entmischungs- und zerstörungsfreies Betonieren zu ge
währleisten, wird der Beton am ausgangsseitigen Ende
des Fallrohrs 30 portionsweise aus der nachrückenden
Betonsäule entnommen, von der Betonsäule abgetrennt und
dabei drucklos gestellt und sodann der Applikations
stelle zugeführt.
Claims (20)
1. Verfahren zum Betonieren von tiefen Schächten, bei
welchem Beton über eine in einem Fallrohr (30) be
findliche Betonsäule zu einer tieferliegenden Ap
plikationsstelle (20) gefördert wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Beton am ausgangsseitigen En
de des Fallrohrs (30) portionsweise aus der nach
rückenden Betonsäule entnommen, von der Betonsäule
abgetrennt und dabei drucklos gestellt wird und so
dann der Applikationsstelle (20) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betonsäule einer Dekompressionspumpe (26)
zugeleitet, dort portionsweise drucklos gestellt
und sodann der Applikationsstelle (20) zugeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Betonsäule am ausgangsseitigen
Ende des Fallrohrs (30) in einen Zylinder (42) ge
leitet und dort von einem unter Vergrößerung des
Zylindervolumens zurückweichenden Kolben abgestützt
wird, daß der Zylinderinhalt nach Erreichen einer
Kolbenendlage von der übrigen Betonsäule abgetrennt
und danach vorzugsweise unter Vorschub des Kolbens
aus dem Zylinder (42) mittelbar oder unmittelbar
zur Applikationsstelle (20) ausgetragen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beton aus dem Zylinder (42) in einen Puf
ferbehälter (36) geleitet und von dort zur Applika
tionsstelle (20) ausgetragen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der drucklos gestellte Beton
über eine weitere Fallstrecke, die kürzer als die
Betonsäule ist, der Applikationsstelle zugeleitet
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die nachrückende Betonsäule am
austrittsseitigen Ende des Fallrohrs (30) in den
nach oben weisenden, nach unten offenen Zylinder
(42) geleitet wird und daß die von der Betonsäule
abgetrennten Betonportionen vom Zylinder (42) aus
nach unten ausgetragen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die nachrückende Betonsäule am
austrittsseitigen Ende des Fallrohrs (30) abwech
selnd in zwei getrennte Zylinder eingeleitet, durch
diese im Gegentakt portioniert und gegebenenfalls
über den Pufferbehälter (36) zur Applikationsstelle
ausgetragen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fallrohr (30) zunächst mit
Füllwasser gefüllt wird, bevor der Beton unter Zwi
schenlage mindestens eines Dichtelements in das
Fallrohr (30) eingeleitet wird und daß das aus
trittsseitig anfallende Füllwasser über ein mit dem
Fallrohr (30) kommunizierendes Rückrohr (56) nach
oben zurückgefördert oder in den Schacht verworfen
wird.
9. Anordnung zum Betonieren von tiefen Schächten, mit
einer Füllpumpe (32) und einem an die Füllpumpe an
geschlossenen Fallrohr (30), dadurch gekennzeich
net, daß das austrittsseitige Ende des Fallrohrs
(30) an eine druckfeste Dekompressionspumpe (26)
anschließbar ist, deren Auslaß (24) mit einer Ap
plikationsstelle (20) verbindbar ist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Auslaß (24) ein zur Applikationsstelle
(20) führender Verteilerschlauch (18) anschließbar
ist.
11. Anordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dekompressionspumpe (26) eine
eintrittsseitig mit dem Fallrohr (30) verbindbare
Rohrweiche (34) aufweist, die austrittsseitig ab
wechselnd an einem von zwei Zylindern (42) an
schließbar ist von denen der jeweils andere Zylin
der (42) vorzugsweise über einen gemeinsamen Puf
ferbehälter (36) zum Auslaß (24) führt, wobei in
den Zylindern (42) im Gegentakt hin- und herver
schiebbare Kolben angeordnet sind.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrweiche (34) im Pufferbehälter (36) un
ter den nach unten offenen Zylindern (42) angeord
net ist und austrittsseitig in Richtung Zylinder
öffnungen (44) nach oben weist.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß der Auslaß (24) von der
Dekompressionspumpe (24) aus nach unten weist.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß in dem Fallrohr (30) vor
der Dekompressionspumpe (26) ein Sperrschieber (52)
angeordnet ist.
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß das Fallrohr (30) vor der
Dekompressionspumpe (26) an eine absperrbare Rück
laufleitung (56) vorzugsweise mit kleinerem Quer
schnitt als das Fallrohr (30) angeschlossen ist.
16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rücklaufleitung (56) nach übertage geführt
ist.
17. Anordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 16, ge
kennzeichnet durch eine Steuerungseinrichtung zur
synchronisierten Ansteuerung der Füllpumpe (32) und
der Dekompressionspumpe (26).
18. Dekompressionspumpe zur Förderung von druckbelaste
ten Dickstoffen, insbesondere von Beton, zu einer
Applikationsstelle (20) gekennzeichnet durch eine
eintrittsseitig mit dem druckbelasteten Dickstoff
beaufschlagbare Rohrweiche (34), die austrittssei
tig abwechselnd an einen von zwei Zylindern (42)
druckdicht anschließbar ist, von denen der jeweils
andere Zylinder vorzugsweise über einen gemeinsamen
Pufferbehälter (36) zu einem Auslaß (24) führt, wo
bei in den Zylindern zwei in Gegentakt hin- und
herverschiebbare Kolben angeordnet sind.
19. Dekompressionspumpe nach Anspruch 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Pufferbehälter (36) einen bo
denseitigen, vorzugsweise nach unten weisenden Aus
laßstutzen (24) aufweist.
20. Dekompressionspumpe nach Anspruch 18 oder 19, da
durch gekennzeichnet, daß der Pufferbehälter (36)
eine mit einem Deckel (50) druckdicht verschließba
re Wartungsöffnung aufweist.
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