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Die
Erfindung betrifft eine elektrische Umschaltvorrichtung zum alternativen
Schließen
von zwei Strompfaden eines Gleichstromkreises mit mindestens einem
Schaltantriebssystem, einer ersten (Schließer-) Brückenkontaktanordnung mit zwei Schließer-Kontaktstrecken,
die in Serie in dem ersten Strompfad liegen, und einer zweiten (Öffner-)
Brückenkontaktanordnung
mit zwei Öffner-Kontaktstrecken,
die über
einen zweiten Brückenleiter
in Serie in dem zweiten Strompfad liegen, wobei die erste und die
zweite Kontaktanordnung gemeinsam durch das mindestens eine Schaltantriebssystem
betätigt
werden. Vorzugsweise betrifft die Erfindung eine Umpol-Schaltvorrichtung
für Gleichstrommotoren,
und als Antrieb kommen Elektromagnetsysteme, aber auch manuelle
Antriebe, in Betracht.
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Beim Öffnen von
Gleichstromkreisen entsteht immer ein Abschalt-Lichtbogen, der nur
durch eine entsprechend große
Kontaktöffnung
zum Erlöschen
gebracht werden kann, falls nicht besondere Löschmaßnahmen zusätzlich vorgesehen sind. Je größer die
Gleichspannung ist, um so größer muß auch die
Kontaktöffnung
sein, um den Lichtbogen zuverlässig
zum Erlöschen
zu bringen. Da bei Relais- und Schalterkontakten der erzielbare
Kontaktabstand durch die Dimensionierung des Magnetsystems begrenzt
ist, werden vielfach Brückenkontakte eingesetzt,
wodurch sich der Lichtbogenbrennbedarf verdoppelt und damit die
zur Löschung
erforderliche Lichtbogenspannung erreicht wird. Beim Einsatz höherer Gleichspannungen
kann aber auch diese Maßnahme
allein nicht immer zum Ziel führen.
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Das
Problem der Lichtbogenlöschung
ist zwar auch beim Umschalten zwischen normalen Gleichstrom-Lastkreisen
existent. Besonders schwierig gestaltet es sich aber bei Umpolschaltungen
für die
Drehrichtungsumkehr von Gleichstrommotoren, wie sie beispielsweise
in Kraftfahrzeugen vielfach zum Einsatz kommen. Die Erfindung ist
aber in gleicher Weise auch auf andere umpolbare Antriebe, wie polarisierte
Linearantriebe, anzuwenden.
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Bei
der Umpolschaltung stellt sich das Lichtbogenproblem deshalb besonders
stark, weil in diesem Fall an der Schaltstrecke zwischen dem Schließerkontakt
und dem Öffnerkontakt
des Umpolschalters die volle Spannung der Gleichstromquelle anliegt.
Zieht nun beim Umschalten der bewegliche Kontakt einen Lichtbogen
vom feststehenden Schließerkontakt,
und reicht die Schaltstrecke bis zum feststehenden Öffnerkontakt
nicht aus, um den Lichtbogen zu löschen, so wird der Lichtbogen
auch nach den Auftreffen auf den Öffnerkontakt weiter genährt, da
dieser Öffnerkontakt
unmittelbar das Potential des entgegengesetzten Gleichspannungspols
hat. Das führt
zum Abbrennen und zur Zerstörung
der Kontakte.
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Aus
der
US 4816794 ist ein
elektromagnetisches Doppelrelais zur Anwendung in einer derartigen
Umpolschaltung bekannt. Dort wird zu beiden Seiten des Motors jeweils
zur Umschaltung zwischen dem Schließer-Strompfad und dem Öffner-Strompfad
ein herkömmlicher
Brückenkontakt
eingesetzt. Da die dabei verwendete Kontaktbrücke als bewegliches Schaltelement
sowohl für
die Schließer-Kontaktanordnung
als auch für
die Öffner-Kontaktanordnung
dient, zieht sie den Lichtbogen beim Abschalten vom feststehenden
Schließerkontakt
bis zum feststehenden Öffnerkontakt,
so daß der
Lichtbogen danach weiter über
den Öffnerkontakt
genährt
wird. In diesem Fall kann also der Lichtbogen auch durch die doppelte
Schaltstrecke des Brückenkontaktes
nicht unterdrückt
werden.
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Aus
der
DE 37 43 122 C1 ist
eine elektrische Schaltvorrichtung zum Schließen oder Öffnen eines ersten Strompfads
und eines zweiten Strompfads bekannt. Die Schaltvorrichtung enthält einen
ersten Schaltantrieb, eine erste Brückenkontaktanordnung mit zwei
Schließer-Kontaktstrecken,
die über
einen ersten Brückenleiter
in Serie liegen, eine zweite Brückenanordnung
mit zwei Öffner-Kontaktstrecken,
die über
einen zweiten Brückenleiter
in Serie liegen, wobei die erste und die zweite Kontaktanordnung
gemeinsam durch das Schaltantriebssystem betätigt werden und die beiden
Brückenleiter
voneinander elektrisch isoliert sind. Die Art der Verschaltung dieses
Schaltgeräts
mit einem Stromkreis ist in der Schrift nicht näher angegeben.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Umschaltvorrichtung der
eingangs genannten Art so auszugestalten, daß beim Abschalten von Gleichstromkreisen,
insbesondere bei Umpolschaltungen, ein Lichtbogen auch bei höheren Spannungen
sicherer zum Erlöschen
gebracht wird.
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Erfindungsgemäß dient
zur Lösung
dieser Aufgabe eine elektrische Umschaltvorrichtung mit
einem
(ersten) Schaltantriebssystem,
- – einer
ersten Brückenkontaktanordnung
mit zwei Schließer-Kontaktstrecken,
die über
einen ersten Brückenleiter
in Serie in dem ersten Strompfad liegen,
- – einer
zweiten (Öffner-)
Brückenkontaktanordnung
mit zwei Öffner-Kontaktstrecken,
die über
einen zweiten Brückenleiter
in Serie in dem zweiten Strompfad liegen,
- – wobei
die erste und die zweite Kontaktanordnung gemeinsam durch das Schaltantriebssystem
betätigt
werden und wobei die beiden Brückenleiter
voneinander elektrisch isoliert sind.
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Die
erfindungsgemäße Umschaltvorrichtung besitzt
im Gegensatz zu den herkömmlichen
Brücken-Umschaltvorrichtungen
keinen gemeinsamen Brückenleiter
für die Öffnerkontaktstrecken
und die Schließer-Kontaktstrecken,
sondern zwei getrennte Brückenleiter,
die elektrisch voneinander isoliert sind. Dadurch kann der Lichtbogen
von der Schließer-Kontaktstrecke
beim Schließen
der Öffner-Kontakstrecke
nicht auf den Öffnerkontakt überspringen und über diesen
weiter genährt
werden. Es kommt in diesem Fall die doppelte Unterbrechung durch
die beiden Kontaktstrecken des Schließerkontaktes zum Tragen, so
daß auch
bei einer größeren Spannung der
Lichtbogen zuverlässig
gelöscht
wird.
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In
besonderer Anwendung der Erfindung auf eine Umpolschaltung eines
umpolbaren Gleichstromantriebs ist vorgesehen,
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- – daß der erste
Strompfad und der zweite Strompfad dazu vorgesehen sind, den ersten
Anschluß des
umpolbaren Gleichstrom-Antriebs
beziehungsweise Motors wahlweise mit einem ersten Pol oder mit dem
zweiten Pol der Gleichspannungsquelle zu verbinden,
- – daß weiterhin
ein dritter und ein vierter Strompfad dazu vorgesehen sind, wahlweise
den zweiten Anschluß des
Motors mit dem ersten Pol oder mit dem zweiten Pol der Gleichspannungsquelle zu
verbinden,
- – daß der dritte
Strompfad eine dritte Brückenkontaktanordnung
mit zwei über
einen dritten Brückenleiter
in Serie liegenden Schließer-Kontaktstrecken
aufweist und
- – daß der vierte
Strompfad eine vierte (Öffner-) Brückenkontaktanordnung
mit zwei über
einen vierten Brückenleiter
in Serie liegenden Öffnerkontaktstrecken
aufweist,
- – daß die dritte
und die vierte Brückenkontaktanordnung
gemeinsam von einem zweiten Antriebssystem betätigt werden und
- – daß der dritte
und der vierte Brückenleiter
voneinander elektrisch isoliert sind.
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In
besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Umschaltvorrichtung kann
vorgesehen werden, daß die
Brückenleiter
jeweils bewegliche, von dem zugehörigen Antriebssystem betätigbare
Kontaktbrücken
sind und
- – daß der erste
und der zweite Brückenleiter
miteinander über
ein erstes Isolierstück
mechanisch gekoppelt und durch das erste Antriebssystem betätigbar sind
und
- – daß gegebenenfalls
der dritte und der vierte Brückenleiter über ein
zweites Isolierstück
mechanisch miteinander gekoppelt und durch das zweite Antriebssystem
betätigbar
sind. Dabei können
der erste und der zweite Brückenleiter
einerseits und gegebenenfalls auch der dritte und der vierte Brückenleiter
andererseits jeweils durch das erste beziehungsweise durch das
zweite Isolierstück
getrennt auf jeweils einem zugehörigen
federnden Träger
befestigt sein, der durch das zugehörige Antriebssystem betätigbar ist.
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Anstelle
von beweglichen Brückenleitern kann
aber auch vorgesehen sein, daß die
Kontaktstrecken jeweils als Kontaktpaare mit beweglichen und feststehenden
Kontaktelementen gebildet sind und daß in jeder Brückenkontaktanordnung
jeweils ein Kontaktelement eines ersten Kontaktpaares mit einem
Kontaktelement eines zweiten Kontaktpaares über einen feststehenden Brückenleiter
verbunden ist. Als Antriebssysteme dienen vorzugsweise Elektromagnetsysteme
beziehungsweise Relais, es sind aber auch handbetätigte Schalter
möglich.
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Weitere
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten. Es sei jedoch
darauf hingewiesen, daß der
Begriff Motor in den Ansprüchen nicht
nur einen Motor mit Drehrichtungsumkehr bedeuten kann, sondern auch
jeden anderen umpolbaren Antrieb, wie beispielsweise einen polarisierten
Linearantrieb.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen
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1 ein
Prinzipschaltbild einer Umpolschaltung für einen Gleichstrommotor,
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2 eine
Umpolschaltung für
einen Gleichstrommotor mit herkömmlichen
Brückenumschaltern,
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3 eine
Umpolschaltung für
einen Gleichstrommotor mit erfindungsgemäßen Brückenumschaltern,
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4 eine
schematische Anordnung der Umschaltvorrichtung gemäß 3 in
zwei Relais,
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5 eine
Unterbringung der Umschaltvorrichtung gemäß 3 in einem
Umpolmodul,
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6 ein
Beispiel für
eine erfindungsgemäße Brückenkontaktanordnung
mit mechanisch gekoppelten Brückenleitern
und
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7 ein
Beispiel für
eine erfindungsgemäße Brückenkontaktanordnung
mit einzelnen Kontaktfederpaaren und feststehenden Brückenleitern.
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1 zeigt
schematisch die Anordnung eines Gleichstrommotors M mit zwei Motoranschlüssen M1
und M2 in einer sogenannten H-Brückenschaltung,
mit der wahlweise ein Rechts- beziehungsweise ein Linkslauf des
Motors eingeschaltet werden kann. Dazu werden vorzugsweise zwei
Relais mit Wechslerkontakten eingesetzt. Diese Relais sind in der
Zeichnung schematisch mit einem Elektromagnetsystem EM1 beziehungsweise
einem Elektromagnetsystem EM2 dargestellt, wobei diese Magnetsysteme
jeweils einen Wechslerkontakt betätigen. Die Kontaktanordnung
des Magnetsystems EM1 besteht aus einem festen Schließerkontakt
k1, einem feststehenden Öffnerkontakt
k2 und einem beweglichen Umschaltkontakt k12, während die Kontaktanordnung
des Elektromagnetsystems EM2 aus einem Schließerkontakt k3, einem Öffnerkontakt
k4 und einem Umschaltkontakt k34 besteht. Die Brückenschaltung besitzt vier
Strompfade 1, 2, 3 und 4, wobei die
Strompfade 1 und 3 mit dem Pluspol einer Gleichspannungsquelle
und die Strompfade 2 und 4 mit dem Minuspol beziehungsweise
der Masseleitung der Gleichspannungsquelle verbunden sind.
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Im
Ruhezustand liegen beide Motoranschlüsse M1 und M2 über die
Strompfade 2 und 4 auf Massepotential, so daß der Motor
stillsteht. Wird nun das Elektromagnetsystem EM1 erregt, was beispielsweise über einen
Tastschalter T erfolgen kann, so schaltet der bewegliche Kontakt
k12 um auf den Schließerkontakt
k1 und legt somit den Motoranschluß M1 über den Strompfad 1 an
Plus-Potential. Der Motor M dreht somit in einer ersten Drehrichtung. Wird
der Tastschalter T auf die entgegengesetzte Seite umgelegt, um das
Elektromagnetsystem EM2 zu erregen, so wird über den beweglichen Kontakt k34
und den Schließerkontakt
k3 der Strompfad 3 mit dem Motoranschluß M2 verbunden, so daß der Motor M
sich in einer zweiten Drehrichtung entgegengesetzt zu der ersten
dreht.
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Beim
Abschalten der Erregung für
das jeweilige Elektromagnetsystem EM1 beziehungsweise EM2 kehrt
der jeweilige bewegliche Kontakt k12 oder k34 in die Ruhestellung
zurück.
So lange im Vergleich zur anstehenden Gleichspannung der Kontaktabstand
zwischen den feststehenden Kontakten k1 und k2 beziehungsweise k3
und k4 groß genug
ist, erlischt der beim Abschalten entstehende Lichtbogen, bevor
der Umschaltkontakt k12 beziehungsweise k34 den Öffnerkontakt k2 beziehungsweise
k4 erreicht. Werden jedoch größere Gleichspannungen eingesetzt,
beispielsweise statt 12 oder 14 Volt 42 Volt, wie dies in Kraftfahrzeugen
der Fall sein kann, so besteht die Gefahr, daß der Öffnungslichtbogen nicht mehr
gelöscht
wird, so daß die
Kontakte abbrennen. Dies wird anhand der 2 gezeigt.
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2 zeigt
prinzipiell die gleiche H-Brückenschaltung
wie 1. Lediglich sind die Umschaltkontakte nunmehr
durch Brückenkontakte
ersetzt. Somit wird der Strompfad 1 mit einer Schließer-Brückenkontaktanordnung 10,
der Strompfad 2 durch eine Öffner-Brückenkontaktanordnung 20,
der Strompfad 3 durch eine Schließer-Brückenkontaktanordnung 30 und
der Strompfad 4 durch eine Öffner-Brückenkontaktanordnung 40 geschaltet.
Da in 2 eine herkömmliche
Schaltvorrichtung gezeigt ist, besitzen die alternativ zu schaltenden
Strompfade 1 und 2 beziehungsweise 3 und 4 jeweils
ein gemeinsames Brückenschaltglied 13 beziehungsweise 33,
das wahlweise jeweils entweder die Öffner-Kontaktanordnung 20 beziehungsweise 40 oder
die Schließer-Kontaktanordnung 10 beziehungsweise 30 überbrückt. Die bewegliche
Kontaktbrücke 13 überbrückt somit
in der Schließer-Kontaktanordnung 10 zwei
in Reihe geschaltete Kontaktstrecken 11 und 12 und
in der Öffner-Kontaktanordnung 20 ebenfalls
zwei in Reihe geschaltete Kontaktstrecken 21 und 22.
In gleicher Weise bildet die bewegliche Kontaktbrücke 33 in
der Schließer-Kontaktanordnung 30 zwei
in Reihe geschaltete Kontaktstrecken 31 und 32 sowie
in der Öffner-Kontaktanordnung 40 zwei
in Reihe geschaltete Kontaktstrecken 41 und 42.
Durch diese Serienschaltung von jeweils zwei Kontaktstrecken wird
die an der Kontaktanordnung abfallende Spannung auf zwei Kontaktstrecken
verteilt, so daß der
Lichtbogen im Strompfad 1 beim Abschalten auf zwei kleinere
Lichtbögen
verteilt wird, die an sich leicht zum Erlöschen gebracht werden können.
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Ein
Problem ergibt sich aber dadurch, daß ein Lichtbogen, in 2 mit
L bezeichnet, beim Umschalten der Kontaktbrücke 13 von der Kontaktstrecke 11 bis
zur Kontaktstrecke 21 mitgenommen werden kann, wenn der
Kontaktabstand nicht groß genug
ist, und daß dieser
Lichtbogen L dann über
den Strompfad 2, der auf Massepotential liegt, weiter genährt wird,
so daß er
nicht mehr zum Erlöschen kommt.
Das gleiche Problem ergibt sich natürlich bei der entsprechend
angeordneten und geschalteten Kontaktbrücke 33 zwischen den
Kontaktstrecken 32 und 42 in den Strompfaden 3 und 4.
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3 zeigt
die erfindungsgemäße Anordnung
der Brückenschaltung.
Der grundsätzliche
Aufbau der H-Brückenschaltung
ist auch in 3 der selbe wie in den 1 und 2.
Im Vergleich zu 2 ist hier allerdings die Kontaktbrücke jeweils
auf zwei Brückenleiter
verteilt, die zwar von einem gemeinsamen Magnetsystem betätigt werden,
aber untereinander elektrisch isoliert sind. So wird gemäß 3 der
Strompfad 1 über
eine Schließer-Kontaktanordnung 110 mit
zwei Kontaktstrecken 111 und 112 sowie einer Kontaktbrücke 113 geschaltet,
während der
Strompfad 2 über
eine Öffner-Kontaktanordnung 120 mit
zwei Kontaktstrecken 121 und 122 sowie einer Kontaktbrücke 123 geschaltet
wird. Beide Kontaktbrücken 113 und 123 sind
mechanisch über
eine Isolierstück 130 gekoppelt,
und sie werden von dem Elektromagnetsystem EM1 über eine Betätigungseinrichtung 116 umgeschaltet.
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In
analoger Weise werden der Strompfad 3 über eine Schließer-Brückenkontaktanordnung 230 mit
zwei Kontaktstrecken 231 und 232 sowie einer Kontaktbrücke 233 und
der Strompfad 4 über
eine Öffner-Brückenkontaktanordnung 240 mit
zwei Kontaktstrecken 241 und 244 sowie einer Kontaktbrücke 243 geschaltet.
Die letzteren zwei Kontaktbrücken 233 und 243 sind über ein
Isolierstück 250 verbunden,
und sie werden von dem Elektromagnetsystem EM2 über eine Betätigungsverbindung 236 betätigt.
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Die
Funktion der erfindungsgemäßen Schaltung
sei hier kurz noch einmal erläutert.
Wie bereits anhand der 2 beschrieben, wird durch die
Verwendung einer Kontaktbrücke 113 der
Lichtbogen entsprechend der anliegenden Spannung auf zwei Kontaktstrecken 111 und 112 verteilt,
so daß er
auch über
eine verhältnismäßige kurze
Kontaktstrecke mit entsprechend kurzem Schalthub zum Erlöschen gebracht
werden kann. Da aber die Kontaktbrücke 113 von der Kontaktbrücke 123 elektrisch
isoliert ist, kann der Lichtbogen nicht auf die Kontaktbrücke 123 überspringen
und sich über
den Strompfad 2 weiter nähren. Er wird deshalb auch
bei den relativ geringen Kontakthüben der Schaltstrecken 111 und 112 zum Erlöschen gebracht.
Das Gleiche gilt natürlich
auch für
das Öffnen
der Schließer-Kontaktanordnung 230.
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4 zeigt
schematisch die Umsetzung der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung in zwei
einzelne Wechsler-Relais mit den üblichen fünf Anschlüssen, nämlich zwei Anschlüssen für die Spule
sowie einem Motoranschluß und
zwei Anschlüssen
für die Strompfade 1 und 2.
In dem Relaisgehäuse
des Relais REL1 ist somit das Elektromagnetsystem EM1 zusammen mit
der Schließer-Brückenkontaktanordnung 110 und
der Öffner-Kontaktanordnung 120 untergebracht;
die Kontaktstrecken 112 und 122 sind im Relaisinneren
verbunden und bilden nach außen
einen gemeinsamen Motoranschluß M1,
während
die Kontaktstrecke 111 über
den Strompfad 1 einen Polanschluß P+ und die Kontaktstrecke 121 über den Strompfad 2 nach
außen
einen Polanschluß P-
bilden.
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Die
Spulenanschlüsse
S1+ und S1- sind ebenfalls in üblicher
Weise nach außen
geführt.
Analog ist das Relais REL2 mit dem Elektromagnetsystem EM2, der
Schließer-Brückenkontaktanordnung 230 und
der Öffner-Brückenkontaktanordnung 240 aufgebaut.
Somit können
die zwei Relais unmittelbar mit dem Motor M und der Gleichspannungsquelle, also
beispielsweise der Batterie im Fahrzeug, verbunden werden.
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5 zeigt
noch eine Weiterbildung der Anordnung von 4, wobei
nunmehr alle Schaltfunktionen in einem Gehäuse eines Umpol-Moduls UM untergebracht
sind. Wie bei den zwei Relais gemäß 4 sind auch
bei dem Umpol-Modul UM gemäß 5 die
Kontaktstrecken 112 und 122 intern zusammengefaßt und als
Motoranschluß M1
nach außen
geführt,
ebenso bilden die beiden Kontaktstrecken 231 und 241 nach
außen
einen gemeinsamen Motoranschluß M2.
Die Kontaktstrecken 111 und 232 sind in diesem
Fall ebenfalls intern verbunden, so daß nur ein Polanschluß P+ nach
außen
geführt
ist, während
in gleicher Weise die Kontaktstrecken 121 und 242 intern
verbunden sind und nach außen
einen Polanschluß P-
bilden. Mit dem Polanschluß P-
sind in diesem Fall auch bereits intern die Spulenanschlüsse S1-
und S2- der beiden Elektromagnetsysteme EM1 und EM2 verbunden, so
daß nach
außen nur
noch die beiden Steueranschlüsse
S1+ und S2+ erscheinen. Somit hat das Umpolmodul lediglich sechs
Anschlüsse
nach außen
und im Inneren eine minimale Anzahl von Teilen, da durch die internen Verbindungen
ein Teil der sonst notwendigen Anschlußelemente entfällt. Es
sind aber auch andere Ausgestaltungen mit mehr als 6 Anschlüssen beiu unterschiedlichen
Spulen- beziehungsweise Lastspannungen möglich.
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In
den 6 und 7 sind schematisch noch zwei
mögliche
Ausgestaltungen der erfindungsgemäß verwendeten Brückenkontaktanordnung
gezeigt. In 6 ist dargestellt, wie die beiden
Kontaktbrücken 113 und 123 im
Form eines beweglichen Brückengliedes
gestaltet werden können.
In diesem Fall sind die beiden Brückenleiter 113 und 123 über ein
plattenförmiges
Isolierstück 130 fest
verbunden. Dabei kann diese Brückenanordnung
auf einer Kontaktfeder befestigt sein oder es kann einer der Brückenleiter 113 beziehungsweise 123 durch
die Kontaktfeder selbst gebildet sein. Die Betätigung erfolgt in üblicher
Weise mit einem Tastschalter T1 über
ein Magnetsystem mit einer Spule 14 über einen Anker 15 und
ein Betätigungselement 16 (Relaissystem REL1).
Ein gleich aufgebautes Relaissystem Rel2 ist in 6 nicht
eigens dargestellt.
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7 zeigt
eine andere Ausführungsmöglichkeit.
In diesem Fall werden keine beweglichen Brückenleiter verwendet, sondern
die einzelnen Kontaktstrecken werden durch Schließer- und Öffner-Kontaktfederpaare
gebildet, die im Relais zum Teil intern über feste Brückenleiter
verbunden sind. Im gezeigten Beispiel wird die Kontaktstrecke 111 durch
ein Kontaktfederpaar 111a und 111b und die Kontaktstrecke 112 durch
ein Kontaktfederpaar 112a und 112b gebildet, wobei
die beweglichen Kontaktfedern 111a und 112a von
dem Magnetsystem über
einen elektrisch isolierten Betätigungsschieber 16 betätigt werden.
Um die Brückenfunktion
sicher zu stellen, sind die beweglichen Kontaktfedern 111a und 112a intern über einen
festen Brückenleiter 113 verdrahtet.
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In
analoger Weise ist auch die Öffner-Kontaktanordnung 120 durch
zwei Kontaktfederpaare 121a, 121b sowie 122a und 122b gebildet,
wobei auch in diesem Fall die beweglichen Kontaktfedern 121a und 122a intern über einen
Brückenleiter 123 fest
verdrahtet sind. Die Funktion dieser Anordnung ist die gleiche,
wie sie anhand der 3 beschrieben wurde. Auch in
diesem Fall wird der Lichtbogen auf zwei Kontaktstrecken verteilt,
und die Kontaktbrücken
der Schließer-Brückenkontaktanordnung
und der Öffner-Brückenkontaktanordnung
sind voneinander isoliert.
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Obwohl
in den Ausführungsbeispielen
jeweils Relaissysteme als Antriebe dargestellt sind, können für die Anwendung
der Er findung auch manuell betätigte
Schalter ohne elektromagnetischen Antrieb verwendet werden.