DE19936137A1 - Rollstuhl mit Elektroantrieb - Google Patents
Rollstuhl mit ElektroantriebInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Rollstuhl mit Elektroantrieb, bei dem erfindungsgemäß der Rollstuhl zusätzlich zu einem Bediengerät am Rollstuhl durch eine Fernsteuerung ferngesteuert werden kann, um eine Bewegung des Rollstuhls aus einer Parkposistion zu ermöglichen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Rollstuhl mit Elektroantrieb und einem Bediengerät mit
Steuerung am Rollstuhl für Antrieb und Lenkung.
Neben manuell angetriebenen Rollstühlen sind auch Elektrorollstühle bekannt, bei
denen Antrieb und Lenkung durch Elektromotoren unterstützt werden, die aus einer
aufladbaren Speicherbatterie gespeist werden. Solche Elektrorollstühle sind mit
einem Bediengerät ausgestattet, das neben einem Hauptschalter meist einen
Schalter für die Vorwahl von Geschwindigkeitsstufen, einen Fahr- und Lenkhebel
(Steuerknüppel), Beleuchtungsschalter, Blinklichtschalter usw. aufweist. Solche
Rollstühle mit Elektroantrieb sind jedoch nicht für alle Zwecke zu benutzen, da sie
verhältnismäßig schwer und breit sind, so daß sie nicht durch alle üblichen Türen
und Öffnungen passen, und vor allem nicht zum Transport in einem Kraftfahrzeug
oder in öffentlichen Verkehrsmitteln benutzt werden können. Für solche Zwecke
sind manuell angetriebene Rollstühle üblich, insbesondere in der Form von Klapproll
stühlen.
Will nun ein Rollstuhlpatient aus einem manuellen Rollstuhl, z. B. Klapprollstuhl, in
einen Rollstuhl mit Elektroantrieb umsteigen, so benötigt er hierfür schon deswegen
die Hilfe einer Hilfsperson, wenn er den Elektrorollstuhl aus seiner Parkposition z. B.
in einer Garage oder in einem Abstellraum heranholen will. Hier erscheint es in
den meisten Fällen ausgeschlossen, daß der Rollstuhlpatient, wenn er in einem
manuellen Rollstuhl sitzt, über das Bediengerät des Elektrorollstuhls diesen zum
Heranholen selbst bedienen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rollstuhl mit
Elektroantrieb der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß er von einem
Rollstuhlpatienten selbst, oder durch eine Hilfsperson, bewegt werden kann, ohne
daß die Person im Rollstuhl sitzen oder in der Nähe sein muß.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, daß
zusätzlich zu dem Bediengerät am Rollstuhl ein Fernsteuersystem vorgesehen ist,
bestehend aus einem am Rollstuhl angeordneten Fernsteuerempfänger und einer
vom Rollstuhl räumlich getrennten Fernsteuerung mit Fernsteuersender und einem
zusätzlichen Bediengerät.
Einen solchen erfindungsgemäßen Rollstuhl mit Elektroantrieb kann der Roll
stuhlpatient von einer entfernten Position heranholen oder rangieren, ohne daß er
im Rollstuhl sitzen oder in der Nähe sein muß. Auf diese Weise ist es möglich, den
Rollstuhl z. B. aus einer Garage oder einem beliebigen anderen Abstellraum
herauszufahren bis in die Nähe des Rollstuhlpatienten, so daß dieser dann nur noch
von einem manuellen Rollstuhl, z. B. Klapprollstuhl, oder einer anderen Sitzgelegen
heit in den Elektrorollstuhl überzuwechseln braucht, unter Umständen ohne Hilfe
einer Hilfsperson. Es ist auch möglich, den erfindungsgemäßen Rollstuhl mit
Elektroantrieb z. B. über eine Rampe unbesetzt in ein Kraftfahrzeug zu fahren, ohne
daß der Rollstuhlpatient in dem Rollstuhl sitzen muß, was aus Unfallgründen nicht
zulässig oder akzeptabel wäre. Alle diese neuen Möglichkeiten mit dem erfindungs
gemäßen Elektrorollstuhl verbessern erheblich die Lebensqualität des Rollstuhlpa
tienten, und die Inanspruchnahme einer Hilfsperson ist in vielen Fällen nicht mehr
erforderlich.
Die Bedienung des Rollstuhls über das Fernsteuersystem wird insbesondere dann
erleichtert, wenn gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform mindestens ein Teil
der Bedienelemente des Bediengerätes an dar Fernsteuerung ähnlich ausgebildet
und angeordnet ist wie die Bedienelemente am rollstuhlgebundenen Bediengerät.
Es ist klar, daß die vollen Vorteile des erfindungsgemäßen Systems erst dann
erreicht werden, wenn das Fernsteuersystem über die Steuerung des Rollstuhls
sowohl auf den Antrieb als auch auf die Lenkung einwirkt. Die Fernsteuerung des
erfindungsgemäßen Rollstuhls erfolgt vorzugsweise durch ein Funk-Fernsteuersy
stem, um im Nahbereich eine ausreichende Erreichbarkeit zu erzielen, ohne daß
durch etwaige Hindernisse die Fernsteuerung beeinträchtigt wird. Die Fernsteuerung
kann jedoch auch über ein Infrarot-Fernsteuersystem erfolgen, insbesondere wenn
berücksichtigt wird, daß eine Fernsteuerung normalerweise nur in dem Bereich
erfolgen sollte, in dem die Bedienungsperson den Rollstuhl sieht.
Aus Sicherheitsgründen ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Empfindung
der Fernsteuerempfänger derart mit der Steuerung am Rollstuhl verknüpft, daß die
Fernsteuerung nur wirksam ist, wenn das Bediengerät des Rollstuhls abgeschaltet
ist. Hierdurch wird vermieden, daß über die Fernsteuerung von außen zusätzlich in
die Bedienung am Rollstuhl eingegriffen werden kann. Die Sicherheit wird weiter
erhöht, wenn die Fernsteuerung nur in die Steuerung eingreifen kann, wenn der
Rollstuhl unbesetzt bzw. unbelastet ist. Dieser Zustand kann zweckmäßigerweise
durch einen Sitzsensor erfaßt werden, der nur bei nicht belastetem Rollstuhl einen
Eingriff der Fernsteuerung in die Steuerung des Rollstuhls zuläßt.
Eine weitere Sicherheitsverbesserung bei Elektrorollstühlen, insbesondere solchen
mit Fernsteuerung gemäß der vorliegenden Erfindung, kann dadurch erreicht
werden, wenn ein Abstandserfassungsgerät am Rollstuhl angeordnet ist, mit dem
in Fahrtrichtung befindliche Hindernisse erkannt werden und dann ein Alarmsignal
auslösen und/oder den Antrieb des Rollstuhls stoppen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Rollstuhls mit Elektroantrieb in schemati
scher Darstellung, der für Fernsteuerung ausgerüstet ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Bediengerätes einer Fernsteuerung;
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines rollstuhlgebundenen Bediengerätes in
Verbindung mit den zu steuernden Einheiten des Rollstuhls; und
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Fernsteuerung mit einem Bediengerät.
In Fig. 1 ist ein Rollstuhl 1 mit Elektroantrieb gezeigt, der angetriebene Räder 4
und gelenkte Räder 3 aufweist. Die Räder 4 werden durch einen Antrieb 11
angetrieben, der aus einer Speicherbatterie 2 gespeist wird. Die Lenkung der Räder
3 erfolgt über eine schematisch angedeutete Lenkung 12. Außerdem enthält der
Rollstuhl 1 ein Bediengerät 5 mit Bedienelementen einschließlich eines Steuer
knüppels 6. Hiermit kann der im Rollstuhl 1 sitzende Patient den Antrieb 11 und die
Lenkung 12 steuern, wie an sich allgemein bekannt.
Der in Fig. 1 dargestellte Rollstuhl 1 weist über das Bediengerät 5 hinaus einen
Fernsteuerempfänger 7 mit einer Antenne 8 auf. In Fig. 2 ist eine Fernsteuerung
20 mit einem Bediengerät 5a, einem Fernsteuersender 9 und einer Antenne 8a
dargestellt. Das Bediengerät 5a ist ähnlich wie das Bediengerät 5 am Rollstuhl 1
ausgebildet, das heißt, es können die wichtigsten Funktionen von dem Bediengerät
5a ausgeführt werden. Auf diese Weise ist es möglich, den Antrieb 11 und die
Lenkung 12 sowie weitere Funktionen des Rollstuhls 1 von der in Fig. 2
dargestellten Fernsteuerung 20 fernzusteuern, ohne daß die Bedienungsperson für
die Fernsteuerung 20 in der Nähe des Rollstuhls 1 sein muß.
Nachfolgend soll nun anhand der Fig. 3 und 4 die Funktion des Fernsteuersy
stems des Rollstuhls 1 gemäß der vorliegenden Erfindung weiter beschrieben
werden. In Fig. 3 ist als Block der Rollstuhl 1 angedeutet, der den Antrieb 11, die
Lenkung 12 und einen Sitzsensor 13 enthält. Die Beeinflussung des Rollstuhls 1
durch das Bediengerät 5 mit einer Steuerung 10 ist durch eine Verbindung zwischen
den beiden Blöcken angedeutet. Das Bediengerät 5 weist einen Steuerknüppel 6
auf, mit dem die Lenkung 12 und der Antrieb 11 stufenlos gesteuert werden kann.
Zusätzliche, sonstige Bedienelemente 16 sind für die verschiedensten Funktionen
vorgesehen, wie z. B. ein Hauptschalter, ein Schalter für die Vorwahl von
Geschwindigkeitsstufen und gegebenenfalls Rückwärtsgang, Schalter für
Beleuchtung usw. An dem Bediengerät 5 ist ein Fernsteuerempfänger 7 angebaut,
der eine Antenne 8 aufweist und auf die Steuerung 10 einwirkt.
Die in Fig. 4 dargestellte Fernsteuerung 20 enthält ein Bediengerät 5a, das ähnlich
aufgebaut ist wie das Bediengerät 5 des Rollstuhls 1, und dessen Steuerknüppel 6a
und sonstige Bedienelemente 16a eine ähnliche Funktion haben wie die ent
sprechenden Organe des Bediengerätes 5 des Rollstuhls 1. An das Bediengerät 5a
ein Fernsteuersender 9 mit einer Antenne 8a angebaut oder integriert, mit dem über
ein Funkübertragungssignal die Funktion des Rollstuhls 1 ferngesteuert werden
kann. Anstelle einer Funkübertragung zwischen dem Fernsteuersender 9 und dem
Fernsteuerempfänger 7 kann auch eine Infrarotübertragung vorgesehen sein.
Damit nicht aus Versehen über das Fernsteuergerät 20 der Rollstuhl 1 im normalen
Betrieb beeinflußt werden kann, also wenn im Rollstuhl 1 ein Rollstuhlpatient Platz
genommen hat und über das Bediengerät 5 den Rollstuhl 1 steuert, ist das Fern
steuersystem derart ausgelegt, daß ein Eingriff in die Funktionen des Rollstuhls 1
nur bei abgeschaltetem Bediengerät 5 stattfinden kann. Zum Abschalten des
Bediengerätes 5 ist ein entsprechender Hauptschalter - wie oben erwähnt -
vorgesehen. Eine weitere Sicherheit ist dadurch gegeben, daß durch den Sitzsensor
13 festgestellt wird, ob im Rollstuhl 1 ein Patient Platz genommen hat. Ist dies der
Fall, so ist das Fernsteuersystem unwirksam, das heißt also, die Fernsteuerung 20
kann nur dann in die Steuerung 10 des Rollstuhls 1 eingreifen, wenn der Sitz im
Rollstuhl 1 unbelegt ist.
Schließlich ist an der Steuerung 10 des Rollstuhls (Fig. 3) ein Abstandserfassungs
gerät 15 (schematisch als Block angedeutet) vorgesehen, mit dem in Fahrtrichtung
des Rollstuhls 1 befindliche Hindernisse erkannt werden können. Bei dem
Abstandserfassungsgerät 15 kann es sich um ein mit Mikrowellen oder Ultraschall
arbeitendes Abstands-Radargerät handeln, wie es auch schon für Kraftfahrzeuge
bekannt ist. Um in erster Linie die Hindernisse in Fahrtrichtung, also vor dem
Rollstuhl 1 liegende Hindernisse zu erkennen, weist das Abstandserfassungsgerät
15 vorzugsweise mehrere, vorzugsweise zwei Sensoren auf, die je nach Fahrt
richtung des Rollstuhls 1 aktiviert werden. Erkennt das Abstandserfassungsgerät
15 ein Hindernis, so wird entweder ein Alarmsignal ausgelöst und/oder der Antrieb
11 des Rollstuhls 1 gestoppt. Dieses zusätzliche Abstandserfassungsgerät 15 ist
in erster Linie bei dem erfindungsgemäßen, ferngesteuerten Rollstuhl 1 von Vorteil,
weil der Rollstuhl 1 unter Umständen um Ecken herum herangeholt werden muß,
die gelegentlich die Sicht behindern. Ein solches Abstandserfassungsgerät 15 ist
jedoch auch dann sinnvoll, wenn der Rollstuhl 1 nicht ferngesteuert wird oder nicht
mit einer Fernsteuerung ausgerüstet ist.
Claims (9)
1. Rollstuhl mit Elektroantrieb und einem Bediengerät mit Steuerung am
Rollstuhl für Antrieb und Lenkung,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem Bediengerät (5) am Rollstuhl (1) ein
Fernsteuersystem vorgesehen ist, bestehend aus einem am Rollstuhl (1) angeord
neten Fernsteuerempfänger (7) und einer vom Rollstuhl (1) räumlich getrennten
Fernsteuerung (20) mit Fernsteuersender (9) und einem zusätzlichen Bediengerät
(5a).
2. Rollstuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Bedienelemente (6a, 16a) des
Bediengerätes (5a) an der Fernsteuerung (20) ähnlich ausgebildet und angeordnet
ist wie die Bedienelemente (6, 16) am rollstuhlgebundenen Bediengerät (5a).
3. Rollstuhl nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fernsteuersystem über die Steuerung (10) des
Rollstuhls (1) sowohl auf den Antrieb (11) als auch auf die Lenkung (12) einwirkt.
4. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch ein Funk-Fernsteuersystem (7, 9).
5. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch ein Infrarot-Fernsteuersystem.
6. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fernsteuerempfänger (7) derart mit der Steuerung
(10) am Rollstuhl (1) verknüpft ist, daß das Fernsteuersystem nur wirksam ist,
wenn das Bediengerät (5) des Rollstuhls (1) abgeschaltet ist.
7. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fernsteuerung (20) nur in die Steuerung (10)
eingreift, wenn der Rollstuhl (1) unbesetzt bzw. unbelastet ist.
8. Rollstuhl nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch einen Sitzsensor (13), der nur bei nicht belastetem Rollstuhl
(1) einen Eingriff der Fernsteuerung (20) in die Steuerung (10) des Rollstuhls zuläßt.
9. Rollstuhl nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
gekennzeichnet durch ein am Rollstuhl (1) angeordnetes Abstandserfassungsgerät
(15), mit dem in Fahrtrichtung befindliche Hindernisse erkannt werden und dann ein
Alarmsignal auslösen und/oder den Antrieb (11) des Rollstuhls (1) stoppen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19936137A DE19936137A1 (de) | 1999-07-31 | 1999-07-31 | Rollstuhl mit Elektroantrieb |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19936137A DE19936137A1 (de) | 1999-07-31 | 1999-07-31 | Rollstuhl mit Elektroantrieb |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19936137A1 true DE19936137A1 (de) | 2001-02-01 |
Family
ID=7916779
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19936137A Withdrawn DE19936137A1 (de) | 1999-07-31 | 1999-07-31 | Rollstuhl mit Elektroantrieb |
Country Status (1)
Country | Link |
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