DE10129905B4

DE10129905B4 - Vorrichtung zur Aufnahme, Zwischenspeicherung und Komprimierung von Abfallstoffen

Info

Publication number: DE10129905B4
Application number: DE10129905A
Authority: DE
Inventors: Claus Hoffjann; Joachim Hoehne; Hans-Jürgen Heinrich
Original assignee: Airbus Operations GmbH
Current assignee: Airbus Operations GmbH
Priority date: 2001-06-07
Filing date: 2001-06-21
Publication date: 2004-04-15
Anticipated expiration: 2021-06-22
Also published as: DE10129905A1

Abstract

Vorrichtung zur Aufnahme, Zwischenspeicherung und Komprimierung von Abfallstoffen in flüssiger, pastöser und/oder fester Form, welche beim Catering in Flugzeugen, Bussen, Bahnen oder auf Schiften anfallen, wobei eine Druckeinrichtung (8,9) einer Müllpresse (2), die von einem den gesamten Funktionsablauf kontrollierenden Steuerelement (7) gesteuert wird, zur Komprimierung der Abfallstoffe (1a, 1b) durch mechanischen Druck in einer oder mehreren beliebigen Richtungen in einem Behältnis (4) angeordnet ist, und dass die aus den Abfallstoffen herausgepressten Flüssigkeitsanteile aus dem Behältnis (4) über ein Abflussystem entsorgt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlussystem als ein Kupplungssystem (5) zur Verbindung des Behältnisses (4) mit einem Vakuum-Entsorgungssystem (6a) ausgebildet ist, und dass sich der oberhalb der Müllpresse (2) im Behältnis (4) befindende Abfallschacht auch während eines Pressvorganges mit Abfallstoffen derart beschickbar ausgeführt ist, dass eine Aufnahme und Zwischenlagerung der Abfallstoffe im Behältnis erfolgt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme, Zwischenspeicherung und Komprimierung von Abfallstoffen in flüssiger, pastöser und/oder fester Form, welche beim Catering in Flugzeugen, Bussen, Bahnen oder auf Schiffen anfallen, wobei eine Druckeinrichtung einer Müllpresse, die von einem den gesamten Funktionsablauf kontrollierenden Steuerelement gesteuert wird, zur Komprimierung der Abfallstoffe durch mechanischen Druck in einer oder mehreren beliebigen Richtungen in einem Behältnis angeordnet ist, und wobei die aus den Abfallstoffen herausgepressten Flüssigkeitsanteile aus dem Behältnis (4) über ein Abflusssystem entsorgt werden.
Im folgenden sind einige wesentliche Begriffsdefinition, die zur Beschreibung der Vorrichtung notwendig sind, aufgeführt:
Abwasser: Mit Schmutzstoffen, Reststoffen, Fäkalien etc. kontaminiertes Wasser, inkl. Grauwasser
Grauwasser: Wasser, welches das Brauch- oder Trinkwassersystem verlassen hat und u. U. geringfügig mit Schmutzstoffen belastet ist.
Vakuum-Entsorgungssystem: In großen Flughöhen über Druckunterschied zwischen Außenbereich und Innenbereich eines Flugzeuges wirksames Absaugsystem für Abwasser. Am Boden oder in geringer Flughöhe über Vakuumgenerator wirksames Absaugsystem für Abwasser. Das Abwasser wird in einem bordeigenen Tank gesammelt
Grauwasseranschluss: Ableitungsweg für Grauwasser an die Umgebung
Flushventil: Ventil zum Absperren des Vakuum-Entsorgungssystems oder des Grauwasseranschlusses gegen die Kabine bis zum Auslösen des Spülvorganges
Müll: diverse Stoffe, die bei der Versorgung von Passagieren (Catering) anfallen und nicht dem menschlichen Verzehr dienen oder als Restmengen übrig geblieben sind:
z. B. Verpackungsmaterialien (Getränkekartons, Dosen, Einmalbestecke etc.)
organische Reststoffe (Getränke, Speisereste, Fruchtschalen, Kaffeesatz, Teebeutel etc.)
Putzhilfsmittel (Wischtücher, Servietten etc.) Flüssigkeiten verschiedener Art und in variablen Anteilen
Beim Catering fallen diverse Abfallstoffe, wie z. B. Verpackungsmaterialien (Getränkekartons, Dosen, Einmalbestecke etc.) organische Reststoffe (Getränke, Speisereste, Fruchtschalen, Kaffeesatz, Teebeutel etc.) und Putzhilfsmittel (Wischtücher, Servietten etc.) an. In diesen Abfallstoffen können Flüssigkeiten in variablen Anteilen enthalten sein. In der Regel werden diese Stoffe, getrennt nach fest und flüssig, der Entsorgung zugeführt sowie nicht komprimiert. Zur Arbeitserleichterung des Cateringpersonals können diese Stoffe ungetrennt einer Müllpresse zugeführt werden.

In der DE 33 32 451 A1 ist eine Maschine zum Zusammendrücken von zylindrischen Aluminiumdosen für Bier, alkoholfreie Getränke, etc. beschrieben, die einen Doseneinlass und eine Pressvorrichtung zum axialen Zusammenquetschen der Dosen zwischen deren Stirnseiten aufweist. Ein Gestell zur Aufnahme der Dose in einer im wesentlichen horizontalen Stellung zwischen einer Aufnahmestellung in dem Doseneinlass und einer Zusammendrückstellung in der Pressvorrichtung ist durch Verstellung eines Verschlussteils für den Doseneinlass zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung verstellbar. Weiterhin ist eine perforierte geneigte ebene Fläche unterhalb der Pressvorrichtung zur Aufnahme der von der Pressvorrichtung bei deren Umkehr nach dem Zusammenpressen herabfallenden zusammengedrückten Dosen und zur Ablenkung der zusammengedrückten Dosen zu einem Sammelbehälter vorgesehen. Die perforierte geneigte ebene Fläche ist in einem Trichter angeordnet, wobei eine Auslassöffnung mit dem unteren Ende der perforierten Fläche und mit einer Wanne verbunden ist, die Restflüssigkeit aus der zu der Pressvorrichtung übertragenen Dose aufnimmt. Nachteiligerweise arbeitet diese bekannte Vorrichtung nicht geruchsfrei, da die Flüssigkeit aufnehmende Wanne unverschlossen ausgeführt ist.

Aus der FR 2 254 495 A1 ist eine Vorrichtung zu entnehmen, die mit einem Nassanteil versehene Gegenstände presst. Als Pressvorrichtung dienen zwei Förderbänder, die unter einem vorgegebenen Winkel zueinander angeordnet sind und somit einen sich zu einer Austrittsöffnung verengenden Spalt bilden. Der vergrößerte Eingangsbereich des Spaltes wird mit den zu entsorgenden Abfällen gefüttert. Die bei einem Pressvorgang anfallenden Flüssigkeiten und Feststoffe werden in getrennten Behältern aufgefangen. Auch diese Vorrichtung arbeitet nicht geruchsfrei und ist somit für eine Anwendung in Flugzeugen, Bussen , Bahnen oder auf Schiften nicht geeignet.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die Abfallkomprimierung und Absaugung austretender Flüssigkeiten, optional auch das Abscheiden darin enthaltener Öle und Fette und anderer darin gelöster Substanzen sowie die Zuführung der so behandelten Flüssigkeiten zu einem Vakuum-Entsorgungssystem übernimmt, wobei eine geruchsfreie und möglichst schnelle Entsorgung von Abfallstoffen sichergestellt ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Abschlusssystem als ein Kupplungssystem zur Verbindung des Behältnisses mit einem Vakuum-Entsorgungssystem ausgebildet ist, und dass sich der oberhalb der Müllpresse im Behältnis befindende Abfallschacht auch während eines Pressvorganges mit Abfallstoffen derart beschickbar ausgeführt ist, dass eine Aufnahme und Zwischenlagerung der Abfallstoffe im Behältnis erfolgt.

Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 beschrieben.

Vorteile der Erfindung sind zu sehen in:

– Wegfall der getrennten Entsorgung flüssiger und fester Abfallstoffe
– Entfernung von Flüssigkeitskomponenten oder -inhaltsstoffen durch Filterung oder Sorption
– Zuführung der flüssigen Anteile zu einem Vakuum-Entsorgungssystem oder Grauwasseranschluss
– Der Grauwasseranschluss dient der Weiterverwendbarkeit der Müllpresse bei Aus- oder Wegfall des Vakuum-Entsorgungssystems
– Die Anschlüsse für das Vakuum-Entsorgungssystem oder den Grauwasseranschluss können alternativ über eine Steigleitung ohne Tropfschutz oder einen Bodenanschluss mit Tropfschutz ausgeführt sein
– Komprimierung der festen Abfallstoffe mit dem Ziel der Reduzierung von Volumen und Flüssigkeitsanteil
– Filtereinrichtung mit unterschiedlichen Eigenschaften (Herausfilterung von Farbstoffen, Zucker etc.)
– Abscheidung von Ölen und Fetten aus dem Flüssigkeitsanteil des Abfalls
– Rückhalt von Keimen und Fungien, die aus dem Vakuum-Entsorgungssystem stammen
– Schnelle Austauschbarkeit des Abfallaufnahmebehälters
– Verbindungselement zwischen Abfallbehälter und Vakuum-Entsorgungssystem bzw. Grauwasseranschluss zum schnellen Austausch des Abfallbehälters
– Schutzvorrichtung gegen den Eintritt von Feststoffen und Gegenständen in das Vakuum-Entsorgungssystem oder Grauwassersystem die zu einer Verstopfung oder Beschädigung dieses Systems führen können
– Beschickungsklappe, derart ausgestaltet, dass alle Entsorgungsstoffe ausschliesslich in den Abfallaufnahmebehälter verbracht werden können
– Verringerung der Umweltbelastung durch Entsorgung der Flüssigkeiten in das Vakuum-Entsorgungssystem
– Flushventil und Steuereinheit zur Steuerung und Überwachung der Funktionsabläufe

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung mit einem unkomprimiertem Abfallvolumen innerhalb des Behältnisses 4, und
Fig. 2 eine Vorrichtung mit einem komprimierten Abfallvolumen innerhalb des Behältnisses 4.
In den 1 und 2 ist eine Müllpresse 2 dargestellt, die sich außerhalb eines Behältnisses 4 befindet. Das Behältnis 4 dient zur Aufnahme von unkomprimierten Abfallstoffen 1a (vgl. 1) bzw. komprimierten Abfallstoffen 1b (2). Im Bodenbereich des Behältnisses 4 unterhalb der Abfallstoffe 1a, z.B. in flüssiger, pastöser und/oder fester Form, bzw. der Abfallstoffe 1b, ist ein Filter- bzw. Abscheidelement 3 angeordnet, welches zur Abscheidung von Fetten bzw. Ölen und/oder anderen gelösten Substanzen aus den ausgepressten Flüssigkeiten dienen. Das Filter- und Abscheidelement 3 kann entweder beim bzw. nach dem Entfernen des komprimierten Abfallvolumens 1b als Element des Abfallbehälters im Müll (Einmalfilter) verbleiben oder als ein austauschbares Element außerhalb der Müllpresse 2 angeordnet sein.
Die Müllpresse 2 weist mindestens einen, vorteilhafterweise jedoch zwei oder mehrere Druckstempel 2a auf, wobei die Druckerzeugung in der Müllpresse 2 auf diese Druckstempel 2a hydraulisch, pneumatisch, mechanisch, magnetisch und/oder durch Vakuum erfolgen kann. Die Druckstempel 2a sind mit der Druckeinrichtung 8 und 9 mechanisch verbunden, die zur Druckerzeugung auf die unkomprimierten Abfallstoffe 1a in dem Behältnis 4 oberhalb der Abfallstoffe 1a und 1b angeordnet sind. Die Druckeinrichtung 8 und 9 ist derart ausgebildet, dass der Abfallschacht des Behältnisses 4 auch während eines Pressvorganges vorteilhafterweise mit weiteren Abfallstoffen beschickt werden kann. Das Behältnis 4 dient somit zur Aufnahme und Zwischenlagerung der Abfallstoffe.
Eine Entsorgung der aus den Abfallstoffen 1a bzw. 1b herausgepressten Flüssigkeiten aus dem Behältnis 4 erfolgt über ein Abfluss- und Kupplungssystem 5, welches den Behälter 4 entweder mit einem Vakuum-Entsorgungssystem 6a oder mit einer Grauwasserleitung 6b verbindet und zudem einen Zugang für ein Reinigungsgerät aufweisen kann. Für die erste Möglichkeit ist ein Flushventil, z.B. das „Flush Valve Assy" der Fa. MonogramP/N 14330, zur Ableitung der herausgepressten Flüssigkeiten in das Vakuum-Entsorgungssystem 6a erforderlich. Hingegen wird ein Drain-Ventil, beispielsweise das „Water Drain Valve Typ FRH 340003 H", zur Ableitung der Flüssigkeiten in die Grauwasserleitung 6b benötigt. Es ist vorgesehen, dass der gesamte Funktionsablauf durch ein Steuerelement 7, beispielsweise durch die „Flush-Control-Unit P/N 14330-190" der Fa. Monogram kontrolliert und gesteuert wird.

1a: Unkomprimierte Abfallstoffe im Behältnis 4 (Abfallvolumen unkomprimiert)
1b: Komprimierte Abfallstoffe (Abfallvolumen komprimiert)
2: Müllpresse
2a: Druckstempel der Müllpresse 2
3: Filter- bzw. Abscheidelement
4: Behältnis
5: Anschluss- und Kupplungssystem
6a: Vakuum-Entsorgungssystem
6b: Grauwasserleitung
7: Steuerelement
8: Druckeinrichtung
9: Druckeinrichtung

Claims

Vorrichtung zur Aufnahme, Zwischenspeicherung und Komprimierung von Abfallstoffen in flüssiger, pastöser und/oder fester Form, welche beim Catering in Flugzeugen, Bussen, Bahnen oder auf Schiften anfallen, wobei eine Druckeinrichtung (8,9) einer Müllpresse (2), die von einem den gesamten Funktionsablauf kontrollierenden Steuerelement (7) gesteuert wird, zur Komprimierung der Abfallstoffe (1a, 1b) durch mechanischen Druck in einer oder mehreren beliebigen Richtungen in einem Behältnis (4) angeordnet ist, und dass die aus den Abfallstoffen herausgepressten Flüssigkeitsanteile aus dem Behältnis (4) über ein Abflussystem entsorgt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlussystem als ein Kupplungssystem (5) zur Verbindung des Behältnisses (4) mit einem Vakuum-Entsorgungssystem (6a) ausgebildet ist, und dass sich der oberhalb der Müllpresse (2) im Behältnis (4) befindende Abfallschacht auch während eines Pressvorganges mit Abfallstoffen derart beschickbar ausgeführt ist, dass eine Aufnahme und Zwischenlagerung der Abfallstoffe im Behältnis erfolgt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugung in der Müllpresse (2) hydraulisch, pneumatisch, mechanisch, magnetisch und/oder durch Vakuum erfolgt.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Abscheidung von Fetten bzw. Ölen und anderen gelösten Substanzen aus den ausgepressten Flüssigkeiten ein externes und austauschbares Filter- bzw. Abscheidelement (3) in der Müllpresse (2) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Abscheidung von Fetten bzw. Ölen und anderen gelösten Substanzen aus den gepressten Flüssigkeiten ein Filter- bzw. Abscheidelement (3) als Element eines Abfallbehälters vorgesehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Filter- bzw. Abscheidelement (3) als Einmalfilter zusammen mit dem komprimierten Abfallvolumen 1b entsorgt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschluss- und Kupplungssystem (5) zur Verbindung des Behältnisses (4) mit einer Grauwasserleitung (6b) dient.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschluss- und Kupplungssystem (5) einen Zugang für ein Reinigungsgerät ausweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Flushventil (z. B Flush Valve Assy Fa. Monogram P/N 14330) zur Ableitung der herausgepressten Flüssigkeiten in das Vakuum-Entsorgungssystem vorhanden ist (6a)
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein DrainVentil (z. B. Water Drain Valve Typ FRH 340003 H) zur Ableitung der herausgepressten Flüssigkeiten in die Grauwasserleitung vorhanden ist (6b)
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als den gesamten Funktionsablauf steuerndes und kontrollierndes Steuerelement (7) eine Flush-Control-Unit (z.B. der Fa. Monogram, P/N 14330-190) vorgesehen ist.