DE19930885C2 - Verfahren zur Steuerung eines Tiefenrüttlers - Google Patents
Verfahren zur Steuerung eines TiefenrüttlersInfo
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- E02D3/02—Improving by compacting
- E02D3/046—Improving by compacting by tamping or vibrating, e.g. with auxiliary watering of the soil
- E02D3/054—Improving by compacting by tamping or vibrating, e.g. with auxiliary watering of the soil involving penetration of the soil, e.g. vibroflotation
Abstract
Verfahren zum Verdichten von Böden mittels eines Tiefenrüttlers, der von einer um eine vertikale Längsachse umlaufenden Unwuchtmasse erregt in den Boden abgesenkt und aus diesem wieder gezogen wird, der an einem Mäkler oder dergleichen mittels eines über eine Gelenkkupplung angeschraubten Rohrstranges und mittels eines im Mäkler laufenden Stahlseiles aufgehängt ist und der mit zumindest einem Kabel oder Schlauchstrang verbunden ist, der an den Rohrstrang herangeführt ist, wobei die Unwuchtmasse mit abwechselnder Drehrichtung angetrieben wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verdichten von Böden
mittels eines Tiefenrüttlers, der von einer um eine vertikale
Längsachse umlaufenden Unwuchtmasse erregt in den Boden abge
senkt und aus diesem wieder gezogen wird,
gemäß dem Oberbegriff des Patenanspruchs 1.
Das Verdichten von rolligen Böden (Kiese- und Sande) mittels
Tiefenrüttlern in großen Tiefen und in beliebiger Mächtigkeit
ist erprobt. Die Anwendung des Verfahrens bis in Tiefen von 50
Meter ist bereits ausgeführt. Tiefen von 70 Metern sind ange
strebt. Die Rüttlerarbeit erfolgt durch Antrieb einer Unwucht
masse im vertikal aufgehängten Rüttlergehäuse, die von einem
darüber angeordneten Elektro- oder Hydraulikmotor angetrieben
wird. Der Tiefenrüttler wird durch Anschrauben eines Rohrstranges,
in dem die Versorgungsleitungen verlaufen (Strom,
Wasser, Hydrauliköl), für die gewünschte Tiefe hergerichtet.
Das so gebildete Aggregat wird an einem Bagger oder einem spe
ziellen Traggerät mit vertikalem Mäkler über ein Stahlseil
gehalten und geführt. Der pendelnde und drehbare Aufhängepunkt
befindet sich am oberen Ende des Rohrstranges. Am unteren Ende
des Rohrstranges ist der Tiefenrüttler mittels einer Gelenk
kupplung angelenkt. Idealerweise soll der Tiefenrüttler am An
lenkpunkt in Ruhe bleiben und mit der unten liegenden Rütt
lerspitze eine Kreisschwingung ausüben. Die Bewegung des Rütt
lers wird somit von einem Kegel mit obenliegender Spitze ein
gehüllt. Die Bewegung des Rüttlers wird von der Umlauffrequenz
und der Größe der Unwuchtmasse bestimmt und entspricht nicht
notwendig dem vorgenannten Idealfall. Aufgrund der Rotation
der Unwuchtmasse kommt es zu einem rückdrehenden Rotationsmo
ment auf das Rüttlergehäuse, das zu einer Verdrehung des Rütt
lers und des Rohrstranges und damit gegenüber dem Mäkler
führt. Hierdurch verdrehen sich die Versorgungsleitungen, die
dadurch abgeklemmt werden können oder aus ihren Fittings aus
reißen können. Dieser Erscheinung ist bisher durch das Anbrin
gen von längsverlaufenden Außenschwertern am Gehäuse des Tie
fenrüttlers oder zumindest durch längsverlaufende außengeführ
te Rohrleitungen nur unzureichend entgegengewirkt worden. Der
artige Mittel erhöhen im übrigen den Eindringwiderstand des
Tiefenrüttlers in nachteiliger Weise.
Die Verdichtung des Bodens erfolgt von unten nach oben. Nach
Absenken des Tiefenrüttlers auf die vorgesehene Endteufe wird
er entweder kontinuierlich nach oben gezogen oder aber stufen
weise in Schritten von 20 bis 100 cm, wobei er auf jeder Stufe
eine Weile von 20 bis 60 Sekunden verharrt. Die Verdichtung
des Bodens ist naturgemäß mit einer Volumenverminderung ver
bunden, die sich an einer Trichterbildung und an konzentri
schen Setzrissen um den Trichter an der Geländeoberfläche so
wie an einer Neigung der Geländeoberfläche im weiteren zum
Trichter hin zeigt. Im bisher bekannten Rüttlerbetrieb ist es
üblich, mit einer eingestellten Umlauffrequenz zu arbeiten und
die vom Rüttlermotor aufgenommene Leistung zu kontrollieren.
Hiermit sollen zum einen unzulässige Belastungen vermieden
werden, zum anderen werden Verdichtungsschritte bei nur noch
geringer Leistungsaufnahme abgebrochen und der Tiefenrüttler
auf die nächste Stufe gezogen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren bereitzustellen, mit dem
die genannten Betriebsstörungen verhindert und das Eindring
verhalten des Tiefenrüttlers verbessert werden kann.
Die Lösung hierfür besteht in einem Verfahren, gemäß dem die
Drehrichtung in Abhängigkeit von der Verdrehung des Tiefen
rüttlers gegenüber dem Mäkler verändert werden kann. Die ent
sprechende Verdrehung kann mit geeigneten kontaktlosen Aufneh
mern erfaßt werden. Mit diesen Maßnahmen ist sichergestellt,
daß die Versorgungsleitungen immer in einem so geringen
Maße verdreht werden, daß es weder durch die erzeugten Verkür
zungen infolge des Ineinanderverdrehens noch durch die Ab
scherkräfte infolge der Verdrehung als solcher zu Beschädigun
gen der Versorgungsleitungen kommen kann.
Ein geeigneter Tiefenrüttler zur Durchführung des Verfahrens
weist ein Gehäuse von rein rotationssymmetrischer Außenform
und einen drehumschaltbaren Antrieb für die Unwuchtmasse auf.
Mit dieser rein rotationssymmetrischen Außenform erhält der
Tiefenrüttler ein verbessertes Eindringverhalten. Die Tatsa
che, daß es aufgrund des Reaktionsmomentes nun zu einem
schnelleren Verdrehen im Bohrloch kommen kann, ist unkritisch,
da Überwachungsmittel für den Verdrehungswinkel des Tiefen
rüttlers gegenüber dem Mäkler vorgesehen sind und eine vor
zugsweise automatisierte Umsteuerung den schadensfreien Be
trieb sichert. Mit der Änderung der Drehrichtung der Unwucht
masse ändert sich die Drehrichtung des Rückdrehmomentes, so
daß die aufgetretene Verdrehung wieder aufgehoben wird und die
dann eintretende Verdrehung im Gegensinn in sich wiederho
lender Weise kontrolliert und begrenzt wird.
Zeichnungen, die eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens verdeutlichen, sind nachfolgend beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen geeigneten Tiefenrüttler in Seiten
ansicht und im Querschnitt.
Fig. 2 zeigt einen Tiefenrüttler nach dem Stand der Technik
in Seitenansicht und im Querschnitt.
Fig. 3 zeigt einen geeigneten Tiefenrüttler mit einge
schraubtem Gestänge, angehängt an einem Kranfahr
zeug.
In Fig. 1 ist ein torpedoförmiger Tiefenrüttler 11 zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt, dessen Quer
schnitt rein kreiszylindrisch ist und der eine konische Spitze
12 erkennen läßt. Am oberen Ende ist eine
bewegliche Kupplung 13 vorgesehen, an die sich ein Gestän
geabschnitt 14 anschließt.
In Fig. 2 ist im Vergleich dazu ein Tiefenrüttler 21 nach dem
Stand der Technik gezeigt, der zusätzlich zu den übereinstim
menden Merkmalen einer konischen Spitze 22, einer Kupplung 23
und eines Gestängeabschnitts 24, seitliche Leitungsführungen
25, 26 und darübergesetzte radial abstehende Schwerter 27, 28
erkennen läßt, die einem Verdrehen des Rüttlers im Boden ent
gegenwirken. Die Schwerter 27, 28 haben die Form radial abste
hender Leitflächen.
In Fig. 3 ist der Tiefenrüttler 11 nach Fig. 1 mit den dort
bereits genannten Einzelheiten mit einem viergliedrigen Ge
stänge 14 verbunden, das über zumindest eine Umlenkrolle 15
mit dem Seil 16 eines raupenbestückten Kranfahrzeugs 17 ver
bunden ist. Das Seil 16 ist zurückgeführt und am Ausleger 18
fest angeschlagen. Die zumindest eine Umlenkrolle 15 ist ver
drehfest mit dem Gestänge 14 verbunden. Ein weiteres Seil 19
dient nur dem Aufrichten des Auslegers 18.
Claims (1)
- Verfahren zum Verdichten von Böden mittels eines Tiefen rüttlers, der von einer um eine vertikale Längsachse um laufenden Unwuchtmasse erregt in den Boden abgesenkt und aus diesem wieder gezogen wird, der an einem Mäkler oder dergleichen mittels eines über eine Gelenkkupplung ange schraubten Rohrstranges und mittels eines im Mäkler lau fenden Stahlseiles aufgehängt ist und der mit zumindest einem Kabel oder Schlauchstrang verbunden ist, der an den Rohrstrang herangeführt ist, wobei die Unwuchtmasse mit abwechselnder Drehrichtung angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehrichtung in Abhängigkeit von der Verdrehung des Tiefenrüttlers gegenüber dem Mäkler geändert wird.
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