DE19954299A1 - Verfahren zur gleichzeitigen elektrochemischen Herstellung von Natriumdithionit und Natriumperoxodisulfat - Google Patents
Verfahren zur gleichzeitigen elektrochemischen Herstellung von Natriumdithionit und NatriumperoxodisulfatInfo
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Abstract
Elektrochemische Verfahren zur Herstellung von Natriumdithionit benötigen bisher entweder Natriumamalgam als Reduktionsmittel oder verlaufen mit starken Ausbeuteverlusten und Kühlaufwand. DOLLAR A Die gleichzeitige Herstellung von Natriumdithionit und Chlor als Koppelprodukt liefert entweder chloridhaltiges Dithionit oder erfordert die aufwendige Dreikammerzellentechnik. DOLLAR A Das neue Verfahren soll es ermöglichen, auf elektrochemischem Wege gleichzeitig Natriumdithionit und Peroxodisulfat in einer Zweikammerzelle herzustellen. DOLLAR A In einem kombinierten Elektrolyseverfahren wird anodisch Natriumperoxodisulfat und kathodisch Natriumdithionit in einer oder mehreren durch Kationenaustauschermembranen zweigeteilten Elektrolysezelle(n) mit Anoden aus glattem Platin oder mit Platin bzw. Diamant beschichteten Ventilmetallen sowie Kathoden aus Kohlenstoff, Edelstahl, Silber oder mit Platinmetallen beschichteten Materialien bei Stromdichten von 1,5 bis 6 kA/m·2· und Temperaturen von 20 bis 60 DEG C hergestellt.
Description
Für verschiedene chlorfreie Bleichprozesse, insbesondere in der Papier- und Zellstoff
bleiche, werden heute zunehmend kombinierte Verfahren mit oxidierenden und reduzie
renden Bleichsequenzen angewandt. Dabei findet als reduzierendes Bleichmittel bevor
zugt Natriumdithionit und als oxidierendes Bleichmittel Wasserstoffperoxid Verwen
dung. Es ist auch angeregt worden, die elektrochemisch herstellbaren Peroxodi- bzw.
Peroxomonosulfate als oxidierende Bleichmittel einzusetzen (DE-PS 198 03 001). Per
oxodisulfate werden ausschließlich elektrochemisch hergestellt (J. Balej, H. Vogt:
Electrochemical Reactors. In: Fortschritte der Verfahrenstechnik. Vol. 22, S. 361, VDI
Verlag 1984).
Nach einem elektrochemischen Kombinationsverfahren kann Natriumperoxodisulfat ne
ben Natronlauge aus Natriumsulfat in einer Zweikammerzelle mit Kationenaustau
schermembranen als Separatoren hergestellt werden (EP 0 846 194).
Auch die Verwendung einer stöchiometrisch aus Natriumperoxodisulfat und Natronlau
ge zusammengesetzten alkalischen Lösung für Bleich- und Oxidationsprozesse wurde
bereits vorgeschlagen (DE-PS 44 30 391).
Im Gegensatz dazu wird das Natriumdithionit, welches außer als Bleichmittel in der
Textil- und Papierindustrie auch als Färberei- und Druckereihilfsmittel eingesetzt wird,
vorzugsweise durch chemische Verfahren hergestellt (W. Brückner, R. Schliebs, G.
Winter, K.-H. Büschel: Industrielle anorganische Chemie. Weinheim: Verlag Chemie
1986). Man gewinnt Dithionite in der Technik durch Reduktion von Schwefeldioxid mit
Zink, mit Natriumformiat in einer Druckreaktion oder mit Natriumtetrahydroborat. Auch
die kathodische Reduktion von Schwefeldioxid führt zu Dithionit. Im technischen Maß
stab konnte sich allerdings bisher nur ein indirektes Elektrolyseverfahren durchsetzen,
bei dem Natriumamalgam als Reduktionsmittel zum Einsatz kommt (Ullmanns Encyclo
pedia Industrial Chemistry, Vol. A 25, S. 483-484, Weinheim 1994). Aufgrund des
ökotoxikologischen Gefährdungspotentials von Quecksilbersalzen ist dieses Verfahren
jedoch nicht mehr zeitgemäß.
Die direkte kathodische Reduktion von Sulfit- bzw. Hydrogensulfitionen erlangte bisher
keine technische Bedeutung. Dies ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß mit
wachsender Elektrolysedauer ein starker Ausbeuteverlust auftritt, da die Dithionite sich
unter Bildung von Thiosulfat- und Disulfitionen zersetzen. Diese Reaktion verläuft um so
rascher, je höher die Temperatur und die Protonenkonzentration ist. Aus diesem Grun
de wurde empfohlen, durch interne und externe Kühlsysteme die Elektrolyttemperatur
während der Elektrolyse unter 20°C zu halten oder durch eine Verkleinerung des ka
thodischen Stromvolumens die Verweilzeit der Dithionite im Elektrodenspalt zu minimie
ren (DE-PS 26 46 825).
In der Patentschrift (US-PS 3920551) wurde vorgeschlagen, die Dithionit-Herstellung
mit der Chlorproduktion zu koppeln, um auf diese Weise sowohl den Kathoden- als
auch den Anodenprozeß zu nutzen. Trotz der hohen Selektivität der heute zur Verfü
gung stehenden Ionenaustauschermembranen ist nicht zu verhindern, daß während
des Elektrolyseprozesses Chloridionen in den Kathodenkreislauf gelangen. Dies erweist
sich als problematisch, da bei vielen Anwendungen chloridfreies Dithionit benötigt wird.
Um diesen Forderungen zu entsprechen, wurde vorgeschlagen, eine Dreikammerzelle
einzusetzen (US-PS 3905879). Dreikammerzellen haben gegenüber Zweikammerzellen
den Nachteil, daß die Mittelkammer einen zusätzlichen Spannungsverlust verursacht.
Erforderlich ist außerdem neben einer Kationen- auch eine Anionenaustauschermem
bran, wobei diese relativ oxidationsempfindlich ist, was einen häufigeren Membran
wechsel verursachen kann. Neben den dadurch bedingten höheren Betriebskosten lie
gen auch die Anschaffungskosten für eine Dreikammerzelle im Vergleich zu einer ein
fach aufgebauten Zweikammerzelle deutlich höher.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, auf elektrochemischem Wege gleichzeitig
Natriumdithionit und Peroxodisulfat mit guter Wirtschaftlichkeit herzustellen.
Das Problem wurde entsprechend der im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
durch ein kombiniertes Elektrolyseverfahren gelöst. Bei diesem Verfahren werden an
odisch Natriumperoxodisulfat und kathodisch Natriumdithionit in einer oder mehreren
durch Kationenaustauschermembranen zweigeteilten Elektrolysezellen mit Anoden aus
glattem Platin oder mit Platin bzw. Diamant beschichteten Ventilmetallen Niob, Tantal,
Titan oder Zirkonium sowie Kathoden aus Kohlenstoff, Edelstahl, Silber oder mit Pla
tinmetallen beschichteten Materialien bei Stromdichten von 1,5 bis 6 kA/m2 und Tempe
raturen von 20 bis 60°C hergestellt. Dabei wird dem über die Anodenräume umlaufen
den Anolyten Natriumsulfat und Wasser zugeführt. Die anodisch freigesetzten Natriu
mionen gelangen durch die Kationenaustauschermembranen in den Kathodenraum.
Durch Zuführung von Schwefeldioxid, Wasser und gegebenenfalls Natriumbisulfit in den
über die Kathodenräume umlaufenden Katholyten wird ein pH-Wert im Bereich von 4
bis 6 eingestellt.
Dabei ist es möglich, aus den bei vielen technischen Prozessen als Abfall- oder Kop
pelprodukte anfallenden Chemikalien Natriumsulfat und Schwefeldioxid, bzw. Schwe
felsäure und Bisulfitlösung die wichtigen Grundchemikalien Natriumperoxodisulfat und
Natriumdithionit in kristalliner Form herzustellen.
Gegenüber der alleinigen elektrochemischen Herstellung von Natriumperoxodisulfat
oder Natriumdithionit wird der Elektrolysestrom doppelt ausgenutzt, wodurch sowohl die
spezifischen - auf die Summe der erhaltenen Produkte bezogenen - Anlagenkosten, als
auch die laufenden Betriebskosten und hier besonders die spezifischen Elektroenergie
verbräuche deutlich reduziert werden.
Gegenüber dem bekannten elektrochemischen Kombinationsprozeß der kathodischen
Dithionitherstellung bei gleichzeitiger anodischer Chlorentwicklung kommt es zu keiner
Verunreinigung des Dithionits durch Chloride. Zudem ergibt sich eine einfachere verfah
renstechnische Handhabung gegenüber der Kombination mit der Chlorabscheidung.
Die Kopplung beider Elektrodenprozesse erfolgt dabei durch die vom Anodenraum in
den Kathodenraum überführten Na+-Ionen, wie aus den beiden vereinfachten Gleichun
gen für die hauptsächlich ablaufenden Elektrodenreaktionen hervorgeht:
Anodenreaktion: 2 Na2SO4 - 2e → Na2S2O8 + Na+
Kathodenreaktion: 2 SO2 - + 2 Na+ + 2e → Na2S2O4.
Anodenreaktion: 2 Na2SO4 - 2e → Na2S2O8 + Na+
Kathodenreaktion: 2 SO2 - + 2 Na+ + 2e → Na2S2O4.
Da aber die Freisetzung der Na+-Ionen durch die Anodenreaktion, ihre Überführung
durch die Kationenaustauschermembran und schließlich der Verbrauch an Na+-Ionen
durch die Kathodenreaktion von völlig unterschiedlichen Einflußgrößen abhängen,
müssen die Natriumbilanzen über die in beide Elektrolytlösungen einzudosierenden
Stoffströme ausgeglichen werden.
Ist die Stromausbeute der Dithionitbildung größer als die Oberführung von Natriumio
nen, verarmt der Anolyt trotz Einhaltung des vorgewählten pH-Wertes an Natriumionen
und es kommt zu einer Verringerung der Stromausbeute der Dithionitbildung. In diesem
Fall ist durch zusätzliche Zudosierung von Natriumsulfit bzw. Natriumbisulfit oder auch
Natronlauge in den Katholytkreislauf die erforderliche Gesamtkonzentration an Natriu
mionen einstellbar.
Überraschend wurde gefunden, daß die säurekatalysierte Zerfallsreaktion der Dithionit-
Ionen auch bei höheren Elektrolyttemperaturen weitgehend unterdrückt werden kann,
wenn der im Katholyten einzuhaltende pH-Wert von 4 bis 6 bei einer hohen SO2-
Konzentration realisiert wird.
Deshalb ist durch den Eintrag von Schwefeldioxid während der Elektrolyse beispiels
weise mittels einer Gasdiffusionskathode, durch Intensivgasstrahler oder durch Zusatz
von flüssigem Schwefeldioxid eine Verarmung des Katholyten an Schwefeldioxid zu
vermeiden.
Werden diese Bedingungen eingehalten, kann die Elektrolyse auch bei Temperaturen
bis 50°C betrieben werden, ohne daß es zu einem nennenswerten Zerfall der gebilde
ten Dithionitionen und damit zu einer Senkung der Stromausbeute kommt.
Bevorzugt sollen mittlere Verweilzeiten des gebildeten Natriumdithionits im Katholyt
kreislauf von weniger als 30 min angestrebt werden. Dies ist durch Minimierung der im
gesamten Katholytkreislauf umlaufenden Katholytmenge möglich.
Um einen optimalen Stofftransport zur und von der Elektrodenoberfläche zu realisieren,
sollte die Relativgeschwindigkeit des Katholyten entlang der Kathode mindestens 0,1
mls, möglichst 0,3 bis 0,5 m/s betragen. Da ähnliche Strömungsgeschwindigkeiten und
Verweilzeiten auch für die anodische Bildung von Peroxodisulfat günstig sind, ergibt
sich der Vorteil eines annähernd symmetrischen Aufbaues der beiden Elektrolytum
laufsysteme, verbunden mit einem annähernd gleichen Druckaufbau in beiden Elektro
denräumen mit nur geringen Druckdifferenzen zwischen der Kationenaustauscher
membran.
An Standorten, an denen Schwefeldioxid gasförmig nicht zur Verfügung steht oder die
Nutzung von flüssigem Schwefeldioxid nicht erwünscht bzw. nicht möglich ist, können
beide Ausgangsstoffe vor Ort in einem vorgeschalteten chemischen Reaktor durch Um
setzung von Natriumbisulfit oder Natriumsulfit mit Schwefelsäure in situ erzeugt werden:
Na2S2O5 + H2SO4 → Na2SO4 + 2 SO2 + H2O
Na2SO3 + H2SO4 → Na2SO4 + SO2 + H2O
Na2SO3 + H2SO4 → Na2SO4 + SO2 + H2O
Dafür kann auch die industriell verfügbare Bisulfitlauge eingesetzt werden. Es ist vor
teilhaft, den Restgehalt an Schwefeldioxid in der gebildeten Natriumsulfatlösung durch
Strippen mittels Wasserdampf so gering wie möglich zu halten, um sie in den Anolyten
direkt einspeisen zu können.
Bei der Verwendung von Sulfitlösungen wird nur etwa die Hälfte der für den Gesamt
prozeß erforderlichen Natriumsulfatmenge gebildet. Die andere Hälfte kann in fester
Form zugesetzt werden. Das hat den Vorteil, daß durch Nachlösen während der Elek
trolyse der Verbrauch an Natriumsulfat ausgeglichen und die für eine hohe Stromaus
beute der Peroxodisulfatbildung erforderliche hohe Sulfatkonzentration aufrechterhalten
werden kann.
Bei der anodischen Bildung von Peroxodisulfaten an Anoden aus glattem Platin werden
optimale Stromausbeuten bei hohen Stromdichten von 4 bis 7 kA/m2 erreicht, während
bei der Dithionitherstellung niedrigere Stromdichten günstiger sind. Durch ein einzu
stellendes Verhältnis der elektrochemisch wirksamen Kathodenfläche zur anodisch
wirksamen Platinfläche von 1 : 1-4 ist eine Angleichung an die für beide Reaktionen
günstigsten Bedingungen möglich. Dazu kann entweder ein Teil der Platinfläche durch
Masken z. B. aus Tantal abgedeckt werden, oder die Platinoberfläche wird in Form von
Netzelektroden oder Streifenelektroden in der Weise aufgeteilt, daß trotz der geringeren
Anodenfläche eine möglichst homogene Stromdichteverteilung erreicht wird.
Diese Verfahrensweise hat u. a. den Vorteil, daß die Stromdichte im Kathodenraum und
in der Kationenaustauschermembran niedriger als an der Anode und im angrenzenden
Anodenraum ist, wodurch der Spannungsabfall und damit der spezifische Elektroener
gieverbrauch trotz der erforderlichen hohen anodischen Stromdichten deutlich verrin
gert wird.
Zur Erzielung maximaler Stromausbeuten der Peroxodisulfatbildung ist es erforderlich,
dem Anolyten potentialerhöhende Zusätze, insbesondere Natriumthiocyanat zuzuset
zen. Aber auch andere bekannte Elektrolysezusätze wie beispielsweise Natriumcyana
mid, Thioharnstoff, Fluorid, Chlorid u. a. sind bei diesem Kombinationsverfahren vorteil
haft einsetzbar.
Auch dem Katholyten können zur Stabilisierung des Dithionits. bzw. zur Aufrechterhal
tung des gewünschten pH-Wertes geeignete Zusätze, wie z. B. Phosphorsäure
und/oder Phosphate zugesetzt werden.
In bekannter Weise können die erhaltenen wäßrigen Lösungen von Natriumdithionit
und Natriumperoxodisulfat, die außerdem noch Sulfit bzw. Natriumsulfat und Schwefel
säure enthalten, zu den kristallinen festen Endprodukten aufgearbeitet werden, wobei
die Mutterlaugen aus den Kristallisationsprozessen in die Elektrolytkreisläufe rückge
führt werden können.
In vielen Fällen ist es aber auch günstig, die erhaltenen Lösungen direkt bzw. nach er
folgter Auskristallisation von Bisulfit und/oder Natriumsulfat, als reduzierende und oxi
dierende Bleichmittel einzusetzen.
Besonders vorteilhaft ist die kombinierte Anwendung beider Elektrolyseprodukte für oxi
dierende und reduzierende Bleichsequenzen, z. B. bei der Zellstoffbleiche. Das dabei
rückgebildete Natriumsulfat kann abgetrennt und dem kombinierten Elektrolyseprozeß
wieder zugeführt werden.
Fig. 1 zeigt das Fließschema einer beispielhaften Elektrolyseanlage mit Vorreaktor zur
in-situ-Herstellung von Schwefeldioxid und Natriumsulfat aus Bisulfitlauge. In den Vor
reaktor 1 wird bei 2 Schwefelsäure und bei 3 Bisulfitlauge in einem solchen Mengen
verhältnis eindosiert, daß einerseits die im Prozeß verbrauchte Schwefeldioxid-Menge
gebildet und andererseits das vorhandene Natrium annähernd vollständig in Natrium
sulfat umgesetzt wird. Die am Fuße des Reaktors anfallende, annähernd konzentrierte
Natriumsulfatlösung wird bei 4 in den Anolytkreislauf und das am Kopf des Reaktors
austretende Schwefeldioxid wird bei 5 in den Katholytkreislauf eingespeist.
Der Katholyt wird mittels Umlaufpumpe 6 durch die Kathodenräume 7 der Elektrolyse
zelle 8 und den Gasabscheider 9 im Kreislauf geführt. Bei 10 wird die zur Erreichung
der gewünschten Endkonzentration erforderliche Wassermenge in den Katholytkreislauf
eindosiert. Bei 11 tritt das abgetrennte Anodengas aus, und bei 12 läuft eine der zuge
führten Flüssigkeitsmenge entsprechende Katholytmenge, angereichert mit Natriumdit
hionit, über. Der Kathodenraum wird durch die Kationenaustauschermembran 13 vom
Anodenraum 14 abgetrennt. Der Anolyt wird mittels der Umlaufpumpe 15 über die An
odenräume und den Gasabscheider 16 sowie das Lösegefäß 17 umgepumpt. In das
Lösegefäß wird zur Aufsättigung des Anolyten bei 18 kristallines Natriumsulfat zuge
setzt. Bei 19 wird der potentialerhöhende Elektrolysezusatz zudosiert, und bei 20 tritt
das abgetrennte Anodengas aus. Die gebildete Natriumperoxodisulfatlösung tritt aus
dem Oberlauf des Lösegefäßes 21 aus.
Claims (12)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Natriumperoxodisulfat und Natrium
dithionit, gekennzeichnet dadurch, daß in durch Kationenaustauschermembranen
zweigeteilten Elektrolysezellen bei Stromdichten von 1,5 bis 6 kA/m2 und
Temperaturen von 20 bis 60°C in wäßriger Lösung anodisch Natriumsulfat zu
Natriumperoxodisulfat oxidiert und kathodisch aus den anodisch freigesetzten und
durch die Kationenaustauschermembran überführten Natriumionen sowie zuge
führtem SO2 bei einem pH-Wert von 4 bis 6 Natriumdithionit hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß dem umlaufenden
Anolyten Na2SO4 und Wasser und dem umlaufenden Katholyten SO2 und Wasser
zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß Schwefeldioxid und
Natriumsulfat in einem Vorreaktor aus Natriumsulfit oder Natriumbisulfit und
Schwefelsäure hergestellt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Anoden
aus glattem Platin oder aus mit Platin oder Diamant beschichteten Ventilmetallen
Niob, Tantal, Titan oder Zirkonium sowie Kathoden aus Kohlenstoff, Edelstahl,
Silber oder mit Platinmetallen beschichteten Materialien.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 4, gekennzeichnet dadurch, daß Anoden
aus glattem Platin eingesetzt werden und das Verhältnis der Kathoden- zur
Anodenfläche zwischen 1 und 4 eingestellt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch Strömungs
geschwindigkeiten entlang der Elektroden von mindestens 0,1 m/s.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch, daß die mittlere
Verweilzeit des gebildeten Natriumdithionits im Katholytkreislauf auf maximal 30
min eingestellt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, gekennzeichnet durch potentialerhöhende
Zusätze wie Natriumthiocyanat, Natriumcyanamid, Thioharnstoff, Fluorid, Chlorid u. a.
im Anolyten.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, gekennzeichnet durch Stabilisatoren wie
Phosporsäure und/oder Phosphate im Katholyten.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, gekennzeichnet dadurch, daß der
Natriumperoxodisulfat enthaltende, ausgekreiste Anolyt zur Gewinnung von
kristallinem Natriumperoxodisulfat aufgearbeitet wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, gekennzeichnet dadurch, daß der
Natriumdithionit enthaltende, ausgekreiste Katholyt zur Gewinnung von kristallinem
Natriumdithionit aufgearbeitet wird.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, gekennzeichnet dadurch, daß die aus
gekreisten Anolyt- und Katholytlösungen direkt als oxidierende bzw. reduzierende
Bleichlösungen eingesetzt werden.
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