DE199408C

DE199408C -

Info

Publication number: DE199408C
Application number: DENDAT199408D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE'30 Λ GRUPPE

HUGO WERLICH in DRESDEN-A.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Oktober 1907 ab.

Der vorliegende Erfindungsgegenstand stellt eine Vorrichtung zum Auffangen der aus der männlichen Harnröhre austretenden Flüssigkeiten dar. Die bisher bekannten Vorrichtungen zu dem gleichen oder einem ähnlichen Zwecke bestehen entweder nur aus einem Beutel, der nach Form und Material eine Einschnürung und Abdichtung an der geeigneten Stelle des männlichen Gliedes — in der

ίο Eichelrinne — bewirkt, oder auch aus einem Beutel mit angesetztem Röhrchen, welches in die Harnröhre eingeschoben wird. Die Nachteile dieser beiden Herstellungsarten bestehen bei der zuerst erwähnten in dem starken Zusammenschnüren empfindlicher Teile des männlichen Organismus — der Eichel und des Vorhautbändchens — wodurch die Blutzirkulation gehemmt und der Austritt der Flüssigkeiten aus der Harnröhre erschwert wird, bei der zuletzt genannten Ausführungsform in der durch das Einführungsröhrchen bedingten schwierigen Reinigung des Beutels und der damit verbundenen Unsauberkeit der Vorrichtung.

Im Gegensatz zu diesen bekannten Ausführungsformen erfolgt die Befestigung und Abdichtung des Beutels beim vorliegenden Erfindungsgegenstand durch einen ovalen, federnden Bügel, an welchem der Beutel befestigt ist und dessen beide Enden durch ein flaches, elastisches Band miteinander in \^erdu.ng stehen. Es wird dadurch bezweckt, den zum Auffangen der aus der Harnröhre austretenden Flüssigkeiten bestimmten Beutel vollkommen schmerzlos an dem Gliede anzubringen und ihn so zu befestigen, daß er bei vollständig zuverlässiger Abdichtung keinerlei Belästigungen oder Beschwerden dem Träger verursacht.

Der Erfindungsgegenstand ist auf der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1 so dargestellt, daß die Öffnung des Beutels dem Beschauer zugekehrt ist; Fig. 2 zeigt den Beutel mit dem Bügel im Längsschnitt.

Der federnde Bügel a, der aus Metall oder einem anderen zweckdienlichen Material gefertigt ist und dessen beide Enden zur Vermeidung scharfer Kanten umgebogen sind, ist seiner Gestalt nach entsprechend dem anatomischen Bau des männlichen Gliedes geformt. Er kommt in die Eichelrinne zu liegen, so daß er eine zur Horizontalen geneigte Lage einnimmt und aus diesem Grunde vorzugsweise ovale Form besitzt. Der Beutel b, der aus Gummi oder einem anderen geeigneten Stoffe besteht, ist in bekannter Weise derart an ihm befestigt, daß er den Bügel α vollständig einhüllt. Die freien Enden des letzteren sind mit einem flachen,· elastischen Band c verbunden, welches sich in abgerundetem Bogen nach dem geschlossenen, sackartigen Ende des Beutels b zu erstreckt und an der inneren Seite des Bogens mit der Beutelwandung verbunden ist.

Im aufgeschobenen Zustande der Vorrichtung legt sich das elastische Band c an das Vorhautbändchen des männlichen Gliedes so an, daß es den Beutel an dieser Stelle voll-

ständig nach außen hin abdichtet, ohne das letztere einzuschnüren und ohne die Bewegungsfreiheit der Vorhaut selbst zu behindern. Der Bügel α und das Band c ergänzen

sich in ihrer Wirkung so, daß auch das Aufschieben der Vorrichtung selbst bei krank-, haftem Zustande des Gliedes ohne jedes Schmerzgefühl geschieht. Der Bügel α wird zu diesem Zwecke an, beiden Enden.zwischen

ίο zwei Fingern je einer Hand gefaßt und nach Bedarf aufgebogen. Da auch-im unbenutzten Zustande die Öffnung des Beutels infolge des ovalen Bügels α eine ziemlich große ist, läßt sich die Vorrichtung bequem und vollständig

reinigen. _; ;

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zum Auffangen der aus der männlichen Harnröhre austretenden Flüssigkeiten, gekennzeichnet durch einen federnden, flachen Bügel (a) von vorzugsweise ovaler und dem anatomischen Bau des männlichen Gliedes sich anpassender Gestalt, an dem ein Beutel (b) in bekannter Art befestigt ist und durch welchen ein vollkommen dichter Abschluß des letzteren erzielt wird, ohne daß eine nachteilige oder schmerzhafte Einschnürung des Gliedes

.an der betreffenden Stelle entsteht.
2. -Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden En-

•-de'n des Bügels-'-(a)- mit einem flachen, elastischen Band (c) verbunden sind, welches sich bogenförmig nach dem sackartigen Ende des Beutels (b) erstreckt und auf der inneren Seite des Bogens an der Beutelwandung· befestigt ist, zu dem Zwecke, bei vollständigem Abschluß des Beutels (b) eine Einschnürung des Gliedes an der Stelle des Vorhautbändchens zu vermeiden und dadurch die volle Beweglichkeit der !.Vorhaut auch beim Tragen der Vorrichtung zu sichern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.