DE102007017816A1 - Adaptervorrichtung für Behälter zur kontaminationsfreien Entnahme deren Inhalts - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Adaptervorrichtung zur kontaminationsfreien Entnahme eines Stoffes aus einem Behälter (1), bei welcher die Adaptervorrichtung einen Grundkörper (5) aufweist, der mit dem Behälter (1) über einen offenen Abschnitt, einen Verschluss des Behälters (1) umgebend, dichtend verbindbar ist und der mindestens einen schlauchförmigen Eingriff (3, 4) aufweist, über den ein in dem Behälter (1) vorhandener Stoff, ohne mit diesem in Berührung zu kommen, zugänglich ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Adaptervorrichtung für einen Behälter und ein Verfahren zur kontaminationsfreien Entnahme dessen Inhalts unter Verwendung der Adaptervorrichtung.
- Seit mehreren Jahren wird eine Reihe von Stoffen, die in hohem Maße eine Kontaminationsgefährdung der Umgebung, wenn sie mit dieser in Kontakt kommen, oder der mit ihnen arbeitenden Personen darstellen und die für ihre Verwendung oder Weiterverarbeitung einen bestimmten Reinheitsgrad aufweisen müssen, verwendet. Derartige Stof fe, die entweder Ausgangsstoffe, Zwischenprodukte oder Endprodukte sein können, werden in verschiedenartigen Behältern, wie z. B. Fässern oder Säcken, transportiert, gelagert oder geliefert. In einigen Fällen kann es notwendig sein, eine Probe der Stoffe aus den entsprechenden Behältern zu entnehmen. Eine solche Probeentnahme wird durchgeführt, um die Qualität oder den Reinheitsgrad der Ausgangsstoffe, Zwischenprodukte oder Endprodukte zu ermitteln. Viele Industriezweige führen solche Probeentnahmen auch zur Überprüfung der Produktionsprozesse durch.
- Als bisherige Lösung zur Entnahme von Proben werden Kabinen verwendet, die eine gezielte Luftströmung aufweisen, in der der Anwender den entsprechenden Behälter öffnet und eine Probe des Stoffes entnimmt, wobei der Anwender selbst und die Kabine mit dem Stoff kontaminiert werden. Handelt es sich bei dem zu überprüfenden Stoff um einen Gefahrstoff, darf der Anwender mit dem Gefahrstoff nicht in Berührung kommen, womit die Verwendung einer Kabine mit gezielter Luftströmung ausscheidet. In diesem Fall werden Isolatoren verwendet, in die der Benutzer über Handschuheinsätze eingreifen und eine Probe über ein Schleusensystem aus dem Isolator entnehmen kann.
- Neben einer Probeentnahme kann es auch erforderlich sein, eine Teilmenge oder den vollständigen Inhalt aus dem Behälter z. B. zum Wiegen oder zur Überführung des Stoffes in eine nächste Stufe zu entnehmen. Bei dieser Entnahme oder Teilentnahme werden ebenfalls Kabinen mit gezielter Luftströmung zur Vermeidung einer Kontamination der Umgebung oder Isolatoren zum Schutz des Benutzers verwendet. Nachteile dieser Technologien sind, dass die Kabinen oder die Isolatoren bei einem andersartigen Stoff als dem vorhergehenden gereinigt werden müssen, wodurch Kosten entstehen, und dass eine Kabine oder ein Isolator an jedem Ort, an dem Stoffe in Behältern zu überprüfen oder zu entnehmen sind, aufgestellt werden müssen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Adaptervorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, welche/welches es ermöglicht, eine bestimmte Menge eines in einem Behälter vorhandenen Stoffes ohne Gefährdung des Anwenders und ohne Kontamination der Umgebung zu entnehmen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 5 gelöst.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Grundgedanke der Erfindung ist es, eine Adaptervorrichtung zu schaffen, die einen Grundkörper aufweist, der mit dem zu entleerenden Behälter verbunden wird und der mindestens einen schlauchförmigen Eingriff aufweist, über den der in dem Behälter vorhandene Stoff zugänglich ist. Dieser Eingriff kann weiterhin als eine Schleuse dienen, die derart funktioniert, dass ein Teil des Stoffes in den Eingriff gezogen wird und der Eingriff an einer beliebigen Stelle zweimal abgebunden und zwischen den Abbindestellen getrennt wird, wodurch der Stoff kontaminationsfrei und ohne Gefährdung des Benutzers entnommen werden kann. Außerdem kann der Hauptkörper einen verlängerten Abschnitt aufweisen, in den der Behälter teilweise oder vollständig entleert wird, wobei diese entnommene Mengen des Stoffes wiederum durch zweimaliges Abbinden und Trennen zwischen den Abbindestellen kontaminationsfrei und ohne Gefährdung des Benutzers von dem Behälter getrennt werden kann. Weiterhin kann der Grundkörper der Vorrichtung einen Anschluss aufweisen, über den der in dem Behälter vorhandene Stoff einer nächsten Stufe zuführbar ist.
- Es werden im Folgenden bevorzugte Ausführungsformen unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
-
1 zeigt die Adaptervorrichtung einer ersten Ausführungsform vor dem Verbinden mit dem den Stoff enthaltenden Behälter, -
2 zeigt die mit dem zu entleerenden Behälter verbundene Adaptervorrichtung, -
3 zeigt das Öffnen des den Stoff enthaltenen Behälters, -
4 zeigt eine Probeentnahme über einen der Eingriffe, -
5 zeigt das kontaminationsfreie Trennen der Probe von der Adaptervorrichtung, -
6 zeigt das Schließen des den Stoff enthaltenden Behälters über zwei Eingriffe, -
7 zeigt das kontaminationsfreie Abtrennen der Adaptervorrichtung von dem Behälter, -
8 zeigt den verschlossenen Behälter und die abgetrennte Adaptervorrichtung, -
9a –9d zeigen die Entnahme des Restes einer Adaptervorrichtung mittels einer weiteren Adaptervorrichtung zum Zwecke einer weiteren Probeentnahme oder einer weiteren Entleerung, -
10 zeigt eine zweite Ausführungsform der Adaptervorrichtung, -
11 zeigt die mit dem Behälter, der den zu entnehmenden Stoff enthält, verbundene Adaptervorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform, -
12 zeigt eine Teilentleerung des den Stoff enthaltenden Behälters mittels der Adaptervorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform, -
13 zeigt die zur Trennung vorbereitete zweimal abgebundene Adaptervorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform, -
14 zeigt die zwischen den Abbindestellen getrennte Adaptervorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform, -
15a –15e zeigen eine vollständige Entleerung des den Stoff enthaltenden Behälters unter Verwendung der Adaptervorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform und -
16a –16f zeigen die vollständige Entleerung des den Stoff enthaltenden Behälters unter Verwendung des Anschlusses der Adaptervorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform für die Überführung des Stoffes in eine nächste Stufe. -
1 zeigt eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei die Adaptervorrichtung einen Grundkörper5 , Eingriffe3 und mindestens einen Eingriff4 aufweist. Die Adaptervorrichtung ist mit einem Behälter1 , der einen weiteren Behälter2 enthält, noch nicht verbunden. Unter Bezug auf2 wird der Grundkörper5 mit einer Befestigungsvorrichtung8 , vorzugsweise einem O-Ring, an dem Behälter1 befestigt. Über die Eingriffe3 kann der Anwender den Verschluss des Behälters2 , wie in3 gezeigt, öffnen. Sollte der Behälter1 keinen weiteren Behälter2 enthalten, kann die Adaptervorrichtung ebenfalls verwendet werden. In diesem Fall müsste der Verschluss des Behälters1 erst nach Befestigung der Adaptervorrichtung entfernt und nach Entnahme der Probe vor dem Entfernen der Adaptervorrichtung wieder auf den Behälter gesetzt werden. Aus Gründen der Praxisnähe wird aber in der weiteren Beschreibung davon ausgegangen, dass der Stoff in einem weiteren Behälter2 in dem Behälter1 vorhanden ist. Der Behälter2 , der den Stoff enthält, wird ebenfalls über eine Befestigungsvorrichtung9 , die von außen um die Adaptervorrichtung angelegt wird, befestigt (3 ). Der in dem Behälter2 enthaltene Stoff ist nach Befestigung des Behälters2 über die Eingriffe3 und4 zugänglich. Wie in4 gezeigt, kann der Anwender über einen der Eingriffe3 ,4 , wobei der Eingriff in4 über den Eingriff4 erfolgt, eine Probe aus dem Behälter2 entnehmen und in den aus der Adaptervorrichtung herausgezogenen Eingriff4 zurückziehen. Um die genommene Probe von dem Behälter1 mit der Adaptervorrichtung kontaminationsfrei zu trennen, wird der Eingriff4 zweimal abgebunden und zwischen den Abbindestellen getrennt (5 ). Nachdem eine für eine Probe ausreichende Menge dem Behäl ter2 entnommen wurde, kann, wie in6 gezeigt, der innere Behälter2 über die Eingriffe3 nach Entfernen der Befestigungsvorrichtung9 wieder geschlossen werden. Zu diesem Zeitpunkt muss der Eingriff4 noch nicht zwischen den Abbindestellen getrennt worden sein, sondern dieses kann auch nach dem Schließen des Behälters2 erfolgen. Falls keine weitere Probeentnahme über einen der Eingriffe3 erwünscht ist, kann die Adaptervorrichtung oberhalb des Behälters1 ebenfalls zweimal abgebunden und zwischen den Abbindestellen getrennt werden, wodurch der Behälter1 kontaminationsfrei von der Adaptervorrichtung getrennt wird (7 ). Ist die Adaptervorrichtung an einem Behälter1 , der einen Behälter2 aufweist, nach Entfernen des Deckels befestigt worden, wird der Rest der Adaptervorrichtung (Restfolie), der den Behälter1 verschließt, bis zur nächsten Stoffentnahme nicht wieder entfernt. Sollte es erwünscht sein, die Restfolie zu entfernen z. B. um einen Verschluss auf den Behälter1 zu setzen oder eine Probe zu ziehen, kann dies ebenfalls, wie in9 –9d gezeigt, kontaminationsfrei mit einer Adaptervorrichtung erreicht werden, indem die Restfolie von einer an den Behälter1 angebrachten Adaptervorrichtung eingeschlossen (9a ) und der Rest der vorherigen Adaptervorrichtung samt Befestigung wie eine Probe in den Eingriff4 gezogen und durch zweimaliges Abbinden und Trennen zwischen den Abbindestellen des Eingriffes4 kontaminationsfrei von dem Behälter1 getrennt wird (9c und9d ). - In
10 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung dargstellt, wobei der Grundkörper5 weiterhin einen verlängerten Abschnitt6 und einen Anschluss7 aufweist. Unter Bezug auf11 wird die Adaptervorrichtung wiederum wie bei der ersten Ausführungsform über einen offenen Abschnitt des Grundkörpers5 mit dem Behälter1 mittels einer Verbindungsvorrichtung8 verbunden. Sollte der Überbehälter1 wiederum einen Behälter2 aufweisen, kann dieser über die Eingriffe3 geöffnet und mit einer Befestigungsvorrichtung9 befestigt werden. Darauffolgend kann, wie in12 gezeigt, ein Teil des Inhaltes des Behälters2 in den verlängerten Abschnitt6 des Grundkörpers der Adaptervorrichtung, der z. B. auf einer Waage10 positioniert ist, gefüllt werden. Für diesen Entleervorgang ist es vorteilhaft, die Eingriff3 in den Innenraum des Grundkörpers zu ziehen, um ein Volllaufen der Eingriffe3 mit dem Stoff zu verhindern. Nachdem die gewünschte Menge des Stoffes in den verlängerten Abschnitt6 gefüllt worden ist, kann dieser zweimal abgebunden werden (13 ) und zwischen den Abbindestellen getrennt werden, wodurch der gewünschte Teil des Stoffes von dem Behälter mit der Adaptervorrichtung getrennt werden kann (14 ). Falls es gewünscht ist, kann die Adaptervorrichtung, wie in den7 und8 gezeigt, von dem Behälter1 getrennt werden. - In den
15a –15e wird die zweite Ausführungsform der Erfindung in der gleichen Weise verwendet wie in den11 bis14 , mit dem Unterschied, dass die Eingriffe3 nicht in den Innenraum gezogen sind, sondern abgebunden sind, um ein Volllaufen der Eingriffe3 mit dem Stoff zu verhindern und dass der Behälter1 vollständig in den verlängerten Abschnitt6 des Grundkörpers entleert wird. Die Adaptervorrichtung wird von dem Behälter1 ebenfalls durch zweimaliges Abbinden und Trennen zwischen den Abbindestellen von dem verlängerten Abschnitt6 getrennt, wobei das zweimalige Abbinden wahlweise oberhalb oder unterhalb der Eingriffe3 durchgeführt werden kann. - Weiterhin können beide Ausführungsformen unter Bezug auf die
16a –16f und1 einen Anschluss7 , wobei in den16a –16f die zweite Ausführungsform dargestellt ist, aufweisen. Dieser Anschluss7 kann als Anschluss an eine weitere Stufe dienen. Nachdem die Adaptervorrichtung, wie in den vorhergehenden Ausführungsformen mit dem Behälter verbunden worden ist, kann der Anschluss7 mit der nächsten Stufe11 (16b ), der der Stoff zugeführt werden soll, verbunden und nach dem Öffnen des Anschlusses7 der in dem Behälter1 oder2 vor handene Stoff der nächsten Stufe11 zugeführt werden (16c und16d ). Der leere Behälter1 kann wiederum durch zweimaliges Abbinden und Trennen zwischen den Abbindestellen von der nächsten Stufe11 getrennt werden (16e und16f ).
Claims (8)
- Adaptervorrichtung zur kontaminationsfreien Entnahme eines Stoffes aus einem Behälter (
1 ), wobei die Adaptervorrichtung einen Grundkörper (5 ) aufweist, der mit dem Behälter (1 ) über einen offenen Abschnitt, einen Verschluss des Behälters (1 ) umgebend, dichtend verbindbar ist und der mindestens einen schlauchförmigen Eingriff (3 ,4 ) aufweist, über den ein in dem Behälter (1 ) vorhandener Stoff, ohne mit diesem in Berührung zu kommen, zugänglich ist. - Adaptervorrichtung gemäß Anspruch 1, wobei der Grundkörper (
5 ) zwei Eingriffe (3 ), vorzugsweise Handschuhe, über die der in dem Behälter (1 ) vorhandene Stoff zugänglich ist, und mindestens einen weiteren Eingriff (4 ), vorzugsweise einen Probeentnahmebeutel, in den die über die Handschuhe (3 ) oder (4 ) genommene Probe führbar ist, aufweist. - Adaptervorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei der Grundkörper (
5 ) einen verlängerten Abschnitt (6 ), in den der Behälter (1 ) teilweise oder vollständig entleerbar ist, aufweist. - Adaptervorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper (
5 ) einen weiteren Anschluss (7 ) aufweist, über den der Behälter (1 ) verwendungsgemäß in eine nächste Stufe entleerbar ist. - Verfahren zur kontaminationsfreien Entnahme eines Stoffes aus einem Behälter (
1 ) unter Verwendung der Vorrichtung gemäß ei nem der vorhergehenden Ansprüche, welches folgende Verfahrensschritte aufweist: (a) Verbinden der Vorrichtung mit einem Behälter (1 ), der den Stoff enthält; (b) Öffnen des den Stoff enthaltenden Behälters über die Adaptervorrichtung; (c) Ausschleusen einer gewünschten Menge des Stoffes über die Adaptervorrichtung. - Verfahren gemäß Anspruch 5 zur kontaminationsfreien Entnahme eines Stoffes aus einem Behälter (
1 ), wobei im Verfahrensschritt (3 ) eine Probe des Stoffes in einen der schlauchförmigen Eingriffe geführt wird und durch zweimaliges Abbinden und Trennen dazwischen ohne Kontakt mit der Umgebung von dem Behälter (1 ) trennbar ist. - Verfahren gemäß Anspruch 5 oder 6 zur kontaminationsfreien Entnahme eines Stoffes aus einem Behälter (
1 ), wobei im Verfahrensschritt (3 ) der Stoff in den verlängerten Abschnitt (6 ) der Adaptervorrichtung geführt wird und durch zweimaliges Abbinden des verlängerten Abschnittes (6 ) und Trennen dazwischen ohne Kontakt mit der Umgebung von dem Behälter (1 ) trennbar ist. - Verfahren gemäß einem der Ansprüche 5 bis 7 zur kontaminationsfreien Entnahme eines Stoffes aus einem Behälter (
1 ), wobei im Verfahrensschritt (3 ) der Stoff über den weiteren Anschluss (7 ) einer nächsten Stufe zugeführt wird.
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