DE102020121445B4 - Vorrichtung zur Verteilung von pflanzenschutzmittelhaltigen Mikrogranulaten für den Obst- oder Weinbau - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung (1) zur Applikation von pflanzenschutzmittelhaltigen Mikrogranulaten, welche mindestens ein Applikator (10) umfasst, welches die Mikrogranulate ausgibt, wobei mindestens ein Behälter (11) zur Aufnahme und Ausgabe der Mikrogranulate an den Applikator (10) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (10) aus einem trapezförmigen Zerstäuberkopf (100) mit zahlreichen an seinem Außenumfang vertikal angeordneten Austrittsöffnungen (1000) gebildet ist, durch die die Mikrogranulate mittels gesteuerter Druckluft ausgegeben werden.
Description
- Technisches Gebiet
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Applikation von pflanzenschutzmittelhaltigen Mikrogranulaten für den Obst- und Weinbau gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Stand der Technik
- Es sind aus dem Stand der Technik bereits Vorrichtungen in Form von Mikrogranulatstreuern bekannt, die im Feldbau, nicht aber im Obst- oder Weinbau, einsetzbar sind und nur ganzflächig arbeiten. Diese Vorrichtungen sind lediglich für die Applikation von insektiziden Mikrogranulaten geeignet. Bekannte Applikationsvorrichtungen bestehen dabei aus einem Applikator, mittels dem Mikrogranulate aus einem Behälter über Schlauchleitungen durch Schwerkraft zu den Säscharen mit Arbeitsbreiten von ca. 3-6m zur Erde geleitet werden. Ein weiterer Nachteil bekannter Vorrichtungen ist weiterhin darin zu sehen, dass die Dosiereinrichtungen nur manuell über Zahnradwechsel einstellbar sind und sich dieser Vorgang sehr zeitaufwendig gestaltet.
- Bei der Applikation von flüssigen Pflanzenschutzmitteln und deren Applikationseinrichtungen kann es überdies zu Umweltbelastungen insbesondere durch Abtrift kommen. Lücken im Pflanzenbestand werden mitbehandelt, welches ebenfalls zu Umweltbelastungen führt.
- Aus der Druckschrift
US 2016 / 0 000 003 A1 ist eine Vorrichtung zur Applikation von pflanzenschutzmittelhaltigen Mikrogranulaten bekannt, welche mindestens einen Applikator umfasst, welcher die Mikrogranulate ausgibt, wobei mindestens ein Behälter zur Aufnahme und Ausgabe der Mikrogranulate an den Applikator vorgesehen ist, wobei der Applikator aus einem Zerstäuberkopf gebildet ist, durch die die Mikrogranulate mittels gesteuerter Druckluft ausgegeben werden. - Darstellung der Erfindung
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vorrichtung zu schaffen, die die vorgenannten Nachteile ausräumt und mittels der pflanzenschutzmittelhaltige Mikrogranulate auch im Obst- und Weinbau effizient appliziert werden können.
- Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst zunächst mindestens einen Applikator, der pflanzenschutzmittelhaltige Mikrogranulate ausgibt, wobei mindestens ein Behälter zur Aufnahme und Ausgabe der Mikrogranulate an den Applikator vorgesehen ist.
- Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator aus einem trapezförmigen Zerstäuberkopf mit zahlreichen (vorzugsweise mindestens fünf) an seinem Außenumfang vertikal angeordneten Austrittsöffnungen gebildet ist, durch die die Mikrogranulate mittels gesteuerter Druckluft (vorzugsweise mindestens 0,1 Bar) ausgegeben werden.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann bspw. an einem Traktor angebaut sein, der vorzugsweise mit einer Fahrgeschwindigkeit von 6 km/h die Baum- oder Rebenreihen entlang fährt. Die Mikrogranulate werden mittels gesteuerter Druckluft mit mindestens 0,1 bar über ein vorteilhaft vorgesehenes Magnetventil mit Manometer aus dem Behälter, der vorzugsweise einen druckdichten Deckel und an seinem unteren Ende einen flexiblen Schlauch sowie eine Absperreinrichtung (vorzugsweise ein Magnetventil) umfasst, geführt.
- Kurzbeschreibung der Zeichnungen
- Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
- In der Zeichnung zeigt
-
1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. - Ausführung der Erfindung
- Wie aus
1 ersichtlich, ist mindestens eine zwischen dem mindestens einen Behälter 11 und dem Applikator 10 befindliche, manuell (bspw. über eine entsprechende Skala) oder automatisch sowie vom Mikrogranulat und/oder von der Fahrgeschwindigkeit abhängig einstellbare Dosiervorrichtung 12 vorgesehen. - Die Dosiervorrichtung 12 ist vorzugsweise aus mindestens einem in seiner Breite einstellbaren Dosierschlitz 120 gebildet ist, mit Hilfe dessen kontrollierte Mengen an Mikrogranulaten eingestellt werden können.
- Der Applikator 10 besteht in der dargestellten Ausführung aus einem in Bezug auf Form und Größe überwiegend trapezförmigen Zerstäuberkopf 100 mit zahlreichen an seinem Außenumfang vertikal angeordneten runden Austrittsöffnungen 1000, die zumindest teil- oder bereichsweise verschließbar ausgebildet sind, um eine Anpassung an die Höhe des Pflanzenbestandes vornehmen zu können. Bei kleinen Bäumen bzw. Weinreben können die oberen Austrittsöffnungen 1000 verschlossen werden. Zur vertikalen Applikation werden bei ausgewachsenen Bäumen in der oberen Hälfte des Pflanzenbestandes vorzugsweise zwei Drittel der Mikrogranulat-Menge appliziert und für die untere Hälfte ist ein Drittel der Menge vorgesehen.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst sie mindestens einen Zerstäuber 13, mittels dem an den Austrittsöffnungen 1000 mittels Düsen 130 und gesteuerter Druckluft (vorzugsweise mindestens 0,1 bar) Wasser, Haftmittel oder/und weitere flüssige Pflanzenschutzmittel-Aufbereitungen, welche in mindestens einem weiteren Behälter 14 bevorratet sind, in Abhängigkeit vom Gutstrom der Mikrogranulate ausgegeben und dem Mikrogranulat hinzugefügt wird, wobei die Düsen 130 zumindest teil- oder bereichsweise verschließbar ausgebildet sind, um eine Anpassung an die Höhe des Pflanzenbestandes vornehmen zu können. So können bspw. bei kleinen Bäumen bzw. Weinreben die oberen Düsen 130 verschlossen werden. Eine entsprechende Dosiereinrichtung weist vorzugsweise in der Größe manuell auswechselbare Blenden auf.
- Zur Maximierung der Ablagerung an den Austrittsöffnungen 1000 sind weiterhin vorzugsweise Elektroden 15 vorgesehen, mittels derer eine Koronaaufladung einzelner Mikrogranulate mit Hochspannung (vorzugsweise ca. 80.000 Volt) erfolgt, wobei es dabei erforderlich ist, dass die Mikrogranulate dosiert und an den Mikrogranulat-Gutstrom angepasst mit Wasser besprüht werden.
- Der Behälter 11 und/oder der weitere Behälter 14 weist an seinem Ende vorzugsweise manuell zu betätigende Klappen auf, die eine vollständige Entleerung ermöglichen.
- Die vorteilhaft vorgesehenen Magnetventile werden vorzugsweise über einen elektrisch betätigten Knopf vom Fahrerhaus eines Traktors aus gleichzeitig angesteuert. Das Magnetventil des Zerstäubers 13 und die Einrichtung zur Koronaaufladung werden vorzugsweise über elektrisch zu betätigende Knöpfe gesteuert. Die Magnetventile werden zur Stoppstellung der Gutströme z. B. auf dem Vorgewende oder beim Straßentransport verwendet.
- Erfindungsgemäß bestehen die pflanzenschutz-mittelhaltigen Mikrogranulate aus fungiziden (vorzugsweise gegen pilzliche Schaderreger) oder/und bakteriziden (vorzugsweise (gegen bakterielle Schaderreger wie z.B. Feuerbrand) oder biologischen (z.B. gegen Apfelwickler) Wirkstoffen.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 10
- Applikator
- 11
- Behälter
- 12
- Dosiervorrichtung
- 13
- Zerstäuber
- 14
- weitere Behälter für den Zerstäuber
- 15
- Elektroden
- 16
- Manometer
- 100
- Zerstäuberkopf am Applikator
- 110
- Deckel am Behälter
- 120
- Dosierschlitz an der Dosiervorrichtung
- 130
- Düsen des Zerstäubers
- 140
- Deckel am weiteren Behälter
- 1000
- Austrittsöffnungen am Zerstäuberkopf
Claims (8)
- Vorrichtung (1) zur Applikation von pflanzenschutzmittelhaltigen Mikrogranulaten, welche mindestens ein Applikator (10) umfasst, welches die Mikrogranulate ausgibt, wobei mindestens ein Behälter (11) zur Aufnahme und Ausgabe der Mikrogranulate an den Applikator (10) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (10) aus einem trapezförmigen Zerstäuberkopf (100) mit zahlreichen an seinem Außenumfang vertikal angeordneten Austrittsöffnungen (1000) gebildet ist, durch die die Mikrogranulate mittels gesteuerter Druckluft ausgegeben werden.
- Vorrichtung (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zwischen dem mindestens einen Behälter (11) und dem Applikator (10) befindliche, manuell oder automatisch sowie vom Mikrogranulat und/oder von der Fahrgeschwindigkeit abhängig einstellbare Dosiervorrichtung (12) vorgesehen ist. - Vorrichtung (1) nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung (12) aus mindestens einem in seiner Breite einstellbaren Dosierschlitz (120) gebildet ist, mit Hilfe dessen kontrollierte Mengen an Mikrogranulaten eingestellt werden können. - Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen (1000) zumindest teil- oder bereichsweise verschließbar ausgebildet sind, um eine Anpassung an die Höhe des Pflanzenbestandes vornehmen zu können.
- Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen Zerstäuber (13) umfasst, mittels dem an den Austrittsöffnungen (1000) mittels Düsen (130) und gesteuerter Druckluft Wasser, Haftmittel oder/und weitere flüssige Pflanzenschutzmittel-Aufbereitungen, welche in mindestens einem weiteren Behälter (14) bevorratet sind, in Abhängigkeit vom Gutstrom der Mikrogranulate ausgegeben und dem Mikrogranulat hinzugefügt wird.
- Vorrichtung (1) nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (130) zumindest teil- oder bereichsweise verschließbar ausgebildet sind, um eine Anpassung an die Höhe des Pflanzenbestandes vornehmen zu können. - Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen
Ansprüche 5 und6 , dadurch gekennzeichnet, dass zur Maximierung der Ablagerung an den Austrittsöffnungen (1000) Elektroden (15) vorgesehen sind, mittels derer eine Koronaaufladung einzelner Mikrogranulate mit Hochspannung erfolgt, wobei die Mikrogranulate mit Wasser besprüht werden. - Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die pflanzenschutzmittelhaltigen Mikrogranulate fungizide oder/und bakterizide und/oder biologische Wirkstoffen enthalten.
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