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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere Teilchen, speziell Mikroteilchen
oder Nanoteilchen aus vernetzten Monosacchariden und Oligosacchariden,
Verfahren zu deren Herstellung und die Verwendung der Teilchen als
kosmetisches Mittel oder zur Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen
oder Nahrungsmittelzusammensetzungen, in denen sie vorhanden sind.
Diese Teilchen besitzen vorzugsweise kleine Abmessungen. Darüber hinaus
werden diese Teilchen vorzugsweise zu Einarbeitung oder Einkapselung
verschiedener hydrophiler oder lipophiler Substanzen und insbesondere
von Substanzen, die in pharmazeutischen, kosmetischen und Nahrungsmittelbereichen
verwendet werden können,
verwendet.
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Im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung und der Ansprüche bezeichnet
der Ausdruck "Teilchen kleiner
Abmessungen" sowohl
Mikroteilchen als auch Nanoteilchen. Die Ausdrücke "Mikroteilchen" oder "Nanoteilchen" bezeichnen sowohl Mikrokugeln oder
Nanokugeln als auch Mikrokapseln oder Nanokapseln.
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Des
weiteren bezeichnen die Ausdrücke "Mikrokugeln" oder "Nanokugeln" Teilchen, die im
wesentlichen eine gleichmäßige Struktur über ihre
gesamte Masse hinweg aufweisen, während die Ausdrücke "Mikrokapseln" oder "Nanokapseln" Teilchen bezeichnen,
die eine vernetzte Wand aufweisen, die einen inneren Kern oder Raum
umgibt, der mit einem festen, gelierten, flüssigen oder gasförmigen Medium
gefüllt
ist.
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Die
Einkapselung von Wirkstoffen in Teilchen offeriert wertvolle Vorteile,
beispielsweise den Schutz der eingekapselten Substanz oder ihre
langsame Freisetzung an der Stelle der Verwendung während eines
längeren
Zeitraums.
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Wenn
die Teilchen zur Verwendung im kosmetischen, pharmazeutischen oder
Nahrungsmittelbereich vorgesehen sind, müssen sie aus biokompatiblen
Materialien, wie Proteinen und Polysacchariden, bestehen.
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Die
Herstellung von Mikrokapseln aus Polysacchariden, d.h. hochmolekularen
Kohlenhydraten, wurde in der Literatur des Standes der Technik ausführlich beschrieben
(vgl. beispielsweise P. B. Deasy: Microencapsulation and related
processes, Drugs and the Pharmaceutical Sciences, Band 20, 1984,
Marcel Dekker).
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Insbesondere
können
diese Verbindungen selbst in Mikroeinkapselungsverfahren auf der
Basis einer einfachen Coacervation oder in Verbindung mit polykationischen
Polymeren in Verfahren auf der Basis der Herstellung von Polyelektrolytkomplexen
verwendet werden.
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Mikrokapseln
wurden ferner durch Grenzflächenvernetzung
von Polysacchariden mit Hilfe von polyfunktionellen Isocyanaten
hergestellt (vgl. beispielsweise die Beschreibung in der FR-A-2
275 250, die Mikrokapseln betrifft, die aus Hydroxypropylcellulose
hergestellt wurden, oder die Beschreibung in der US-A-4 138 362,
die natürliche
Gummis oder Chitosan betrifft).
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Darüber hinaus
sind Mikrokapseln mit einer aus covernetzten Glykosaminoglykanen
und Collagen gebildeten Wand in der FR-A-2 642 329 beschrieben,
die die Anwendung einer Grenzflächenvernetzung
unter Verwendung von Disäurechloriden
bei Gemischen von Glykosaminoglykanen und Collagen betrifft.
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Eine
Grenzflächenvernetzung
unter Verwendung von Disäurechloriden
in Emulsionssystemen wurde ferner zur Herstellung von Teilchen aus
Polysacchariden eingesetzt (vgl. EP-A-0 630 287), wobei die verwendeten Reaktions-pH-Werte
10 nicht überstiegen.
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In
diesen verschiedenen Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln
waren die verwendeten Kohlenhydrate Polysaccharide, d.h. Moleküle mit hohen
Molekulargewichten über
5000 Dalton, die aus einer Vereinigung einer großen Zahl von Osideinheiten
bestehen. In der Tat ist es allgemein bekannt, dass Makromoleküle, wie
Proteine und Polysaccharide, an den Grenzflächen spezielle Adsorptionseigenschaften
aufweisen (vgl. beispielsweise S. 317 bis 335 des Werks: "Functional properties
of food macromolecules",
Herausgeber J. R. Mitchell und D. A. Ledward, Elsevier, London,
1986). Diese Adsorptionsphänomene
an Grenzflächen,
die zur Bildung eines Grenzflächenfilms
führen,
sind ein besonders günstiger
Faktor bei der Herstellung von Teilchen durch Grenzflächenvernetzung
von Biopolymeren, wie Polysacchariden.
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Bezüglich der
Kohlenhydrate mit Molekulargewichten unter 5000 Dalton enthält die Literatur
des Standes der Technik Verfahren zur Herstellung von Polymerperlen
aus Cyclodextrinen, bei denen es sich um cyclische Oligosaccharide
mit einem hydrophoben Hohlraum mit der Fähigkeit zum Einschluss verschiedener
Moleküle
verträglicher
Geometrie handelt. Das am meisten verwendete Vernetzungsmittel ist
Epichlorhydrin (vgl. beispielsweise den Artikel von N. Wiedenhof
et al., Die Stärke,
1969, 21, 119–123).
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Bezüglich der
Verwendung von Säuredichloriden
beschreibt die US-A-3 472 835 die Herstellung von Cyclodextrinharzen
durch Vernetzung in einem homogenen Medium (DMF oder DMSO). Die
Herstellungsbedingungen sind jedoch drastisch, d.h. die Reaktion
erfolgt bei 100°C
während
einer längeren
Zeitspanne (6 h). Darüber
hinaus diffundieren die einzuschließenden Substanzen nicht einfach
in diese dichten Perlen hinein. Es wurden Vorschläge zur Verbesserung
der Porosität
der Polymere unterbreitet, entweder durch Erzeugen einer Freisetzung
von CO2 in situ (vgl. US-A-4 958 015) oder durch
Durchführen
der Vernetzung auf der Oberfläche
eines porösen
Mineraloxids (vgl. US-A-4 902 788). Die US-A-4 902 788 erklärt (S. 3,
Sp. 3, Z. 54–55), dass
der hauptsächliche
Nachteil aromatischer Säuredichloride
darin besteht, dass sie relativ geringe Harzausbeuten liefern.
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Die
US 4 774 329 offenbart ein
Mittel mit kontrollierter Freisetzung von Cetylpyridiniumchlorid.
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Die
US 5 569 449 beschreibt
Ultraschallkontrastmittel in der Form von Mikropartikeln, umfassend
eine bioverträgliche
Matrix, wobei die Mikropartikel durch die Vernetzung von Gruppen
stabilisiert sind, die kovalent an die Matrix gebunden sind.
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D.
C. Bibby, N. M. Davies, I. G. Tucker; J. Microencapsulation, 15
(5), Seiten 629 bis 637, 1998, beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von Polyacrylsäuremikrokügelchen,
die durch β-Cyclodextrin vernetzt sind.
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Die
WO 93 23 456 A1 beschreibt
bioabbaubare Polymere.
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Der
Stand der Technik beschreibt somit weder die Herstellung von Teilchen
durch Grenzflächenvernetzung
von Monosacchariden oder Oligosacchariden, wie Cyclodextrinen, unter
Verwendung von Säuredichloriden
in Emulsionssystemen, noch legt er eine derartige Herstellung nahe.
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Hauptaufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, biokompatible und bioabbaubare
stabile Teilchen bereitzustellen, die optional verschiedene hydrophile
oder lipophile Substanzen einschließen und die auf dem pharmazeutischen,
kosmetischen und Nahrungsmittelgebiet verwendet werden können.
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Eine
weitere Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, biokompatible
und bioabbaubare Teilchen im Rahmen eines besonders einfachen Herstellungsverfahrens
zur Herstellung von Teilchen konstanter Qualität, vorzugsweise aus Substanzen
einer genau festgelegten chemischen Zusammensetzung bereitzustellen,
die ferner in vorteilhafter Weise insbesondere in einer wäßrigen Phase
bei Raumtemperatur gelöst
werden können.
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Eine
weitere Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, neue biokompatible
und bioabbaubare Teilchen kleiner Abmessungen aus Monosacchariden
und Oligosacchariden bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lösung für die Herstellung
stabiler Teilchen kleiner Abmessungen aus Monosacchariden und Oligosacchariden
anzugeben, wobei gleichzeitig gegebenenfalls eine Einkapselung einer
oder mehrerer aktiver Substanzen in Form einer Lösung, Suspension oder Emulsion
möglich
ist.
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Weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lösung zur
Herstellung neuer biokompatibler und bioabbaubarer unlöslicher
Teilchen kleiner Abmessungen aus Cyclodextrinen, insbesondere β-Cyclodextrinen
anzugeben, die leicht aus einem flüssigen Medium isoliert werden
können
und die die spezifische Einschlußkapazität dieser Cyclodextrine beibehalten
haben.
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Weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lösung zur
Herstellung neuer biokompatibler und bioabbaubarer poröser unlöslicher
Teilchen kleiner Abmessungen aus Cyclodextrinen, insbesondere β-Cyclodextrinen,
anzugeben, die in einfacher Weise mit verschiedenen aktiven Molekülen beladen
werden können
und anschließend
in größere Teilchen
eingebaut werden können,
die auch biokompatibel und bioabbaubare sind, so daß eine langsamere
und Langzeitfreisetzung des aktiven Moleküls durch Diffusion durch das Material
des größeren Teilchens
hindurch gewährleistet
ist.
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Weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lösung zur
Herstellung eines Produkts aus Dihydroxyaceton (DHA) anzugeben,
das bei Einbau in eine Zusammensetzung deren Stabilität, insbesondere deren
Farbstabilität,
nicht beeinträchtigt
und das bei Applikation auf Haut DHA freisetzt, wobei das Dihydroxyaceton
sich mit den Aminosäuren
in der Haut unter Bildung einer Pigmentierung vereinigen kann.
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Weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen beliebigen Abbau
einer DHA enthaltenden Zusammensetzung, insbesondere eine beliebige
Modifizierung ihrer Farbe über
die Zeit hinweg zu verhindern.
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Weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lösung zur
Herstellung stabiler Teilchen kleiner Abmessungen aus Oligosacchariden
oder Monosacchariden oder Polyolen oder Aminozuckern, die davon abgeleitet
sind, anzugeben, die die Ausgangsverbindung durch enzymatische Hydrolyse
freisetzen können, wodurch
ein spezieller Typ an Vorläufer
mit der Fähigkeit
zur langsamen Freisetzung einer Verbindung mit einer wertvollen
biologischen Aktivität
bereitgestellt wird.
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Weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lösung zur
Herstellung stabiler Teilchen kleiner Abmessungen aus Heterosiden,
deren Osideinheit ein oder mehrere Osidmoleküle enthält, anzugeben, die das Heterosid
durch enzymatische Hydrolyse freisetzen können, so daß ein spezieller Typ von Vorläufer oder Prodrug
bereitgestellt wird.
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Weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannten neuen
technischen Probleme mit Hilfe einfacher Herstellungsverfahren,
die in industriellem Maßstab,
insbesondere in der kosmetischen, pharmazeutischen oder Nahrungsmittelindustrie,
verwendet werden können,
zu lösen.
Diese Lösung
sollte es vorzugsweise ermöglichen,
Teilchen kleiner Abmessungen herzustellen, deren Größe nach
Belieben, insbesondere vom Nanometerbereich bis zu einem Bereich
größer als
Millimeter und insbesondere innerhalb eines Bereichs von etwa 10
nm bis etwa 2 mm eingestellt werden kann.
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Eine
weitere Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die
oben genannten neuen technischen Probleme mit Ausgangsverbindungen
zu lösen,
die vollständig
harmlos und billig sind, wodurch eine breite Verwendung in der pharmazeutischen,
kosmetischen und Nahrungsmittelindustrie gewährleistet ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde völlig
unerwartet festgestellt, daß es
möglich
ist, stabile Teilchen, insbesondere Mikroteilchen oder Nanoteilchen
aus Monosacchariden oder Oligosacchariden herzustellen, indem eine
Grenzflächenvernetzungsreaktion
zwischen einem Monosaccharid oder einem Oligosaccharid und einem
polyfunktionellen acylierenden Vernetzungsmittel, insbesondere einem
Disäurehalogenid
und vorzugsweise einem Disäurechlorid
an der Grenzfläche
der Phasen einer Emulsion, insbesondere von "Wasser-in-Öl"-Typ, vorzugsweise bei Raumtemperatur,
eingeleitet wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
können
diese Teilchen durch anfängliches
Emulgieren einer wäßrigen Alkaliphase,
die das Monosaccharid oder Oligosaccharid in einer hydrophoben Phase
enthält,
vorzugsweise bei Raumtemperatur, und anschließendes Zugeben der Lösung des
Vernetzungsmittels zu der Emulsion hergestellt werden. Es wurde
ferner festgestellt, daß aus
vernetzten Molekülen
des Kohlenhydrats bestehende Membranen an der Grenzfläche der
wäßrigen Tröpfchen infolge
der Erzeugung von Esterbindungen zwischen dem Vernetzungsmittel
und den Hydroxylgruppen des Monosaccharids oder Oligosaccharids
gebildet werden.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
ferner die Herstellung von Teilchen großen Werts durch Grenzflächenvernetzung
von Monosacchariden und Oligosacchariden unter Verwendung von difunktionellen
Acylierungsmitteln in Emulsionssystemen, vorzugsweise bei Raumtemperatur.
In der Tat sind Monosaccharide und Oligosaccharide Substanzen genau
definierter chemischer Zusammensetzung und somit konstanter Qualität, die anders
als hochmolekulare Polysaccharide kein Risiko einer Schwankung der
Zusammensetzung zwischen Herstellern oder zwischen Produktchargen
eröffnen.
Des weiteren sind Monosaccharide, wie Glucose, und Oligosaccharide,
wie Lactose oder Saccharose, anders als Polysaccharide, die häufig nicht
bereitwillig in in diesen Verfahren einsetzbaren wäßrigen Phasen
löslich
sind und häufig
ein Erwärmen
der wäßrigen Phase, um
ein Auflösen
zu erreichen, erfordern, in Wasser bei Raumtemperatur gut löslich. Darüber hinaus
ist anzumerken, daß zahlreiche
dieser Verbindungen, wie Saccharose oder Lactose, in breitem Rahmen
in der Nahrungsmittelindustrie verwendet werden und zu relativ niedrigen
Kosten erhältlich
sind. Ferner sind diese Verbindungen vollständig harmlos.
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Es
scheint folglich, daß sie
im allgemeinen fähig
sind, biokompatible und bioabbaubare Teilchen zu liefern, die verschiedene
hydrophile oder lipophile Substanzen einschließen, die in der pharmazeutischen,
kosmetischen oder Nahrungsmittelindustrie verwendet können.
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Des
weiteren kann die Grenzflächenvernetzung
einiger dieser Verbindungen es ermöglichen, daß die folgenden speziellen
Aufgaben gelöst
werden:
- – Die
Stabilisierung einer abbaubaren Substanz wie im Falle von Dihydroxyaceton
(DHA), wodurch farbige Abbauprodukte über die Zeit hinweg geliefert
werden,
- – und/oder
die Herstellung eines Vorläufers
in Teilchenform mit der Fähigkeit
zur Freisetzung einer aktiven Form nach enzymatischem Angriff, beispielsweise
von:
- – DNA
mit der Fähigkeit
zur Vereinigung mit den Aminosäuren
in der Haut, wobei der Haut eine Pigmentierung verliehen wird,
- – oder
einem Heterosid, beispielsweise einem Saponosid oder Streptomycin,
in einem Fall, in dem die Osideinheit des Heterosids, das aus einem
oder mehreren Osidmolekülen
mit mindestens einer primären Alkoholgruppe
besteht, es ermöglicht
hat, Teilchen durch Grenzflächenvernetzung
herzustellen.
Es ist darauf hinzuweisen, daß das Prinzip der Estervorläufer von
aktiven Molekülen
im Rahmen einer Therapeutik bezüglich
Arzneimitteln, die zur Applikation auf die Haut vorgesehen sind
(K. H. Viala et al., Drug Dev. Ind. Pharm., 1985, 11, 1133–1173) oder
in der Kosmetik (J. P. Forestier, Int. J. Cosmetic Sci., 1992, 14,
47–63)
entwickelt wurde.
- – oder
die Herstellung von porösen
unlöslichen
Teilchen aus Cyclodextrinen, die spezielle Anwendungen auf der Basis
des Einschlusses von Molekülen
zur Entfernung derselben aus einem flüssigen Medium, zum Ernten derselben
oder zum Freisetzen des eingeschlossenen Moleküls in langsamer Weise an der
Wirkstelle eröffnen.
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Wenn
die in den Dokumenten des Standes der Technik, beispielsweise in
der EP-A-0 630 287, beschriebenen Bedingungen, die für Polysaccharide
gelten, nun auf Monosaccharide oder Oligosaccharide angewendet werden,
d.h. wenn die Grenzflächenvernetzung
mit Säuredichloriden
in Emulsionssystemen durchgeführt
wird, in denen der pH-Wert der zur Auflösung der Kohlenhydrate verwendeten
wäßrigen Phase
9,8 nicht übersteigt,
ist es nicht möglich,
stabile Teilchen zu erhalten. Man erhält 0% Ausbeute oder lediglich
eine sehr geringe Ausbeute der Teilchen, wobei eine mikroskopische
Untersuchung zahlreiche Bruchstücke
zeigt. Dies deutet auf die hohe Brüchigkeit des vernetzten Materials
hin.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde vollständig unerwartet festgestellt,
daß es
möglich
ist, stabile Teilchen, insbesondere Mikroteilchen oder Nanoteilchen,
aus vernetzten Oligosacchariden oder Monosacchariden unter Verwendung
einer wäßrigen alkalischen
Phase mit einem pH-Wert größer 10 zur
Auflösung der
Kohlenhydrate und durch Starten der Polykondensationsreaktion unter
Verwendung eines Dihalogenids, insbesondere eines Säuredichlorids,
an der Grenzfläche
einer Emulsion herzustellen.
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Die
erhaltenen Teilchen sind ausreichend stabil, um einer längeren Inkubation
in einem Ofen bei 45°C in
Form einer wäßrigen Suspension
ohne Zerstörung
ihrer Struktur zu widerstehen. Sie sind ferner ausreichend stabil,
um einer Lyophilisierung unterzogen zu werden, ohne daß ihre Struktur
zerstört
wird und nehmen nach Rehydratisierung wieder eine kugelförmige Form
an. Dies stellt einen weiteren entscheidenden technischen Vorteil
der vorliegenden Erfindung dar.
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Die
Teilchen werden nach und nach nach Inkubation in Humanplasma zerstört. Dies
zeigt ihre Bioabbaubarkeit insbesondere unter der Einwirkung von
Esterasen.
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In
Abhängigkeit
von den gewählten
Emulgierbedingungen kann die Teilchengröße von weniger als 1 μm, d.h. von
einer Nanometergröße, die
beispielsweise durch Verwendung eines Hochdruckhomogenisators erreicht
wird, bis zu mehreren hundert μm
und sogar bis zu mehr als 1 mm schwanken.
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Es
wurde ferner festgestellt, daß es
möglich
ist, durch Einleiten der Polykondensationsreaktion in einer Emulsion
vom "Öl-in-Wasser"-Typ Teilchen zu
erhalten. In diesem Fall wird eine hydrophobe Phase, die ein Vernetzungsmittel,
vorzugsweise ein Disäurehalogenid,
und insbesondere ein Disäurechlorid
enthält,
in einer als kontinuierliche Phase verwendeten wäßrigen Alkaliphase, die das
Monosaccharid oder Oligosaccharid enthält, emulgiert. Die Reaktion
läßt man an
der Grenzfläche
sich entwickeln, wobei ein Rühren
eine geeignete Zeit lang aufrecht erhalten wird. Es wurde festgestellt,
daß sich
um die dispergierten hydrophoben Tröpfchen eine Membran bildet,
die Teilchen mit hydrophobem Inhalt liefert, die in diesem Fall
aus Kapseln bestehen.
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Gemäß einem
ersten Merkmal umfaßt
die vorliegende Erfindung Teilchen, die mindestens auf der Oberfläche eine
Wand umfassen, die aus einem oder mehreren Monosacchariden oder
Oligosacchariden gebildet wurde, die durch Grenzflächenvernetzung
in Emulsion, vorzugsweise bei Raumtemperatur zwischen (einem) Monosaccharid
(Monosacchariden) oder Oligosaccharid (Oligosacchariden) mit mindestens
einer primären
Alkoholgruppe und einem polyfunktionellen acylierenden Vernetzungsmittel,
vorzugsweise einem Disäurehalogenid
und insbesondere einem Disäurechlorid
unter Bildung von Esterbindungen zwischen der (den) acylierbaren
Hydroxylgruppe(n) des (der) primären
Alkohols (Alkohole) des Monosaccharids oder Oligosaccharids und
den Acylgruppen des polyfunktionellen Acylierungsmittels vernetzt
sind.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann jedes beliebige Monosaccharid
oder Oligosaccharid mit einem Molekulargewicht unter 5000 Dalton,
das mindestens eine primäre
Alkoholgruppe trägt,
ohne Einschränkung
verwendet werden. In ähnlicher
Weise kann jedes beliebige polyfunktionelle Vernetzungsmittel, das
mindestens zwei acylierende Gruppen enthält, ohne Einschränkung verwendet
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist es möglich, Monosaccharid- oder
Oligosaccharidderivate, beispielsweise Polyole aus der Hydrierung
von Aldehyd- oder Ke tongruppen von Osen, Aldonsäuren, die von Aldosen abgeleitet
sind, und entsprechende Lactone, Phosphorsäureester von Osen, Osamine
oder Heteroside, deren Osideinheit aus einer oder mehreren Osen
besteht und die mindestens eine primäre Alkoholgruppe enthält, zu verwenden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die oben genannten Teilchen aus einem einzelnen niedrigmolekularen
Monosaccharid oder Oligosaccharid oder aus Gemischen hergestellt
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die oben genannten Monosaccharide Ketosen, beispielsweise Dihydroxyacetone
(DHA), Erythrulose, Ribulose, Xylulose, Fructose und Sorbose, sowie
Derivate hiervon sein.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die oben genannten Monosaccharide Aldosen, beispielsweise Erythrose,
Threose, Xylose, Arabinose, Ribose, Desoxyribose, Glucose, Mannose
und Galactose sowie Derivate hiervon sein.
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Die
selbst oder in Gemischen in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren
Monosaccharidderivate umfassen insbesondere die entsprechenden Polyole,
wie Sorbit, Mannit, Xylit, Arabit, Dulcit, Lactit, Galactit, Erythrit
und Threit, Aminozucker, wie Glucosamin, Galactosamin, Glucosaminsulfat
und Galactosaminsulfat, sowie Aldonsäuren oder Lactone, wie Gluconsäure, Galactonsäure, Gluconolacton
und Galactonolacton. Im Handel erhältliche, Polyole enthaltende
Zubereitungen, beispielsweise Neosorb 70® (70%
Sorbit, Roquette), gehören
auch zu dieser Gruppe.
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Die
selbst oder in Gemischen in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren
Oligosaccharide umfassen Disaccharide, insbesondere Saccharose,
Lactose, Maltose, Cellobiose, Trehalose und Melibiose, Oligosaccharide,
wie Raffinose, Dextrine oder Produkte der teilweisen Hydrolyse von
Stärke,
Cyclodextrine, wie alpha-Cyclodextrin, beta-Cyclodextrin und gamma-Cyclodextrin,
Cyclodextrinderivate, wie Hydroxyethyl-β-cyclodextrin und Hydroxypropyl-β-cyclodextrine
(2-HP-β-CD,
3-HP-β-CD,
2,3-HP-β-CD), verzweigte
Cyclodextrine, wie Glukosyl-β-CD,
Diglukosyl-β-CD,
Maltosyl-β-CD
und Dimaltosyl-β-CD, oder
Gemische von Oligosacchariden, beispielsweise die unter der Bezeichnung
Glucidex® von
Roquette auf dem Markt erhältlichen
Produkte, die wechselnde Anteile an Glucose, Maltose und Maltodextrinen
enthalten.
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Die
selbst oder in Gemischen in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren
Oligosaccharidderivate umfassen insbesondere die entsprechenden
Polyole, wie Maltit und Lactit oder im Handel erhältliche, Polyole
enthaltende und durch Hydrieren von Produkten der teilweisen Hydrolyse
von Stärke
erhaltene Zubereitungen.
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Die
Monosaccharid- und Oligosaccharidderivate umfassen ferner Heteroside
oder Glykoside, d.h. Moleküle
aus einer an eine Nichtosideinheit gebundenen Osideinheit. Die in
den erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren
Heteroside besitzen eine Osideinheit, die eine oder mehrere Osideinheiten
und mindestens eine primäre
Alkoholgruppe enthält.
Die Nichtosid- oder Aglykonfraktion besitzt vorzugsweise eine cyclische Struktur
mit einem oder mehreren aromatischen oder nichtaromatischen Ringen,
die ein oder mehre Heteroatome, wie Stickstoff-, Sauerstoff- oder
Schwefelatome umfassen können.
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Die
in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendbaren Heteroside umfassen insbesondere β-D-Xyloside, beispielsweise 4-Methylumbelliferyl-β-D-xylosid
und para-Nitrophenyl-β-D-xylosid,
Riboflavin, natürliche
Nucleoside aus Ribonucleosiden, wie Guanosin, Adenosin, Uridin und
Cytidin, oder Desoxyribonucleosiden, wie Desoxyguanosin, Desoxyadenosin,
Desoxycytidin und Thymidin, synthetische antivirale oder Antikrebsnucleoside,
Strukturanaloge von natürlichen
Nucleosiden, wie Adenosinanaloge und Desoxycytidinanaloge, Mononucleotide,
Desoxymononucleotide, Oligonucleotide, Desoxyoligonucleotide, Antibiotika
der Aminoglykosidgruppe, wie Streptomycin, Dihydrostreptomycin,
Kanamycine, Anukacin, Dibekacin, Tobramycin, Neomycine und Paromomycin,
Saponoside mit steroidalem Aglykon, beispielsweise Saponoside aus
Efeu, Saponoside mit Triterpenaglykon, wie das Saponosid aus der
Panamarinde, oder kardiotonische Heteroside mit steroidalem Aglykon,
wie Digitoxin.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
die vorliegende Erfindung ferner Teilchen, die mindestens auf der
Oberfläche
eine aus Cyclodextrinen, insbesondere vernetzten β-Cyclodextrinen
gebildete Wand umfassen.
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Die
Erfinder haben in besonders unerwarteter Weise festgestellt, daß die aus
Cyclodextrinen hergestellten Teilchen eine wertvolle Einschlußfähigkeit
beibehalten, in einfacher Weise aus den die einzuschließende Substanz
enthaltenden Medien abgetrennt werden können und nach Abgabe der eingeschlossenen
Substanz wiederverwendet werden können. Wenn es deshalb erwünscht ist,
einen Bestandteil eines Gemisches durch Komplexierung zu entfernen,
ermöglicht
es die Verwendung dieser unlöslichen
Form in einfacher Weise, den Komplex abzutrennen und sogar das komplexierte
Molekül
aus der unlöslichen
Form von Cyclodextrin zu entfernen, so daß es wiederverwendet werden
kann.
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So
können
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung die Teilchen der vernetzten Cyclodextrine gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einer aktiven Substanz, insbesondere einer kosmetisch
aktiven Substanz, einer pharmazeutisch aktiven Substanz, einer diätetisch
aktiven Substanz, einer Agronahrungsmittelsubstanz oder einer agroindustriellen
Substanz getränkt
oder beladen werden. Das Durchtränken
oder Beladen mit der aktiven Substanz oder dem aktiven Wirkstoff
kann in sehr einfacher Weise erfolgen. Beispielsweise werden die
Teilchen der vernetzten Cyclodextrine in eine Lösung, die den aktiven Wirkstoff
enthält,
während
einer ausreichenden Zeit eingetaucht oder dann inkubiert, so daß eine Durchtränkung oder
Beladung mit den Teilchen oder ein Einschluß zumindestens einiger der
aktiven Wirkstoffteilchen erfolgt. Der pH-Wert der wäßrigen Lösung des
aktiven Wirkstoffs liegt nahe der Neutralität oder ist schwach sauer und
darf 8 nicht übersteigen,
d.h. er liegt vorzugsweise zwischen etwa 4,5 und 8, um eine Hydrolyse
der Esterbindungen und ein Abbau der Teilchen zu vermeiden.
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Dieses
Durchtränken
oder Beladen mit aktiven Substanzen oder aktiven Wirkstoffen liefert
ein System, das langsam diese aktive Substanz oder diesen aktiven
Wirkstoff aus dem System freisetzt.
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Diese
langsame oder verzögerte
Freisetzung kann in folgender Weise weiter verbessert werden.
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So
können
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung die Teilchen der vernetzten Cyclodextrine gemäß der vorliegenden
Erfindung, die mit dem aktiven Wirkstoff beladen sind, in größeren Teilchen,
die aus einem vernetzten Protein oder einem Gemisch aus covernetzten
Proteinen und Polysacchariden gebildet sind, unter Bildung eines
für eine
langsame Freisetzung sorgenden Systems eingeschlossen werden. In
diesem Fall werden diese Teilchen durch anfängliches Herstellen der Teilchen
der vernetzten Cyclodextrine gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt. Diese Teilchen werden anschließend in einer
Lösung
des aktiven Wirkstoffs während
einer ausreichenden Zeit inkubiert, so dass einige der aktiven Wirkstoffteilchen
in den Teilchen eingeschlossen werden, wie dies oben gerade für den Einschluss
oder die Beladung mit aktiver Substanz oder aktivem Wirkstoff in
die bzw. der Teilchen der vernetzten Cyclodextrine beschrieben wurde.
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Proteine
oder ein Gemisch aus Protein und Polysaccharid werden anschließend in
der Suspension der vernetzten Teilchen gelöst, worauf das erhaltene Gemisch
als wässrige
Phase zur Herstellung von Teilchen durch Grenzflächenvernetzung des Proteins
oder Protein/Polysaccharid-Gemisches in einer Emulsion vom Wasser-in-Öl-Typ unter
Verwendung eines Säuredihalogenids,
vorzugsweise eines -dichlorids, gemäß den früheren Patenten der Anmelder
der vorliegenden Erfindung, beispielsweise der US-A-5 395 620 oder
der FR-A-2 766 090 verwendet wird. Das Gemisch wird anschließend in
einer hydrophoben Phase unter Bildung einer Emulsion dispergiert,
worauf ein Säuredihalogenid,
vorzugsweise ein -dichlorid zu der Emulsion zugesetzt wird und die
Reaktion eine ausreichende Zeit ablaufen gelassen wird, so dass
sich um die Teilchen der zuvor vernetzten Cyclodextrine gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Acylierung der acylierbaren funktionellen Gruppen
des Proteins oder Protein/Polysaccharid-Gemisches größere Teilchen
bilden. Dies liefert letztendlich größere Teilchen, die die intakten
Teilchen der vernetzten Cyclodextrine gemäß der vorliegenden Erfindung und
aktiven Wirkstoff, der teilweise durch Teilchen der vernetzten Cyclodextrine
komplexiert ist, enthalten. Das die größeren Teilchen bildende vernetzte
Material gewährleistet
eine langsame Freisetzung des aktiven Wirkstoffs aus dem System.
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Als
im Rahmen der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise verwendbare
Proteine lassen sich tierische Proteine, wie Collagen, Atelocollagen,
Gelatine, Serumalbumin, Ovalbumin, Hämoglobin, Milchproteine, einschließlich Casein
und Molkenproteine, Lactalbumin, Globuline und Fibrinogen; sowie
pflanzliche Proteine, die insbesondere aus Leguminosen und insbesondere
aus den folgenden Pflanzen: Sojabohnen, Lupinen, Erbsen, Kichererbsen,
Lucerne, Pferdebohnen, Linsen, Gartenbohnen, Raps und Sonnenblumen,
oder aus den folgenden Getreidesorten: wie Weizen, Mais, Gerste,
Malz, Hafer und Roggen, extrahiert sind. Als bevorzugt verwendbare
Polysaccharide lassen sich Glykosaminoglykane, in vorteilhafter
Weise einschließlich Chondroitin-4-sulfat,
Chondroitin-6-sulfat, Dermatansulfat, Heparansulfat und Keratansulfat,
sowie Heparin und Derivate hiervon, insbesondere niedrigmolekulares
Heparin mit einem Molekulargewicht zwischen etwa 2000 und 10.000,
sowie kosmetisch oder pharmazeutisch akzeptable Heparinsalze, wie
Dinatrium- und Calciumsalze, natürliche
Gummis, Carrageensorten, Glucomannane, Galactomannane, Amylose oder
Amylopektin oder Gemische hiervon sowie hydroxyalkylierte Polysaccharidderivate,
wie Hydroxyethylstärke
oder Hydroxyethylcellulose, nennen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die vorliegende Erfindung auch
Teilchen, die mindestens auf der Oberfläche eine Wand umfassen, die
aus vernetzten Cyclodextrinen, insbesondere β-Cyclodextrinen, gebildet ist,
wobei die Teilchen mit einer aktiven Substanz beladen sind und in
größeren biokompatiblen
und bioabbaubaren Teilchen, beispielsweise Teilchen aus vernetzten
Proteinen oder covernetzten Proteinen und Polysacchariden unter
Bildung eines für
eine langsame Freisetzung sorgenden Systems eingeschlossen sind.
-
Zur
Herstellung dieser Teilchen wird in diesem Fall ein Protein gegebenenfalls
zusammen mit einem Polysaccharid zu einer Suspension aus Cyclodextrinteilchen
in der Lösung
der aktiven Substanz zugegeben, worauf diese wässrige Phase zur Herstellung
von Teilchen durch Grenzflächenvernetzung
gemäß der früheren Patente
der vorliegenden Anmelder, beispielsweise gemäß US-5 395 620 oder FR-A-2
766 090 verwendet wird.
-
Es
ist bekannt, dass Cyclodextrine cyclische Oligosaccharide aus 6
bis 8 Glucoseeinheiten sind. Diese Moleküle besitzen wertvolle Eigenschaften
in Verbindung mit der Hydrophobie ihrer internen Hohlräume. Insbesondere
können
sie die Löslichkeit
der aktiven Wirkstoffe erhöhen
(dies gilt insbesondere für β-Cyclodextrine
und hydrophile Derivate hiervon) und verschiedene Moleküle einschießen und
somit diese gegenüber
Wärme,
Oxidation, Licht und Verdampfung stabilisieren (Beispiele hierfür sind essentielle Öle, Geschmackstoffe und
lipolösliche
Vitamine).
-
Des
weiteren sorgen einige Cyclodextrinderivate für eine Langzeitfreisetzung
oder verzögerte
Freisetzung des eingeschlossenen Moleküls (K. Uekama et al. in: New
Trends in Cyclodextrins and Derivatives, Herausgeber D. Duchêne, Editions
de Santé,
Paris, 1991, Kap. 12, S. 411–446).
Dies gilt insbesondere bei hydrophoben β-Cyclodextrinderivaten, wie
Diethyl- und Triethyl-β-cyclodextrinen, die
die Wasserlöslichkeit
der stark wasserlöslichen
aktiven Wirkstoffe verringern (langanhaltende Freisetzung) oder
für ionisierbare β-Cyclodextrinderivate,
wie Carboxymethylethyl-β-cyclodextrin, eine
Verbindung, die in sauren Medien gering löslich ist und deren Löslichkeit
mit dem pH-Wert durch Ionisation der Carboxymethylgruppe ansteigt
(eine Freisetzung im Magenraum wird verhindert und verzögert, bis
der Darm erreicht ist).
-
Diese
Derivate sind jedoch relativ teuer, verglichen mit den anfänglichen
Cyclodextrinen. Was die anfänglichen
Cyclodextrine anbelangt, stellt ihre Löslichkeit in Wasser ein Problem
dar, wenn es gewünscht
ist, sie in einem Freisetzungssystem zu verwenden, das mit Wasser
in Berührung
gebracht werden soll, da diese Löslichkeit
eine Steuerung der Freisetzung des komplexierten Moleküls schwierig
macht (R. B. Friedman in: New Trends in Cyclodextrins and Derivates,
Herausgeber D. Duchêne,
Editions de Santé,
Paris, 1991, Kap. 4, S. 157–177).
In ähnlicher
Weise hemmt die Löslichkeit
in Wasser die Isolierung der Komplexe, wenn es speziell gewünscht ist,
einen Bestandteil aus einem Gemisch in einem wässrigen Medium zu entfernen,
und die Gewinnung der freien Cyclodextrine, wenn es gewünscht ist,
sie in kommerziellem Maßstab
zu recyceln.
-
Die
Herstellung der Cyclodextrine enthaltenden Polymere liefert eine
Lösung
für diese
Probleme. Eine langsamere Freisetzung einer aktiven Substanz kann
somit durch Komplexieren derselben an ein β-Cyclodextrine tragendes Polymer
und durch Anordnen einer Dialysemembran zwischen dem Polymer und
dem Freisetzungsmedium erreicht werden. Beispielsweise zeigen N.
Behar et al. (S.T.P. Pharma, 1987, 3, 237–247), dass das Einbringen
von synthetischen Polymeren, wobei eines wasserlöslich (Polyethylenimin) und
das andere wasserunlöslich
(hergestellt aus Polyvinylchlorformiat) ist, die Cyclodextrinmoleküle tragen
und mit einer sehr wasserlöslichen
aktiven Substanz, wie Propanolol, beladen sind, in ein Dialyserohr
es ermöglicht,
die Diffusion des aktiven Wirkstoffs in die äußere wässrige Kammer zu verlangsamen,
wobei das Polymer und der Komplex nicht in der Lage sind, durch
die Membran hindurchzutreten.
-
In
unerwarteter Weise konnten die Erfinder der vorliegenden Erfindung
in mit Propanolol in Gegenwart von vollständig biokompatiblen und bioabbaubaren
Teilchen vernetzter Cyclodextrine gemäß der vorliegenden Erfindung
durchgeführten
Dialyseexperimenten dasselbe Phänomen
beobachten.
-
Gemäß demselben
Prinzip berichtet E. Fenyvesi (J. Inclusion Phenom., 1988, 6, 537–545) daß ein aus Mikrokapseln,
die einen aktiven Wirkstoff, der mit einem löslichen Cyclodextrinpolymer
komplexiert ist, enthalten, bestehendes System die Verzögerung der
Freisetzung des aktiven Wirkstoffs ermöglicht, wobei das Polymer nicht
in der Lage ist, durch die Membran der Mikrokapsel hindurchzutreten.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung konnten dieses bemerkenswerte
Ergebnis auch mit vollständig
biokompatiblen Mikrokapseln aus vernetztem Protein, die Methylenblau
enthalten, das mit zunehmenden Mengen an Teilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen
komplexiert ist, erhalten. In-vitro-Freisetzungsexperimente zeigen eine
Verlangsamung der Freisetzung verglichen mit Mikrokapseln, die keine
Cyclodextrinteilchen enthalten. Die Verlangsamung wird noch ausgeprägter, wenn
die Menge an eingekapselten Cyclodextrinteilchen zunimmt.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben ferner festgestellt, dass
Teilchen aus vernetztem DHA vollständig stabil sind, während gleichzeitig
eine Pigmentierung nach Applikation auf die Haut auftritt. Dies zeigt,
dass sie biologisch abbaubar sind und die Basesubstanz zu regenerieren
vermögen,
wobei die spezifische Aktivität
nach enzymatischem Abbau intakt bleibt.
-
Vorzugsweise
liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Teilchen kleiner Abmessungen, die mindestens auf der Oberfläche eine
aus einem oder mehreren vernetzten Monosacchariden oder Oligosacchariden
gebildete Wand umfassen, wobei das Verfahren die folgenden Stufen
umfasst:
- a) die Herstellung einer wässrigen
Phase bei einem pH-Wert zwischen 10,5 und etwa 14, worin mindestens ein
Monosaccharid oder mindestens ein Oligosaccharid gelöst ist;
- b) die Herstellung einer hydrophoben Phase, die im wesentlichen
mit Wasser nicht mischbar ist und die gegebenenfalls ein grenzflächenaktives
Mittel enthält;
- c) die Dispersion der wäßrigen Phase
in der hydrophoben Phase durch Rühren,
um eine Emulsion vom Wasser-in-Öl-Typ
herzustellen;
- d) die Zugabe einer Lösung
eines polyfunktionellen Acylierungsmittels zu der Emulsion, wobei
das Rühren eine
ausreichende Zeitdauer fortgesetzt wird, um das Monosaccharid oder
Oligosaccharid an der Grenzfläche
der dispergierten Tröpfchen
der Emulsion zu vernetzen, und um dadurch Teilchen zu bilden; und
- e) gegebenenfalls die Abtrennung der Teilchen von dem Reaktionsmedium.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
von Teilchen kleiner Abmessungen, die mindestens auf der Oberfläche eine
aus einem oder mehreren vernetzten Monosacchariden oder Oligosacchariden
gebildete Wand umfassen, wobei das Verfahren die folgenden Stufen
umfaßt:
- a) die Herstellung einer wäßrigen Phase bei einem pH-Wert
zwischen 10,5 und etwa 14, worin mindestens ein Monosaccharid oder
mindestens ein Oligosaccharid gelöst ist;
- b) die Herstellung einer hydrophoben Phase, die im wesentlichen
mit Wasser nicht mischbar ist und die ein polyfunktionelles acylierendes
Vernetzungsmittel enthält;
- c) die Dispersion der hydrophoben Phase in der wäßrigen Phase
durch Rühren
unter Herstellung einer Emulsion vom Öl-in-Wasser-Typ, wobei das
Rühren
eine ausreichende Zeitdauer durchgeführt wird, um das Monosaccharid
oder Oligosaccharid an der Grenzfläche der dispergierten Tropfen
der Emulsion zu vernetzen und um dadurch Teilchen, im wesentlichen
Kapseln, herzustellen; und
- d) gegebenenfalls die Abtrennung der Teilchen aus dem Reaktionsmedium.
-
Die
vorliegende Erfindung liefert ferner ein Verfahren zur Herstellung
von Teilchen aus vernetzten Cyclodextrinen kleiner Abmessungen,
die in größeren Teilchen
eingeschlossen sind, wobei das Verfahren die folgenden Stufen umfaßt:
- a) Zuerst werden Teilchen der vernetzten Cyclodextrine
gemäß der vorliegenden
Erfindung in einem Emulsionssystem von Wasser-in-Öl-Typ hergestellt
und gewonnen.
- b) Diese Teilchen werden anschließend in eine wäßrige Lösung eines
aktiven Wirkstoffs bei einem pH-Wert zwischen etwa 4,5 und etwa
8 während
einer ausreichenden Zeitdauer gegeben oder darin inkubiert, um den
aktiven Wirkstoff in den Teilchen einzuschließen.
- c) Ein Protein oder ein Protein/Polysaccharid-Gemisch wird anschließend in
der Suspension der Teilchen gelöst.
- d) Das Gemisch wird durch Rühren
in einer hydrophoben Phase unter Bildung einer Emulsion von Wasser-in-Öl-Typ dispergiert.
- e) Eine Lösung
eines polyfunktionellen Acylierungsmittels wird der Emulsion zugegeben,
wobei das Rühren eine
ausreichende Zeitdauer beibehalten wird, so daß sich um die Teilchen aus
den vernetzten Cyclodextrinen gemäß der vorliegenden Erfindung
durch Acylierung der acylierbaren funktionellen Gruppen des Proteins
oder Protein/Polysaccharid-Gemisches herum größere Teilchen bilden.
- f) Gegebenenfalls werden die erhaltenen größeren Teilchen, die die intakten
Teilchen der vernetzen Cyclodextrine gemäß der vorliegenden Erfindung
und den teilweise durch die Cyclodextrine der Teilchen der vernetzten
Cyclodextrine komplexierten aktiven Wirkstoff enthalten, abgetrennt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann diese wässrige Lösung aus einem Puffer, beispielsweise
einem Carbonat- oder Phosphatpuffer, der auf einen pH-Wert größer 10,5,
beispielsweise auf einen pH-Wert von 11, eingestellt ist, oder einer
Lösung
aus einem alkalischen Stoff, beispielsweise Natriumhydroxid, beispielsweise
1 M Natriumhydroxidlösung,
bestehen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Konzentration des Monosaccharids oder Oligosaccharids in der
wässrigen
Phase 3 bis 80, vorzugsweise 10 bis 30%.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht das oben erwähnte polyfunktionelle acylierende
Vernetzungsmittel vorzugsweise aus mindestens einem Säuredihalogenid,
das vorzugsweise aus Phthaloyl-, Terephthaloyl-, Cebacoyl-, Glutaryl-,
Adipoyl- und Succinyldihalogeniden oder einem Anhydrid dieser Säuren ausgewählt ist.
Vorzugsweise wird ein Dichlorid dieser Säuren verwendet.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die oben erwähnten Mikrokapseln durch Grenzflächenvernetzung
vorzugsweise bei Raumtemperatur aus einer Emulsion, deren disperse
einzukapselnde Phase eine oder mehrere wasserlösliche, lipolösliche oder
unlösliche
aktive Substanzen, die in Form einer Lösung, Suspension oder Emulsion
eingebaut werden, enthält,
hergestellt.
-
Außerdem umfasst
die vorliegende Erfindung die Verwendung dieser Teilchen. Die allgemeinen
Anwendungen der Teilchen der vernetzten Monosaccharide und Oligosaccharide
sind die folgenden: Auf dem Gebiet der Kosmetika, Pharmazeutika
und Nahrungsmittel erlauben diese biokompatiblen und bioabbaubaren Teilchen
den Einbau wasserlöslicher
oder lipolöslicher
Substanzen in Form von Lösungen,
Suspensionen oder Emulsionen.
-
Die
erfindungsgemäßen Teilchen
besitzen einen speziellen weiteren Wert bei Kosmetika. Dies ist
mit der in-situ-Freisetzung nach Hydrolyse des Basisbestandteils,
der eine gewünschte
spezielle Aktivität
auf der Haut, beispielsweise eine feuchthaltende Wirkung von Monosacchariden
und Disacchariden (Lactose) oder der daraus herstammenden Polyole
(Mannit, Sorbit), eine stimulierende Wirkung auf die Glykosaminoglykansynthese
oder eine Antifaltenwirkung (Glucosaminsulfat, Galactosaminsulfat,
beta-Xylosidderivate) aufweisen kann, verbunden.
-
Es
sei ferner auf den Wert der Einkapselung hydrophober Tröpfchen in
eine sehr hydrophile Membran aus beispielsweise vernetztem Sorbit
oder vernetzter Saccharose hingewiesen.
-
Die
Anwendungen der Teilchen der vernetzten Cyclodextrine sind die folgenden:
- *Als solche unbeladen zur Entfernung eines
Bestandteils aus einem Medium in Form eines Einschlußkomplexes:
– für technologische
Anwendungen, beispielsweise die Trennung von Stereoisomeren, die
Katalyse von chemischen Reaktionen und die Extraktion von bitteren
Molekülen,
Coffein, Cholesterin und Phenylalanin. Die Teilchen können so
ein beispielsweise für
das Packen von Säulen,
durch die eine zu reinigende Flüssigkeit
geführt
wird, zu verwendendes festes Adsorptionsmittel darstellen.
– für die Entgiftung
biologischer oder nicht biologischer flüssiger Medien und Wasser, insbesondere
zur Extraktion von aromatischen Aminen, Phenolen, Bilirubin und
Toxinen. Die Bioverträglichkeit
der Teilchen ist ein wichtiger Vorteil hierbei.
– für die Gewinnung
einer Substanz aus einem flüssigen
Medium.
– für analytische
Anwendungen, wobei die Teilchen eine Verbesserung des Nachweises
von Substanzen durch eine Aufkonzentration derselben ermöglichen.
– auf dem
Gebiet der Kosmetika, wo die Einschlußeigenschaften von Cyclodextrinen
zur Absorption von überschüssigen Lipiden
auf der Haut (Mattierungswirkung) oder zur Absorption von Abbauverbindungen
einer Ausdünstung
(Deodorantprodukte) oder der für
einen schlechten Atem verantwortlichen Produkte (gegen einen schlechten
Atem gerichtete Wirkung in Zahnpasten oder Mundwässern) verwendet werden können. Die
Bioverträglichkeit
der Teilchen ist abermals ein wichtiger Vorteil hierbei.
- *Beladen mit aktiven Substanzen in Form von Einschlußkomplexen
und eingebaut in für
eine langsame Diffusion sorgenden Systemen, insbesondere in Teilchen
und speziell in Teilchen aus vernetzten Proteinen oder covernetzten
Proteinen und Polysacchariden:
– auf dem Gebiet der Kosmetik
für eine
langsamere und langanhaltende Freisetzung der aktiven Substanz unter
Gewährleistung
einer längeren
Wirkung, wobei die Hauttoleranz gegenüber aktiven Wirkstoffen mit einer
reizenden Wirkung, beispielsweise Retinsäure, Salicylsäure usw.,
verbessert wird.
– auf
dem Gebiet der Therapeutika zur Herstellung von Arzneimitteln oder
pharmazeutischen Zusammensetzungen mit einer langsameren oder länger anhaltenden
Freisetzung der aktiven Substanz unter Gewährleistung einer längeren Wirkung
auf jedem beliebigen Verabreichungsweg unter Verbesserung der Haut-
und Schleimhauttoleranz.
-
Die
Anwendungen der Teilchen aus vernetztem DHA sind mit der Stabilisierung
des DHAs verbunden, wobei der Einbau in verschiedene kosmetische
Zubereitungen und die Freisetzung des DHAs nach enzymatischem Abbau
auf der Oberfläche
der Haut gewährleistet
ist, wobei das DHA sich mit den Aminosäuren in der Haut unter Bildung
einer Pigmentierung vereinigen kann.
-
Die
Teilchen der vernetzten Heteroside besitzen Anwendungen, die insbesondere
mit der Tatsache verbunden sind, daß sie neue Vorläufer eines
speziellen Typs darstellen:
- – die in
Kosmetika verwendet werden können,
um für
eine langsame Freisetzung durch den enzymatischen Abbau des Teilchens,
d.h. des Heterosidbestandteils, der anschließend seine spezielle Aktivität (beispielsweise
Teilchen aus vernetztem Saponosid) ausübt, sorgt und
- – die
in Therapeutika verwendet werden können, worin die Teilchen einen
neuen Typ eines teilchenförmigen Vektors
oder einer Prodrug darstellen, der (die) gleichzeitig die folgenden
Eigenschaften gewährleistet
(gewährleisten):
- – Schutz
des aktiven Wirkstoffs und eine langsame Freisetzung des Heterosidbestandteils
durch enzymatischen Abbau des Teilchens für eine längere Wirkung und/oder eine
Verbesserung der Bioverfügbarkeit und/oder
eine Verbesserung der Haut- oder Schleimhauttoleranz und
- – eine
zielgerichtete Steuerung in Verbindung mit der speziellen Natur
der Prodrug.
-
In
Abhängigkeit
von der Größe der Teilchen
ist es möglich,
beispielsweise Teilchen mit einem Durchmesser zwischen etwa 10 und
100 μm,
beispielsweise von etwa 15 μm
aus einem Antibiotikum, wie Streptomycin, herzustellen. Nach einer
intravenösen
Injektion ermöglichen
diese Teilchen ein zielgerichtetes Ansteuern der Kapillaren der
Lunge gemäß dem bekannten
Prinzip der Vektorisierung durch Kapillarblockierung (S. S. Davis
und L. Illum, Acta Pharm. Technol., 1986, 32, 4–9) und die langsame Freisetzung
des Antibiotikums in situ für
eine bessere Wirksamkeit. Alternativ können Nanopartikel der aktiven
Substanz hergestellt werden, die durch die Zellen, insbesondere
die Zellen des retikuloendothelialen Systems aufgenommen werden
und die die Behandlung von bakteriellen oder parasitären Erkrankungen
mit der aktiven Substanz ermöglichen.
-
Als
eine weitere Alternative kann die Herstellung von Teilchen im Nanometergrößenbereich
aus Oligonucleotiden oder Oligodesoxynucleotiden direkt eine vektorisierte
und stabile Form dieser Oligonucleotide oder Oligodesoxynucleotide
liefern, die direkt in die Zellen eindringen kann und das anfängliche
Oligonucleotid oder Oligodesoxynucleotid in der Zelle freizusetzen
vermag. Dies ist insbesondere zur Verwendung bei einer antiviralen
oder Antikrebstherapie oder im Zusammenhang mit einer Gentherapie
oder zur Verwendung bei der Transfektion von Zellen oder dem Transfer
von genetischem Material von Bedeutung, weil dadurch die Verwendung
von viralen Vektoren oder synthetischen Vektoren vermieden wird.
-
Als
eine weitere Alternative kann die Herstellung von Teilchen einer
Größe im Nanometerbereich
aus antiviralen oder Antikrebsnucleosiden direkt eine vektorisierte
und stabile Form dieser Nucleoside liefern, die direkt in die Zellen
eindringen kann und die das anfängliche
Nucleosid in der Zelle freizusetzen vermag.
-
Ferner
ist die vorliegende Erfindung bei einer Zusammensetzung nützlich,
die insbesondere aus einer kosmetischen Zusammensetzung, einer pharmazeutischen
Zusammensetzung und einer Nahrungsmittelzusammensetzung ausgewählt ist
und die als eine ihrer Komponenten oder aktiven Wirkstoffe die oben
genannten Teilchen umfasst, die mindestens auf der Oberfläche eine
Wand umfassen, die aus einem oder mehreren Monosacchariden oder
Oligosacchariden gebildet ist, die speziell durch eine Grenzflächenvernetzung
in Emulsion vorzugsweise bei Raumtemperatur zwischen (einem) Monosaccharid(en)
oder Oligosaccharid(en) mit mindestens einer primären Alkoholgruppe
und einem polyfunktionellen acylierenden Vernetzungsmittel, vorzugsweise
einem Disäurehalogenid
und insbesondere einem Disäurechlorid,
zur Herstellung von Esterbindungen zwischen den acylierbaren Hydroxylgruppen
des (der) primä ren
Alkohols (Alkohole) des Monosaccharids oder Oligosaccharids und
den Acylgruppen des polyfunktionellen Acylierungsmittels vernetzt
sind.
-
Weitere
Eigenschaften dieser Teilchen sind aus der obigen Beschreibung und
aus der folgenden Beschreibung in den Beispielen offensichtlich.
-
Die
vorliegende Erfindung ist ferner nützlich bei einem Verfahren
zur kosmetischen oder therapeutischen Behandlung durch Applikation
einer kosmetisch oder therapeutisch wirksamen Menge der oben genannten
Teilchen, die mindestens auf der Oberfläche eine Wand umfassen, die
aus einem oder mehreren Monosacchariden oder Oligosacchariden gebildet
ist, die speziell durch Grenzflächenvernetzung
in Emulsion vorzugsweise bei Raumtemperatur zwischen dem (den) Monosaccharid(en)
oder Oligosaccharid(en) mit mindestens einer primären Alkoholgruppe
und einem polyfunktionellen acylierenden Vernetzungsmittel, vorzugsweise einem
Disäurehalogenid
und insbesondere einem Disäurechlorid
unter Bildung von Esterbindungen zwischen acylierbaren Hydroxylgruppen
des (der) primären
Alkohols (Alkohole) des Monosaccharids oder Oligosaccharids und
den Acylgruppen des polyfunktionellen Acylierungsmittels vernetzt
sind, auf eine geeignete Stelle eines Säugetiers, vorzugsweise eines
Menschen.
-
Weitere
Eigenschaften dieser Teilchen sind aus der obigen und folgenden
Beschreibung, insbesondere unter Bezugnahme auf die Beispiele und
in ähnlicher
Weise auf die oben genannten kosmetischen und therapeutischen Verwendungen,
insbesondere im Zusammenhang mit der Beschreibung des zweiten Merkmals, ohne
Schwierigkeiten offensichtlich.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung nützlich
in einem Verfahren zur kosmetischen Behandlung eines Säugetiers,
vorzugsweise eines Menschen durch topische Applikation der oben definierten
Teilchen und speziell von Teilchen, die ferner mindestens eine kosmetisch
aktive Substanz enthalten können,
auf einen fraglichen Bereich der Haut, Kopfhaut oder des Haars.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung ferner nützlich bei einem Verfahren
zur therapeutischen Behandlung durch Applikation einer therapeutisch
wirksamen Menge der oben genannten Teilchen, die mindestens auf
der Oberfläche
eine Wand umfassen, die aus vernetzten Cyclodextrinen, insbesondere β-Cyclodextrinen,
gebildet ist, wobei die Teilchen mit einer aktiven Substanz beladen
sind und in größeren biokompatiblen
und bioabbaubaren Teilchen, beispielsweise Teilchen aus vernetzten
Proteinen oder covernetzten Proteinen und Polysacchariden, eingeschlossen
sind, wobei diese doppelten Teilchen ein für eine langsame Freisetzung
sorgendes Systems darstellen, das auf einem beliebigen Verabreichungsweg, beispielsweise
dem oralen, parenteralen, rektalen, vaginalen, pulmonalen, kutanen,
ophthalmischen oder nasalen Weg verabreicht werden kann, auf eine
geeignete Stelle eines Säugetiers,
vorzugsweise eines Menschen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung ferner nützlich bei einem Verfahren
zur therapeutischen Behandlung durch Applikation einer therapeutisch
wirksamen Menge der oben genannten Teilchen, die mindestens auf
der Oberfläche
eine Wand umfassen, die aus einem oder mehreren vernetzten Heterosiden
gebildet ist, wobei die Teilchen sich als teilchenförmige Prodrugs
oder Vorläufer
des (der) aktiven Heterosids (Heteroside) verhalten und den aktiven
Wirkstoff in vivo unter Einwirkung von Enzymen, wie Esterasen, freisetzen
können,
wobei die Teilchen auf einem beliebigen Verabreichungsweg, beispielsweise
dem oralen, parenteralen, rektalen, vaginalen, pulmonalen, kutanen,
ophthalmischen oder nasalen Weg verabreicht werden können und
den Schutz des aktiven Wirkstoffs, eine langsame Freisetzung, eine
Verbesserung der Bioverfügbarkeit,
einer Verbesserung der Haut- oder Schleimhauttoleranz, ein zielgerichtetes
Ansteuern eines Organs, eines Gewebes oder eines Vaskulärbereichs
oder im Fall von Nanoteilchen eine Passage der aktiven Wirkstoffe
in die Targetzellen für
eine antibiotische, antivirale oder Antikrebstherapie oder für einen
Transfer des genetischen Materials in die Zellen gewährleisten,
auf eine geeignete Stelle eines Säugetiers, vorzugsweise eines
Menschen.
-
Weitere
Aufgaben, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung
eröffnen
sich in eindeutiger Weise aus der folgenden erklärenden Beschreibung anhand
von verschiedenen erfindungsgemäßen Beispielen,
die lediglich veranschaulichen sollen und den Umfang der vorliegenden
Erfindung in keinster Weise einschränken sollen, und durch die
Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren. Es zeigen:
-
1 ein
rasterelektronenmikroskopisches Negativ von Teilchen gemäß der vorliegenden
Erfindung, die aus β-Cyclodextrinen
in einer Konzentration von 10% unter Verwendung einer Rührgeschwindigkeit
von 2000/min hergestellt wurden, gemäß Beispiel 7.
-
2 ein
aus nicht-vernetzten β-Cyclodextrinen
(a) und ein aus Teilchen vernetzter β-Cyclodextrine gemäß der vorliegenden
Erfindung, die aus β-Cyclodextrinen
in einer Konzentration von 7,5% unter Verwendung einer Rührgeschwindigkeit
von 5000/min hergestellt wurden (b) erhaltenes Infrarotspektrum
gemäß Beispiel
7.
-
3 die
Ergebnisse eines Experiments der Diffusion von Propanolol durch
eine Dialysemembran beispielsweise gemäß Beschreibung in Beispiel
11. Diese Figur vereinigt drei Kurven, die die zu unterschiedlichen
Zeiten freigesetzten Propanololmengen, ausgedrückt als Prozentsatz der anfänglichen
Menge, angeben, wobei eine der Kurven einem ohne Zugabe von β-Cyclodextrinteilchen
durchgeführten
Experiment (Vergleichsprobe) und die anderen beiden zwei mit entsprechender
Zugabe von 10 mg oder 50 mg der Teilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen
gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführten
Experimenten entsprechen.
-
4 die
Ergebnisse eines Experiments der Freisetzung von Methylenblau aus
Mikrokapseln von vernetztem Serumalbumin gemäß Beschreibung in Beispiel
12. Die Figur vereinigt fünf
Kurven, die die Mengen von zu unterschiedlichen Zeitpunkten freigesetztem
Methylenblau, ausgedrückt
als prozentuale Menge der anfänglichen
Menge (Mittelwerte ± Standardabweichung),
angeben, wobei eine dieser Kurven einem ohne Zugabe von β-Cyclodextrinen
durchgeführtem
Experiment (Vergleichsprobe), eine einem unter Zugabe von 50 mg
aus nicht-vernetzten β-Cyclodextrinen
durchgeführtem
Experiment und die anderen drei unter entsprechender Zugabe von
20 mg, 50 mg bzw. 100 mg der Teilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen
gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführten
Experimenten entsprechen.
-
In
den folgenden Beispielen sind alle Prozente, sofern nicht anders
angegeben, auf das Gewicht bezogen. Sofern nicht anders angegeben
ist die Temperatur Raumtemperatur und der Druck Atmosphärendruck.
-
Beispiel 1: Standardprotokoll
zur Herstellung von Teilchen aus vernetzten Oligosacchariden oder
Monosacchariden in einem Emulsionssystem vom "Wasser-in-Öl"-Typ
-
- a) Es wird eine 10%ige Lösung eines Oligosaccharids
oder Monosaccharids in 1 M Natriumhydroxidlösung hergestellt.
- b) 6 ml dieser Lösung
werden in 30 ml Cyclohexan, das 5% Span 85 enthält, durch fünfminütiges mechanisches Rühren bei
einer Geschwindigkeit von 2000/min emulgiert.
- c) Ohne Unterbrechen des Rührens
werden 40 ml einer 5%igen Lösung
von Terephthaloylchlorid in einem Chloroform/Cyclohexan-Gemisch
(1 : 4 (v/v)) zu der Emulsion zugegeben und das Verrühren 30
min fortgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsmedium
durch Zugabe von 40 ml Cyclohexan verdünnt und das Rühren 2–3 min fortgesetzt.
- d) Die Mikrokapseln werden anschließend durch natürliches
Dekantieren oder durch Zentrifugieren abgetrennt.
- e) Das Sediment wird durch nachfolgendes Resuspendieren in verschiedenen
Medien, d.h. in Cyclohexan, in 95% Ethanol mit 2% zugesetztem Tween
20, in 95% Ethanol und in destilliertem Wasser gewaschen.
-
Dieses
Protokoll wird für
die folgenden Verbindungen (Sigma, sofern nicht anders angegeben),
die als Beispiele angegeben sind, erfolgreich verwendet:
Beispiel
1.1. | β-Cyclodextrine |
Beispiel
1.2. | Dextrin
(Glucidex 40® oder
Glucidex 47®,
Roquette) |
Beispiel
1.3. | Raffinose |
Beispiel
1.4. | Cellobiose |
Beispiel
1.5. | Saccharose |
Beispiel
1.6. | Maltose |
Beispiel
1.7. | Lactose |
Beispiel
1.8. | Trehalose |
Beispiel
1.9. | Dihydroxyaceton
(DHA) |
Beispiel
1.10. | D-Fructose |
Beispiel
1.11. | Sorbose |
Beispiel
1.12. | D-Ribose |
Beispiel
1.13. | D-Desoxyribose |
Beispiel
1.14. | D-Xylose |
Beispiel
1.15. | Paranitrophenyl-beta-D-xylosid |
Beispiel
1.16. | D-Arabinose |
Beispiel
1.17. | D-Glucose |
Beispiel
1.18. | D-Mannose |
Beispiel
1.19. | D-Galactose |
Beispiel
1.20. | Xylit |
Beispiel
1.21. | Erythrit |
Beispiel
1.22. | Arabit |
Beispiel
1.23. | Sorbit |
Beispiel
1.24. | Mannit |
Beispiel
1.25. | Dulcit
(Galactit) |
Beispiel
1.26. | Maltit |
Beispiel
1.27 | Gluconsäure |
Beispiel
1.28. | Gluconolacton |
Beispiel
1.29. | D-Glucosamin |
Beispiel
1.30. | D-Galactosamin |
Beispiel
1.31. | D-Glucosaminsulfat |
Beispiel
1.32. | D-Galactosaminsulfat |
Beispiel
1.33. | Saponin
aus Seifenrinde |
Beispiel
1.34. | Guanosin |
Beispiel
1.35. | Streptomycinsulfat |
Beispiel
1.36. | Riboflavin |
Beispiel
1.37. | Desoxyribonucleinsäure (DNA)
aus Heringssperma (rohe Oligonucleotide) |
Beispiel
1.38. | Uridin |
Beispiel
1.39. | Lactit |
-
Es
wurden kugelförmige
Teilchen einer Größe zwischen
einigen μm
und einigen 10 μm
(20–90 μm) erhalten.
-
Beispiel 2: Varianten
der Herstellung von Teilchen aus vernetzten Oligosacchariden oder
Monosacchariden in einem Emulsionssystem vom "Wasser-in-Öl"-Typ
-
- 1) Die Konzentration an Oligosaccharid oder
Monosaccharid in der wäßrigen Phase
kann zwischen 2 und 80% schwanken.
- 2) Die 1 M Natriumhydroxidlösung
kann durch Natriumhydroxidlösungen
oder Lösungen
eines anderen alkalischen Mittels, beispielsweise Kaliumhydroxid,
die stärker
konzentriert (2 M, 5 M usw.) oder verdünnter sind, oder durch Puffer,
die auf einen pH-Wert von größer 10 gebracht
wurden, beispielsweise einen Carbonat- oder Phosphatpuffer eines
pH-Werts von 11, ersetzt werden.
- 3) Das verwendete Oligosaccharid oder Monosaccharid wird vorzugsweise
aus der in Beispiel 1 angegebenen Verbindungsgruppe ausgewählt und
besteht aus β-Cyclodextrin,
Dextrinen, Raffinose, Disacchariden, wie insbesondere Cellobiose,
Saccharose, Maltose, Lactose und Trehalose, Monosacchariden, die Ketosen
umfassen, wie Dihydroxyaceton (DHA), Fructose und Sorbose, oder
Monosaccharide, die Aldosen umfassen, wie Ribose, Desoxyribose,
Xylose, Arabinose, Glucose, Mannose und Galactose, Oligosaccharid-
oder Monosaccharidderivaten, die insbesondere die entsprechende
Polyole umfassen, wie Maltit, im Handel erhältliche Polyole enthaltende
Zubereitungen, die durch Hydrieren von Produkten der teilweisen Hydrolyse
von Stärke
erhalten wurden, Xylit, Erythrit, Arabit, Sorbit, Mannit, Dulcit,
Lactit oder Galactit, Aminozuckern, wie Glucosamin, davon abgeleiteten
Säuren
oder Lactonen, wie Gluconsäure
und Gluconolacton, Heterosiden, wie Saponin, Antibiotika, wie Streptomycin,
Riboflavin, Guanosin oder Adenosin oder Oligonucleotiden oder Oligodesoxynucleotiden.
Die
folgenden Stoffe können
auch verwendet werden:
– weitere
Cyclodextrine, wie alpha-Cyclodextrin und gamma-Cyclodextrin, Cyclodextrinderivate,
wie Hydroxyethyl-β-cyclodextrin
und Hydroxypropyl-β-cyclodextrine
(2-HP-β-CD,
3-HP-β-CD,
2,3-HP-β-CD)
und verzweigte Cyclodextrine, wie Glucosyl-β-CD, Diglucosyl-β-CD, Maltosyl-β-CD und Dimaltosyl-β-CD,
– Gemische
aus Oligosacchariden, beispielsweise die von Roquette unter der
Bezeichnung Glucidex® vertriebenen Produkte,
die verschiedene Anteile an Glucose, Maltose und Maltodextrinen
enthalten,
– Im
Handel erhältliche
Zubereitungen, die Polyole enthalten, beispielsweise Neosorb 70® (70%
Sorbit, Roquette),
– Desoxyribonucleoside,
wie Desoxyguanosin und Desoxycytidin, synthetische antivirale oder
Antitumor-Nucleoside, Strukturanaloge natürlicher Nucleoside, wie Adenosin-
und Desoxyadenosinanaloge und Cytidin- und Desoxycytidinanaloge,
Mononucleotide und Oligonucleotide, sowie Monodesoxynucleotide und
Oligodesoxynucleotide.
- 4) Die hydrophobe Phase kann aus einem weiteren organischen
Lösungsmittel
oder Gemisch von Lösungsmitteln,
festen Ölen,
wie 2-Ethylhexylcocoat, oder anderen Gemischen, die dem Fachmann
auf dem einschlägigen
Fachgebiet wohlbekannt sind, bestehen. Die Art und der prozentuale
Anteil an zugesetztem grenzflächenaktivem
Mittel kann auch schwanken.
- 5) Die Teilchengröße wird
durch Verändern
der Art und des prozentualen Anteils des grenzflächenaktiven Mittels und/oder
der Rührgeschwindigkeit
eingestellt. Sie kann 1 μm
oder weniger bei Rotationsgeschwindigkeiten von 15.000 bis 20.000/min
betragen.
-
Beispiel 3: Stabilitätsexperimente
mit Teilchen aus vernetzten Oligosacchariden oder Monosacchariden
in einem Emulsionssystem vom "Wasser-in-Öl"-Typ
-
Experimentelles Vorgehen:
-
Proben
der in destilliertem Wasser suspendierten Teilchen werden in einen
Ofen bei 45°C
gestellt. Die Proben werden in regelmäßigen Abständen beobachtet, um jede Änderung
der Farbe und des Aussehens nachzuweisen und um die Klarheit des Überstands
zu untersuchen. Die Unversehrtheit der Teilchen wird durch mikroskopische
Untersuchung überwacht.
-
Ergebnisse:
-
Die
folgenden Teilchen wurden untersucht:
- *Teilchen
aus
vernetzten β-Cyclodextrinen
gemäß Beispiel
1.1.;
vernetzter Saccharose gemäß Beispiel 1.5.;
vernetztem
DHA gemäß Beispiel
1.9.;
vernetzter Fructose gemäß Beispiel 1.10.;
vernetztem
Mannit gemäß Beispiel
1.24;
vernetztem Glucosamin gemäß Beispiel 1.29 und
vernetztem
Saponin gemäß Beispiel
1.33.
-
Bei
der Mehrzahl der Teilchen wurde eine Stabilität von mehr als drei Monaten
beobachtet: Die Farbe des Teilchensediments blieb unverändert (weiß oder cremefarben),
der Überstand
ist klar und farblos und eine mikroskopische Untersuchung zeigt
intakte Teilchen.
-
Bei
DHA-Teilchen beträgt
die Stabilität
mehr als vier Monate und bei Teilchen aus vernetztem Mannit beträgt die Stabilität mehr als
sechs Wochen.
- *Teilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen
gemäß Beispiel
1.1. mit der Ausnahme, daß die
Cyclodextrinkonzentrationen 7,5 bzw. 5% betrugen: Es wird eine Stabilität von mehr
als drei Monaten beobachtet.
- *Weitere Teilchen wurden gemäß Beispiel
1 hergestellt mit der Ausnahme, daß die 1-M-Natriumhydroxidlösung durch
einen Carbonatpuffer eines pH-Werts von 11 ersetzt wurde. Beispiele
für solche
Teilchen sind: Teilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen, die mit 10%
bzw. 5% Cyclodextrinen hergestellt wurden: Stabilität mehr als
10 Wochen.
Teilchen aus vernetzter Saccharose: Stabilität von mehr
als einem Monat.
Teilchen aus vernetztem DHA: Stabilität mehr als
3 Monate.
-
Beispiel 4: Experimente
bezüglich
der biologischen Abbaubarkeit bei Teilchen aus vernetzten Oligosacchariden
oder Monosacchariden in einem Emulsionssystem vom "Wasser-in-Öl"-Typ
-
Die
Teilchen werden gemäß Beschreibung
in Beispiel 1 hergestellt mit der Ausnahme, daß die Rührgeschwindigkeit auf 5000/min
erhöht
wird.
-
a) Abbau der Teilchen
in Blutplasma:
-
Experimentelles Protokoll:
-
Gefrorenes
Humanplasma (Centre de Transfusion Sanguine de Reims) wird verwendet,
das zum Zeitpunkt der Verwendung aufgetaut wird. 50 mg filtrierte
frische Teilchen werden in ein Testrohr eingefüllt und in 5 ml Blutplasma
dispergiert. Das Röhrchen
wird in ein 37°C
warmes Wasserbad gegeben. Ein Magnetrühren wird durchgeführt. Der
Abbau wird unter einem Lichtmikroskop durch Vergleichen mit einem
Vergleichsröhrchen,
das durch Dispergieren von 50 mg Teilchen in Phosphatpuffer eines
pH-Werts von 7,4 hergestellt wurde, verfolgt.
-
Ergebnisse:
-
- *Teilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen: Der Abbau beginnt
nach 5 h. Sehr reichlich Bruchstücke
und offene Teilchen nach 24 h. Zum Vergleich wird in dem Vergleichsröhrchen,
das den Puffer eines pH-Werts von 7,4 enthält, kein Abbau festgestellt.
- *Teilchen aus vernetzter Saccharose: Abbau beginnt nach 3 h.
Sehr reichliche Bruchstücke
der Teilchen nach 24 h. Abbau sehr ausgeprägt, verglichen mit dem Vergleichsröhrchen,
in dem die Teilchen intakt sind.
- *Teilchen aus vernetztem DHA: Langsamer Abbau, der das Auftreten
einer braunen Färbung
bedingt. Die Verfärbung
ist nach 48 h sehr ausgeprägt.
Dies deutet darauf hin, daß das
freigesetzte DHA mit den Plasmaproteinen reagiert hat.
- *Teilchen aus vernetzter Glucose: Nach 1 h verlieren die Teilchen
ihre kugelförmige
Form und werden ellipsoid. Ein langsamer Abbau wird beobachtet.
Nach 24 h sind kleine Fragmente sowie offene Mikrokapseln sichtbar.
- *Teilchen aus vernetztem Mannit: Der Abbau beginnt nach 3 h.
Sehr reichlich Bruchstücke
und offene Teilchen nach 24 h. Kein Abbau im Vergleichsröhrchen.
- *Teilchen aus vernetztem Glucosamin: Langsamer Abbau und das
Vorhandensein von Bruchstücken
nach 24 h.
- *Teilchen aus vernetztem Saponin: Abbau beginnt nach 2 h: Vorhandensein
von Bruchstücken.
Nach 24 h haben sich alle Teilchen zu kleinen Fragmenten abgebaut.
-
Diese
Experimente zeigen, daß die
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Teilchen biologisch
abbaubar sind. Während
sie nach einer längeren
Inkubation in einem Puffer eines pH-Werts von 7,4 intakt bleiben,
werden sie im allgemeinen in Blutplasma abgebaut. Dies zeigt eine
Sensibilität
gegenüber
der Einwirkung von Plasmaesterasen, die Esterbindungen aufbrechen,
die durch das Vernetzungsmittel mit den Hydroxylgruppen der Monosaccharide
oder Oligosaccharide oder den Derivaten hiervon gebildet wurden.
-
b) Abbau der Teilchen
aus vernetzter Saccharose durch Invertase:
-
Reagenzien:
-
Invertase
(Handelsklasse V, Bäckerhefe,
SIGMA), die in Form einer 1%igen Dispersion in Acetatpuffer eines
pH-Werts von 4,9 verwendet wird.
-
Experimentelles Protokoll:
-
50
mg filtrierte frische Teilchen werden in ein Teströhrchen eingebracht
und 5 ml einer 1%igen Dispersion von Invertase in Acetatpuffer zugegeben.
Das Röhrchen
wird in ein 37°C
warmes Wasserbad gegeben. Ein Magnetrührer wird installiert. Der
Abbau wird unter einem Lichtmikroskop durch Vergleichen mit einem
Vergleichsröhrchen,
das durch Dispergieren von 50 mg Teilchen in Acetatpuffer eines
pH-Werts von 4,9 hergestellt wurde, verfolgt.
-
Darüber hinaus
wird das Auftreten von Glucose im Medium mit Hilfe des Clinistix®-Tests
(BAYER) sichtbar gemacht: Eine Rosafärbung eines Glucoseoxidaseteststreifens
färbt sich
in Gegenwart von Glucose violett.
-
Ergebnis:
-
Nach
6 h: Beginn eines Teilchenabbaus im Lichtmikroskop sichtbar. Der
Clinistix-Test ist positiv: Violette Färbung, Ergebnis: +.
-
Nach
24 h verbleiben lediglich einige isolierte Teilchen intakt. Der
Clinistix-Test liefert ein positiveres Ergebnis: Die Verfärbung ist
rein violett, Ergebnis: ++. Die Teilchen aus vernetzter Saccharose,
die nach Inkubation in Puffer alleine intakt bleiben werden durch
die Invertase, ein Enzym mit der Fähigkeit zum Abbau von Saccharose
zu Glucose und Fructose, angegriffen.
-
Beispiel 5: Standardprotokoll
zur Herstellung von Teilchen aus vernetzten Oligosacchariden oder
Monosacchariden in einem Emulsionssystem vom "Öl-in-Wasser"-Typ
-
- a) Herstellung der einzukapselnden Ölphase:
0,6
ml Sebacoylchlorid werden zu 5,4 ml Olivenöl zugegeben, worauf die Bestandteile
gemischt werden.
- b) Herstellung der wäßrigen Phase:
30
ml einer 20%igen Lösung
von Saccharose in 1 M Natriumhydroxidlösung werden hergestellt.
- c) Emulgieren/Vernetzen:
Die 6 ml öliges Gemisch werden in 30
ml der wäßrigen Phase
durch Rühren
bei 2000/min emulgiert, wobei das Rühren 1 h durchgeführt wird.
- d) Die Teilchen werden aus dem Reaktionsmedium beispielsweise
durch Zentrifugation abgetrennt.
- e) Waschen:
Die Teilchen werden mehrmals mit destilliertem
Wasser gewaschen.
-
Beispiel 6: Charakteristische
Eigenschaften der Teilchen aus vernetzten Oligosacchariden oder
Monosacchariden in einem Emulsionssystem vom "Öl-in-Wasser"-Typ
-
Herstellung der Teilchen:
-
Die
folgenden Chargen von Teilchen wurden hergestellt:
- *Charge 1: Teilchen aus vernetzter Saccharose gemäß Beispiel
5.
- *Charge 2: Teilchen aus vernetzter Saccharose gemäß Beispiel
5, mit der Ausnahme, daß die
Saccharosekonzentration in der wäßrigen Phase
auf 30% erhöht
wurde und die Geschwindigkeit auf 5000/min erhöht wurde.
- *Charge 3: Hergestellt entsprechend Charge 1, mit der Ausnahme,
daß die
Saccharose durch Mannit (20%) ersetzt und die Rührgeschwindigkeit auf 5000/min
erhöht
wurde.
- *Charge 4: Hergestellt entsprechend Charge 2, mit der Ausnahme,
daß die
Saccharose durch Sorbit ersetzt wurde, die Konzentration auf 30%
erhöht
wurde und die Rührgeschwindigkeit
auf 5000/min erhöht
wurde.
-
Charakteristische Eigenschaften
der Teilchen
-
In
allen Fällen
wird ein cremefarbiger Überstand
erhalten, der aus Mikrokapseln besteht, die jeweils ein Öltröpfchen enthalten.
Eine mikroskopische Untersuchung zeigt, daß alles Öl eingekapselt wurde. Die Mikrokapseln
erscheinen als Kügelchen
mit Durchmessern von 20–150 μm mit einer
ausgeprägten
graufarbigen Membran. Ein auf den Mikroskopbeobachtungsobjektträger ausgeübter hoher
Druck führt
zu einem Zerbrechen der Mikrokapseln unter Freisetzen des eingekapselten Öls und einer
Beobachtung der Membran, die dann wie ein gerissener durchsichtiger
Beutel aussieht.
-
Stabilitätstest bei
45°C
-
Der
Test wird mit den Chargen 2 und 4 in der im Beispiel 3 beschriebenen
Weise durchgeführt.
-
Ergebnisse:
-
Ergebnisse:
Die Mikrokapseln der Charge 2 sind mindestens 5 Wochen bei 45°C und die
Mikrokapseln der Charge 4 mindestens 3 Wochen stabil.
-
Beispiel 7: Charakteristische
Eigenschaften der Mikroteilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen β-CD) als Funktion
der Herstellungsparameter
-
1) Morphologie
-
Diese
wird mit Hilfe eines Lichtmikroskops und eines Rasterelektronenmikroskops
untersucht.
-
– Lichtmikroskop:
-
Die
gemäß Beispiel
1 hergestellten Teilchen (10% β-CD,
2000/min) nehmen die Form eines weißen Sediments an. Dies wird
aus kugelförmigen
Teilchen mit fleckigem Inhalt und einer ausgeprägten Membran gebildet. Bei
7,5% β-CD
(NP 143) besitzen die Teilchen ein vergleichbares Aussehen. Bei
5% β-CD (NP 50 bis) werden
Vesikel mit klarem Inhalt erhalten.
-
Das
Ersetzen der 1 M Natriumhydroxidlösung durch einen Puffer eines
pH-Werts von 11 liefert abermals kugelförmige Teilchen mit körnigem Inhalt.
-
– Rasterelektronenmikroskop:
-
Die
Untersuchung erfolgt mit lyophilisierten Teilchen. Unter all den
obigen Bedingungen zeigt die Untersuchung Teilchen mit einer kontinuierlichen
Membran, die aufgrund der Lyophilisierung kolla biert. Beispielsweise
zeigt 1 unter den Bedingungen von Beispiel 1 hergestellte
Mikroteilchen. Es sei darauf hingewiesen, daß bei Resuspendieren dieser
lyophilisierten Teilchen in Wasser diese rasch ihre kugelförmige Form
durch Quellen mit Wasser wiedergewinnen.
-
2) Größe
-
Diese
wird durch eine Laserdiffraktionstechnik (Coulter LS 200 Granulometer,
Coultronics) bestimmt. Die Ergebnisse werden als Volumen/Durchmesser
der Teilchen (Standardabweichung) angegeben.
-
-
Wie
erwartet nimmt die Teilchengröße mit Erhöhung der
Rührgeschwindigkeit
ab. Ferner nimmt die Teilchengröße ab, wenn
die Konzentration der β-Cyclodextrine
abnimmt.
-
3) Infrarotspektrum:
-
- Verfahren: Die Infrarotspektren wurden nach der KBr-Scheibentechnik
unter Verwendung eines FTIR-Spektrometers (BOMEM, MB-Serie) bestimmt.
- Ergebnisse: Beispielsweise vergleicht 2 das mit
nicht-vernetztem β-CD
erhaltene IR-Spektrum
(Spektrum a) mit dem IR-Spektrum von Teilchen, die gemäß Beispiel
1, mit der Ausnahme, daß die β-CD-Konzentration 7,5%
beträgt
und die Rührgeschwindigkeit
5000/min beträgt,
hergestellt wurden (Spektrum b).
-
Die
Hauptunterschiede zwischen den beiden Spektren sind das Auftreten
von Banden bei 1724 cm–1, 1280 cm–1 und
731 cm–1 im
Spektrum der Teilchen (b). Dies deutet auf die Bildung von Esterbindungen
der Hydroxylgruppen des β-CD.
-
4) β-CD-Gehalt der Teilchen: Bestimmung
durch Polarimetrie
-
Verfahren:
-
Die
in den Teilchen enthaltene β-CD-Menge
wurde durch optische Rotation des β-CD gemäß Beschreibung beispielsweise
von N. Behar et al. (S.T.P. Pharma, 1987, 3, 237–247) in einer an Polymere
gebundenes β-CD
betreffenden Untersuchung gemessen. Die erste Stufe ist eine vollständige Hydrolyse
der lyophilisierten Teilchen (60 mg) in 0,5 M Natriumhydroxidlösung (3
ml) nach 45-minütigem
Rühren
bei 20°C.
Das Gemisch wird durch Zugabe von 0,25 M HCl neutralisiert und mit
destilliertem Wasser auf 12 ml aufgefüllt. Die Lösung (entspricht 0,5% Teilchen)
wird anschließend über eine
0,22-μm-Membran
filtriert.
-
Die
Lösung
wurde durch Polarimetrie untersucht und mit nicht-vernetztem β-CD verglichen.
Es wurde mit nicht-vernetztem β-CD
verifiziert, daß die
Behandlung mit 0,5 M Natriumhydroxidlösung die Ergebnisse der polarimetrischen
Messungen nicht modifiziert.
-
Das
Experiment erfolgte mit zwei Chargen von Teilchen, die gemäß Beispiel
1, mit der Ausnahme, daß die β-CD-Lösung 7,5%
betrug und die Rührgeschwindigkeit
5000/min betrug, hergestellt wurden, durchgeführt.
-
Der
restliche Feuchtigkeitsgehalt dieser beiden Chargen wurde mittels
eines Feuchtigkeitsanalysators (Typ HR 73, Halogen Moisture Analyzer,
Mettler Toledo) bestimmt, um die Ergebnisse mit dem Gewicht der trockenen
Teilchen in Verbindung zu setzen.
-
Ergebnisse:
-
β-CD-Gehalt der Teilchen (in
% des Trockengewichts)
-
- Charge 1 68,7%
- Charge 2 67,4%
- Mittelwert 68%
-
Die
Teilchen enthalten somit 68% Gew.-% β-CD und 32 Gew.-% Terephthalat.
Dies entspricht, bezogen auf die Molekulargewichte, einem Mittel
von 3,2 mol Terephthalat pro mol β-CD.
-
Beispiel 8: Bewertung
der Komplexierungseigenschaften der Teilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen
gegenüber
Paranitrophenol und Bestimmung des Einflusses der Herstellungsparameter
-
1) Komplexierungseigenschaften
einer Referenzcharge: Schwankungen hinsichtlich der Probe und der
Komplexierungszeit
-
- *Die ausgewählte
Referenzcharge wird gemäß Beispiel
1, jedoch mit 7,5% β-Cyclodextrinen
(7,5% β-CD
in 1 M Natriumhydroxidlösung,
Rührgeschwindigkeit
2000/min) hergestellt.
- *Verschiedene Proben der Mikroteilchen werden bei 20°C in 1 mmol
einer auf einen pH-Wert von 4 gepufferten Paranitrophenol (pNP)-Lösung unter
Rühren
inkubiert. Anschließend
wird zu bestimmten Zeitintervallen die Rest-pNP-Konzentration im Überstand
durch Spektrophotometrie untersucht, bis ein Gleichgewicht erreicht
ist. Die Messungen der optischen Dichte werden verwendet, um die
Rest-pNP-Konzentration herzuleiten, aus der die durch die Mikrokapseln
gebundene pNP-Menge berechnet wird. Dies wird erstens durch den
Prozentsatz der anfänglichen
pNP-Menge und zweitens in pro g Mikrokapseln gebundener Menge in μmol ausgedrückt.
-
Protokoll:
-
Steigende
Mengen an Mikroteilchen (10, 20, 50 und 100 mg) werden unter Rühren mit
einem Magnetrührer
in Abwesenheit von Licht über
eine zunehmende Zeit hinweg bei Raumtemperatur in 10 ml einer 1 mmolaren
Lösung
von pNP in Acetatpuffer eines pH-Werts von 4 inkubiert. Eine Inkubation
erfolgt pro Gewichtsmenge und pro Kontaktzeit, wobei jedes Experiment
wiederholt wird. Nach dem Inkubieren wird die Suspension zentrifugiert.
300 μl des Überstands
werden mit 2,7 ml Acetatpuffer eines pH-Werts von 4 und anschließend 3 ml
0,25 M Natriumhydroxidlösung
versetzt. Das Gemisch wird durch eine Membran einer Porosität von 0,22 μm filtriert.
Die optische Dichte wird bei 405 nm gegen eine ohne pNP hergestellte
Blindprobe gemessen. Das ganze Experiment wird mit einer neuen Charge
von Mikroteilchen wiederholt.
-
Ergebnisse: Bindung
von Paranitrophenol durch Mikroteilchen aus vernetztem β-CD: Einfluß der Probe
und der Inkubationszeit
-
Wie
erwartet steigt bei Erhöhung
der verwendeten Mikrokapselmenge auch die Menge an gebundenem pNP,
ausgedrückt
in % der ursprünglich
vorhandenen Menge. Es ist ferner darauf hinzuweisen, daß wenn die
Mengen an gebundenem pNP in μmol
pro g Mikrokapseln ausgedrückt
werden, diese Mengen mit Erhöhung
der verwendeten Mikrokapselgewichtsmenge abnehmen. Das pNP breitet
sich zwischen den Teilchen mehr aus, wenn ihre Zahl zunimmt. Schließlich wird
beobachtet, daß rasch
ein Gleichgewicht erreicht wird: Die Werte schwanken nicht stark
nach einer Kontaktzeit von 5 min, das Plateau wird nach 1 h erreicht.
-
2) Einfluß der Herstellungsparameter
der Mikroteilchen auf die Komplexierungseigenschaften (bei einer
einstündigen
Inkubation)
-
Protokoll:
-
Die
folgenden Bedingungen wurden für
diese Untersuchung eingestellt: Probe: 50 mg, Inkubationszeit bei
20°C: 1
h. Für
jeden untersuchten Parameter wurden die Komplexierungseigenschaften
der Mikrokapseln bei zwei unterschiedlichen Chargen bewertet, wobei
zwei unterschiedliche Inkubationen für jede Charge durchgeführt wurden.
Dies ermöglicht
ein Verifizieren der Reproduzierbarkeit der erhaltenen Ergebnisse.
-
Die
folgenden Schwankungen wurden mit der Referenzcharge (7,5% β-CD, 2000/min)
bei zweimaliger Reproduktion (Chargen 1 und 2) untersucht:
- – Schwankungen
der Konzentration von β-CD
in der wäßrigen Phase:
Erhöhung
auf 10% (Chargen 3 und 4) und Abnahme auf 5% (Chargen 5 und 6).
- – Erhöhung der
Rührgeschwindigkeit
auf 5000/min (Chargen 7 und 8)
- – Verringerung
der Konzentration an Terephthaloylchlorid auf 2,5% (Chargen 9 und
10) Der mittlere Durchmesser aller dieser Teilchen dieser Chargen
wurde mittels eines Coulter-LS 200-Granulometers bestimmt.
-
Ergebnisse: a)
Bindung von pNP während
1 h durch die Referenzchargen: Chargen 1 und 2 (7,5% β-CD; TC:
5%; Rührgeschwindigkeit:
2000/min)
-
b)
Bindung von pNP während
1 h durch die Chargen 3 und 4: Erhöhung der Konzentration von β-CD (10% β-CD; TC:
5%; Rührgeschwindigkeit:
2000/min)
-
c)
Bindung von pNP während
1 h durch die Chargen 5 und 6: Verringerung der Konzentration an β-CD (5% β-CD; TC:
5% ; Rührgeschwindigkeit:
2000/min)
-
d)
Bindung von pNP während
1 h durch die Chargen 7 und 8: Erhöhung der Rührgeschwindigkeit (7,5% β-CD; TC:
5%; Rührgeschwindigkeit:
5000/min)
-
e)
Bindung von pNP während
1 h durch die Chargen 9 und 10: Verringerung der Konzentration an
Terephthaloylchlorid auf 2,5% (7,5% β-CD; Rührgeschwindigkeit: 2000/min)
-
Verglichen
mit der Referenzcharge, die 83 μmol
pro g bindet, ist so darauf hinzuweisen, daß die Komplexierungseigenschaften
mit der Konzentration von β-CD
in der wäßrigen Phase
schwanken: Sie werden bei 10% verringert (77 μmol/g) und bei 5% erhöht (92 μmol/g).
-
Des
weiteren stellt die Erhöhung
der Rührgeschwindigkeit,
die Mikrokapseln kleinerer Größe und somit
größerer Oberfläche liefert,
einen günstigen
Faktor dar (98 μmol/g).
Andererseits führt
eine Verringerung der Konzentration des Vernetzungsmittels auf 2,5%
zu keiner Modifikation der Komplexierungseigenschaften.
-
Beispiel 9: Bewertung
der Komplexierungseigenschaften von Teilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen
gegenüber
Propanolol
-
Propanolol
ist ein Arzneimittel, das das adrenerge System blockiert. Es wurde
aufgrund seiner hohen Löslichkeit
in Wasser und seiner hohen Affinität für β-CD aufgrund der Tatsache, daß die Naphthalingruppe des
Moleküls
in den hydrophoben Hohlraum von β-CD
paßt (Behar
et al., S.T.P. Pharma, 1987, 3, 237–247) für diese Untersuchung ausgewählt.
-
Protokoll:
-
β-CD-Teilchen
wurden aus einer 7,5%igen Lösung
in 1 M Natriumhydroxidlösung
bei einer Rührgeschwindigkeit
von 5000/min hergestellt. Die Komplexierungseigenschaften wurden
nach Rühren
einer 10-mg-Probe aus lyophilisierten Teilchen in 10 ml einer 1
mmolaren oder 2 mmolaren Lösung
von Propanolol in Phosphatpuffer eines pH-Werts von 7,4 in Abwesenheit
von Licht bewertet. Nach diesem Kontakt wurde die Suspension zentrifugiert,
der Überstand
gewonnen und das nicht gebundene Propanolol durch UV-Spektrophotometrie
bei 290 nm gemessen. Bei jeder der beiden Propanololkonzentrationen
wurden zwei Chargen untersucht und zwei Tests pro Charge durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in μmol
gebundenes Propanolol pro g trockene Mikrokapseln ausgedrückt.
-
Ergebnisse: Durch β-CD-Mikrokapseln
nach einstündiger
Inkubation in 10 ml einer 1 mmol oder 2 mmol Propanolol-Lösung gebundenes
Propanolol (in μmol/g)
-
Diese
Ergebnisse bleiben unverändert,
wenn die Inkubation auf 2 oder 3 h verlängert wird.
-
Beispiel 10: Reversibilität der Komplexierung
von Propanolol durch Teilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen und Wiederverwendung
-
Die β-CD-Teilchen
wurden gemäß Beschreibung
in Beispiel 9 hergestellt und lyophilisiert.
-
Untersuchungsprotokoll:
-
1) Komplexierungsstufe
-
Eine
10-mg-Probe aus Mikrokapseln wurde in 10 ml einer 1 mmolaren Lösung von
Propanolol in Phosphatpuffer eines pH-Werts von 7,4 inkubiert. Nach
einstündigem
Rühren
wurde die Suspension zentrifugiert und das Propanolol im Überstand
gemessen.
-
2) Dekomplexierungsstufe
-
Die
abzentrifugierten Mikroteilchen wurden in 50 ml Phosphatpuffer eines
pH-Werts von 7,4 dispergiert und 15 min mit Hilfe eines Magnetrührers verrührt. Sie
wurden anschließend
aus dem Medium abgetrennt. Das in den Überstand freigesetzte Propanolol
wurde gemessen.
-
Die
Teilchen wurden anschließend
in 50 ml frischem Puffer redispergiert. Nach einem 15-minütigen Rühren mit
einem Magnetrührer
wurden sie aus dem Medium abgetrennt und abermals in 50 ml frischem
Puffer inkubiert. Nach dieser Behandlung zeigt eine spektrophotometrische
Bestimmung des in den Puffer freigesetzten Propanolols, daß alles
Propanolol aus dem Komplex mit dem vernetzten β-CD freigesetzt wurde.
-
3) Wiederverwendung der
Mikroteilchen für
eine weitere Komplexierung
-
Die
obigen Mikroteilchen, aus denen das Propanolol entfernt worden war,
wurden abermals in 10 ml einer 1-mmol-Lösung von Propanolol in einem
Phosphatpuffer eines pH-Werts von 7,4 inkubiert. Nach einstündigem Verrühren wurde
die Suspension zentrifugiert und das Propanolol im Überstand
gemessen. Das Experiment wurde wiederholt.
-
Ergebnisse:
-
*Test Nr. 1:
-
- – Durch
10 mg der Teilchen während
der Komplexieriungsstufe 1 gebundene Propanololmenge: 514 μmol/g trockene
Teilchen.
- – Durch
10 mg der Teilchen in der Wiederverwendungsstufe 3 nach dreimaligem
Waschen in der Dekomplexierungsstufe gebundene Propanololmenge:
517 μmol/g.
-
*Test Nr. 2:
-
- – Durch
10 mg der Teilchen während
der Komplexierungsstufe 1 gebundene Propanololmenge: 512 μmol/g trockene
Teilchen.
- – Durch
10 mg der Teilchen in der Wiederverwendungsstufe 3 nach dreimaligem
Waschen in der Dekomplexierungsstufe gebundene Propanololmenge:
523 μmol/g.
-
Dieses
Experiment zeigt, daß die β-CD-Teilchen
mit einer Substanz beladen und anschließend entladen und mit derselben
Einschlußkapazität wiederverwendet
werden können.
-
Beispiel 11: Dialysetest
mit einer Propanolol-Lösung,
die steigende Gewichtsmengen von Teilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen
enthält:
Nachweis einer langsameren Freisetzung des aktiven Wirkstoffs
-
Behar
et al. (S.T.P. Pharma, 1987, 3, 237–247) zeigten unter Verwendung
von Propanolol, daß an
lösliche
oder unlösliche
Polymere gebundenes β-CD
eine Verlangsamung der Diffusion dieses aktiven Wirkstoffs durch
eine Dialysemembran ermöglicht,
wobei das Polymer (und der Komplex aus dem aktiven Wirkstoff und dem
an das Polymer gebundenen β-CD)
nicht in der Lage ist, durch die Membran hindurchzutreten.
-
Ein
vergleichbares Experiment wurde mit den Mikroteilchen aus vernetztem β-CD (hergestellt
gemäß Beispiel
9) durchgeführt.
-
Protokoll:
-
1) Stufe die eine Komplexierung
des Propanolols durch die Teilchen umfaßt
-
Eine
Probe aus 10 mg bzw. 50 mg lyophilisierten Mikroteilchen wurde in
10 ml einer 2 millimolaren Lösung
von Propanolol in einem Phosphatpuffer eines pH-Werts von 7,4 inkubiert.
Anschließend
wurde 1 h bei Raumtemperatur in Abwesenheit von Licht gerührt.
-
2) Untersuchung der Diffusion
des Propanolols durch die Dialysemembran
-
Die
10 ml der Suspension der β-CD-Mikroteilchen
in der Propanolol-Lösung
werden in ein Dialyserohr (SPECTRA POR: Celluloseestermembran, Molekül-cut-off:
5000, Durchmesser: 15 nun), das zuvor mit einem Phosphatpuffer eines
pH-Werts von 7,4 gespült
worden war, eingebracht. Das Rohr wird mit zwei Clips verschlossen,
wobei der untere magnetisch ist und ein Rühren des Systems erlaubt. Dieses
Rohr wird anschließend
in ein Becherglas eingebracht, das 140 ml Phosphatpuffer eines pH-Werts
von 7,4 enthält.
Das Ganze wird in ein 37°C
warmes Wasserbad gestellt und ein Rühren mit dem Magnetrührer gestartet.
-
Proben
des Freisetzungsmediums werden in regelmäßigen Zeitabständen entnommen,
so daß das Propanolol,
das hindurchdiffundiert ist, durch UV-Spektrophotometrie bei 290
nm bestimmt werden kann. Nach der Messung wird die Probe zurück in das
Medium gegeben, um das Volumen bei konstant 140 ml zu halten.
-
Drei
Bestimmungen wurden für
jede der beiden Proben der Teilchen (10 mg und 50 mg) durchgeführt. Die
Ergebnisse sind als durchschnittliche Prozentwerte (mit Standardabweichung)
des freigesetzten Propanolols, bezogen auf die in das Dialyseröhrchen eingebrachte
Menge, ausgedrückt.
Eine Reihe von drei Tests wird ferner mit Propanolol ohne Zugabe
von Mikroteilchen (Vergleichstest) durchgeführt.
-
Ergebnisse: Diffusion
von Propanolol durch die Dialysemembran und Wirkung der Zugabe von β-CD-Teilchen
-
Die
erhaltenen Daten können
verwendet werden, um die in 3 dargestellten
Freisetzungskurven zu zeichnen.
-
Diese
Reihe von Experimenten zeigt, daß die Teilchen aus vernetztem β-CD es in
der Tat ermöglichen, die
Diffusion eines sehr löslichen
Moleküls
durch eine semipermeable Membran im Verhältnis zur Menge der Teilchen
zu verlangsamen. So hatte nach 6 h die Vergleichsprobe 90% des Propanolols
freigesetzt, während die
Tests mit 10 mg und anschließend
50 mg der Teilchen 68,9 bzw. 28,5% Propanolol freisetzten.
-
Beispiel 12: Demonstration
einer langsameren Freisetzung des Indikators Methylenblau, der mit
steigenden Gewichtsmengen von Teilchen aus vernetzten β-Cyclodextrinen
in Mikrokapseln aus vernetztem Serumalbumin eingekapselt ist
-
Auf
der Basis der obigen Ergebnisse wurde ein neues System für eine langsamere
Freisetzung hergestellt. Hier wird die Dialysemembran durch eine
semipermeable Membran aus Mikrokapseln aus vernetztem Protein ersetzt.
Die Mikroteilchen aus β-CD
sind folglich mit dem ausgewählten
Indikator Methylenblau eingeschlossen.
-
Protokoll:
-
1) Herstellung der Vergleichschargen
von Mikrokapseln aus vernetztem Serumalbumin
-
Es
wird Humanserumalbumin (HSA) verwendet.
- – Herstellung
der wäßrigen Phase:
10 mg Methylenblau (FLUKA) werden in 10 ml Acetatpuffer eines pH-Werts von 7,4 gelöst. 1 g
HSA wird anschließend
in dieser Lösung
aufgelöst.
- – Emulgieren:
Die 10 ml der wäßrigen Phase
werden in 50 ml Cyclohexan, das 2% Span 85 enthält, dispergiert. Die Dispersion
wird 5 min bei 2000/min gerührt.
- – Vernetzen:
60 ml einer 2,5%igen Lösung
von Terephthaloylchlorid in Cyclohexan werden zugesetzt. Das Gemisch
wird 30 min bei 2000/min verrührt.
-
Die
Mikrokapseln werden anschließend
abzentrifugiert und viermal mit Cyclohexan gewaschen. Das Cyclohexan
wird durch Verdampfen an einem Rotationsverdampfer entfernt und
die Mikrokapseln eingefroren und lyophilisiert.
-
Ergebnis:
-
Ergebnis:
Ansehnliche, perfekt runde, blaue Mikrokapseln mit einer dicken
Membran und einer Größe von 10
bis 60 μm.
Nach Lyophilisieren werden 2 g eines aus intakten Mikrokapseln gebildeten
feinen Pulvers erhalten. Dieses Pulver läßt sich perfekt in wäßrigen Medien
dispergieren.
-
2) Herstellung von Chargen
aus Mikrokapseln aus vernetztem HSA die steigende Menge an β-CD-Mikrokapseln
enthalten
-
a) Inkubieren:
-
Eine
wechselnde Probe (20 mg, 50 mg oder 100 mg) β-CD Mikroteilchen (hergestellt
gemäß Beispiel 9),
die lyophilisiert sind, wird in 10 ml einer 0,1%igen Lösung von
Methylenblau in Acetatpuffer eines pH-Werts von 7,4 dispergiert.
Das Rühren
wird 1 h bei Raumtemperatur in Abwesenheit von Licht fortgesetzt.
-
b) Einkapseln in Mikrokapseln
aus vernetztem HSA:
-
- – Herstellung
der wäßrigen Phase:
1 g HSA wird in 10 ml der obigen Suspension aus β-CD-Teilchen nach einstündiger Inkubation
gelöst.
- – Emulgieren:
Die 10 ml der wäßrigen Phase
werden in 50 ml Cyclohexan, das 2% Span 85 enthält, dispergiert. Die Dispersion
wird 5 min bei 2000/min verrührt.
- – Vernetzen:
60 ml einer 2,5%igen Lösung
von Terephthaloylchlorid in Cyclohexan werden zugegeben. Das Gemisch
wird 30 min bei 2000/min gerührt.
-
Die
Mikrokapseln werden anschließend
abzentrifugiert und viermal mit Cyclohexan gewaschen. Das Cyclohexan
wird durch Verdampfen an einem Rotationsverdampfer entfernt und
die Mikrokapseln eingefroren und lyophilisiert.
-
Ergebnis:
-
Ergebnis:
Ansehnliche, blaue Mikrokapseln werden erhalten. Eine mikroskopische
Beobachtung zeigt, daß sie
perfekt kugelförmig
mit einer dicken Membran und einer Größe von 10 bis 70 μm sind und
daß sie
die stark durch Methylenblau gefärbten β-CD-Mikroteilchen
enthalten. Es hat eine vollständige
Einkapselung dieser Mikroteilchen, ungeachtet der Probe (20 mg,
50 mg oder 100 mg β-CD-Mikroteilchen),
stattgefunden.
-
Nach
dem Lyophilisieren werden 2 g bis 2,1 g eines feinen, aus intakten
Mikrokapseln gebildeten Pulvers erhalten. Dieses Pulver läßt sich
perfekt in wäßrigen Medien
dispergieren.
-
3) Herstellung von Chargen
aus Mikrokapseln aus vernetztem HSA die 50 mg nicht-vernetztes β-CD enthalten
-
Für Vergleichszwecke
wurden drei Chargen von Mikrokapseln durch Zugeben von 50 mg nicht-vernetztem β-CD anstelle
von Teilchen aus vernetztem β-CD
zu der Methylenblaulösung
hergestellt. Wie oben beschrieben, wird das Rühren 1 h bei Raumtemperatur
fortgesetzt. Das Einkapseln, Abtrennen und Trocknen wurde anschließend wie
oben beschrieben durchgeführt.
-
Es
ist darauf hinzuweisen, daß der
Methylenblau/β-CD-Komplex
bei derselben Wellenlänge
wie das freie Methylenblau absorbiert. Des weiteren wurde verifiziert,
daß nach
einstündiger
Inkubation das das Methylenblau und die 50 mg β-CD enthaltende Gemisch diegleiche
Extinktion besaß,
wie sie ohne Zugabe von β-CD
gemessen wurde.
-
4) Methylenblaufreisetzungstets
-
Protokoll:
-
Es
wurde eine Rührflügelauflösungsvorrichtung
(ERWEKA-Vorrichtung im Einklang mit der Pharmacopoe) verwendet.
Sie war auf 37°C
thermostatisiert, wobei die Geschwindigkeit der Rührflügel 50/min
betrug.
-
Die
gesamte Charge der lyophilisierten Mikroteilchen wird in 500 ml
Phosphatpuffer eines pH-Werts von 7,4 dispergiert. In regelmäßigen Zeitintervallen
werden 5-ml-Proben der Suspension ent nommen und zentrifugiert. Der Überstand
wird durch eine Membran einer Porosität von 0,2 μm filtriert. Die optische Dichte
des Filtrats wird bei 668 nm gemessen. Die Mikrokapseln, die im
Zentrifugenrohr den Bodensatz bildeten, wurden in 5 ml Phosphatpuffer
resuspendiert und in das Freisetzungsmedium wiedereingeführt. Jeder
Freisetzungstest (Vergleichstest, Tests mit 20 mg, 50 mg und 100
mg β-CD-Teilchen,
Test mit 50 mg nicht-vernetztem β-CD) wurde
dreifach durchgeführt.
-
Ergebnisse:
-
Die
Mengen an durch diese unterschiedlichen Chargen von Mikroteilchen
nach unterschiedlichen Zeiten freigesetztem Methylenblau, die in
% der im Test verwendeten Menge ausgedrückt sind, sind in der folgenden
Tabelle angegeben.
-
%
des aus Mikrokapseln aus vernetztem HSA freigesetzten Methylenblaus
(Mittelwert (Standardabweichung)) und Wirkung der Zugabe von β-CD-Teilchen
und nicht-vernetztem β-CD:
-
Die
erhaltenen Daten können
verwendet werden, um die in 4 dargestellten
Freisetzungskurven zu zeichnen. Diese Ergebnisse zeigen in Übereinstimmung
mit den Ergebnissen der Dialyseuntersuchung von Beispiel 11, daß nach Einkapseln
in einer semipermeablen Membran die Teilchen aus vernetztem β-CD in der Tat
es ermöglichen,
eine langsamere Freisetzung einer wasserlöslichen Substanz zu erreichen.
In diesem Fall ist die Verlangsamung abermals proportional zur Menge
der eingekapselten β-CD-Teilchen.
-
Wie
erwartet, ermöglicht
der Einbau von nicht-vernetztem β-CD
keine Verlangsamung der Freisetzung. In der Tat diffundiert der
Komplex aufgrund seiner Löslichkeit
und seines niedrigen Molekulargewichts frei durch die Membran der
Mikrokapseln. Im Gegensatz dazu ist ersichtlich, daß in Gegenwart
von nicht-vernetztem β-CD
die Freisetzung von Methylenblau rascher ist als bei den Mikrokapseln
der ohne Zugabe von β-CD
hergestellten Vergleichschargen. Dies wird zweifelsfrei durch die
Tatsache erklärt,
daß in
den Mikrokapseln der Vergleichschargen ein bestimmter Anteil des
Indikators an das Protein im Inneren der Mikrokapseln gebunden ist,
wodurch die Freisetzung verzögert
wird. Wenn β-CD
der Methy lenblaulösung
zugesetzt wird, wird etwas Indikator komplexiert. Dadurch wird der
Anteil an Indikator, der an das Protein in den Mikrokapseln zu binden
vermag, verringert. Die Freisetzungsrate ist folglich leicht erhöht.
-
Daraus
läßt sich
schließen,
daß während das
nicht-vernetzte β-CD
die Diffusion des Indikators nicht verlangsamen kann, ein Unlöslichmachen
des β-CDs
in Form von Mikroteilchen aus vernetztem β-CD einen entscheidenden Vorteil
bringt, indem es ein Verlangsamen der Freisetzungsrate löslicher
Substanzen proportional zur Menge der eingebauten Mikroteilchen
ermöglicht.
-
Beispiel 13: Teilchen
aus vernetztem DHA: In-vitro-Tests im Hinblick auf eine Kombination
mit Aminosäuren
-
1) Herstellung von Mikroteilchen
aus vernetztem DHA
-
- *Mikroteilchen aus vernetztem DHA werden gemäß Beschreibung
in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß die 1 M Natriumhydroxidlösung durch
einen Carbonatpuffer eines pH-Werts von 11 ersetzt wird und daß:
– die Rührgeschwindigkeit
bei 2000/min gehalten wird (Charge 1)
– die Rührgeschwindigkeit auf 5000/min
erhöht
wird (Charge 2) oder
– die
Rührgeschwindigkeit
auf 5000/min erhöht
und die DHA-Konzentration auf 5% verringert wird (Charge 3).
-
2) In-vitro-Test im Hinblick
auf eine Kombination mit Aminosäuren
-
Prinzip der Tests:
-
Es
wurde beobachtet, daß sich
Mikrokapseln aus vernetztem DHA nach und nach in Gemischen, die einerseits
verdünnte
Dinatriumcarbonatlösung
(beispielsweise 1%) und andererseits ein Polyethylenglykol, beispielsweise
PEG 200, enthalten, auflösen
können.
Das Verfahren umfaßt
eine Alkoholyse der Esterbindungen, die in den Teilchen vorhanden
sind, unter Freisetzung des DHA. Dieses kann dann mit Aminosäuren unter Bildung
einer charakteristischen braunen Färbung reagieren.
-
Wir
haben die Intensität
der Färbungen,
die in Gegenwart von Glycin unter Verwendung von unter den oben
definierten Bedingungen hergestellten Mikroteilchen erhalten wurden,
mit der Intensität,
die unter Verwendung von nicht-vernetztem DHA erreicht wurde, durch
Ablesen der optischen Dichte bei 420 nm nach 48 h verglichen.
-
Testprotokoll:
-
- *Herstellung des experimentellen Röhrchens
aus Mikroteilchen T1:
20 mg lyophilisierte Teilchen werden
in 4 ml eines Gemisches aus 90% v/v PEG 200 und 10% v/v 1% Dinatriumcarbonatlösung eingebracht.
100 μl einer 0,66-M-Glycinlösung werden
zugegeben, worauf das Röhrchen
in ein bei 32°C
thermostatisiertes Bad eingebracht wird. Nach 48 h wird das Gemisch
mit destilliertem Wasser auf 1/4 verdünnt und die optische Dichte
gemessen.
- *Herstellung eines Röhrchens
aus Mikroteilchen ohne Glycin T2:
Das Vorgehen entspricht dem
für das
Röhrchen
T1, mit der Ausnahme, daß 100 μl destilliertes
Wasser anstelle der Glycinlösung
zugegeben wurden.
- *Herstellung eines Vergleichsröhrchens aus nicht-vernetztem
DHA mit Glycin T3:
Das Vorgehen entspricht demjenigen für das Röhrchen T1,
mit der Ausnahme, daß die
Mikroteilchen durch 20 mg DHA ersetzt werden.
- *Herstellung des Vergleichsröhrchens
aus nicht-vernetztem DHA ohne Glycin T4:
Das Vorgehen entspricht
derjenigen für
das Röhrchen
T2, mit der Ausnahme, daß die
Mikroteilchen durch 20 mg DHA ersetzt werden.
-
Ergebnisse:
-
Diese
sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
-
In-vitro-Tests
bezüglich
der Kombination von Teilchen aus vernetztem DHA mit Glycin: Farbe,
Messung der optischen Dichte nach 48 h, Vergleich mit freiem DHA
-
Obwohl
eine hellere Färbung
als bei freiem DHA erreicht wird, bedingen die Mikroteilchen ein
Auftreten einer braunen Färbung
nach 48 h in Anwesenheit von Glycin. Dies zeigt, daß diese
Teilchen DHA freizusetzen vermögen,
das sich seinerseits mit Aminosäuren
vereinigen kann. Die Mikrokapseln der Chargen 2 und 3, die mit einer
höheren
Rührgeschwindigkeit
hergestellt wurden und folglich kleiner sind, liefern die dunkelsten
Färbungen.
Die intensivste Färbung
wird mit den mit 5% DHA hergestellten Teilchen (Charge 3) erreicht.
-
Beispiel 14: Teilchen
aus vernetztem DHA: Bräunungseffekt
auf einer rekonstruierten Haut
-
Die
gemäß Beschreibung
in Beispiel 13 für
die Charge Nr. 3 hergestellten DHA-Mikrokugeln wurden lyophilisiert
und mit 25 kgray β-Strahlen
sterilisiert. Anschließend
wurden sie in einer Konzentration von 2,5% in einem sterilen Medium
suspendiert. Sterile Lösungen,
die DHA-Konzentrationen zwischen 0 und 5% enthielten, wurden auch
hergestellt.
-
Diese
beiden Zubereitungen wurden anschließend auf rekonstruierte Haut
aus auf die Oberfläche
einer bzw. in eine durch Lyophilisieren eines Collagengels (Coletica)
hergestellte(n) extrazelluläre(n)
Matrix auf- bzw. eingeimpften Keratinocyten und normalen Fibroblasten
appliziert. Diese rekonstruierte Haut kann zur Simulierung einer
Applikation auf ein Versuchstier oder eine Versuchsperson verwendet
werden.
-
Nach
Applikation einer jeden der Testzubereitungen (10 μl/cm2) auf die Oberfläche dieser rekonstruierten
Haut wird die Bewertung des Aussehens der braunen Farbe, die für die Reaktion
von DHA mit Aminosäuren
charakteristisch ist, verfolgt und mit der einer jeden der Proben
des Vergleichsbereichs verglichen.
-
Nach
8, 24, 48 und 96 h Inkubation bei 37°C unter einem üblicherweise
in Zellkulturen verwendeten Gasgemisch aus CO2/O2 wurde diese Farbe untersucht und bewertet.
-
Zuerst
ist ersichtlich, daß die
Färbung
mit der Inkubationszeit zunimmt und daß sie ferner mit der Menge
an auf die rekonstruierte Haut appliziertem DHA zunimmt. Des weiteren
ist nach 96-stündiger
Inkubation ersichtlich, daß die
in einer Konzentration von 2,5% in Suspension in einem sterilen
Medium verwendeten DHA-Mikrokugeln systematisch eine Färbung der
rekonstruierten Haut in derselben Intensität wie bei einer 5%igen DHA-Lösung ermöglichten.
Bei einer identischen Konzentration ist die Färbungsaktivität, die mit
den DHA-Mikrokugeln erreicht wird, folglich doppelt so intensiv
wie die, die mit DHA, das in freier Form verwendet wird, erreicht
wird. Dies läßt sich
dadurch erklären,
daß das
DHA verfügbarer
ist, wenn es in Form von Mikrokugeln verwendet wird. Die länger anhaltende
Freisetzung oder der Verzögerungseffekt,
der mit den DHA-Mikrokugeln erreicht wird, liefert folglich eine
Erklärung
für die
beobachteten Unterschiede im DHA-Verhalten.
-
Diese
Verzögerungswirkungen
ermöglichen
es in einem breiteren Maße,
die Verwendung von aktiven Bestandteilen, die reizen, toxisch sind,
eine geringe Bioverfügbarkeit
besitzen oder in Hautgewebe sehr rasch eindringen, in diesen Formen
von Mikrokugeln oder Nanokugeln, in kosmetischen, pharmazeutischen
oder Agronahrungsmittelanwendungen ins Auge zu fassen. Beispiel
15: Verwendung der erfindungsgemäßen Produkte
in kosmetischen oder pharmazeutischen Rezepturen vom Öl-in-Wasser-Emulsionstyp Rezeptur
15a
A Entmineralisiertes
Wasser | ausreichend
auf 100 |
Butylenglykol | 2 |
Glycerin | 3 |
Natriumdihydroxycetylphosphat,
Isopropylhydroxycetylether | 2 |
B Glycerinstearat
SE | 14 |
Triisononanoin | 5 |
Octylcocoat | 6 |
C Butylenglykol,
Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben Der pH-Wert wird auf
5,5 eingestellt | 2 |
D Erfindungsgemäße Produkte | 0,01–10% |
Rezeptur
15b
A Wasser | ausreichend
auf 100 |
Butylenglykol | 2 |
Glycerin | 3 |
Polyacrylamid,
Isoparaffin, Heptaethylenglykollaurylether (Laureth-7) | 2,8 |
B Butylenglykol,
Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben | 2 |
Phenoxyethanol,
Methylparaben, Propylparaben, Butylparaben, Ethylparaben | 2 |
Butylenglykol | 0,5 |
C Erfindungsgemäße Produkte | 0,01–10% |
Rezeptur
15c
A Carboxyvinylpolymer
(Carbomer) | 0,50 |
Propylenglykol | 3 |
Glycerin | 5 |
Entmineralisiertes
Wasser | ausreichend
auf 100 |
B Octylcocoat | 5 |
Bisabolol | 0,30 |
Dimethicon | 0,30 |
C Natriumhydroxid | 1,60 |
D Phenoxyethanol,
Methylparaben, Propylparaben, Butylparaben, Ethylparaben | 0,50 |
E Duftstoff | 0,3 |
F Erfindungsgemäße Produkte | 0,01–10% |
Beispiel
16 gemäß der vorliegenden
Erfindung: Verwendung der erfindungsgemäßen Produkte in einer Rezeptur
vom Wasser-in-Öl-Typ
A PEG
30-Dipolyhydroxystearat | 3 |
Caprinsäuretriglyceride | 3 |
Cetearyloctanoat | 4 |
Dibutyladipat | 3 |
Weintraubenkernöl | 1,
5 |
Jojobaöl | 1,5 |
Phenoxyethanol,
Methylparaben, Propylparaben, Butylparaben, Ethylparaben | 0,5 |
B Glycerin | 3 |
Butylenglykol | 3 |
Magnesiumsulfat | 0,5 |
EDTA | 0,05 |
Entmineralisiertes
Wasser | ausreichend
auf 100 |
C Cyclomethicon | 1 |
Dimethicon | 1 |
D Duftstoff | 0,3 |
E Erfindungsgemäßes Produkt | 0,01–10% |
Beispiel
17 gemäß der vorliegenden
Erfindung: Verwendung der erfindungsgemäßen Produkte in einer Rezeptur
vom Shampoo- oder Duschgeltyp
A Xanthangummi | 0,8 |
Entmineralisiertes
Wasser | ausreichend
auf 100 |
B Butylenglykol,
Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben | 0,5 |
Phenoxyethanol,
Methylparaben, Propylparaben, Butylparaben, Ethylparaben | 0,5 |
C Citronensäure | 0,8 |
D Natriumlaurylsulfat | 40,0 |
E Erfindungsgemäßes Produkt | 0,01–10% |
Beispiel
18 gemäß der vorliegenden
Erfindung: Verwendung der erfindungsgemäßen Produkte in einer Rezeptur
von einem Typ, der Lippenstifte und andere wasserfreie Produkte
umfaßt
A Mineralwachs | 17,0 |
Isostearylisostearat | 31,5 |
Propylenglykoldipelargonat | 2,6 |
Propylenglykolisostearat | 1,7 |
PEG-8-Bienenwachs | 3,0 |
Palm-
und Palmkernöl | 3,4 |
Lanolinöl | 3,4 |
Sesamöl | 1,7 |
Tribehenin | 1,7 |
Cetyllactat | 1,7 |
Mineralöl, Lanolinalkohol | 3,0 |
B Rizinusöl | ausreichend
auf 100 |
Pigmente
(insgesamt) (Titandioxid, Rouge Covanor W360A® (Wackherr),
Bromo de Phloxine 27® (Wackherr) Rouge Covalac
W 1510® (Wackherr),
Eisenoxide) | 3,9 |
C Erfindungsgemäßes Produkte | 0,01–5 |
Beispiel
19 gemäß der vorliegenden
Erfindung: Verwendung der erfindungsgemäßen Produkte in einer wäßrigen Gelrezeptur
(Augenkonturgele, schlankmachende Gele usw.)
A Entmineralisiertes
Wasser | ausreichend
auf 100 |
Carboxyvinylpolymer
(Carbomer) | 0,5 |
Butylenglykol | 15 |
Phenoxyethanol,
Methylparaben, Propylparaben, Butylparaben, Ethylparaben | 0,5 |
B Erfindungsgemäßes Produkt | 0,01–10 |
-
Beispiel 20: Mit den erfindungsgemäßen Produkten
durchgeführte
toxikologische Untersuchungen
-
a) Orale Toxizität
-
Das
verwendete Testprotokoll stand im Einklang mit der OECD-Richtlinie
betreffend eine Untersuchung der akuten oralen Toxizität (Nr. 401
vom 24. Februar 1987) in Maximaldosen von 5 g/kg Körpergewicht. Die
Tests führten
zu keinen makroskopischen Läsionen,
die einer toxischen Wirkung des Produkts zuzuschreiben wären.
-
Bei
oraler Verwendung in einer Dosis unter 5 g/kg besitzen die erfindungsgemäßen Produkte
(Beispiel 1) folglich eine Toxizität von 0.
-
b) Augenreizung
-
Die
Tests erfolgten gemäß dem offiziellen
Verfahren gemäß dem Beschluß vom 3.
Mai 1990 (Journal Officiel de la République Française vom
14. November 1990) mit den erfindungsgemäßen Produkten (Beispiel 1).
Es traten keine Läsionen
der Iris oder Hornhaut auf.
-
Die
rein eingeträufelten
erfindungsgemäßen Produkte
(Beispiel 1) erschienen nicht reizend zu sein, so daß die Augentoleranz
als sehr gut angesehen werden kann.
-
c) Hautreizung
-
Die
Tests erfolgten gemäß dem offiziellen
Verfahren gemäß dem Beschluß vom 1.
Februar 1982 (Journal Officiel de la République Française vom
21. Februar 1982) mit den erfindungsgemäßen Produkten (Beispiel 1).
Es traten keine Reizungsphänomene
auf.
-
Die
rein applizierten erfindungsgemäßen Produkte
(Beispiel 1) erschienen nicht reizend zu sein, so daß die Hauttoleranz
als ausgezeichnet angesehen werden kann.