DE19945554C2 - Kraftfahrzeugsitz mit Ablage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein Kraftfahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art (EP 05 28 142 A1) weist eine einzige um eine horizontale Querachse klappbare Ablage an der Rückseite seiner Rücken­ lehne auf. Diese Ablage kann nicht beliebig groß ausgebil­ det werden. Auch bei großzügigen Platzverhältnissen im Fahrzeug kann die Ablage nicht beliebig groß ausgebildet werden, weil die Belastung ihrer Lagerung durch die lange wirksamen Hebelarme eine verstärkte Lehnenstruktur und ver­ steifte Befestigungselemente erfordern würde.

Bei einem weiteren bekannten Fahrzeugsitz (DE 39 42 629 A1), der insbesondere für Verkehrsflugzeuge vorgesehen ist, sind an einer um eine horizontale Querachse klappbar ange­ lenkten Ablage weitere Plattenelemente befestigt. Die wei­ teren Plattenelemente werden durch ein schwenkbar an der Ablage gelagertes Gestänge gehaltert, an dem die Plattenelemente ihrerseits um außermittig angeordnete, parallel zueinander und zur horizontalen Querachse verlaufende Ach­ sen verschwenkbar angelenkt sind. Die zusätzlichen Plat­ tenelemente klappen unter ihrem Eigengewicht in ausge­ schwenkter Lage der Ablage in eine horizontale Ebene. Zum Verstauen werden die Plattenelemente in der gleichen Schwenkrichtung wie die Ablage nach oben geklappt. Bei die­ ser bekannten Vorrichtung ergeben sich im ausgeklappten Zu­ stand vergleichsweise geringe Distanzen zwischen Ablage und Plattenelementen.

Ausgehend von dem eingangs erwähnten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem Kraft­ fahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art die Abla­ gefläche zu vergrößern, ohne dadurch hohe Belastungen der Lagerung in Kauf nehmen zu müssen.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Die Aufteilung der Ablageflächen auf mehrere Ebenen mit eigenen Anlenkpunkten an der Rückenlehne erlaubt eine Vergrößerung der Ablageflächen gegenüber einer einteiligen Ausbildung, ohne die Belastungen der Lagerstellen und der Ablage selbst vergrößern zu müssen. Eine derartige Ablage kann daher vergleichsweise gewichtsparend gebaut werden und erfordert auch keine Verstärkung der Rückenlehnen­ struktur.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ermöglicht es die Konzentration der Haltemulden auf einer Ablage, die andere Ablage vollkommen eben zu gestalten, so daß sie als Unterlage für Papier während seiner Beschriftung ohne störende Kanten besonders geeignet ist. Durch die Lagerung der oberen Ablage an Haltestangen, die einen Freiraum zwischen der Rückseite der Rückenlehne und der ihr zugewandten Längskante der Ablage überbrüc­ ken, können auf der unteren Ablage auch hoch aufragende Gegenstände abgelegt werden.

Nachstehend werden zwei bevorzugte Ausführungsfor­ men der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische, schematische Ansicht zweier Kraftfahrzeug-Vordersitze schräg von hinten;

Fig. 2 einen perspektivischen Ausschnitt der Rücken­ lehne eines der Vordersitze nach Fig. 1 mit halb ausgeklapp­ ten Ablagen in einer ersten Ausführungsform;

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der ausgeklappten Ablagen nach Fig. 2;

Fig. 4 seine perspektivische, schematische Ansicht der Ablagen in einer zweiten Ausführungsform;

Fig. 5 eine perspektivische Ansicht der Ablagen gemäß Fig. 4 mit belegter unterer Ablage;

Fig. 6 die perspektivische Ansicht der Kraftfahrzeug-Vor­ dersitze gemäß Fig. 1 mit ausgeklappten Ablagen in den beiden unterschiedlichen Ausführungsformen.

In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen, die sich im Bedarfsfall durch Hochstriche voneinander unterscheiden.

In Fig. 1 sind zwei in einer Reihe nebeneinander angeord­ nete Kraftfahrzeugsitze dargestellt, die jeweils eine Rücken­ lehne 1 und einen Sitzteil 2 aufweisen. Die Rückenlehne 1 umfaßt ein Lehnenpolster 1a und eine Lehnenabdeckung 1b. In der Rückenlehne 1 ist eine Ausnehmung 1c vorgesehen, in der zwei Ablagen 3 und 4 bzw. 3' und 4 mit der Lehnen­ abdeckung 1b bündig verwahrt sind.

In Fig. 2 sind die teilweise ausgeklappten Ablagen 3 und 4 näher dargestellt. Die Ablage 3 klappt um eine einer obe­ ren Längskante 3b benachbarte, waagerechte Querachse 3a nach oben. Die im eingeklappten Zustand außen liegende Seite der Ablage 3 wird zur ebenen Oberseite 3d, die innen­ liegende Seite zur Unterseite 3e. Die untere Ablage 4 klappt um eine zur ersten Querachse 3a parallele Querachse 4a, die einer unteren Längskante 4c der Ablage 4 benachbart ist, nach unten. Dadurch wird die im eingeklappten Zustand zur Rückenlehne 1 weisende Seite der Ablage 4 zur Oberseite 4d und die gegenüberliegende zur Unterseite 4e. Im einge­ klappten Zustand liegen die Ablagen 3 und 4 mit ihren Längskanten 3c und 4b aneinander an.

Die Ablage 3 läßt sich, wie in Fig. 3 gezeigt, aus der Aus­ nehmung 1c vorziehen. Dabei schwenken seitlich an der Ablage 3 angeordnete Haltestangen 3f aus der Ausnehmung 1c aus, die in ihr um eine weitere Querachse 3i schwenkbar gelagert sind. Die Ablage 3 besitzt eine ebene Oberseite 3d. Eine Längskante 3b der Ablage 3 liegt in einem solchen Ab­ stand zur Rückseite der Rückenlehne 1, daß der Zugang zu auf der unteren Ablage 4 abgelegten Gegenständen von oben möglich ist. Eine Längskante 4c der unteren Ablage 4 schließt in ausgeklappter Lage direkt an die Rückseite der Rückenlehne 1 an. Auf der Oberseite 4d der unteren Ablage 4 sind Haltemulden 4f vorgesehen, auf denen das sichere Abstellen von hochragenden Behältern möglich ist. Diese Behälter können höher sein als der Abstand der beiden Ab­ lagen 3 und 4 voneinander.

Die in Fig. 4 und 5 dargestellte zweite Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von der vorstehend be­ schriebenen nur durch die Ausgestaltung der oberen Ablage 3'. Die obere Ablage 3' ist geteilt ausgebildet. Eine Hälfte 3g der Ablage 3' ist gelenkig an einer zweiten, mit den Halte­ stangen 3f verbundenen Hälfte 3h befestigt. Die Hälfte 3g kann vor dem Einklappen der Ablage 3' auf die zweite Hälfte 3h geschwenkt werden. Es ist auch eine teleskopartig ausziehbare Gestaltung der beiden Hälften 3g und 3h mög­ lich. Auf der unteren Ablage 4 sind beispielsweise eine Tüte 6 und eine Flasche 5 verstaut, die in den Zwischenraum zwi­ schen einer Längskante 3b' der Ablage 3' und der Rückseite der Rückenlehne 1 hineinragen.

In Fig. 6 ist nochmals die der Fig. 1 entsprechende Ge­ samtansicht der zu einer Sitzreihe gehörenden Fahrzeugsitze mit ausgeklappten Ablagen dargestellt. Dabei weist die. Rückenlehne des einen Sitzes eine ungeteilte obere Ablage 3 auf, während die obere Ablage 3' des anderen Sitzes durch das Auffalten ihrer beiden Hälften 3g und 3h vergrößert ist. Die Ablagen 3' und 4 sind beispielhaft mit Gegenständen be­ legt.

Selbstverständlich sind die verschiedensten Ausführungs­ formen von doppelstöckig angeordneten Ablagen als zur Er­ findung gehörig anzusehen. So können die Ablagen lamel­ lenförmig an der Rückseite der Rückenlehne 1 angeordnet sein oder im eingeklappten Zustand auch einander überlap­ pen. Neben der direkten Anlenkung beider Ablagen an der Rückseite der Rückenlehne ist es auch möglich, die untere Ablage an Haltestangen ausziehbar auszubilden, wobei die Haltemulden dann auf der oberen Ablage angeordnet sein sollten.

Claims (12)

1. Kraftfahrzeugsitz mit einer auf der Rückseite der Rückenlehne (1) um eine horizontale, lehnenfeste Querachse (3a) aus einer Anlageposition, in der sie an der Rückseite anliegt, in eine waagerechte Lage ver­ schwenkbaren Ablage (3; 3'), dadurch gekennzeich­ net, daß eine zusätzliche Ablage (4) auf der Rückseite ebenfalls um eine horizontale, lehnenfeste Querachse (4a) verschwenkbar angelenkt und ebenfalls aus einer Anlageposition in eine waagerechte Lage verschwenk­ bar ist, wobei die Querachsen (3a; 4a) benachbart zu unterschiedlichen Längskanten (3b; 3b'; 4c) der unter­ schiedlichen Ablagen (3; 3'; 4) verlaufen.

2. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß Ablagen (3; 3'; 4) in ihrer Anlagepo­ sition bündig in einer gemeinsamen Ausnehmung (1c) an der Rückseite der Rückenlehne (1) liegen.

3. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageflächen der Ablagen (3; 3; 4) in der Anlageposition in einer Ebene verlaufen und in dieser übereinander angeordnet sind und daß die obere Ablage (3; 3') um eine zur oberen Längskante (3b; 3b') benachbarte Querachse (3a) und die untere Ablage (4) um eine zur unteren Längskante (4c) be­ nachbarte Querachse (4a) verschwenkbar ist.

4. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Ablagen (3; 3') mittels seitlicher Haltestangen (3f) an der Rückenlehne (1) angelenkt ist, die mit ihrem ei­ nen Ende um eine weitere horizontale Querachse (3i) von der Rückenlehne (1) abklappbar an dieser befestigt sind, und daß die Ablage (3; 3') um ihre am anderen Ende der Haltestangen (3f) gelagerte Querachse (3a) in eine waagerechte, von der Rückenlehne (1) beabstan­ dete Lage verschwenkbar ist.

5. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß min­ destens in einer der Ablagen (3; 3'; 4) Haltemulden (4f) für Behälter vorgesehen sind.

6. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemulden (4f) in der unteren Ablage (4) vorgesehen sind und der über den Haltemulden (4f) sich erstrec­ kende Raum durch die seitlichen Haltestangen (3f) der oberen Ablage (3; 3') freigehalten wird.

7. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß min­ destens eine der Ablagen (3') aus zwei miteinander ver­ bundenen Hälften (3g; 3h) besteht, die in waagerechter Lage der Ablage (3') mit ihren Längsseiten aneinander anliegend in eine gemeinsame Ebene bewegbar sind.

8. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die eine Hälfte (3g) der Ablage (3') an der anderen Hälfte (3h) klappbar befestigt ist.

9. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die eine Hälfte in der waagerechten Lage der Ablage (3') aus der anderen Hälfte teleskopar­ tig ausziehbar ist.

10. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablagen (3; 3'; 4) in ihrer Anlageposition an der Rüc­ kenlehne (1) verrastbar gehalten sind.

11. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Ablage (3; 3') gegenüber den sie schwenkbar hal­ tenden Haltestangen (3f) in ihrer waagerechten Lage verrastbar ist.

12. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Ablagen in der Anlageposition in Fahrtrichtung hinter­ einander angeordnet sind, wobei die Unterseite einer Ablage an der Oberseite der anderen Ablage anliegt.