DE19944267A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen einer Materialbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen einer MaterialbahnInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen einer Materialbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, bei dem die Materialbahn zumindest einer beheizten Fläche zugeführt und ununterbrochen in Kontakt mit der beheizten Fläche zumindest solange belassen wird, bis eine zum Abnehmen der Materialbahn von der beheizten Fläche ausreichende Festigkeit der Materialbahn erreicht ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen einer Materialbahn,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn. Die Erfindung betrifft außer
dem eine Vorrichtung zum Trocknen einer Materialbahn sowie eine Troc
kenpartie einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn.
Bei üblichen Mehrzylinder-Trockenpartien wird die zu trocknende Ma
terialbahn über dampfbeheizte Zylinder oder über eine Anordnung aus
dampfbeheizten Zylindern und Siebsaugwalzen geführt. Insbesondere zu
Beginn der Trocknung treten häufig Probleme bei der Bahnführung auf,
die insbesondere darauf zurückzuführen sind, daß die noch feuchte Ma
terialbahn, die noch keine ausreichende Festigkeit besitzt, an den glatten
Kontaktflächen kleben bleibt, die für eine hinreichende Wärmeübertra
gung erforderlich sind. Dies führt häufig zu Bahnabrissen und einer
Überdehnung der Bahnränder. Durch Beschichten der Zylinder können
diese Probleme nur unzureichend gemildert werden. Die Folge ist, daß
dafür gesorgt werden muß, daß die Trocknung langsamer erfolgt, wodurch
die erforderliche Trockenpartie länger wird. Verstärkt treten die genannten
Probleme bei höheren Bahngeschwindigkeiten auf.
Es ist das der Erfindung zugrundeliegende Problem (Aufgabe), eine Mög
lichkeit zu schaffen, Materialbahnen bei sicherer Bahnführung und mög
lichst hoher Bahngeschwindigkeit so schnell wie möglich zu trocknen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Verfahrensan
spruchs 1 und insbesondere dadurch, daß die Materialbahn zumindest
einer beheizten Fläche zugeführt und ununterbrochen in Kontakt mit der
beheizten Fläche zumindest so lange belassen wird, bis eine zum Abneh
men der Materialbahn von der beheizten Fläche ausreichende Festigkeit
der Materialbahn erreicht ist.
Erfindungsgemäß wird das Abnehmen der Materialbahn von der beheizten
Fläche vermieden, solange die Materialbahn noch nicht ausreichend fest
ist, um problemlos - und insbesondere ohne an der beheizten Fläche kle
ben zu bleiben - abgenommen werden zu können. Im Gegensatz zu ein-
oder mehrreihigen Mehrzylinder-Trockengruppen, in denen die Material
bahn jeweils nur kurz mit den einzelnen Trockenzylindern in Kontakt ist
und in kurzer Folge abwechselnd auf eine Fläche aufgesetzt und von einer
Fläche abgenommen wird, wird erfindungsgemäß die Materialbahn länger
in Kontakt mit der beheizten Fläche belassen, so daß sich die Material
bahn ohne Störungen durch Aufsetzen und Abheben von einer Fläche
verfestigen kann.
Erfindungsgemäß wird die zu trocknende Materialbahn bewußt entlang
eines Umweges geführt, d. h. die von der Materialbahn innerhalb der je
weiligen Gesamtanordnung zurückzulegende Strecke wird gezielt um die
beheizte Fläche verlängert, um auf diese Weise eine die erforderliche Län
ge aufweisende Heizstrecke in die Maschine einzufügen.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß als beheizte Flä
che eine glatte Fläche und insbesondere eine glatte Metallfläche vorgese
hen werden kann, mit der eine optimale Übertragung von Wärme auf die
Materialbahn und somit eine effiziente Bahntrocknung möglich ist. Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch das Vorsehen ei
ner beheizten Fläche, mit der die zu trocknende Materialbahn in Kontakt
gebracht wird, zusätzliche Heizeinrichtungen zum Beaufschlagen der Ma
terialbahn mit Wärme nicht erforderlich sind.
Durch den ununterbrochenen Kontakt der Materialbahn mit der beheizten
Fläche ist es des weiteren nicht erforderlich, spezielle Maßnahmen wie
z. B. das Vorsehen von Siebbändern zwischen beheizter Fläche und Ma
terialbahn zu ergreifen, um ein Ankleben der Materialbahn an der beheiz
ten Fläche zu vermeiden. Nach der Erfindung wird die Materialbahn erst
dann abgenommen, wenn aufgrund der bereits vergleichsweise hohen Fe
stigkeit der Materialbahn die Gefahr eines Abrisses nicht mehr besteht
oder zumindest wesentlich reduziert ist. Da erfindungsgemäß die Ma
terialbahn zum Zeitpunkt des Abnehmens bereits ausreichend fest bzw.
trocken ist, kann das Abnehmen der Materialbahn bei vergleichsweise ho
hen Bahngeschwindigkeiten erfolgen. Die Erfindung ermöglicht also nicht
nur durch den Kontakt zwischen Materialbahn und beheizter Fläche eine
schnelle Trocknung, sondern erlaubt es außerdem, die Bahntrocknung bei
hohen Maschinengeschwindigkeiten durchzuführen.
Besonders vorteilhaft wird die Erfindung bei der Herstellung von Papier-
oder Kartonbahnen eingesetzt. Dabei kann die beheizte Fläche unmittel
bar hinter einer Pressenanordnung vorgesehen werden, aus der die noch
feuchte Materialbahn beispielsweise mit einem Trockengehalt von etwa 45
bis 55% austritt. Erfindungsgemäß kann die Materialbahn auf der be
heizten Fläche so weit getrocknet werden, daß die Abnahme der Material
bahn bei einem Trockengehalt von beispielsweise etwa 55 bis 65% erfolgt.
Die somit bereits eine ausreichende Festigkeit besitzende Materialbahn
kann dann einer herkömmlichen, der beheizten Fläche nachgeordneten
ein- oder mehrreihigen Mehrzylinder-Trockengruppe zugeführt werden.
Die Gefahr des Anklebens an den einzelnen Zylindern dieser Trocken
gruppe besteht nicht mehr, da die Materialbahn bereits ausreichend troc
ken ist. Die Mehrzylinder-Trockengruppe kann somit vergleichsweise ein
fach aufgebaut sein, da spezielle Maßnahmen zur Führung einer noch
nicht ausreichend festen Materialbahn nicht erforderlich sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als be
heizte Fläche die Mantelfläche eines Zylinders vorgesehen. Die maximale
Länge der beheizten Fläche ist hierbei durch den Durchmesser des Zylin
ders bestimmt, der bevorzugt wesentlich größer als der Durchmesser von
Trockenzylindern gewählt wird, die üblicherweise in ein- oder mehrreihi
gen Mehrzylinder-Trockengruppen von Maschinen zur Herstellung von
Papier- bzw. Kartonbahnen eingesetzt werden. Der Durchmesser des Zy
linders kann beispielsweise doppelt so groß sein wie derjenige eines her
kömmlichen Trockenzylinders. Grundsätzlich kann der große Zylinder
auch um ein Vielfaches größer sein als jeweils die herkömmlichen Troc
kenzylinder.
Insbesondere in Abhängigkeit von der Bahngeschwindigkeit und der
Trocknungsrate, die mit der beheizten Fläche erzielbar ist, wird die Größe
des Zylinders derart bestimmt, daß zwischen einem Zuführbereich, an
dem die Materialbahn der beheizten Fläche zugeführt und auf die Mantel
fläche des Zylinders aufgesetzt wird, und einem Abnahmebereich, an dem
die Materialbahn von der beheizten Fläche abgenommen wird, eine ausrei
chend lange Heizstrecke in Bahnlaufrichtung vorhanden ist, um im Ab
nahmebereich einen genügend hohen Festigkeitsgrad der Materialbahn zu
gewährleisten.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wird als be
heizte Fläche die Außenfläche eines um zumindest zwei Umlenkrollen ge
führten Endlosbandes vorgesehen. Bevorzugt sind lediglich zwei Um
lenkrollen vorgesehen, so daß das Endlosband nach Art eines Transport
bandes geführt wird. Durch Verändern des Abstands zwischen den beiden
Umlenkrollen kann die Länge der beheizten Fläche variiert werden. Auf
diese Weise kann eine Anpassung an die gewünschte Bahn- oder Maschi
nengeschwindigkeit oder an andere Eigenschaften der Materialbahn
und/oder der Herstellungsmaschine erfolgen. Prinzipiell ist es erfindungs
gemäß auch möglich, das Endlosband um mehr als zwei Umlenkrollen zu
führen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Material
bahn mittels eines Siebbandes in Kontakt mit der beheizten Fläche ge
halten und insbesondere an die beheizte Fläche angepreßt. Bevorzugt wird
hierfür ein Trockensieb verwendet, das markierungsfrei ist und eine aus
reichende Offenheit aufweist, um ein Verdampfen der in der Materialbahn
enthaltenen Feuchtigkeit zu ermöglichen. Bei Verwendung eines großen
Zylinders kann dieser auch einzeln bespannt sein, so daß die Abnahme
der Materialbahn durch eine mögliche Differenzgeschwindigkeit einer zum
Abnehmen der Materialbahn vorgesehenen Saugwalze begünstigt wird.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wird die Ma
terialbahn an die beheizte Fläche angeklebt. Hierbei wird die Materialbahn
also nicht durch spezielle Maßnahmen wie z. B. Siebbänder in Kontakt mit
der beheizten Fläche gehalten. Das Ankleben der Materialbahn erfolgt be
vorzugt durch eine Anpreßwalze, wobei dies direkt von einem unteren oder
oberen Preßfilz einer der beheizten Fläche vorgeordneten Pressenanord
nung aus erfolgen kann. Es kann aber zum Zuführen der Materialbahn
von der Pressenanordnung zur beheizten Fläche auch eine zusätzliche
Zuführeinrichtung, beispielsweise ein Transferfilz, Transfersieb oder
Transferband, vorgesehen werden.
Durch die Erfindung ist auch eine Vorrichtung zum Trocknen einer Ma
terialbahn sowie eine Trockenpartie einer Maschine zur Herstellung einer
Materialbahn geschützt.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind auch in den Unteran
sprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die
Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 bis 3 verschiedene Ausführungsformen einer erfindungsgemäs
sen Trockenvorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens jeweils in einer schematischen
Darstellung.
Fig. 1 zeigt einen Teil einer Maschine zur Herstellung einer im folgenden
als Materialbahn bezeichneten Papier- oder Kartonbahn, bei der zwischen
einer Pressenanordnung 20 und einer Mehrzylinder-Trockengruppe 30 ei
ne Trockenvorrichtung gemäß der Erfindung angeordnet ist.
Die Trockenvorrichtung umfaßt einen Zylinder 14, der bereichsweise von
einem Siebband 16 umschlungen ist. Eine nicht dargestellte Materialbahn
tritt durch einen von zwei Preßwalzen 21 gebildeten Spalt, in welchem die
Materialbahn zwischen einem oberen Preßfilz 29a und einem unteren
Preßfilz 2% angeordnet ist. Von dem unteren Preßfilz 29b wird die Ma
terialbahn durch eine das Siebband 16 umlenkende Saugwalze 31 abge
nommen. Mittels des Siebbandes 16 wird die Materialbahn über eine wei
tere Saugwalze 31 dem Zylinder 14 zugeführt. Die Materialbahn befindet
sich nunmehr zwischen der Mantelfläche des Zylinders 14 und dem Sieb
band 16 und wird durch das Siebband 16 auf die Mantelfläche des Zylin
ders 14 gepreßt. Nach dem Abheben des Siebbandes 16 vom Zylinder 14
läuft die Materialbahn 12 alleine weiter bis zu einer Saugwalze 18, durch
die ein Trockensieb 33 der Mehrzylinder-Trockengruppe 30 umgelenkt
wird und mit der die Materialbahn vom Zylinder 14 abgenommen wird.
Mittels der Saugwalze 18 und des Trockensiebes 33 wird die Materialbahn
anschließend der Mehrzylinder-Trockengruppe 30 zugeführt, von der in
Fig. 1 zwei Trockenzylinder 32 und eine Sieb-Saugwalze 36 dargestellt
sind.
Die Mantelfläche des Zylinders 14 ist beheizbar, so daß die Materialbahn
durch das Siebband 16 auf eine beheizte Fläche 11 gepreßt und durch
Verdampfen der in der Materialbahn enthaltenen Feuchtigkeit getrocknet
wird. Das Siebband 16 ist markierungsfrei und ausreichend offen, um ei
ne optimale Verdampfung zu ermöglichen.
Die Beheizung des Zylindermantels kann auf unterschiedliche Art und
Weise erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, den Zylindermantel von
innen mit einem heißen Fluid, beispielsweise mit Dampf oder Gas, zu be
aufschlagen und somit die Mantelfläche von innen zu beheizen. Alternativ
oder zusätzlich kann der Zylindermantel auch von außen und beispiels
weise induktiv oder mittels IR-Strahlung beheizt werden. Insbesondere
dann, wenn der Zylindermantel ausschließlich von außen beheizt wird, ist
es bevorzugt, wenn der Zylindermantel mehrschalig aufgebaut ist. Auf die
se Weise kann die Wärme auf die Außenseite konzentriert und dort ge
speichert werden. Außerdem ist bei einem mehrschaligen Aufbau von
Vorteil, daß durch die Erwärmung auftretende Materialspannungen keine
Probleme bereiten.
Des weiteren ist es möglich, den Zylinder 14 als eine Stützwalze mit ver
gleichsweise geringem Gewicht auszubilden und ein umlaufendes Endlos
band vorzusehen, dessen Außenseite die beheizte Fläche bildet. Ein der
artiges Endlosband besteht bevorzugt aus Metall und weist eine glatte
Oberfläche für die Materialbahn auf. Das Metallband kann ausschließlich
außerhalb desjenigen Bereiches, an dem es von der Materialbahn um
schlungen wird, beheizt werden. Dies ist in Fig. 1 durch eine gestrichelt
dargestellte Heizeinrichtung 34 angedeutet. Insbesondere dann, wenn die
Materialbahn nicht durch das in Fig. 1 gezeigte Siebband 16 an die be
heizte Fläche 11 angepreßt wird, sondern an die beheizte Fläche 11 bei
spielsweise mittels einer Anpreßwalze angeklebt wird, können zur Erhö
hung der Trockenleistung ein oder mehrere Trocknungs- oder Düsenhau
ben auf dem Zylinder 14 angeordnet werden. Mit derartigen Hauben, die
auch als Impingement-Hauben oder Impingement-Kästen bezeichnet wer
den, kann die Materialbahn mit einem heißen Fluid, beispielsweise mit
Heißluft oder Heißdampf, beaufschlagt werden.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die beheizte Flä
che 11 durch die Außenseite eines Endlosbandes 24 gebildet wird, das auf
zwei Umlenkrollen oder Leitwalzen 22 umläuft. Der Abstand zwischen den
beiden Umlenkrollen 22 ist derart gewählt, daß die Länge der von der be
heizten Fläche 11 gebildeten Heizstrecke für die Materialbahn wesentlich
länger ist als jeweils der Umschlingungsbereich an den Trockenzylin
dern 32 der Mehrzylinder-Trockengruppe 30. Vorzugsweise handelt es
sich bei dem Endlosband 24 um ein Metallband mit einer glatten Oberflä
che für die Materialbahn.
Zur Beheizung des Endlosbandes 24 sind mehrere Heizeinheiten 26 vor
gesehen, die innerhalb der vom Endlosband 24 gebildeten Schleife ange
ordnet sind und die Innenfläche des Endlosbandes 24 mit Wärme beauf
schlagen. Bevorzugt wird ein Metallband mit einem niedrigen Wärme
durchgangswiderstand vorgesehen, um die die beheizte Fläche 11 bilden
de Außenfläche des Endlosbandes 24 mit einem möglichst geringen Ener
gieeinsatz auf die jeweils erforderliche Temperatur bringen zu können. Die
Heizelemente 26 können derart steuer- und/oder regelbar ausgeführt
sein, daß die dem Endlosband 24 zugeführte Wärme in Laufrichtung der
Materialbahn und/oder quer zur Bahnlaufrichtung variiert werden kann.
In der Ausführungsform von Fig. 2 dient zum Transportieren der Ma
terialbahn von der Pressenanordnung 20 zur beheizten Fläche 11 ein
Transferfilz 27. Mittels einer den Transferfilz 27 umlenkenden Saugwal
ze 31 wird die Materialbahn vom unteren Preßfilz 29b der Pressenanord
nung 20 abgenommen. Eine Anpreßwalze 28 dient dazu, die Materialbahn
an die beheizte Fläche 11 anzukleben. In diesem Ausführungsbeispiel
wird die Materialbahn somit nicht durch ein Siebband an die beheizte Flä
che 11 angepreßt, sondern allein durch das Ankleben an der beheizten
Fläche 11 auf dem großen Zylinder 14 gehalten. Die Abnahme der Ma
terialbahn von der beheizten Fläche 11 erfolgt durch eine Saugwalze 18
und ein Trockensieb 33 der Mehrzylinder-Trockengruppe 30. Die Heizein
heiten 26 können derart betrieben werden, daß sich die Materialbahn im
Bereich der Saugwalze 18, d. h. im Abnahmebereich, von selbst vom End
losband 24 löst, wodurch das Abnehmen erleichtert wird.
Hinsichtlich der Vorteile sowie der möglichen Varianten und Ausgestal
tungen entspricht die Ausführungsform von Fig. 3 derjenigen von Fig. 2,
soweit im folgenden nichts anderes ausgeführt wird.
Während in der Ausführungsform von Fig. 2 die mit einer der Umlenkrol
len 22 zwischen der Pressenanordnung 20 und der Mehrzylinder-Trocken
gruppe 30 angeordnete Trockenvorrichtung schräg nach oben aus dem
Zwischenraum zwischen Pressenanordnung 20 und Mehrzylinder-
Trockengruppe 30 herausragt, erstreckt sich in dem Ausführungsbeispiel
von Fig. 3 die Trockenvorrichtung schräg nach unten. Um zu verhindern,
daß von der Mehrzylinder-Trockengruppe 30 stammende Gegenstän
de - wie z. B. Ausschuß oder von Schabern erzeugte Verschmutzun
gen - auf das Endlosband 24 und die Materialbahn fallen, ist ein Siebband
oder Transfersieb 42 vorgesehen. Zum einen wird mit dem Transfersieb 42
die mittels einer Saugwalze 18 von der beheizten Fläche 11 abgenommene
Materialbahn der Mehrzylinder-Trockengruppe 30 zugeführt. Hierzu
taucht die Saugwalze 18 in das Endlosband 24 ein. Das in einer entspre
chenden Länge vorgesehene Transfersieb 42 wird zum anderen derart ge
führt, daß es als Abschirmung für die Trockenvorrichtung gegen von der
Mehrzylinder-Trockengruppe 30 stammende Gegenstände bzw. Ver
schmutzungen dient.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 3 wird die aus dem Spalt zwischen
den Preßwalzen 21 kommende Materialbahn direkt vom unteren Preß
filz 29b abgenommen. Hierzu wird die Materialbahn mittels einer Anpreß
walze 28 im Bereich einer der Umlenkrollen 22 an die von der Außenseite
des Endlosbandes 24 gebildete beheizte Fläche 11 angeklebt. Auch in die
ser Variante wird somit ohne ein die Materialbahn durchgehend an die
beheizte Fläche 11 anpressendes Siebband gearbeitet.
Grundsätzlich könnte erfindungsgemäß die Materialbahn auch - entweder
mit einem Transfersieb oder Transferfilz entsprechend der Ausführungs
form von Fig. 2 oder direkt mit dem Endlosband 24 entsprechend der Va
riante von Fig. 3 - vom oberen Preßfilz 29a der Pressenanordnung 20 ab
genommen werden.
Auch bei den mit Endlosbändern 24 arbeitenden Anordnungen gemäß
Fig. 2 und Fig. 3 können zur Erhöhung der Trockenleistung ein oder meh
rere Impingement-Hauben oder Impingement-Kästen vorgesehen sein, um
die Materialbahn zusätzlich mit z. B. Heißluft oder Heißdampf zu beauf
schlagen.
Die Endlosbänder 24 können auch jeweils leicht gekrümmt derart über
die Heizeinheiten 26 geführt werden, daß eine Anpressung der Material
bahn an das Endlosband 24 und eine gute Abdichtung der Heizeinheiten
26 gewährleistet ist. Eine derartige Krümmung der Endlosbänder 24 ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn zum Beheizen der Heizeinheiten 26
diese mit Dampf beaufschlagt werden.
Die Beheizung des Zylinders 14 bzw. des Zylindermantels sowie der End
losbänder 24 kann jeweils derart ungleichmäßig erfolgen, daß die
Trocknung in Bahnlaufrichtung intensiviert wird, indem z. B. für eine in
Bahnlaufrichtung zunehmende Temperatur der beheizten Fläche 11 bzw.
für eine sich in Bahnlaufrichtung steigernde Zufuhr von Trocknungsener
gie für die beheizte Fläche 11 gesorgt wird.
Die Erfindung ist besonders vorteilhaft einsetzbar bei der Herstellung von
Materialbahnen, deren Flächengewicht etwa 25 g/cm2 nicht unterschrei
tet, bevorzugt von Schreibpapier-, Druckpapier- und Kartonbahnen.
11
beheizte Fläche
14
Zylinder
16
Siebband
18
Saugwalze
20
Pressenanordnung
21
Preßwalze
22
Umlenkrolle
24
Endlosband
26
Heizeinheit
27
Transferfilz
28
Anpreßwalze
29
a oberer Preßfilz
29
b unterer Preßfilz
30
Mehrzylinder-Trockengruppe
31
Saugwalze
32
Trockenzylinder
33
Trockensieb
34
Heizeinrichtung
36
Sieb-Saugwalze
42
Transfersieb
Claims (22)
1. Verfahren zum Trocknen einer Materialbahn, insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn, bei dem die Materialbahn zumindest einer
beheizten Fläche (11) zugeführt und ununterbrochen in Kontakt mit
der beheizten Fläche (11) zumindest solange belassen wird, bis eine
zum Abnehmen der Materialbahn von der beheizten Fläche (11) aus
reichende Festigkeit der Materialbahn erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn direkt und insbesondere ohne Zwischenlage
eines oder mehrerer Siebbänder auf die beheizte Fläche (11) aufge
setzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als beheizte Fläche (11) eine glatte Fläche, insbesondere eine
glatte Metallfläche, vorgesehen wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als beheizte Fläche (11) eine endlose Fläche vorgesehen wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge, über welche die Materialbahn in Kontakt mit der be
heizten Fläche (11) belassen wird, größer, insbesondere wesentlich
größer, als der Umfang von in einer nachfolgenden Mehrzylinder-
Trockengruppe (30) verwendeten Trockenzylindern (32) gewählt
wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als beheizte Fläche (11) die Mantelfläche eines Zylinders (14)
vorgesehen wird, wobei bevorzugt der Durchmesser des Zylinders
(14) mehrere Meter, vorzugsweise etwa 4 bis 10 m beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zumindest im Bereich des Zylindermantels mehrschalig auf
gebauter Zylinder (14) verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylindermantel von einem insbesondere umlaufenden End
losband gebildet wird.
9. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mantelfläche des Zylinders (14) von innen, insbesondere
mittels eines heißen Fluids, und/oder von außen, insbesondere in
duktiv und/oder mittels IR-Strahlung, beheizt wird.
10. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als beheizte Fläche (11) die Außenfläche eines um zumindest
zwei Umlenkrollen (22) geführten Endlosbandes (24) vorgesehen
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenfläche des Endlosbandes (24) zumindest bereichsweise
durch wenigstens eine Heizeinheit (26) beheizt wird, die bevorzugt
innerhalb einer von dem Endlosband (24) gebildeten Schleife ange
ordnet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen den beiden Umlenkrollen (22) ein Vielfa
ches des Durchmessers der Umlenkrollen (22) beträgt.
13. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Umlenkrollen (22) in einem Zwischenraum zwischen
einer Pressenanordnung (20) und einer Mehrzylinder-Trockengruppe
(30) für die Materialbahn angeordnet wird und das Endlosband ins
besondere schräg nach unten oder nach oben aus dem Zwischen
raum herausragt.
14. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit einer Abnahmeeinrichtung für die Materialbahn, bevorzugt
mit zumindest einem Transfersieb (42) der Abnahmeeinrichtung, die
mit der beheizten Fläche (11) in Kontakt befindliche Materialbahn
vor herabfallenden und insbesondere von einer Mehrzylinder-
Trockengruppe (30) stammenden Gegenständen geschützt wird.
15. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn mittels eines. Siebbandes (16) in Kontakt mit
der beheizten Fläche (11) gehalten und insbesondere an die beheizte
Fläche (11) angepreßt wird.
16. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn insbesondere mittels einer Anpreßwalze (28)
an die beheizte Fläche (11) angeklebt wird.
17. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn mittels einer Saugwalze (18) von der beheizten
Fläche (11) abgenommen wird.
18. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Kontakt mit der beheizten Fläche (11) befindliche Ma
terialbahn zusätzlich mit einem heißen Fluid, insbesondere mit
Heißluft und/oder Heißdampf, beaufschlagt wird.
19. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn mit einem Trockengehalt von etwa 45 bis 55%
auf die beheizte Fläche (11) aufgesetzt und mit einem Trockengehalt
von etwa auf 55 bis 65% von der beheizten Fläche (11) abgenommen
wird.
20. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beheizte Fläche (11) unmittelbar nach einer Pressenanord
nung (20) und/oder unmittelbar vor einer Mehrzylinder-Trocken
gruppe (30) einer Maschine zur Herstellung der Materialbahn
und/oder unmittelbar vor einer weiteren Trockeneinheit, insbeson
dere einem Trockenzylinder, angeordnet wird.
21. Vorrichtung zum Trocknen einer Materialbahn, insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn, bevorzugt zur Durchführung des Verfah
rens nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, mit einer
beheizbaren Fläche (11), der die Materialbahn zuführbar und von
der die Materialbahn an einem Abnahmebereich wieder abnehmbar
ist, wobei die Länge der beheizten Fläche (11) derart bemessen ist,
daß die Materialbahn am Abnahmebereich eine zum Abnehmen der
Materialbahn ausreichende Festigkeit aufweist.
22. Trockenpartie einer Maschine zur Herstellung einer Materialbahn,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, mit zumindest einer
Vorrichtung nach Anspruch 21.
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