DE2717924A1

DE2717924A1 - Harnroehrenverschlussband

Info

Publication number: DE2717924A1
Application number: DE19772717924
Authority: DE
Inventors: Hans Prof Dr Med Sachse
Original assignee: AD KRAUTH FA
Current assignee: AD KRAUTH FA
Priority date: 1977-04-22
Filing date: 1977-04-22
Publication date: 1978-10-26

Description

Harnröhrenverschlußband
Die Erfindung betrifft ein am Penis anbringbares im Urethra-Bereich einwirkendes Harnröhrenverschlußband.
Eine solche Harnröhrenverschlußmöglichkeit hat die Aufgabe, in die Harnröhre injizierte Medikamente, wie Flüssigkeiten oder Oele, zurückzuhalten, ohne den Patienten dabei wesentlich zu behindern.
Der vorgenannten Aufgabe dienten bisher im wesentlichen federnd ausgebildete metallische Penisklemmen. Solche Federklemmen eignen sich lediglich gut für kurzfristiges Abklemmen. Handelte es sich dagegen um stundenlanges Abklemmen der Harnröhre, benötigte man wegen der dann erforderlichen Auspolsterungen relativ große Klemmen, die jedoch gehfähige Patienten beim Laufen ganz erheblich behindern. Hinzu kommt, daß die über längere Zeit tragbaren Harnröhrenverschlüsse aufgrund ihrer Aufwendigkeit relativ teuer sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Schaffung eines preislich besonders günstigen Harnröhrenverschlusses, der nicht nur behinderungsfrei über längere Zeit von Patienten getragen werden kann, sondern auch bezüglich der an der Harnröhre einwirkenden Andrückkraft sehr leicht vom Patienten selbst dosiert werden kann.
Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein schmales bandagenartig wickelbares, vorzugsweise im Urethra-Bereich mit Druckpolster versehenes Textilband, welches zur Bildung eines Klettverschlusses im Bereich der im gewickelten Zustand aufeinanderliegenden Bandteile Flausch- bzw. Klettflächen aufweist.
Zur Vereinfachung des Anlegens und der Dosierung der Druckkräfte wird vorzugsweise am Band in der Höhe des Druckpolsters ein Durchziehschlitz für ein freies Bandende angeordnet. Ein solcher Durchziehschlitz kann entweder unmittelbar im Band vorgesehen sein, wobei dann das durch den Schlitz zu ziehende Bandende entsprechend der Schlitzbreite schmäler ausgebildet wird, oder aber es kann am Bandende eine kleine Platte mit Durchziehschlitz vorgesehen sein, die dann auch das Druckpolster tragen kann.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und der beigefügten Zeichnung, in der bevorzugte Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Harnröhrenverschlusses beispielsweise veranschaulicht sind.
In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines für das Anlegen vorbereitetem Harnröhrenverschlußbandes gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des am Penis angebrachten und noch nicht ganz geschlossenen Harnröhrenverschlußbandes der Fig.1a, Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Harnröhrenverschlußband gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 4 eine perspektivische Darstellung auf ein Harnröhrenverschlußband gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung in geöffnetem Zustand und Fig. 5 eine Draufsicht auf das Harnröhrenverschlußband gem.
Fig.4.
Das Harnröhrenverschlußband gemäß Fig. 1 und 2 besteht aus einem schmalen, beispielsweise im Mittel 2 cm breiten Verschlußändchen 1, auf dessen Innenseite etwa mittig ein Druckpolster 4 angeordnet ist. Dieses Druckpolster 4 kann beispielsweise eine Größe von etwa 2 x 2 cm und eine Dicke von etwa 34 mm haben.Da eine Ende 2 des Verschlußbändchens 1 ist in dem Bereich der Fläche ABCD an der Innenseite mit einer Klettfläche versehen. Das gegenüberliegende Ende 3 des Verschlußbändchens 1 ist in Art eines Armbanduhrverschlusses schmäler und spitz zulaufend ausgebildet, damit man dieses Ende beim Anlagen des Harnröhrenverschlusses durch den im Bändchen 1 vorgesehenen Querschlitz 5 hindurchziehen kann.
Das Bandende 3 ist außen und vorzugsweise auch innen mit einer Flauschfläche versehen, in die die Klettfläche ABCD haltend eingreifen kann. Ferner ist außen am Bändchen 1 eine weitere Klettfläche EFGH vorgesehen, welche die Möglichkeit gibt, beim Anlegen des Harnröhrenverschlußbändchens das Bandende 3 zu fixieren, sobald ein ausreichender Verschlußdruck erzielt worden ist.
Wie im einzelnen das Verschlußbändchen angelegt wird, zeigt die Fig.2. Ausgehend von ßem Zustand gemäß Fig. 1 wird das Verschlußbändchen 1 über den Penis geschoben und dann körperwärts neben dem Sulcus coronarius angelegt. Dabei wird das Schaumstoffpolster 4 auf den Harnröhrenbereich plaziert.
Nunmehr kann man das durchgezogene Bandende 3 und auch das andere freie Bandende 2 erfassen und den Verschluß so stark verengen, daß es zu einer erwünschten Kompressionswirkung an der Urethra kommt, Durch ein leichten Andrücken des Bandendes 3 wird dieses an der Klettfläche EFGH gehalten.
Anschließend kann man das freie Bandende 3 an das bereits geschlossene Verschlußbändchen herandrücken, so daß einerseits das Gendente 3 mit seiner Fleuschflüche an der Klettfläche ABCD gehalten wird und andererseits auch das Bandende 2 nicht mehr frei herumhängen kann, da dieses das Bändchen 3 überdeckend gehalten wird.
Für den Fachmann ist es offensichtlich, daß der Patient keinerlei Schwisrigkeiten hat, die Kompressionswirkung dem Erfordernis entsprechend einzustellen. Ebenfalls ist das Anlegen und Abnehmen sehr einfach und schnell durchführbar.
Da sich an dem em Tiarnröhr enverschluß keine vorspringenden Teile befinden, kommt es auch keinerlei Behinderung des Patienten beim Gehen Bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 3 befindet sich das Druckpolster , welches im übrigen genauso ausgebildet ist, wie das Druckpolster 4 auf einer dünnen Platte 12, die beidseitig des Druckpolstrs 18 zwei Längsschlitze 13 und 14 zum Durchziehen des Verschlußändchens 11 aufweist. Dieses Bändchen ist im wesentlichen genauso ausgebildet, wie das zuvor beschriebene Verschlußbändchen 1 gemäß Fig. 1 und 2.
Bezüglich der Fig. 3 , bei der das Druckpolster 18 beziiglich der Zeichnungsebene nach oben ragt, sind an der Unterseite des Bändchens 11 eine mittlere Flauschfläche 15 und eine Klettfläche 16 vorgesehen. Das eine Bandende ist durch den Schlitz 14 der Platte 12 hindurchgezogen und als Schlaufe befestigt. Diese Befestigung kann auch vorzugsweise in Art eines Klettverschlusses ausgebildet sein, wobei dann die Unterseite des Bandendes 17 eine Irlettflzche aufweist, die man an der Flauschfläche 15 haftend andrücken hann. Das Anlegen dieses Harnröhrenverschlußändchens gemäß Fig. 3 geschieht analog zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform.
Unterschiedlich ist jedoch, daß das freie Ende 16 des Bändchens 11 durch den schlitz 13 der Platte 12 hindurchgezogen und gegensinnig durch Andrücken an die Flauschflache 15 festgesetzt wird, Auch hier ist ein feines Dosieren des Kormressionsdruckes möglich.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß selbstverständlich Flauschflächen und Klettflächen untereinander vert uschbar sind. Wichtig ist allein, daß benachbarte Flachenteile, die aneinander haften sollen, sowohl eine Flauschfläche als auch eine Klettfläche enthalten. Je nach der Dimensionierung der Verschlußbänder können die Klett-und Flauschflächen auch kleiner oder größer sein als es in den Zeichnungen dargestellt ist. Wo im einzelnen am gleichen Band die Flauschflächen bezüglich der Klettflächen angeordnet werden, ist davon abhängig, ob beim Anlegen des Harnröhrenverschlußbändchens das freie durch den Schlitz durchgezogene Ende im gleichen Wickelsinn oder gegensinnig weiter laufen soll. Bei einer Ausführungsform mit zwei ergreifbaren Bandenden gemäß Fig. 1 und 2 ist es ratsam, den gleichen Wickelsinn beizubehalten, während bei der Anordnung eines Durchziehschlitzes zum Ende des Bändchens die entgegengesetzte relative Anordnung von Klett- und Flauschflächen angezeigt ist.
Bei der weiteren Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig.4 und 5 ist wiederum ein Textilband 21 vorgesehen, welches in seiner Mitte zweckmäßigerweise ein Druckpolster 28 trägt. Die beiden freien Enden 22 un 23 des Bandes 21 sind hier durch einen aus Kunststoff oder Metall bestehenden Ring 20 zusammengehalten. Dieser Ring 20 ist praktisch eine flache langgestreckte Öse, deren Öffnung so dimensioniert ist, daß zwei Bandenden bequem hindurchgezogen werden können. Das Harnröhrenverschlußband gemäß Fig. 4 und 5 wird dadurch geschlossen, daß man, nachdem es auf den Penis lokalisiert ist, den Ring 20 soweit gegen den Mittelteil des Bandes 21 vorschiebt, daß die gewünschte Klemmung erreicht wird. Anschließend werden die beiden Bandenden 22 und 23 gegensinnig umgelegt, so daß die Innenfläche 24 des Bandendes 22 auf der Außenfläche 26 und die Innenfläche 25 des Bandendes 23 auf der Außenfläche 27 zu liegen kommt. Von den beiden jeweils aufeinander zu liegen kommenden Flächen 24, 26 und 25, 27 ist jeweils die eine Fläche als Flauschfläche und die andere als Klettfläche ausgebildet. Die Fig. 5 zeigt das geschlossene Harnröhrenverschlußband.
Außer dem Harnröhrenverschluß können die erfindungsgemäßen Verschlußbänder auch dazu verwendet werden, das Außenende eines in die Harnröhre hineingeschobenen Katheters zu fixieren. Zu diesem Zweck können wie in Fig. 3 angedeutet, an dem Textilband 15 zwei weitere Bänder 30 befestigt sein, die die Möglichkeit geben, einen Katheter außerhalb des Penis zu fixieren. In Fig. 3 sind die Bänder 30 nur angedeutet, in der Praxis sind diese Bänder selbstverständlich entsprechend länger und können auch Klett- und Flauschflächen aufweisen. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, die beiden Bänder 30 unmittelbar miteinander zu verknoten oder mit besonderen Haltevorrichtungen zu verbinden.

Claims

Ansprüche 19 Am Penis anbringbares, im Urethra-Bereich einwirkendes Harnröhrenverschlußband, gekennzeichnet durch ein schmales bandagenartig wickelbares Textilband (1, 11, 21), welches zur Bildung eines Klettverschlusses im Bereich der im gewickelten Zustand aufeinanderliegenden Bandteile Flausch-bzw. Klettflächen aufweist.
2. Harnröhrenverschlußband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Textilband (1, 11, 21) im Urethra-Bereich in an sich bekannter Weise ein Druckpolster (4, 18, 28) angeordnet ist.
3. Harnröhrenverschlußband nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Band (1, 11, 21) in der Nähe des Druckpolsters (4, 18) ein Durchziehschlitz (5, 13) für mindestens ein freies Bandende (3, 16) angeordnet ist.
4. Harnröhrenverschlußband nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchziehschlitz als flache langgestreckte, den Durchtritt von zwei freien Bandenden (22, 23) ermöglichende Öse (20) ausgebildet ist.
5. Harnröhrenverschlußband nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchziehschlitz (13) auf einer kleinen am Bandende (17) angeordneten Platte (12) vorgesehen ist, welche auch das Druckpolster (18) trägt.
6. Harnröhrenverschlußband nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchziehschlitz (5) unmittelbar im Band (1) vorgesehen und das durch den Schlitz (5) zu ziehende Bandende (3) entsprechend der Schlitzbreite schmäler ausgebildet ist.
7. Harnröhrenverschlußband nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Band (1, 11, 21) zum zusätzlichen Einsatz als Katheterhalter ein oder mehrere sich in Querrichtung erstreckende Haltebänder 30) befestigt sind.