DE19955999C1 - Verfahren zur Höhen- und Seitenverstellung der Läufe einer dreiläufigen Waffe und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Höhen- und Seitenverstellung der Läufe einer dreiläufigen Waffe und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A21/00—Barrels; Gun tubes; Muzzle attachments; Barrel mounting means
- F41A21/06—Plural barrels
- F41A21/08—Barrel junctions
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Höhen- und Seitenverstellung der Läufe einer dreiläufigen Waffe, bei welchem die Läufe am hinteren patronenlagerseitigen Ende starr miteinander verbunden sind. Hierbei wird am ersten Lauf (1) ein Sockel (5) starr angebracht. Mit diesem Sockel (5) wird eine erste Laufhalterung (9) lösbar verbunden, welche die Mündungsenden der beiden anderen Läufe (2, 3) in ihrer Sollposition relativ zum Mündungsende des ersten Laufs (1) lagert. Sodann wird ein Beschuß aller drei Läufe (1, 2, 3) vorgenommen. Bei einer unzulässig großen Abweichung der Treffpunktlage mindestens eines der beiden anderen Läufe (2, 3) relativ zur Treffpunktlage des ersten Laufs (1) wird die erste Laufhalterung gegen eine solche ausgetauscht, bei welcher die Lage des Mündungsendes des in der Treffpunktlage abweichenden Laufs relativ zum Mündungsende des ersten Laufs (1) in Richtung einer Verminderung der Abweichung verändert ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Höhen- und Seitenverstellung der Läufe einer
dreiläufigen Waffe und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Die Erfindung betrifft dreiläufige Waffen, bei welchen die Läufe am hinteren
patronenlagerseitigen Ende starr miteinander verbunden sind und bei welchen an den
Mündungsenden eine Laufhalterung vorgesehen ist. Diese Laufhalterung ist mit einem der
Läufe starr verbunden und dient zur Lagerung der beiden anderen Läufe, wozu beispielsweise
eine Bohrung zur Lagerung des Mündungsendes des zweiten Laufs und eine Lagerhalbschale
zur Lagerung des Mündungsendes des dritten Laufs vorgesehen sind. Die beiden anderen
Läufe sind relativ zur Laufhalterung axial verschiebbar. Die Mündungsenden der drei Läufe
nehmen somit relativ zueinander eine vorgegebene Lage ein.
Die Treffpunktlage aller drei Läufe soll in einem vorgegebenen Toleranzbereich liegen. Bei
Drillingen mit Büchsläufen gleichen Kalibers, geltend für Trefferbilder, die mit mindestens
fünf Schüssen je Lauf geschossen sind, darf die Streuung auf 100 Meter Entfernung maximal
150 mm betragen. Wird dieser Toleranzbereich nicht eingehalten, ist es erforderlich
Justiervorrichtungen vorzusehen, die eins Höhen- und Seitenverstellung der Läufe
ermöglichen.
Um die Treffpunktlage von Einsteckläufen einstellen zu können, ist es aus der DE 26 00
774 A1 bekannt, an der Mündung des Einstecklaufes eine Büchse vorzusehen, die vier um jeweils
90° zueinander versetzt angeordnete Justierschrauben aufweist, deren innere Enden sich an
dem Mündungsende des Einstecklaufes abstützen. Zwischen dem Mündungsende und der
Büchse ist ausreichend Spiel vorhanden, um eine radiale Einstellung des Mündungsendes
gegenüber der Büchse zu ermöglichen.
Die DE 28 43 363 C2 betrifft ebenfalls einen Einstecklauf, bei welchem zwischen Lauf und
Trägerrohr justierbare Abstützungen vorgesehen sind, die eine Justierung der Mündung des
Laufs im Trägerrohr ermöglichen.
Die DE 35 25 535 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Höhen- und Seitenverstellung der
Läufe, wobei eine Seitenverstellung in der Nähe der Laufenden und eine Höhenverstellung im
Abstand zum Laufende vorgesehen ist. Die Seitenverstellung besteht aus einem
Prismenoberteil und einem Prismenunterteil, die über zwei Schrauben eine seitliche
Justierung der Laufenden ermöglichen.
Nach der DE 37 24 502 A1 sind als Verstelleinrichtungen Schiebekeile, Stellschrauben und
Exzenterbolzen erwähnt, mit denen die Treffpunktlage von ein oder mehreren Läufen zur
Hauptachse verändert werden kann.
Die vorbeschriebenen Verstellmechanismen weisen den Nachteil auf, daß ein
unbeabsichtigtes Lösen von Schrauben und Keilen möglich ist, womit sich die Treffpunktlage
verändert und somit von neuem eine Höhen- und/oder Seitenverstellung der Läufe
erforderlich wird.
Es besteht die Aufgabe, ein Verfahren zur Höhen- und Seitenverstellung der Läufe bei einer
dreiläufigen Waffe der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei dem eine nur einmalige
Einstellung der Lage der Mündungsenden erforderlich und eine spätere ungewollte
Verstellung der Lagen ausgeschlossen ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Verfahrens und Vorrichtungen, die eine Durchführung des Verfahrens
ermöglichen, sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer ersten Ausführungsform in
teilmontiertem Zustand;
Fig. 2 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer zweiten Ausführungsform im
zerlegten Zustand;
Fig. 3 die Ausführungsform nach Fig. 2 im teilmontierten Zustand;
Fig. 4 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer dritten Ausführungsform im
zerlegten Zustand und
Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung im teilmontierten Zustand.
Bei den nachfolgend erwähnten Läufen 1, 2, 3 kann es sich um Schrot- oder Kugelläufe
handeln. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 handelt es sich bei dem ersten und zweiten
Kugellauf 1, 2 um Schrotläufe, während der dritte Lauf 3 ein Kugellauf ist. Auf das
Mündungsende des ersten Kugellaufs 1 ist eine Buchse 4 aufgesetzt, die einen flachen Sockel
5 trägt, welcher rechtwinklig zur Seelenachse 6 des ersten Laufs 1 im Raum zwischen den
drei Läufen angeordnet ist. Dieser Sockel 5 weist eine Gewindebohrung 7 und zwei
Stiftbohrungen 8 auf. Die Buchse 4 wird mit dem Mündungsende des Laufs 1 verlötet, wobei
die Bohrungen 7, 8 eine genau vorgegebene Drehlage um die Achse 6 aufweisen. In Bezug
auf die Gewindebohrung 7 ist diese vorbestimmte Drehlage mit α bezeichnet.
Des weiteren ist eine Laufhalterung 9 vorgesehen, welche eine Durchgangsbohrung 10 und
zwei Stiftbohrungen 11 aufweist. Die Lage der Bohrungen 10, 11 entspricht der Lage der
Bohrungen 7, 8. Mittels einer Schraube 12 und den Paßstiften 13 kann die Laufhalterung 9 am
Sockel 5 befestigt werden. Die Laufhalterung 9 weist eine Bohrung 14 für das Ende des Laufs
3 und eine Halbschale 15 auf, gegen welche das Mündungsende des Laufs 2 zur Anlage
kommt, der zu diesem Zweck in Richtung der Halbschale 15 vorgespannt mit seinem hinteren
patronenlagerseitigen Ende befestigt ist. Der Halbschale 15 gegenüberliegend ist eine weitere
Halbschale 16 vorgesehen, welche zur Anlage an die Büchse 4 kommt.
Mit dem Sockel 5 wird als erstes eine Laufhalterung 9 befestigt, welche als Normhalterung zu
bezeichnen ist. Bei dieser Normhalterung 9 weisen die Achsen der Bohrung 14 und der
Halbschale 15 höhen- und seitenmäßig einen Abstand zueinander und zur Seelenachse 6 auf,
der dem Sollabstand der Seelenachsen 17 und 18 zueinander und zur Seelenachse 6
entspricht.
Mit dieser Normlaufhalterung erfolgt anschließend ein Beschießen jedes Laufs 1, 2, 3 wie
anfangs beschrieben. Nach dem Beschuß aller drei Läufe wird die Treffpunktlage der Läufe 2
und 3 relativ zur Treffpunktlage des Laufes 1 ermittelt. Befindet sich die Treffpunktlage der
Läufe 2 und 3 in einem vorgegebenen Toleranzfeld zur Treffpunktlage des Laufs 1, dann
verbleibt die Normlaufhalterung 9 an Ort und Stelle. Befindet sich jedoch die Treffpunktlage
eines der Läufe 2, 3 bzw. beider Läufe 2, 3 außerhalb des Toleranzfeldes, dann wird die
Normlaufhalterung 9 entfernt. Sie wird durch eine solche ersetzt, bei welcher die Achse der
Halbschale 15 und/oder der Bohrung 14 eine Lage zur Seelenachse 6 einnehmen, die
gegenüber der Lage der Normlaufhalterung so geändert ist, daß die Treffpunktlage des Laufs
2 und/oder des Laufs 3 innerhalb der zulässigen Abweichung liegt. Liegt beispielsweise die
Treffpunktlage des Laufs 3 oberhalb der zulässigen Abweichung, dann wird eine
Normlaufhalterung verwendet, bei welcher der höhenmäßige Abstand zwischen der Achse der
Bohrung 14 und der Seelenachse 6 geringer ist als bei der Normlaufhalterung.
Die Seelenachsen der Läufe 2, 3 zueinander und zur Seelenachse 6 sind somit so ausgerichtet,
daß die Treffpunktlagen im zulässigen Toleranzbereich liegen.
Da die Lagen der Seelenachsen der Läufe 1, 2, 3 durch die Laufhalterung 9 nicht veränderbar
ist, kann es auch zu keiner ungewollten Verstellung dieser Lagen kommen. Bei der
Ausführungsform nach den Fig. 2 und 3 ist die Buchse 4 mit dem vorderen Ende des
ersten Laufs 1 nicht verlötet, sondern verschraubt. Diese Art der Verschraubung ist an sich
bekannt.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 4 und 5 ist auf das Mündungsende des Laufs 2
eine Buchse fest verschraubt aufgesetzt, deren Außendurchmesser dem Außendurchmesser
des Laufs 2 nach den Fig. 1 bis 3 entspricht. Damit ist es möglich, für verschiedene
Laufarten jeweils gleich gestaltete Laufhalterungen 9 zu verwenden.
Da üblicherweise die Abweichungen der Ist-Treffpunktlage von der Soll-Treffpunktlage beim
Lauf 2 und/oder beim Lauf 3 fertigungsbedingt in gleiche Richtung gehen, wird nur eine
relativ kleine Anzahl von Laufhalterungen 9 benötigt, bei denen die Abstände der Achsen der
Bohrung 14 und/oder der Halbschale 15 relativ zu den Bohrungen 10, 11 unterschiedlich sind.
Claims (9)
1. Verfahren zur Höhen- und Seitenverstellung der Läufe einer dreiläufigen Waffe,
bei welcher die Läufe am hinteren patronenlagerseitigen Ende starr miteinander
verbunden sind und bei welcher an den Mündungsenden eine Laufhalterung
vorgesehen ist, die mit einem ersten Lauf verbunden ist und die beiden anderen
Läufe axial verschiebbar lagert, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) am ersten Lauf (1) ein Sockel (5) starr angebracht wird,
- b) mit diesem Sockel (5) eine erste Laufhalterung (9) lösbar verbunden wird, welche die Mündungsenden der beiden anderen Läufe (2, 3) in ihrer Sollposition relativ zum Mündungsende des ersten Laufs (1) lagert,
- c) ein Beschuß aller drei Läufe (1, 2, 3) vorgenommen wird und
- d) bei einer unzulässig großen Abweichung der Treffpunktlage mindestens eines der beiden anderen Läufe (2, 3) relativ zur Treffpunktlage des ersten Laufs (1) die erste Laufhalterung (9) gegen eine solche ausgetauscht wird, bei welcher die Lage des Mündungsendes des in der Treffpunktlage abweichenden Laufs (2 bzw. 3) relativ zum Mündungsende des ersten Laufs (1) in Richtung einer Verminderung der Abweichung verändert ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Laufhalterungen (9) bevorratet werden, deren Lagerungen (14, 15) für die
Mündungsenden der beiden anderen Läufe (2, 3) unterschiedliche Lagen relativ
zum ersten Lauf (1) aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel (5)
lösbar am ersten Lauf (1) angebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel (5)
verdrehbar am ersten Lauf (1) angebracht wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine auf das Mündungsende des ersten Laufs (1)
aufsetzbare und starr verbindbare Buchse (4) vorgesehen ist, die einen quer zur
Seelenachse (6) angeordneten Sockel (5) trägt und Laufhalterungen (9) lösbar mit
diesem Sockel (5) verbindbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (4) mit
dem Mündungsende des ersten Laufs (1) verlötet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (4) mit
dem Mündungsende des ersten Laufs (1) verschraubt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sockel (5) und die Laufhalterungen (9) über eine Schraube (12) und Paßstifte
(13) miteinander verbunden sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerungen (14, 15) für die beiden anderen Läufe (2, 3) zueinander und
bezüglich der Seelenachse (6) des ersten Laufs (1) unterschiedliche Abstände
aufweisen.
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