DE19946155C1 - Kraftfahrzeug mit Fahrzeugsitz und Rückhalteeinrichtung - Google Patents

Kraftfahrzeug mit Fahrzeugsitz und Rückhalteeinrichtung

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Andreas Buddensiek
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Abstract

An einem Kraftfahrzeug mit Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einer Rückenlehne, die eine Polsterung sowie eine Tragstruktur aufweist, ist eine Rückhalteeinrichtung zum Versperren des Freiraums zwischen Lehnenoberbereich und Dachhimmel vorgesehen. Die Rückenlehne ist in einer quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Längsebene teilbar ausgebildet. Ein erster Teilbereich ist in seiner Einbauposition in eine horizontale Lage verklappbar und mit seiner Rückseite als Ladefläche verwendbar. Ein davon lösbarer zweiter Teilbereich ist zum Versperren des Freiraums zwischen Lehnenoberbereich des davor angeordneten Sitzes und Dachhimmel ausgebildet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbe­ griff des Patentanspruchs 1.
Bei einem Kraftfahrzeug mit einem Fahrzeugsitz der bekann­ ten Art (JP 102 26 254 A) ist die Rückenlehne als Ganzes zur Vergrößerung des Laderaums in eine horizontale Lage verschwenkbar am Fahrzeugboden angelenkt. Bei hochgeklapp­ ter Rückenlehne wird der Fahrgastraum von dem Laderaum durch die Rückenlehne und einen am Fahrzeugdach schwenkbar befestigten Bügel getrennt, der in eine vertikal hängende Lage verschwenkbar und mit dem Oberbereich der Rückenlehne verriegelbar ist. Der Bügel bildet eine Rückhalteeinrich­ tung zum Schutz der Sitzbenutzer vor rutschendem oder her­ umfliegenden Ladegut. Wenn die Rückenlehne in ihre horizon­ tale Lage verschwenkt wird, ist der Bügel zum Fahrzeughim­ mel hochgeschwenkt und in einer zum Fahrzeugdach parallelen Lage arretiert.
Da der Bügel schwenkbar am Fahrzeugdach gelagert ist, verbleibt er am Dachhimmel auch wenn der Fahrzeuginnenraum als Fahrgastraum verwendet wird. Ein derartig an den Fahr­ zeughimmel geklappter Bügel verringert die Kopffreiheit und ist optisch ebenfalls störend. Schließlich müssen bei meh­ reren Sitzreihen und mehrfach durch Sitzumwandlung vergrö­ ßerbarem Laderaum mehrere Bügel am Fahrzeugdach befestigt sein.
Es ist bereits bekannt (DE 196 28 699 C2), einen Rücksitz, bei dem ein Sitzlehnenteil an ein Sitzkissenteil angelenkt ist, insgesamt aus der Gebrauchstellung in eine Alternativ­ stellung zu verlagern. Das Sitzkissenteil und das Rücken­ lehnenteil weisen seitlich abstehende Haltemittel auf, die leicht lösbar in zugeordneten Aufnahmen an den Seitenwänden des Kraftfahrzeuges festlegbar sind. Mindestens zwei ko­ axiale Haltemittel sind in seitlichen Schiebeführungen des Kraftfahrzeugsitzes abgestützt, entlang denen die Rücksitz­ bank schiebeverlagerbar ist. Eine derartige Lösung ist auf­ wendig, da sie zwingend das Vorsehen karosseriefester und oberhalb der Seitenfenster angeordneter Führungsschienen erfordert, wobei die Schiebeführung insgesamt vergleichs­ weise stabil ausgebildet werden muß. Darüber hinaus sind derartige offene Führungsschienen am Dachhimmel ästhetisch nicht akzeptabel. Sie bergen außerdem die Gefahr, daß sich die Insassen an derartigen Führungsschienen beschmutzen.
Ausgehend von dem eingangs erwähnten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem Kraft­ fahrzeug der als bekannt vorausgesetzten Art die Rückhalte­ vorrichtung so auszubilden, daß sie im nicht benutzten Zu­ stand nicht stört.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa­ tentanspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Lösung schafft die Möglichkeit, das Aussehen des Fahrzeuginnenraums im nicht zugunsten des La­ deraums vergrößerten Zustand so zu gestalten, daß keine Beeinträchtigung durch die Rückhalteeinrichtung entsteht. Es bedarf nicht eines besonderen Stauraums für die Rückhal­ tevorrichtung bei Verwendung des Sitzes in normaler Sitz­ funktion.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin­ dung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 - einen schematischen Längsschnitt durch ein Kraftfahrzeug mit zwei Sitzreihen;
Fig. 2 - den Längsschnitt durch das Kraftfahrzeug gemäß Fig. 1 mit vorgeklappter Fondsitzlehne und versperrtem Freiraum oberhalb der Vordersitz­ lehne.
In einem Kraftfahrzeug mit Fahrzeugseitenwänden 2 und einem Fahrzeugdach 1 sind Fahrzeugsitze 3 und 4 in zwei Reihen hintereinander angeordnet. An den Fondsitz der hinteren Reihe schließt sich ein Laderaum 5 an. Der Fahrzeugsitz 3 umfaßt einen Sitzteil 3b und eine Rückenlehne 3c, an dessen Lehnenoberkante 3a eine Kopfstütze 3d angeordnet ist.
Der Fahrzeugsitz 4 der hinteren Reihe weist ebenfalls ein Sitzteil 4a und eine Rückenlehne 4b auf, an der eine Kopf­ stütze 4c angeordnet ist. Die Rückenlehne 4b ist in einer quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Ebene geteilt ausge­ führt. Ein erster Teilbereich 4d, der durch eine stabile Rückenschale gebildet wird, ist um eine horizontale Quer­ achse klappbar an dem Sitzteil 4a angelenkt. Ein zweiter Teilbereich 4e der Rückenlehne 4b ist gemeinsam mit der Kopfstütze 4c von dem ersten Teilbereich 4d entfernbar.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, kann der erste Teilbereich 4d der Rückenlehne 4b auf das Sitzteil 4a geklappt werden, nachdem der zweite Teilbereich 4e davon entfernt wurde. Die Rückseite des Teilbereichs 4d bildet mit dem Boden 5a des Laderaums 5 eine ebene Ladefläche. Der Teilbereich 4d schützt das Sitzteil 4a vor Beschädigung und Verschmutzung.
Der zweite Teilbereich 4e wird hinter der Rückenlehne 3c mit seinem Oberbereich 4f nach unten an dem Fahrzeugdach 1 lösbar befestigt. Die Befestigung ist hier nicht näher dar­ gestellt. Der Teilbereich 4e versperrt den Zwischenraum zwischen der Lehnenoberkante 3a des vorderen Fahrzeugsitzes 3 und dem Dachhimmel 1a des Fahrzeugdaches 1. Dadurch sind die den Fahrzeugsitz 3 benutzenden Fahrzeuginsassen vor La­ degut selbst im Crashfall geschützt.
Bei einer als Rücksitzbank mit ungeteiltem zweitem Teilbe­ reich ausgebildetem hinterem Fahrzeugsitz 4, die von einer Fahrzeugseite 2 zur gegenüberliegenden reicht, kann der in sich steife Teilbereich 4e auch an den Seitenwänden festge­ macht werden. Für die Befestigung des Teilbereichs 4e am Fahrzeugdach oder an den Fahrzeugseiten kommen insbesondere leicht lösbare Verbindungsverfahren wie Einhängen, Einstec­ ken oder Anklipsen in Frage.

Claims (8)

1. Kraftfahrzeug mit Fahrzeugsitz (4) mit einem Sitzteil (4a) und einer Rückenlehne (4b), die eine Polsterung so­ wie eine Tragstruktur aufweist, wobei eine Rückhalteein­ richtung zum Versperren des Freiraums zwischen Leh­ nenoberbereich (3a) und Dachhimmel (1a) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (4b) in einer quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Längsebene teilbar ausgebildet ist und ein erster rückwärtiger Teilbereich (4d), der durch eine Rückenschale gebildet ist, in seiner Einbauposition in eine horizontale Lage vorklappbar und mit seiner Rück­ seite als Ladefläche verwendbar ist sowie ein davon lös­ barer zweiter, die Polsterung aufweisender vorderer Teilbereich (4e) zum Versperren des Freiraums zwischen Lehnenoberbereich (3a) des davor angeordneten Sitzes (3) und Dachhimmel (1a) ausgebildet ist.
2. Kraftfahrzeug mit Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lösbare zweite Teilbereich (4e) am Fahrzeugdach (1) fixierbar ist.
3. Kraftfahrzeug mit Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teilbereich (4e) an den Fahrzeugseiten­ wänden (2) fixierbar ist.
4. Kraftfahrzeug mit Fahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teilbereich (4e) durch Einstecken am Fahrzeug fixierbar ist.
5. Kraftfahrzeug mit Fahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teilbereich (4e) durch Einklipsen fixier­ bar ist.
6. Kraftfahrzeug mit Fahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teilbereich (4e) durch Einhängen fixier­ bar ist.
7. Kraftfahrzeug mit Fahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teilbereich (4e) mit seinem Oberbereich (4f) nach unten weisend fixierbar ist.
8. Kraftfahrzeug mit Fahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teilbereich (4e) eine Kopfstütze auf­ weist, die in der den Freiraum versperrenden Lage des Teilbereichs (4e) an dessen nach unten gerichteter Ober­ seite (4f) verbleibt.
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