DE19943606C1 - Verfahren zur Beprobung von Gewässern - Google Patents
Verfahren zur Beprobung von GewässernInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Beprobung von Gewässern durch Einbringen, Füllen eines verschließbaren Gefäßes und Heraufholen desselben an die Wasseroberfläche. Bei dem Verfahren wird ein einseitig verschlossener Schlauch als Gefäß in die zu beprobende Gewässertiefe gebracht, dort von der offenen Seite her mit dem Wasser gefüllt und danach abschnittsweise abgeklemmt und an der Klemmstelle zugeschweißt. Der auf einen rohrförmigen Träger aufgebrachte Schlauch wird von dessen einer Seite abgezogen und das Wasser mittels einer Pumpe von der anderen Seite des Trägers her durch diesen dem Schlauchinneren zugeführt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bepro
bung von Gewässern gemäß Oberbegriff des An
spruches 1.
Für die Beurteilung von Gewässern werden Wasserproben aus
verschiedenen charakteristischen Schichten bzw. Wassertie
fen benötigt. Durch den zur Wasseroberfläche hin abnehmen
den Druck und die veränderte Temperatur ändert sich die
Löslichkeit der Gase in der Wasserprobe. Neben der flüssi
gen Phase der Probe ist natürlich auch die Gasphase von
großem Interesse.
Bei einem bekannten System wird der Probenehmer in die ge
wünschte Tiefe abgelassen und dabei immer durchflutet. Ein
am Seil herabfallendes Gewicht löst dann einen Verschließ
mechanismus aus. Für ein genaues Profil muß dabei jedoch
sehr häufig geschöpft werden, was sehr lange dauert und da
zu führt, daß das Boot abdriftet. Es kann nicht sicher ge
stellt werden, daß die Leine immer senkrecht nach unten
führt. Unterschiedliche Winkel führen zu erheblichen Tie
fenmeßfehlern. Es ist kaum möglich, sehr eng benachbarte
Proben zu nehmen. Der Füllvorgang leidet stark unter Zufäl
ligkeiten, denn die Wasserprobe stammt allenfalls aus der
weiteren Umgebung der gewünschten Stelle. Kontaminationen
können verschleppt werden. Die Probe muß praktisch immer in
andere Gefäße umgefüllt werden, was die Gefahr der Ver
schleppung von Kontaminationen oder Verlust der Gasphase
mit sich bringt. Für die Erfassung der Parameter Druck,
Temperatur etc. bei der Probenahme benötigt man ein eigenes
System. Es ist nicht möglich, bei der Probenahme Grenz
schichten mit Temperatursprüngen etc. zu entdecken und dort
gezielt zu beproben.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der WO 98/12
531 A1 bekannt. Die Druckschrift beschreibt ein Verfahren
zur Beprobung von Gewässern durch Einbringen eines ver
schließbaren Gefäßes in verschiedenen Gewässertiefen, Fül
len, Verschließen und Heraufholen desselben an die Wasser
oberfläche, wobei ein einseitig verschlossener Schlauch als
Gefäß in die zu beprobende Gewässertiefe gebracht wird,
dort von der offenen Seite her mit dem Wasser gefüllt und
danach verschlossen wird.
Ein ähnliches Verfahren ist aus der DE 32 35 946 A1 be
kannt.
Ferner ist aus der DE 27 53 865 A1 ein Probennahmeverfahren
bekannt, bei dem Milch abschnittsweise in einen Schlauch
gefüllt wird, wonach dieser abgeklemmt und an der Klemm
stelle zugeschweißt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend
von DE 32 35 946 A1 ein Verfahren zu Beprobung von Gewäs
sern anzugeben, das die genannten Nachteile nicht mehr auf
weist und es gestattet, Proben aus genau definierten Gewäs
serpositionen ohne Verfälschung zu entnehmen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Eine vorteilhafte Aus
gestaltung des Verfahrens ist im Unteranspruch beschrieben.
Einzelheiten des Verfahrens werden im Folgenden anhand
der Figuren näher erläutert. Es zeigen
die Fig. 1 eine Prinzipdarstellung des Verfahrens und
die Fig. 2 einen Wasserprobensammler, mit dem das Verfah
ren ausgeübt wird.
Das Verfahren dient zur Beprobung von Gewässern, wobei ein
verschließbares Gefäß in verschiedene Gewässertiefen abge
senkt und dort gefüllt wird. Dies geschieht dadurch, daß
ein längeres Stück eines einseitig verschlossenen Folien
schlauches 1 als Gefäß mit einem tauchfähigen Gerät, einem
sogenannten Wasserprobensammler oder Roboter in die zu be
probende Gewässertiefe gebracht wird, dort von der offenen
Seite her mit dem Wasser 2 aus der Umgebung gefüllt und da
nach abschnittsweise abgeklemmt und an der Klemmstelle 3
mit einer Schweißzange 6 wieder zugeschweißt wird (siehe
die Fig. 1). Dadurch bildet sich anstatt des durchgehenden
Schlauches eine Reihe von verschlossenen Beuteln bzw. Fo
lienbehältnissen 4, die jeweils eine Probenmenge 5 enthal
ten. Das Befüllen der Beutel 4 bzw. des Schlauches 1 ge
schieht dadurch, daß der auf einen rohrförmigen Träger 7
zum Beispiel zieharmonikaartig aufgebrachte Schlauch 1 von
dessen einer Seite 8, dem Austrittsende abgezogen und das
Wasser
2 über einen Verbindungsschlauch 11 mittels einer Pumpe 10
von der anderen Seite 9 des Trägers 7 her durch diesen dem
Schlauchinneren zugeführt wird. Das Ab- bzw. Zuschweißen
des Schlauches 1 durch Zusammenklemmen mit der Schweißzange
6 erfolgt dabei, in Strömungs- bzw. Füllrichtung gesehen,
hinter dem Träger 7. Um das bzw. an dem einen Ende 8 das
Austrittsendes des Trägerrohres 7 ist eine über dessen Um
fang hinausragende Dichtung 12 angebracht, die ein Rücklau
fen des aus dem Trägerrohr in den Schlauch 1 fließenden
Wassers in den Zwischenraum zwischen dem Schlauch 1 und dem
Trägerrohr 7 verhindert.
Mit dem Verfahren kann sehr schnell ein komplettes Profil
sowohl horizontal als auch vertikal beprobt werden, ohne
daß dieser Vorgang durch Heraufziehen des Schöpfers unter
brochen wird. Hierdurch wird insbesondere bei Tiefseeproben
ein beachtlicher Zeitgewinn erzielt. Die Proben können in
jeder gewünschten Wassertiefe gefüllt und endgültig in ein
sehr billiges Gefäß abgepackt und unmittelbar danach im
Boot eingefroren werden. Alle Teile der Apparatur werden in
der jeweiligen Tiefe mit dem Wasser der Umgebung gespült,
so daß Verschleppungen nahezu ausgeschlossen sind. Ein Ver
lust der Gasphase ist ausgeschlossen. Die Wasserprobe wird
unter dem hydrostatischen Druck, unter dem sich die Schöpf
einrichtung befindet, verpackt. Ausgasungen beim Transport
der Folienbeutel zur Wasseroberfläche wirken sich nicht ne
gativ aus. Der Folienbeutel kann unmittelbar nach der Pro
benahme wie ein Septum angestochen werden, um eine Gasprobe
zu entnehmen. Die Proben können in beliebiger Tiefe und be
liebiger Menge entnommen werden. Durch eine Druckmessung
wird die wahre Tiefe ermittelt. Druck und Temperatur und
gegebenenfalls ein Videobild stehen dem Bedienungspersonal
jederzeit online zur Verfügung. Dadurch kann eine Probenah
me ganz gezielt erfolgen.
In der Fig. 2 ist ein Wasserprobensammler ohne den Folien
schlauch 1 und die weiteren Schlauchverbindungen oder Lei
tungen schematisch dargestellt, mit welchen Unterwasserpro
ben nach dem im vorstehenden beschriebenen Verfahren genom
men werden können. Der Wasserprobensammler weist einen Rah
men 13 auf, an dessen einer Längsseite das Tägerrohr 7 an
geordnet ist, dessen Austrittsende 8 dem Rahmeninneren zu
gewendet ist. Hinter dem Austrittsende 8 sitzt die Schweiß
zange 6, die durch einen Hydraulikzylinder 14 betätigt
wird. Hinter der Schweißzange 6 ist unter dem Rahmen 13 ein
Netz 15 gespannt, auf welchem die Beutel 4 nach dem Ab
schweißen zu liegen kommen. Die Pumpe 10 mit einem Druckbe
hälter 16 ist auf der anderen Seite des Rahmens 13 ange
bracht. Auf den Rahmen 13 befinden sich weiterhin die
Steuerung 17, die Sensorik 18 für Druck und Temperatur, ein
Feinfilter 21 für Umgebungswasser, eine Beleuchtung 19, so
wie eine Videokamera 20. Neben dem Trägerrohr 7 ist ein
Pumpzylinder 22 mit seinem Betätigungszylinder 23 angeord
net.
Claims (2)
1. Verfahren zur Beprobung von Gewässern durch Einbringen
eines verschließbaren Gefäßes in verschiedene Gewässer
tiefen, Füllen, Verschließen und Heraufholen desselben
an die Wasseroberfläche, wobei ein einseitig ver
schlossener Schlauch (1) als Gefäß in die zu beprobende
Gewässertiefe gebracht wird, dort von der offenen Seite
her mit dem Wasser (2) gefüllt und danach verschlossen
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der einseitig verschlossene Schlauch (1) nach dem Füllen mit Wasser zum Verschließen abschnittsweise abgeklemmt und an der Klemmstelle (3) zugeschweißt wird und
- b) der auf einen rohrförmigen Träger (7) aufgebrachte Schlauch (1) von dessen einer Seite (8) abgezogen und das Wasser (2) mittels einer Pumpe (10) von der ande ren Seite (9) des Trägers (7) her durch diesen dem Schlauchinneren zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Vorrichtung als Wasserprobensammler verwendet wird, die die folgenden Merk
male aufweist:
- a) einen Rahmen (13), an dessen einer Längsseite das Trä gerrohr (7) angeordnet ist, dessen Austrittsende (8) dem Rahmeninneren zugewendet ist,
- b) hinter dem Austrittsende (8) sitzt eine Schweißzange (6), die durch einen Hydraulikzylinder (14) betätigt wird, und
- c) hinter der Schweißzange (6) ist unter dem Rahmen (13) ein Netz (15) gespannt, auf welchem die einzelnen Beutel (4) nach dem Abschweißen zu liegen kommen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999143606 DE19943606C1 (de) | 1999-09-11 | 1999-09-11 | Verfahren zur Beprobung von Gewässern |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999143606 DE19943606C1 (de) | 1999-09-11 | 1999-09-11 | Verfahren zur Beprobung von Gewässern |
Publications (1)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1999143606 Expired - Fee Related DE19943606C1 (de) | 1999-09-11 | 1999-09-11 | Verfahren zur Beprobung von Gewässern |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19943606C1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1999
- 1999-09-11 DE DE1999143606 patent/DE19943606C1/de not_active Expired - Fee Related
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