DE258689C - - Google Patents
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
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-
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-
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Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Processing Of Solid Wastes (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 258689 KLASSE 16. .GRUPPE
AUGUST SOMMERMEYER in BERLIN.
Bewegung des Rohmaterials.
Im Laufe der letzten 20 Jahre hat sich eine besondere Industrie herausgebildet, welche die
Verarbeitung von Tierkadavern, Schlachtabfällen u. dgl. zum Gegenstande.hat. Die sämtliehen
hierfür angewendeten Verfahren beruhen darauf, daß das Rohmaterial in besonderen Vorrichtungen
der Einleitung von gesättigtem, gespanntem Wasserdampf oder den Dämpfen von.
fettlösenden Mitteln, wie Benzin, Tetrachlorkohlenstoff,
Schwefelkohlenstoff u. dgl. ausgesetzt wird. Bei dieser Behandlung wird dem Rohmaterial das Fett und das Eigenwasser entzogen,
so daß zum Schluß ein mehr oder weniger von Fett und Eigenwasser befreiter Rückstand
verbleibt, der zu einem unbegrenzt haltbaren Pulver eingetrocknet werden kann, während die
in flüssiger Form abgesonderten Extraktivstoffe Fett- und Eigenwasser (letzteres mehr oder
weniger mit Leimsubstanzen beladen) für sich als Nebenprodukte gewonnen werden.
Allen für die Durchführung dieses Verfahrens bisher konstruierten und hergestellten Vorrichtungen
haftet gleichmäßig ein Fehler an, nämlich derjenige, daß man an eine bestimmte Leistungsfähigkeit der Vorrichtungen gebunden
ist, die sich nach deren Größe richtet.
Bei den meisten Systemen wird die Kochung und Trocknung hintereinander in ein und derselben
Vorrichtung durchgeführt, so daß diese also erst wieder mit neuem Rohmaterial gefüllt
werden kann, wenn Koch- und Trockenprozeß nacheinander durchgeführt sind und die
Vorrichtung entleert worden ist. Man hat sich nun in der Weise zu helfen gesucht, daß man für
Kochung und Trocknung getrennte Vorrichtungen eingeführt hat, so daß also die für den
Kochprozeß bestimmte bereits wieder beschickt werden kann, wenn das in ihr durchgekochte
Rohmaterial in den Trockenapparat entleert worden ist. Immerhin ist es auch hier nicht möglieh,
die Leistungsfähigkeit der Kochvorrichtung über die für die Durchführung des Kochprozesses
erforderliche Zeit und das dem Behälter eigene Fassungsvermögen hinaus auszudehnen. Bei
dieser Sachlage war man bisher stets gezwungen, in großen Anstalten, denen dauernd größere
Quantitäten von Kadavermaterial, Schlachtabfällen usw. zugeführt wurden, eine relativ große
Anzahl von Vorrichtungen mit relativ großem Fassungsvermögen aufzustellen. Dadurch erwuchs
weiter die Notwendigkeit, die erforderlichen Räume erheblich groß zu gestalten. Es
liegt auf der Hand, daß dadurch gleichzeitig die Anlagekosten sich nicht unwensetlich verteuern.
Andererseits erforderten diese großen Anlagen bei der großen Anzahl der Vorrichtungen einen
nicht unerheblichen Aufwand an Bedienungspersonal.
Alledem konnte man nur dadurch begegnen, daß man das bisherige intermittierende Verfahren
in ein kontinuierliches umwandelte. Das ist durch das den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bildende Verfahren geschehen. Dasselbe hat mit den bisher angewendeten Extraktionsverfahren
gemeinsam die Anwendung der extrahierenden Mittel, nämlich entweder gesättigten Wasserdampf von mehr oder weniger
Spannung, oder fettlösende Mittel, wie Benzin,
Schwefelkohlenstoff usw., welche in einem ringsum geschlossenen Gefäßsystem auf das Rohmaterial
zur Einwirkung gelangen.
Das neue Verfahren besteht darin, daß das Rohmaterial kontinuierlich oder portionenweise
ohne Aufhebung des in der Vorrichtung herrschenden Druckes in diese eingeführt und hier
der Einwirkung der extiahierenden Mittel ausgesetzt wird, während das aufgeschlossene Material,
also die gesamten Aufschlußprodukte, ebenfalls ohne Aufhebung des Druckes stetig aus
der Vorrichtung entfernt und Trennungs- oder Aufnahmebehältern zugeführt werden, in denen
der gleiche Druck wie im Aufschließgefäß herrscht. Durch dauernde Bewegung des Materials
innerhalb der Vorrichtung wird für entsprechende Zerkleinerung und Aufschließung
des bereits extrahierten Rohmaterials gesorgt. Zur Durchführung dieses Verfahrens dient
beispielsweise die in der Zeichnung abgebildete Vorrichtung. Diese besteht aus einem liegenden,
einwandigen Extraktor A, in dem eine zylindrisch oder konisch gestaltete Siebtrommel
B angeordnet ist. Letztere hat einen, die Außenwand des Gefäßes durchdringenden Zuführungskanal
C für das Rohmaterial, der entsprechend weit zu dimensionieren ist. An dem
unteren Ende des Kochgefäßes ist ein Auslaufstutzen D angeordnet, der gleichfalls entsprechend
weit sein muß und mit den für die weitere Verarbeitung der Produkte des Kochprozesses
erforderlichen Nebengefäßen in Verbindung steht. Unterhalb der Siebtrommel ist eine Transport vorrichtung E angeordnet, welche
das extrahierte und zerkleinerte Rohmaterial ebenso wie auch die extrahierten Flüssigkeiten,
Eigenwasser und Fett, kontinuierlich nach dem Auslaufstutzen D fördert.
Durch ein Rädervorgelege F wird die Siebtrommel
während des Extraktionsprozesses dauernd in Umdrehung versetzt, so daß also für eine genügende Zerkleinerung des bereits extrahierten
Rohmaterials gesorgt ist. Dasselbe fällt dann durch die Löcher der Siebtrommel B hindurch,
wird von der Transportvorrichtung E aufgenommen und kontinuierlich dem Auslaufstutzen
D zugeführt.
Für die Zuführung des Rohmaterials in das unter Druck stehende Extraktionsgefäß sind
besondere Vorrichtungen notwendig. Bei der dargestellten Ausführungsform ist z. B. der Weg
gewählt, daß der Zuführungskanal C nach oben hin an einem besonderen Einfüllbehälter G angeschlossen
ist, der am besten so dimensioniert ist, daß er so viel Rohmaterial aufnehmen kann,
wie in einem bestimmten Zeitraum in dem Kochgefäß verarbeitet wird. Dieser Aufnahmebehälter
G wird gegen den Zuführungskanal C durch ein dampfdicht schließendes Absperrorgan
H abgeschlossen. Desgleichen ist er an seinem oberen Teil mit einem dampf dichtschließenden
Deckel / versehen. Ferner ist zwischen dem Aufnahmebehälter G und dem Aufschließgefäß A ein durch Ventil L abschließbares
Druckausgleichrohr vorhanden. Schließlieh ist amAufnahmebehäHerGeinAbblasrohrikf
mit Ventil N vorgesehen, um den Aufnahmebehälter mit der Atmosphäre in Verbindung zu
bringen.
Die Beschickung des Apparates erfolgt nun in der Weise, daß zunächst die Vorrichtung bei
geöffnetem Abschlußorgan H und geöffnetem Deckel / gefüllt wird, darnach wird der Deckel /
geschlossen, und nun der Extraktionsprozeß durch Einführung des extrahierenden Mittels
durch das Ventil und Rohr O eingeleitet. Nach einer bestimmten Zeit, nach der ein Teil des
Rohmaterials aufgeschlossen ist, wild das Absperrorgan H und das Ventil L geschlossen und
nunmehr der in dem Füllbehälter G vorhandene Dampfdruck durch Öffnung des Ventils JV abgeblasen.
Sodann wird der Deckel /geöffnet, das Gefäß G neu gefüllt, der Deckel / wieder
geschlossen und nach Absperrung des Ventils JV und durch öffnung des Ventils L der Behälter G
wieder unter Druck gesetzt. Nachdem Diuckausgleich stattgefunden hat, wird das Absperrorgan
H wieder geöffnet, so daß der Inhalt des Gefäßes G in den Aufschließapparat hineinfallen
kann.
Sobald man am Schauglas P wahrgenommen hat, daß der Behälter G entleert ist, kann man
dense1 ben durch Schließen des Absperrorganes H und des Ventils L und durch nacheinanderfolgende
öffnung des Ventils JV und des Deckels / für weitere Aufnahme von Material
bereitstellen. An Stelle dieses schleusenartigen Organes kann man selbstverständlich auch jede
andere Zuführungsvorrichtung benutzen, welche es gestattet, das Material kontinuierlich ohne
Aufhebung des Druckes dem Aufschließgefäß zuzuführen. In gleicher Weise kann auch die
Abführung des Materials geschehen, so beispielsweise indem nach der Trennung der flüssigen
von den festen Aufschließbestandteilen die ]etzteren durch eine dampf dichtschließende Schnecke
unter Druck aus der Vorrichtung herausgepreßt werden.
Das Verfahren löst, wie oben bereits dargelegt, die Aufgabe, kontinuierlich das Kadavermaterial
aufzuschließen, so daß eine außerordentliche Leistungsfähigkeit der Vorrichtungen erreicht
wird, welche diejenige der bisher bekannten, im unterbrochenen Betriebe arbeitenden um das
Vielfache übertrifft. Das Verfahren bietet den weiteren Vorzug, daß man bei der Schnelligkeit
der Arbeit auch auf das Minimum der zur Aufschließung des Materials notwendigen Extraktionsbehandlung
herabgehen kann, so daß beispielsweise die leimgebende Substanz im wesentliehen
in den festen Rückständen verbleibt und möglichst wenig Leim in die Brühe gelangt.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι. Verfahren zur Verarbeitung von Tierkadavern, Schlachtabfällen u. dgl. durch Behandlung des Rohmaterials mit aufschließenden Mitteln, z. B. Wasserdampf unter Druck, und unter dauernder Bewegung des Rohmaterials, dadurch gekennzeichnet, daß die festen und die flüssigen Produkte der Behandlung ungetrennt stetig aus dem Apparat entfernt und einem unter demselben Druck stehenden Aufnahmebehälter zugeführt werden, während gleichzeitig weiteres Rohmaterial ohne Betriebsunterbrechung und ohne Aufhebung des Druckes nachgefüllt wird,, wobei durch Einschaltung von Siebvorrichtungen verhindert wird, daß noch nicht genügend aufgeschlossenes Material in den Aufnahmebehälter übertritt.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an den Einfüllkanal (C) anschließend ein Aufnahmebehälter (G) angeordnet ist, der einerseits durch ein. Abschlußorgan (z. B. Klappe H) und andererseits durch den Deckel (J) dampfelicht abgeschlossen werden kann, und durch ein Druckausgleichrohr (K) mit dem Aufschließbehälter (A) und durch ein anderes Rohr (M) mit der Außenluft in Verbindung steht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE258689C true DE258689C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=516491
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT258689D Expired DE258689C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE258689C (de) |
-
0
- DE DENDAT258689D patent/DE258689C/de not_active Expired
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