DE19957136C1 - Vorrichtung zum Verbinden von Werkstücken nach der Methode des Reibrührschweißens - Google Patents
Vorrichtung zum Verbinden von Werkstücken nach der Methode des ReibrührschweißensInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung (10) zum Verbinden von Werkstücken (11, 12) nach der Methode des Reibrührschweißens vorgeschlagen, wobei die Werkstücke (11, 12) dabei einen Verbindungsbereich (13) einschließen, umfassend eine rotierend antreibbare Achse (14), an deren antriebsabgewandtem Ende (15) ein stiftartiger Vorsprung (16) ausgebildet ist, der bei seiner Rotation in Kontakt mit dem Verbindungsbereich (13) der Werkstücke (11, 12) diese wenigstens im Kontaktbereich plastifiziert, wobei am antriebsabgewandten Ende (17) des stiftartigen Vorsprungs (16) ein eine zweite Schulter (20) bildender Anschlag (21) mit größerem Durchmesser als dem des Stiftes (16) angeordnet ist, sowie ein eine erste Schulter (18) bildender Anschlag (19) und wobei die Werkstücke (11, 12) zwischen den beiden Anschlägen (19, 21) eingeschlossen werden. Wenigstens einer der Anschläge (19, 21) ist zur Ausführung des Schweißvorgangs unter Einschluß der Werkstücke (11, 12) bewegbar und diese sind mit vorbestimmbarer Kraft einschließbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden
von Werkstücken nach der Methode des Reibrührschweißens,
wobei die Werkstücke dabei einen Verbindungsbereich zwi
schen sich einschließen, umfassend eine rotierend an
treibbare Achse, an deren antriebsabgewandten Ende ein
stiftartiger Vorsprung ausgebildet ist, der bei seiner
Rotation in Kontakt mit dem Verbindungsbereich der Werk
stücke diese wenigstens im Kontaktbereich plastifiziert,
wobei am antriebsabgewandten Ende des stiftartigen Vor
sprungs ein eine zweite Schulter bildender Anschlag mit
größerem Durchmesser als dem des Stiftes angeordnet ist,
sowie ein eine erste Schulter bildender Anschlag und wo
bei die Werkstücke zwischen den beiden Anschlägen einge
schlossen werden.
Eine Vorrichtung dieser Art ist bekannt (EP-B-0 615
480). Das Reibrührschweißen, vielfach auch FSW (Friction
Stir Welding) genannt, ist vom Grundsatz her seit
mehreren Jahren bekannt und ist immer weiterentwickelt
worden. Ursprünglich wurde das Reibschweißen derart
ausgeführt, daß zwei Werkstücke, die miteinander durch
Reibschweißung verbunden werden sollen, gegeneinander im
gewünschten Verbindungsbereich bewegt werden und dabei
mit einer voreinstellbaren Kraft gegeneinander gedrückt
werden. Durch die durch die Reibung entstehende Wärme
erfolgt letztlich eine Plastifizierung des Werkstoffs
der Werkstücke in dem Verbindungsbereich. Ist der
Werkstoff ausreichend plastifiziert, kann zumindest im
oberflächennahen Bereich der Verbindung eine ausrei
chende Durchmischung der Werkstoffe beider Werkstücke
erfolgen, so daß bei Abkühlung die gewünschte Schweiß
verbindung zwischen beiden Werkstücken ausgebildet wird.
Bei der eingangs genannten, gattungsgemäßen Vorrichtung
wird ein stiftartiger Vorsprung, von einem Antrieb bzw.
einem Motor in geeignet große Rotation versetzt, an den
Stirnbereich zweier zu verbindender, nahezu stoßartig
aneinander gelegter Werkstücke angesetzt und der stift
artige Vorsprung wird, geeignet geführt, was beispiels
weise mit einer speziellen Führungsvorrichtung oder auch
mit einem Roboter geschehen kann, zusätzlich beispiels
weise in eine Translationsbewegung längs der Stoßkanten
beider zu verbindender Werkstücke versetzt. Ist nach
Beginn des Schweißvorgangs durch die infolge der Rota
tion des stiftartigen Vorsprungs mit dem Werkstoff der
Werkstücke der angrenzende Werkstoffbereich erzeugte
Reibungswärme mit dem Werkstoff der Werkstoff ausrei
chend plastifiziert, wird unter Aufrechterhaltung der
Rotationsbewegung des stiftartigen Vorsprungs die Trans
lationsbewegung längs der Stoßkante zwischen den beiden
Werkstücken ausgeführt, so daß beispielsweise eine
Längsnaht ausgebildet wird.
Die Werkstücke werden mittels der bekannten Vorrichtung
im Bereich um die Stoßkante bzw. die ausgebildete
Schweißnaht über zwei Anschläge mit größerem Durchmesser
als der stiftartige Vorsprung zusammengehalten, indem
zwischen beiden Anschlägen der stiftartige Vorsprung
eingeschlossen ist. Die aufeinanderzu gerichteten Seiten
der beiden Anschläge bilden quasi Schultern, die jeweils
auf einer Seite der Werkstücke um den Bereich der auszu
bildenden Schweißnaht die Oberflächen beider zu verbin
dender Werkstücke rotierend überstreichen. Wird bei
spielsweise orthogonal zur Oberfläche der beiden zu ver
bindenden Werkstücke mittels der Vorrichtung Druck aus
geübt, wird entsprechend auf der druckabgewandten Seite
der zu verbindenden Werkstücke der Anlagedruck aufgrund
der starren Beabstandung beider Schultern beider An
schläge der dortigen Schulter entsprechend vermindert.
Aus diesem Grunde muß bei der bekannten Vorrichtung
durch gesonderte Druckmittel für ein geeignetes Gegenla
ger gesorgt werden, was bei tafel- bzw. flächenförmigen
Werkstücken wie Blechen und dergleichen noch mit ver
tretbarem Aufwand möglich ist, bei komplizierten mittels
des Reibrührverfahrens hergestellter Schweißverbindungen
aufgrund kompliziert geformter Werkstücke regelmäßig
nicht möglich ist.
Hinzu kommt, daß in vielen Fertigungsbereichen verwen
dete Industrieroboter, beispielsweise im Kraftfahrzeug
bau oder im Flugzeugbau, vielfältige Funktionen über
nehmen, bei denen flächige oder sonstige Gegenlager zur
Ausführung der Schweißverbindung nicht nur hinderlich,
sondern auch vielfach überhaupt nicht vorgesehen werden
können und zudem die Roboter selbst auch die erforder
lichen Andruckkräfte nicht oder nur mit sehr großem Auf
wand ausbilden können.
Dabei wird angestrebt, den Roboter weitgehend davon zu
entlasten, selbst große Kräfte aufbringen zu müssen und
diesem einen größeren Funktionsbereich zu ermöglichen
und auch die zu verbindenden Werkstücke selbst zu ent
lasten.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
der zur Ausbildung von Schweißnähten nach der Methode
des Reibrührschweißverfahrens Schweißnähte hergestellt
werden können, für deren Ausbildung keine Unterlage bzw.
keine Fremdgegenlager erforderlich sind und auch pro
blemlos dreidimensional im Raum verlaufende Schweißnähte
hergestellt werden können und bei der Herstellung den
noch kein plastifizierter Werkstoff entweichen kann,
mittels der bei Einsatz in Industrierobotern keine gro
ßen Kräfte von diesem zur Ausbildung der Schweißnaht
aufgebracht werden müssen und fortwährend für ein gutes
Aneinanderliegen der zu verbindenden Werkstücke im Be
reich der auszubildenden Schweißnaht selbst und in einem
gewissen Bereich darum frei von gesonderten Auflagen und
Unterlagen gesorgt wird, wobei die Vorrichtung an sich
kostengünstig und einfach herstellbar bzw. bereitstell
bar sein soll.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß
wenigstens einer der Anschläge zur Ausführung des
Schweißverfahrens unter Einschluß der Werkstücke beweg
bar ist und diese mit vorbestimmbarer Kraft einschließ
bar sind.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht im
wesentlichen darin, daß die Vorrichtung selbst den not
wendigen Druck auf beide Seiten der zu verbindenden
Werkstücke aufbringen kann, ohne daß ein Gegenlager er
forderlich ist. Somit können auch bei komplizierten
Werkstücken Schweißnähte, beispielsweise dreidimensional
im Raum verlaufende Schweißnähte, hergestellt werden,
ohne daß eine Unterlage erforderlich ist, die bisher die
Wurzel der Schweißnaht sichern mußte und gleichzeitig
die Werkstücke unterstützen mußte. Erfindungsgemäß kann
auch keine Verformung der Werkstücke bei Ausbildung der
Schweißnaht oder gar eine Zerstörung erfolgen. Durch den
Andruck mittels der Anschläge bzw. der Schultern beider
Anschläge an die jeweiligen Seiten der zu verbindenden
Werkstücke kann auch während des Schweißvorgangs erzeug
ter plastifizierter Werkstoff nicht ausdringen. Zusam
menfassend kann gesagt werden, daß die Vorrichtung den
Vorteil hat, daß sie die Kraft zwischen den ober- und
unterhalb der Werkstücke angeordneten Anschlägen selber
aufbringt, ohne dabei die Werkstücke selbst zu belasten.
Somit können dünnwandige Werkstücke geschweißt werden,
die dabei nicht beschädigt werden, d. h. es findet nur
eine außerordentlich geringe Belastung der Werkstücke
statt. Somit ist beispielsweise auch das Schweißen von
Werkstücken in Form von Hohlprofilen möglich, d. h. auch
von äußerst kompliziert geformten Teilen, was bisher re
gelmäßig mit der bisher bekannten Vorrichtung gar nicht
möglich war. Erfindungsgemäß wird letztlich auch die
Flexibilität des Reibrührschweißens gegenüber dem, was
bisher möglich war, außerordentlich erhöht.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist ein Gehäuse zur geführten Aufnahme der Achse vorge
sehen, wobei die Achse im Gehäuse ein mit dem stiftarti
gen Vorsprung verbundenes Kolbenelement aufweist, das in
einem Zylinderraum im Gehäuse axial hin und her bewegbar
ausgebildet ist. Durch geeignete kräftemäßige Beauf
schlagung des Kolbenelements kann somit einerseits der
Dicke des Werkstücks bzw. der Dicke der zu verbindenden
Werkstücke auf einfache Weise Rechnung getragen werden
und andererseits auf einfache Weise der Aufbringung der
gewünschten Kraft, mit der die Werkstücke bei der Aus
bildung der Schweißnaht ergriffen werden können.
Es ist grundsätzlich möglich, die Hin- und Herbewegung
des Kolbenelements und damit die Aufbringung des Drucks
auf die zwischen den beiden Schultern beider Anschläge
eingeschlossenen Werkstücke auf beliebige geeignete Art
und Weise aufzubringen, beispielsweise elektromotorisch
und/oder pneumatisch. Es hat sich jedoch als ganz be
sonders vorteilhaft erwiesen, die Hin- und Herbewegung
des Kolbenelements durch das Einbringen von Hydraulik
mitteln bewirken zu lassen, zumal Hydraulikmittel auch
vielfach für die Grundbewegungsarten von Industrierobo
tern herangezogen werden, die dann an dem Einsatzort der
Vorrichtung schon zur Verfügung stehen würden.
Der Druck, der beiderseits auf den Bereich der auszubil
denden Schweißnaht während des Schweißvorgangs auf die
Werkstücke ausgeübt wird, kann, wie schon oben angedeu
tet, an sich auf beliebige Größe eingestellt werden, und
zwar in Abhängigkeit der Art der Werkstücke bzw. der
Formgebung der Werkstücke und in Abhängigkeit des Werk
stoffs der Werkstücke. Die Vorrichtung ist aber vorzugs
weise derart ausgebildet, daß sie instande ist, eine
Kraft von bis zu 1,5 t, ggf. auch noch darüber hinaus,
zwischen den Schultern beider Anschläge auszubilden.
Aufgrund der konstruktiven Ausgestaltung der bekannten,
gattungsgemäßen Vorrichtung drehen beide Anschläge und
somit beide Schultern, die auf den jeweiligen Seiten der
Werkstücke zum Liegen kommen, bei der Rotation der be
kannten Vorrichtung mit. Für bestimmte Anwendungsfälle
ist es sinnvoll, nur eine der beiden sich ausbildenden
Schweißnahtoberflächen mit einem rotierenden Anschlag
bzw. mit einer rotierenden Schulter beaufschlagen zu
lassen und die andere Seite feststehen zu lassen. Aus
diesem Grunde ist es vorteilhaft, die Vorrichtung derart
auszugestalten, daß das Gehäuse relativ zur Achse fest
steht und dafür beispielsweise den die erste Schulter
umfassenden Anschlag mit dem Gehäuse zu verbinden. Die
Aufbringung des geeigneten Drucks ist davon unbeein
trächtigt. Das Gehäuse selbst wird dabei durch geeignete
Mittel rotationsfrei gehalten und somit auch der mit dem
Gehäuse dieser Ausgestaltung der Vorrichtung verbundene
Anschlag.
Im Gehäuse ist die Achse dabei vorteilhafterweise in ei
nem darin ausgebildeten Führungselement axial bewegbar,
so daß bei der Kolbenbewegung zur Aufbringung des Drucks
längs der Achse zur Aufbringung des Anschlagdrucks auf
die Werkstücke eine axiale Verschiebung stattfinden
kann.
Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Vor
richtung ist ein Gehäuse zur Aufnahme eines Führungsele
ments vorgesehen, das mit der Achse verbunden ist, wobei
im Führungselement ein Zylinderraum vorgesehen ist, in
dem ein mit dem stiftartigen Vorsprung verbundenes Kol
benelement axial hin und her bewegbar ausgebildet ist.
Wenn dabei vorzugsweise der die erste Schulter bildende
Anschlag mit dem Führungselement verbunden ist, rotiert
auch der erste Anschlag bzw. dessen Schulter zusammen
mit der Rotationsbewegung der Achse und zusammen mit der
zweiten Schulter des zweiten Anschlags. Bei dieser Aus
gestaltung der Vorrichtung ist somit für eine Rotation
der Anschläge und somit der Schultern auf beiden Seiten
der zu verbindenden Werkstücke gesorgt.
Da das äußere Gehäuse auch bei dieser Ausgestaltung der
Vorrichtung feststeht, muß dafür gesorgt werden, daß
auch der stiftartige Vorsprung und der damit verbundene
zweite Anschlag bei der Drehbewegung der Achse der Vor
richtung dreht. Dabei ist es grundsätzlich möglich,
axial gerichtete Führungen im Zylinderraum vorzusehen,
in die entsprechende Führungsaufnahmen des Kolbens ein
greifen. Denkbar sind dabei beispielsweise axial gerich
tete Nut- und Federführungen. Besonders vorteilhaft ist
es aber, die Vorrichtung dafür derart auszugestalten,
daß zur Mitbewegung des stiftartigen Vorsprungs und des
zweiten Anschlags der Zylinderraum und das darin hin und
her bewegliche Kolbenelement einen im wesentlichen
elliptischen Querschnitt aufweisen.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachfol
genden schematischen Zeichnungen anhand zweier Ausfüh
rungsbeispiele im einzelnen beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 in ausschnittweiser perspektivischer Darstel
lung das grundsätzliche Prinzip des Reibrühr
schweißens mittels einer Vorrichtung 10, die
gattungsbildend für die Vorrichtung 10 gemäß
der Erfindung ist,
Fig. 2 in ausschnittweiser perspektivischer Darstel
lung einen Ausschnitt des Spitzenbereichs der
gattungsgemäßen Vorrichtung 10 zur Darstellung
der bisherigen Art der Ausbildung der beiden
Anschläge mit jeweiligen Schultern und dem da
zwischen angeordneten stiftartigen Vorsprung,
Fig. 3 in der Seitenansicht im Schnitt eine Vorrich
tung gemäß einer ersten Ausführungsform der Er
findung und
Fig. 4 in der Seitenansicht im Schnitt eine Vorrich
tung gemäß einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung.
Es wird zunächst Bezug genommen auf Fig. 1, die eine
Vorrichtung 10, wie sie im Stand der Technik bisher be
kannt ist, zeigt, wobei anhand der Fig. 1 kurz auf die
Funktionsweise der Vorrichtung 10 bei der Ausführung des
Schweißvorgangs nach der Methode des Reibrührschweißens
eingegangen wird. Dieses Prinzip wird auch bei der Vor
richtung 10 gemäß der Erfindung nach den Fig. 3 und 4
angewendet, so daß die jetzige Darstellung grundsätzlich
gleichermaßen für die Vorrichtungen 10 gemäß den Fig. 3
und 4 gilt.
Zwei Werkstücke 11, 12, die hier flächig dargestellt
sind, werden mit ihren Stoßflächen, zwischen denen die
Schweißnaht 31 ausgebildet werden soll, aneinander ge
legt, ggf. im auszubildenden Verbindungsbereich 13 ge
ring voneinander beabstandet. Mittels hier nicht dar
gestellter Gegenlager werden beide Werkstücke 11, 12 auf
ein Gegenlager gepreßt, so daß sie sich während des
Schweißvorgangs relativ zueinander nicht bewegen können.
Eine Achse 14, die mittels eines Antriebs 28 in Rotation
30 versetzt werden kann, weist an ihrem antriebsabge
wandten Ende 15 eine erste Schulter 18 auf, die gewis
sermaßen einen ersten Anschlag 19 bildet, vergleiche
auch Fig. 2. Am antriebsabgewandten Ende 17 des stiftar
tigen Vorsprungs 16 ist ein zweiter Anschlag 21 vorgese
hen, der zum stiftartigen Vorsprung 16 gerichtet eine
zweite Schulter 20 ausbildet. Der axiale Abstand zwi
schen der ersten und der zweiten Schulter 18, 20 ist bei
der bekannten Vorrichtung 10 nicht veränderbar. Durch
Rotation der Achse 14 und damit des stiftartigen Vor
sprungs 16, zuvor mittels des stiftartigen Vorsprungs 16
an den Verbindungsbereich 13 der beiden Werkstücke 11,
12 herangeführt und von den Schultern 18 und 20 einge
schlossen, wird der Werkstoff durch Reibung infolge der
Rotation des stiftartigen Vorsprungs 16 mit dem Werk
stoff der Werkstücke 11, 12 plastifiziert, so daß die
plastifizierten Bereiche ineinander fließen und eine
Schweißnaht 31 bilden, vergleiche die schon ausgebildete
Schweißnaht 31 im linken Teil der Darstellung von Fig.
1. Die Rotationsbewegung 30 des stiftartigen Vorsprungs
16 wird mittels geeigneter Führungs- und Antriebsmittel
durch eine Bewegung in Bewegungsrichtung 29 längs des
Verbindungsbereichs 13 überlagert. Diese vorbeschriebene
Funktionsweise gilt generell auch für die erfindungsge
mäßen Vorrichtungen 10 gemäß den Darstellungen von Fig.
3 und 4, so daß auf diese Bezug genommen wird.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen 10, zunächst wird
auf die Ausgestaltung von Fig. 3 Bezug genommen, unter
scheiden sich von der Vorrichtung 10, wie sie im Stand
der Technik bekannt ist, vergleiche Fig. 1, dadurch, daß
der Anschlag 21 und damit seine Schulter 20 zur Ausfüh
rung des Schweißvorgangs unter Einschluß der Werkstücke
11, 12 hin und her bewegbar ist, vergleiche Pfeil 32,
wodurch die Werkstücke 11, 12 mit vorbestimmbarer Kraft
zwischen beiden Schultern 18, 20 beider Anschläge 19, 21
einschließbar sind. Zur Ausbildung dieser Kraft ist ein
Gehäuse 22 vorgesehen, in dem die Achse 14 geführt auf
genommen wird. In einer axial zur Achse 14 bewegbaren
Führung 25 ist die Achse 14 über Lagereinrichtungen 33
drehbar gelagert. Im Bereich des antriebsabgewandten
Endes 15 der Achse 14 ist ein Kolbenelement 23 vorgese
hen, das in einem ebenfalls im Gehäuse 22 ausgebildeten
Zylinderraum 24 axial hin und her bewegbar ist. Die
Achse 14 ist genauso wie bei der bekannten Vorrichtung
10 gemäß Fig. 1 mit dem stiftartigen Vorsprung 16 ver
bunden. Das Kolbenelement 23 ist im Zylinderraum 24
gegenüber den Wandungen auf geeignete Weise abgedichtet,
so daß keine Verbindung zwischen den beiden Teilräumen
des Zylinderraums 24 und aus dem Zylinderraum 24 hinaus
in den Raum des Gehäuses 22, in dem sich das Führungs
element 25 befindet, besteht. Über hier nicht gesondert
dargestellte Leitungsverbindungen wird Hydraulikmittel
34 in den Zylinderraum 24 hinein- bzw. herausgeführt, so
daß das Gehäuse 22 und somit der damit verbundene erste
Anschlag 19 eine Hin- und Herbewegung, vergleiche Pfeil
32, ausführen kann. Damit wird sichergestellt, daß, je
nach Druckbeaufschlagung des Kolbenelements 23 mit Hy
draulikmittel 34, ein geeigneter Anpreßdruck zwischen
dem ersten und dem zweiten Anschlag 19 bzw. 21 bzw.
zwischen der ersten Schulter und der zweiten Schulter
18, 20 unter Einschluß der beiden Werkstücke 11, 12
aufgebracht werden kann.
Mittels hier nicht gesondert dargestellter Haltemittel,
die beispielsweise in Form eines an einem Antriebsmotor
28 oder an einen hier nicht dargestellten Industriero
boter, der mit der Vorrichtung 10 ausgerüstet ist, an
liegenden Anschlags ausgebildet sein kann, wird dafür
gesorgt, daß sich das Gehäuse 22 relativ zur Achse 14
nicht dreht, d. h. feststeht. Der mit dem Gehäuse 22 ver
bundene Anschlag 19 und somit auch dessen Schulter 18
stehen relativ zur rotierend bewegbaren Achse 14 fest.
Bei der Ausgestaltung der Vorrichtung 10 gemäß Fig. 4
werden gleiche Teile der Vorrichtung 10, die sich von
der Ausgestaltung der Vorrichtung 10 gemäß Fig. 3 nicht
unterscheiden, mit gleichen Bezugsziffern versehen. Auch
hier steht das äußere Gehäuse 22 relativ zur Achse 14
fest. Im Unterschied zur Ausgestaltung der Vorrichtung
10 gemäß Fig. 3 ist jedoch bei der Vorrichtung 10 gemäß
Fig. 4 im Gehäuse 22 ein Führungselement 26 vorgesehen,
das relativ zum Gehäuse 22 nicht axial verschiebbar ist,
aber im Gehäuse 22 ebenfalls über Lagereinrichtungen 33,
aber zusammen mit der Achse 14, drehbar ist. Genau wie
bei der Ausgestaltung der Vorrichtung 10 gemäß Fig. 3
ist auch bei der Ausgestaltung der Vorrichtung 10 gemäß
Fig. 4 ein Zylinderraum 27 vorgesehen, der allerdings im
Führungselement 26 ausgebildet ist. In dem Zylinderraum
ist sonst auf die gleiche Weise wie in der Vorrichtung
10 gemäß Fig. 3 ein mit dem stiftartigen Vorsprung 16
verbundenes Kolbenelement 23 und über Hydraulikmittel 34
axial hin und her bewegbar ausgebildet. Zudem ist, an
ders als bei der Ausgestaltung der Vorrichtung 10 gemäß
Fig. 3 bei der Vorrichtung 10 gemäß Fig. 4 der die erste
Schulter 18 bildende Anschlag 19 mit dem Führungselement
26 verbunden. Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausgestal
tung der Vorrichtung 10 ist der Anschlag 19 zudem inte
gral mit dem Führungselement 26 ausgebildet, was aller
dings nicht zwingend der Fall sein muß. Der Zylinderraum
27 und das Kolbenelement 23 weisen einen im wesentlichen
elliptischen Querschnitt auf. Damit wird sichergestellt,
daß bei der Bewegung der Achse 14 in Rotationsrichtung
30 auch das Kolbenelement 23 entsprechend rotiert und
somit auch der stiftartige Vorsprung 16, der mit dem
zweiten Anschlag 21 verbunden ist.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Verbindung des
Endes 17 des stiftartigen Vorsprungs 16 mit dem zweiten
Anschlag 21 lösbar ausgebildet sein kann. Genauso ist es
sinnvoll, den stiftartigen Vorsprung 16 lösbar mit dem
antriebsabgewandten Ende 15 der Achse 14 auszubilden, so
daß der stiftartige Vorsprung 16 bei Beschädigung und/
oder Abnutzung durch einen neuen auf einfache Weise er
setzt werden kann. Die Abnehmbarkeit des zweiten An
schlags 21 kann zudem auch dann sinnvoll sein, wenn für
die Ausführung eines Schweißvorgangs ein stirnseitiges
Heranführen des stiftartigen Vorsprungs 16 an zwei zu
verbindende Werkstücke 11, 12, wie es beispielsweise in
Fig. 1 grundsätzlich möglich ist, aufgrund der kon
struktiven Ausgestaltung der zu verbindenden Werkstücke
nicht möglich ist. Es kann dann sinnvoll sein, ein Loch
entsprechend dem Durchmesser des stiftartigen Vorsprungs
16 im Verbindungsbereich 13 in die Werkstücke zu bohren
bzw. vorzusehen, die Vorrichtung 10 mit dem zuvor davon
gelösten zweiten Anschlag 21 mit dem stiftartigen Vor
sprung 16 durch das Loch hindurchzuführen und den stift
artigen Vorsprung 16 wieder an seinem antriebsabgewand
ten Ende 17 mit dem zweiten Anschlag 21 zu versehen.
Eine Verbindung ist beispielsweise mittels einer Gewin
deverbindung, aber auch ggf. mittels einer Renkverbin
dung möglich.
Bei der Ausgestaltung der Vorrichtung 10 gemäß Fig. 4
rotiert somit sowohl bei der Ausführung des Schweißvor
gangs der erste Anschlag 19 mit erster Schulter 18 als
auch der zweite Anschlag 21 mit zweiter Schulter 20.
Mittels der Ausgestaltung der Vorrichtung 10 gemäß Fig.
3 ist es möglich, einen Winkel der Vorrichtung 10 ge
genüber den Werkstücken 11, 12 einzustellen, der von der
senkrechten abweichen kann. Dieser Winkel ist beispiels
weise durch entsprechende Ausbildung der Form der Schul
ter 18 einstellbar.
Anders als bei der bekannten Vorrichtung 10 gemäß Fig. 1
(Stand der Technik) kann gezielt eine Kraft zwischen
beiden Anschlägen 19, 21 unter Einschluß der Werkstücke
11, 12 aufgebracht werden.
Wird die Achse 14 in Rotation versetzt, kann die Kraft
durch entsprechende Steuerung des Hydraulikmittels 34
erhöht werden, bis sie die gewünschte Größe erreicht
hat. Bei Beendigung des Schweißvorgangs wird durch ent
sprechende Steuerung des Hydraulikmittels 34 eine Bewe
gung des Kolbenelements 23 veranlaßt, die die beiden
Anschläge 19, 21 voneinander entfernt, so daß der stift
artige Vorsprung freikommt oder, um bei dem Beispiel mit
dem oben genannten Loch im Verbindungsbereich 13 der
Werkstücke 11, 12 zu bleiben, aus einem Zielloch, das
das Ende der Schweißnaht 31 bestimmt, nach entsprechen
der Entfernung des zweiten Anschlags 21 herausgezogen
werden kann.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß der den stiftartigen
Vorsprung 16 bzw. die Anschläge 19, 21 bildende Werk
stoff in Abhängigkeit der durch das hier beschriebene
Reibrührschweißen heranzuziehenden Werkstoffe der Werk
stücke 11, 12 auswählbar ist. Die Auswahl trifft der
Fachmann auf diesem Gebiet selbständig, so daß ein wei
teres Eingehen darauf hier nicht erforderlich ist.
10
Vorrichtung
11
Werkstück
12
Werkstück
13
Verbindungsbereich
14
Achse
15
Ende (Achse)
16
Stiftartiger Vorsprung
17
Ende (stiftartiger Vorsprung)
18
erste Schulter
19
erster Anschlag
20
zweite Schulter
21
zweiter Anschlag
22
Gehäuse
23
Kolbenelement
24
Zylinderraum
25
Führungselement
26
Führungselement
27
Zylinderraum
28
Antrieb (Motor)
29
Bewegungsrichtung
30
Rotationsrichtung
31
Schweißnaht
32
Pfeil
33
Lagereinrichtung
34
Hydraulikmittel
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Verbinden von Werkstücken nach der
Methode des Reibrührschweißens, wobei die Werkstücke
dabei einen Verbindungsbereich zwischen sich einschlie
ßen, umfassend eine rotierend antreibbare Achse, an
deren antriebsabgewandten Ende ein stiftartiger Vor
sprung ausgebildet ist, der bei seiner Rotation in Kon
takt mit dem Verbindungsbereich der Werkstücke diese
wenigstens im Kontaktbereich plastifiziert, wobei am
antriebsabgewandten Ende des stiftartigen Vorsprungs ein
eine zweite Schulter bildender Anschlag mit größerem
Durchmesser als dem des Stiftes angeordnet ist, sowie
ein eine erste Schulter bildender Anschlag und wobei die
Werkstücke zwischen den beiden Anschlägen eingeschlossen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der
Anschläge (19; 21) zur Ausführung des Schweißvorgangs
unter Einschluß der Werkstücke (11, 12) bewegbar ist und
diese mit vorbestimmbarer Kraft einschließbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gehäuse (22) zur geführten Aufnahme der Achse
(14) vorgesehen ist, wobei die Achse (14) im Gehäuse
(22) ein mit dem stiftartigen Vorsprung (16) verbundenes
Kolbenelement (23) aufweist, das in einem Zylinderraum
(24) im Gehäuse (22) axial hin und her bewegbar ausge
bildet ist.
3. Vorrichtung nach einem oder beiden der Ansprüche 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hin- und Herbe
wegung des Kolbenelements (23) hydraulisch ausführbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft bis 2,5 t
groß ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden
Schultern (18, 20) bzw. einer der beiden Anschläge (19,
21) feststeht, wohingegen eine der beiden Schultern (18,
20) bzw. einer der beiden Anschläge (19, 21) zusammen
mit dem stiftartigen Vorsprung (16) angetrieben wird.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (22) re
lativ zur Achse (14) feststeht.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (14) im
Gehäuse (22) in einem darin ausgebildeten Führungsele
ment (25) axial bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder beiden der Ansprüche 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schulter
(18) umfassende Anschlag (19) mit dem Gehäuse (22) ver
bunden ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gehäuse (22)
zur Aufnahme eines Führungselements (26) vorgesehen ist,
das mit der Achse (14) drehbar verbunden ist, wobei im
Führungselement (26) ein Zylinderraum (27) vorgesehen
ist, in dem ein mit dem stiftartigen Vorsprung (16) ver
bundenes Kolbenelement (23) axial hin und her bewegbar
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der die erste Schulter (18) bildende Anschlag (19)
mit dem Führungselement (26) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem oder beiden der Ansprüche 9
oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderraum
(27) und das Kolbenelement (23) einen im wesentlichen
elliptischen Querschnitt aufweisen.
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