DE19936454A1 - Verfahren zum Betreiben einer Sprinkleranlage in einem Tiefkühlhaus - Google Patents

Verfahren zum Betreiben einer Sprinkleranlage in einem Tiefkühlhaus

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Abstract

In die Zufuhrleitung (10) eines Sprinklerrohrnetzes wird von einer Druckgasversorgung (41) ein inertes Gas eingespeist, damit keine gefrierende Flüssigkeit in den Rohren enthalten ist. Die Schnellöffnungsklappe (45) eines Löschventils (40) trennt die mit Flüssigkeit gefüllte Löschwasserleitung (20) von der mit Gas gefüllten Zufuhrleitung (10). Im Falle des Ansprechens eines oder mehrerer Sprinkler wird die Schnellöffnungsklappe (45) nur dann geöffnet, wenn zugleich ein Brandmelder (13) an eine Brandmeldezentrale (14) Feuer gemeldet hat. In diesem Fall wird ein Auslöseventil (42) geöffnet, welches Druckluft von einer Zufuhrleitung (48) über eine Drossel (51) und eine Verbindungsleitung (55) in die das Gas enthaltende Zufuhrleitung (10) einspeist. Dadurch sinkt der Druck einer Leitung (60), welche über einen Zylinder (74) eine Arretierstange (73) im Haltezustand hält. Bei abgesunkenem Druck in der Leitung (60) wird die Arretierstange (73) zurückgefahren und die Schnellöffnungsklappe (45) wird geöffnet. Bei Leckagen im Sprinklerrohrnetz wird der Gasverlust über die Verbindungsleitung (55) ausgeglichen, ohne daß die Schnellöffnungsklappe (45) geöffnet wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Sprinkleranlage in einem Tiefkühlhaus, mit einem von einer Zu­ fuhrleitung versorgten Sprinklerrohrnetz mit zahlreichen Sprinklern, bei welchem das Sprinklerrohrnetz von einem in der Zufuhrleitung enthaltenen Löschventil bis zu den geschlossenen Sprinklern mit einem trockenen inerten Gas, wie Stickstoff, He­ lium o. dgl., von einer Druckgas-Versorgung aus gefüllt wird, wobei das Löschventil im Öffnungsfall die Zufuhr von flüssigem Löschmedium in die Zufuhrleitung bewirkt.
Derartige Sprinkleranlagen (DE-OS 23 45 380) werden zum Schutz von großen Tiefkühlhäusern eingesetzt, wobei das Sprinklerrohr­ netz an einen Druckgas-Löschmittel-Behälter angeschlossen und zunächst mit Inertgas gefüllt ist. Als Löschmittel wird eine Kühlsole eingesetzt. Ein Nachteil der bekannten Anlage besteht darin, daß z. B. bei Beschädigung eines Sprinklers das im Rohr­ netz befindliche Inertgas ausströmt und anschließend das Rohr­ netz mit der Kühlsole geflutet wird. Um die Anlage nach der Re­ paratur des beschädigten Sprinklers wieder in den Betriebszu­ stand zu bringen, muß das gesamte Rohrnetz entleert, gespült und neutralisiert werden. Erst dann kann das Rohrnetz wieder mit dem Inertgas gefüllt werden.
Auch ist es bekannt, in derartigen Anlagen das Rohrnetz bis zu den Sprinklern mit einem tiefkaltbeständigen Wassergemisch zu füllen. Vielfach werden Glycol/Wasser- oder Salz/Wasser- Gemische verwendet. Glycole sind brennbar und folglich nicht gut zum Löschen von Bränden geeignet. Salze führen zu Korrosio­ nen und Kristallisationen, die wiederum zu Ablagerungen neigen und somit das Rohrnetz verstopfen. Aus diesen Gründen werden Feuerlöschanlagen für Tiefkühlhäuser nur selten mit den letzt­ genannten Gemischen eingesetzt.
Um das Fluten eines Sprinkler-Rohrnetzes zu vermeiden, sind au­ tomatische stationäre Sprinkler-Trocken-Feuerlöschanlagen mit vorgesteuerten Löschventilen (pre-action-Anlagen) bekannt (DE- OS 22 55 369). Das Rohrnetz dieser von einer Brandmeldeanlage aktivierten Sprinkleranlage ist mit Druckluft gefüllt und an eine Druckluftversorgung angeschlossen. Mit der Druckluft wird das Löschventil bei geöffnetem Löschwasser-Absperrventil ge­ schlossen gehalten. Spricht das Brandmeldesystem an, so wird Strom auf ein Auslösemagnetventil geschaltet. Die Druckluft entweicht über die Druckluftauslösung. Die Klappe des Löschven­ tils öffnet, das Löschwasser strömt in das Sprinklerrohrnetz. Das Rohrnetz wird geflutet und weil noch kein Sprinkler geöff­ net hat, kommt das Löschwasser zum Stillstand und gefriert in dem Rohrnetz. Damit wird die Löschanlage funktionsunfähig. Folglich muß das Kühlhaus-Rohrnetz entleert und aufgeheizt wer­ den, damit das gefrorene Löschwasser aufgetaut und das Rohrnetz entleert werden kann. Eine derartige Betriebsunterbrechung ver­ ursacht für den Betreiber eines Kühlhauses hohe Ausfallkosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine stationäre auto­ matische Sprinkler-Feuerlöschanlage zum Schutz von Tiefkühlhäu­ sern zu schaffen, die mit Wasser als Löschmittel mit einem er­ forderlichen Sicherheitsniveau betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Zum Öffnen des Löschventils sind im Brandfalle zwei Öffnungsbe­ dingungen vorgesehen, nämlich das Öffnen von Sprinklern und ein Detektionssignal von einem Brandmelder über die Brandmeldezen­ trale auf das Auslöse-Magnetventil. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird erreicht, daß das Löschventil erst öffnet, wenn beide Öffnungsbedingungen erfüllt sind.
Wird aus Versehen ein Sprinkler beschädigt, strömt das Gas aus dem Rohrnetz der Löschanlage oder durch die Druckgasnachspei­ sung. Das Löschventil wird jedoch weiter zugehalten. Erhält jetzt das Auslöse-Magnetventil vom Brandmelder ein Detektions­ signal, dann erfolgt die Schnellöffnung des Löschventils und damit der Beginn des Löschvorganges durch Fließen des Löschwas­ sers.
Damit wird mit Sicherheit eine nahezu fehlauslösungssichere Öffnung des Löschventils erreicht und die Gefahr der Vereisung im Rohrleitungsnetz durch das Löschwasser verhindert. Das Sprinklerrohrnetz ist querschnittsmäßig derart ausgelegt, daß das Löschwasser mit hohen Geschwindigkeiten von 7,5 bis 10 m/s durch das Rohrnetz fließt. Bei diesen Fießgeschwindigkeiten kann das Löschwasser in dem Sprinklerrohrnetz nicht gefrieren.
Weitere Erfindungsmerkmale sind in den Unteransprüchen gekenn­ zeichnet und werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltschema der Sprinkleranlage in einem Tiefkühl­ haus;
Fig. 2 eine detaillierte Ausgestaltung der nachgesteuerten Ventilstation.
In einem Tiefkühlhaus 1 mit einer unteren Wand 1a und einer oberen Decke 1b ist eine Tiefkalt-Zone 2 und eine Warm-Zone 3 gebildet. Ein Sprinklerrohrnetz 94 ist in zwei Bereiche 95 und 96 aufgeteilt. Der Bereich 95 versorgt über eine Sprinklerlei­ tung 5 mehrere Deckensprinkler 4. Der Bereich 96 versorgt in mehreren Ebenen über die Sprinklerleitungen 7, 7a, 7b mit der Verbindungsleitung 9 die Raumsprinkler 6, deren Einspeisung mit Löschwasser mittels einer Zufuhrleitung 8 von oben erfolgt. Die Raumsprinkler 6 können beispielsweise in einem Hochregallager untergebracht sein. Die Sprinklerleitung 5 für die Decken­ sprinkler 4 ist an eine Zufuhrleitung 10 angeschlossen. Beide Bereiche 95, 96 werden getrennt mit Löschwasser beaufschlagt. Demzufolge sind die Zufuhrleitungen 8 und 10 an zwei Ventilsta­ tionen 11 und 12 angeschlossen, die nachfolgend, einschließlich der Steuerung, näher beschrieben werden. Zur besseren Enteisung des Sprinklerrohrnetzes 94 sind die einzelnen Sprinklerleitun­ gen 5 und 7, 7a, 7b in mehrere Teilstücke unterteilt, die mittels Trennstellen 93 miteinander verbunden sind. Im Bereich der Dec­ ke 1b sind mehrere Brandmelder 13 vorgesehen, die mit einer De­ tektionsleitung 15 an eine Brandmeldezentrale (BMZ) 14 ange­ schlossen sind.
Die Löschwassereinspeisung 16 ist mit einer mit einem Löschwas­ ser-Absperrventil 38 versehenen Speiseleitung 17 verbunden, von der Löschwasserleitungen 18 und 20 mit Absperrventilen 19 und 21 zu den Ventilstationen 11 und 12 abgehen. Für eine Druckgas­ versorgung 41 für das Sprinklerrohrnetz 94 ist eine Stickstoff- Flaschenbatterie 23 mit Flaschenventilen 23a vorgesehen, die mit einer Sammelleitung 25 verbunden sind. Über eine elektri­ sche Ansteuerung 24 werden die Flaschenventile 23a von der BMZ 14 gesteuert. Die Sammelleitung 25 ist mit einem nachgeschalte­ ten einstufigen Druckminderer 22 von 200 bar Vordruck auf 2,5 bis 3,0 bar Nachdruck über eine Zufuhrleitung 48 mit Ventil 49 mit den Ventilstationen 11 und 12 verbunden. Die untere Sprink­ lerleitung 7a ist an einem Ende mit einem Entlüftungsventil 36 versehen. Zur Schnellentlüftung des Sprinklerrohrnetzes 94 sind sowohl in der oberen Sprinklerleitung 7b als auch in der Sprinklerleitung 5 jeweils Schnellentlüfterstationen 37 einge­ baut.
Im Übergangsbereich von der Warmzone 3 in die Tiefkaltzone 2 sind den Zufuhrleitungen 8 und 10 Bypassleitungen 26 und 31 zu­ geordnet. Rückschlagklappen 27, 28 und 32, 33 sind in den Bypass­ leitungen 26 und 31 und den Zufuhrleitungen 8 und 10 eingebaut. Rohrbegleitheizungen 44 mit den entsprechenden Rohrisolierungen 29, 30 und 34, 35 sorgen für eine Temperatur, die Kälte- und Wär­ mebrücken im Übergangsbereich von der Warmzone 3 zur Tiefkalt­ zone 2 verhindert. Die Rückschlagklappen 27, 28 und 32, 33, die Bypassleitungen 26, 31 sowie ein Rohrstück von mindestens 5 bis 15 m Länge nach dem Einbauort der Rückschlagklappen mit Bypass werden auf eine Temperatur von ≦ 5°C gehalten. Dies kann über Heizbänder o. dgl. erfolgen. Dadurch werden für die Ventilsta­ tionen 11 und 12 keine separaten Beheizungen benötigt. Die Bypässe dienen als Druckausgleichs- bzw. Expansionsstrecken für den trockenen Stickstoff. Vorzugsweise hat die Wärmeausgleichs­ strecke eine Länge von mindestens 15 m. Durch die Kälte- und Wärmeausgleichsstrecken 26, 31 am Übergabepunkt Kalt-/Warm­ bereich erfolgt durch einen Diffusionsprozess eine ständi­ ge Gaszirkulation von Kalt nach Warm.
Die Ventilstationen 11 und 12 sind gleichartig. Die Ventilsta­ tion 11 wird gemäß Fig. 2 beschrieben und besteht aus folgen­ den Teilen.
Im Anschluß an das Absperrventil 21 in der Löschwasserleitung 20 ist ein mit einer Schnellöffnungsvorrichtung 40 versehenes Löschventil 39 eingebaut, an das sich die Zufuhrleitung 10 zu der Sprinklerleitung 5 anschließt. Das Löschventil 39 weist ei­ ne in einem Gelenk 46 gelagerte Schnellöffnungsklappe 45 auf, die von einer Schnellauslösung 47 arretiert ist. Das Absperr­ ventil 21 ist im normalen Betriebzustand geöffnet, so daß der Druck des Löschwassers von unten gegen die Schnellöffnungsklap­ pe 45 drückt. Das Sprinklerrohrnetz 94 ist von der Schnellöff­ nungsklappe 45 bis zu den geschlossenen Sprinklern 4 und 6 mit einem Druckgas gefüllt, in vorteilhafter Weise mit Stickstoff. Das Druckgas befindet sich oberhalb der Schnellöffnungsklappe 45. Über das Druckgas wird gleichzeitig das Ventil über eine pneumatische Verriegelung zugehalten.
Von der Druckgasversorgung 41 wird das Sprinklerrohrnetz 94 über die Gasleitung 48, die Gasleitung 50 mit Einweg-Drossel 51, die Gasleitung 52 mit Einweg-Drossel 53, sowie die Gaslei­ tungen 54 und 55 mit dem Druckgas gefüllt. Desweiteren ist ein geschlossener Druckgas-Kreislauf 43 gebildet, der aus der Ver­ bindungsleitung 58 und den Gasleitungen 52 und 54 besteht. Zu dem Druckgaskreislauf 43 gehört die Verbindungsleitung 58, die zwischen der Gasleitung 56 einerseits und den Gasleitungen 50, 52 andererseits eingebaut ist. In die Verbindungsleitung 58 ist ein Rückschlagventil 59 mit einem Auslöse-Magnetventil 42 eingebaut. Der Druckgaskreislauf 43 stellt sicher, daß bei ge­ schlossenem Auslöse-Magnetventil 42 kein Druckgas aus dem Sprinklerrohrnetz 94 abströmt, auch dann nicht, wenn ein Sprinkler 4 oder 6 beschädigt wird. Von der BMZ 14 führt eine Detektionsleitung 92 zu dem Auslöse-Magnetventil 41. Ausgehend von der Gasleitung 50 ist eine Verbindungsleitung 60 in eine Gasdruck-Prüfleitung 62 geführt, die ein Ventil 63 und ein Ma­ nometer 64 aufweist. Von der Verbindungsleitung 60 ist eine Gasleitung 61 zur Auslöseeinrichtung 47 für die Schnellöff­ nungsklappe 45 geführt. Außerdem ist zur Überwachung des Gas­ druckes von der Gasleitung 54 eine Überwachungsleitung 65 mit einem Ventil 66 und einer Überwachungsleitung 67 mit einem Ma­ nometer 68 abgezweigt. Ein Druckluft-Schwundmelde-Schalter 70 befindet sich in einer Leitung 69.
Die Auslöseeinrichtung 47 besteht aus einer Kolbensteuerung. In einem Kolbenzylinder 74 ist ein Steuerkolben 71 mit einer die Schnellöffnungsklappe 45 arretierenden Arretierstange 73 gela­ gert. Der Steuerkolben 71 ist derart angeordnet, daß einerseits eine Gaskammer 72 und andererseits eine Wasserkammer 78 gebil­ det ist. Die von der Druckgasversorgung 41 kommende Gasleitung 61 ist mit der Gaskammer 72 verbunden. Die Wasserkammer 78 ist über eine Wasserleitung 79 mit der Löschwasserversorgung strom­ auf der Schnellöffnungsklappe 45 verbunden. Zur Überwachung des Wasserdruckes ist eine Prüfleitung 87 mit einem Prüfventil 88 und einem Manometer 89 vorgesehen. Für die Überwachung des Be­ triebszustandes ist in der Wasserleitung 79 ein Entwässerungs­ ventil 80 mit einer anschließenden Prüfleitung 81 mit einem Filter 82 vorgesehen, dem mittels einer Entwässerungsleitung 84 ein Entwässerungsventil 83 nachgeschaltet ist. Auch hier ist ein Alarmdruckschalter 85 mit Umschaltleitung 86 vorgesehen. Der Auslöseeinrichtung 47 ist noch eine mit einem Steuerventil 76 versehene Umführleitung 75 zugeordnet, die einerseits mit der. Gasleitung 61 und andererseits mit der Wasserversorgung (Wasserleitung 20) verbunden ist. Von der Wasserkammer 78 ist eine Zufuhrleitung 77 zu dem Steuerventil 76 geführt. Von dem Löschventil 39 ist stromab von der Schnellöffnungsklappe 45 ei­ ne Entwässerungsleitung 90 mit einem Entwässerungsventil 91 ab­ gezweigt.
Die elektrisch angesteuerte Ventilstation 11 zeichnet sich da­ durch aus, daß nur dann Löschwasser freigegeben wird, wenn so­ wohl mehrere Sprinkler 4 oder 6 ausgelöst haben als auch das in der Ventilstation 11 vorhandene Auslöse-Magnetventil 42 von der BMZ 14 betätigt wurde.
Die Ventilstation 11 funktioniert folgendermaßen:
Gefüllt wird das Sprinklerrohrnetz 94 bei geschlossenen Sprink­ lern 4 und 6 und stromlos geschlossenem Auslöse-Magnetventil 42 von der Druckluftversorgung 41, die einen geringen Gasschwund ausgleicht. Über die nur in einer Richtung durchlässige Einweg- Drossel 51 in der Gasleitung 50 und die Gasleitung 61 wird das Druckgas in die Gaskammer 72 der Auslöseeinrichtung 47 des Löschventils 39 geleitet, wodurch dieses geschlossen gehalten wird.
Über die zweite Einweg-Drossel 53 in der Gasleitung 52 (die Bohrung dieser Drossel muß kleiner sein als die der Drossel 51) wird das Druckgas über die Leitungen 54 und 55 in das Sprink­ lerrohrnetz 94 geleitet, das damit gefüllt wird. Über den glei­ chen Weg sorgt die Druckgasversorgung 41 mit einer Nachspeisung für einen Leckausgleich. Zur Schnellbefüllung des Rohrnetzes 94 kann das Absperrventil 57 in der Gasleitung 56 geöffnet werden.
Wird das Auslöse-Magnetventil 42 von der BMZ 14 geöffnet, ohne daß mehrere Sprinkler ausgelöst haben, tritt an der Verbin­ dungsleitung 60 und der Gasleitung 61 keine Druckänderung auf. Öffnen nun mehrere der Sprinkler 4 oder 6, entweicht das Druck­ gas über die Gasleitungen 61, 60, 58, 56 und 55 aus der Gaskam­ mer 72 über das geöffnete Auslöse-Magnetventil 42 und das Rück­ schlagventil 59 in die zum Sprinklerrohrnetz 94 führende Zu­ fuhrleitung 10. Wenn der Druck in der Gaskammer 72 abnimmt, wird über die Steuerleitung 75 das Steuerventil 76 geöffnet, so daß Wasser aus der Löschwasserleitung 20 in die Wasserkammer 78 strömt. Infolge der Druckverminderung in der Gaskammer 72 wird der Kolben 71 durch den Wasserdruck in die Gaskammer 72 gescho­ ben, so daß die Schnellöffnungsklappe 45 entriegelt wird. Das Löschwasser aus der Wasserleitung 20 drückt die Schnellöffnungs­ klappe 45 nach oben. Das Löschwasser kann jetzt in das Sprink­ lerrohrnetz 94 einströmen.
Öffnen durch Beschädigung ein oder zwei Sprinkler 4, 6, ohne daß das Auslöse-Magnetventil 42 geöffnet hat, entweicht zwar ein Teil des Druckgases aus dem Sprinklerrohrnetz 94, jedoch wird die Auslöseeinrichtung 47 durch die Druckgas-Nachspeisung über die Drossel 51 geschlossen gehalten.
Erfolgt die Löschwasserversorgung mittels eines stationären Löschmittelbehälters, wird das Löschwasser im Ruhezustand mit­ tels Heizung auf über 20°C erwärmt oder ist mittels eines ge­ eigneten Frostschutzmittels auf eine Gefriertemperatur von bis zu -30°C zu behandeln. Ist der stationäre Wasservorrat ver­ braucht, dann wird nicht erwärmtes Löschwasser bzw. Löschwasser ohne Frostschutz nachgespeist. Hier treten die Kälte- bzw. Wär­ meausgleichsbrücken voll in Aktion. Die Kälte- und Wärmeaus­ gleichsbrücken mit den entsprechend ausgebildeten Rückschlag­ ventilen 27, 28, und 32, 33 bewirken eine Strömungsberuhigung und Regulierung der Kalt-/Warmbewegung des Druckgases in der Sprinklerrohrleitung 94. Die Kälte- und Wärmeausgleichsbrücken haben auf der Seite des Tiefkaltbereiches 2 zu jeder Sprinkler­ gruppe zugeordnete Kompensatoren zum Ausgleich der Rohrlei­ tungsbewegungen.

Claims (15)

1. Verfahren zum Betreiben einer Sprinkleranlage in einem Tiefkühlhaus (1) mit einem von einer Zufuhrleitung (10) versorgten Sprinklerrohrnetz (94) mit zahlreichen Sprinklern (4, 6), bei welchem das Sprinklerrohrnetz von einem in der Zufuhrleitung (10) enthaltenen Löschventil (39) bis zu den geschlossenen Sprinklern (4, 6) mit ei­ nem trockenen inerten Gas, wie Stickstoff, Helium o. dgl., von einer Druckgas-Versorgung (41) aus gefüllt wird, wobei das Löschventil (39) im Öffnungsfall die Zufuhr von flüssigem Löschmedium in die Zufuhrleitung (10) bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das Löschventil (39) von einem von einer Brandmel­ dezentrale (14) nachgesteuerten Auslöseventil (42) der­ art gesteuert wird, daß das Löschventil (39) den Weg des flüssigen Löschmediums in die Zufuhrleitung (10) nur freigibt, wenn durch geöffnete Sprinkler (4, 6) der Gasdruck in der Zufuhrleitung (10) verringert ist und zusätzlich das Auslöseventil (42) öffnet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Übergangs von einer warmen Zone (3) in eine tiefkalte Zone (2) des Tiefkühlhauses (1) das Inertgas über eine parallel zur Löschmittelzufuhrlei­ tung (10) geführte Gasausgleichsstrecke (26) mit Rück­ schlagsicherungen (27, 28) und Rohrbegleitheizung (44) geführt wird und die Temperatur in der Gasausgleichs­ strecke (26) auf mindestens 5°C gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Sprinkleranlage in mehreren Bereichen mit getrennten Einspeisungen (18, 19) für das flüssige Löschmedium mit jeweils einer maximalen Leistung von ≦ 2000 l/min an Löschmedium betrieben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Einspeisung des Löschmediums in das Sprinklerrohrnetz (94) des Tiefkühlbereiches von oben erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Sprinklerrohrnetz (94) quer­ schnittsmäßig derart ausgelegt ist, daß das Löschmedium mit hohen Geschwindigkeiten von 7, 5 bis 10 m/s durch das Rohrleitungsnetz fließt.
6. Sprinkleranlage eines Tiefkühlhauses, mit einem von ei­ ner Zufuhrleitung (10) versorgten Sprinklerrohrnetz (94) mit zahlreichen Sprinklern (4, 6), einer Druckgas­ versorgung (41), die das Sprinklerrohrnetz (94) von ei­ nem in der Zufuhrleitung (10) enthaltenen Löschventil (39) bis zu den Sprinklern (4, 6) mit einem inerten Gas füllt, wobei das Löschventil (39) im Öffnungsfall die Zufuhr von flüssigem Löschmedium in die Zufuhrleitung (10) bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das Löschventil (39) mit einem von einer Brandmel­ dezentrale (14) nachgesteuerten Auslöseventil (42) ver­ bunden ist, daß das Auslöseventil (42) Bestandteil ei­ nes geschlossenen Leitungssystems ist, welches einer­ seits mit der Druckgasversorgung (41) und andererseits mit einer in die Zufuhrleitung (10) mündenden Verbin­ dungsleitung (55) verbunden ist, und daß das geschlos­ sene Leitungssystem (43) über Zuleitungen (60, 61) mit einer Auslöseeinrichtung (47) des Löschventils (39) verbunden ist.
7. Sprinkleranlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­ net, daß das geschlossene Leitungssystem (43) zwischen dem mit der Druckgasversorgung (41) verbundenen An­ schluß und der in die Zufuhrleitung (10) mündenden Gas­ leitung (55) eine Drossel (53) aufweist, über die bei geschlossenem Auslöseventil (42) im Falle von Leckagen des Sprinklerrohrnetzes (94) Druckgas in das Sprinkler­ rohrnetz (94) nachströmt.
8. Sprinkleranlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Auslöseventil (42) eine Schnellauslö­ sung (40) mit einer kolbengesteuerten Auslöseeinrich­ tung (47) aufweist, daß die Auslöseeinrichtung (47) ei­ ne an die Druckgasversorgung (41) angeschlossene Gas­ kammer (72) und eine an eine Löschwasserleitung (20) angeschlossene Flüssigkeitskammer (78) aufweist, und daß die Auslöseeinrichtung (47) mit einer Kolbenstange (73) eine Schnellöffnungsklappe (45) des Auslöseventils (42) arretiert.
9. Sprinkleranlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß die Gaskammer (72) über eine Drossel (51) mit der Druckgasversorgung (41) verbunden ist, und daß die Flüssigkeitskammer (78) über eine Löschwasserleitung (79) mit einer Löschwassereinspeisung (16) verbunden ist.
10. Sprinkleranlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da­ durch gekennzeichnet, daß das geschlossene Leitungssy­ stem (43) eine Drossel (53) mit Rückschlagfunktion ent­ hält und daß zwischen der Druckgasversorgung (41) und dem geschlossenen Leitungssystem (43) eine weitere Drossel (51) mit Rückschlagfunktion angeordnet ist.
11. Sprinkleranlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich­ net, daß die Bohrung der ersten Drossel (53) kleiner ist als die Bohrung der weiteren Drossel (51).
12. Sprinkleranlage nach einem der Ansprüche 6 bis 11, da­ durch gekennzeichnet, daß die im Sprinklerrohrnetz (94) enthaltenen Sprinklerleitungen (5, 7) zur Entwässerung mit einem Gefälle bis zu 5° zur Horizontalen verlaufen und zur Enteisung mit Trennstellen (93) versehen sind, wobei die durch die Trennstellen (93) getrennten Teil­ stücke der Sprinklerleitungen (5, 7) schwenkbar angeord­ net sind.
13. Sprinkleranlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich­ net, daß die Trennstellen (93) als Kompensatoren ausge­ bildet sind.
14. Sprinkleranlage nach einem der Ansprüche 6 bis 13, da­ durch gekennzeichnet, daß die für die tiefkalte Zone (2) vorgesehenen Sprinklerleitungen (5, 7) und die Zu­ fuhrleitung (10) aus tiefkaltbeständigem Material be­ stehen.
15. Sprinkleranlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich­ net, daß die Temperaturbeständigkeit des Materials bis -30°C ausgelegt ist.
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