DE19525286C2 - Mehrpoliger Vakuumschalter mit einer Antriebsvorrichtung - Google Patents
Mehrpoliger Vakuumschalter mit einer AntriebsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen mehrpoligen Vakuumschalter mit
wenigstens einer Vakuumschaltröhre je Pol sowie mit einer An
triebsvorrichtung zum Schließen und Öffnen der Vakuum
schaltröhren.
Vakuumschalter dieser Art sind beispielsweise durch die
DE 42 10 716 A1 oder die DE 41 33 091 A1 bekannt geworden.
Dabei ist die Bauform eines Vakuumschalters nach dem zuerst
genannten Dokument für den Bereich der Niederspannung vorge
sehen, während in dem weiteren Dokument ein Vakuumschalter
für Mittelspannung beschrieben ist. In beiden Fällen
ermöglicht es der Einsatz hochwertiger Isolierstoffe, den
Abstand zwischen den einzelnen Polen sehr gering zu bemessen.
Bei einem Vakuum-Leistungsschalter für Niederspannung gelingt
dies beispielsweise dadurch, daß die Vakuumschaltröhren in
Kammern eines Isolierkörpers untergebracht werden und hier
durch trotz geringen Polmittenabstandes ausreichende Kriech
wege eingehalten werden. Bei Schaltgeräten für Mittelspannung
sind gleichfalls sehr geringe Polmittenabstände dadurch zu
erreichen, daß das Schaltgerät in ein Gehäuse eingesetzt
wird, das ein von Luft verschiedenes Isoliermedium mit hohem
Isoliervermögen enthält. Bereits ein nur wenig über dem
Atmosphärendruck liegender Gasdruck ermöglicht bei Verwendung
von Schwefelhexafluorid (SF6) sehr geringe Abmessungen einer
Schaltanlage, wie sie beispielsweise in der DE 42 11 154 A1
beschrieben ist.
In allen diesen Fällen kann der eng benachbarte Verlauf der
sich durch die Vakuumschaltröhren der Pole erstreckenden
Strombahnen das Schaltvermögen der Vakuumschalter beein
trächtigen. Diese unerwünschte Wirkung beruht auf der
gegenseitigen elektromagnetischen Beeinflussung benachbarter
Vakuumschaltröhren, die mit abnehmenden gegenseitigen Abstand
stark zunimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch einfach
durchführbare Maßnahmen das Schaltvermögen von Vakuum
schaltern kompakter Abmessungen, d. h. mit geringem Pol
mittenabstand zu steigern.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
der Antriebsvorrichtung des Vakuumschalters eine Steuervor
richtung zugerodnet ist, welche eine Öffnung der Vakuum
schaltröhre des räumlich mittig angeordneten Poles den
anderen Polen gegenüber zeitlich derart vorlaufend veranlaßt,
daß die Löschung eines Schaltlichtbogens in dem mittleren Pol
zuerst erfolgt.
Hierdurch wird erreicht, daß die letztlöschenden Vakuum
schaltröhren in den jeweils außenliegenden Polen liegen, die
demnach einen größeren Abstand voneinander aufweisen. Hier
durch ist gegenseitige elektromagnetische Beeinflussung und
damit die Herabsetzung des Schaltvermögens wesentlich
geringer.
Es ist an sich bereits bekannt, bei einem Vakuumschalter beim
Unterbrechen das Öffnen einer Vakuumschaltröhre in dem einen
Pol früher als für die Vakuumschaltröhren in den beiden
anderen Polen zu bewirken (DE 28 54 092 C2). Diese Maßnahme
soll dazu dienen, hohe Überspannungen durch Rückzündungen zu
vermeiden. Hierfür ist es unwesentlich, welcher der Pole
gegenüber den anderen zeitversetzt betätigt wird. Von dieser
Lösung konnte daher keine Anregung ausgehen, zur Vergrößerung
des Schaltvermögens von Vakuumschaltgeräten mit geringem
Polmittenabstand einen bestimmten, nämlich den mittleren Pol,
voreilend zu öffnen.
In der Regel weisen mehrpolige Vakuumschalter eine für alle
Pole gemeinsame Schalterwelle auf, die zum Ein- und Aus
schalten durch eine gleichfalls gemeinsame Antriebsvor
richtung beaufschlagt wird. Bei Schaltgeräten dieser Art kann
die Erfindung in der Weise verwirklicht werden, daß die
Steuervorrichtung beim Öffnen eine direkte Zuführung einer
Schaltbewegung zu dem mittleren Pol und eine verzögerte
Zuführung einer Schaltbewegung zu den räumlch außenliegenden
Polen bewirkt.
Wird andererseits eine Bauform eines Vakuumschalters einge
setzt, bei der jeder Pol eine eigene Antriebsvorrichtung
besitzt, so kann die Steuervorrichtung als Zeitsteuervor
richtung zur Abgabe zeitlich gestaffelter Steuerbefehle an
die Antriebsvorrichtungen der Pole ausgebildet sein. Unter
Antriebsvorrichtung ist dabei im Sinne der Erfindung auch
eine nur das Ausschalten bewirkende Antriebsvorrichtung zu
verstehen, z. B. eine jedem Pol bzw. jeder Vakuumschaltröhre
zugeordnete Vorrichtung, welche eine Kontaktkraftfeder ent
hält, die im gespannten Zustand verklinkbar und willkürlich
freigebbar ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt schematisch einen dreipoligen Vakuum
schalter, mit einer für alle Pole gemeinsamen Antriebsvor
richtung und einer gemeinsamen Schalterwelle.
In der Fig. 2 ist gleichfalls schematisch ein Vakuumschalter
gezeigt, dessen Pole gesonderte Antriebsvorrichtungen
besitzen.
Der in der Fig. 1 gezeigte Vakuumschalter 1 ist dreipolig
ausgebildet, wobei jeder der Pole 2, 3 und 4 je eine Schalt
strecke in Gestalt einer Vakuumschaltröhre 5 enthält. Es ist
der eingeschaltete Zustand gezeigt, in dem sich die Schalt
stücke 6 und 7 berühren. Durch eine gemeinsame Schalterwelle
10 sind Schaltstücke 6 und 7 jeder Vakuumschaltröhre 5 zu
öffnen bzw. zu schließen. Einer gemeinsamen Antriebsvor
richtung 11 ist eine Steuervorrichtung 12 zugeordnet, die im
Zuge der Kraftübertragung zwischen der Antriebsvorrichtung 11
und der Schalterwelle 10 liegt. Während die dem mittleren Pol
3 zugehörige Vakuumschaltröhre 5 bei der Betätigung der
Antriebsvorrichtung 11 direkt beaufschlagt wird, gelangt die
Schaltbewegung zu der Schalterwelle 10 mit einer durch die
Steuervorrichtung 12 bestimmten zeitlichen Verzögerung. Daher
werden die Vakuumschaltröhre 5 in den außenliegenden Polen 2
und 4 erst dann geöffnet, wenn der Schaltlichtbogen in der
Vakuumschaltröhre 5 des mittleren Poles 3 bereits erloschen
ist. Da zwischen den außenliegenden Polen 2 und 4 ein relativ
großer Abstand besteht, ist die gegenseitige elektro
magnetische Beeinflussung gering, wodurch das Schaltvermögen
der Vakuumschaltröhren 5 in diesen Polen nicht beeinträchtigt
ist. Daher ist der Vakuumschalter 1 in der Lage, trotz
geringen Polmittenabstandes der Pole 2, 3 und 4 ähnlich hohe
Ströme zu unterbrechen, wie sie für einen einzelnen Pol
ermittelt werden können.
Die Steuervorrichtung 12 kann in dem Beispiel gemäß der Fig.
1 als mechanisches Verzögerungsglied ausgebildet sein, wie es
durch ein Kurbelgetriebe mit Langlochverbindung in bekannter
Weise verwirklicht werden kann.
In der Fig. 2 ist ein weiterer Vakuumschalter 13 gezeigt,
der Pole 14, 15 und 16 mit je einer Vakuumschaltröhre 5
aufweist. Im Unterschied zu dem Beispiel gemäß der Fig. 1
weist jeder der Pole 14, 15 und 16 eine eigene Antriebsvor
richtung 17 auf. Die Antriebsvorrichtungen 17 können so aus
gebildet sein, daß sie nur für das Ausschalten wirksam sind,
während für den im Rahmen der Erfindung nicht betrachteten
Vorgang der Einschaltung ein anderer, insbesondere gemeinsamer
Mechanismus vorgesehen ist. Eine Steuervorrichtung 18
ist als Zeitsteuervorrichtung ausgebildet, die den einzelnen
Antriebsvorrichtungen 17 zeitlich gestaffelte Steuerbefehle
übermittelt. Hierdurch wird der gleiche, bereits anhand der
Fig. 1 erläuterte Schaltvorgang bewirkt, bei dem zuerst die
Vakuumschaltröhre 5 in dem mittleren Pol 15 geöffnet und erst
dann die Vakuumschaltröhren 5 in den außenliegenden Polen 14
und 16 betätigt werden.
Claims (3)
1. Mehrpoliger Vakuumschalter (1, 13) mit wenigstens einer
Vakuumschaltröhre (5) je Pol (2, 3, 4; 14, 15, 16) sowie mit
einer Antriebsvorrichtung (11, 17) zum Schließen und Öffnen
der Schaltstrecken (5),
dadurch gekennzeichnet, daß der
Antriebsvorrichtung (11, 17) eine Steuervorrichtung (12, 18)
zugeordnet ist, welche eine Öffnung der Vakuumschaltröhre (5)
des räumlich mittig angeordneten Poles (3, 15) den anderen
Polen (2, 4; 14, 16) gegenüber zeitlich derart vorlaufend
veranlaßt, daß die Löschung eines Schaltlichtbogens in dem
mittleren Pol (3, 15) zuerst erfolgt.
2. Mehrpoliger Vakuumschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
Verwendung einer für alle Pole (2, 3, 4) gemeinsamen
Schalterwelle (10) die Steuervorrichtung (12) beim Öffnen
eine direkte Zuführung einer Schaltbewegung zu dem mittleren
Pol (3) und eine verzögerte Zuführung einer Schaltbewegung zu
den räumlich außenliegenden Polen (2, 4) bewirkt.
3. Mehrpoliger Vakuumschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Pol (14, 15, 16) des Vakuumschalters (13) eine eigene
Antriebsvorrichtung (17) besitzt und daß die Steuervor
richtung (18) als Zeitsteuervorrichtung zur Abgabe zeitlich
gestaffelter Steuerbefehle an die Antriebsvorrichtungen (17)
der Pole (14, 15, 16) ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
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DE1995125286 DE19525286C2 (de) | 1995-07-03 | 1995-07-03 | Mehrpoliger Vakuumschalter mit einer Antriebsvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1995125286 DE19525286C2 (de) | 1995-07-03 | 1995-07-03 | Mehrpoliger Vakuumschalter mit einer Antriebsvorrichtung |
Publications (2)
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DE19525286A1 DE19525286A1 (de) | 1997-01-09 |
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Family
ID=7766573
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995125286 Expired - Fee Related DE19525286C2 (de) | 1995-07-03 | 1995-07-03 | Mehrpoliger Vakuumschalter mit einer Antriebsvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19525286C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10261855B3 (de) * | 2002-12-20 | 2004-08-05 | Siemens Ag | Leistungsschalter |
Families Citing this family (2)
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CN100458995C (zh) | 2003-09-13 | 2009-02-04 | Abb技术有限公司 | 电气开关设备的起动装置 |
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DE4210716A1 (de) * | 1992-03-27 | 1993-09-30 | Siemens Ag | Mehrpoliger Vakuumschalter mit einer jede Vakuumröhre umgebenden Isolieranordnung |
DE4211154A1 (de) * | 1992-03-31 | 1993-10-07 | Siemens Ag | Gasisolierte Schaltanlage mit einem Vakuumschalter |
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1995
- 1995-07-03 DE DE1995125286 patent/DE19525286C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19525286A1 (de) | 1997-01-09 |
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Legal Events
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