DE19953720C2 - Verfahren, Vorrichtung und Reinigungsmittelzusatz zur chemischen Reinigung von Rohrleitungen - Google Patents
Verfahren, Vorrichtung und Reinigungsmittelzusatz zur chemischen Reinigung von RohrleitungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur chemi
schen Reinigung von Rohrleitungen, wie Schankleitungen,
bei dem der einer der Rohrleitungen zuströmenden Reini
gungsflüssigkeit in einer Dosiereinrichtung ein chemi
scher Reinigungsmittelzusatz beigefügt wird und der
Reinigungsmittelzusatz in festem Aggregatzustand als
Packung in die Dosiereinrichtung eingebracht und in der
vorbeiströmenden Reinigungsflüssigkeit allmählich ge
löst wird, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens mit der der Einbringung des Reini
gungsmittelzusatzes in eine Reinigungsflüssigkeit die
nenden Dosiereinrichtung, die einen Zu- und Abfluß für
einen die Reinigungsflüssigkeit aufweisenden Strömungs
pfad umfaßt, wobei im Strömungspfad ein Aufnahmeraum
für die Packung des in festem Aggregatzustand vorlie
genden Reinigungsmittelzusatzes vorgesehen ist und die
ser Aufnahmeraum mindestens einen Anschlag zur Bewe
gungsbegrenzung der Packung aufweist, und auf einen
Reinigungsmittelzusatz, der zur Durchführung dieses
Verfahrens in festem Aggregatzustand als Packung mit
vorbestimmter Menge vorliegt und ein vorbestimmtes Lö
sungsverhalten hat.
Die bei diesem Verfahren übliche Reinigungsflüssigkeit
ist einfach Wasser, das einem Hauswasseranschluß ent
nommen wird.
EP 0 852 971 A1 zeigt eine Vorrichtung zur Reinigung
von Rohrleitungen einer Schankanlage. Hierin ist eine
der Rohrleitungen an eine Reinigungseinrichtung an
schließbar, die einen Wasserbehälter, eine Pumpe und
eine Dosiereinrichtung mit einem Zulauf von der Pumpe
und zwei Abläufen aufweist. Beide Abläufe können je
weils über ein Ventil in Richtung der Rohrleitung ge
öffnet oder geschlossen werden. In der Dosiereinrich
tung befindet sich eine Aufnahmeglocke für eine Chlor
tablette als Reinigungsmittelzusatz und ein Aufnahme
raum für mindestens ein Schwämmchen, wobei Aufnah
meglocke und Aufnahmeraum mit jeweils einem der beiden
Abläufe verbunden sind. Bei der Reinigung wird zunächst
das Ventil des Ablaufs geöffnet, der mit der Aufnah
meglocke der Chlortablette verbunden ist. Das Wasser
wird nun aus dem Wasserbehälter zur Dosiereinrichtung
gepumpt, wo sich die Chlortablette in dem vorbeiströ
menden Wasser löst. Das Wasser mit dem gelösten Chlor
fließt über den geöffneten Ablauf in die Rohrleitung
und tritt an einem Zapfhahn wieder aus. Nach einer be
stimmten Periode wird das Ventil des Ablaufs von der
Aufnahmeglocke geschlossen und das Wasser strömt über
den nun geöffneten Ablauf des Aufnahmeraums des
Schwämmchens in die Rohrleitung, wobei das Schwämmchen
durch die Rohrleitung hindurch mitgeführt wird und an
dem Zapfhahn wieder austritt.
In EP 0 450 477 A2 wird eine zusätzliche Dosiereinrichtung
in Verbindung mit einer Reinigungsvorrichtung für Rohr
leitungen verwendet. Dabei wird ein flüssiger Reini
gungsmittelzusatz aus einem Vorratsbehälter in einen
Füllzylinder gegeben. Von dem Füllzylinder aus erfolgt
die Dosierung des Reinigungsmittelzusatzes in die Rei
nigungsflüssigkeit mit Hilfe eines Kolbens, der von der
Reinigungsflüssigkeit angetrieben wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs beschriebenen Art anzugeben, das eine ein
fache und sichere Dosierung des Reinigungsmittelzusat
zes bietet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Reinigungsmittelzusatz eine vorbestimmte Lösungsei
genschaft aufweist, bei der die Reinigungsflüssigkeit,
die den Reinigungsmittelzusatz löst und anschließend
die zu reinigende Rohrleitung füllt, über die gesamte
Länge der zu reinigenden Rohrleitung mindestens eine
vorbestimmte Mindestkonzentration des Reinigungsmittel
zusatzes annimmt, wobei nach vollständiger Füllung der
zu reinigenden Leitung mit der Lösung des Reinigungs
mittelzusatzes eine Standzeit folgt.
Der Reinigungsmittelzusatz kann auf diese Weise direkt
in die Dosiereinrichtung eingegeben werden. Für die Do
siereinrichtung benötigt man dabei lediglich einen im
Strömungspfad angeordneten Aufnahmeraum für den als
Packung vorliegenden Reinigungsmittelzusatz. Für das
bisher bekannte Verfahren und die dafür benötigte Vor
richtung wird neben der eigentlichen Reinigungsvorrich
tung eine separate Dosiereinrichtung benötigt, um eine
exakte Zugabe des Reinigungsmittelzusatzes zur Reini
gungsflüssigkeit zu gewährleisten. Somit kann die Dosiereinrichtung
bei diesem Verfahren stark vereinfacht
werden, was sich günstig auf die Kosten und die Be
triebssicherheit des Verfahrens auswirkt. Außerdem läßt
sich der Reinigungsmittelzusatz auf einfache Weise,
entsprechend der Menge der benötigten Reinigungsflüs
sigkeit, vordosieren. Auf die Weise läßt sich ein ange
strebtes Reinigungsziel gewährleisten.
Es ist besonders vorteilhaft, daß die Packung tablet
tenförmig ist. Durch die tablettenförmige Ausführung
ist der chemische Reinigungsmittelzusatz gut verpackbar
und läßt sich durch eine entsprechende Dosierungsangabe
(z. B. in Liter der Reinigungsflüssigkeit pro Tablette)
leicht vordosieren.
Günstig ist es, daß die Packung im Hauptstrom der Rei
nigungsflüssigkeit angeordnet wird. Hierdurch werden
gute Bedingungen zum Auflösen des Reinigungsmittelzu
satzes erzielt und somit eine gleichmäßige Konzentrati
on und gute Reinigungsergebnisse erreicht.
Es ist auch vorteilhaft, daß die Reinigungsflüssigkeit
nach Vorbeiströmen am Reinigungsmittelzusatz nach unten
in die zu reinigende Rohrleitung strömt. Dadurch wird
erreicht, daß die Packung gleichmäßig gelöst wird und
dadurch eine konstante Konzentration des Reinigungsmit
telzusatzes in der Reinigungsflüssigkeit und damit eine
gleichmäßig gute Reinigungswirkung erreicht wird.
Insbesondere ist von Vorteil, daß dem Reinigungsmittel
zusatz ein Farbstoff beigemischt ist. Gelöst in der
Reinigungsflüssigkeit bietet der Farbstoff eine opti
sche Prüfmöglichkeit bezüglich der Ausbreitung des Rei
nigungsmittelzusatzes in der zu reinigenden Leitung und
einen Hinweis auf den ungefähren Grad der Lösungskon
zentration.
Günstig ist weiterhin, daß für unterschiedliche Reini
gungsmittelzusätze unterschiedliche Farbstoffe beige
mischt sind. Auf diese Weise besteht eine optische Un
terscheidungsmöglichkeit verschieden wirkender Reini
gungsmittelzusätze, insbesondere zwischen Basen und
Säuren.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die che
mische Reinigung in Kombination mit einer mechanischen
Reinigung durch mindestens einen Reinigungskörper er
folgt und der Reinigungskörper an der Spitze der Reini
gungsmittelzusatz enthaltenden Reinigungsflüssigkeit
durch die Rohrleitung bewegt wird. Der Reinigungskörper
bietet die Möglichkeit einer optischen Kontrolle der
Ausbreitung der chemischen Reinigungsmittellösung, so
wie zur mechanischen Steuerung des Verfahrens. Außerdem
wird durch die Kombination der chemischen mit der me
chanischen Reinigung eine verbesserte Reinigungslei
stung erreicht.
Insbesondere ist es günstig, daß die Strömungsrichtung
der Reinigungsflüssigkeit umkehrbar ist. Durch eine Um
kehr der Srömungsrichtung der Reinigungsflüssigkeit in
der Leitung läßt sich ein verbessertes Reinigungsergeb
nis erreichen. Die mit Reinigungsmittelzusatz versehene
Reinigungsflüssigkeit und eventuell vorhandene Reste
des Reinigungsmittelzusatzes werden herausgespült.
Zur Durchführung des obengenannten Verfahrens ist eine
Vorrichtung vorgesehen, bei der sich an dem der Do
siereinrichtung entgegengesetzten Ende der zu reinigen
den Leitung ein Sensor (620) befindet, der beim Eintreffen
der mit Reinigungsmittelzusatz versetzten Rei
nigungsflüssigkeit aktiviert wird, um die Zufuhr der
Reinigungsflüssigkeit zu unterbrechen. Durch eine der
artige Verwendung eines Sensors läßt sich das Verfahren
sowohl zeitlich, als auch hinsichtlich der Menge des
Reinigungsmittels und des Reinigungsmittelzusatzes op
timieren.
Günstig ist es, daß sich der Aufnahmeraum in einem aus
mindestens zwei Teilen bestehenden geteilten Gehäuse
befindet, bei dem mindestens ein Teil abnehmbar ist.
Durch die Abnehmbarkeit mindestens eines Gehäuseteils
ist der Innenraum zur Aufnahme einer Packung, insbeson
dere einer Tablette, leicht zugänglich. Außerdem läßt
sich der Aufnahmeraum in die Reinigungsvorrichtung in
tegrieren. Somit kann auf eine zusätzliche Dosierungs
vorrichtung verzichtet werden.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß sich der
Aufnahmeraum im Unterteil des geteilten Gehäuses befin
det, und das Unterteil vom Oberteil abnehmbar ist.
Hierdurch läßt sich der Reinigungsmittelzusatz leicht
in den Aufnahmeraum einbringen. Die Bezeichnungen
"Unterteil" und "Oberteil" werden hier nur zur besseren
Unterscheidbarkeit der Teile verwendet. Sie legen nicht
zwingend die Orientierung der Vorrichtung in Raum fest.
Beispielsweise können Oberteil und Unterteil in der
gleichen horizontalen Ebene liegen. Außerdem umfaßt die
Bezeichnung Oberteil hier alle Gehäuseteile, die nicht
zum Unterteil zu zählen sind.
Weiter ist es besonders günstig, daß der Aufnahmeraum
der Packung an einer Verbindungsstelle für die Anbrin
gung des Unterteils an dem Oberteil angeordnet ist.
Es ist weiter von Vorteil, daß das Oberteil ein in das
Unterteil ragendes Rohr trägt, dessen Stirnseite den
Aufnahmeraum begrenzt. Hierdurch wird die Bewegungsmög
lichkeit des Reinigungsmittelzusatzes eingeschränkt,
was zu einem gleichmäßigen Auflösen und somit zu einer
gleichmäßig guten Reinigungswirkung beiträgt.
Ferner ist es günstig, daß das Oberteil ein Ventilge
häuse eines Vier-Wege-Umschaltventils aufweist. Das
Vier-Wege-Umschaltventil bietet bei Verwendung eines
Reinigungskörpers die Möglichkeit eine chemische Reini
gung mit einer mechanischen Reinigung zu kombinieren
sowie das Reinigungsverfahren automatisch zu steuern.
Außerdem werden hier ungelöste Rest des Reinigungsmit
telzusatzes nach einer Umkehrung der Strömungsrichtung
mitausgespült.
Es ist vorteilhaft, daß der Aufnahmeraum achsparallele
Rippen zum Abstützen der Packung aufweist, deren dem
Ventil zugewandte Enden den Aufnahmeraum der Packung in
Strömungsrichtung begrenzen. Hierdurch wird die Bewe
gungsmöglichkeit des Reinigungsmittelzusatzes einge
schränkt, was zu einer gleichmäßigen Auflösung und so
mit zu einer gleichmäßig guten Reinigungsleistung
führt.
Besonders von Vorteil ist, daß die Steuervorrichtung
nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer die Zufuhr der
Reinigungsflüssigkeit in entgegengesetzter Richtung be
wirkt. Durch die Umkehrung der Strömungsrichtung des
Reinigungsmittels läßt sich eine verbesserte Reini
gungswirkung erzielen.
Es ist weiterhin günstig, daß dem Aufnahmeraum ein
Druckminderer vorgeschaltet ist, der den Aufnahmeraum
mit einem Wasserdruck beaufschlagt, der in einem vorbe
stimmten Bereich liegt. Die Festlegung des bei dem Rei
nigungsverfahren herrschenden Wasserdrucks ermöglicht,
die Menge des benötigten Reinigungsmittelzusatzes rela
tiv genau vorherzubestimmen.
Zur Durchführung des oben genannten Verfahrens ist ein
Reinigungsmittelzusatz vorgesehen, bei dem die Packung
zusätzlich einen Farbstoff enthält. Hierdurch erreicht
man eine leichte Dosiermöglichkeit und eine zuverlässi
ge Bestimmbarkeit der benötigten Menge des Reinigungs
mittelzusatzes zum Erreichen des angestrebten Reini
gungsziels. Der Farbstoff ermöglicht eine optische Prü
fung bezüglich der Ausbreitung der Reinigungsmittelzu
satzlösung in der zu reinigenden Leitung sowie einen
Hinweis auf die Konzentration des Reinigungsmittelzu
satzes in der Reinigungsflüssigkeit.
Es ist von Vorteil, daß die Packung ein Preßkörper nach
Art einer Tablette ist. Der tablettenförmige Reini
gungsmittelzusatz ist gut verpackbar und läßt sich
durch entsprechende Dosierangabe, z. B. in Litern der
Reinigungsflüssigkeit pro Tablette leicht vordosieren.
Es ist günstig, daß die Packung aus einem Reinigungs
mittelzusatz und einen die Lösungsgeschwindigkeit be
einflussenden Additiv besteht. Das Additiv ist Grundla
ge für die Vorbestimmbarkeit der Menge des Reinigungs
mittelzusatzes die benötigt ist, um eine bestimmte Kon
zentration zu erreichen. Hierdurch kann der Einsatz des
Reinigungsmittelzusatzes zum Erreichen eines angestreb
ten Reinigungsziels mengenmäßig optimiert werden.
Es ist ferner günstig, daß eine für 5 l benötigte Rei
nigungsflüssigkeit bestimmte Tablette mindestens 2,5 g
des Reinigungsmittelzusatzes aufweist. Bei Einhaltung
dieser Mindestkonzentration im gesamten Volumen der zu
reinigenden Leitung ist ein ausreichendes Reinigungser
gebnis sichergestellt.
Vorteilhaft ist es auch, daß der Reinigungsmittelzusatz
eine Löslichkeit von mindestens 200 g/l in Wasser bei
20°C aufweist. Bei Einhaltung dieser Mindestlöslichkeit
kann von einer ausreichenden gleichmäßigen Konzentrati
on des Reinigungsmittelzusatzes in der Reinigungsflüs
sigkeit im gesamten Bereich der zu reinigenden Leitung
ausgegangen werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Reini
gungsvorrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Aufnahmeraum,
Fig. 3 alternative Ausführungsformen des Aufnahme
raums,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch eine weitere Aus
führungsform einer Reinigungsvorrichtung,
Fig. 5 einen Horizontalschnitt durch die Ausfüh
rungsform nach Fig. 4,
Fig. 6 eine dreidimensionale Ansicht eines Gehäu
seunterteils der Ausführungsform nach Fig. 4
und
Fig. 7 eine schematische Anordnung der Vorrichtung
bei Steuerung durch einen Sensor.
Eine Vorrichtung 1 zum Reinigen von Rohrleitungen weist
ein geteiltes Gehäuse 2 auf, das sich aus einem Ventil
gehäuse 3 und zwei abnehmbaren Teilen 4a, 4b zusammen
setzt. In dieser Ausführungsform bildet das Teil 4a ein
Unterteil, während das Teil 4b zusammen mit dem Ventil
gehäuse 3 ein Oberteil bildet. Die Bezeichnung wird
auch dann zur leichteren Unterscheidung der Teile ver
wendet, wenn die Vorrichtung 1 eine andere Orientierung
im Raum hat. Innerhalb des Ventilgehäuses 3 ist ein
Vier-Wege-Umschaltventil 12 angeordnet. Wie in Fig. 1
verdeutlicht weisen die abnehmbaren Teile 4a, 4b an ih
rem einen Ende Arbeitsanschlüsse 5 auf, an die die zu
reinigenden Rohrleitungen angeschlossen werden. Das Un
terteil 4a des geteilten Gehäuses 2 weist ferner einen
Aufnahmeraum 6 und achsparallele Rippen 7 auf. Die obe
ren Enden der Rippen 8 dienen als Anschläge für eine
Packung 9 und begrenzen somit den Aufnahmeraum 6 des
Reinigungsmittelzusatzes. Außerdem dienen die Rippen 8
über ihre Rippeninnenfläche 10 als Leitkörper für einen
Reinigungskörper 11 (siehe Fig. 2). Bei der Dosierung
wird ein abnehmbares Unterteil 4a des geteilten Gehäu
ses 2 der Vorrichtung, im den sich der Aufnahmeraum 6
für den Reinigungsmittelzusatz befindet vom übrigen
Teil getrennt. Nun kann der Reinigungsmittelzusatz als
Packung 9 direkt in den Aufnahmeraum 6 eingegeben werden.
Dabei ist die Menge des eingesetzen Reinigungsmit
telzusatzes proportional zum Volumen der benötigten
Reinigungsflüssigkeit. Erfolgt neben der chemischen
auch eine mechanische Reinigung, so wird außerdem der
Reinigungskörper 11 eingeführt.
Nach der Wiederanbringung des abnehmbaren Unterteils 4a
an dem Oberteil des geteilten Gehäuses 2 kann nun die
Reinigung der Leitung erfolgen. Hierzu wird die Reini
gungsflüssigkeit über die erfindunsgemäße Vorrichtung 1
in die Leitung eingegeben. Zu- und Ablauf der zu reini
genden Leitung sind dazu an den Arbeitsanschlüssen 5
der Vorrichtung 1 angebracht. Beim Vorbeiströmen der
Reinigungsflüssigkeit an der Packung 9 des Reinigungs
mittelzusatzes im Aufnahmeraum 6 wird der Reinigungs
mittelzusatz allmählich gelöst und gelangt so in die
Leitung.
Ist die zu reinigende Leitung vollständig mit der Lö
sung des Reinigungsmittelzusatzes gefüllt, so folgt ei
ne Standzeit der Lösung in der Rohrleitung von mehreren
Minuten. Nach Abschluß der Standzeit erfolgt die Spü
lung der Leitung oder bei einem kombinierten Reini
gungsverfahren zunächst eine weitere mechanische Reini
gung mit Hilfe des Reinigungskörpers 11 und dann die
Spülung.
Die Fig. 3a, 3b, 3c und 3d zeigen weitere Ausführungs
formen des Aufnahmeraums 6 für die Packung 9 des Reini
gungsmittelzusatzes.
In Fig. 3a wird ein Aufnahmeraum 206 für eine Packung
209 des Reinigungsmittelzusatzes durch eine kurze Auf
weitung des Strömungspfades 215 an einer Verbindungs
stelle 216 für die Anbringung eines Unterteils 204a eines
geteilten Gehäuses 2 an einem Oberteil 204b gebil
det.
In Fig. 3b erfolgt die Begrenzung der Bewegungsfreiheit
einer Packung des Reinigungsmittelzusatzes in einem
Aufnahmeraum 306 in Strömungsrichtung durch einen Sieb
317, wobei eine Sieboberseite 308 als Anschlag wirkt.
Der Sieb ist am Ende des Strömungspfades eines Ober
teils 304b angebracht, das eine Aufweitung des Strö
mungspfades 315 aufweist.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3c weist kurze Anschläge
408 auf, die zur Begrenzung eines Aufnahmeraumes 406
für eine Packung 409 des Reinigungsmittelzusatzes die
nen. Der Aufnahmeraum 406 ist an einer Verbindungsstel
le 416 für die Anbringung von einem Unterteil 404a ei
nes geteilten Gehäuses 2 an einem Oberteil 404b ange
ordnet und wird durch eine Aufweitung des Strömungspfa
des 415 gebildet.
In Fig. 3d weist ein Oberteil 504b selbst einen Aufnah
meraum 506 auf. Dieser wird durch eine Aufweitung des
Strömungspfades 415 gewonnen, die am Ende des Strö
mungspfades im Oberteil 504b angeordnet ist. Am unteren
Ende des Aufnahmeraums 506 ragen flexible Anschläge 508
in den Fließquerschnitt des Strömungspfades hinein. Bei
der Eingabe der Packung 509 des Reinigungsmittelzusat
zes lassen sich diese in Richtung von zeitlichen Wänden
510 des Aufnahmeraums 506 drücken. Sobald sie sich wie
der in ihre ursprüngliche Position zurück bewegt haben,
wirken die Anschläge als Begrenzung des Aufnahmeraums
506 in Strömungsrichtung.
Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform der er
findungsgemäßen Reinigungsvorrichtung, die ausschließ
lich zur chemischen Reinigung genutzt werden kann. Ein
geteiltes Gehäuse 102 einer Vorrichtung 101 zum Reini
gen von Rohrleitungen weist ein Unterteil 104a und ein
Oberteil 104b auf. Das Oberteil 104b weist einen Ar
beitsanschluß für den Zulauf 105a einer Reinigungsflüs
sigkeit und einen Arbeitsanschluß für den Ablauf 105b
der Reinigungsflüssigkeit auf. Über eine Zulaufleitung
110 läuft die Reinigungsflüssigkeit vom Arbeitsanschluß
für den Zulauf 105a einem in das Unterteil 104a ragende
Rohr 111 zu. Das Unterteil 104a weist einen Aufnahme
raum 106 für eine Packung 109 des Reinigungsmittelzu
satzes auf. Nach unten hin ist der Aufnahmeraum 106
durch den Boden 113 des Unterteils 104a begrenzt. Auf
der Oberfläche des Bodens 113 sind Leitkörper 107 ange
ordnet, die die aus Rohr 111 dem Boden 113 zuströmende
Reinigungsflüssigkeit nach außen und in eine Rotations
richtung um die Mittelachse 3 umlenken. Die Oberseiten
der Leitkörper 107 wirken des weiteren als Anschläge
108 für die Packung 109. Nach oben ist die Bewegungs
freiheit der Packung 109 durch die Stirnseite des Roh
res 111 begrenzt. In einem zentralen Bereich 114 um die
Mittelachse 103 des Unterteils 104a weisen die Leitkör
per 107 einen Absatz 115 auf (siehe Fig. 6). In diesem
zentralen Bereich 114 der eine Fläche aufweist, die
mindestens der Grundfläche der Packung 109 des Reini
gungsmittelzusatzes entspricht, ist die Höhe der Leit
körper 107 geringer als außerhalb des zentralen Be
reichs 114. Die Absätze 115 wirken als seitliche Be
grenzung bezüglich der Bewegungsfreiheit der Packung
109 des Reinigungsmittelzusatzes. Sobald das Unterteil
(104a) voll gelaufen ist, fließt die Reinigungsflüssig
keit über eine Ablaufleitung 112 zum Arbeitsanschluß
für den Ablauf 105b ab.
In Fig. 7 ist eine schematische Anordnung einer Vor
richtung dargestellt, die über einen Sensor 620 gesteu
ert ist. Dabei wird das Vier-Wege-Umschaltventil 612
über eine Schiebervorrichtung 621 und einen Druckminde
rer 622 mit einer Reinigungsflüssigkeit angeströmt. Die
Reinigungsflüssigkeit durchfließt den Aufnahmeraum 606
in dem sie einen Reinigungsmittelzusatz löst und ge
langt in eine zu reinigende Rohrleitung 617. Sobald die
Reinigungsflüssigkeit mit dem gelösten Reinigungsmit
telzusatz die gesamte zu reinigende Leitung füllt, ak
tiviert sie den Sensor 620, der am anderen Ende der
Leitung angeordnet ist. Der Sensor 620 kann dabei so
ausgebildet sein, daß er entweder eine Konzentration
des Reinigungsmittelzusatzes registriert, oder durch
einen Reinigungskörper 11 aktiviert wird, der bei einer
Kombination von chemischer mit mechanischer Reinigung
an der Spitze der Reinigungsflüssigkeit mit gelöstem
Reinigungsmittelzusatz voranschwimmt und beim Auftref
fen auf das Vier-Wege-Umschaltventil 612 dieses um
schaltet, wodurch die Strömungsrichtung in der zu rei
nigenden Leitung umgekehrt wird.
Der Sensor steuert über einen Zeitregler 623 die Schie
bervorrichtung 621 an. Diese unterbricht bei einer ent
sprechenden Aktivierung des Sensors gesteuert über den
Zeitregler 623, den Zufluß der Reinigungsflüssigkeit
für eine vorbestimmte Zeit, in der die Reinigungsflüs
sigkeit mit gelöstem Reinigungsmittelzusatz in der Lei
tung steht. Nach Ablauf der Standzeit öffnet die Schie
bervorrichtung 621 wieder und die Leitung wird entweder
gespült oder es erfolgt eine weitere mechanische Reini
gung durch den Reinigungskörper 11.
Claims (22)
1. Verfahren zur chemischen Reinigung von Rohrlei
tungen, wie Schankleitungen, bei dem der einer
der Rohrleitungen zuströmenden Reinigungsflüssig
keit in einer Dosiereinrichtung ein chemischer
Reinigungsmittelzusatz beigefügt wird und der
Reinigungsmittelzusatz in festem Aggregatzustand
als Packung in die Dosiereinrichtung eingebracht
und in der vorbeiströmenden Reinigungsflüssigkeit
allmählich gelöst wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reinigungsmittelzusatz eine vorbestimmte
Lösungseigenschaft aufweist, bei der die Reini
gungsflüssigkeit, die den Reinigungsmittelzusatz
löst und anschließend die zu reinigende Rohrlei
tung füllt, über die gesamte Länge der zu reini
genden Rohrleitung mindestens eine vorbestimmte
Mindestkonzentration des Reinigungsmittelzusatzes
annimmt, wobei nach vollständiger Füllung der zu
reinigenden Leitung mit der Lösung des Reini
gungsmittelzusatzes eine Standzeit folgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Packung tablettenförmig ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Packung im Hauptstrom der Rei
nigungsflüssigkeit angeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Reinigungsflüssig
keit nach Vorbeiströmen am Reinigungsmittelzusatz
nach unten in die zu reinigende Rohrleitung
strömt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß dem Reinigungsmittelzu
satz ein Farbstoff beigemischt ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß für unterschiedliche Reinigungsmittelzu
sätze unterschiedliche Farbstoffe beigemischt
sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die chemische Reinigung
in Kombination mit einer mechanischen Reinigung
durch mindestens einen Reinigungskörper erfolgt
und der Reinigungskörper an der Spitze der den
Reinigungsmittelzusatz enthaltenden Reinigungs
flüssigkeit durch die Rohrleitung bewegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Strömungsrichtung
der Reinigungsflüssigkeit umkehrbar ist.
9. Vorrichtung zur chemischen Reinigung von Rohrlei
tungen, wie Schankleitungen, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 8, mit der der Einbringung des Rei
nigungsmittelzusatzes in die Reinigungsflüssigkeit
dienenden Dosiereinrichtung, die einen Zu-
und Abfluß für einen die Reinigungsflüssigkeit
aufweisenden Strömungspfad umfaßt, wobei im Strö
mungspfad ein Aufnahmeraum für die Packung des in
festem Aggregatzustand vorliegenden Reinigungs
mittelzusatzes vorgesehen ist und dieser Aufnah
meraum mindestens einen Anschlag zur Bewegungsbe
grenzung der Packung aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich an dem der Dosiereinrichtung
entgegengesetzten Ende der zu reinigenden Leitung
ein Sensor (620) befindet, der beim Eintreffen
der mit Reinigungsmittelzusatz versetzten Reini
gungsflüssigkeit aktiviert wird, um die Zufuhr
der Reinigungsflüssigkeit zu unterbrechen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß sich der Aufnahmeraum (6; 106; 206; 306;
406; 506; 606) in einem aus mindestens zwei Tei
len bestehenden geteilten Gehäuse (2; 102) befin
det, bei dem mindestens ein Teil abnehmbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich der Aufnahmeraum (6; 106;
206; 306; 406; 506; 606) im Unterteil (4a; 104a;
204a; 404a) des geteilten Gehäuses befindet, und
das Unterteil (4a; 104a; 204a; 404a) vom Oberteil
(4b; 104b; 204b; 304b, 404b; 504b) abnehmbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Aufnahmeraum (6, 206, 406) der
Packung (9, 209, 409) an einer Verbindungsstelle
(216, 416) für die Anbringung des Unterteils (4a,
204a, 404a) an dem Oberteil (4b, 204b, 404b) an
geordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (104b)
ein in das Unterteil (104a) ragendes Rohr (111)
trägt, dessen Stirnseite den Aufnahmeraum (106)
begrenzt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (4b;
104b, 204b, 304b, 404b; 504b) ein Ventilgehäuse
(3) eines Vier-Wege-Umschaltventils (12) auf
weist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeraum
achsparallele Rippen zum Abstützen der Packung
aufweist, deren dem Ventil zugewandte Enden den
Aufnahmeraum (6; 106; 206; 306; 406; 506; 606)
der Packung (9; 109; 209; 309; 409; 509) in Strö
mungsrichtung begrenzen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuervorrichtung nach Ablauf
einer vorgegebenen Zeitdauer die Zufuhr der Rei
nigungsflüssigkeit in entgegengesetzter Richtung
bewirkt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Aufnahmeraum ein
Druckminderer (622) vorgeschaltet ist, der den
Aufnahmeraum, mit einem Wasserdruck beaufschlagt,
der in einem vorbestimmten Bereich liegt.
18. Reinigungsmittelzusatz zur Durchführung des Ver
fahrens nach Anspruch 1, wobei der Reinigungsmit
telzusatz in festem Aggregatzustand als Packung
mit vorbestimmter Menge vorliegt und ein vorbe
stimmtes Lösungsverhalten hat, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Packung zusätzlich einen Farb
stoff enthält.
19. Reinigungsmittelzusatz nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Packung ein Preßkörper
nach Art einer Tablette ist.
20. Reinigungsmittelzusatz nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Packung aus einem
Reinigungsmittelzusatz und einen die Lösungsge
schwindigkeit beeinflussenden Additiv besteht.
21. Reinigungsmittelzusatz nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet, daß eine für 5 l benötig
te Reinigungsflüssigkeit bestimmte Tablette min
destens 2,5 g des Reinigungsmittelzusatzes auf
weist.
22. Reinigungsmittelzusatz nach einem der Ansprüche
18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Reini
gungsmittelzusatz eine Löslichkeit von mindestens
200 g/l in Wasser bei 20°C aufweist.
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