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Die
Erfindung betrifft eine Fahrgastzelle eines Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Bei
einer bekannten Fahrgastzelle dieser Art (
DE 23 18 097 A ) ist jeder
Luftströmungskanal
der Belüftungsvorrichtung
in einer Polsterung aus einem Elastomer integriert, die jede der
beiderseits der Windschutzscheibe verlaufenden, als Hohlprofile ausgeführten Vordersäulen (sog.
A-Säulen)
der Rohbaustruktur abdeckt. Jeder Luftströmungskanal weist einzelne einerseits
zu der Windschutz- oder Frontscheibe ausblasende und andererseits
an die angrenzende Seitenscheibe ausblasende Luftausströmer auf,
die im Abstand voneinander längs
des Luftströmungskanals
in der Polsterung ausgebildet sind und in dem Luftströmungskanal
münden.
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Bei
einer bekannten Einrichtung zum Beaufschlagen der hinteren Seitenscheiben
und der Heckscheibe in einem Kraftwagen mit Luft (
DE 2 130 571 A ) sind die
Mittelsäule
und der Dachrahmen oberhalb der Heckscheibe der Rohbaustruktur der
Fahrgastzelle als Luftführungskanäle ausgebildet,
die untereinander durch die seitlichen Dachrahmen, die ebenfalls
als Luftführungskanäle dienen,
verbunden sind. An den Mittelsäulen
und an dem Dachrahmen oberhalb der Heckscheibe sind zur gezielten
Beaufschlagung der Heckscheibe und der hinteren Seitenscheiben Blasdüsen vorgesehen.
Die Luftführungskanäle in Mittelsäule und
Dachrahmen sind über
die Windschutzscheibensäulen,
die als Luftführungskanäle dienen,
mit Luft beaufschlagbar. Alternativ ist vorgesehen, daß die Luftführungskanäle nicht
von den einzelen Säulen
selbst gebildet werden, sondern durch Verkleidungen, die auf die
einzelnen Säulen
aufgesetzt sind.
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Bei
einer bekannten Einrichtung zum Zuführen von Luft in den Innenraum
eines Kraftfahrzeugs (
DE
26 36 640 A1 ) ist an der Innenverkleidung einer Tür des Personenkraftwagens
ein Luftführungskanal vorgesehen,
der an seiner Ober- und Unterseite mehrere Luftaustrittsöffnungen
aufweist. Der Luftführungskanal
ist von einem Teil des Wandungsinnenbleches der Fahrzeugstür und von
einen auf diesen aufgesetzten Verkleidungsteil gebildet. Das Verkleidungsteil
weist ein Uförmiges
Querschnittsprofil auf, und die Luftaustrittöffnungen sind in den Schenkelbereichen
des Querschnittsprofils angeordnet.
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Bei
einer bekannten Belüftungseinrichtung für die Seitenscheiben
eines Personenkraftwagens (
EP
0 405 635 A1 ) sind zur Bildung von Luftführungskanälen auf
die längs
der Frontscheibe sich erstreckenden Vordersäulen der Rohbaustruktur Verkleidungsteile
aufgesetzt und gegenüber
der Profilwand der Vordersäulen
abgedichtet. Diese Luftführungskanäle münden in
Luftführungskanälen, die
sich oberhalb der Seitenscheiben im Dachrahmen erstrecken und ebenfalls
durch auf die Dachrahmenstruktur aufgesetzte Verkleidungsteile gebildet
sind. In letztgenannten Verkleidungsteilen sind Luftaustrittsöffnungen
so angeordnet, daß die
ausströmende
Luft auf die Seitenscheiben hin gerichtet ist.
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Bei
einer bekannten Heizungs- und Belüftungseinrichtung für einen
Kraftwagen (
DE 30 02
134 C2 ) ist im Übergangsbereich
einer Türverkleidung und
einer Armaturentafel ein Luftverteilraum mit Austrittsöffnungen
angeordnet. Am Luftverteilraum schließt sich ein Kanal an, der bis
zum oberen Teil des Fensterrahmens des Seitenfensters hochreicht und
mit in der Wandung des Kanals eingelassenen Luftaustrittsöffnungen
zur Beaufschlagung des angrenzenden Bereichs der Seitenscheiben
mit Luft versehen ist. Die türseitige
Begrenzungswand des Kanals wird vom zugeordneten Abschnitt des Fensterrahmens
gebildet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Fahrgastzelle der
eingangs genannten Art die Belüftungsvorrichtung
zur Beschlagfreihaltung der Windschutzoder Frontscheibe konstruktiv
zu vereinfachen, so daß sie
kostengünstig
herstell- und montierbar ist.
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Die
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Fahrgastzelle
hat den Vorteil, daß eine
gezielte Luftzufuhr am Rand der Frontscheibe erfolgt, die eine Eisfreihaltung
auch in den Ecken ermöglicht
und begünstigt,
daß eine
etwaige Schneeanhäufung,
auch bei den Scheibenwischern, weggeschmolzen wird. Von Vorteil
ist ferner, daß durch
das Aufsetzen der Schale auf jeweils eine Vordersäule der
Rohbaustruktur zugleich Luftströmungskanal
und Ausströmdüsen fertig
montiert sind, ohne daß Änderungen
an dem Profil der Vordersäulen
vorgenommen werden müssen.
Die Montage wird besonders einfach, wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die beiden entsprechend geformten Schalen auf die
Vordersäulen
aufgeclipst werden. Die aufzuclipsenden Schalen sind einfach und
kostengünstig
aus Kunststoff zu fertigen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Fahrgastzelle
mit zweckmäßigen Weiterbildungen
und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Patentansprüchen angegeben.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist die Schale so weit auf die Innenseite der Frontscheibe ' vorgezogen, daß die Flachdüse den Auflagebereich
der Frontscheibe auf den Vordersäulen
abdeckt. Durch diese konstruktive Maßnahme dient die schlitzartige
Flachdüse
zugleich als optische Abdeckung der Verklebungszone der Frontscheibe
auf den Vordersäulen,
so daß auf
die übliche Schwärzung der
Frontscheibe längs
der Seitenränder
verzichtet werden kann, was weitere Fertigungskosten einspart.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung sind in einem am unteren Querrand der Frontscheibe verlaufenden
Armaturenbrett in bekannter Weise Luftaustrittsschlitze mit an die
Frontscheibe gerichteter Luftausblasrichtung eingebracht, die an
mindestens einem Luftversorgungskanal angeschlossen sind, über den
Luft von einem Gebläse an
die Frontscheibe geblasen wird. Die beiden an den Vordersäulen entlangführenden,
seitlichen Luftströmungskanäle werden
dabei unterhalb des Armaturenbretts mit dem mindestens einen Luftversorgungskanal
verbunden. Bei dieser Ausführung
der Belüftungsvorrichtung
wird in Verbindung mit den Luftaustrittsschlitzen an der Unterseite
der Frontscheibe, üblicherweise
als Entfrosterdüsen
bezeichnet, eine optimale Luftführung
zum Beschlagfreihalten der Frontscheibe erreicht. Durch die gezielte
Luftzufuhr am Scheibenrand wird ferner eine Schneeanhäufung von
den Scheibenwischern weggeschmolzen. Durch die örtlich richtige Verteilung
der Luft über die
Frontscheibe kann die zum Beschlagfreihalten erforderliche Luftgesamtmenge
gesenkt werden. Mit Verringerung des Luftdurchsatzes sinken Gebläseleistung
und Geräuschentwicklung
des Gebläses. Gleichzeitig
wird eine weitgehend zugfreie Belüftung erreicht, da die Hauptluftströmung zur
Fahrzeugmitte hin abgelenkt und die Rückströmung der Luft von der Scheibenmitte
ausgehend zum Teil über
die Mittelkonsole der Fahrgastzelle und zum Teil zwischen den Sitzen
nach hinten verläuft.
Die Kopfbereich von Fahrer und Beifahrer bleiben weitgehend von
der Luftströmung
ausgespart und werden nicht – wie
bisher – von
einer aufwärts
gerichteten Luftströmung
(Leeströmung)
getroffen.
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Die
Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 ausschnittweise
eine perspektivische Darstellung einer Fahrgastzelle mit Frontscheibe
und Belüftungsvorrichtung
zur Frontscheibenbelüftung,
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2 ausschnittweise
einen Schnitt längs der
Linie II-II in 1.
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Die
in 1 ausschnittweise in ihrem vorderen Bereich dargestellte
Fahrgastzelle eines als Personenkraftwagen konzipierten Fahrzeugs
weist eine Rohbaustruktur auf, die in bekannter Weise zwei seitliche,
vertikal geneigt verlaufende Vordersäulen 11 hat, die als
Hohlprofile (2) ausgebildet sind. von den
beiden Vordersäulen 11, üblicherweise
A-Säulen genannt,
ist in 2 nur die linke Vordersäule 11 im Querschnitt
zu sehen. Auf den beiden Vordersäulen 11 ist
eine Windschutz- oder Frontscheibe 12 befestigt, wozu an
dem Hohlprofil der Vordersäulen 11 jeweils
ein Auflageflansch 13 ausgebildet ist, auf dem die Frontscheibe 12 randseitig
aufliegt und verklebt ist. Zur optischen Abdeckung der Stoßstelle
von Frontscheibe und Vordersäule 11 und
des Verklebungsrands an der Frontscheibe 12 ist außen auf
die Vordersäule 11 jeweils
eine Abdeckleiste 14 aufgesetzt, die den Auflagebereich
der Frontscheibe 12 auf dem Auflageflansch 13 überdeckt.
Längs dem
unteren Rand der Frontscheibe 12 verläuft ein Armaturenbrett 15,
das sich über
die gesamte Breite der Fahrgastzelle erstreckt. Mit 16 ist
das Lenkrad des Fahrzeugs und mit 17 die an die Frontscheibe 12 angrenzende
linke Seitenscheibe der Fahrgastzelle bezeichnet. Mit 18 ist
die Mittelkonsole angedeutet, die mittig der Fahrgastzelle verläuft und
an der Unterseite des Armaturenbretts 15 ansetzt.
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Zum
Beschlagfreihalten der Frontscheibe 12 ist eine Belüftungsvorrichtung 20 vorgesehen,
mittels welcher im Bedarfsfall Luft gegen die Innenseite der Frontscheibe 12 geblasen
werden kann. Die Belüftungsvorrichtung 20 weist
ein Gebläse 21,
das üblicherweise
Teil einer Heizungs- oder Klimaanlage ist, einen unterhalb des Armaturenbretts über dessen Länge sich
erstreckenden Luftverteilungsschacht 22 sowie einen Luftversorgungskanal 23 auf,
der den Ausgang des Gebläses 21 mit
einem Einlaß des
Luftverteilungsschachtes 22 verbindet. Der Luftverteilungsschacht 22 ist
oberseitig von dem Armaturenbrett 15 abgedeckt, in dem
im Bereich des Luftverteilungsschachts 22 nahe der Frontscheibe 12 Luftaustrittsschlitze 24 eingearbeitet
sind, über
die die dem Luftverteilungsschacht 22 zugeführte Kalt-
oder Warmluft an die Frontscheibe 12 ausgeblasen werden
kann. Diese Luftaustrittsschlitze 24, üblicherweise als Entfrosterdüse bezeichnet,
sind längs
des unteren Randes der Frontscheibe 12 in vorzugsweise gleichen
Abständen
voneinander angeordnet, sie können
jedoch auch durch einen längsdurchgehenden
Schlitz ersetzt werden.
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Zur
Belüftungsvorrichtung 20 gehören ferner zwei
Luftströmungskanäle 25,
die längs
jeder Vordersäule 11 verlaufen
und mit einer über
den Seitenrand der Frontscheibe 12 hinwegreichenden, schlitzartigen
Flachdüse 26 für den Luftaustritt
aus dem Luftströmungskanal 25 versehen
sind. In 1 und 2 ist
lediglich der der linken Vordersäule 11 zugeordnete
Luftströmungskanal 25 mit
Flachdüse 26 zu
sehen. Wie insbesondere aus 2 ersichtlich
ist, ist jeder Luftströmungskanal 25 von
der inneren Profilwand 27 einer Vordersäule 11 und einer auf
die Vordersäule 11 aufgesetzten
Schale 28 aus Kunststoff gebildet. Die Schale 28 ist
so geformt, daß sie
einerseits auf die Vordersäule 11 aufgeclipst
werden kann und sich mit ihrem der Frontscheibe 12 zugekehrten
Längsrand über den
Auflageflansch 13 der Vordersäule 11 hinweg erstreckt
und zusammen mit dem Auflageflansch 13 und der Frontscheibe 12 die
schlitzartige, sich längs
des Seitenrands der Frontscheibe 12 erstreckende Flachdüse 26 bildet.
Die Verclipsung der Schale 28 erfolgt einerseits mittels
eines abgewinkelten Klemmrands 29 und andererseits mittels
einer Mehrzahl von im Abstand voneinander angeordneten Haltekrallen 30,
die in Nähe
der Flachdüse 26 von der
Innenwand der Schale 28 einstückig abstehen und endseitig
in eine entsprechende Ausformung 31 der Profilwand 27 formschlüssig eingreifen.
Wie in 1 schematisch angedeutet ist, ist jeder Luftströmungskanal 25 über einen
Anschlußkanal 32 an
dem Luftversorgungskanal 23 angeschlossen, so daß von der
dem Luftverteilungsschacht 22 mit Luftaustrittsschlitzen 24 zugeführten Luft
Teilluftmengen in die beiden Luftströmungskanäle 25 am rechten und
linken Seitenrand der Frontscheibe 12 abgezweigt werden.
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In 1 ist
durch Pfeile 33 die sich bei eingeschalteter Belüftungsvorrichtung 20 ergebende Luftströmung über die
Frontscheibe 12 veranschaulicht. Über die Flachdüsen 26 werden
die am stärksten
zur Beschlagung neigenden Seitenränder der Frontscheibe 12 intensiv
belüftet.
Die Luftströmung wird
dabei zur Fahrzeugmitte hin abgelenkt und die Rückströmung läuft von der Scheibenmitte ausgehend
zum Teil über
die Mittelkonsole 18 und zum Teil zwischen den Sitzen nach
hinten. Dabei bleiben Kopf von Fahrer und Beifahrer von einer sonst üblichen, aufwärtsgerichteten
Leeströmung
verschont, so daß eine
zugfreie und gegen Beschlagung der Frontscheibe 12 wirkungsvolle
Luftströmung
erreicht wird.