DE19933906A1 - Verfahren und Anordnung zur Behandlung von Futtermitteln - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Behandlung von FuttermittelnInfo
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Abstract
Gelagerte Futtermittel können während der Lagerzeit durch Einwirkung von Pilzen, Bakterien und anderen Schädlingen an Qualität so stark einbüßen, daß erheblicher wirtschaftlicher Schaden für die Landwirtschaft entsteht. Die vorliegende Erfindung gibt Verfahren und Anordnungen zur Konservierung von Futtermitteln an, welche mit geringem Aufwand eine hohe Futtermittelqualität über einen längeren Lagerzeitraum sicherstellen.
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren und Anordnungen zur Behandlung von Futter
mitteln.
In landwirtschaftlichen Betrieben wurde Futtermittel insbesondere Futtermittel
aus eigener Ernte häufig über einen längeren Zeitraum bis zu einem Jahr auf
bewahrt. Grünfutter wie Mais wird typischerweise durch Gärung konserviert und
zur vereinfachten Entnahme üblicherweise in sogenannten Fahrsilos gelagert,
während Getreide als trockenes Schüttgut in Silotürmen aufbewahrt wird.
Während der Lagerzeit sind die Futtermittel u. a. durch Pilze und Bakterien
gefährdet, welche in den Futtermitteln Schadstoffe verschiedener Art bilden
können. Diese Schadstoffe können die Futtermittel insgesamt unbrauchbar
machen oder bei unbemerkter Verfütterung die Gesundheit der Tiere und die
Qualität der Tierprodukte beeinträchtigen, was wiederum einen erheblichen
wirtschaftlichen Nachteil für den Landwirt bedeuten kann, indem er für die Pro
dukte, auch wenn diese noch als Nahrungsmittel geeignet sind, in niedrigeren
Qualitätsstufen einen geringeren Preis erzielt.
Bei der Getreidelagerung ist es bereits bekannt, durch Durchblasen kühler
trockener Luft durch das geschüttete Getreide, die Bedingungen für die Ansiedlung
und Ausbreitung von Schädlingen zu vermindern. Ferner kann das Getreide vor
dem Einschütten mit einem Konservierungsmittel behandelt werden, wie bei
spielsweise in der DE 71 10 717 U1 oder der DE 70 01 731 beschrieben. Als
Konservierungsmittel wird dort beispielsweise Propionsäure eingesetzt. Es zeigt
sich aber an Analysen, daß trotz der bekannten Maßnahmen häufig die Qualität
der gelagerten Futtermittel unbefriedigend ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Verfahren und
Anordnungen zur Behandlung von Futtermitteln anzugeben, welche mit gerin
gem und damit insbesondere auch für kleinere Betriebe vertretbarem Aufwand
die Einhaltung einer höheren Qualität für gelagerte Futtermittel gewährleistet.
Erfindungsgemäße Lösungen sind in den unabhängigen Ansprüchen beschrie
ben. Die abhängigen Ansprüche beinhalten vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung.
Eine erste Variante der Erfindung ist vorteilhaft anwendbar bei in einem in ei
nem Lagerbehälter wie beispielsweise einem Turmsilo als Schüttgut gelagerten
trockenen Futtermittel, insbesondere Getreide. Die Lagerform ermöglicht einen
Luftstrom durch das Getreide zu führen, was an sich bereits zur Trocknung und
Kühlung des im Lagerbehälter befindlichen Getreides bekannt und gebräuch
lich ist. Hierbei wird am Fuß des Lagerbehälters ein Luftstrom zugeführt, wel
cher durch das Getreide strömt und durch Feuchtigkeitsentzug und Kühlung
das Ansiedeln von Pilzen und Bakterien aber auch Schadinsekten bremst
und/oder die Ausbreitung bereits vorhandener solcher Schädlinge hemmt. Eine
solche Lüftung wird typischerweise alle 2 bis 4 Wochen durchgeführt.
Für den Eintrag von Konservierungsmitteln mittels eines Luftstroms kann daher
zu einem erheblichen Teil auf solche bekannte Lüftungseinrichtungen zurück
gegriffen und auf diesen aufgebaut werden. Insbesondere kann eine vorhande
ne Lüftungseinrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung auf vorteilhafte und besonders einfache Weise für die Durchführung des
erfindungsgemäßen so ergänzt werden, daß sie unverändert weiter für reine
Lüftungszwecke und nach Bedarf zur Ausführung der Erfindung eingesetzt
werden kann. Es kann aber selbstverständlich auch eine speziell auf die Belan
ge der Erfindung abgestimmte Vorrichtung zur Erzeugung des Luftstroms vor
gesehen sein.
Durch Zusetzen von Konservierungsmittel zum Luftstrom vor dessen Eintritt in
das Schüttgut, vorzugsweise vor dem Eintritt des Luftstroms in den Lagerbe
hälter, wird das Konservierungsmittel mit dem Luftstrom mitgetragen und
schlägt sich an der Oberfläche des Schüttguts nieder. Das Konservierungsmit
tel wird vorzugsweise in flüssiger Form bereitgestellt und gemäß einer beson
ders günstigen Ausführungsform dem Luftstrom in fein zerstäubter Form über
eine oder mehrere Zerstäubungsdüsen in den Luftstrom eingesprüht, wobei die
Zuführung vorzugsweise zwischen einer Gebläsevorrichtung zur Erzeugung des
Luftstroms und dem Lagerbehälter erfolgt. Eine Anreicherungseinrichtung zur
Zusetzung des Konservierungsmittels an dieser Stelle kann vorteilhafterweise
in einem Luftstromkanal eine Düsenanordnung mit wenigstens einer Düse auf
weisen.
Die Konzentration des Konservierungsmittels im Luftstrom ist vorteilhafterweise
veränderbar, wofür gemäß einer bevorzugten Ausführungsform mehrere ein
zeln zu- und abschaltbare Düsen oder Düsengruppen vorhanden sind. Günsti
gerweise weist eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens hierfür meh
rere unabhängig voneinander betätigbare Ventile auf, die mit einer gemeinsa
men Quelle für das Konservierungsmittel, insbesondere einem druckbeauf
schlagbaren Vorratsbehälter für das Konservierungsmittel, verbunden sein
können.
Die mehreren Düsen sind vorzugsweise so gegenseitig ausgerichtet und beab
standet, daß sich die typischerweise kegelförmigen Sprühbilder der einzelnen
Düsen nicht oder nur gering überlappen, um keine Bereiche hoher Konzentrati
on mit der Gefahr der Bildung größerer Tröpfchen zu erzeugen.
Die erfindungsgemäße Behandlung des als Schüttgut gelagerten Futtermittels
kann vorteilhafterweise während der Lagerdauer mehrfach, vorzugsweise in
Zeitabständen von 1 bis 3 Monaten durchgeführt werden. Die Behandlung kann
dabei in regelmäßigen Zeitabständen vorsorglich durchgeführt werden. Die
Wahl des Zeitpunkts für eine solche Konservierungsbehandlung kann auch aus
Temperaturmessungen im Schüttgut und/oder im aus dem Schüttgut austre
tenden Luftstrom abgeleitet werden. Beispielsweise kann das Erfordernis einer
erneuten Konservierungsbehandlung daraus erkannt werden, daß eine erhöhte
Temperatur im Schüttgut durch eine einfache Lüftungsbehandlung nicht nach
haltig gesenkt werden kann. Eine erforderliche Konservierungsbehandlung
kann auch anhand von Proben aus entnommenem Futtermittel abgeleitet wer
den. Zwischen aufeinanderfolgenden Konservierungsbehandlungen können
typischerweise eine oder mehrere Lüftungsbehandlungen liegen. Die Dauer
einer Konservierungsbehandlung liegt typischerweise zwischen 0,5 und 4 Stun
den.
Ein besonderer Vorteil der zeitlich beabstandeten mehrfachen Konservierungs
behandlung des Schüttguts ist, daß jeweils nur eine geringe Menge Konservie
rungsmittel, beispielsweise 1 Liter Konservierungsmittel je Tonne Futtermittel
eingesetzt werden muß, da die Wirkung im wesentlichen nur bis zu der näch
sten Konservierungsbehandlung reichen muß. Durch die übliche fortlaufende
Entnahme von Futtermittel sinkt zudem die Menge eingesetzten Konservie
rungsmittels von einer Konservierungsbehandlung zur nächsten.
Eine zweite Variante der Erfindung ist besonders für kompakt gelagerte Futter
mittel, insbesondere auch feucht gelagerte Futtermittel wie beispielsweise
Maissilage geeignet. Solche Futtermittel sind üblicherweise durch einen Gär
vorgang bereits konserviert. Diese Futtermittel, welche typischerweise in Teil
mengen aus der gelagerten Menge entnommen werden, zeigen trotz ihrer
durch den Gärvorgang gegebenen Eigenkonservierung häufig einen nicht ver
nachlässigbaren Schadstoffgehalt mit den eingangs geschilderten nachteiligen
Folgen.
Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß nach Abschluß des Gär
prozesses und Entnahme einer Teilmenge, die bei der Entnahme entstehende
Anschnittfläche anfällig ist für die Besiedlung mit Pilzen und Bakterien und die
se im oberflächennahen Bereich Schadstoffe bilden können, welche sich bei
der nächsten Entnahme im dann entnommenen Futter befinden.
Erfindungsgemäß wird dieser nachteiligen Entwicklung begegnet, indem nach
der Entnahme einer Teilmenge des gelagerten Futtermittels die frische An
schnittfläche der gelagerten Restmenge mit einem Konservierungsmittel beauf
schlagt wird. Das Aufbringen, vorzugsweise durch Aufsprühen des Konservie
rungsmittels, erfolgt vorteilhafterweise innerhalb von 60 Minuten, insbesondere
innerhalb von 20 Minuten nach Erzeugen der Anschnittfläche.
Vorteilhafterweise wird nach dem Einlagern des frischen Futtermittels in das
Fahrsilo die Oberfläche mit einem Konservierungsmittel besprüht. Der Men
genbedarf ist dabei im Vergleich zu einer Durchtränkung des Futtermittels sehr
gering.
Eine Anordnung für die Durchführung eines solchen Verfahrens enthält vorteil
hafterweise eine beweglich führbare, insbesondere eine als Handgerät ausge
bildete Sprühvorrichtung, welche über eine flexible Zuleitung und ein Absperr
ventil mit einer Konservierungsmittelquelle, insbesondere einem druckbeauf
schlagbaren Vorratsbehälter verbunden ist.
Zum Aufsprühen des Konservierungsmittels weist die Sprühvorrichtung wenig
stens eine Sprühdüse, vorzugsweise eine entlang eines Rohr- oder
Schlauchabschnitts verteilt angeordnete Düsengruppe auf, welche günstiger
weise bei der Ausführung der Sprühvorrichtung als Handgerät wenigstens 1
Meter von einer Griffposition für die Bedienperson beabstandet ist. Die Aus
richtung der Düsengruppe relativ zu einer Griffposition veränderlich einstellbar,
insbesondere um ein Gelenk schwenkbar und/oder im Abstand verschiebbar.
Die Sprühvorrichtung kann vorteilhafterweise ein Konservierungsmittel führen
des Griffrohr umfassen, an dessen der Bedienperson abgewandtem Ende sich
die Düsenanordnung vorzugsweise als quer zum Griffrohr verlaufender Rohr
abschnitt befindet. Die Sprühvorrichtung kann im Bereich einer Griffposition ein
handbetätigbares selbstschließendes Ventil enthalten. Alternativ oder zusätz
lich kann vor der flexiblen Zuleitung in der Nähe eines Vorratsbehälters für das
Konservierungsmittel ein Absperrventil vorgesehen sein.
Geeignete Konservierungsmittel für Futtermittel sind an sich bekannt und all
gemein im Gebrauch. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines soge
nannten gekapselten Konservierungsmittels, welches erst in Verbindung mit
Feuchtigkeit eine aggressive Wirkung entfaltet.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter
Bezugnahme auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Aufbau zur Bereitstellung von Konservierungsmittel,
Fig. 2 eine Einrichtung zur Anreicherung eines Luftstroms mit Konservie
rungsmittel,
Fig. 3 ein Handgerät zum Aufsprühen von Konservierungsmittel auf eine
Anschnittfläche.
Der in Fig. 1 skizzierte Aufbau ist als transportable Einheit eines Vorratsbehäl
ters 2 für ein flüssiges Konservierungsmittel und eines Druckluftvorratsbehäl
ters 3 ausgeführt. Die beiden genannten Einheiten sind auf einem gemeinsa
men Rahmen 1 angeordnet, welche vorteilhafterweise über Rollen 19 verfahr
bar ist.
Der Druckluftbehälter weist in an sich bekannter Weise eine Schnellkupplung 4
zum Befüllen mit Druckluft, ein Überdruck-Sicherheitsventil 5 und ein Druckan
zeigeinstrument 6 auf.
Der Vorratsbehälter 2 für ein Konservierungsmittel ist über eine Druckleitung 7
mit Druckluft aus dem Druckluftbehälter beaufschlagbar. Über ein Absperrventil
8 ist die Druckluftzufuhr absperrbar. Ein Rückschlagventil 9 verhindert ein Aus
treten von Konservierungsmittel aus dem Vorratsbehälter 2 in Richtung des
Druckluftbehälters 3.
Der Vorratsbehälter 2 weist einen Befüllstutzen 10 zum Einfüllen von Konser
vierungsmittel auf, welcher über ein Ventil 11 absperrbar ist, welches den
Überdruck im Behälter abfängt. Ein Entlüftungsventil 12, welches zugleich als
Überdruck-Sicherheitsventil wirken kann, kann vorteilhafterweise mit dem Ab
sperrventil 11 in der Weise gekoppelt sein, daß das Absperrventil 11 nur nach
Druckentlastung des Vorratsbehälters 2 über das Entlüftungsventil 12 geöffnet
werden kann.
Am Boden des Vorratsbehälters 2 befindet sich ein Ausgangsstutzen 13, wel
cher über ein Verbindungsrohr 14 an Verteileranordnung 15 angeschlossen ist.
Die Verteileranordnung 15 weist mehrere Ausgangsanschlüsse 16 bis 17 auf,
welche jeweils einzeln und unabhängig voneinander über Absperrventile ab
sperrbar sind. Die Ausgangsanschlüsse weisen vorteilhafterweise Schnell
kupplungsanschlüsse auf, welche auch mit selbstsperrenden Stopventilen aus
gestattet sein können, um ein Austreten von Konservierungsmitteln bei unbe
absichtigtem Öffnen eines Absperrventils oder bei Lösen einer Kupplung bei
geöffnetem Ventil zu verhindern. Über die absperrbaren Ausgangsanschlüsse
26 und vorzugsweise flexible Verbindungsleitungen kann das Konservierungs
mittel Ausgabevorrichtungen, die nachfolgend beispielhaft angegeben sind,
zugeführt werden. An den Ausgangsanschlüssen können vorteilhafterweise
Siebfilter vorgesehen sein, welche ein Verstopfen nachfolgender Sprühdüsen
verhindern.
Die Ausbildung der Anordnung als vollständig oder zumindest in Teilen trans
portabel berücksichtigt, daß häufig die Lagerbehälter oder Lagerplätze der
Futtermittel keine elektrischen Versorgungseinrichtungen aufweisen. Durch die
Möglichkeit des Transports des Aufbaus oder eines Teils desselben, kann die
ser auf einfache Weise zum gelagerten Futtermittel transportiert werden. Bei
Mehrfachverwendung desselben Aufbaus an verschiedenen Stellen wird der
Aufbau vorteilhafterweise immer zur Entnahmestelle mitgenommen und vor
zugsweise auch wieder an einen zentralen Platz zurückgebracht, wo dann Kon
servierungsmittel und Druckluft in ausreichendem Umfang für den nächsten
Einsatz aufgefüllt werden können. Bei Einsatz der Anlage an ein und demsel
ben Ort, ermöglicht die transportable Ausführung die einfache Auffüllung des
Druckluftbehälters an einer zentral installierten elektrischen Pumpe. Der
Druckluftbehälter 3 kann hierzu auch allein transportabel ausgeführt und leicht
lösbar, insbesondere über eine Schnellkupplung mit dem Vorratsbehälter 2 für
das Konservierungsmittel verbunden sein.
Der Druckluft-Vorratsbehälter 3 ist vorzugsweise so großvolumig, daß wenig
stens eine, vorzugsweise mehrere Konservierungsbehandlungen mit einer
Druckluftfüllung durchgeführt werden können. Der Druckluftbehälter kann auch
als Hochdruckbehälter mit einem druckmindernden Regler ausgeführt sein.
In Fig. 2 ist eine bevorzugte Einrichtung zu Anreicherung eines Luftstroms mit
einem Konservierungsmittel schematisch skizziert. Ein von einem nicht mit ein
gezeichneten Gebläse erzeugter Luftstrom LS wird einer Anreicherungsein
richtung zugeleitet, welche ein seitlich geschlossenes Rohr 30 umfaßt. Das
Rohr 30 weist vorzugsweise an den Rohrenden einerseits einen Flauschring 32
mit einem Verschlußhebel 33 und andererseits einen Gegenflausch 31 in stan
dardisierter Ausführung auf, so daß die Anreicherungseinrichtung in gebräuch
liche Lüftungsanlagen für Getreidesilos ohne zusätzliche Anpassungsmaßnah
men eingefügt werden kann. Bezüglich des Aufbaus der Gesamtanlage wird
auf die bekannten Anlagen zur Lüftung von Getreidelagerbehältern verwiesen,
welche im Regelfall ohne weitere Änderung für die erfindungsgemäße Konser
vierungsbehandlung mit genutzt werden können.
In dem Rohr 30 ist eine Düsenanordnung mit mehreren gegenseitig beabstan
deten Zerstäubungsdüsen 35 vorgesehen. Die Düsen können insbesondere in
Längsrichtung und/oder in Winkelstellung bezüglich der Rohrachse verschieden
positioniert sein. Die Zerstäubungsdüsen sind vorzugsweise einzeln oder grup
penweise mit einem Ausgang 16 des in Fig. 1 skizzierten Aufbaus über flexible
Leitungen 36 verbindbar und mit Konservierungsmittel K versorgbar. Zuge
führtes Konservierungsmittel wird von der jeweils versorgten Düse in einem
typischerweise kegelförmigen Sprühbild 37 in das Innere des Rohrs 30 fein
zerstäubt eingesprüht und vom durchströmenden Luftstrom mitgenommen. Die
Anordnung der Düsen ist vorzugsweise derart, daß sich die Sprühbilder mehre
rer Düsen nicht oder nur gering überlappen, um eine Zusammenballung des
fein eingestäubten Konservierungsmittels zu größeren Tröpfchen zu vermeiden.
Durch Variation der Anzahl der mit Konservierungsmittel versorgten Düsen über
die einzeln betätigbaren Ventile an den Ausgängen 15 des Aufbaus nach Fig. 1
kann bei gleichem Luftstrom die Konzentration des Konservierungsmittels im
zum Futtermittel abgeführten angereicherten Luftstrom SLK eingestellt werden.
In Fig. 3 ist eine vorteilhafte Vorrichtung zur Konservierung von frischen An
schnittflächen eines Mais-Fahrsilos oder dergleichen skizziert. Die Vorrichtung
ist als frei führbares Handgerät ausgebildet und zeigt ein am Ende einer
Griffstange 40 angeordnete Düsengruppe mit mehreren Sprühdüsen 45, deren
von der Position der Bedienperson wegweisende Sprühbilder 46 überlappen
und eine langgestreckte Sprühfläche ergeben. Die Düsenanordnung ist vor
zugsweise entlang eines Rohrabschnitts 41 verteilt angeordnet, welcher quer
zur Längsrichtung der Griffstange verläuft. Die Griffstange kann als Konservie
rungsmittel K führendes Rohr ausgeführt sein. Die flexible Zuleitung 44, die
beispielsweise mit dem Ausgangsanschluß 17 des in Fig. 1 skizzierten Aufbaus
verbunden ist, kann dann an das Griffrohr angeschlossen sein. Die flexible
Leitung kann aber auch bis zu der Düsenanordnung geführt sein.
Die Düsenanordnung ist vorteilhafterweise in ihrer Lage relativ zu der Griffposi
tion veränderlich einstellbar, insbesondere um ein feststellbares Gelenk 47
schwenkbar, wodurch eine Anpassung an verschiedene Einsatzgegebenheiten
und/oder Bedienpersonen möglich ist. Eine Veränderung des Abstands der Dü
senanordnung zur Griffposition kann beispielsweise durch eine teleskopierbare
Griffstange ermöglicht sein. Die Zuführung des Konservierungsmittels kann da
bei über eine bis zum Rohrabschnitt 41 oder durch Einsatz eines fluidführenden
Gelenks bzw. eines fluidführenden Teleskop-Griffrohrs erfolgen.
Das Griffrohr kann an Griffposition gesonderte Griffhülsen 42, 43 oder derglei
chen aufweisen. Im Bereich einer Griffposition kann ein selbstschließendes
Absperrventil, bspw. mit einem federbelasteten Handhebel vorgesehen sein.
Die in Fig. 3 skizzierte Vorrichtung wird zum Aufbringen von Konservierungs
mittel auf die frische Anschnittfläche vorteilhafterweise in nebeneinanderliegen
den Bahnen in geringem Abstand an der Anschnittfläche entlang geführt.
Die vorstehend und in den Ansprüche angegebenen Merkmale sind sowohl
einzeln als auch in verschiedenen Kombinationen vorteilhaft realisierbar. Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt,
sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandel
bar.
Claims (28)
1. Verfahren zum Behandeln von Futtermitteln, welche als Schüttgut in ei
nem Lagerbehälter vorliegen, bei solchem unter Überdruck ein Luftstrom
in den Lagerbehälter und durch das Schüttgut geführt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß dem Luftstrom vor dem Schüttgut ein Konservierungs
mittel zugesetzt und vom Luftstrom in das Schüttgut eingetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Konser
vierungsmittel in fein zerstäubter Form dem Luftstrom zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Konservierungsmittel aus einer flüssigen Phase dem Luftstrom zuge
setzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Konservierungsmittel in den Luftstrom eingesprüht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung mit Konservierungsmittel in Zeitabständen zwischen
2 und 20 Wochen, insbesondere zwischen 3 und 15 Wochen durchge
führt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung mit Konservierungsmittel nach Maßgabe von inner
halb des Schüttguts und/oder im Luftstrom nach dem Schüttgut gemesse
nen Temperaturen vorgenommen wird.
7. Verfahren zum Behandeln von Futtermitteln, welche in kompakter Form
gelagert und in Teilmengen der eingelagerten Menge entnommen werden,
wobei bei der Entnahme im Restgut eine Anschnittfläche entsteht, da
durch gekennzeichnet, daß die Anschnittfläche mit einem Konservierungs
mittel beaufschlagt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Konservie
rungsmittel auf die Anschnittfläche aufgesprüht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Konservierungsmittel innerhalb von 60 Minuten, vorzugsweise innerhalb
von 15 Minuten nach Erzeugen der Anschnittfläche aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Konservierungsmittel eine Säure, vorzugsweise eine gekapselte
Säure eingesetzt wird.
11. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch eine Gebläsevorrichtung zur Zuführung von Druckluft in
den Lagerbehälter und eine vor dem Lagerbehälter angeordnete Anrei
cherungseinrichtung zur Zusetzung von Konservierungsmitteln in den
Luftstrom.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Anrei
cherungseinrichtung zwischen der Gebläsevorrichtung und dem Lagerbe
hälter angeordnet ist.
13. Anordnung nach Anspruch 11 oder Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Anreicherungseinrichtung als ein seitlich geschlossener Luft
stromkanal ausgeführt ist.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Anreicherungsvorrichtung wenigstens eine Zerstäuberdüse
für flüssiges Konservierungsmittel aufweist.
15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Zerstäuberdüsen mit nicht oder nur gering überlappenden Sprühbildern
räumlich verteilt angeordnet sind.
16. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß ein druckbeaufschlagbarer Vorratsbehälter mit Konservierungs
mittel über eine Ventilanordnung mit der Anreicherungseinrichtung ver
bunden ist.
17. Anordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventil
anordnung mehrere unabhängig voneinander betätigbare Einzelventile
umfaßt, über die unterschiedliche Düsen oder Düsengruppen der Düsen
anordnung der Anreicherungseinrichtung mit Konservierungsmittel beauf
schlagbar sind.
18. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß ein druckbeaufschlagbarer Vorratsbehälter mit Kon
servierungsmittel über ein Ventil mit einer beweglich führbaren Sprühvor
richtung verbunden ist.
19. Anordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprüh
vorrichtung als Handgerät ausgeführt ist.
20. Anordnung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sprühvorrichtung ein konservierungsmittelführendes Griffrohr enthält.
21. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeich
net, daß die Sprühvorrichtung eine von einer Griffposition um wenigstens
1 m beabstandete Sprühdosenanordnung enthält.
22. Anordnung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprüh
vorrichtung an einer Griffposition ein handbetätigbares Ventil enthält.
23. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeich
net, daß die Sprühvorrichtung eine Düsengruppe aus mehreren Einzel
düsen umfaßt.
24. Anordnung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen
gruppe entlang eines Rohrabschnitts verteilt angeordnet ist.
25. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 24, dadurch gekennzeich
net, daß die Anordnung einen Druckluftvorratsbehälter umfaßt.
26. Anordnung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
der Druckluftbehälter transportierbar ausgeführt ist.
27. Anordnung nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckluftvorratsbehälter mit dem Vorratsbehälter für das Konser
vierungsmittel auf einem gemeinsamen Träger angeordnet ist.
28. Anordnung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der gemein
same Träger mit beiden Vorratsbehältern transportabel ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19933906A DE19933906A1 (de) | 1999-07-22 | 1999-07-22 | Verfahren und Anordnung zur Behandlung von Futtermitteln |
DE29916948U DE29916948U1 (de) | 1999-07-22 | 1999-07-22 | Anordnung zur Behandlung von Futtermitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19933906A DE19933906A1 (de) | 1999-07-22 | 1999-07-22 | Verfahren und Anordnung zur Behandlung von Futtermitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19933906A1 true DE19933906A1 (de) | 2001-01-25 |
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ID=7915364
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19933906A Withdrawn DE19933906A1 (de) | 1999-07-22 | 1999-07-22 | Verfahren und Anordnung zur Behandlung von Futtermitteln |
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