DE19936587C2 - Munition oder pyrotechnisches Gerät zum Ausbringen von Submunitionen - Google Patents
Munition oder pyrotechnisches Gerät zum Ausbringen von SubmunitionenInfo
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- F42B5/00—Cartridge ammunition, e.g. separately-loaded propellant charges
- F42B5/02—Cartridges, i.e. cases with charge and missile
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- F42C17/00—Fuze-setting apparatus
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Abstract
Munition oder pyrotechnisches Gerät zum Ausbringen von Submunitionen und/oder Leuchtzeichen, deren Abschußsequenz elektronisch gesteuert wird, wobei die Munition eine von außen zugängige Schnittstelle, vorzugsweise Infrarotschnittstelle, zur externen Programmierung aufweist. Mit einer derartigen Munition ist es erstmals möglich, die Abschußsequenz von Submunitionen sogar noch in einem Werferrohr computergesteuert zu ändern.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Munition oder ein
pyrotechnisches Gerät zum Ausbringen von Submunitionen und/oder
Leuchtzeichen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Moderne Scheinzielmunitionen beinhalten häufig in einer
Patronenhülse eine Reihe von Submunitionen.
Wenn ein Lenksuchflugkörper im Anflug erkannt wird, so wird die
Scheinzielmunition aus einem Munitionswerfer verschossen. Die
Scheinzielmunition kann beispielsweise eine definierte Infrarotsignatur
aufweisen, die dazu führt, den Lenksuchflugkörper von seinem Ziel
wegzuführen.
Hierbei wird in der Regel die Scheinzielpatrone mittels des
Werfersystems gezündet und in einem definiert programmierten Zeitablauf
werden die einzelnen Submunitionen verschossen, um den
Lenksuchflugkörper immer weiter von seinem eigentlichen Ziel
wegzulocken.
Im Stand der Technik ist es bekannt, daß die elektronische Steuerung
der Scheinzielmunition die einzelnen Submunitionen nach einem starren
vorgegebenen Schema zündet.
In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß diese starre Fixierung
der Abschußsequenz der Submunitionen nicht besonders effektiv ist, da sie
häufig an den Bedürfnissen einer möglichst weiten Ablenkung des
anfliegenden Lenkflugsuchflugkörpers von seinem eigentlichen Ziel
vorbeigeht und daher immer noch Gefahr für beispielsweise die Schiffe
eines Flottenverbandes oder die Flugzeuge einer Flugstaffel darstellen
können.
Ausgehend von dem oben erwähnten Stand der Technik war es daher
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Werfersystem sowie eine Munition
zur Verfügung zu stellen, welche es ermöglicht, die Abschußsequenzen der
Submunition kurzfristig zu ändern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bezüglich einer Munition oder eines
pyrotechnischen Gerätes durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
Erfindungsgemäß weist die Munition oder das pyrotechnische Gerät
zum Ausbringen von Submunitionen und/oder Leuchtzeichen, deren
Abschußsequenz elektronisch gesteuert wird, eine von außen zugängliche
Schnittstelle zur externen Programmierung auf.
Hierdurch ist es möglich, schnell auf bestimmte
Umgebungsbedingungen, etwa starke Winde, einzugehen und die Munition
derart zu programmieren, daß sie optimale Ergebnisse unter
Feldbedingungen aufweist.
Eine Scheinzielmunition ist bevorzugt, welche
aufgrund der externen Programmiermöglichkeit eine optimale Anpassung
der Munition an spezielle Gegebenheiten, zum Beispiel Wetterbedingungen,
ermöglicht.
Gemäß Anspruch 2 weisen die Submunitionen unterschiedliche Eigen
schaften, insbesondere unterschiedliche Scheinzieleigenschaften, auf. Dies
hat den Vorteil, daß je nach Munitionsart und darin enthaltener
Submunition unterschiedliche Lenksuchflugkörper - oder aber Lenksuch
flugkörper mit unterschiedlicher Zielerfassungstechnik - abgewehrt werden
können.
So kann beispielsweise eine Scheinzielmunition sowohl
Infrarotscheinzielsubmunitionen als auch Radarscheinzielsubmunitionen
enthalten.
Ferner ist es denkbar, daß die Submunitionen unterschiedliche
Infrarotsignaturen aufweisen.
Gemäß Anspruch 3 kann die Schnittstelle eine herkömmliche
Steckverbindung sein, wie beispielsweise eine parallele oder serielle
Schnittstelle, etwa vom RS 232 oder USP-Typ.
Durch eine derartige Steckverbindung können Munitionsvorräte, etwa
auf einem Schiff für unterschiedliche Einsätze vorab programmiert und
gegebenenfalls wieder umprogrammiert werden.
Gemäß Anspruch 4 ist es bevorzugt, daß die Schnittstelle eine
drahtlose Verbindung, insbesondere eine Infrarotverbindung gemäß
Anspruch 5 ist. Hierdurch eröffnet sich die Möglichkeit, daß eine bereits in
das Werferrohr eines Werfersystems eingebrachte Munition noch im
Werferrohr selbst über das Werfersystem umprogrammiert werden kann.
Dies kann zum Beispiel dann besondere Bedeutung haben, wenn die
Flugbahn eines sich nähernden feindlichen Lenkflugsuchkörpers nach
Abschuß der ersten Submunition vom zu schützenden Objekt erfaßt wird
und vom Computersystem eine optimale Zeit errechnet wird, nach der der
Abschuß der nächsten und folgenden Submunitionen erfolgen soll.
Mit diesem Feedback-Verfahren ist es möglich, eine optimale Wirkung
für die Ablenkung eines Lenksuchflugkörpers zu gewährleisten und dadurch
die Sicherheit des zu schützenden Objektes, etwa eines Schiffes, eines
Panzers, Flugzeuges oder eines feststehenden Objektes zu erhöhen.
Darüberhinaus sind insbesondere Infrarotschnittstellen äußerst robust
und vielfach einsatzfähig.
Vorzugsweise wird die Schnittstelle der Munition über ein
Programmiergerät oder einen Computer, insbesondere PC, programmiert,
wobei der Computer beispielsweise auch über das Werfersystem auf den
Programmspeicher der Munition zugreifen kann.
Besonders bevorzugt ist die Programmierung der Abschußsequenz der
Submunitionen über die an der Munition enthaltene Schnittstelle.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist in Anspruch 7 gegeben, nämlich dadurch, daß die Munition
noch in einem Werferrohr kurz vor dem Verschuß über die Schnittstelle
programmierbar ist, wird es ermöglicht, über Feedback-Analyse des sich
nähernden Lenksuchflugkörpers die optimale Abschußsequenz der
Submunitionen zu errechnen.
Insbesondere werden gemäß Anspruch 9 die Zeitintervalle für das
Ausbringen von Submunitionen oder auch von Leuchtzeichen über die
Schnittstelle programmiert. So kann beispielsweise im pyrotechnischen
Bereich ein bestimmtes Leucht-/Zerlegungsmuster programmiert werden.
Besonders optimal gestaltet sich das vorliegende Abwehrsystem,
wenn ein Munitionswerfer verwendet
wird, der in der Lage ist, die Munition für das Ausbringen von Submunition
oder Leuchtzeichen noch zu programmieren, wenn sich die Munition bereits
im Werferrohr befindet.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Werfersystems aus
Munition und Munitionswerfer liegt darin begründet, daß nicht nur die
Abschußsequenz der Submunitionen optimiert werden kann, sondern auch
nur soviel Submunition verschossen werden muß, wie unbedingt nötig ist,
um einen sich nähernden Lenksuchflugkörper abzuwehren.
Da die Munitionsvorräte in einem zu schützenden Objekt naturgemäß
begrenzt sind, kommt diesem Umstand besondere Bedeutung zu.
Claims (9)
1. Aus einem Munitionswerfer abschießbare Munition mit
mehreren darin enthaltenen Submunitionen zur Erzeugung
eines Scheinziels, deren Abschußsequenz elektronisch
gesteuert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Munition eine von außen zugängliche Schnittstelle zur
externen Programmierung der Abschußsequenzen der
Submunitionen aufweist.
2. Munition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Submunitionen unterschiedliche Eigenschaften,
insbesondere unterschiedliche Scheinzieleigenschaften,
haben.
3. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnittstelle eine
Steckverbindung ist.
4. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnittstelle eine drahtlose
Verbindung ist.
5. Munition nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittstelle eine Infrarot-Schnittstelle ist.
6. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnittstelle über ein
Programmiergerät oder einen Computer, insbesondere PC,
programmierbar ist.
7. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sie noch in einem Werferrohr über die
Schnittstelle programmierbar ist.
8. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zum Ausbringen von Leuchtzeichen
geeignet ist.
9. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitintervalle für das Ausbringen
von Submunitionen oder Leuchtzeichen über die
Schnittstelle programmierbar ist.
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