DE19942481A1 - Türgriffanordnung für ein Kraftfahrzheug-Türschliesssystem mit Passive Entry-Funktion - Google Patents
Türgriffanordnung für ein Kraftfahrzheug-Türschliesssystem mit Passive Entry-FunktionInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Türgriffanordnung für ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem mit Passive Entry-Funktion, mit einem an einer Kraftfahrzeugtür fest angebrachten Türgrifflager (10), das ggf. auch aus zwei Lagerteilen (10a, 10b) besteht, und einem am Türgrifflager (10) verstellbar, insbesondere schwenkbar gelagerten Türaußengriff (6), wobei der Türaußengriff (6) gegenüber dem Türgrifflager (10) aus einer Ruhestellung um einen maximalen Verstellweg bis in eine Betätigungsstellung verstellbar ist, wobei am Türaußengriff (6) oder am Türgrifflager (10) ein Schalter (11) angeordnet ist, der eine Betätigung des Türaußengriffes (6) aus der Ruhestellung erfaßt, und wobei durch die Verstellung des Türaußengriffes (6) eine Verstellung eines Außenbetätigungshebels (12) einer Schloßmechanik oder eine elektrische Funktion zum Öffnen der Kraftfahrzeugtür erfolgt. Eine wirksame Kaschierung der Reaktionsphase der Steuerelektronik (3) läßt sich dadurch erreichen, daß die Verstellbewegung des Türaußengriffs (6) mit einer Verzögerung auf den Außenbetätigungshebel (12) oder einen Öffnungsschalter (14) übertragen wird bzw. mittels einer Bremseinrichtung gebremst wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Türgriffanordnung für ein Kraftfahrzeug-Tür
schließsystem mit Passive Entry-Funktion mit den Merkmalen des Oberbe
griffs von Anspruch 1.
Bekannt sind konventionelle elektromechanische Kraftfahrzeug-Türschließ
systeme mit Funkfernbedienung, jedoch ohne Passive Entry-Funktion. Bei
diesen klassischen Kraftfahrzeug-Türschließsystemen betätigt die Bedie
nungsperson eine Drucktaste auf dem Fernsteuermodul. Dadurch wird die
Steuerelektronik aktiviert und durchläuft umgehend ihre Reaktionsphase.
Aufgrund der Entfernung der Bedienungsperson beim Drücken der Taste des
Fernsteuermoduls erreicht die Bedienungsperson den Türaußengriff an der
Kraftfahrzeugtür mit so großer zeitlicher Verzögerung, daß die Reaktions
phase der Steuerelektronik lange abgeschlossen und das Kraftfahrzeug
schloß entriegelt worden ist. Die Bedienungsperson öffnet durch Ziehen am
Türaußengriff die Kraftfahrzeugtür, wobei das Kraftfahrzeugschloß entweder
mechanisch öffnet, also die Sperrklinke durch die Bewegung des Türaußen
griffes ausgehoben wird, oder elektromechanisch oder pneumatisch öffnet,
wobei vom Türaußengriff ein Steuersignal an den Öffnungsantrieb zum Aus
heben der Sperrklinke abgegeben wird.
Ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem mit Passive Entry-Funktion, auch "elek
tronischer Schlüssel" genannt, unterscheidet sich von dem zuvor erläuterten
klassischen Kraftfahrzeug-Türschließsystem dadurch, daß am Fernsteuermo
dul keine Handhabung, also kein Tastendruck vorgenommen werden muß,
um das Kraftfahrzeugschloß bei Annäherung an das Kraftfahrzeug zu entrie
geln. Vielmehr erfolgt dies alles von selbst einfach bei Annäherung der Bedie
nungsperson an das Kraftfahrzeug.
Ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem mit Passive Entry-Funktion benötigt für
die Steuerelektronik eine bestimmte Reaktionsphase, die sich aus einem An
laufintervall, um das System bei Annäherung des Fernsteuermoduls zu akti
vieren, einem Berechtigungs-Prüfintervall, um die Bedienungsperson anhand
der Codierung der zwischen Fernsteuermodul und Steuerelektronik ausge
tauschten Signale auf ihre Berechtigung zu überprüfen, und schließlich dem
eigentlichen Aktionsintervall, in dem die Aktion erfolgt, insbesondere die
Entriegelung des Kraftfahrzeugschlosses durchgeführt wird, zusammensetzt.
(Auch beim Verriegeln des Kraftfahrzeug-Türschließsystems wird eine ent
sprechende Reaktionsphase benötigt. Diese ist aber weniger kritisch, weil sie
der Bedienungsperson praktisch nicht auffällt.)
Die Dauer der Reaktionsphase von ca. 150 ms wird im Vergleich mit konven
tionellen Kraftfahrzeug-Türschließsystemen als lang empfunden, wenn man
das Anlaufintervall erst bei Betätigen des Türaußengriffes startet. Ein solches
Kraftfahrzeug-Türschließsystem mit Passive Entry-Funktion ist beispielsweise
aus der DE-A-197 52 974 bekannt. Von einer Türgriffanordnung für ein
solches Kraftfahrzeug-Türschließsystem geht die Lehre der Erfindung aus.
Bei der Türgriffanordnung eines solchen Kraftfahrzeug-Türschließsystems er
folgt natürlich das Ziehen des Türaußengriffes schon dann, wenn die Reakti
onsphase der Steuerelektronik noch nicht abgeschlossen worden ist. Benö
tigt die Steuerelektronik für das Durchlaufen des Anlaufintervalls und des
Berechtigungs-Prüfintervalls sowie schließlich des Aktionsintervalls, in dem
die Entriegelung des Kraftfahrzeugschlosses erfolgt, nicht wesentlich als 100
ms, so reicht der Bewegungsweg des Türaußengriffes aus, um auf seinem letz
ten Stück dann bereits das Ausheben der Sperrklinke und damit das Öffnen
der Kraftfahrzeugtür zu bewirken. Ist die Reaktionsphase der Steuerelektro
nik jedoch länger, so muß eine Bedienungsperson ein zweites Mal am Türgriff
ziehen, um die Öffnung der Kraftfahrzeugtür zu bewerkstelligen. Das wird als
störend empfunden, weil es als "Fehlfunktion" verstanden wird.
Ein anderer Ansatz besteht darin, das Anlaufintervall der Steuerelektronik
nicht erst bei Betätigen des Türaußengriffes starten zu lassen, sondern schon
eine Annäherung der Hand einer Bedienungsperson an den Türaußengriff
zum Starten des Anlaufintervalls zu nutzen. Dazu ist es bekannt, am Türau
ßengriff einen Annäherungssensor vorzusehen (DE-A-197 52 974; DE-A
-196 17 038), durch den die Annäherung der Hand einer Bedienungsperson
schon etwa 100 bis 150 ms vor der Berührung des Türaußengriffes durch die
Hand erfaßt wird. Das Starten des Anlaufintervalls der Steuerelektronik, also
das "Aufwecken" der Steuerelektronik erfolgt also so weit vor dem eigentli
chen Ziehen des Türaußengriffes, daß das Anlaufintervall und meist auch das
Berechtigungs-Prüfintervall bereits abgeschlossen sind, wenn der Türaußen
griff durch die Hand der Bedienungsperson tatsächlich bewegt wird.
Der Einsatz von Annäherungssensoren bei Kraftfahrzeug-Türschließsyste
men der in Rede stehenden Art bringt verschiedene Schwierigkeiten mit sich.
Einerseits haben die Annäherungssensoren einen vergleichsweise hohen
Ruhestrom, andererseits ist es schwierig, eine stabile, eindeutige Ansprech
schwelle einzustellen. Externe Einflüsse wie Regen, Schnee, Staub und
Schmutz verändern gerade bei kapazitiven Annäherungssensoren die Meß
werte sehr. Schließlich ist bei Annäherungssensoren das Problem der durch
sie ausgesandten elektromagnetischen Störstrahlung nicht zu übersehen.
Deshalb haben trotz der weiter oben erläuterten Schwierigkeiten die Kraft
fahrzeug-Türschließsysteme mit Passive Entry-Funktion, bei denen erst eine
Betätigung des Türaußengriffes durch die Hand einer Bedienungsperson das
Anlaufintervall der Steuerelektronik startet, erhebliche Vorteile.
Der Erfindung liegt nun das Problem zugrunde, eine Türgriffanordnung für
ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem mit Passive Entry-Funktion anzugeben,
die die Voraussetzungen bietet, daß auch eine längere Reaktionsphase der
Steuerelektronik von der Bedienungsperson nicht als störend empfunden
wird.
Das zuvor aufgezeigte Problem wird bei einer Türgriffanordnung mit den
Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kenn
zeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Eine zweite, nebengeordnete Lö
sung ist Gegenstand des Anspruchs 5.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung des Anspruchs 1 wird praktisch der ma
ximale Verstellweg des Türaußengriffes an der Türgriffanordnung soweit ver
größert, daß der Außenbetätigungshebel des Kraftfahrzeug-Türschlosses erst
mit entsprechender Verzögerung betätigt wird. Entsprechendes gilt für einen
Öffnungsschalter, falls das Kraftfahrzeugschloss des Kraftfahrzeug-Tür
schließsystems motorisch öffenbar ist. Damit wird auch eine längere Reak
tionsphase von beispielsweise 150 ms für eine Bedienungsperson wirksam
kaschiert.
In der nebengeordneten Lösung des Patentanspruchs 5 wird die Bewe
gungsgeschwindigkeit des Türaußengriffes an der Türgriffanordnung redu
ziert. Dadurch dauert es länger, bis der Türaußengriff den maximalen Ver
stellweg zurückgelegt hat, der als solcher dann aber durchaus dem maximalen
Verstellweg bei aus dem Stand der Technik bekannten Türgriffanordnungen
entsprechen kann. Auch dadurch wird die für die Bedienungsperson merk
bare Bewegungszeit für den Türaußengriff verlängert, was dann eben die Ka
schierung auch einer längeren Reaktionsphase erlaubt.
Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre des Pa
tentanspruchs 1 sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 4, der Lehre des ne
bengeordneten Patentanspruchs 5 Gegenstand der Patentansprüche 6 bis 9.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich bevorzugte Ausfüh
rungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt
Fig. 1 in einer schematischen und perspektivischen Ansicht ein Kraft
fahrzeug mit einem Türschließsystem der in Rede stehenden Art,
Fig. 2 eine Türgriffanordnung bei einem Kraftfahrzeug-Türschließsy
stem gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Tür
griffanordnung, den Türaußengriff in Ruhestellung,
Fig. 4 in Fig. 3 entsprechender Darstellung eine Türgriffanordnung mit
dem Türaußengriff in einer Mittelstellung,
Fig. 5 in einer Fig. 3 entsprechenden Darstellung die Türgriffanord
nung mit dem Türaußengriff nach Zurücklegen des maximalen
Verstellweges in seiner Betätigungsstellung,
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Tür
griffanordnung in einer Fig. 3 entsprechenden Darstellung, den
Türaußengriff also in Ruhestellung.
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Kraftfahrzeug 1 weist ein Kraftfahr
zeug-Türschließsystem auf, bei dem die verschiedenen Kraftfahrzeugschlös
ser 2 für Kraftfahrzeugtüren und Kraftfahrzeugklappen schematisch mit ihren
Einbaupositionen angedeutet sind. Jedes Kraftfahrzeugschloß 2 ist moto
risch, vorzugsweise elektromotorisch, entriegelbar und verriegelbar. Bei Aus
führung als Elektroschloß, wie hier dargestellt, weist das Kraftfahrzeugschloß
2 zusätzlich noch die Möglichkeit einer motorischen Öffnung, also des Aus
hebens der Sperrklinke mittels eines Öffnungsantriebs auf. In diesem Fall
kann das Entriegeln und Verriegeln auch nur schaltungstechnisch erfolgen.
Eine andere Variante ist auch die Ausstattung der Kraftfahrzeugschlösser 2
mit einem Schließhilfsantrieb, der mit dem Öffnungsantrieb identisch oder von
diesem getrennt sein kann. Dazu darf insgesamt auf den Stand der Technik
verwiesen werden (DE-A-196 29 709 etc.).
Im Kraftfahrzeug-Türschließsystem angedeutet ist eine Steuerelektronik 3, die
hier als zentrale Steuerelektronik angedeutet ist, die aber auch dezentral je
dem der Kraftfahrzeugschlösser 2 zugeordnet sein kann. Vorgesehen ist wei
ter ein mittels eines Schlüssels zu bedienendes Haubenschloß 4 für die Mo
torhaube des Kraftfahrzeugs sowie ein Fernsteuermodul 5, das als Passive
Entry-Chipkarte ausgeführt ist. Die Steuerelektronik 3 arbeitet insgesamt mit
einer Passive Entry-Funktion, also mit einem "elektronischen Schlüssel".
Auch insoweit darf auf den zuvor genannten Stand der Technik verwiesen
werden.
An der Kraftfahrzeugkarosserie ist an der jeweiligen Kraftfahrzeugtür er
kennbar ein Türaußengriff 6 sowie an der Fahrertür ein Schließzylinder 7 für
eine Betätigung mit einem mechanischen Schlüssel 8, wobei eine solche Be
tätigung im Notfall erfolgt (Notentriegelung und ggf. Notöffnung).
Wie bereits zum den Ausgangspunkt bildenden Stand der Technik erläutert
worden ist, ist bei diesem Kraftfahrzeug-Türschließsystem zu berücksichtigen,
daß die Steuerelektronik 3 zeitlich eine Reaktionsphase mit Anlaufintervall,
Berechtigungs-Prüfintervall und Aktionsintervall, insbesondere zur Entriege
lung des Kraftfahrzeugschlosses 2, benötigt.
Im Stand der Technik ist bereits realisiert, daß das Anlaufintervall der Steuer
elektronik 3 dadurch gestartet wird, daß die Hand einer Bedienungsperson
den Türaußengriff 6 berührt. "Betätigung" des Türaußengriffes 6 meint also
echte mechanische Betätigung oder bereits Berührung. Fig. 2 zeigt eine typi
sche Türgriffanordnung 9 eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems der in Rede
stehenden Art mit dem Türaußengriff 6 und dem Schließzylinder 7.
Fig. 2 in Verbindung mit Fig. 3 läßt nun ein erstes bevorzugtes Ausführungs
beispiel einer erfindungsgemäßen Türgriffanordnung 9 für ein Kraftfahrzeug-
Türschließsystem mit Passive Entry-Funktion erkennen. Man erkennt
zunächst ein an der Kraftfahrzeugtür fest angebrachtes Türgrifflager 10, das
im dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Lagerteilen besteht, nämlich
einem Lagerteil 10a, das auch den Schließzylinder 7 umfaßt, und einem Lager
teil 10b, das die Schwenklagerung des Außengriffes 6 enthält. Der Türaußen
griff 6 ist am Türgrifflager 10 verstellbar, im dargestellten und bevorzugten
Ausführungsbeispiel schwenkbar gelagert. Die Schwenklagerung kann aber
nicht nur um eine Hochachse wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, son
dern auch um eine waagerechte Achse wie bei dem Stand der Technik gemäß
der DE-A-197 52 974 realisiert sein. Auch andere Verstell-Konstruktionen
für den Türaußengriff 6, beispielsweise auch ein Druckgriff oder ein Schiebe
hebel sind denkbar.
Voraussetzung ist, daß der Türaußengriff 6 gegenüber dem Türgrifflager 10
aus einer Ruhestellung um einen maximalen Verstellweg bis in eine Betäti
gungsstellung verstellbar ist. Am Türaußengriff 6 oder am Türgrifflager 10, im
dargestellten Ausführungsbeispiel am Lagerteil 10a des Türgrifflagers 10, ist
ein Schalter 11 angeordnet, der eine Betätigung des Türaußengriffes 6 aus der
Ruhestellung erfaßt.
Der Schalter 11 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein elektromecha
nischer Mikroschalter, jede andere Form eines Schalters, beispielsweise auch
berührungslos betätigbare Schalter wie Hallsensoren können hier eingesetzt
werden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß durch die Verstel
lung des Türaußengriffes 6 eine Verstellung eines Außenbetätigungshebels
12 einer Schloßmechanik zum Öffnen der Kraftfahrzeugtür erfolgt. Dazu ist
hier dem Türaußengriff 6 ein Koppelelement 13 zugeordnet, das den Außen
betätigungshebel 12 der Schloßmechanik hinterfaßt. Für derartige Konstruk
tionen darf auf den Stand der Technik verwiesen werden.
Das Koppelelement 13 muß nicht die im Fig. 3 dargestellte Hakenform haben,
es kann auch die Form eines Drehübertragungselementes o. dgl. haben. Ver
schiedene Lösungen für die mechanische Koppelung des Türaußengriffes 6
an die Schloßmechanik sind im Stand der Technik bekannt und können auch
im vorliegenden Fall übernommen werden.
Eine weitere, weiter unten in Verbindung mit dem Ausführungsbeispiel aus
Fig. 6 erläuterte Variante besteht darin, durch die Verstellung des Türaußen
griffes 6 eine elektrische Funktion zum Öffnen der Kraftfahrzeugtür auszulö
sen. In diesem Fall, reines Elektroschloß, wird die Verstellbewegung des Tür
außengriffes 6 nur mittels Schaltern erfaßt und in elektrische Antriebsbewe
gungen beispielsweise eines Öffnungsantriebs umgesetzt.
Fig. 3 bis 5 zeigen nun, daß erfindungsgemäß die Verstellbewegung des Tür
außengriffes 6 mit einer Verzögerung auf den Außenbetätigungshebel 12
übertragen wird. Man erkennt dabei, daß diese Verzögerung der Übertragung
dadurch realisiert wird, daß eine Totgangverbindung 15 zwischen dem Tür
außengriff 6 und dem Außenbetätigungshebel 12 konstruktiv realisiert ist.
Eine Totgangverbindung 15 kann beispielsweise durch eine Langlochanord
nung, eine Kniehebelanordnung o. dgl. realisiert sein. Besonders kompakt ist
eine Totgangverbindung 15 wie im dargestellten Ausführungsbeispiel reali
siert dann, wenn sie als Teleskopverbindung ausgeführt ist. Das dem Außen
betätigungshebel 12 zugeordnete Teleskopglied 16 der Totgangverbindung
15 bewegt sich hier erst, wenn mindestens ein weiteres Teleskopglied 17
einen maximalen Verstellweg zurückgelegt hat. Dabei empfiehlt es sich, daß
die Totgangverbindung 15, insbesondere also die Teleskopverbindung, mit
einem Federelement 18 in die Ruhestellung vorgespannt ist.
Fig. 3 bis 5 zeigen den Ablauf bei der Betätigung einer Türgriffanordnung 9
der hier beschriebenen Art:
Fig. 3 zeigt den Türaußengriff 6 in seiner Ruhestellung am Türgrifflager 10.
Wird jetzt am Türaußengriff 6 gezogen, so ergibt sich der Übergang nach Fig.
4. Man erkennt, daß zunächst der Mikroschalter 11 am Türgrifflager 10, näm
lich an dessen Lagerteil 10a, unmittelbar nach Betätigung des Türaußengrif
fes 6 betätigt wird. Der Schalter 11 startet die Reaktionsphase der Steuerelek
tronik 3. Während der Türaußengriff 6 weiter bewegt wird läuft bei der
Steuerelektronik 3 das Anlaufintervall, das Berechtigungs-Prüfintervall und
schließlich das Aktionsintervall - Entriegelung des Kraftfahrzeugschlosses 2 -
ab. Während des Bewegens der Türaußengriffes 6 über einen ersten Teil sei
nes Verstellweges wird nur das Teleskopglied 17 am Türaußengriff 6 selbst
bewegt, wobei das Federelement 18 gespannt wird. Im Übergang von Fig. 4
auf Fig. 5 wird dann, da das Teleskopglied 17 einen Anschlag erreicht hat,
das mit dem Außenbetätigungshebel 12 verbundene Teleskopglied 16 be
wegt, bis der Türaußengriff 6 dann seinen maximalen Verstellweg in Fig. 5 er
reicht hat. Der Übergang von Fig. 4 auf Fig. 5 stellt den Verstellweg des Au
ßenbetätigungshebels 12 dar. Auf dem letzten Stück der Bewegung des Au
ßenbetätigungshebels 12 ist die Reaktionsphase der Steuerelektronik 3 be
reits abgeschlossen, das Kraftfahrzeugschloß 2 ist entriegelt, die Kraftfahr
zeugtür wird durch die Bewegung des Außenbetätigungshebels 12 letztlich
geöffnet.
Will man eine entsprechende Kaschierung der Verzögerungszeit für die Re
aktionsphase der Steuerelektronik 3 bei einem reinen Elektroschloß realisie
ren, so entfällt der Außenbetätigungshebel 12. Wie in Fig. 6 zusätzlich ange
deutet ist, wird hier durch Bewegen des Türaußengriffes 6 über den Schalter
11 die Erteilung der Zugangsberechtigung ausgelöst. Erfolgt anschließend
das Signal eines Öffnungsschalters 14 und ist die Zugangsberechtigung er
teilt worden, so wird die Funktion "open by wire", insbesondere also das
Ausheben der Sperrklinke mittels eines Öffnungshilfsantriebes eingeleitet.
Fig. 6 zeigt im übrigen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäßen Türgriffanordnung 9, das dadurch gekennzeichnet, daß die Verstell
bewegung des Türaußengriffes mittels einer Bremseinrichtung 20 verlang
samt wird. Hier wird nicht der Verstellweg des Türaußengriffes 6 künstlich
verlängert und dadurch die Reaktionsphase der Steuerelektronik 3 kaschiert,
sondern die Verstellbewegung des Türaußengriffes 6 wird bewußt verlang
samt. Die Bremseinrichtung 20 kann man im übrigen auch mit der zuvor er
läuterten Teleskopanordnung des ersten Ausführungsbeispiels kombinieren.
Besonders zweckmäßig ist die hier dargestellte Ausführungsform einer Brem
seinrichtung 20 dann, wenn sie zwar die Verstellbewegung des Türaußengrif
fes 6 verlangsamt, aber die notwendige Betätigungskraft nicht oder nur un
wesentlich erhöht im Vergleich mit konventionellen Türaußengriffen. Das
kann man beispielsweise dadurch erreichen, daß man die Bremseinrichtung
20 als Viskositätsbremse ausführt. Das ist im dargestellten Ausführungsbei
spiel dadurch realisiert, daß ein Antriebsrad 21 der als Viskositätsbremse aus
geführten Bremseinrichtung 20 mit einer Zahnstange 22 am Türaußengriff 6
kämmt und beim Ziehen des Türaußengriffes 6 in Drehbewegung versetzt
wird. Im Inneren der Bremseinrichtung 20 wird davon ein Flügelrad in einem
Ölbad oder einem anderen viskosen Medium angetrieben. Dadurch wird die
Verstellbewegung des Türaußengriffes 6 verlangsamt, weil die notwendige
Betätigungskraft mit Erhöhung der Verstellgeschwindigkeit des Türaußen
griffes 6 drastisch ansteigt. Eine Bedienungsperson wird also bei normalen
Ziehen am Türaußengriff 6 den Türaußengriff 6 wesentlich langsamer verstel
len als bei klassischen Türgriffanordnungen.
Auch bei dem letztgenannten Ausführungsbeispiel empfiehlt es sich natür
lich, ein Federelement zur Rückstellung vorzusehen, wobei man im übrigen
vorsehen sollte, daß zwischen der Bremseinrichtung 20 und dem Türaußen
griff 6 für die Rückkehrbewegung des Türaußengriffes 6 ein Freilauf vorge
sehen ist.
Die beiden zuvor beschriebenen Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen
Türgriffanordnung 9 zeichnen sich im übrigen beide dadurch aus, daß sie in
der Richtung der Verstellbewegung des Türaußengriffes 6 nur eine relativ
geringe Tiefe aufweisen. Das erleichtert den Einbau bei modernen Kraftfahr
zeugtüren mit einer Fensterführung nahe der Außenhaut der Kraftfahrzeug
tür. In beiden Alternativen der Erfindung kommt man zu der erforderlichen
Kaschierung der Reaktionsphase der Steuerelektronik 3, ohne im Inneren der
Kraftfahrzeugtür einen übermäßig großen Verstellweg zu benötigen. Letzte
rer wäre auch für die normale Anordnung eines Außenbetätigungshebels 12
innerhalb der Schloßmechanik kaum umsetzbar.
Claims (9)
1. Türgriffanordnung für ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem mit Passive
Entry-Funktion,
mit einem an einer Kraftfahrzeugtür fest angebrachten Türgrifflager (10), das ggf. auch aus zwei Lagerteilen (10a, 10b) besteht, und einem am Türgrifflager (10) verstellbar, insbesondere schwenkbar gelagerten Türaußengriff (6),
wobei der Türaußengriff (6) gegenüber dem Türgrifflager (10) aus einer Ru hestellung um einen maximalen Verstellweg bis in eine Betätigungsstellung verstellbar ist,
wobei am Türaußengriff (6) oder am Türgrifflager (10) ein Schalter (11) ange ordnet ist, der eine Betätigung des Türaußengriffes (6) aus der Ruhestellung erfaßt, und
wobei durch die Verstellung des Türaußengriffes (6) eine Verstellung eines Außenbetätigungshebels (12) einer Schloßmechanik oder eine elektrische Funktion zum Öffnen der Kraftfahrzeugtür erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellbewegung des Türaußengriffes (6) mit einer Verzögerung auf den Außenbetätigungshebel (12) oder einen Öffnungsschalter (14) übertra gen wird.
mit einem an einer Kraftfahrzeugtür fest angebrachten Türgrifflager (10), das ggf. auch aus zwei Lagerteilen (10a, 10b) besteht, und einem am Türgrifflager (10) verstellbar, insbesondere schwenkbar gelagerten Türaußengriff (6),
wobei der Türaußengriff (6) gegenüber dem Türgrifflager (10) aus einer Ru hestellung um einen maximalen Verstellweg bis in eine Betätigungsstellung verstellbar ist,
wobei am Türaußengriff (6) oder am Türgrifflager (10) ein Schalter (11) ange ordnet ist, der eine Betätigung des Türaußengriffes (6) aus der Ruhestellung erfaßt, und
wobei durch die Verstellung des Türaußengriffes (6) eine Verstellung eines Außenbetätigungshebels (12) einer Schloßmechanik oder eine elektrische Funktion zum Öffnen der Kraftfahrzeugtür erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellbewegung des Türaußengriffes (6) mit einer Verzögerung auf den Außenbetätigungshebel (12) oder einen Öffnungsschalter (14) übertra gen wird.
2. Türgriffanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verzögerung durch eine Totgangverbindung (15) zwischen dem Türaußen
griff (6) und dem Außenbetätigungshebel (12) bzw. dem Öffnungsschalter
(14) konstruktiv realisiert ist.
3. Türgriffanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Totgangverbindung (15) als Teleskopverbindung ausgeführt ist, deren dem
Außenbetätigungshebel (12) zugeordnetes Teleskopglied (16) sich erst be
wegt, wenn mindestens ein weiteres Teleskopglied (17) einen bestimmten
Verstellweg zurückgelegt hat.
4. Türgriffanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Totgangverbindung (15), insbesondere die Teleskopverbindung, mit ei
nem Federelement (18) in die Ruhestellung vorgespannt ist.
5. Türgriffanordnung für ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem mit Passive
Entry-Funktion,
mit einem an einer Kraftfahrzeugtür fest angebrachten Türgrifflager (10), das ggf. auch aus zwei Lagerteilen (10a, 10b) besteht, und einem am Türgrifflager (10) verstellbar, insbesondere schwenkbar gelagerten Türaußengriff (6),
wobei der Türaußengriff (6) gegenüber dem Türgrifflager (10) aus einer Ru hestellung um einen maximalen Verstellweg bis in eine Betätigungsstellung verstellbar ist,
wobei am Türaußengriff (6) oder am Türgrifflager (10) ein Schalter (11) ange ordnet ist, der eine Betätigung des Türaußengriffes (6) aus der Ruhestellung erfaßt, und
wobei durch die Verstellung des Türaußengriffes (6) eine Verstellung eines Außenbetätigungshebels (12) einer Schloßmechanik oder eine elektrische Funktion zum Öffnen der Kraftfahrzeugtür erfolgt, ggf. auch nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellbewegung des Türaußengriffes (6) mittels einer Bremseinrich tung (20) verlangsamt wird.
mit einem an einer Kraftfahrzeugtür fest angebrachten Türgrifflager (10), das ggf. auch aus zwei Lagerteilen (10a, 10b) besteht, und einem am Türgrifflager (10) verstellbar, insbesondere schwenkbar gelagerten Türaußengriff (6),
wobei der Türaußengriff (6) gegenüber dem Türgrifflager (10) aus einer Ru hestellung um einen maximalen Verstellweg bis in eine Betätigungsstellung verstellbar ist,
wobei am Türaußengriff (6) oder am Türgrifflager (10) ein Schalter (11) ange ordnet ist, der eine Betätigung des Türaußengriffes (6) aus der Ruhestellung erfaßt, und
wobei durch die Verstellung des Türaußengriffes (6) eine Verstellung eines Außenbetätigungshebels (12) einer Schloßmechanik oder eine elektrische Funktion zum Öffnen der Kraftfahrzeugtür erfolgt, ggf. auch nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellbewegung des Türaußengriffes (6) mittels einer Bremseinrich tung (20) verlangsamt wird.
6. Türgriffanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bremseinrichtung (20) die Verstellbewegung des Türaußengriffes (6) verlang
samt, ohne die notwendige Betätigungskraft zu erhöhen.
7. Türgriffanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bremseinrichtung (20) als Viskositätsbremse ausgeführt ist.
8. Türgriffanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Türaußengriff (6) mit einem Federelement in die Ruhestel
lung vorgespannt ist.
9. Türgriffanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bremseinrichtung (20) für die Rückkehrbewegung des Tür
außengriffes (6) aus der Betätigungsstellung in die Ruhestellung einen Frei
lauf aufweist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19942481A DE19942481A1 (de) | 1999-09-07 | 1999-09-07 | Türgriffanordnung für ein Kraftfahrzheug-Türschliesssystem mit Passive Entry-Funktion |
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Owner name: BROSE SCHLIESSSYSTEME GMBH & CO.KG, 42369 WUPPERTA |
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