DE19951410A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Variation eines von einer Niederdruckpumpe erzeugten und an einer Hochdruckpumpe anliegenden Vordrucks - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Variation eines von einer Niederdruckpumpe erzeugten und an einer Hochdruckpumpe anliegenden Vordrucks

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Variation eines von einer Niederdruckpumpe (2) erzeugten und an einer Hochdruckpumpe (3) anliegenden Vordrucks (p_soll), wobei die Niederdruckpumpe (2) und die Hochdruckpumpe (3) Kraftstoff für eine Brennkraftmaschine (1) fördern. Um den Vordruck (p_soll) einerseits möglichst niedrig zu halten, um die Niederdruckpumpe (2) zu entlasten, und um andererseits den Vordruck (p_soll) so hoch einzustellen, dass ein Verdampfen des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe (3) mit Sicherheit vermieden wird, schlägt die Erfindung vor, dass DOLLAR A - die aktuelle Temperatur (T_Krst) eines Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe (3) ermittelt wird; DOLLAR A - in Abhängigkeit der Kraftstofftemperatur (T_Krst) ein möglischst kleiner Vordruck (p_soll) ermittelt wird, bei dem ein Verdampfen des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe (3) sicher vermieden wird; und DOLLAR A - die Niederdruckpumpe (2) derart angesteuert bzw. geregelt wird, dass sie den ermittelten Vordruck (p_soll) erzeugt. DOLLAR A Das Verfahren wird vorzugsweise anhand physikalischer Modelle der Hochdruckpumpe (3) ausgeführt.

Description

Stand der Technik
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Variation eines von einer Niederdruckpumpe erzeugten und an einer Hochdruckpumpe anliegenden Vordrucks, wobei die Niederdruckpumpe und die Hochdruckpumpe Kraftstoff für eine Brennkraftmaschine fördern.
Insbesondere bei modernen, direkteinspritzenden Brennkraftmaschinen werden zur Versorgung der Brennkraftmaschinen mit Kraftstoff Pumpenanordnungen eingesetzt, die aus einer Niederdruckpumpe, der sogenannten Vorförderpumpe, und einer Hochdruckpumpe, der sogenannten Hauptförderpumpe, bestehen. Die Niederdruckpumpe kann bedarfsgeregelt ausgeführt sein und fördert dann stets so viel Kraftstoff, wie von der Hochdruckpumpe gerade benötigt wird.
In bestimmten Betriebspunkten der Brennkraftmaschine kann es zu einem Verdampfen von Kraftstoff in der Hochdruckpumpe kommen. Die Dampfbildung in der Hochdruckpumpe wird durch hohe Temperaturen in der Hochdruckpumpe und durch einen geringen Vordruck begünstigt, mit dem der Kraftstoff an der Hochdruckpumpe anliegt. Bei einer Dampfbildung in der Hochdruckpumpe kann in dieser kein Hochdruck mehr erzeugt werden, und die Brennkraftmaschine wird nur unzureichend mit Kraftstoff versorgt, was negative Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit der Brennkraftmaschine hat.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, zur Vermeidung von Dampfbildung in der Hochdruckpumpe eine Erhöhung des Vordrucks vorzunehmen, mit dem der Kraftstoff an der Hochdruckpumpe anliegt. Beim Einsatz einer bedarfsgeregelten Niederdruckpumpe ist der Sollwert des Kraftstoffvordrucks variabel und kann so hoch gewählt werden, dass in der Hochdruckpumpe auf jeden Fall keine Dampfbildung auftritt. Mit steigendem Vordruck sinkt allerdings die Förderleistung der Niederdruckpumpe um ca. 20 Liter pro Stunde je 1 bar Druckerhöhung. In bestimmten Betriebspunkten der Brennkraftmaschine, bspw. im Vollastbetrieb, wenn die Brennkraftmaschine einen hohen Bedarf an Kraftstoff hat und gleichzeitig der Kraftstoff an der Hochdruckpumpe mit einem hohen Vordruck anliegt, wird die Niederdruckpumpe sehr stark belastet und kann unter Umständen sogar an ihre Fördergrenze stoßen, was wiederum negative Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit der Brennkraftmaschine hat.
Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einer Brennkraftmaschine, die aus einer Kombination von Niederdruckpumpe und Hochdruckpumpe mit Kraftstoff versorgt wird, einerseits eine Dampfbildung in der Hochdruckpumpe sicher zu verhindern und andererseits die Funktionsfähigkeit der Brennkraftmaschine, insbesondere deren Versorgung mit Kraftstoff, in sämtlichen Betriebspunkten sicherzustellen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend von dem Verfahren der eingangs genannten Art vor, dass
  • - die aktuelle Temperatur des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe ermittelt wird;
  • - in Abhängigkeit der Kraftstofftemperatur ein möglichst kleiner Vordruck ermittelt wird, bei dem ein Verdampfen des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe sicher vermieden wird; und
  • - die Niederdruckpumpe derart angesteuert bzw. geregelt wird, dass sie den ermittelten Vordruck erzeugt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird also der Vordruck in Abhängigkeit der aktuellen Temperatur des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe gesteuert bzw. geregelt. Das hat den Vorteil, dass eine Dampfbildung in der Hochdruckpumpe auf jeden Fall sicher vermieden wird. Der Vordruck wird in Abhängigkeit der ermittelten Kraftstofftemperatur jeweils nur so hoch gewählt, dass ein Verdampfen des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe sicher vermieden wird. Das hat den Vorteil, dass der Vordruck in keinem Betriebspunkt der Brennkraftmaschine, bspw. aus Sicherheitsgründen oder aus anderen Überlegungen heraus, einen zu hohen Wert hat und die Niederdruckpumpe dadurch unnötig belastet wird. Das führt zu einer längeren Lebensdauer der Niederdruckpumpe. Außerdem benötigt eine Niederdruckpumpe bei abgesenktem Vordruck weniger Energie. Eine als elektrische Kraftstoffpumpe (EKP) ausgebildete Niederdruckpumpe hat eine geringere Leistungsaufnahme. Schließlich ergeben sich durch den abgesenkten Vordruck eine verringerte Tankaufheizung und geringere Permeationsverluste.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Kraftstofftemperatur anhand eines physikalischen Modells der Hochdruckpumpe in Abhängigkeit von der Temperatur der Hochdruckpumpe und bestimmter Zustandsgrößen der Brennkraftmaschine abgeschätzt wird.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass der aktuelle Durchsatz an Kraftstoff in der Brennkraftmaschine ermittelt und die Kraftstofftemperatur in der Hochdruckpumpe unter Berücksichtigung des Kraftstoffdurchsatzes ermittelt wird. Je mehr Kraftstoff die Brennkraftmaschine aus dem Hochdruckkreislauf entnimmt, desto mehr kühler Kraftstoff aus dem Tank kann dem Hochdruckkreislauf über die Niederdruckpumpe zugeführt werden. Der zugeführte kühle Kraftstoff bewirkt eine Erniedrigung der Kraftstofftemperatur in der Hochdruckpumpe und wirkt somit einer Dampfbildung in der Hochdruckpumpe entgegen. Demgemäß kann bei einem hohen Durchsatz an Kraftstoff in der Brennkraftmaschine der Vordruck, mit dem der Kraftstoff an der Hochdruckpumpe anliegt, entsprechend erniedrigt werden.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Temperatur der Hochdruckpumpe anhand eines physikalischen Modells der Hochdruckpumpe in Abhängigkeit bestimmter Zustandsgrößen der Brennkraftmaschine abgeschätzt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Vordruck anhand einer Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie ermittelt wird, der ein der Kraftstofftemperatur zugehöriger Wert des Vordrucks entnommen wird, zu dem ein Sicherheitsreserve-Druck addiert wird. Die Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie ist eine Funktion des Vordrucks in Abhängigkeit von der Kraftstofftemperatur in der Hochdruckpumpe. Der Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie kann für eine bestimmte Kraftstofftemperatur der zugehörige Wert des Vordrucks entnommen werden, der herrschen muß, damit der Kraftstoff gerade nicht mehr verdampft. Die Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie ist abhängig von der Kraftstoffart. So verdampft bspw. frisch getankter Winterkraftstoff bereits bei niedrigeren Temperaturen als entsprechender Sommerkraftstoff. Dadurch soll eine ordnungsgemäße Verbrennung des Kraftstoffs auch bei extrem kaltem Winterwetter gewährleistet werden. Dementsprechend verläuft die Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie von Winterkraftstoff oberhalb der entsprechenden Kennlinie von Sommerkraftstoff. Zu dem aus der Kraftstoffdampfdruck- Kennlinie entnommenen Wert des Vordrucks wird ein Sicherheitsreserve-Druck addiert, der so gewählt ist, dass ein Verdampfen des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe sicher vermieden wird.
Alternativ wird gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, dass der Vordruck anhand eines physikalischen Modells der Hochdruckpumpe in Abhängigkeit bestimmter Zustandsgrößen der Brennkraftmaschine abgeschätzt wird. Als Zustandsgrößen werden vorteilhafterweise dieselben Zustandsgrößen wie zur modellbasierten Abschätzung der Kraftstofftemperatur herangezogen.
Als Zustandsgrößen werden vorteilhafterweise insbesondere die Temperatur der Brennkraftmaschine, der Ansaugluft und/oder der Umgebungstemperatur, das Integral des Kraftstoffdurchsatzes und/oder des Luftdurchsatzes, die Förderleistung, die Verlustleistung und/oder der Wirkungsgrad der Hochdruckpumpe, die Drehzahl der Hochdruckpumpe bzw. der Brennkraftmaschine, das Kraftstoff-/Luftverhältnis lambda und/oder die Ansteuerung eines Mengen- bzw. Drucksteuerventils herangezogen. Die Kraftstofftemperatur muss also nicht gesondert gemessen werden, sondern kann anhand bestimmter Zustandsgrößen der Brennkraftmaschine, die in der Regel sowieso erfasst werden und zur Verfügung stehen, abgeschätzt werden.
Vorteilhafterweise werden die Zustandsgrößen der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von der Art der Brennkraftmaschine und von dem Betriebspunkt gewichtet. So kann es bspw. unmittelbar nach dem Start der Brennkraftmaschine notwendig sein, die Zustandsgrößen derart zu gewichten, dass bei der modellierten Kraftstofftemperatur der Tatsache Rechnung getragen wird, dass der Kraftstoff in der Hochdruckpumpe unmittelbar nach dem Start der Brennkraftmaschine unabhängig von den Zustandsgrößen der Brennkraftmaschine eine relativ niedrige Temperatur hat und dass diese mit zunehmender Betriebsdauer der Brennkraftmaschine langsam ansteigt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie für einen worst-case-Fall ermittelt und abgespeichert wird. Ein worst-case-Fall liegt bspw. für frisch getankten Winterkraftstoff vor. Die Dampfdruckkurve von Winterkraftstoff erfordert verhältnismäßig hohe Vordrücke. Hinzu kommt eine Sicherheitsreserve, damit auch im worst-case-Fall ein Verdampfen des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe sicher vermieden wird. Liegt Kraftstoff mit niedriger Flüchtigkeit vor (z. B. Sommerkraftstoff oder Altkraftstoff), wären bei gleichen Temperaturen niedrigere Vordrücke möglich als im worst-case-Fall. Der Abstand der worst-case-Kennlinie plus Sicherheitsreserve von der tatsächlichen Dampfdruckkurve des vorliegenden Kraftstoffs ist in diesem Fall unnötig groß.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird daher vorgeschlagen, dass die Art des getankten Kraftstoffs erkannt wird und die gespeicherte Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie an die Art des getankten Kraftstoffs adaptiert wird. Zur Erkennung der Art des getankten Kraftstoffs wird eine Betankungserkennung eingesetzt, die bspw. Sommerkraftstoff von Winterkraftstoff oder Frischkraftstoff von Altkraftstoff unterscheiden kann.
Durch die Adaption kann die gespeicherte Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie an die tatsächliche Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie angepasst sowie der Sicherheitsreserven-Druck reduziert werden.
Als weitere Lösung der vorliegenden Aufgabe schlägt die Erfindung außerdem eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vor, die Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 aufweist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann als eigenständige Steuerungseinheit ausgebildet oder in ein übergeordnetes Steuergerät der Brennkraftmaschine integriert sein.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung fördert die Hochdruckpumpe Kraftstoff für eine direkteinspritzende Brennkraftmaschine. Insbesondere bei derartigen Brennkraftmaschinen konnte es bisher in bestimmten Betriebspunkten zu einer Dampfbildung in der Hochdruckpumpe kommen, was nunmehr mit der vorliegenden Erfindung wirksam verhindert wird.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Niederdruckpumpe als eine elektrische Kraftstoffpumpe (EKP) ausgebildet ist. Wenn gemäß der vorliegenden Erfindung der Vordruck, mit dem der Kraftstoff an der Hochdruckpumpe anliegt, bei bestimmten Betriebspunkten der Brennkraftmaschine reduziert werden kann, hat eine als elektrische Kraftstoffpumpe ausgebildete Niederdruckpumpe den Vorteil, dass sie eine geringere Leistungsaufnahme aufweist, d. h. weniger Strom verbraucht.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine, die aus einer Kombination von Niederdruckpumpe und Hochdruckpumpe mit Kraftstoff versorgt wird; und
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer bevorzugten Ausführungsform.
In Fig. 1 ist eine direkteinspritzende Brennkraftmaschine symbolisch dargestellt und mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet. Die Brennkraftmaschine 1 wird durch eine Kombination aus Niederdruckpumpe 2 und Hochdruckpumpe 3 mit Kraftstoff aus einem Kraftstofftank 4 versorgt. Die Niederdruckpumpe 2 ist als eine elektrische Kraftstoffpumpe (EKP) ausgebildet. Die Niederdruckpumpe 2 fördert den Kraftstoff aus dem Kraftstofftank 4 bedarfsgeregelt zu der Hochdruckpumpe 3. Der von der Niederdruckpumpe 2 geförderte Kraftstoff liegt mit einem Vordruck p_soll an der Hochdruckpumpe 3 an. Die Hochdruckpumpe 3 ist als eine Kolbenpumpe ausgebildet.
Während des Betriebs der Brennkraftmaschinen 1 wird diese durch die Niederdruckpumpe 2 und die Hochdruckpumpe 3 mit Kraftstoff versorgt. Dabei können insbesondere in der Hochdruckpumpe 3 sehr hohe Betriebstemperaturen auftreten, die zu einem Verdampfen des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe 3 führen können. Um dem Vorzubeugen, wird der Vordruck p_soll, mit dem der Kraftstoff an der Hochdruckpumpe 3 anliegt, auf einen Wert gesteuert bzw. geregelt, der einerseits möglichst klein ist, um die Niederdruckpumpe 2 nicht unnötig zu belasten, und bei dem andererseits ein Verdampfen des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe 3 sicher vermieden wird. Die Steuerung bzw. Regelung des Vordrucks p_soll erfolgt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, das nachfolgend anhand der Fig. 2 näher erläutert wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Steuergerät 5 vorgesehen, das als eigenständige Steuereinheit ausgebildet oder Teil eines übergeordneten Steuergeräts zur Steuerung der Brennkraftmaschine 1 sein kann. Während des Betriebs der Brennkraftmaschine 1 werden Zustandsgrößen 6 der Brennkraftmaschine 1 erfasst. Als Zustandsgrößen 6 können bspw. die Temperatur der Brennkraftmaschine 1, der Ansaugluft und/oder der Umgebung, das Integral des Kraftstoffdurchsatzes und/oder des Luftdurchsatzes, die Förderleistung, die Verlustleistung und/oder der Wirkungsgrad der Hochdruckpumpe 3, die Drehzahl der Hochdruckpumpe 3 bzw. der Brennkraftmaschine 1, das Kraftstoff-/Luftverhältnis lambda und/oder die Ansteuerung eines Mengen- bzw. Drucksteuerventils herangezogen werden.
Die Zustandsgrößen 6 werden dem Steuergerät 5 zugeführt, wo sie zum Abschätzen der Temperatur T_HDP der Hochdruckpumpe 3 und zum Abschätzen der Kraftstofftemperatur T_Krst anhand von physikalischen Modellen der Hochdruckpumpe 3 benutzt werden. Das physikalische Modell der Hochdruckpumpe 3 zum Abschätzen der Temperatur T_HDP der Hochdruckpumpe 3 ist in einem Funktionsblock 7 des Steuergeräts 5 enthalten. Das physikalische Modell der Hochdruckpumpe 3 zum Abschätzen der Kraftstofftemperatur T_Krst ist in einem Funktionsblock 8 des Steuergeräts 5 enthalten. Die Kraftstofftemperatur T_Krst kann anhand derselben Zustandsgrößen 6 berechnet werden, die auch zum Abschätzen der Temperatur T_HDP der Hochdruckpumpe 3 herangezogen werden, und/oder anhand anderer Zustandsgrößen 6. Insbesondere wird der aktuelle Durchsatz r_akt an Kraftstoff in der Brennkraftmaschine 1 ermittelt und die Kraftstofftemperatur T_Krst in der Hochdruckpumpe 3 unter Berücksichtigung des Kraftstoffdurchsatzes r_akt ermittelt.
In einem Funktionsblock 9 des Steuergeräts 5 ist eine Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie p(T) abgelegt. Die Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie p(T) gibt an, ab welchem Vordruck p der Kraftstoff in der Hochdruckpumpe 3 bei einer bestimmten Temperatur T des Kraftstoffs von dem dampfförmigen in den flüssigen Zustand übergeht. In dem Bereich 11 unterhalb der Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie p(T) verdampft der Kraftstoff in der Hochdruckpumpe 3. In dem Bereich 12 oberhalb der Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie p(T) ist der Kraftstoff in der Hochdruckpumpe 3 dagegen flüssig.
Dem Funktionsblock 9 wird die modellierte Kraftstofftemperatur T_Krst zugeführt. Der Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie p(T) wird ein der Kraftstofftemperatur T_Krst zugehöriger Wert des Vordrucks p_dd entnommen, zu dem ein Sicherheitsreserve-Druck delta_p addiert wird. Die Summe des aus der Kraftstoffdampfdruck- Kennlinie p(T) entnommenen Vordrucks p_dd und des Sicherheitsreserve-Drucks delta_p ergibt den einzustellenden Vordruck p_soll, mit dem der Kraftstoff an der Hochdruckpumpe 3 anliegen soll, damit ein Verdampfen von Kraftstoff in der Hochdruckpumpe 3 sicher verhindert wird. Der einzustellende Vordruck p soll wird durch entsprechende Ansteuerung bzwp. Regelung der Niederdruckpumpe 2 erzeugt. Dazu wird in einem Funktionsblock 10 des Steuergeräts 5 eine dem einzustellenden Vordruck p_soll entsprechende Steuergröße s ermittelt, die dann der Niederdruckpumpe 2 zugeführt wird.
Die Eingangsgrößen des Steuergeräts 5 sind die Zustandsgrößen 6 der Brennkraftmaschine 1. Als Ausgangsgröße liegt die Steuergröße s an dem Ausgang des Steuergeräts 5 an.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Variation des Vordrucks p_soll der Hochdruckpumpe 3 hat insbesondere den Vorteil, dass bei einem hohen Kraftstoffdurchsatz r_akt der Brennkraftmaschine 1 der Vordruck p_soll abgesenkt werden kann, was zu einer Entlastung der Niederdruckpumpe 2 führt. Des Weiteren weist die Niederdruckpumpe 2 bei abgesenktem Vordruck p_soll eine geringere Leistungsaufnahme auf.
Alternativ zu dem beschrieben Ausführungsbeispiel kann der Vordruck p_soll auch anhand eines physikalischen Modells der Hochdruckpumpe 3 in Abhängigkeit bestimmter Zustandsgrößen 6 der Brennkraftmaschine 1 abgeschätzt werden.

Claims (13)

1. Verfahren zur Variation eines von einer Niederdruckpumpe (2) erzeugten und an einer Hochdruckpumpe (3) anliegenden Vordrucks (p_soll), wobei die Niederdruckpumpe (2) und die Hochdruckpumpe (3) Kraftstoff für eine Brennkraftmaschine (1) fördern, dadurch gekennzeichnet, dass
  • - die aktuelle Temperatur (T_Krst) des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe (3) ermittelt wird;
  • - in Abhängigkeit der Kraftstofftemperatur (T_Krst) ein möglichst kleiner Vordruck (p_soll) ermittelt wird, bei dem ein Verdampfen des Kraftstoffs in der Hochdruckpumpe (3) sicher vermieden wird; und
  • - die Niederdruckpumpe (2) derart angesteuert bzw. geregelt wird, dass sie den ermittelten Vordruck (p_soll) erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstofftemperatur (T_Krst) anhand eines physikalischen Modells der Hochdruckpumpe (3) in Abhängigkeit von der Temperatur (T_HDP) der Hochdruckpumpe (3) und bestimmter Zustandsgrößen (6) der Brennkraftmaschine (1) abgeschätzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der aktuelle Durchsatz (r_akt) an Kraftstoff in der Brennkraftmaschine (1) ermittelt und die Kraftstofftemperatur (T_Krst) in der Hochdruckpumpe (3) unter Berücksichtigung des Kraftstoffdurchsatzes (r_akt) ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur (T_HDP) der Hochdruckpumpe (3) anhand eines physikalischen Modells der Hochdruckpumpe (3) in Abhängigkeit bestimmter Zustandsgrößen (6) der Brennkraftmaschine (1) abgeschätzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vordruck (p_soll) anhand einer Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie (p(T)) ermittelt wird, der ein der Kraftstofftemperatur (T_Krst) zugehöriger Wert des Vordrucks (p_dd) entnommen wird, zu dem ein Sicherheitsreserve-Druck (delta_p) addiert wird (p_soll = p_dd + delta_p).
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vordruck (p_soll) anhand eines physikalischen Modells der Hochdruckpumpe (3) in Abhängigkeit bestimmter Zustandsgrößen (6) der Brennkraftmaschine (1) abgeschätzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Zustandsgrößen (6) die Temperatur der Brennkraftmaschine (1), der Ansaugluft und/oder der Umgebung, das Integral des Kraftstoffdurchsatzes (r_akt) und/oder des Luftdurchsatzes, die Förderleistung, die Verlustleistung und/oder der Wirkungsgrad der Hochdruckpumpe (3), die Drehzahl der Hochdruckpumpe (3) bzw. der Brennkraftmaschine (1), das Kraftstoff-/­ Luftverhältnis (lambda) und/oder die Ansteuerung eines Mengen- bzw. Drucksteuerventils herangezogen werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustandsgrößen (6) der Brennkraftmaschine (1) in Abhängigkeit von der Art der Brennkraftmaschine (1) und von dem Betriebspunkt gewichtet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie (p(T)) für einen worst-case-Fall ermittelt und abgespeichert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Art des getankten Kraftstoffs erkannt wird und die gespeicherte Kraftstoffdampfdruck-Kennlinie (p(T)) an die Art des getankten Kraftstoffs adaptiert wird.
11. Vorrichtung zur Variation eines von einer Niederdruckpumpe (2) erzeugten und an einer Hochdruckpumpe (3) anliegenden Vordrucks (p_soll), wobei die Niederdruckpumpe (2) und die Hochdruckpumpe (3) Kraftstoff für eine Brennkraftmaschine (1) fördern, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckpumpe (3) Kraftstoff für eine direkteinspritzende Brennkraftmaschine (1) fördert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederdruckpumpe (2) als eine elektrische Kraftstoffpumpe (EKP) ausgebildet ist.
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