DE19943529C1 - Amphibienschutzzaun - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Amphibienschutzraum (1), der aus schussweise aufeinander folgenden Leitprofilen (2) besteht. Zwei benachbarte Leitprofile (2) sind unter Eingliederung einer Befestigungslasche (3) an einem im Boden (4) verankerten Pfosten (5) festgelegt. Die Leitprofile (2) weisen einen bodenseitigen Laufstreifen (7), eine im wesentlichen vertikale Leitwand (8) sowie einen oberen Überhangstreifen (9) auf. Die Befestigungslaschen (3) besitzen eine im Querschnitt hieran angepasste Konfiguration mit einem Bodenschenkel (13), einem Vertikalsteg (14) und einem Überhangschenkel (15). Die Leitprofile (2) und die Befestigungslaschen (3) sind untereinander über Langlöcher (20-23) und Schrauben (24) begrenzt abwinkelbar verbunden. Hierzu sind in den Laufstreifen (7) und in den Bodenschenkeln (13) sowie den Überhangstreifen (9) und den Überhangschenkeln (15) Langlöcher (20, 21) angeordnet, deren Längsachsen (L1, L2) quer zueinander gerichtet sind. Demgegenüber sind in den Leitwänden (8) und in den Vertikalstegen (16) Langlöcher (22, 23) angeordnet, deren Längsachsen (L3, L4) zueinander parallel verlaufen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Amphibienschutzzaun aus
schussweise aufeinander folgenden Leitprofilen.
Amphibienschutzzäune sind Bestandteil von sogenannten
Krötenwanderanlagen. Diese sollen Amphibien wie Kröten
oder Lurche am Überqueren eines Verkehrswegs hindern und
zu einem sicheren Erreichen der Laichgewässer beitragen.
Bei einem Amphibienschutzzaun bekannter Bauart werden
Leitprofile aus Stahlblech an im Boden verankerten Hal
tepfosten festgelegt. Die Leitprofile weisen einen boden
seitigen Laufstreifen für die Amphibien auf und eine
hierzu im wesentlichen vertikale Leitwand sowie einen
oberen Überhangstreifen, der ein Überklettern verhindern
soll. Die Form der Leitprofile hat sich in der Natur be
währt.
Als Haltepfosten kommen bei der bekannten Bauart U-
Profile zum Einsatz. Diese werden in den Boden gerammt
und die Leitprofile von oben eingeschoben. Anschließend
werden die Leitprofile durch Blechschrauben mit den Hal
tepfosten verbunden. Bei Richtungsänderungen werden zwei
Eckpfosten abgewinkelt zueinander gesetzt. Auf die Rück
seite zwischen den Eckpfosten wird ein Abdeckblech ge
setzt, um der Konstruktion Stabilität zu verleihen. Pass
stücke, Gehrungsschnitte, Anschlussstücke und ähnliches
werden vor Ort angefertigt. Diese Vorgehensweise ist an
wendungstechnisch aufwendig. Zudem leidet der Korrosions
schutz in den Bereichen um die Schweißnähte zwischen den
Abdeckblechen und den Eckpfosten. Auch bei der Befesti
gung der Leitprofile mittels der Blechschrauben leidet
der Korrosionsschutz, so dass es in diesen Bereichen ver
stärkt zu Korrosionsschäden kommt. Verbessern ließe sich
die Situation nur durch zusätzliche Korrosionsschutzmaß
nahmen vor Ort nach dem Aufbauen des Amphibienschutz
zauns. Dies ist jedoch aufwendig und unwirtschaftlich.
Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik
die Aufgabe zugrunde, einen Amphibienschutzzaun variabler
zu gestalten und die Anbindung der Leitprofile an die
Haltepfosten zu verbessern, so dass eine einfachere An
passung an den Geländeverlauf mit horizontalen und verti
kalen Richtungsänderungen möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Amphi
bienschutzzaun nach Anspruch 1 gelöst, bei dem jeweils
zwei benachbarte Leitprofile unter Eingliederung einer
Befestigungslasche an im Boden verankerten Pfosten fest
gelegt werden, wobei die Leitprofile und die Befesti
gungslaschen über in diesen angeordnete Langlöcher und
Schrauben begrenzt abwinkelbar miteinander verbunden
sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Grund
gedankens bilden Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2
bis 5.
Der erfindungsgemäße Amphibienschutzzaun gewährleistet
eine horizontale und vertikale Richtungsänderung im ge
schlossenen Profil. Der Systemverlauf lässt sich sehr gut
an die Wanderbewegungen der Amphibien und den Geländever
lauf anpassen. Richtungsänderungen mit Abwinklungen von
bis zu 25° können ohne zusätzliche Gehrungsschnitte an
den Leitprofilen erfolgen. Dies erleichtert das Umgehen
von natürlichen Hindernissen. Die Anbindung der Leitpro
file erfolgt durch eine Stoßverschraubung mittels
Schraubbolzen, Unterlegscheiben und Muttern. Eine Verlet
zung des Leitprofils und dessen Korrosionsschutzes wird
hierdurch vermieden. Da aufwendige Schlosserarbeiten für
Höhen- und Richtungsänderungen vor Ort entfallen, ist ein
Höchstmaß an Korrosionsschutz und eine hohe Wirtschaft
lichkeit gewährleistet.
Die Schraubverbindungen ermöglichen zudem eine problem
lose De- und Wiedermontage.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2 sind in den Lauf
streifen und den Überhangstreifen der Leitprofile sowie
in den hiermit jeweils korrespondierenden Bodenschenkeln
und den Überhangschenkeln der Befestigungslaschen Lang
löcher angeordnet, deren Längsachsen quer zueinander ge
richtet sind, wohingegen in den Leitwänden der Leitpro
file und in den Vertikalstegen der Befestgungslaschen
Langlöcher angeordnet sind, deren Längsachsen zueinander
parallel verlaufen. Diese Maßnahme ermöglicht eine hori
zontale und vertikale Richtungsänderung zweier benachbar
ter Leitprofile im Systemverlauf.
Eine muldenförmige Profilierung der Leitwände und der
Vertikalstege, wie sie Anspruch 3 vorsieht, führt zu
einer Erhöhung der Steifigkeit und zu einer besonderen
Stabilität des Amphibienschutzzauns. Die Konstruktion
lässt sich problemlos hinterfüllen und besitzt auch in
Böschungsbereichen gute statische Eigenschaften.
Diese Maßmahme ermöglicht gegenüber herkömmlichen Bauar
ten auch eine höhere Auslegung der Leitprofile.
Bei Bedarf können die Pfosten mit einer Abdeckkappe ver
sehen werden (Anspruch 4). Diese werden ebenfalls mit den
Pfosten verschraubt. Der obere Kantenbereich des Pfostens
wird durch die Abdeckkappe entschärft, was zu einer Ver
besserung der Sicherheit beiträgt. Dies ist zu empfehlen,
beispielsweise wenn der Amphibienschutzzaun entlang eines
Radwegs montiert ist.
Zur Verbesserung der statischen Eigenschaften des erfin
dungsgemäßen Amphibienschutzzauns tragen die Merkmale von
Anspruch 5 bei. Danach weisen die Pfosten einen Sigma-
oder C-förmigen Querschnitt auf. Die Befestigungslaschen
sind an einer der Schmalseiten der Pfosten angeschraubt.
Der Amphibienschutzzaun hält die Amphibien sicher von der
Straße fern. Die glatte Oberfläche der Leitwand und der
Überhangstreifen mit einer doppelten Abkantung schließen
ein Überklettern aus. Der horizontale Laufstreifen ist im
vorderen Bereich abgewinkelt und in das Erdreich einge
bunden. Hierdurch wird ein Unterwandern des Amphi
bienschutzzauns verhindert.
Vorzugsweise bestehen die Leitprofile ebenso wie die
Pfosten und die Befestigungslaschen aus feuerverzinktem
Stahl. Dies gewährleistet eine hohe Dauerhaftigkeit auch
unter ungünstigen Einsatzbedingungen. Möglich ist es
auch, die Bauteile aus einem rostfreien, insbesondere
austenitischen Stahl zu fertigen.
Die Erfindung schafft einen Amphibienschutzzaun, der
einen Aufbau nach Art eines Baukastensystems ermöglicht.
Verschiedene Standardlängen von Leitprofilen bieten sich
für die Praxis an, beispielsweise Längen von 4 m, 2 m,
1 m und 0,5 m. Diese Maßnahme vergrößert den Gestaltungs
freiraum, insbesondere in Kurvenbereichen. Der Pfostenab
stand wird in Kurvenbereichen entsprechend geringer ge
wählt und Leitbleche der benötigten Länge eingebaut. Na
türliche Hindernisse, wie z. B. Bäume, können so problem
los umgangen werden.
Zweckmäßigerweise kommen für alle Schraubverbindungen des
erfindungsgemäßen Amphibienschutzzauns Schrauben mit Un
terlegscheiben und Muttern einer einheitlichen Größe zum
Einsatz. Dies erleichtert die Arbeit bei der Montage
ebenso wie bei der Demontage. Es müssen keine Schrauben
unterschiedlicher Geometrie bereitgestellt und im Gelände
mitgeführt werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrie
ben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen
Amphibienschutzzaun in Explosionsdarstellung;
Fig. 2 einen Ausschnitt des Amphibienschutzzauns in
der Ansicht;
Fig. 3 die Darstellung gemäß Fig. 2 in der Drauf
sicht und
Fig. 4 einen vertikalen Querschnitt durch einen Am
phibienschutzzaun.
In den Fig. 1 bis 4 ist der Amphibienschutzzaun in
seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnet. Der Amphibienschutz
zaun 1 besteht aus schussweise aufeinander folgenden
Leitprofilen 2. Jeweils zwei benachbarte Leitprofile 2
sind unter Eingliederung einer Befestigungslasche 3 an
einen in den Boden 4 gerammten Pfosten 5 festgelegt. Die
Pfosten 5 besitzen einen sigmaförmigen Querschnitt, wobei
die Befestigungslaschen 3 an den vorderen Schmalseiten 6
der Pfosten 5 festgeschraubt sind.
Die Leitprofile 2 bestehen aus feuerverzinktem Stahlblech
und weisen einen bodenseitigen Laufstreifen 7, eine im
wesentlichen vertikale Leitwand 8 sowie einen oberen
Überhangstreifen 9 auf. Zur Einbindung in das Erdreich
besitzt der Laufstreifen 7 eine vordere Abkantung 10.
Hierdurch wird eine Unterwanderung des Amphibienschutz
zauns 1 verhindert. Den oberen Abschluss bildet der Über
hangstreifen 9 mit einer im wesentlichen horizontal ge
richteten Profilkantung 11 und einer hierzu vertikal ge
richteten Profilkantung 12. Diese doppelte Profilierung
10, 11 schließt ein Überklettern der Konstruktion aus.
Die Befestigungslaschen 3 besitzen eine im Querschnitt an
die Leitprofile 2 angepasste Konfiguration mit einem Bo
denschenkel 13, einem Vertikalsteg 14 und einem Überhang
schenkel 15. Die Befestigungslaschen 3 werden mittels
durch Montageöffnungen 16 in den Befestigungslaschen 3
und Montageöffnungen 17 an der Schmalseite 6 des Pfostens
5 geführte Schrauben 18 mit Unterlegscheiben und Muttern
19 am Pfosten 5 festgelegt (siehe hierzu Fig. 3).
Zur Montage der Leitprofile 2 werden diese seitlich in
die Befestigungslaschen 3 eingeschoben und ebenfalls ver
schraubt. Hierzu sind in den Laufstreifen 7 und in den
Bodenschenkeln 13 sowie in den Überhangstreifen 9 und in
den Überhangschenkeln 15 Langlöcher 20, 21 vorgesehen,
deren Längsachsen L1, L2 quer zueinander gerichtet sind.
In den Leitwänden 8 und in den Vertikalstegen 14 hingegen
sind Langlöcher 22, 23 angeordnet, deren Längsachsen L3,
L4 zueinander parallel verlaufen. Die Langlöcher 20-23
erlauben über die Verbindung mittels Gewindeschrauben 24
mit Unterlegscheiben und Muttern 25 eine begrenzte Abwin
kelbarkeit der Leitprofile 2 relativ zueinander. In der
Fig. 1 ist eine Gewindeschraube 24 und eine Mutter 25
beispielhaft für alle Schraubverbindungen der Konstruk
tion dargestellt. Durch die spezielle Art der Stoßverbin
dung mit den Befestigungslaschen 3 werden horizontale und
vertikale Richtungsänderungen im Verlauf des Amphi
bienschutzzauns 1 ermöglicht. Der Amphibienschutzzaun 1
lässt sich hierdurch an die Wanderbewegung der Amphibien
und den Geländeverlauf anpassen.
Am oberen Ende sind die Pfosten 5 durch eine Abdeckkappe
26 verschlossen. Diese wird ebenfalls mittels einer Ge
windeschraube und einer gegenlagernden Mutter am Pfosten
5 festgelegt.
Die Leitwände 8 sind ebenso wie die Vertikalstege 14 der
Befestigungslaschen 3 vertikal trapezförmig abgekantet
und weisen durch diese Profilierung eine Längsmulde 27
bzw. 28 auf. Diese sind in Richtung zu den Vorderkanten
der Laufstreifen 7 bzw. der Bodenschenkel 13 nach vorne
gerichtet. Durch diese Profilierung der Leitwände 8 bzw.
der Vertikalstege 4 in Verbindung mit den Sigmapfosten 5
sowie der massiven Stoßverschraubung erhält der gesamte
Amphibienschutzzaun 1 eine hohe Stabilität mit hervorra
genden statischen Eigenschaften. Der Amphibienschutzzaun
1 kann daher auch vollständig mit Erdreich 29 hinterfüllt
werden, wie dies Fig. 4 zeigt.
1
- Amphibienschutzzaun
2
- Leitprofil
3
- Befestigungslasche
4
- Boden
5
- Pfosten
6
- Schmalseite v.
5
7
- Laufstreifen
8
- Leitwand
9
- Überhangstreifen
10
- Abkantung
11
- Profilkantung
12
- Profilkantung
13
- Bodenschenkel
14
- Vertikalsteg
15
- Überhangschenkel
16
- Montageöffnung
17
- Montageöffnung
18
- Schraube
19
- Mutter
20
- Langloch
21
- Langloch
22
- Langloch
23
- Langloch
24
- Schraube
25
- Mutter
26
- Abdeckkappe
27
- Längsmulde
28
- Längsmulde
29
- Erdreich
L1 - Längsachse v.
L1 - Längsachse v.
18
L2 - Längsachse v.
19
L3 - Längsachse v.
20
L4 - Längsachse v.
21
Claims (5)
1. Amphibienschutzzaun, bestehend aus schussweise auf
einander folgenden Leitprofilen (2), bei welchem je
weils zwei benachbarte Leitprofile (2) unter Einglie
derung von Befestigungslaschen (3) an im Boden (4)
verankerten Pfosten (5) festlegbar sind und die Leit
profile (2) einen bodenseitigen Laufstreifen (7),
eine im wesentlichen vertikale Leitwand (8) sowie
einen oberen Überhangstreifen (9) aufweisen und die
Befestigungslaschen (3) eine im Querschnitt an die
Leitprofile (2) angepasste Konfiguration mit einem
Bodenschenkel (13), einem Vertikalsteg (14) und einem
Überhangschenkel (15) besitzen, wobei die Leitprofile
(2) und die Befestigungslaschen (3) über in diesen
angeordnete Langlöcher (20-23) und Schrauben (24) be
grenzt abwinkelbar miteinander verbunden sind.
2. Amphibienschutzzaun nach Anspruch 1, bei welchem in
den Laufstreifen (7) und in den Bodenschenkeln (13)
sowie den Überhangstreifen (8) und den Überhangschen
keln (15) Langlöcher (20, 21) angeordnet sind, deren
Längsachsen (L1, L2) quer zueinander gerichtet sind,
und dass in den Leitwänden (8) und in den Vertikal
stegen (14) Langlöcher (22, 23) angeordnet sind, de
ren Längsachsen (L3, L4) zueinander parallel verlau
fen.
3. Amphibienschutzzaun nach Anspruch 1 oder 2, bei wel
chem in den Leitwänden (8) der Leitprofile (2) und in
den Vertikalstegen (14) der Befestigungslaschen (3)
Längsmulden (27, 28) vorgesehen sind.
4. Amphibienschutzzaun nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei welchem die Pfosten (5) eine Abdeckkappe (26)
aufweisen.
5. Amphibienschutzzaun nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei welchem die Pfosten (5) einen sigma- oder C-för
migen Querschnitt aufweisen und die Befestigungs
laschen (3) an die Schmalseiten (6) der Pfosten (5)
geschraubt sind.
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8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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