DE19953402A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen und Abgießen einer aus zwei Formhälften bestehenden Gießform - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen und Abgießen einer aus zwei Formhälften bestehenden GießformInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen und Abgießen einer aus zwei Formhälften (11, 12) bestehenden Gießform (1). Dazu werden zunächst die Formhälften (11, 12) abgeformt, weiter die Formhälften (11, 12) zur Gießform (1) zusammengesetzt und anschließend die Gießform (1) abgegossen. Bei einem derartigen Verfahren können Kühlkörper (2) mit in die Gießform (1) eingeformt oder nach dem Abformen in die Formhälften (11, 12) eingelegt werden. Mit diesen Kühlkörpern (2) kann eine örtlich begrenzte, erhöhte Erstarrungswirkung erzielt werden, wodurch ein dichteres Gefüge erreicht wird. Daher kann mit Kühlkörpern (2) an schlecht zu speisenden Gussbereichen eine Lunkerbildung verhindert oder die Wirkung benachbarter Speiser im Sinne einer gerichteten Erstarrung unterstützt werden. DOLLAR A Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu finden, für welche wenige Kühlkörper (2) ausreichen und welche insbesondere eine Temperatur aufweisen, die einen Maximalwert nicht übersteigt, so dass die gewünschten Effekte erreicht werden. DOLLAR A Dazu wird beim Abformen der Formhälften (11, 12) zumindest eine der Formhälften (11, 12) mit zumindest einer bis in den Gießhohlraum reichenden Öffnung (15) versehen. In diese Öffnung (15) wird unmittelbar vor dem Abgießen der Gießform (1) ein Kühlkörper (2) eingesetzt. Dadurch entsteht ein geschlossener Gießhohlraum. Nach dem Abgießen und dem Verfestigen des Gussstückes (4) und insbesondere vor dem Weitertransport ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen und
Abgießen einer aus zwei Formhälften bestehenden Gießform sowie eine sol
che Gießform. Bei einem solchen Verfahren werden zunächst die Formhälften
abgeformt, weiter werden die Formhälften zu der Gießform zusammengesetzt,
und schließlich wird die Gießform abgegossen.
Bei einem bekannten Verfahren wird aus den aus Sand geformten Formhälf
ten eine vollständige Gießform zusammengesetzt, welche anschließend ab
gegossen wird. Weiter sind aus dem Stand der Technik Verfahren bekannt,
bei welchen aus Gusseisen oder Stahl angefertigte Einlagen - sogenannte
Kühlkörper - beim Abformen der Formhälften mit in die Gießform eingeformt
werden oder nach dem Abformen in die Formhälften eingelegt werden. An
den mit den Kühlkörpern belegten Flächen des Formhohlraumes wird beim
Gießen eine gewisse Abschreckwirkung und somit eine örtlich begrenzte, er
höhte Erstarrungsgeschwindigkeit erzielt, um dichtes Gefüge zu erreichen.
Kühlkörper sind daher dazu geeignet, an schlecht zu speisenden Gussstück
bereichen eine Lunkerbildung zu verhindern oder die Wirkung benachbarter
Speiser im Sinne einer gerichteten Erstarrung zu unterstützen. Die Kühlkörper
werden entweder beim Herstellen der Gießform in der Ober- und/oder der Un
terfarm mit eingeformt oder aber nachträglich nach der Formherstellung in die
Ober- oder Unterform eingelegt. Nach dem vollständigen Erstarren werden die
Kühlkörper ebenso wie das Gussstück aus der Ober- und Unterform genom
men, um anschließend in einem späteren Zyklus wieder in eine Ober- oder
Unterform eingesetzt zu werden.
Diese Herstellungsweise derartiger, mit Kühlkörpern versehenen Gießformen
ist jedoch nachteilig: Bei dieser Arbeitsweise wird nämlich eine große Anzahl
von Kühlkörpern benötigt, da eine große Anzahl von Gießformen mit Kühlkör
pern ausgerüstet werden muss und jeder Kühlkörper jeweils bis zum vollstän
digen Erstarren in der Gießform verbleibt. Die Kühlkörper müssen außerdem
nach dem Entnehmen des Gussstücks von der übrigen Gießform getrennt,
gereinigt und auf dem Formplatz bzw. dem Einlegeplatz den neuen Ober-
bzw. Unterformen zugeführt werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass
durch die vielfache Verwendung der Kühlkörper diese beim Abgießen der
Gießformen erhitzt werden und auch in einem mehr oder weniger erhitzten
Zustand wieder in die Gießformen eingesetzt werden. Die Kühlkörper können
sich somit immer weiter aufheizen, was einen Qualitätsverlust des Gussteils
nach sich ziehen kann, da die gewünschte Abschreckwirkung nicht mehr er
zielt werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vor
richtung zu finden, für welche wenige Kühlkörper ausreichen und welche ins
besondere eine Temperatur aufweisen, welche eine Maximaltemperatur nicht
übersteigt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass beim Abformen
der Formhälften zumindest eine der Formhälften mit zumindest einer bis in
den Gießhohlraum reichenden Öffnung versehen wird, dass unmittelbar vor
dem Abgießen in jede Öffnung der Gießform ein Kühlkörper eingesetzt wird
und so ein geschlossener Gießhohlraum entsteht, und dass nach dem Abgie
ßen und dem Verfestigen des Gussstückes und insbesondere vor dem Wei
tertransport der Gießform der Kühlkörper aus der Öffnung entfernt wird.
Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren wird also zunächst aus je einer
Formhälfte, z. B. einer Ober- und Unterform, eine unvollständige Gießform
zusammengesetzt. Diese Gießform weist in zumindest einer der Formhälften
eine oder mehrere Öffnungen in der dem Kühlkörper zugewandten Seite auf
in diese Öffnungen wird dann unmittelbar vor dem Abguss von außen ein
Kühlkörper eingesetzt. Dadurch wird ein vollständiger Gießhohlraum gebildet.
Bei diesem Kühlkörper handelt es sich um einen Kühlkörper, der im Vergleich
zu den bisher verwendeten Kühlkörpern vorteilhaft eine größere Masse und
somit auch eine höhere Wärmekapazität hat. Der Kühlkörper kann somit dem
Gussstück eine größere Wärmemenge entziehen als ein herkömmlicher Kühl
körper. Des Weiteren wird der Kühlkörper unmittelbar nach dem Abguss und
vor dem Weitertransport der Gießform aus der Öffnung der Formhälften ent
fernt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Gussstück auf der dem
Kühlkörper zugewandten Seite bereits ausreichend erstarrt ist, eine vollstän
dige Erstarrung des Gusstückes ist hingegen nicht notwendig. Der Kühlkörper
kann also unmittelbar nach dem Verfestigen des Gußstückes aus der Gieß
farm entfernt werden, und es ist nicht notwendig, die Gießform dafür zu zer
stören. Der Kühlkörper verbleibt somit kürzer in Kontakt mit dem Gussstück
und kann sich daher auch nicht so stark aufheizen. Dadurch ist gewährleistet,
dass der Kühlkörper eine ausreichend niedrige Temperatur hat und unmittel
bar im nächsten Zyklus wieder in eine der Öffnungen der Gießform eingesetzt
werden kann. Es ist also nurmehr ein einziger Kühlkörper notwendig, der so
ausgelegt ist, dass seine Wärmekapazität ausreicht, um ohne nennenswerte
Temperaturerhöhung in jedem Zyklus verwendet zu werden.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren können die Formhälften in je einer
Formstation abgeformt werden, wobei sie nach dem Zusammensetzen zu ei
ner Gießform einer Gießstation zugeführt werden. Vorteilhaft werden dann die
Kühlkörper erst in der Gießstation in die Öffnungen der Formhälften einge
setzt. Nach dem Abgießen und dem Verfestigen des Gussstückes kann dann
der Kühlkörper erfindungsgemäß noch in der Gießstation aus der Gießform
entfernt werden, um in einem unmittelbar nachfolgenden Zyklus wieder in die
Öffnung der nachfolgenden Formhälfte eingesetzt zu werden.
Gemäß der Erfindung können die Kühlkörper auch gekühlt werden, wobei
vorteilhaft die Temperatur des Kühlkörpers geregelt wird. In den erfindungs
gemäßen Verfahren können Kühlkörper verwendet werden, die aus einem
oder mehreren Einzelkühlkörpern bestehen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Gießformen für den Ab
guß so angeordnet sein, dass die Formteilungsebene der Gießformen in ei
nem Winkel zwischen 0° und 90° zu einer Transportebene haben. Das Abgie
ßen der Gießform kann gemäß der Erfindung durch Schwerkraftgießen oder
durch Niederdruckgießen erfolgen. Im Falle des Niederdruckgießens kann ein
Speiser der Gießform vorteilhaft auf der Unterseite der Gießform angeordnet
sein. Dann wird die Gießform nach dem Abgießen gewendet, so dass die
Gießform so liegt, dass sich der Speiser auf der Oberseite der Gießform be
findet. Es ist auch möglich, dass die aus den Formhälften zusammengesetzte
Gießform vor dem Abgießen um 90° gedreht wird.
Für die Herstellung von Gussstücken ist zunächst eine Gießform aus einer
aus Formsand geformten ersten Formhälfte und einer mit dieser zusammen
gesetzten und aus Formsand geformten zweiten Formhälfte notwendig. Eine
solche Gießform hat in mindestens einer der Formhälften zumindest eine in
den Gießhohlraum reichende Öffnung, in welche je ein Kühlkörper einsetzbar
ist, welcher diese verschließt. Dabei hat der Kühlkörper der Gießform eine
Oberflächenkontur, welche die fehlende Formwandung des Gießhohlraumes
ergänzt.
Die die Öffnungen in der Gießform einfassenden Flächen der Formhälften
weisen vorteilhaft eine Kontur auf, welche mit einer an den Kühlkörpern vorge
sehenen Kontur korrespondiert. Durch diese Konturen wird eine in der Posi
tion exakte formschlüssige Verbindung zwischen Kühlkörper und Gießform er
möglicht.
Die Formhälften der Gießform können mit je einer Formkastenhälfte versehen
sein, wobei diese Formkastenhälften zu einem Formkasten zusammengesetzt
werden.
Ein erfindungsgemäßer Kühlkörper, welcher in die erfindungsgemäße Gieß
form einsetzbar ist, kann aus einem oder mehreren Einzelkühlkörpern zusam
mengesetzt sein. Weiter kann ein erfindungsgemäßer Kühlkörper Kühlmit
telkanäle aufweisen. Durch diese Kühlmittelkanäle kann auch während des
Abgusses ein Kühlmittel gepumpt werden, welches dem Kühlkörper die von
dem Gussstück aufgenommene Wärme entzieht. Dadurch kann gewährleistet
werden, dass die Temperatur des Kühlkörpers optimal gewählt werden kann.
Vorteilhaft können in dem Kühlkörper auch Temperatursensoren angebracht
sein, welche eine Temperaturregelung des Kühlkörpers ermöglichen.
Eine erfindungsgemäße Gießstation, welche für die Durchführung des ge
schilderten Verfahrens geeignet ist, weist eine Transporteinrichtung für Gieß
formen und eine Gießeinrichtung auf. In der Gießstation sind weiter eine oder
mehrere Einrichtungen zum Einführen der Kühlkörper in die Gießform ange
ordnet. In dieser Aufnahme wird der Kühlkörper angeordnet und dann in die in
der Ober- oder Unterform der Gießform vorgesehene Öffnung eingesetzt.
Nach dem Abguss kann dann der Kühlkörper mittels der Einsetzeinrichtung
wieder aus der Gießform entnommen werden, so dass der Kühlkörper für den
Abguss der nächsten Gießform zur Verfügung steht.
Vorteilhaft ist die Einsetzeinrichtung ein Hubtisch, auf welchem der Kühlkörper
montiert ist. An dem Hubtisch können dabei Führungselemente angebracht
sein, welche mit Führungen in der Gießform, insbesondere in dem Formka
sten korrespondieren.
Gemäß der Erfindung hat die Gießstation eine Kühleinrichtung zum Kühlen
der Kühlkörper. Diese kann vorteilhaft Kühlmittelleitungen aufweisen, welche
an die Kühlmittelkanäle in dem Kühlkörper einschließbar sind. Die Gießstation
hat dann vorteilhaft noch eine Steuer- oder Regelungseinrichtung, welche die
Kühlmitteleinrichtung steuert bzw. regelt.
Ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens sowie für erfindungsgemäße Gießformen und ei
nen erfindungsgemäßen Kühlkörper ist anhand der Zeichnung näher be
schrieben. Darin zeigen
Fig. 1 einen Schnitt quer zur Transportrichtung durch eine Gießstation,
Fig. 2 die gleiche Ansicht wie Fig. 1, jedoch mit einer abgegossenen
Gießform,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Gießstation längs der Transportrichtung,
Fig. 4 die gleiche Ansicht wie Fig. 3, jedoch mit einer abgegossenen
Gießform,
Fig. 5 eine zu der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Gießstation ähnli
chen Gießstation mit in die Ober- und die Unterform einzuset
zenden Kühlkörpern,
Fig. 6 die Gießstation gemäß Fig. 5, jedoch mit abgegossener Gieß
form,
Fig. 7 eine Niederdruckgießmaschine mit senkrechter Formteilungs
ebene,
Fig. 8 die Niederdruckgießmaschine gemäß Fig. 7, jedoch mit in beide
Formhälften einzusetzenden Kühlkörpern,
Fig. 9 eine Schwerkraftgießstation mit seitlich in die Gießform einsetz
barem Kühlkörper,
Fig. 10 eine Schwerkraftgießstation mit von zwei Seiten einsetzbaren
Kühlkörpern
und
Fig. 11 eine Niederdruckgießmaschine bei der die Gießform während
des Gusses um ca. 90° gedreht wird.
Die erfindungsgemäße Gießstation 3 weist eine Rollenbahn 31 zum Transport
der Gießformen auf. Die Gießformen 1 bestehen dabei aus einer Oberform
11, welche mit einer Unterform 12 zusammengesetzt ist. Beide Formhälften
11, 12 sind dabei in je einer Formkastenhälfte 13, 14 angeordnet. Die beiden
Formkastenhälften 13, 14 weisen jeweils obere und untere Buchsen 17 auf,
durch welche von oben eine Verriegelungsstange 16 hindurchgesteckt ist.
Mittels dieser Verriegelungsstange 16 werden die beiden Formkastenhälften
13, 14 so gegeneinander verriegelt, dass die Ober- und die Unterform 11, 12
in der gewünschten Position exakt übereinander stehen. Dabei wird die Ver
riegelungsstange nur durch die oberen Buchsen 17 der unteren Formkasten
hälfte 14 hindurchgesteckt, so dass die unteren Buchsen 17 zunächst frei
bleiben. Die Unterform 12 weist eine Öffnung 15 auf, welche bis in den Gieß
hohlraum hineinreicht. Die aus Ober- und Unterform 11, 12 zusammenge
setzte Gießform 1 ist daher zunächst unvollständig. Eine solche Gießform 1
wird nun uber die Rollenbahn 31 in die Gießstation 3 eingeschoben. Dabei
gelangt die Gießform 1 unmittelbar oberhalb eines Hubtisches 33. Der Hub
tisch 33 ist an einem Gestell 335 höhenveränderlich gelagert. Dazu sind mit
der Tischplatte 337 Führungsstangen 332 verbunden, welche in Führungs
buchsen 333 des Gestelles 335 geführt werden. Ferner ist zwischen dem Ge
stell 335 und der Tischplatte 337 eine Kolben-Zylinder-Einheit 334 angeord
net. Mit dieser Kolben-Zylinder-Einheit 334 kann der Hubtisch 33, geführt von
den Führungsstangen 332, in der Höhe verschoben werden. Auf der Tisch
platte 337 ist ein Kühlkörper 2 montiert. Dazu weist der Kühlkörper 2 Durch
gangsbohrungen 24 und die Tischplatte 337 Gewindebohrungen 331 auf,
durch welche Schrauben 25 hindurchgesteckt und in der Tischplatte 337 fest
geschraubt werden. Die Abmessungen des Kühlkörpers 2 sind so bemessen,
dass der Kühlkörper 2 exakt in die Öffnung 15 in der Unterform passt. Die
Oberflächenkontur 21 des Kühlkörpers 2 ist dabei so gestaltet, dass diese
zusammen mit der Ober- und der Unterform 11, 12 eine vollständige Gießform
1 bildet, der Gießhohlraum also durch den Kühlkörper 2 ergänzt wird. In dem
Kühlkörper 2 ist ein Hohlraum 22 für ein Kühlmittel vorgesehen, welches
durch Kühlmittelkanäle 23 in den Gießhohlraum gepumpt werden kann. Die
Kühlmittelkanäle 23 sind dabei mit Kühlmittelleitungen 34 verbunden, welche
zu einer nicht dargestellten Kühleinrichtung führen.
Zum Herstellen einer vollständigen Gießform 1 wird somit der Kühlkörper 2
mittels des Hubtisches 33 in die Öffnung 15 der Gießform 1 hineingehoben.
Zur genaueren Positionierung von Gießform 1 und Kühlkörper 2 zueinander
sind auf der Tischplatte 337 Bolzen 336 angebracht, welche beim Anheben
der Tischplatte 337 in die unteren, freigebliebenen Buchsen 17 der unteren
Formkastenhälfte 14 eingeführt werden.
Zum Abgießen der Gießform 1 wird nun ein Gießtiegel 32 an die Gießform 1
herangeführt, und das Gussmaterial wird durch die Eingussöffnung 18 der
Gießform 1 in den Gießhohlraum eingegossen. Dabei erstarrt das Gussmate
rial auf der Oberfläche des Kühlkörpers 2, aufgrund des hohen Temperaturun
terschiedes sehr schnell. Dieses hat eine gerichtete Erstarrung sowie ein
dichteres Gefüge zur Folge und verhindert auch Lunkerbildung. Ist das Guss
stück in seinem unteren Bereich ausreichend erstarrt, kann der Kühlkörper 2
wieder aus der Unterform 12 herausgezogen werden, um bei einem unmittel
bar nachfolgenden Zyklus erneut verwendet zu werden. Dazu wird der Hub
tisch 33 abgesenkt. Über die Rollenbahn 31 wird nun die abgegossene Gieß
form 1 abtransportiert, während gleichzeitig eine neue Gießform in die Gieß
station 3 eingeschoben wird.
Die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Gießmaschinen unterscheidet sich von
der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Gießmaschine dadurch, dass die Gieß
station 3 und die Gießform 1 so vorgesehen sind, dass auch in die obere
Formhälfte 11 ein Kühlkörper 2 eingesetzt werden kann. Dazu ist an der
Gießstation eine Hubeinrichtung 33a vorgesehen, welche im Wesentlichen
dem Hubtisch 33 entspricht. Die Hubeinrichtung 33a ist im Vergleich zu dem
Hubtisch lediglich um 180° gedreht, so dass die Tischplatte 337 so ange
bracht ist, dass der darauf befestigte Kühlkörper 2 nach unten verfahren wer
den und so in die Öffnung 15 der Oberform 11 eingesetzt werden kann. Zum
Abgießen der Gießform werden also die Kühlkörper 15 mit dem Hubtisch 33
bzw. der Hubeinrichtung 33a in der Gießform 1 eingesetzt. Anschließend wird
die Gießform 1 abgegossen und nach einer ausreichenden Erstarrung werden
die Kühlkörper 15 wieder der Gießform 1 entnommen.
Die Gießstation 3 gemäß der Fig. 7 und 8 hat eine Niederdruckgießmaschine.
Auf diese wird die Gießform 1 aufgesetzt. Die Eingußöffnung 18 der Gießform
weist nach unten. Die Formteilungsebene der Gießform 1 liegt dabei senk
recht. Das heißt die Gießform 1 muss vor dem Abguß bzw. vor dem Transport
in die Gießstation 3 um 90° gedreht werden. Zum Einsetzten des Kühlkörpers
2 in die Öffnung 15 der Gießform 1 ist eine seitliche Hubeinrichtung 33b vor
gesehen, welche dem Hubtisch 33, wie er in den Fig. 1 bis 6 gezeigt ist,
gleicht, mit dem Unterschied, dass die gesamte Hubeinrichtung um 90° ge
dreht ist. Die Gießstation gemäß Fig. 8 unterscheidet sich schließlich von der
Gießstation gemäß Fig. 7 dadurch, dass eine zweite Hubeinrichtung 33b vor
gesehen ist, mit welcher der Kühlkörper 2 in eine weitere Öffnung der zweiten
Formhälfte eingesetzt werden kann.
In den Fig. 9 und 10 ist eine Gießstation 3 dargestellt, bei welcher mit
Schwerkraft aus dem Gießtiegel 32 das Gußmaterial in die Gießform 1 mit
senkrechter Formteilungsebene eingefüllt wird. Die Gießform 1 muss demge
mäß vor dem Transport in die Gießstation oder unmittelbar in der Gießstation
um 90° gedreht werden. Bie Hubeinrichtung 33b setzt dann in der Gießstation
einen Kühlkörper 2 in die Öffnung 15 der Gießform 1 ein. Die Gießstation ge
mäß Fig. 10 ist gegenüber der Gießstation in Fig. 9 dahingehend erweitert,
dass sowohl in die rechte als auch in die linke Formhälfte 13, 14 jeweils ein
Kühlkörper mittels einer Hubeinrichtung 33b eingesetzt wird.
Das in Fig. 11 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Gießstation weist einen
Transportwagen 5 auf mit welchem die Gießform 1 in die Gießstation 3 hin
eintransportiert wird. Dieser Transportwagen kann in einem rechten Winkel zu
der Transportrichtung mitttels eines Verschiebewagens 6 verfahren werden.
Dadurch wird die Gießform 1 an einen das Gußmaterial enthaltenen Druck
kessel 7 herangeführt. Nach dem mit der Hubeinrichtung 33a der Kühlkörper 2
in die Öffnung 15 der oberen Formhälfte 11 eingesetzt ist, wird nun mit dem
Verschiebewagen 6 die Gießform 1 so an den Druckkessel herangeführt, dass
zum Einen die Eingußöffnung 18 der Gießform 1 mit der Ausgußöffnung 71
des Druckkessels verbunden wird, zum Anderen ein Sperrzylinder 72 im Be
reich oberhalb des Eingußkanals 18 zum Liegen kommt. Dieser dient nach
erfolgtem Äbguß zum Verschließen des Eingußkanals. Es ist auch denkbar
die Gußform um 90° zu verschwenken, damit am steigenden Guß gegossen
werden kann. Dies erfordert einen entsprechend ausgebildeten Druckkessel
7.
1
Gießform
11
Oberform, erste Formhälfte
12
Unterform, zweite Formhälfte
13
(obere) Formkastenhälfte
14
(untere) Formkastenhälfte
15
Öffnung
16
Verriegelungsstange
17
Buchse
18
Eingussöffnung
2
Kühlkörper
21
Oberflächenkontur
22
Hohlraum für Kühlmittel
23
Kühlmittelkanal
24
Durchgangsbohrung
25
Schrauben
3
Gießstation
31
Rollenbahn
32
Gießtiegel
33
Hubtisch
33
a Hubeinrichtung
33
b zweite Hubeinrichtung
331
Bohrungen
332
Führungsstange
333
Führungsbuchse
334
Kolben-Zylinder-Einheit
335
Gestell
336
Bolzen
37
Tischplatte
34
Kühlmittelleitungen
4
Gussstück
5
Transportwagen
6
Verschiebewagen
7
Druckkessel
71
Ausgußöffnung
72
Sperrzylinder
73
Heizung
Claims (26)
1. Verfahren zum Herstellen und Abgießen einer aus zwei Formhälften
(11, 12) bestehenden Gießform (1), bei welchem zunächst die Formhälften
(11, 12) abgeformt werden, weiter die Formhälften (11, 12) zu der Gießform
(1) zusammengesetzt werden und dann die Gießform (1) abgegossen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Abformen der Formhälften (11, 12) zumindest eine der Formhälften
(11, 12) mit zumindest einer bis in den Gießhohlraum reichenden Öffnung (15)
versehen wird, dass unmittelbar vor dem Abgießen in jede Öffnung (15) der
Gießform (1) ein Kühlkörper (2) eingesetzt wird und so ein geschlossener
Gießhohlraum entsteht, und dass nach dem Abgießen und dem Verfestigen
des Gussstückes (4) und insbesondere vor dem Weitertransport der Gießform
(1) der Kühlkörper (2) aus der Öffnung (15) entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Form
hälften (11, 12) in einer Formstation abgeformt werden und dass nach dem
Zusammensetzen der Formhälften (11, 12) die Gießform (1) einer Gießstation
(3) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der
Gießstation (3) die Kühlkörper (2) in jede Öffnung (15) der Formhälften (11,
12) eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühl
körper nach dem Abgießen und dem Verfestigen des Gußstückes (4) noch in
der Gießstation (3) aus der Gießform (1) entfernt wird, um in einem unmittel
bar nachfolgenden Zyklus wieder in die Öffnung (15) der Formhälften (11, 12)
eingesetzt zu werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kühlkörper (2) gekühlt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperatur des Kühlkörpers (2) geregelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Kühlkörper (2) aus einem oder mehreren Einzelkühlkörpern be
steht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gießform (1) während des Gießens in einem Winkel zwischen 90°
und 0° zu einer Transportebene geschwenkt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die aus zwei Formhälften (11, 12) zusammengesetzte Gießform (1) vor
dem Abgießen um 90° gedreht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass das Abgießen der Gießform (1) durch Schwerkraftgießen erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass das Abgießen der Gießform (1) durch Niederdruckgießen in steigen
dem Guß erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spei
ser auf der Unterseite der Gießform (1) angeordnet ist und dass die Gießform
(1) nach dem Abgießen gewendet wird.
13. Gießform aus zwei aus Formsand geformten Formhälften (11, 12),
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Formhälfte (11, 12) zumindest eine in den Gießhohlraum reichende
Öffnung (15) aufweist, in welche je ein Kühlkörper (2) einsetzbar und durch
diesen verschließbar ist.
14. Gießform nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühl
körper (2) eine Oberflächenkontur (21) hat, welche die fehlende Formwan
dung des Gießhohlraumes ergänzt.
15. Gießform nach einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeich
net, dass die die Öffnungen (15) einfassenden Flächen der Formhälften (11,
12) eine Kontur aufweisen, welche einer an den Kühlkörpern (2) vorgesehe
nen Kontur entspricht.
16. Gießform nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeich
net, dass jede Formhälfte (11, 12) in je einer Formkastenhälfte (13, 14) ange
ordnet ist und dass diese Formkastenhälften (13, 14) zu einem Formkasten
zusammengesetzt sind.
17. Gießform nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeich
net, dass der Formkasten mit zumindest einer Führung (17) versehen ist, wel
che das Einsetzen eines Kühlkörpers (2) erleichtert.
18. Kühlkörper für eine Gießform (1) nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kühlkörper (2) aus einem oder mehreren Einzelkühlkörpern zusam
mengesetzt ist.
19. Kühlkörper nach Anspruch 1 S. dadurch gekennzeichnet, dass die Kühl
körper Kühlmittelkanäle (23) aufweisen.
20. Kühlkörper nach einem der Ansprüche 18 oder 19, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Kühlkörper (2) Temperatursensoren aufweisen.
21. Gießstation für die Durchführung des Verfahrens zum Abgießen gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 12, mit einer Transporteinrichtung (31) für Gießfor
men (1) und einer Gießeinrichtung (32),
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Gießstation (3) eine oder mehrere Einsetzeinrichtungen (33) zum
Einführen der Kühlkörper (2) in eine Gießform (1) angeordnet sind, welche
eine Aufnahme (37) für einen Kühlkörper (2) aufweisen.
22. Gießstation nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Ein
setzeinrichtung ein Hubtisch (33) ist, auf welchem der Kühlkörper (2) montiert
ist.
23. Gießstation nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Hub
tisch (33) Führungselemente (336) aufweist, welche mit Führungen (17) in der
Gießform (1) korrespondieren.
24. Gießstation nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Gießstation (3) eine Kühleinrichtung zum Kühlen der Kühl
körper (2) hat.
25. Gießstation nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kühleinrichtung Kühlmittelleitungen (34) aufweist, welche an die Kühlkörper
(2) anschließbar sind.
26. Gießstation nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass
die Gießstation (3) eine Steuer- oder Regelungseinrichtung für die Kühlein
richtung hat.
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