DE19946777A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Abschätzung eines Vordrucks bei einer Kraftfahrzeug-Bremsanlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Abschätzung eines Vordrucks bei einer Kraftfahrzeug-BremsanlageInfo
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Abstract
Verfahren zur Abschätzung eines zwischen einem Hauptbremszylinder und einem Einlaßventil eines Radbremszylinders einer Kraftfahrzeug-Bremsanlage herrschenden Vordrucks, wobei der Vordruck unter Berücksichtigung einer Nachlaufspannung eines getaktet betreibbaren Motors einer Pumpe zur Rückförderung von Bremsflüssigkeit aus einer ausgangsseitig von dem Radbremszylinder angeordneten Speicherkammer in dem Hauptbremszylinder der Bremsanlage und eines in der Speicherkammer ermittelten Speicherkammerdrucks abgeschätzt wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Abschätzung eines Vordrucks bei einer
Kraftfahrzeug-Bremsanlage nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 bzw. dem Oberbegriff des Patentanspruchs
6.
Aus der DE 195 28 697 A1 ist ein Verfahren zur Ermittlung
einer Druckgröße, insbesondere bei einer Bremsanlage, mit
einer Förderpumpe beschrieben. Der Differenzdruck zwischen
einer ersten Leitung und einer zweiten Leitung wird
ausgehend von einer Größe, die ein Maß für die Drehzahl der
Förderpumpe darstellt, ermittelt.
Ferner ist aus der DE 197 29 097 A1 ein Verfahren zur
Steuerung einer Bremsanlage, bei welcher wenigstens auf der
Basis des Fahrerbremswunsches der Bremsdruck in wenigstens
einer Radbremse elektrisch gesteuert eingestellt wird,
wobei ein Hochdruckspeicher vorgesehen ist, dessen Druck
erfaßt wird und wobei dieser Speicherdruck bei der
Steuerung der Bremsanlage verwendet wird, bekannt, wobei im
Fehlerfall der Speicherdruckerfassung der Speicherdruck auf
der Basis eines Modells abgeschätzt und der abgeschätzte
Wert bei der Steuerung der Bremsanlage verwendet wird.
Insbesondere zum optimalen Einsatz einer Antiblockier- bzw.
Antriebsschlupfregelung (ABS/ASR-Regelung) ist es
vorteilhaft, die Ansteuerung der einem Radbremszylinder
jeweils zugeordneten Ein- und Auslaßventile unter
Berücksichtigung des sogenannten Vordrucks, d. h. des
Drucks zwischen dem Hauptbremszylinder und dem
Einlaßventil, durchzuführen. Es ist möglich, diesen Druck
mittels eines Sensors zu erfassen, wobei zu diesem Zweck
einsetzbare Sensoren jedoch sehr teuer sind. Bei der
bereits genannten DE 195 28 697 ist es bekannt, den
Vordruck auf der Grundlage eines ausgangsseitig des
Radbremszylinders in einer Speicherkammer herrschenden
Speicherkammerdrucks abzuschätzen. Hierbei wird davon
ausgegangen, daß dieser Speicherkammerdruck klein gegenüber
dem Vordruck ist, so daß eine gemessene Druckdifferenz zur
Abschätzung des Vordrucks dienen kann. Durch die
Vernachlässigung des Speicherkammerdrucks sind jedoch der
Genauigkeit der Bestimmung des Vordrucks gewisse Grenzen
gesetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit dem ein bzw. der
Vordruck, d. h. ein zwischen dem Hauptbremszylinder und
einem Einlaßventil eines Radbremszylinders einer
Kraftfahrzeug-Bremsanlage herrschender Druck, in einfacher
Weise bestimmbar ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 6.
Unter Berücksichtigung eines erfindungsgemäß ermittelten
bzw. abgeschätzten Vordrucks kann eine ABS- bzw. ABR-
Regelung deutlich verbessert werden. Auf Vordrucksensoren,
mit welchen zahlreiche herkömmliche ABS-/ASR-Systeme
ausgerüstet sind, kann verzichtet werden. Weitere Vorteile
ergeben sich im Zusammenhang mit einer sogenannten
Stotterbremse. Eine Stotterbremse liegt vor, wenn der
Fahrer den Vordruck durch Betätigung des Bremspedals stark
variiert. Durch die erfindungsgemäße Abschätzung des
Vordrucks kann dieser in einfacher Weise erkannt werden und
die ABS-Regelung entsprechend modifiziert werden. Bei
Systemen mit LMV kann die Berücksichtigung eines Vordrucks
und damit auch die Berücksichtigung von
Vordruckschwankungen große Vorteile bei der
Ventilansteuerung mit sich bringen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Speicherkammerdruck
auf der Grundlage einer Zeit, welche zum Abbau des Drucks
in einem Radbremszylinder und einem anschließenden
Leerfördern der Speicherkammer benötigt wird, ermittelt.
Auf der Grundlage dieser in einfacher Weise ermittelbaren
Eingangsgrößen ist eine ausreichend genaue Ermittlung bzw.
Modellierung eines Speicherkammerdruckes möglich. Es ist
ebenfalls möglich, den Speicherkammerdruck über
entsprechende Sensoren zu messen.
Es ist besonders bevorzugt, daß die Nachlaufspannung sowohl
gemessen als auch über eine Modellierung auf der Grundlage
des ermittelten Speicherkammerdrucks und eines als
Arbeitspunkt dienenden, vorbestimmbaren Vordrucks ermittelt
wird, wobei die Differenz zwischen der gemessenen und der
modellierten Nachlaufspannung als Maß für eine Abweichung
des tatsächlichen Vordruckes von dem als Arbeitspunkt
dienenden Vordruck angesehen wird.
Zweckmäßigerweise wird als Arbeitsdruck dienender Vordruck
eine während einer vorangehenden Abschätzung, insbesondere
der unmittelbar vorangehenden Abschätzung, ermittelte bzw.
abgeschätzte Arbeitsdruck gewählt. Mit einer derartigen
rekursiven Wahl des zur Modellierung verwendeten Vordrucks
sind sehr genaue Vordrucksabschätzungen erzielbar.
Es ist bevorzugt, daß ein Druck von 70 bis 120,
insbesondere Drücke von 80 oder 100 bar, als Arbeitsdruck
gewählt wird bzw. werden. Diese Werte stellen
typischerweise auftretende Vordruckwerte dar, so daß eine
Bestimmung der Differenz zwischen der gemessenen und der
modellierten Nachlaufspannung unter Zugrundelegung einer
linearen Beziehung zwischen Nachlaufspannung und Vordruck
in relativ genauer Weise möglich ist.
Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung
weiter erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung wesentlicher
Elemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 in schematischer Darstellung die an einer
Rückförderpumpe anliegende Spannung über die Zeit
aufgetragen,
Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Darstellung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 4 eine geschätzte und gemessene Nachlaufspannung
eines Pumpenmotors über die Zeit aufgetragen,
wobei hier bei der Abschätzung der
Nachlaufspannung ein Speicherkammerdruck nicht
berücksichtigt ist, und
Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung, wobei
die Nachlaufspannung unter Berücksichtigung des
Speicherkammerdrucks abgeschätzt ist.
Es ist bekannt, daß zur Modulation des Druckes in den
einzelnen Radbremsen eines Fahrzeugs, das mit einer
Blockierschutz- und/oder Antriebsschlupfregelung (ABS/ASR-
Regelung) ausgerüstet ist, elektrisch betätigbare Einlaß-
und Auslaßventile verwendet werden. Hierzu dienen
vorzugsweise Zweiwegeventile. Der gewünschte
Druckaufbaugradient oder der Druckabbaugradient wird durch
Ansteuerung der Ventile mit Pulsfolgen und Variieren des
Pulsdauer/Pulspauseverhältnisses erreicht.
Das Einlaßventil, das in der Bremsleitung zwischen dem
Bremsdruckgeber bzw. dem Hauptbremszylinder und der
Radbremse bzw. dem Radbremszylinder eingefügt ist, ist im
allgemeinen in seiner Ruhestellung auf Durchlaß geschaltet,
während das Auslaßventil, das zum Druckabbau dient, in der
Ruhestellung den Druckmittelweg zum Hauptbremszylinder über
eine Rückförderpumpe sperrt.
In Fig. 1 sind die Verhältnisse am Beispiel eines
Einlaßventils und eines Auslaßventils einer Blockierschutz-
und/oder Antriebsschlupfregelung dargestellt. Die
beschriebene Vorgehensweise ist nicht allein auf die
Verwendung bei Einlaßventilen und Auslaßventilen bei
Bremsanlagen mit Blockierschutz- und/oder
Antriebsschlupfregelung beschränkt, sie kann auch bei
anderen Anwendungen mit ähnlicher Anordnung Verwendung
finden.
Ein Einlaßventil 100 steht über einen ersten Anschluß über
eine erste Leitung 105 mit einem Hauptbremszylinder 110 in
Verbindung. In der ersten Leitung herrscht üblicherweise
ein Druck PV, der auch als Vordruck bezeichnet wird. Über
eine zweite Leitung 115 steht der zweite Anschluß des
Einlaßventils 100 mit der Radbremse 120 bzw. einem nicht im
einzelnen dargestellten Radbremszylinder in Verbindung. In
der zweiten Leitung 115 herrscht der Druck PW, der die
Bremskraft des Rades bestimmt.
Von der zweiten Leitung 115 besteht eine Verbindung zu
einem Anschluß eines Auslaßventils 160, dessen zweiter
Anschluß mit einer Speicherkammer 175 in Verbindung steht.
Ein in der Speicherkammer herrschender Druck ist mit PS
bezeichnet. Über eine Rückförderpumpe 170 steht die
Speicherkammer 175 mit dem Hauptbremszylinder 110 in
Verbindung. Aus Gründen der Übersichtlichkeit der
Darstellung ist eine entsprechende Verbindungsleitung
zwischen der Rückförderpumpe 170 und dem Hauptbremszylinder
110 nicht im einzelnen eingezeichnet. Das als 2/2-
Magnetventil ausgebildete Einlaßventil 100 gibt in seiner
Ruhestellung, d. h. solange kein Strom durch eine Spule 130
fließt, den Durchfluß zwischen der ersten Leitung 105 und
der zweiten Leitung 115 frei. In dieser Stellung wird der
Magnetventilanker durch eine Feder gehalten. Durch
Bestromen der Spule 130 wird eine Kraft entgegen der
Federkraft ausgeübt, die das Ventil in seine
Schließstellung bringt.
Das entsprechend ausgebildete Auslaßventil 160, welches in
seiner Ruhestellung sperrt, ist in analoger Weise mittels
einer Spule 165 beaufschlagbar.
Die Spule 165 steht mit einem ersten elektrischen Anschluß
mit einer Versorgungsspannung Ubat und mit einem zweiten
Anschluß mit einem Schaltmittel 180 in Verbindung.
Entsprechend steht die Spule 130 über einen ersten
elektrischen Anschluß mit der Versorgungsspannung Ubat und
mit einem zweiten Anschluß mit einem zweiten Schaltmittel
140 in Verbindung. Als Schaltmittel werden vorzugsweise
Feldeffekttransistoren verwendet.
Der Steueranschluß des ersten Schaltmittels 180 steht mit
einer Steuereinheit 150 in Verbindung. Über diese
Verbindung wird das erste Schaltmittel 180 mit einem ersten
Ansteuersignal A1 beaufschlagt. Der Steueranschluß des
zweiten Schaltmittels 130 steht ebenfalls mit der
Steuereinheit 150 in Verbindung und wird von dieser mit
einem zweiten Ansteuersignal A2 beaufschlagt.
Durch Schließen der Schaltmittel 140 und 180 wird der
Stromfluß zwischen der Versorgungsspannung durch die Spule
130 bzw. 165 zum Masseanschluß freigegeben.
Bei der Steuereinheit 150 handelt es sich vorzugsweise um
eine Blockierschutz- und/oder Antriebsschlupfregelung.
Diese verarbeitet verschiedene Signale verschiedener
Sensoren bzw. Signale anderer Steuereinheiten, wie
beispielsweise einer Fahrgeschwindigkeitsregelung, einer
Fahrdynamikregelung und/oder einer
Fahrgeschwindigkeitsbegrenzung. Insbesondere verarbeitet
diese Einrichtung Signale von Drehzahlsensoren 190, die die
Drehzahlen der verschiedenen Räder des Kraftfahrzeugs
erfassen. Ausgehend von den verschiedenen verarbeiteten
Signalen bestimmt die Steuereinheit 150 die Signale A1 und
A2 zur Ansteuerung der Spulen 130 und 165.
Mittels der Ventile 100 und 160 kann der Druckaufbau und
der Druckabbau in der zweiten Leitung 115 und damit im
Radbremszylinder gesteuert werden.
Des weiteren ist die Rückförderpumpe 170 von der
Steuereinheit 150 mit einem Ansteuersignal A3
beaufschlagbar.
Die dargestellte Einrichtung arbeitet nun wie folgt: Im
normalen Betrieb befinden sich die Magnetventile in ihrer
eingezeichneten Position. Betätigt der Fahrer das nicht
dargestellte Bremspedal, so wird in der Leitung 105 der
Druck erhöht, was zu einem entsprechenden Druckanstieg in
der zweiten Leitung 115 führt. Tritt ein Schlupf- bzw. eine
Blockierneigung eines Rades auf, so tritt die Steuereinheit
150 in Aktion. Die bei einer Bremsenregelung im
wesentlichen auftretenden Zustände sind an sich bekannt und
werden daher an dieser Stelle nicht im einzelnen erläutert.
Um eine optimale Ansteuerung der Auslaß- und insbesondere
der Einlaßventile zu erzielen, sollten die Drücke PV
(Vordruck) in der ersten Leitung 105 und PS
(Speicherkammerdruck) in der Speicherkammer 175 möglichst
genau bekannt sein.
Die Rückförderpumpe 170 wird in an sich bekannter Weise
getaktet angesteuert. Zu diesem Zwecke ist die
Rückförderpumpe 170 mittels eines nicht im einzelnen
dargestellten Schaltmittels beaufschlagbar.
In Fig. 2 ist die an der Rückförderpumpe 170 anliegende
Spannung über die Zeit t in schematischer Weise
aufgetragen. Zum Zeitpunkt T0 wird das Schaltmittel
geschlossen. Die an der Rückförderpumpe 170 abfallende
Spannung entspricht hierbei in etwa der Versorgungsspannung
Ubat. Zum Zeitpunkt T1 wird das Schaltmittel geöffnet und
die Spannung fällt kurzfristig auf Werte kleiner als 0 ab
(mit S gekennzeichneter Bereich). Zum Zeitpunkt T1 beginnt
die Pulspause der Pulsfolge. Die während der Pulspausenzeit
Taus zwischen den Zeitpunkten T1 und T2 der Ansteuer-
Pulsfolge weiterlaufende Pumpe wirkt nun als Generator.
Dadurch wird an der Rückförderpumpe eine Spannung, die
sogenannte Nachlaufspannung, erzeugt, die ausgehend von dem
Wert UG über der Zeit langsam abfällt.
Zum Zeitpunkt T2 wird der Schalter 200 wieder geschlossen
und die Spannung steigt auf die Versorgungsspannung Ubat
an. Zum Zeitpunkt T3 nach Ablauf der Zeit T1 fällt die
Spannung wieder auf Werte kleiner als 0 ab und steigt dann
wieder auf den Wert UG an. Zum Zeitpunkt T4 wird das
Schaltmittel wieder geschlossen und bis zum Zeitpunkt T5
geschlossen gehalten.
Erfindungsgemäß wurde nun erkannt, daß eine Abschätzung des
Vordrucks PV auf der Grundlage der Pumpennachlaufspannung,
deren Steigung und dem Speicherkammerdruck PS in einfacher
Weise durchführbar ist. Hierzu wird der Verlauf der an der
Rückförderpumpe 170 anliegenden Nachlaufspannung gemessen,
wobei zu diesem Zweck die Pumpe 170 wie beschrieben
getaktet betrieben werden muß. Die Nachlaufspannung der
Pumpe 170 ist im wesentlichen eine Funktion des Vordrucks
und des Speicherkammerdrucks. Ein Abbremsen der Pumpe
während des Generatorbetriebes (zwischen den Zeiten T1 und
T2 bzw. T3 und T4 in Fig. 2), d. h. die Steigung des
Spannungsabfalls, hängt wesentlich von diesen
Eingangsgrößen ab. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen,
rückwirkend aus der gemessenen Pumpenmotornachlaufspannung
und einem modellierten oder gemessenen Speicherkammerdruck
auf den Vordruck zu schließen.
Die Modellierung des Speicherkammerdrucks erfolgt
beispielsweise auf der Grundlage einer Zeit, welche zum
Abbau des Druckes in einem Radzylinder 120, zur Förderung
des Druckmittels in die Speicherkammer 175 und zum
anschließenden Leerfördern durch die Rückförderpumpe 170
benötigt wird. Diese Zeit ist beispielsweise unter
Berücksichtigung der Ansteuerzeit des Auslaßventils 160
ermittelbar.
Ferner wird die Nachlaufspannung des Pumpenmotors in
Abhängigkeit von dem modellierten oder gemessenen
Speicherkammerdruck bei einem als Arbeitspunkt dienenden
bestimmten Vordruck, beispielsweise 80 oder 100 bar, bei
getaktetem Motor modelliert. Der Verlauf der modellierten
Nachlaufspannung wird derart angepaßt, daß die modellierte
und die gemessene Motorspannung im Nachlaufbetrieb im
wesentlichen aufeinander liegen bzw. übereinstimmen. Eine
Differenz zwischen der gemessenen und der modellierten
Nachlaufspannung des Pumpenmotors ist ein Maß für die
Abweichung des tatsächlichen Vordrucks von dem gewählten
Arbeitspunkt. Auf diese Weise ist ein tatsächlich
herrschender Vordruck in einfacher Weise bestimmbar.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird nun anhand der Fig. 3 weiter erläutert.
In einem Schritt 101 erfolgt eine Bereitstellung einer
gemessenen Motor- bzw. Generatorspannung der
Rückförderpumpe 170 (UGen-mes) sowie des Speicherkammerdrucks
PS. Der Speicherkammerdruck PS kann, wie bereits oben
beispielhaft dargestellt, auf der Grundlage einer
Modellierung, insbesondere unter Berücksichtigung der
Ansteuerzeit des Auslaßventils 160 bzw. der entsprechenden
Druckabbauzeit bereitgestellt werden, oder auch
beispielsweise mittels eines (nicht dargestellten) Sensors
direkt gemessen werden.
In einem anschließenden Schritt 102 wird eine geschätzte
Nachlaufspannung UGen-schätz auf der Grundlage des
Speicherkammerdrucks PS sowie eines voreinstellbaren, als
Arbeitspunkt dienenden Vordrucks PV ermittelt. Der Vordruck
PV kann ein vorgebbarer fixer Wert, welcher sich im
Verlauf der Messung nicht ändert, beispielsweise ein Wert
von 80 oder 100 bar sein. Es ist ferner möglich, den Druck
PV rekursiv zur Verfügung zu stellen, wie weiter unten noch
erläutert wird.
In einem anschließenden Schritt 103 erfolgt dann eine
Abschätzung des aktuellen Vordruckwertes PV-akt als
Funktion der gemessenen Nachlaufspannung UGen-mess und der
geschätzten bzw. modellierten Nachlaufspannung UGen-schätz.
Der aktuelle Vordruck PV-akt ist beispielsweise, unter
Verwendung bekannter mathematischer Zusammenhänge, auf der
Grundlage der Spannungsdifferenzen zwischen den beiden
Nachlaufspannungen ableitbar. Hierbei kann beispielsweise
die Differenz der Spannungswerte und/oder die Differenz der
jeweiligen Steigungen der Spannungsverläufe berücksichtigt
werden. Besondere Berücksichtigung hierbei kann der
Übergang von der steilen Flanke der Nachlaufspannungskurve
zu dem flacheren Verlauf finden, welcher in Fig. 2 mit 5
angedeutet ist, wobei es in diesem Zusammenhang zweckmäßig
sein kann, den zunächst kurzzeitig auftretenden
Spannungsabfall unter den Wert Null unberücksichtigt zu
lassen bzw. zu glätten. Die Schritte 101 bis 103 sind in
beliebiger Weise wiederholbar, womit eine kontinuierliche
Abschätzung des Vordrucks PB zur Verfügung gestellt ist.
Der im Schritt 102 verwendete Vordruck PV kann
beispielsweise stets auf der Grundlage des in einer
vorhergehenden Abschätzung ermittelten Wertes PV-akt
angepaßt werden. Es ist jedoch auch möglich, stets den
gleichen Wert zu verwenden.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 4 und 5 wird nun die mit
den erfindungsgemäßem Verfahren mögliche Abschätzung bzw.
Modellierung der Nachlaufspannung der Rückförderpumpe 170
weiter erläutert.
In Fig. 5 ist zunächst ein PWM-Signal, mittels dessen die
Rückförderpumpe 170 angesteuert wird, dargestellt
(beliebige Spannungseinheiten). Um fünf Spannungseinheiten
nach oben versetzt sind ferner die gemessene
Nachlaufspannung UGen-mess sowie die ohne Berücksichtigung des
Speicherkammerdrucks simulierte bzw. modellierte
Nachlaufspannung UGen-Schätz eingezeichnet. Man erkennt, daß
insbesondere für größere Ausschaltzeiten (Nullpegel des
PWM-Signals), wie sie beispielsweise zwischen T = 0,6 und
einer Sekunde vorliegen, die während derartiger
Ausschaltzeiten modellierten abfallenden Spannungsflanken
S' die gemessenen Spannungsabfallflanken S" nur sehr
schlecht modellieren bzw. wiedergeben. Ein funktionaler
Zusammenhang, insbesondere ein linearer funktionaler
Zusammenhang zwischen den beiden Spannungskurven, auf deren
Grundlage der der gemessenen Spannung zugrundeliegende
Vordruck PV ermittelbar wäre, ist nicht feststellbar.
Bei der Darstellung gemäß Fig. 6, bei welcher bei der
Modellierung der Nachlaufspannung der Speicherkammerdruck
berücksichtigt wird, erkennt man, daß auch für die größeren
Ausschaltzeiten der Pumpe eine wesentlich genauere
Anpassung der modellierten Spannungsverläufe an die
tatsächlichen Spannungsverläufe erzielbar ist. Ferner
erkennt man, daß für die jeweiligen
Nachlaufspannungsabschnitte ein relativ guter linearer
Zusammenhang zwischen den beiden Spannungskurven vorliegt.
Das heißt, von den auf der Grundlage eines bekannten
Vordruckwertes modellierten Spannungsflanken S' kann auf
die den Spannungsflanken S" zugrundeliegenden
Vordruckwerte geschlossen werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Abschätzung eines zwischen einem
Hauptbremszylinder und einem Einlaßventil eines
Radbremszylinders einer Kraftfahrzeug-Bremsanlage
herrschenden Vordrucks,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vordruck unter Berücksichtigung einer
Nachlaufspannung eines getaktet betreibbaren Motors einer
Pumpe (170) zur Rückförderung von Bremsflüssigkeit aus
einer ausgangsseitig von dem Radbremszylinder (120)
angeordneten Speicherkammer (175) in den Hauptbremszylinder
(110) und eines in der Speicherkammer ermittelten oder
gemessenen Speicherkammerdrucks abgeschätzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Speicherkammerdruck auf der Grundlage einer Zeit,
welche zum Abbau eines Druckes in dem Radbremszylinder
(120) und einem anschließenden Leerfördern der
Speicherkammer (175) benötigt wird, ermittelt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nachlaufspannung sowohl gemessen
als auch über eine Modellierung auf der Grundlage des
ermittelten Speicherkammerdrucks und eines als Arbeitspunkt
dienenden vorbestimmbaren Vordruckes ermittelt wird, wobei
eine Differenz zwischen der gemessenen und der modellierten
Nachlaufspannung als Maß für eine Abweichung des
tatsächlichen Vordruckes von dem als Arbeitspunkt dienenden
Vordruck angesehen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als Arbeitspunkt dienender Vordruck ein während einer
vorangehenden Abschätzung, insbesondere der unmittelbar
vorangehenden Abschätzung, ermittelter bzw. abgeschätzter
Arbeitsdruck gewählt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Arbeitsdruck dienender Vordruck ein
Druck von 70 bis 120, insbesondere 80 oder 100 bar, gewählt
wird.
6. Vorrichtung zur Abschätzung eines zwischen einem
Hauptbremszylinder (110) und einem Einlaßventil (100) eines
Radbremszylinders (120) einer Kraftfahrzeug-Bremsanlage
herrschenden Vordrucks,
gekennzeichnet durch
Mittel (150) zur Abschätzung des Vordrucks unter
Berücksichtigung einer Nachlaufspannung eines getaktet
betreibbaren Motors einer Pumpe (170) zur Rückförderung von
Bremsflüssigkeit aus einer ausgangsseitig von dem
Radbremszylinder (120) angeordneten Speicherkammer (175) in
den Hauptbremszylinder der Bremsanlage und eines in der
Speicherkammer (175) ermittelbaren Speicherkammerdrucks.
Priority Applications (3)
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Family
ID=7923782
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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